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    Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde (Drucksache 14/9508) . . . . . . . . . . . . . . . 24563 A Senkung des Briefportos MdlAnfr 1 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr Ditmar Staffelt BMWi . . . . . . 24563 B ZusFr Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . 24563 B Insolvenzwelle bei mittelständischen Unter- nehmen, insbesondere in Oberfranken MdlAnfr 2 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr Ditmar Staffelt BMWi . . . . . . 24564 A ZusFr Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . 24564 C ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 24565 A Tierverluste bei der ökologischen und der her- kömmlichen Tierhaltung, insbesondere von Ferkeln und Legehennen MdlAnfr 3 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 24565 C ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 24565 D Abzug eines pauschalierten Kirchensteuerbe- trages bei der Berechnung von Lohnersatzleis- tungen; Vorlage der Zahlen von 1998 durch das Statistische Bundesamt MdlAnfr 6, 7 Dr. Klaus Grehn PDS Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24566 D ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 24567 C Rückgang der Zahl der älteren und Anstieg der Zahl der jüngeren Arbeitslosen MdlAnfr 10, 11 Peter Rauen CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . 24568 C, D ZusFr Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 24569 A ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 24570 C ZusFr Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . 24571 A Vorgehen der Bundesanstalt für Arbeit bei älte- ren, die Voraussetzungen für den Bezug des vorgezogenen Altersruhegeldes erfüllenden Arbeitslosen MdlAnfr 12, 13 Wolfgang Meckelburg CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24571 B ZusFr Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . 24571 D ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 24573 B ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 24573 C Aktuelle Bestrebungen der Arbeitsämter zur Bereinigung der Arbeitslosenstatistik MdlAnfr 16, 17 Hartmut Schauerte CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA 24573 D, 24574 A ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 24574 C ZusFr Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . 24575 C Plenarprotokoll 14/244 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 244. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002 I n h a l t : Abgänge aus der Arbeitslosenstatistik im April gegenüber März 2002 in Erwerbstätigkeit und Nichterwerbstätigkeit MdlAnfr 18 Claudia Nolte CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24576 B Auswirkungen des Job-AQTIV-Gesetzes auf die Arbeitslosenstatistik MdlAnfr 19 Claudia Nolte CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24576 D ZusFr Claudia Nolte CDU/CSU . . . . . . . . . . . 24577 A Mittel für Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit zur Vermittlung von älteren Arbeitslosen MdlAnfr 20 Dr. Hansjürgen Doss CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24577 C ZusFr Dr. Hansjürgen Doss CDU/CSU . . . . . 24578 A ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 24578 A Vermittlungsquote bei älteren Arbeitslosen durch die Initiative „50 plus, die können es“ MdlAnfr 21 Dr. Hansjürgen Doss CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24578 C ZusFr Dr. Hansjürgen Doss CDU/CSU . . . . . 24578 D Senkung der Krankenkassenbeiträge des Bun- des für Arbeitslosenhilfebezieher nach § 232 a SGB V MdlAnfr 24 Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24579 A ZusFr Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24579 A ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 24579 B Investitions- und Umzugskosten für den Umzug der Schule der Feldjäger und Stabsdienste von Sonthofen nach Hannover; Erhalt des Standorts Sonthofen bei Mehrkosten in Hannover MdlAnfr 27, 28 Dr. Gerd Müller CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg 24579 C, D ZusFr Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . 24579 D Finanzierung der Infrastrukturmaßnahmen für die Verlegung des Kommandos der Division Luftbewegliche Operationen von Veitshöch- heim nach Rotenburg a. d. Fulda MdlAnfr 29 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 24581 B ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 24581 C Versorgungsverbesserung betroffener Frauen durch die Leitlinien des Disease-Management- Programmes „Brustkrebs“ MdlAnfr 32 Annette Widmann-Mauz CDU/CSU Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24582 B Leitlinien des Disease-Management-Program- mes „Brustkrebs“ MdlAnfr 33 Annette Widmann-Mauz CDU/CSU Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24582 D ZusFr Annette Widmann-Mauz CDU/CSU 24582 D Fertigstellung des Autobahnrings der A 99 bis zum Anschluss an die Lindauer Autobahn vor der Fußballweltmeisterschaft 2006; Erteilung der zur Vergabe des Auftrags für den Tunnel Aubing erforderlichen Verpflichtungsermäch- tigungen MdlAnfr 34, 35 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 24584 C ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . 24584 D Programmvolumen für den Stadtumbau Ost MdlAnfr 36 Christine Ostrowski PDS Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 24585 A ZusFr Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . 24585 B Aufstockung des Programmvolumens für den Erlass von Altschulden nach § 6 a Altschul- denhilfe-Gesetz MdlAnfr 37 Chistine Ostrowski PDS Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW . . 24585 D ZusFr Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . 24585 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002II Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Weitere Maßnah- men der Bundesregierung zur Förde- rung des Mittelstandes . . . . . . . . . . . . . . 24586 A Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24586 B Dr. Hansjürgen Doss CDU/CSU . . . . . . . . . . 