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ID1424422000

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    Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde (Drucksache 14/9508) . . . . . . . . . . . . . . . 24563 A Senkung des Briefportos MdlAnfr 1 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr Ditmar Staffelt BMWi . . . . . . 24563 B ZusFr Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . 24563 B Insolvenzwelle bei mittelständischen Unter- nehmen, insbesondere in Oberfranken MdlAnfr 2 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr Ditmar Staffelt BMWi . . . . . . 24564 A ZusFr Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . 24564 C ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 24565 A Tierverluste bei der ökologischen und der her- kömmlichen Tierhaltung, insbesondere von Ferkeln und Legehennen MdlAnfr 3 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 24565 C ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 24565 D Abzug eines pauschalierten Kirchensteuerbe- trages bei der Berechnung von Lohnersatzleis- tungen; Vorlage der Zahlen von 1998 durch das Statistische Bundesamt MdlAnfr 6, 7 Dr. Klaus Grehn PDS Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24566 D ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 24567 C Rückgang der Zahl der älteren und Anstieg der Zahl der jüngeren Arbeitslosen MdlAnfr 10, 11 Peter Rauen CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . 24568 C, D ZusFr Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 24569 A ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 24570 C ZusFr Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . 24571 A Vorgehen der Bundesanstalt für Arbeit bei älte- ren, die Voraussetzungen für den Bezug des vorgezogenen Altersruhegeldes erfüllenden Arbeitslosen MdlAnfr 12, 13 Wolfgang Meckelburg CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24571 B ZusFr Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . 24571 D ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 24573 B ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 24573 C Aktuelle Bestrebungen der Arbeitsämter zur Bereinigung der Arbeitslosenstatistik MdlAnfr 16, 17 Hartmut Schauerte CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA 24573 D, 24574 A ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 24574 C ZusFr Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . 24575 C Plenarprotokoll 14/244 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 244. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002 I n h a l t : Abgänge aus der Arbeitslosenstatistik im April gegenüber März 2002 in Erwerbstätigkeit und Nichterwerbstätigkeit MdlAnfr 18 Claudia Nolte CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24576 B Auswirkungen des Job-AQTIV-Gesetzes auf die Arbeitslosenstatistik MdlAnfr 19 Claudia Nolte CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24576 D ZusFr Claudia Nolte CDU/CSU . . . . . . . . . . . 24577 A Mittel für Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit zur Vermittlung von älteren Arbeitslosen MdlAnfr 20 Dr. Hansjürgen Doss CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24577 C ZusFr Dr. Hansjürgen Doss CDU/CSU . . . . . 24578 A ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 24578 A Vermittlungsquote bei älteren Arbeitslosen durch die Initiative „50 plus, die können es“ MdlAnfr 21 Dr. Hansjürgen Doss CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24578 C ZusFr Dr. Hansjürgen Doss CDU/CSU . . . . . 24578 D Senkung der Krankenkassenbeiträge des Bun- des für Arbeitslosenhilfebezieher nach § 232 a SGB V MdlAnfr 24 Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24579 A ZusFr Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24579 A ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 24579 B Investitions- und Umzugskosten für den Umzug der Schule der Feldjäger und Stabsdienste von Sonthofen nach Hannover; Erhalt des Standorts Sonthofen bei Mehrkosten in Hannover MdlAnfr 27, 28 Dr. Gerd Müller CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg 24579 C, D ZusFr Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . 24579 D Finanzierung der Infrastrukturmaßnahmen für die Verlegung des Kommandos der Division Luftbewegliche Operationen von Veitshöch- heim nach Rotenburg a. d. Fulda MdlAnfr 29 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 24581 B ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 24581 C Versorgungsverbesserung betroffener Frauen durch die Leitlinien des Disease-Management- Programmes „Brustkrebs“ MdlAnfr 32 Annette Widmann-Mauz CDU/CSU Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24582 B Leitlinien des Disease-Management-Program- mes „Brustkrebs“ MdlAnfr 33 Annette Widmann-Mauz CDU/CSU Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24582 D ZusFr Annette Widmann-Mauz CDU/CSU 24582 D Fertigstellung des Autobahnrings der A 99 bis zum Anschluss an die Lindauer Autobahn vor der Fußballweltmeisterschaft 2006; Erteilung der zur Vergabe des Auftrags für den Tunnel Aubing erforderlichen Verpflichtungsermäch- tigungen MdlAnfr 34, 35 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 24584 C ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . 24584 D Programmvolumen für den Stadtumbau Ost MdlAnfr 36 Christine Ostrowski PDS Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 24585 A ZusFr Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . 24585 B Aufstockung des Programmvolumens für den Erlass von Altschulden nach § 6 a Altschul- denhilfe-Gesetz MdlAnfr 37 Chistine Ostrowski PDS Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW . . 24585 D ZusFr Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . 24585 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002II Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Weitere Maßnah- men der Bundesregierung zur Förde- rung des Mittelstandes . . . . . . . . . . . . . . 24586 A Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24586 B Dr. Hansjürgen Doss CDU/CSU . . . . . . . . . . 