Rede:
ID1423815200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. Ich: 1
    2. erteile: 1
    3. das: 1
    4. Wortder: 1
    5. Kollegin: 1
    6. Andrea: 1
    7. Nahles,: 1
    8. SPD-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Interna- tionales Jahr der Freiwilligen . . . . . . . . 23789 A Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23789 B Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 23790 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23790 D Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 23791 A Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23791 A Ute Kumpf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23791 B Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23791 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23791 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23792 A Peter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23792 B Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23792 C Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 23792 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23793 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23793 C Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23793 C Monika Balt PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23794 C Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23794 C Dr. Michael Bürsch SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 23794 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23795 A Ute Kumpf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23795 B Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23795 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23795 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23796 A Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 23796 B Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23796 B Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 14/9188) . . . . . . . . . . . . . . . 23796 C Aussage von Bundeskanzler Schröder über Politiker wie Berlusconi, Haider und Le Pen MdlAnfr 1 Jürgen Koppelin FDP Antw StMin Hans Martin Bury BK . . . . . . . . 23796 C ZusFr Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . 23796 D Briefwahl für Soldaten im Auslandseinsatz zur Bundestagswahl 2002 oder zu einer Landtags- wahl MdlAnfr 3 Ursula Lietz CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Cornelie Sonntag- Wolgast BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23797 B ZusFr Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 23797 C Plenarprotokoll 14/238 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 238. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 I n h a l t : Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 1998 oder bei Landtagswahlen MdlAnfr 4 Ursula Lietz CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Cornelie Sonntag- Wolgast BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23798 A ZusFr Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 23798 B Abrechnung so genannter KO-Leistungen (Koloskopien, Gastroskopien, Sonographien usw.) ab 1. Januar 2003 nur noch von nicht hausärztlich tätigen Gebietsfachärzten; Ein- führung einer Besitzstandsregelung für Hausärzte MdlAnfr 9, 10 Detlef Parr FDP Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23798 D ZusFr Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23799 B Einbringung eines zivilrechtlichen bzw. Verab- schiedung eines umfassenden Antidiskriminie- rungsgesetzes noch in dieser Wahlperiode MdlAnfr 15 Dr. Ilja Seifert PDS Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ 23800 C ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . 23800 D Forderungen von Sozialverbänden und Betrof- fenenorganisationen hinsichtlich eines Antidis- kriminierungsgesetzes MdlAnfr 16 Dr. Ilja Seifert PDS Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ 23801 C ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . 23801 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung zu aktuellen, als antisemi- tisch bewerteten öffentlichen Äußerun- gen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23802 C Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 23802 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . 23803 D Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23804 D Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 23806 A Petra Pau PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23807 B Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 23808 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . 23809 B Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23811 A Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 23811 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . 23812 C Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . 23812 D Sebastian Edathy SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23814 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 23815 B Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, Parl. Staats- sekretärin BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23816 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23817 B Andrea Nahles SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23818 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23819 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 23821 A Anlage 2 Nachträglich abgedruckte Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Frage des Abgeordneten Dirk Niebel (FDP) (232. Sit- zung, Drucksache 14/8828, Frage 9) . . . . . . . 23821 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Meinrad Belle (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zu dem Ver- trag vom 18. Oktober 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schwei- zerischen Eidgenossenschaft über die Durch- führung der Flugverkehrskontrolle durch die Schweizerische Eidgenossenschaft über deut- schem Hoheitsgebiet und über Auswirkungen des Betriebes des Flughafens Zürich auf das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland (Gesetz zu dem deutsch-schweizerischen Ver- trag vom 18. Oktober 2001) (237. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 27 e) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23822 C Anlage 4 Erzeugung von antisemitischen Vorurteilen durch die Berichterstattung in deutschen Me- dien MdlAnfr 2 Jürgen Koppelin FDP Antw StMin Hans Martin Bury BK . . . . . . . . 23823 B Anlage 5 Schließung der Europäischen Bank für Wie- deraufbau und Entwicklung Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002II MdlAnfr 5 PeterWeiß (Emmendingen) CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 23823 C Anlage 6 Weiterführung der Wettbewerbshilfe für den Handelsschiffbau MdlAnfr 6 Angelika Volquartz CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMWi . . . 23823 D Anlage 7 Einführung eines Lebensmittel-Monitorings für Öko-/Bioprodukte angesichts der festge- stellten Verseuchung von Ökogetreide mit Nitrofen; Quantitiäts- und Qualitätskontrolle des 1998 bis 2001 in Öko-/Biobetrieben ange- bauten und geernteten Ölrapses MdlAnfr 7, 8 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 23824 B Anlage 8 Finanzierung einer Konferenz der deutschen Botschafter aus Mitteln des Einzelplans 60 für „Maßnahmen im Zusammenhang mit der Ter- rorismusbekämpfung“ MdlAnfr 11 PeterWeiß (Emmendingen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 23825 A Anlage 9 Aufhebung der Benes-Dekrete durch Tsche- chien; Vereinbarkeit der Äußerungen des tschechischen Ministerpräsidenten Zeman zur Vertreibung der Sudetendeutschen mit dem deutsch-tschechischen Nachbarschaftsvertrag von 1992 MdlAnfr 12, 13 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 23825 A Anlage 10 Zweck des Einsatzes der Schnellboote und Fregatten am Horn von Afrika; Einsatzrichtli- nien der Bundesmarine MdlAnfr 17, 18 Benno Zierer CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 23825 C Anlage 11 Höhe des von der GEBB für den Einzelplan 14 erwirtschafteten Betrages; Bezahlung der Ge- schäftsführerin, ihres Stellvertreters und der Leiter der Geschäftsfelder bei der GEBB 2001; Höhe der Abfindung für die Geschäftsführerin MdlAnfr 19, 20 Günther Friedrich Nolting FDP Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 23826 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 Andrea Nahles 23819 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 23821 (C) (D) (A) (B) Dr. Bartsch, Dietmar PDS 05.06.2002 Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 05.06.2002 Marieluise DIE GRÜNEN Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 05.06.2002 Brase, Willi SPD 05.06.2002 Brudlewsky, Monika CDU/CSU 05.06.2002 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 05.06.2002* Klaus Claus, Roland PDS 05.06.2002 Erler, Gernot SPD 05.06.2002 Frick, Gisela FDP 05.06.2002 Friedrich (Altenburg), SPD 05.06.2002 Peter Dr. Grygier, Bärbel PDS 05.06.2002 Hampel, Manfred SPD 05.06.2002 Hoffmann (Wismar), SPD 05.06.2002 Iris Irmer, Ulrich FDP 05.06.2002 Jäger, Renate SPD 05.06.2002* Jüttemann, Gerhard PDS 05.06.2002 Labsch, Werner SPD 05.06.2002 Leidinger, Robert SPD 05.06.2002 Dr. Lucyga, Christine SPD 05.06.2002* Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 