24587 B Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMWi 24588 D Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24590 D Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24592 A Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi 24593 A Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 24594 D Werner Schulz (Leipzig) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24596 A Klaus Lennartz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24597 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 24599 B Jelena Hoffmann (Chemnitz) SPD . . . . . . . . 24600 B Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . 24601 B Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWi 24602 C Christian Lange (Backnang) SPD . . . . . . . . . 24604 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24605 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 24607 A Anlage 2 Gespräche von Bundeskanzler Schröder mit dem polnischen Ministerpräsidenten Miller über die Errichtung eines europäischen Zen- trums gegen Vertreibungen in Breslau und die Belange der deutschen Minderheit in Polen MdlAnfr 4, 5 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin Christoph Zöpel AA . . . . . . . . . 24607 D Anlage 3 Änderungen der Zahlungsvorschriften bei den Vermittlungsgutscheinen hinsichtlich einer möglichen Arbeitsvermittlung ins Ausland MdlAnfr 8, 9 Dirk Niebel FDP Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24608 B Anlage 4 Geschlechtsunterschiedliche Tarife in der be- trieblichen Altersversorgung MdlAnfr 14, 15 Johannes Singhammer CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24608 C Anlage 5 Wirksamkeit der Maßnahmen zur Integration älterer Menschen in den Arbeitsmarkt und des JUMP-Programms; Beteiligung externer For- scher oder Wissenschaftsinstiute an der Eva- luation der Förderprogramme MdlAnfr 22, 23 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 24609 A Anlage 6 Weitere Verwendung der von der Schließung des Standorts Dörverden betroffenen Zivilbe- schäftigten MdlAnfr 25, 26 Ina Lenke FDP Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 24609 B Anlage 7 Einhaltung der Vorschriften für Lagerung und zum Transport von Blutkonserven im Rahmen des Arzneimittel- und des Transfusionsgesetzes MdlAnfr 30, 31 Ina Albowitz FDP Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24609 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002 Christian Lange (Backnang) 24605 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002 24607 (C) (D) (A) (B) Adam, Ulrich CDU/CSU 26.06.2002* Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 26.06.2002 Gila DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 26.06.2002* Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 26.06.2002 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 26.06.2002* Klaus Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 26.06.2002 DIE GRÜNEN Friedrich (Altenburg), SPD 26.06.2002 Peter Dr. Grygier, Bärbel PDS 26.06.2002 Haack (Extertal), SPD 26.06.2002* Karl-Hermann Hartnagel, Anke SPD 26.06.2002 Hiksch, Uwe PDS 26.06.2002 Hilsberg, Stephan SPD 26.06.2002 Dr. Hornhues, CDU/CSU 26.06.2002* Karl-Heinz Hornung, Siegfried CDU/CSU 26.06.2002* Hovermann, Eike SPD 26.06.2002 Irmer, Ulrich FDP 26.06.2002 Kasparick, Ulrich SPD 26.06.2002 Kramme, Anette SPD 26.06.2002 Lehn, Waltraud SPD 26.06.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 26.06.2002* Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 90/ 26.06.2002* DIE GRÜNEN Lörcher, Christa fraktionslos 26.06.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 26.06.2002* Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 26.06.2002* Erich Mante, Winfried SPD 26.06.2002 Dr. Meyer (Ulm), SPD 26.06.2002 Jürgen Neumann (Bremen), CDU/CSU 26.06.2002 Bernd Neumann (Gotha), SPD 26.06.2002 Gerhard Palis, Kurt SPD 26.06.2002* Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 26.06.2002 Ronsöhr, CDU/CSU 26.06.2002 Heinrich-Wilhelm Schlee, Dietmar CDU/CSU 26.06.2002 Schloten, Dieter SPD 26.06.2002* Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26.06.2002 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 26.06.2002 Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 26.06.2002* Schröder, Gerhard SPD 26.06.2002 Schultz (Everswinkel), SPD 26.06.2002 Reinhard Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 26.06.2002 Christian Dr. Seifert, Ilja PDS 26.06.2002 Türk, Jürgen FDP 26.06.2002 Welt, Jochen SPD 26.06.2002 Dr. Westerwelle, Guido FDP 26.06.2002 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 26.06.2002 Zierer, Benno CDU/CSU 26.06.2002* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Staatsministers Dr. Christoph Zöpel auf die Fragen des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Drucksache 14/9508, Fragen 4 und 5): Sind Presseberichte zutreffend (Quelle: dpa vom 18. Juni 2002 und Märkische Oderzeitung vom 19. Juni 2002), wonach Bun- deskanzler Gerhard Schröder im Rahmen seiner Regierungs- gespräche mit dem polnischen Ministerpräsidenten Leszek Miller in Breslau am 18. Juni 2002 Vorschläge unterbreitet hat, ein euro- päisches Zentrum gegen Vertreibungen in Breslau zu errichten, und ist es zutreffend, dass der polnische Ministerpräsident ableh- nend darauf reagiert hat? entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Wurden von Bundeskanzler Gerhard Schröder im Rahmen sei- ner Regierungskonsultationen in Breslau am 18. Juni 2002 auch Belange der deutschen Minderheit in Polen, in den Gesprächen mit polnischen Regierungsvertretern oder mit Vertretern der deut- schen Minderheit, auch vor dem Hintergrund der Volkszählung in Polen, angesprochen, und falls ja, mit welchem Ergebnis? Zu Frage 4: Nein. Die Frage der Errichtung eines Zentrums gegen Vertreibung ist bei den Regierungskonsultationen von Mi- nisterpräsident Miller angesprochen worden. Die Haltung der Bundesregierung hierzu ist bekannt: Das Zentrum gegen Vertreibung ist ein legitimes Anliegen, wenn ein über- greifender historischer Kontext gewahrt bleibt und eine Trä- gerschaft unter Einbeziehung europäischer Partner gewähr- leistet