24587 B Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMWi 24588 D Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24590 D Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24592 A Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi 24593 A Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 24594 D Werner Schulz (Leipzig) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24596 A Klaus Lennartz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24597 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 24599 B Jelena Hoffmann (Chemnitz) SPD . . . . . . . . 24600 B Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . 24601 B Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWi 24602 C Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 24604 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24605 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 24607 A Anlage 2 Gespräche von Bundeskanzler Schröder mit dem polnischen Ministerpräsidenten Miller über die Errichtung eines europäischen Zen- trums gegen Vertreibungen in Breslau und die Belange der deutschen Minderheit in Polen MdlAnfr 4, 5 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin Christoph Zöpel AA . . . . . . . . . 24607 D Anlage 3 Änderungen der Zahlungsvorschriften bei den Vermittlungsgutscheinen hinsichtlich einer möglichen Arbeitsvermittlung ins Ausland MdlAnfr 8, 9 Dirk Niebel FDP Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24608 B Anlage 4 Geschlechtsunterschiedliche Tarife in der be- trieblichen Altersversorgung MdlAnfr 14, 15 Johannes Singhammer CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24608 C Anlage 5 Wirksamkeit der Maßnahmen zur Integration älterer Menschen in den Arbeitsmarkt und des JUMP-Programms; Beteiligung externer For- scher oder Wissenschaftsinstiute an der Eva- luation der Förderprogramme MdlAnfr 22, 23 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24609 A Anlage 6 Weitere Verwendung der von der Schließung des Standorts Dörverden betroffenen Zivilbe- schäftigten MdlAnfr 25, 26 Ina Lenke FDP Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 24609 B Anlage 7 Einhaltung der Vorschriften für Lagerung und zum Transport von Blutkonserven im Rahmen des Arzneimittel- und des Transfusionsgesetzes MdlAnfr 30, 31 Ina Albowitz FDP Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24609 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002 Christian Lange (Backnang) 24605 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002 24607 (C) (D) (A) (B) Adam, Ulrich CDU/CSU 26.06.2002* Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 26.06.2002 Gila DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 26.06.2002* Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 26.06.2002 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 26.06.2002* Klaus Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 26.06.2002 DIE GRÜNEN Friedrich (Altenburg), SPD 26.06.2002 Peter Dr. Grygier, Bärbel PDS 26.06.2002 Haack (Extertal), SPD 26.06.2002* Karl-Hermann Hartnagel, Anke SPD 26.06.2002 Hiksch, Uwe PDS 26.06.2002 Hilsberg, Stephan SPD 26.06.2002 Dr. Hornhues, CDU/CSU 26.06.2002* Karl-Heinz Hornung, Siegfried CDU/CSU 26.06.2002* Hovermann, Eike SPD 26.06.2002 Irmer, Ulrich FDP 26.06.2002 Kasparick, Ulrich SPD 26.06.2002 Kramme, Anette SPD 26.06.2002 Lehn, Waltraud SPD 26.06.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 26.06.2002* Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 90/ 26.06.2002* DIE GRÜNEN Lörcher, Christa fraktionslos 26.06.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 26.06.2002* Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 26.06.2002* Erich Mante, Winfried SPD 26.06.2002 Dr. Meyer (Ulm), SPD 26.06.2002 Jürgen Neumann (Bremen), CDU/CSU 26.06.2002 Bernd Neumann (Gotha), SPD 26.06.2002 Gerhard Palis, Kurt SPD 26.06.2002* Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 26.06.2002 Ronsöhr, CDU/CSU 26.06.2002 Heinrich-Wilhelm Schlee, Dietmar CDU/CSU 26.06.2002 Schloten, Dieter SPD 26.06.2002* Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26.06.2002 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 26.06.2002 Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 26.06.2002* Schröder, Gerhard SPD 26.06.2002 Schultz (Everswinkel), SPD 26.06.2002 Reinhard Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 26.06.2002 Christian Dr. Seifert, Ilja PDS 26.06.2002 Türk, Jürgen FDP 26.06.2002 Welt, Jochen SPD 26.06.2002 Dr. Westerwelle, Guido FDP 26.06.2002 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 26.06.2002 Zierer, Benno CDU/CSU 26.06.2002* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Staatsministers Dr. Christoph Zöpel auf die Fragen des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Drucksache 14/9508, Fragen 4 und 5): Sind Presseberichte zutreffend (Quelle: dpa vom 18. Juni 2002 und Märkische Oderzeitung vom 19. Juni 2002), wonach Bun- deskanzler Gerhard Schröder im Rahmen seiner Regierungs- gespräche mit dem polnischen Ministerpräsidenten Leszek Miller in Breslau am 18. Juni 2002 Vorschläge unterbreitet hat, ein euro- päisches Zentrum gegen Vertreibungen in Breslau zu errichten, und ist es zutreffend, dass der polnische Ministerpräsident ableh- nend darauf reagiert hat? entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Wurden von Bundeskanzler Gerhard Schröder im Rahmen sei- ner Regierungskonsultationen in Breslau am 18. Juni 2002 auch Belange der deutschen Minderheit in Polen, in den Gesprächen mit polnischen Regierungsvertretern oder mit Vertretern der deut- schen Minderheit, auch vor dem Hintergrund der Volkszählung in Polen, angesprochen, und falls ja, mit welchem Ergebnis? Zu Frage 4: Nein. Die Frage der Errichtung eines Zentrums gegen Vertreibung ist bei den Regierungskonsultationen von Mi- nisterpräsident Miller angesprochen worden. Die Haltung der Bundesregierung hierzu ist bekannt: Das Zentrum gegen Vertreibung ist ein legitimes Anliegen, wenn ein über- greifender historischer Kontext gewahrt