05.06.2002* Erich Neumann (Bremen), CDU/CSU 05.06.2002 Bernd Onur, Leyla SPD 05.06.2002* Palis, Kurt SPD 05.06.2002* Papenroth, Albrecht SPD 05.06.2002 Raidel, Hans CDU/CSU 05.06.2002** Ronsöhr, CDU/CSU 05.06.2002 Heinrich-Wilhelm Schily, Otto SPD 05.06.2002 Schlee, Dietmar CDU/CSU 05.06.2002 Schloten, Dieter SPD 05.06.2002* Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 05.06.2002* Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 05.06.2002* Dr. Schockenhoff, CDU/CSU 05.06.2002 Andreas Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 05.06.2002 Christian Seehofer, Horst CDU/CSU 05.06.2002 Siebert, Bernd CDU/CSU 05.06.2002* Dr. Freiherr von CDU/CSU 05.06.2002 Stetten, Wolfgang Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ 05.06.2002 DIE GRÜNEN Wegener, Hedi SPD 05.06.2002 Welt, Jochen SPD 05.06.2002 Wettig-Danielmeier, SPD 05.06.2002 Inge Wiesehügel, Klaus SPD 05.06.2002 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 05.06.2002* Zierer, Benno CDU/CSU 05.06.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an Sitzungen der OSZE Anlage 2 Nachträglich abgedruckte Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Frage des Abgeordneten Dirk Niebel (FDP) (232. Sitzung, Druck- sache 14/8828, Frage 9): Wie vereinbart die Bundesregierung die Gewährung finanziel- ler Hilfen an die Palästinensische Autonomiebehörde mit der Ab- schlusserklärung der UN-Konferenz „Financing für Develop- ment“ in Monterrey/Mexiko vom 18. bis 22. März 2002? Die Bundesregierung sieht keinen Widerspruch zwi- schen der Abschlusserklärung der VN-Konferenz, „Finan- cing for Development“ in Monterrey und der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit den Palästinensischen Gebieten. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit den Palästinensischen Gebieten dient der strukturellen entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Verbesserung der Rahmenbedingungen und konzentriert sich auf die Schwerpunkte: Wasserver- und Entsorgung und nachhaltiges und effi- zientes Wasserressourcenmanagement. Die enorme Was- serknappheit in der Region, die ungleiche Verteilung der Wasserressourcen sowie grenzüberschreitende Wasser- läufe bergen ein erhebliches zukünftiges regionales Kon- fliktpotenzial. Die deutsche Entwicklungszusammenar- beit will hier einen Beitrag zur Krisenminderung leisten. Sie leistet damit im Übrigen auch einen Beitrag zur nach- haltigen israelischen Wasserversorgung, weil Israel mehr als die Hälfte seines Trinkwassers aus der Westbank be- zieht. Aufbau von Institutionen und Weiterqualifizierung des Humankapitals: Aufbau transparenter und im Sinne von guter Regierungsführung arbeitender Institutionen sowie Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen, um ei- nen Beitrag zur weiteren Demokratisierung der Palästi- nensischen Gebieten und dem Aufbau von Verwaltungs- strukturen zu leisten. Gute Erfolge zeigt dabei auch das über die Friedrich-Naumann-Stiftung implementierte Programm zur Förderung von Nichtregierungsorganisa- tionen in den Palästinensischen Gebieten mit den Schwer- punkten Jugend-, Frauen- und Menschenrechts- und De- mokratieförderung sowie Umwelt. Förderung der Privatwirtschaft, um auch ökonomisch eine nachhaltige Entwicklung der Palästinensischen Ge- biete zu unterstützen. Zusätzlich baten Sie in der schriftlichen Antwort um Erläuterung der Aspekte: Beurteilung der Menschen- rechtssituation, Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Stand der innerpalästinensischen Demokratie und Korruption: Es sind zahlreiche Menschenrechtsverletzungen an Palästinensern von der Palästinensischen Behörde sowie vonseiten Israels dokumentiert. Die Bundesregierung for- dert in ihren Verhandlungen und Gesprächen nachdrück- lich beide Seiten zur Einhaltung der Menschenrechte auf. Im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden auch über die politischen Stiftungen und Kirchen Nichtregierungsorganisationen, zum Beispiel Menschen- rechtszentren, gefördert, um die Einhaltung der Men- schenrechte zu verankern und zu befördern und Men- schenrechtsverletzungen zu dokumentieren. Frauen sind in den Palästinensischen Gebieten im Fa- milien- und Erbrecht benachteiligt. Mädchen und Frauen haben gleichberechtigten Zugang zu Bildung, auch im ter- tiären Bereich. Auch hier leistet die Entwicklungszusam- menarbeit einen Beitrag über die Förderung von Nicht- regierungsorganisationen. 