ist. Seine Einrichtung sollte insbesondere in Übereinstimmung mit unseren Nachbarstaaten erfolgen. Über Konzept und Ort einer solchen Einrichtung sollte in ei- nem europäischem Dialog beraten und entschieden werden. Zu Frage 5: Im Rahmen der Regierungskonsultationen in Breslau am 18. Juni 2002 ist Bundesinnenminister Schily mit Ver- tretern der deutschen Minderheit zusammengetroffen. An dem Gespräch nahmen aufseiten der deutschen Minder- heit der Präsident Herr Petrach und Mitglieder des Vor- standes des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) teil. In dem Meinungsaus- tausch ging es um die aktuelle Lage der deutschen Min- derheit in Polen sowie gemeinsam interessierende Fragen im Zusammenhang mit den vom Bundesministerium des Innern an die deutsche Minderheit geleisteten Hilfen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des Abgeordneten Dirk Niebel (FDP) (Drucksache 14/9508, Fragen 8 und 9): Wird die Bundesregierung bei den Vermittlungsgutscheinen die Zahlungsvorschriften ändern, sodass wie bei den Mobilitäts- hilfen Vermittlungsgutscheine auch für die Vermittlung zur Auf- nahme einer Beschäftigung ins Ausland eingesetzt werden kön- nen, und wenn ja, ab wann soll eine neue Regelung gelten? Wenn nein, warum werden die Vorschriften nicht geändert? Zu Fragen 8 und 9: Eine Änderung des von Ihnen angesprochenen Tatbe- standes setzt nicht eine Änderung von Zahlungsvorschrif- ten, sondern vielmehr eine Gesetzesänderung voraus. Die Bundesregierung beabsichtigt derzeit nicht, einen ent- sprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag einzu- bringen. Eine staatliche Förderung der Vermittlung von deutschen Arbeitslosen in Länder, die aufgrund ihrer Ar- beitsmarktsituation deutsche Arbeitskräfte wünschen, führt aufgrund der dortigen Interessenlage lediglich zu Mitnahmeeffekten. Den Arbeitgebern in diesen Ländern kann durchaus zugemutet werden, dass sie das Honorar eines privaten Vermittlers selbst übernehmen, wie das auch vor In-Kraft-Treten der Regelung zu § 421g SGB III geschehen ist. Der Einsatz finanzieller Mittel deutscher Beitragszahler ist hier nicht erforderlich. Im Übrigen sollte auch nicht übersehen werden, dass bei Vermittlung von Arbeitslosen ins Ausland zwar hier eine entsprechende finanzielle Entlastung durch Ein- sparung von Lohnersatzleistungen entsteht, aber anderer- seits auch Einnahmeausfälle bei Steuern und Sozial- versicherungsbeiträgen zu verzeichnen sind, da die so Vermittelten in Deutschland weder Steuern noch Sozial- versicherungsbeiträge zahlen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des Abgeordneten Johannes Singhammer (CDU/CSU) (Drucksache 14/9508, Fragen 14 und 15): Auf welche Gründe stützt die Bundesregierung die Aussage des Sprechers des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung in der „Monitor“-Sendung am 13. Juni 2002, aus europarechtli- chen Erwägungen könne die geförderte betriebliche Altersversor- gung keine so genannten „Unisex-Tarife“ anbieten? Auf welchem Weg beabsichtigt die Bundesregierung, das so- wohl im Europarecht als auch in der deutschen Verfassung veran- kerte Gebot des gleichen Entgelts für gleiche Arbeit, unabhängig vom Geschlecht, auch für die geförderte betriebliche Altersver- sorgung durchzusetzen? Zu Frage 14: Die EU-Richtlinie über Lebensversicherungen be- stimmt, dass im Rahmen von Lebensversicherungen auch bei der Prämienfestsetzung versicherungsmathematische Grundsätze zu berücksichtigen sind. Dies hat zwangsläu- fig zur Folge, dass hier die längere Lebenserwartung von Frauen relevant ist. In der EU-Richtlinie über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen bei den betrieblichen Systemen der sozialen Sicherheit heißt es, es stehe dem Grundsatz der Gleichbehandlung von Männern und Frauen nicht entge- gen, wenn unterschiedliche Leistungsniveaus zwischen den Geschlechtern notwendig sind, „um versicherungs- technischen Berechnungsfaktoren Rechnung zu tragen, die im Fall von Systemen mit Beitragszusage je nach Ge- schlecht unterschiedlich sind“. Um solche Beitragszusa- gen handelt es sich aber gerade bei der infrage stehenden Form der betrieblichen Altersversorgung. Zu Frage 15: Die von den Arbeitgebern im Rahmen einer Beitrags- zusage mit Mindestleistungen gezahlten Beiträgen sind für Männer und Frauen gleich hoch. Insofern wird dem Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ entspro- chen. Viele bestehende Einrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge werden aber auch in Zukunft so genannte „Unisex-Tarife“ anbieten, bei denen die unterschiedliche Lebenserwartung von Männern und Frauen bei der Be- rechnung der Leistungen keine Rolle spielt. Welches der beiden Modelle sich in Zukunft durchset- zen wird, hängt von den Entscheidungen der Sozialpart- ner im betrieblichen und tariflichen Bereich ab. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 200224608 (C) (D) (A) (B) Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Druck- sache 14/9508, Fragen 22 und 23): Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse darüber vor, ob die Maßnahmen zur Integration älterer Menschen in den Arbeitsmarkt wirksamer sind als die Instrumente im Rahmen des so genannten JUMP-Programms, und auf welche wissenschaftlichen Analysen stützt sie gegebenenfalls diese Erkenntnis? Hat die Bundesanstalt für Arbeit oder die Bundesregierung zum Zwecke der Evaluation der Förderprogramme neben dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auch ex- terne Forscher oder Wissenschaftsinstitute eingeschaltet, und zu welchen Ergebnissen sind diese gegebenenfalls gelangt? Zu Frage 22: Nein. Es besteht auch kein unmittelbarer Zusammen- hang zwischen der Arbeitsmarktentwicklung älterer Ar- beitnehmer und Jugendlicher. Es gibt zu dieser Frage we- der Forschungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit noch ande- rer Stellen. Zu Frage 23: Die Bundesregierung hat seit dem Regierungswechsel zu allen von ihr initiierten Sonderprogrammen gleich- zeitig mit deren Implementation eine Evaluierung in Auf- trag gegeben. Dies