bleibt und eine Trä- gerschaft unter Einbeziehung europäischer Partner gewähr- leistet ist. Seine Einrichtung sollte insbesondere in Übereinstimmung mit unseren Nachbarstaaten erfolgen. Über Konzept und Ort einer solchen Einrichtung sollte in ei- nem europäischem Dialog beraten und entschieden werden. Zu Frage 5: Im Rahmen der Regierungskonsultationen in Breslau am 18. Juni 2002 ist Bundesinnenminister Schily mit Ver- tretern der deutschen Minderheit zusammengetroffen. An dem Gespräch nahmen aufseiten der deutschen Minder- heit der Präsident Herr Petrach und Mitglieder des Vor- standes des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) teil. In dem Meinungsaus- tausch ging es um die aktuelle Lage der deutschen Min- derheit in Polen sowie gemeinsam interessierende Fragen im Zusammenhang mit den vom Bundesministerium des Innern an die deutsche Minderheit geleisteten Hilfen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des Abgeordneten Dirk Niebel (FDP) (Drucksache 14/9508, Fragen 8 und 9): Wird die Bundesregierung bei den Vermittlungsgutscheinen die Zahlungsvorschriften ändern, sodass wie bei den Mobilitäts- hilfen Vermittlungsgutscheine auch für die Vermittlung zur Auf- nahme einer Beschäftigung ins Ausland eingesetzt werden kön- nen, und wenn ja, ab wann soll eine neue Regelung gelten? Wenn nein, warum werden die Vorschriften nicht geändert? Zu Fragen 8 und 9: Eine Änderung des von Ihnen angesprochenen Tatbe- standes setzt nicht eine Änderung von Zahlungsvorschrif- ten, sondern vielmehr eine Gesetzesänderung voraus. Die Bundesregierung beabsichtigt derzeit nicht, einen ent- sprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag einzu- bringen. Eine staatliche Förderung der Vermittlung von deutschen Arbeitslosen in Länder, die aufgrund ihrer Ar- beitsmarktsituation deutsche Arbeitskräfte wünschen, führt aufgrund der dortigen Interessenlage lediglich zu Mitnahmeeffekten. Den Arbeitgebern in diesen Ländern kann durchaus zugemutet werden, dass sie das Honorar eines privaten Vermittlers selbst übernehmen, wie das auch vor In-Kraft-Treten der Regelung zu § 421g SGB III geschehen ist. Der Einsatz finanzieller Mittel deutscher Beitragszahler ist hier nicht erforderlich. Im Übrigen sollte auch nicht übersehen werden, dass bei Vermittlung von Arbeitslosen ins Ausland zwar hier eine entsprechende finanzielle Entlastung durch Ein- sparung von Lohnersatzleistungen entsteht, aber anderer- seits auch Einnahmeausfälle bei Steuern und Sozial- versicherungsbeiträgen zu verzeichnen sind, da die so Vermittelten in Deutschland weder Steuern noch Sozial- versicherungsbeiträge zahlen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des Abgeordneten Johannes Singhammer (CDU/CSU) (Drucksache 14/9508, Fragen 14 und 15): Auf welche Gründe stützt die Bundesregierung die Aussage des Sprechers des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung in der „Monitor“-Sendung am 13. Juni 2002, aus europarechtli- chen Erwägungen könne die geförderte betriebliche Altersversor- gung keine so genannten „Unisex-Tarife“ anbieten? Auf welchem Weg beabsichtigt die Bundesregierung, das so- wohl im Europarecht als auch in der deutschen Verfassung veran- kerte Gebot des gleichen Entgelts für gleiche Arbeit, unabhängig vom Geschlecht, auch für die geförderte betriebliche Altersver- sorgung durchzusetzen? Zu Frage 14: Die EU-Richtlinie über Lebensversicherungen be- stimmt, dass im Rahmen von Lebensversicherungen auch bei der Prämienfestsetzung versicherungsmathematische Grundsätze zu berücksichtigen sind. Dies hat zwangsläu- fig zur Folge, dass hier die längere Lebenserwartung von Frauen relevant ist. In der EU-Richtlinie über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen bei den betrieblichen Systemen der sozialen Sicherheit heißt es, es stehe dem Grundsatz der Gleichbehandlung von Männern und Frauen nicht entge- gen, wenn unterschiedliche Leistungsniveaus zwischen den Geschlechtern notwendig sind, „um versicherungs- technischen Berechnungsfaktoren Rechnung zu tragen, die im Fall von Systemen mit Beitragszusage je nach Ge- schlecht unterschiedlich sind“. Um solche Beitragszusa- gen handelt es sich aber gerade bei der infrage stehenden Form der betrieblichen Altersversorgung. Zu Frage 15: Die von den Arbeitgebern im Rahmen einer Beitrags- zusage mit Mindestleistungen gezahlten Beiträgen sind für Männer und Frauen gleich hoch. Insofern wird dem Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ entspro- chen. Viele bestehende Einrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge werden aber auch in Zukunft so genannte „Unisex-Tarife“ anbieten, bei denen die unterschiedliche Lebenserwartung von Männern und Frauen bei der Be- rechnung der Leistungen keine Rolle spielt. Welches der beiden Modelle sich in Zukunft durchset- zen wird, hängt von den Entscheidungen der Sozialpart- ner im betrieblichen und tariflichen Bereich ab. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 200224608 (C) (D) (A) (B) Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Druck- sache 14/9508, Fragen 22 und 23): Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse darüber vor, ob die Maßnahmen zur Integration älterer Menschen in den Arbeitsmarkt wirksamer sind als die Instrumente im Rahmen des so genannten JUMP-Programms, und auf welche wissenschaftlichen Analysen stützt sie gegebenenfalls diese Erkenntnis? Hat die Bundesanstalt für Arbeit oder die Bundesregierung zum Zwecke der Evaluation der Förderprogramme neben dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auch ex- terne Forscher oder Wissenschaftsinstitute eingeschaltet, und zu welchen Ergebnissen sind diese gegebenenfalls gelangt? Zu Frage 22: Nein. Es besteht auch kein unmittelbarer Zusammen- hang zwischen der Arbeitsmarktentwicklung älterer Ar- beitnehmer und Jugendlicher. Es gibt zu dieser Frage we- der Forschungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit noch ande- rer Stellen. Zu Frage 23: Die Bundesregierung hat seit dem Regierungswechsel zu allen von ihr initiierten