gilt für das Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit, die Modellversuche zur Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Geringqualifizierte bzw. Geringverdiener und die Mo- dellprojekte zur Verbesserung der Zusammenarbeit von Arbeitsämtern und Sozialämtern. Zudem lässt sie nachträglich die von der vorherigen Bundesregierung ge- starteten Modellprojekte zur Verbesserung der berufli- chen Eingliederungschancen durch kommunale Vermitt- lungsagenturen untersuchen. In allen Fällen wurden die Projekte öffentlich ausgeschrieben und externe Forscher bzw. Institute in die Untersuchung einbezogen (ab- schließende Ergebnisse liegen noch nicht vor). Das Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeits- losigkeit wird von IAB und Bundesinstitut für Berufs- bildung evaluiert. Die Modellversuche zur Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Geringqualifizierte bzw. Geringverdiener werden vom IAB, dem Institut für Arbeit und Technik (IAT) und Dr. Kaltenborn evaluiert. Die Modellprojekte zur Verbesserung der Zusammenar- beit von Arbeitsämtern und Sozialämtern werden vom Institut für angewandte Sozialwissenschaft (Infas) eva- luiert. Die Modellprojekte zur Verbesserung der berufli- chen Eingliederungschancen durch kommunale Vermitt- lungsagenturen werden vom Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Halle-Leipzig (ISW) evaluiert. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fra- gen der Abgeordneten Ina Lenke (FDP) (Druck- sache 14/9508, Fragen 25 und 26): Wann werden vonseiten der zuständigen personalbearbei- tenden Dienststelle mit dem derzeit bei der Bundeswehr in Dörverden beschäftigten Zivilpersonen Gespräche über deren weitere Verwendung in der Bundeswehr geführt, nachdem die Personalbögen bereits im September 2001 vollzählig der Stand- ortverwaltung in Nienburg übergeben worden sind? In welcher maximalen Entfernung von Dörverden beabsich- tigt die Bundeswehr ihr dort beschäftigtes Zivilpersonal nach Schließung des Standortes zu verwenden, und ab wann beginnen die neuen Beschäftigungsverhältnisse? Zu Frage 25: Die Personalgespräche mit den betroffenen zivilen Mit- arbeitern wurden bisher noch nicht geführt, weil die ab- schließenden Organisationsentscheidungen für den Stand- ort Dörverden der Standortverwaltung Nienburg noch nicht vorlagen. Dies ist letzte Woche geschehen, sodass die Gespräche nunmehr durchgeführt werden. Zu Frage 26: Zu neuen Beschäftigungsverhältnissen können noch keine konkreten Aussagen getroffen werden. Die Weiterbeschäftigung der zivilen Mitarbeiter richtet sich nach den Regelungen des Tarifvertrages über sozial- verträgliche Begleitmaßnahmen im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Bundeswehr vom 18. Juli 2001, der auch das Angebot eines Arbeitsplatzes an einem anderen Ort vorsieht. Der Arbeitgeber hat jedoch bei der Auswahl, welchen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein Wechsel des Arbeitsplatzes zuzumuten ist, § 315 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), zu beachten. Dies gilt auch hin- sichtlich der Berücksichtigung persönlicher Verhältnisse, zu denen zum Beispiel auch Gesundheitsbeeinträchti- gungen zählen. Wegen der Vielzahl unterschiedlicher Fall- gestaltungen verbietet es sich, pauschale Festlegungen zu treffen. Eine sach- und sozialgerechte Einzelfallentschei- dung ist daher unerlässlich. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Gudrun Schaich-Walch auf die Fragen der Abgeordneten Ina Albowitz (FDP) (Druck- sache 14/9508, Fragen 30 und 31): Auf welche Weise stellt das Bundesministerium für Gesund- heit (BMG) sicher, dass die Vorschriften des Arzneimittelgesetzes (AMG) und des Transfusionsgesetzes (TFG) insbesondere bezüg- lich der Lagerung und des Transportes von Blutkonserven einge- halten werden? Inwieweit überprüft das BMG, dass die Länder ihre Aufgabe der Überwachung und Einhaltung bezüglich der Lagerung und des Transports von Blutkonserven im Rahmen des AMG und des TFG wahrnehmen? Zu Frage 30: Die Vorschriften des Arzneimittelgesetzes und der Abschnitte 2 und 4 des Transfusionsgesetzes werden nach § 64 folgende des Arzneimittelgesetzes durch die zu- ständigen Behörden der Länder überwacht. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 2002 24609 (C) (D) (A) (B) Lagerung und Transport von Blutprodukten finden im Allgemeinen unter der Verantwortung des Herstellers statt, der nach § 1a der Betriebsverordnung für pharma- zeutische Unternehmer ein Qualitätssicherungssystem unterhalten muss. Die Kriterien für die Überwachung fin- den sich in der Richtlinie der Länder für die Überwachung der Herstellung und des Verkehrs mit Blutzubereitungen von 1996. Die Richtlinie konkretisiert insoweit die Be- triebsverordnung für pharmazeutische Unternehmer, die auf § 54 des Arzneimittelgesetzes basiert. Bei Inspektionen der Betriebe und Einrichtungen, die Blutprodukte lagern oder in den Verkehr bringen, wird in der Regel gemäß § 64 Abs. 2 Satz 3 des Arzneimittel- gesetzes die zuständige Bundesoberbehörde, das Paul- Ehrlich-Institut, die zum Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums für Gesundheit gehört und seiner Aufsicht unterliegt, beteiligt. Zu Frage 31: Eine Überprüfung von Aufgaben, die in die Zuständig- keit der Länder fallen, findet durch Behörden des Bundes grundsätzlich nicht statt. Es gibt aber Fachgremien, in de- nen die Vertreter der zuständigen Überwachungsbehörden der Länder mit Vertretern der zuständigen Bundesober- behörde und des Bundesministeriums für Gesundheit re- gelmäßig zur Erörterung von Einzelfragen und zur Wah- rung der Einheitlichkeit der Überwachungsmaßnahmen der Länderbehörden zusammentreffen. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 244. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. Juni 200224610 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Margareta Wolf-Mayer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Kollege
    Doss, Sie haben hier das Papier von der Arbeitsgemein-
    schaft Schwarzer Unternehmer liegen lassen.

    Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr
    Präsident! Herr Doss, es gibt die wunderschönen Worte
    eines französischen Schriftstellers:

    Das Falsche ... überrascht und verblüfft, aber das
    Wahre überzeugt und herrscht.




    Dr. Hansjürgen Doss
    24588


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Das gilt auch für das, was Sie uns heute erzählt haben.
    Ich habe gestern einen Blick in Ihr Wahlprogramm ge-

    worfen – ich habe es schon ein paar Mal gelesen –, darin
    ist kein einziges Wort zur Finanzierung zu lesen. Wir fin-
    den dazu auch kein einziges Wort über Basel II. Da Sie ge-
    rade wieder einmal die Legende von den Nettoeinkom-
    men erzählt haben, möchte ich Ihnen zwei Zahlen nennen.
    Vielleicht hören Sie dann endlich damit auf, hier ständig
    Märchen zu erzählen. Die Nettoeinkommen waren im
    Jahr 1998 preisbereinigt niedriger als im Jahr 1994. Das
    sagt sehr viel über Ihre Regierungsfähigkeit aus. Sie wa-
    ren nämlich um 920 Euro niedriger als im Jahr 1994. Wir
    haben eine klare Umkehr erreicht. Von 1998 bis 2001 stie-
    gen die Nettoreallöhne um 7,1 Prozent.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Das sind netto 534 Euro. Lassen wir doch einmal die Fak-
    ten sprechen!

    Herr Doss, weil Sie immer über die Bürokratie reden,
    möchte ich Ihnen sagen: Eine neue Studie der EU-Kom-
    mission weist aus, dass für Existenzgründer heute die
    Gründung an einem Tag möglich ist; der Durchschnitt in
    Europa liegt bei zwölf Tagen. Die Mindestkosten von
    20 Euro sind gering; europäischer Durchschnitt: 90 Euro.
    Die Anzahl der notwendigen Verfahren wird auf vier ge-
    schätzt; damit liegt Deutschland absolut im Benchmark.


    (Dagmar Wöhrl [CDU/CSU]: Warum sinkt dann unsere Selbstständigenquote?)


    Wir liegen bei den Förderprogrammen – so die OECD –
    auf Platz 1, wenngleich wir alle wissen, dass Finanzierung
    heute das Hauptproblem der kleinen und mittleren Unter-
    nehmen ist. Deshalb steht Finanzierung für uns ganz oben
    auf der Agenda.

    Herr Kollege Rauen, Sie verlassen bald dieses Parla-
    ment. Ich fände es wirklich schön, wenn Sie bei der letz-
    ten Rede, bei der ich Ihnen noch antworten kann,


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Die Sie noch halten dürfen!)


    zumindest zuhören würden. Vor zwei Wochen haben wir
    hier über Bürokratieabbau diskutiert. Da haben Sie noch
    behauptet, das Hauptproblem, das wir in diesem Land hät-
    ten, seien das Steuerrecht, das Arbeitsrecht, das Sozial-
    recht und das Umweltrecht. Sie haben vielleicht bei den
    gerade vorgetragenen Zahlen – für eine Gründung braucht
    man in Deutschland einen Tag – gesehen, dass das nicht
    das Problem ist.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Sie wissen wirklich nicht, wovon Sie reden! Ich kenne keinen, der in einem Tag sein Unternehmen gegründet hat!)


    Unser Problem ist die Finanzierung. Durch Probleme
    bei der Finanzierung droht tatsächlich das junge Pflänz-
    chen einer neuen Unternehmenskultur, das sich in diesem
    Land entwickelt hat, langsam, aber sicher zu verdorren.
    Weil das so ist, hat der Bundeswirtschaftsminister bereits
    im Jahr 1999 eine Arbeitsgruppe „Finanzierung“ einge-
    richtet. In ihr sind die Verbände vertreten – nicht Ihre

    ASU, sondern der ZDH, der DIHK, der BDH, der BDI
    und alle Bankenverbände. Mit ihnen gemeinsam haben
    wir eine Erklärung unterzeichnet. Ich diskutiere mit ihnen
    seit 2000 über Beteiligungskapital, über Basel II, über
    VC-Fonds.


    (Zuruf von der CDU/CSU)

    – Venture-Capital-Fonds heißt das. – Wir sind auf einem
    relativ guten Wege.