Sonderprogrammen gleich- zeitig mit deren Implementation eine Evaluierung in Auf- trag gegeben. Dies gilt für das Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit, die Modellversuche zur Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Geringqualifizierte bzw. Geringverdiener und die Mo- dellprojekte zur Verbesserung der Zusammenarbeit von Arbeitsämtern und Sozialämtern. Zudem lässt sie nachträglich die von der vorherigen Bundesregierung ge- starteten Modellprojekte zur Verbesserung der berufli- chen Eingliederungschancen durch kommunale Vermitt- lungsagenturen untersuchen. In allen Fällen wurden die Projekte öffentlich ausgeschrieben und externe Forscher bzw. Institute in die Untersuchung einbezogen (ab- schließende Ergebnisse liegen noch nicht vor). Das Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeits- losigkeit wird von IAB und Bundesinstitut für Berufs- bildung evaluiert. Die Modellversuche zur Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Geringqualifizierte bzw. Geringverdiener werden vom IAB, dem Institut für Arbeit und Technik (IAT) und Dr. Kaltenborn evaluiert. Die Modellprojekte zur Verbesserung der Zusammenar- beit von Arbeitsämtern und Sozialämtern werden vom Institut für angewandte Sozialwissenschaft (Infas) eva- luiert. Die Modellprojekte zur Verbesserung der berufli- chen Eingliederungschancen durch kommunale Vermitt- lungsagenturen werden vom Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Halle-Leipzig (ISW) evaluiert. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fra- gen der Abgeordneten Ina Lenke (FDP) (Druck- sache 14/9508, Fragen 25 und 26): Wann werden vonseiten der zuständigen personalbearbei- tenden Dienststelle mit dem derzeit bei der Bundeswehr in Dörverden beschäftigten Zivilpersonen Gespräche über deren weitere Verwendung in der Bundeswehr geführt, nachdem die Personalbögen bereits im September 2001 vollzählig der Stand- ortverwaltung in Nienburg übergeben worden sind? In welcher maximalen Entfernung von Dörverden beabsich- tigt die Bundeswehr ihr dort beschäftigtes Zivilpersonal nach Schließung des Standortes zu verwenden, und ab wann beginnen die neuen Beschäftigungsverhältnisse? Zu Frage 25: Die Personalgespräche mit den betroffenen zivilen Mit- arbeitern wurden bisher noch nicht geführt, weil die ab- schließenden Organisationsentscheidungen für den Stand- ort Dörverden der Standortverwaltung Nienburg noch nicht vorlagen. Dies ist letzte Woche geschehen, sodass die Gespräche nunmehr durchgeführt werden. Zu Frage 26: Zu neuen Beschäftigungsverhältnissen können noch keine konkreten Aussagen getroffen werden. Die Weiterbeschäftigung der zivilen Mitarbeiter richtet sich nach den Regelungen des Tarifvertrages über sozial- verträgliche Begleitmaßnahmen im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Bundeswehr vom 18. Juli 2001, der auch das Angebot eines Arbeitsplatzes an einem anderen Ort vorsieht. Der Arbeitgeber hat jedoch bei der Auswahl, welchen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein Wechsel des Arbeitsplatzes zuzumuten ist, § 315 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), zu beachten. Dies gilt auch hin- sichtlich der Berücksichtigung persönlicher Verhältnisse, zu denen zum Beispiel auch Gesundheitsbeeinträchti- gungen zählen. Wegen der Vielzahl unterschiedlicher Fall- gestaltungen verbietet es sich, pauschale Festlegungen zu treffen. Eine sach- und sozialgerechte Einzelfallentschei- dung ist daher unerlässlich. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Gudrun Schaich-Walch auf die Fragen der Abgeordneten Ina Albowitz (FDP) (Druck- sache 14/9508, Fragen 30 und 31): Auf welche Weise stellt das Bundesministerium für Gesund- heit (BMG) sicher, dass die Vorschriften des Arzneimittelgesetzes (AMG) und des Transfusionsgesetzes (TFG) insbesondere bezüg- lich der Lagerung und des Transportes von Blutkonserven einge- halten werden? Inwieweit überprüft das BMG, dass die Länder ihre Aufgabe der Überwachung und Einhaltung bezüglich der Lagerung und des Transports von Blutkonserven im Rahmen des AMG und des TFG wahrnehmen? Zu Frage 30: Die Vorschriften des Arzneimittelgesetzes und der Abschnitte 2 und 4 des Transfusionsgesetzes werden nach § 64 folgende des Arzneimittelgesetzes durch die zu- ständigen Behörden der Länder überwacht. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002 24609 (C) (D) (A) (B) Lagerung und Transport von Blutprodukten finden im Allgemeinen unter der Verantwortung des Herstellers statt, der nach § 1a der Betriebsverordnung für pharma- zeutische Unternehmer ein Qualitätssicherungssystem unterhalten muss. Die Kriterien für die Überwachung fin- den sich in der Richtlinie der Länder für die Überwachung der Herstellung und des Verkehrs mit Blutzubereitungen von 1996. Die Richtlinie konkretisiert insoweit die Be- triebsverordnung für pharmazeutische Unternehmer, die auf § 54 des Arzneimittelgesetzes basiert. Bei Inspektionen der Betriebe und Einrichtungen, die Blutprodukte lagern oder in den Verkehr bringen, wird in der Regel gemäß § 64 Abs. 2 Satz 3 des Arzneimittel- gesetzes die zuständige Bundesoberbehörde, das Paul- Ehrlich-Institut, die zum Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums für Gesundheit gehört und seiner Aufsicht unterliegt, beteiligt. Zu Frage 31: Eine Überprüfung von Aufgaben, die in die Zuständig- keit der Länder fallen, findet durch Behörden des Bundes grundsätzlich nicht statt. Es gibt aber Fachgremien, in de- nen die Vertreter der zuständigen Überwachungsbehörden der Länder mit Vertretern der zuständigen Bundesober- behörde und des Bundesministeriums für Gesundheit re- gelmäßig zur Erörterung von Einzelfragen und zur Wah- rung der Einheitlichkeit der Überwachungsmaßnahmen der Länderbehörden zusammentreffen. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 200224610 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Das Wort
    hat jetzt Bundesminister Werner Müller.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Der beste Müller aller Zeiten kommt jetzt!)