    Aufgrund einer Studie der KfW aus diesem Monat, die
    sie in Zusammenarbeit mit den angesprochenen Verbän-
    den der Kreditwirtschaft gemacht hat – 7 000 Unterneh-
    men hat sie als Grundlage für diese Studie befragt –, wis-
    sen wir, dass es vor allen Dingen für kleine und mittlere
    Unternehmen in den letzten Monaten immer schwieriger
    geworden ist, Kredite zu erhalten. Die Hauptgründe für
    die Ablehnung von Krediten waren neben der Eigenkapi-
    talquote die unzureichenden Sicherheiten und natürlich
    auch die Geschäftspolitik der Banken.

    Meine Damen und Herren, es kann doch wohl auch
    nicht sein, dass alle in der Vergangenheit entstandenen
    Strukturprobleme sich innerhalb kurzer Zeit in nichts auf-
    lösen. Ich hätte es schön gefunden, wenn Sie dazu einmal
    etwas gesagt hätten.


    (Dr. Hansjürgen Doss [CDU/CSU]: Sie haben doch alles verschlechtert! Das ist doch das Problem!)


    Da können wir so viel machen, wie wir wollen: In nichts
    lösen sie sich nicht auf. Die Steuerreform hat die Unter-
    nehmen entlastet. Erstmals sind sie tatsächlich in der
    Lage, Rücklagen zu bilden.

    Die Rolle, die das Beteiligungskapital spielt, ist in der
    Vergangenheit nicht ernst genug genommen worden. Sel-
    bige KfW-Studie weist nach, dass weniger als 15 Prozent
    der kleinen und mittleren Unternehmen Beteiligungskapi-
    tal für wichtig und notwendig hielten. Dieser Anteil hat
    sich in den letzten dreieinhalb Jahren verdoppelt. Ich
    glaube, dass dieser Punkt perspektivisch einen Paradig-
    menwechsel in der Unternehmensfinanzierung und in der
    Unternehmenskultur in Deutschland darstellt. Diese wer-
    den wir weiter verstärken. Somit werden wir die Finanzie-
    rungsspielräume beim Fremdkapital wieder verbreitern.

    Im Hinblick auf die fehlenden Sicherheiten haben wir
    in den letzten Jahren mit Haftungsfreistellungsvermer-
    ken, Garantien und Bürgschaften gearbeitet. Gerade das
    von Rainer Wend angesprochene Beispiel der Ausgestal-
    tung der Mikrodarlehen zeigt doch, dass die Adjektive der
    Mittelstandsfinanzierung zukünftig „schnell“ und „un-
    bürokratisch“ heißen müssen und nicht „unkonkret“, ver-
    ehrter Herr Kollege Doss.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Nur so kann dem Mittelstand wirklich perspektivisch ge-
    holfen werden.

    Wie Sie sich denken können, rufen auch mich Leute
    an. Ich sage auf jeder Veranstaltung meine Büronummer.
    Wir haben im Büro am Tag 20, 30 Anrufe von Unterneh-
    mern, die sagen: Meine Privatbank, meine Sparkasse




    Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf

    24589


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    – das nimmt sich inzwischen nicht mehr viel – gibt mir
    keinen Kredit. Wissen Sie, womit ich mich seit Monaten
    beschäftige? – Ich fahre zu Bankangestellten und ent-
    wickle Business-Pläne für KMUler weiter. Damit be-
    schäftige ich mich. Dies ist das zentrale Problem und an
    der Lösung desselben sollten wir alle Interesse haben.
    Hier helfen weder Populismus noch irgendwelche irrea-
    len Forderungen weiter, die wir hier allenthalben präsen-
    tiert kriegen.

    Heute stand in der „Financial Times Deutschland“ ein
    – wie ich fand – sehr spannender Artikel. Er beginnt – ich
    möchte einige Sätze zitieren – mit:

    Die zurückhaltende Kreditpolitik vieler Banken
    bremst nach Ansicht von Ökonomen den Auf-
    schwung in Deutschland. ... Nach Berechnung von
    Thomas Mayer, Euro-Chefvolkswirt der Investment-
    bank Goldman Sachs,


    (Rainer Brüderle [FDP]: Müller!)

    ist das reale Kreditwachstum zuletzt auf den tiefsten
    Stand seit ... Anfang der 80er-Jahre gesunken. „Das
    passt eigentlich nicht zur aktuellen Lage. Es spricht
    einiges dafür, dass wir strukturelle Veränderungen
    auf Seiten der Kreditgeber erleben“, so Mayer.

    Dies ist auch meine Wahrnehmung.
    In Ihrer Fraktion – so höre ich immer – gibt es Lobby-

    isten für die privaten Banken in Deutschland. Ich wäre Ih-
    nen dankbar, wenn Sie uns darin unterstützen würden,
    dass der Attentismus, den wir seit Jahren bei den Privat-
    banken beobachten, endlich aufhört und diese Verantwor-
    tung für unseren Mittelstand übernehmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Was erzählen Ihnen denn die Unternehmer, womit be-
    gründet wird, dass sie keine Kredite mehr bekommen re-
    spektive die Förderanträge nicht durchgeleitet werden? –
    Sie begründen es mit Basel II. Ich möchte Ihnen eines
    sagen: Ich plädiere sehr dafür, dass wir die Debatte um
    Basel II hier in diesem Hause, Sie diese dann aber auch
    mit dem Mittelstand endlich rational führen, weil Basel II,
    nachdem wir dort vieles durchgesetzt haben, eine Stär-
    kung des Mittelstandes bedeuten könnte.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)

    – Sie müssen dies auch einmal zur Kenntnis nehmen. Die
    Schimären, die hier immer aufgebaut werden und jegli-
    cher Grundlage entbehren, bringen uns überhaupt nicht
    weiter.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Hartmut Schauerte [CDU/ CSU]: Wer hat denn den Antrag formuliert? Sie haben es doch gar nicht gemerkt!)


    – Den Antrag haben wir alle unterstützt. Ich habe ihn auch
    mitformuliert, verehrter Herr Kollege.

    Wir haben in Basel ein Retail-Portfolio bis zu Krediten
    von 1 Million Euro durchgesetzt.


    (Zuruf des Abg. Hartmut Schauerte [CDU/CSU])


    – Herr Schauerte, wir haben ihn alle zusammen erarbeitet.
    Er war die Grundlage für unsere Verhandlungen in Basel.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Wir haben Sie mit der Nase darauf gestoßen!)


    Wir haben uns in ganz wesentlichen Punkten durchge-
    setzt. Das heißt, dass die Kredite, die die kleinen und mitt-
    leren Unternehmen bekommen, in Zukunft zu 95 Prozent
    überhaupt nicht unter das Rating von Basel II fallen. Dies
    sollte man erst einmal zur Kenntnis nehmen.


    (Dagmar Wöhrl [CDU/CSU]: Da ist doch nicht strittig bei Basel II! Das ist Konsens!)


    Ich finde gleichzeitig aber auch, dass unser Mittel-
    stand professioneller werden muss. Aber auch die Ban-
    ken müssen eine transparentere Geschäftspolitik ma-
    chen. Dies werden wir aber nur erreichen, indem wir die
    Beziehung zwischen dem Bankangestellten und dem
    Unternehmer – Herr Schauerte, dies ist kein lustiges
    Thema – wieder aufbauen, und nicht, indem wir durchs
    Land reisen und irgendwelche Märchen erzählen, die
    überhaupt nicht stimmen, dem Mittelstand nicht weiter-
    helfen und im Übrigen auch der Kreditvergabe in
    Deutschland keinen Schub geben. Insofern sollten wir
    wahrnehmen, dass wir bei dem Thema Finanzierung alle
    in einem Boot sitzen.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Aber der Kapitän muss weg!)


    Dieses Thema eignet sich überhaupt nicht für einen par-
    teipolitischen Schlagabtausch.

    Danke schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort
hat jetzt der Kollege Rainer Brüderle von der FDP-Frak-
tion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rainer Brüderle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Da-
    men und Herren! Es stinkt irgendwie zum Himmel: Drei
    Monate vor der Bundestagswahl werden von der Hartz-
    Kommission Vorschläge gemacht, wie man am Arbeits-
    markt etwas verändern könnte. Monopolminister Müller
    kommt nach vier Jahren erfolgloser Tätigkeit für den Mit-
    telstand plötzlich mit einem Mittelstandsprogrämmchen.
    Zufall – wer nichts Arges dabei denkt.

    Natürlich gibt es bezüglich des Arbeitsmarktes eine
    Strategie: Man geht davon aus, dass man dann, wenn man
    am 16. August einen Kommissionsbericht vorlegt, nichts
    mehr zu machen braucht.

    Ich biete Ihnen ausdrücklich an – die FDP-Fraktion ist
    jederzeit zu Sondersitzungen des Bundestages bereit –,


    (Werner Schulz [Leipzig] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glaube ich!)


    dass wir sofort die Empfehlungen der Hartz-Kommission
    umsetzen.


    (Beifall bei der FDP)





    Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf
    24590


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Es fehlt zwar noch einiges, so etwa im Tarifvertragsrecht,

    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Das Thema ist morgen dran!)

    aber machen Sie es endlich! Ihr Verhalten ist oberfaul. Sie
    tun vier Jahre lang nichts anderes, als den Arbeitsmarkt zu
    verregeln und zu verriestern. Kurz vor der Bundestags-
    wahl kommen Sie dann mit Gutachtenvorschlägen – zu-
    fällig von dem VW-Personalchef –, finden diese ganz toll,
    sagen: Wir müssen darüber reden, es muss vertieft werden
    wegen sozialer Gerechtigkeit. Nach der Bundestagswahl
    ist die Wundertüte zu. Nichts ändert sich. Das ist typisch
    für Ihre Politik.

    Hier machen Sie es genauso. Sie haben den Mittelstand
    vier Jahre lang drangsaliert. Herr Müller fühlt sich bei
    Post, Telekom, Eon und Holzmann zu Hause, der Mittel-
    stand ist für ihn ein Fremdwort. Mir hingegen wirft er vor,
    ich sollte mich um den Weinbau kümmern. Sie sollten
    sich einmal um den Weinbau kümmern. Er ist nämlich
    mittelständisch strukturiert.


    (Beifall bei der FDP)

    Sie würden dann nämlich mit den wahren Problemen des
    deutschen Mittelstandes in Berührung kommen. Sie dür-
    fen nicht nur im Sinne von Konzernen denken. Ihr wirt-
    schaftspolitisches Monopoly ist eben der falsche Weg.
    Die Konsequenz ist, dass sich am Arbeitsmarkt nichts tut.


    (Beifall bei der FDP – Wolfgang Weiermann [SPD]: Sie kommen doch immer mit der Abrissbirne!)