    Dr. Werner Müller, Bundesminister für Wirtschaft

    (von der SPD und dem BÜNDIS 90/DIE GRÜNEN mit Beifall begrüßt)

    Damen und Herren! Gestatten Sie mir, zunächst einmal
    darauf hinzuweisen, dass wir durchaus Mittelstandspoli-
    tik mit Erfolg gemacht haben.


    (Dirk Niebel [FDP]: Na!)

    Ich könnte Ihnen viele einzelne Dinge nennen. Ich könnte
    darauf hinweisen, dass wir 150 000 Arbeitsplätze in der
    mittelständischen Wirtschaft dadurch neu geschaffen ha-
    ben, dass wir die regenerativen Energien fördern.


    (Zuruf von der FDP: Wie viele sind kaputtgegangen?)


    Ich könnte darauf hinweisen, dass wir das Meister-BAföG
    völlig neu belebt haben, sodass es sich wieder lohnt,
    Meister zu werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich könnte darauf hinweisen, dass wir ein gutes Dutzend
    überbetrieblicher Ausbildungsstätten neu errichtet haben.
    Ich könnte darauf hinweisen, dass wir 24 Kompetenz-
    zentren für elektronischen Geschäftsverkehr für den Mit-
    telstand gebildet haben. Ich könnte darauf hinweisen, dass
    wir 40 Existenzgründerlehrstühle an den Hochschulen
    neu etabliert haben. Ich könnte darauf hinweisen, dass wir
    mittels meiner Förderung etliche Tausend neuer Betriebs-
    gründungen im Hochtechnologiebereich in Ostdeutsch-
    land zuwege gebracht haben.

    Ich könnte jetzt eine ganze Zeit lang weiter aus dem Ih-
    nen im März vorgelegten Bericht zitieren, den Sie geflis-
    sentlich nicht zur Kenntnis nehmen wollen.


    (Dr. Hansjürgen Doss [CDU/CSU]: Nur, die Bilanz ist eben schlecht! – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Gut gewollt ist weniger als gut gekonnt!)


    Nur, was uns insgesamt beschäftigt, ist doch, nüchtern be-
    trachtet, nicht die Frage: Sind die Rahmendaten für den
    Mittelstand heute schlechter oder besser als Ende 1998?

    Ich habe noch in keiner einzigen Veranstaltung einen Mit-
    telständler erlebt, der gesagt hat: Gebt mir die Rahmen-
    daten von Ende 1998 wieder!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Allein die Tatsache, dass Sie die für den Mittelstand so
    wichtigen Steuersätze unverändert gelassen haben – 53 Pro-
    zent in der Spitze – und den Eingangssteuersatz in den
    90er-Jahren sogar noch laufend erhöht haben, spottet
    doch jeder Beschreibung dessen, was man Mittelstands-
    politik nennt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Dafür haben wir die Einkommensgrenzen gesenkt!)


    Die Problematik, vor der der Mittelstand heute steht,
    hat nicht diese Bundesregierung und auch nicht die Op-
    position geschaffen. Das Problem besteht tatsächlich
    darin, dass die Finanzierung des Mittelstandes nicht mehr
    eine Aufgabe des privaten Bankensektors zu sein scheint.
    Jedenfalls drückt dem Mittelstand dort der Schuh am al-
    lermeisten.

    Nun leben wir in einer Marktwirtschaft. Wir können
    also nicht so ohne weiteres die Banken zwingen, Kredite
    an den Mittelstand zu geben.


    (Dr. Hansjürgen Doss [CDU/CSU]: Eigenkapital brauchen die!)


    Auf der anderen Seite können wir aber auch nicht die Au-
    gen vor dem Problem verschließen, das sich in den letz-
    ten zwölf Monaten in dramatischer Weise aufgebaut hat.

    Zunächst einmal will ich der Klarheit halber etwas zu
    dem Mikrokredit sagen, den ich vorgeschlagen habe. Das
    ist weniger ein Kredit, um – wie soll ich sagen? – den Mittel-
    stand am Leben zu erhalten; das ist vor allem ein Gründer-
    kleinkredit. Wir brauchen Gründungen. Gründungen im
    Dienstleistungssektor erfordern nun einmal nicht viel Ka-
    pital. Da hat jemand eine Idee. Er braucht dann ein Büro,
    einen PC und vor allem muss er Werbung machen. Dafür
    braucht er nicht viel Geld, aber er braucht doch einen Kre-
    dit. Solche Kredite werden heute in aller Regel nicht mehr
    gegeben, weil man eine Idee schlecht beleihen kann.

    Der Lösung dieses Problems haben wir uns angenom-
    men. Vor diesem Hintergrund gibt es für solche Gründun-
    gen nun bis zu 25 000 Euro Kredit – und das relativ form-
    los. Damit das Ganze besser funktioniert als bisherige
    Gründerkredite, ist das ausgestattet mit einer hohen Haf-
    tungsfreistellung und mit einer insgesamt attraktiven
    Marge. Wir sind mit dem Sparkassen- und Giroverband
    im Gespräch über die Zusage, dass das auch aktiv vertrie-
    ben wird.

    Ein ganz anderes Problem, das wir seit den letzten
    zwei, drei Jahren zunehmend sehen, ist, dass die Unter-
    nehmensübergabe aus Altersgründen nicht mehr so funk-
    tioniert, wie wir das brauchen, damit wir die Arbeitsplätze
    nicht verlieren. Deswegen wollen wir in einem begrenzten
    Wirtschaftsraum, nämlich in Ostdeutschland, wo heute
    schon Betriebe aus Altersgründen übergeben werden müs-
    sen – wiewohl diese Betriebe in aller Regel maximal erst




    Rolf Kutzmutz

    24593


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    an die zwölf Jahre existieren –, einen Versuch machen.
    Wir sagen: Solange der Alteigentümer 20 000 Euro im Be-
    trieb belässt, legt der Staat 20 000 Euro hinzu. Dann hat
    der Betrieb 40 000 Euro Eigenkapital und kann sich bei
    der DtA bis zu 120 000 Euro Kredit beschaffen. Das ist
    etwa die Summe, die notwendig ist, um die Betriebsüber-
    gabe abzusichern. Ferner hat das den Vorteil, dass der Alt-
    eigentümer auch noch mit Rat und Tat zur Seite steht.

    Ein anderes Thema ist die Bürokratiebelastung. Wir
    haben das übernommen. Ich will zugeben, man hätte sich
    dieses Themas vielleicht etwas früher und umfänglicher
    annehmen müssen. Es ist aber nicht einzusehen, dass man
    die deutschen Unternehmen unverändert mit 230 statisti-
    schen Meldepflichten belastet.


    (Dr. Hansjürgen Doss [CDU/CSU]: Es ist eine Menge an Bürokratie dazu gekommen!)


    Deswegen habe ich mir ein einfaches Ziel gesetzt: Wir
    werden die Statistikbelastung der deutschen Wirtschaft
    schlicht halbieren. Das wird möglich durch Überprüfung
    der Meldepflicht, durch Streckung der Erhebungs-
    zeiträume


    (Dr. Hansjürgen Doss [CDU/CSU]: Das hätten Sie alles machen können!)


    und insbesondere auch durch den Übergang auf mehr
    Stichprobenerhebungen.

    Es ist hochinteressant, dass die Vorarbeiten zu diesem
    Thema bei den Ländern, aber vor allem bei den Wirt-
    schaftsverbänden auf Kritik stoßen. Dazu will ich deutlich
    sagen: Die Kritik der Wirtschaftsverbände wird mich
    nicht beeindrucken. Wir erheben Statistiken oft auf ge-
    setzlicher Basis, aber nicht einzig und allein, um irgend-
    welche Wirtschaftsverbände zu befriedigen. Wenn die
    Verbände irgendwelche Statistiken brauchen, können sie
    sie auch selber erheben.

    Weiterhin wollen und müssen wir konkrete Hilfe bei
    Finanzierungsfragen geben. Mein Haus bekommt heute
    schon jeden Tag zwischen 10 und 20 Briefe


    (Dagmar Wöhrl [CDU/CSU]: Das ist wohl weniger geworden?!)


    mit der Bitte, bei Finanzierungsfragen irgendwie zu ver-
    mitteln. Wir werden diese Finanzierungshilfen künftig in
    Zusammenarbeit mit dem Sparkassen- und Giroverband
    und den Genossenschaften systematisch aufbauen. In re-
    lativ kurzer Zeit werden wir überall dort, wo Vermitt-
    lungsprobleme bei Krediten bestehen, anbieten, vermit-
    telnd tätig zu werden und in aller Regel sind wir dann auch
    erfolgreich bei der Vermittlung. Es kann nicht sein, dass
    wir den Mittelstand in diesem Punkt im Regen stehen las-
    sen. Das verstehe ich – um es deutlich zu sagen – unter
    konkreter Mittelstandspolitik.