    – Sie als Metallfunktionär können ruhig schreien.
    Sie haben jetzt eine neue Wunderwaffe entdeckt. Sie

    bieten jetzt das Mikrodarlehen bis zu 25 000 Euro an. Das
    ist eine tolle Sache. Damit die Banken mitmachen, ge-
    währen Sie 80 Prozent Haftungsfreistellung. Das heißt,
    das Haftungsrisiko bei der Bank beträgt als Obergrenze
    5 000 Euro. Die Banken werden sich alle um diese Darle-
    hen reißen. Herr Müller, das wird ein großer Hit. Zudem
    erhalten die Banken dafür eine zusätzliche Prämie. Wenn
    sie 1 Prozent bekommen – in der Regel ist bei den Ban-
    ken die Marge bei der Vermittlung von Bundes- oder Lan-
    desdarlehen niedriger –, haben sie im Jahr einen Anreiz
    von 50 Euro als Prämie. Die Banken in Deutschland wer-
    den die Arbeiten in den anderen Kreditbereichen sofort
    einstellen und alles tun, um Müllers Wunderdarlehen für
    50 Euro im Jahr zu vermitteln. Das ist eine wahre Hel-
    dentat.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das passt zu der Monopolystrategie von Grün-Rot.
    Aber der deutsche Mittelstand lässt sich nicht auf den Arm
    nehmen. Es nützt nichts, drei Monate vor der Wahl ein Pi-
    pifaxprogramm aufzulegen. Das ist Augenwischerei. Sie
    haben den Mittelstand vier Jahre lang drangsaliert. Der
    Mittelstand will kein Pseudodarlehen mit einem Anreiz
    von 50 Euro für die Banken. Er will vielmehr faire Rah-
    menbedingungen. Sie haben den Mittelstand bei der Steuer-
    politik nicht anständig und fair behandelt. Was Sie ge-
    macht haben, war eine Steuerpolitik primär für die

    Großkonzerne, was für den Mittelstand eine Behinderung
    bedeutet.

    Wenn die Deutsche Bank ihre Anteile veräußert, dann
    ist das steuerfrei. Wenn das ein Mittelständler macht, dann
    ist das etwas anderes. Wir brauchen eine Reform der Re-
    form, um dem Mittelstand aus der Misere zu helfen.


    (Dr. Ditmar Staffelt [SPD]: Warum haben Sie dem denn zugestimmt, Herr Brüderle?)


    – Uns das zum Vorwurf zu machen, ist wirklich eine
    schändliche Vorgehensweise. Herr Staffelt, statt die
    Klappe so weit aufzureißen, sollten Sie sich schämen. Da-
    mit helfen Sie dem Mittelstand überhaupt nicht.


    (Beifall bei der FDP)

    Kurz vor der Bundestagswahl wollen Sie die Bürokra-

    tie abbauen. Wir haben konkret vorgeschlagen, die Um-
    satzsteuervoranmeldung um 12 Millionen Formulare zu
    reduzieren ohne eine Mark Mindereinnahme für den
    Staat. Es soll – das ist international üblich – nicht monat-
    lich, sondern vierteljährlich eine Umsatzsteuererklärung
    gemacht werden.

    Daraufhin hat Frau Scheel von den Grünen erklärt: Das
    kann man nicht machen. Wenn die Umsatzsteuerer-
    klärung vierteljährlich gemacht wird, können die Mittel-
    ständler in der Zwischenzeit schummeln. – Ich weiß nicht,
    welchen Umgang Frau Scheel hat. Für den Fall müssten
    die Grünen eigentlich die tägliche Umsatzsteuererklärung
    einführen, weil auch in vier Wochen geschummelt werden
    kann. Das, was Sie vorführen, ist absurdes Theater.


    (Beifall bei der FDP)

    Sie können bei Ihren Aktuellen Stündchen noch nicht

    einmal die Reihenfolge der Redner aufstellen. Die Frage
    war, ob Herr Müller die Aktuelle Stunde eröffnen soll
    oder nicht. Sie werfen lauter Nebelkerzen. Sie können
    sich nicht vorbeimogeln. Sie haben vier Jahre lang ver-
    sagt. Der Arbeitsmarkt und das Wachstum zeigen das
    eindeutig. Die Bilanz im Mittelstand ist klar negativ.
    Dafür kommen Sie mit diesem Witzprogramm. Herr
    Müller, schämen Sie sich nicht, den deutschen Mittel-
    stand mit einem solchen Pseudoprogramm abspeisen zu
    wollen?

    Was Sie machen müssten, sind faire Rahmenbedingun-
    gen, Entbürokratisierung, die Sicherung der sozialen Si-
    cherungssysteme, damit das Ganze berechenbar ist und
    sich die Betroffenen darauf einstellen können. Alles an-
    dere ist Augenwischerei. Sie geben dem Mittelstand keine
    faire Chance. Deshalb kommen Sie auf dem Arbeitsmarkt
    nicht voran. Er bleibt Ihre einzige Hoffnung.


    (Zuruf des Abg. Dr. Uwe Küster [SPD])

    – Herr Geschäftsführer, Sie haben eine tolle Reihenfolge
    der Redner aufgestellt. So schlecht, wie Sie die Reihen-
    folge aufstellen, so blamabel ist auch Ihr Verfahren.

    Sie können es einfach nicht. Opfer ist der Mittelstand.
    Es zeigt sich: Die Arbeitslosen in Deutschland haben
    keine Gewerkschaft. Es wird Insiderpolitik betrieben.
    Aber wir werden Ihnen das nicht durchgehen lassen. Wir
    werden das im Wahlkampf allen sagen. Ihre Politik ist ge-
    gen den Mittelstand und gegen die Arbeitslosen gerichtet.




    Rainer Brüderle

    24591


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Es hilft nichts, mit Nebelkerzen zu werfen, nachdem man
    vier Jahre lang in der Politik versagt hat.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das war wieder perspektivlos! Die FDP hat keine Vorschläge, nichts!)