    Ich kann Ihnen einiges durchaus zugestehen. Ich habe
    beispielsweise Texte zum Mittelstand in den Wahlpro-
    grammen von FDP und CDU gelesen. Ich kann mit allen
    Überschriften übereinstimmen darin steht überhaupt
    nichts Falsches. Nur finde ich in Ihren Programmen kei-
    nen einzigen Satz dazu, wie das realisiert werden soll.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der große Unterschied, Herr Doss, ist ja wohl der: Sie sa-
    gen, ich sei nicht furchtbar bekannt. Mich persönlich stört
    das nicht so furchtbar. Mir ist wichtig, dass ich im Büro
    am Schreibtisch sitze und arbeite. Ich muss nicht jeden
    Tag ins Fernsehen rennen und Überschriften verkünden.


    (Dr. Hansjürgen Doss [CDU/CSU]: Wenn Ihre Ergebnisse gut wären, hätte ich auch kein Problem!)


    Ich arbeite konkret daran, dass die Situation des Mittel-
    standes von Tag zu Tag irgendwo immer ein Stückchen
    besser wird.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Hansjürgen Doss [CDU/ CSU]: Das ist doch nicht der Fall!)


    Das ist das, was mir am Herzen liegt.
    Herr Brüderle, eines muss ich zurückweisen. Sie haben

    am Anfang gesagt, wir machten immer wieder Pro-
    gramme und nach der Wahl würde sich nichts ändern. Das
    ist falsch; denn Sie kommen ja nicht dran, sondern wir
    werden nach der Wahl das umsetzen, was wir vor der
    Wahl konkret sagen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das ist falsch! – Rainer Brüderle [FDP]: Das entscheidet der Wähler, nicht Sie! – Dr. Hansjürgen Doss [CDU/CSU]: Ihr Realitätsverlust ist wirklich umfassend!)


    Wenn ich Ihre Überschriften betrachte, kann ich in der
    Tat die Vermutung äußern: Außer Luft ist sonst nichts.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Brüderle, wir treten ganz ruhig und nicht aufgeregt,
    eben mit Sachprogrammen an und werden ganz am
    Schluss sehen, was der Bürger will: irgendwelche schö-
    nen Überschriften oder ganz konkrete Mittelstandspolitik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Rainer Brüderle [FDP]: Sie beschließen Ihre Wahlergebnisse nicht selbst, Herr Müller!)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort
hat jetzt der Kollege Peter Rauen von der CDU/CSU-
Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Rauen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine
    sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Herr Müller,
    Sie haben eben Ihre erfolgreiche Mittelstandspolitik ge-
    priesen. Die Wirklichkeit ist: Wir haben in Deutschland
    ein Mittelstandssterben, wie es dies seit dem Zweiten
    Weltkrieg nicht mehr gegeben hat.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Die bittere Wahrheit!)


    Im letzten Jahr haben 33 000 mittelständische Unter-
    nehmen Konkurs angemeldet; für dieses Jahr erwarten
    wir den Konkurs von 40 000. Wohin auch immer ich als
    Bundesvorsitzender der Mittelstandsvereinigung kom-
    me, ob nach Hamburg oder nach München, ob nach Trier
    oder nach Leipzig, überall muss ich mich der grauen-




    Bundesminister Dr. Werner Müller
    24594


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    haften Erkenntnis stellen, dass zurzeit viele mittelstän-
    dische Unternehmen Insolvenz anmelden müssen. Da-
    her muss man sich schon fragen: Was ist da eigentlich
    falsch gelaufen?

    Herr Müller, es ist gut, dass Sie mittlerweile, 88 Tage
    vor der Wahl, die Mittelstandspolitik entdeckt haben. Ich
    frage mich nur, wo Sie selbst als Minister der rot-grünen
    Bundesregierung die letzten fast vier Jahre gewesen sind.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Untergetaucht!)


    In Ihrer Presseerklärung von gestern haben Sie an-
    gekündigt, Bürokratie abzubauen, zum Beispiel durch
    die Verringerung der Zahl der Meldepflichten. Außer-
    dem haben Sie eingeräumt, dass die Neuregelung der
    630-Mark-Jobs Probleme aufgeworfen hat. Herr
    Müller, warum haben Sie in diesem Bereich nichts ge-
    macht? Wir werden die alte Regelung, jetzt auf der Ba-
    sis von 400 Euro, ohne Wenn und Aber wieder ein-
    führen. Auf dieses Geld sind 20 Prozent Lohnsteuer zu
    zahlen und Feierabend! Für den fleißigen Arbeitneh-
    mer, der einen Nebenjob ausübt, ist brutto dann wieder
    gleich netto.


    (Andreas Schmidt [Mülheim] [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Herr Müller, mir fällt auf, dass ich mit dem, was Sie an
    Grundsätzlichem sagen, immer sehr einverstanden sein
    kann. Das irritiert mich ein bisschen. In Ihnen sehe ich
    dann immer jemanden, der von Unternehmen Ahnung hat.
    Ich frage mich allerdings ständig: Wo bleiben Sie eigent-
    lich, wenn es ans Eingemachte geht? Im Wirtschaftsbe-
    richt 1999 Ihres Hauses hieß es: Wenn wir die Zukunft ge-
    winnen wollen, dann müssen wir die Staatsquote auf
    40 Prozent reduzieren. Das fand ich großartig. Sie haben
    damals festgestellt, dass das mit Sozialabbau nichts zu tun
    hat. Sie haben damit völlig Recht. Wo waren Sie, ein
    Minister dieser Regierung und damit jemand, der in die-
    sem Land Verantwortung trägt, als Ihr Kabinettschef auf
    dem Bundesparteitag der SPD unser Ziel, die Staatsquote
    auf 40 Prozent zu senken, mit Verarmung des Staates und
    mit sozialem Kahlschlag gleichgesetzt hat? Wo waren Sie,
    Herr Müller? Bei Ihnen klaffen Worte und Taten meilen-
    weit auseinander.

    Ich habe noch in guter Erinnerung, was Sie damals zum
    Betriebsverfassungsgesetz geschrieben haben. Wenn ich
    mir anschaue, was nachher herauskam, dann muss ich
    feststellen: Müller fand im Ergebnis nicht statt. Ich finde
    es sehr schade, dass ein Mann wie Sie in keiner Weise in
    der Lage ist, sich durchzusetzen, obwohl er es eigentlich
    könnte.

    Das, was Sie nun im Zusammenhang mit einem Mi-
    krodarlehen planen, ist doch alles nur heiße Luft. Es ist
    fast eine Beleidigung des Mittelstands, so etwas 88 Tage
    vor der Wahl anzubieten.


    (Dr. Ditmar Staffelt [SPD]: Sie haben kein Ohr am Mittelstand!)


    Herr Müller, der Mittelstand ist ausgeblutet.
    Frau Wolf hat zu Recht gesagt: Das Problem ist die Ei-

    genkapitalsituation im Mittelstand. Auch ich beobachte,

    dass sich die Geschäftsbanken aus der Finanzierung des
    Mittelstandes verabschiedet haben. Viele Unternehmer,
    die vor Jahren noch froh waren, Partner einer Geschäfts-
    bank zu sein, freuen sich, wenn sie bei den öffentlich-
    rechtlichen Banken oder bei Genossenschaftsbanken un-
    terkommen.

    Ich nehme zum Beispiel eine Analyse des Mittelstands
    sehr ernst, die der Sparkassen- und Giroverband erstellt
    hat. Auf der Basis von 150 000 Bilanzen und von Daten
    aller 530 Sparkassen wird deutlich, dass in den letzten
    zwei Jahren 40 Prozent der mittelständischen Unterneh-
    mer keine Gewinne erzielt haben. Ein weiteres Ergebnis
    dieser Analyse ist, dass 37 Prozent dieser Unternehmer
    kein Eigenkapital mehr haben; sie haben vielmehr „Kapi-
    tal auf der falschen Seite“.

    Frau Wolf, angesichts dessen reicht es nicht, auf die
    Segnungen durch Basel II zu verweisen. Basel II hebt auf
    die Eigenkapitalsituation ab. Wenn wir diese Situation
    verändern wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass den
    Menschen nach Steuern mehr bleibt. Es gibt keine Alter-
    native dazu, dass der Staat von dem, was wir alle erarbei-
    ten, weniger verbraucht, damit die Menschen mehr in der
    Tasche haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das gilt sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Un-
    ternehmer, der Geld für Investitionen und dergleichen
    braucht.

    Wie ich sehe, läuft meine Redezeit unheimlich schnell
    ab. Ich möchte noch auf die aktuelle Situation eingehen.
    Unternehmer sind gar nicht da, um Arbeitsplätze zu schaf-
    fen. Unternehmer sind da, um die Wünsche ihrer Kunden
    zu bezahlbaren Preisen zu erfüllen. Wenn sie das können,
    dann bekommen sie Aufträge, und wenn sie Aufträge ha-
    ben, dann können sie Menschen beschäftigen. Sie haben
    in den letzten drei Jahren wahrheitswidrig behauptet, der
    Mittelstand sei entlastet worden. Das ist nicht wahr. Mit-
    telstand und Arbeitnehmer sind belastet und nicht entlas-
    tet worden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Arbeitnehmer und Unternehmer haben den gleichen Ein-
    kommensteuertarif.


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das ist doch nicht wahr! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Bleiben Sie doch bei der Wahrheit!)


    Die Forderungen der Gewerkschaften gehen darauf
    zurück, dass die Arbeitnehmer Verluste der realen Kauf-
    kraft gehabt haben. Um wie viel mehr gilt dies für
    den Mittelständler, der noch Verschlechterungen bei den
    Abschreibungsmöglichkeiten hinnehmen musste, der
    energieintensiv produziert oder energieintensive Dienst-
    leistungen erbringt. Aufgrund dessen haben wir die Situa-
    tion, die wir jetzt haben.

    Die Lohnerhöhung von 3,2 Prozent, auf die man sich
    jetzt im Baugewerbe geeinigt hat, bedeutet, dass ein Fach-
    arbeiter bei mir 76,05 Euro brutto mehr bekommt. Netto
    verbleiben ihm davon 32,57 Euro in der Tasche. Als Un-
    ternehmer muss ich 113,06 Euro aufwenden, um diese
    Lohnerhöhung zu finanzieren. Das heißt, damit der




    Peter Rauen

    24595


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Mitarbeiter lächerliche 32,57 Euro mehr bekommt, ver-
    schwinden 80,49 Euro in öffentlichen Kassen.

    Meine Damen und Herren, es gibt keine Alternative,
    Eine Steuerreform, die den Arbeitnehmer nicht in die
    Nähe des Spitzensteuersatzes bringt, ist ebenso dringend
    nötig wie eine Deregulierung des Arbeitsmarktes, die wie-
    der Luft durch ganz Deutschland bläst, damit hier wieder
    mehr geleistet wird, mehr Wirtschaftswachstum kommt
    und damit auch Reformen finanziert werden können. Mit
    dem, was Sie gemacht haben, haben Sie den Mittelstand
    in den Ruin und in den Dreck geführt.

    Schönen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)