1996 fanden demokratische Wahlen zum Palästinen- sischen Rat und des Präsidenten der Exekutivbehörde, Yassier Arafat, statt. Die für 1997 geplanten Kommu- nalwahlen wurden bislang mit der Begründung der an- haltenden israelischen Besetzung und der daraus resul- tierenden Nichtteilnahme Ost-Jerusalems verschoben. Die Mittel der deutschen Entwicklungszusammen- arbeit werden grundsätzlich projektbezogen zugesagt. Di- rekte finanzielle (Budget-)Hilfe wird nicht an die Palästi- nensische Autonomiebehörde geleistet. Ihre Frage, wie der politische Dialog mit der Palästi- nensischen Autonomiebehörde aussieht, beantworte ich wie folgt: Die Bundesregierung steht im intensiven politischen Dialog mit der Palästinensischen Autonomiebehörde, um die Lösung des Nahostkonflikts voranzutreiben und einen gerechten, dauerhaften Frieden zu befördern. Dieser Dialog auf den verschiedenen Ebenen bezieht sich aber auch auf Fragen der Menschenrechte und De- mokratisierung, guten Regierungsführung einschließlich eines transparenten staatlichen Finanzgebarens. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Meinrad Belle (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 18. Oktober 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Durchführung der Flugverkehrskontrolle durch die Schweizerische Eidgenossenschaft über deut- schem Hoheitsgebiet und über Auswirkungen des Betriebes des Flughafens Zürich auf das Ho- heitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland (Ge- setz zu dem deutsch-schweizerischen Vertrag vom 18. Oktober 2001) (237. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 27 e) Ich lehne diesen Entwurf eines Staatsvertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft ab, weil er weder die Interessen der be- troffenen Bevölkerung im deutschen Südwesten ausrei- chend berücksichtigt noch mit dem Grundgesetz der Bun- desrepublik Deutschland vereinbar ist. Für meine Ablehnung mache ich folgende Gründe gel- tend: Erstens. Nachdem nach dem ablehnenden Entscheid in der Verkehrskommission des schweizerischen Nationalrats eine Zustimmung des Vertragspartners mehr als zweifelhaft ist, bindet sich die Bundesregierung durch die einseitige Ratifizierung vorab in einer unnötigen Weise. Sollte die Schweiz den Vertragsentwurf ablehnen, wird Deutschland gefordert sein, eine einseitige Rechtsverordnung zur Klärung der offenen Fragen zu erlassen. Durch die mit der Verabschiedung des Staatsvertrags auf deutscher Seite er- folgende Festlegung auf die dort genannten Parameter wird eine jetzt noch mögliche restriktivere Fassung der zu erlas- senden Rechtsverordnung politisch unmöglich. Dies ver- letzt die Interessen der hauptsächlich betroffenen Bevölke- rung in den Landkreisen Waldshut, Konstanz und Schwarzwald-Baar in schwerwiegendem Maße. Zweitens. Es widerspricht der Tragweite des Vertrags- inhalts, wenn die Dritte Beratung auf ausdrücklichen Wunsch der Bundesregierung und der Koalitionsfraktio- nen in verbundener Debatte mit weiteren, mit der Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 200223822 (C) (D) (A) (B) Materie nur mittelbar in Zusammenhang stehenden Tagesordnungspunkten vorgenommen wird. Offenbar sind sich Bundesregierung und Koalitionsfraktionen des mangelhaften Inhalts des Staatsvertragsentwurfs selbst be- wusst, denn ansonsten hätten sie eine Beratung innerhalb eines eigenständigen Tagesordnungspunkts ermöglicht. Drittens. Art. 24 Abs. 1 und Art. 87 d des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland regeln die Übertragung von Hoheitsrechten und bestimmen eindeutig, dass eine Übertragung von Hoheitsrechten – und um eine solche handelt es sich bei der Übertragung der Luftverkehrskon- trolle – nur an zwischenstaatliche Organisationen zulässig ist. Die im Staatsvertragsentwurf vorgesehene Übertragung an die Schweizer Firma „Skyguide“ ist von den einschlägi- gen Bestimmungen des Grundgesetzes nicht gedeckt und folglich ist der Vertragsentwurf verfassungswidrig. Viertens. Die im Vertragsentwurf vorgesehenen Rege- lungen betreffen ausschließlich das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland. Wenn nun in Art. 17 des Vertrags geregelt ist, dass die bilateralen Vereinbarungen zwischen der EU und der Schweizerischen Eidgenossen- schaft von dem Vertrag unberührt bleiben, impliziert dies die Möglichkeit, die für das Hoheitsgebiet der Bundesre- publik Deutschland vorgenommenen Beschränkungen mit Verweis auf EU-Recht auszuhebeln, während das Ter- ritorium der Schweizerischen Eidgenossenschaft hiervon unberührt bleibt. Die Vehemenz, mit der die Schweiz in den Vertragsverhandlungen auf dem erwähnten Art. 17 bestand, bestätigt dies. Fünftens. Die vorgesehenen Beschränkungen hinsicht- lich der An- und Abflüge auf Zürich-Kloten über deut- sches Hoheitsgebiet sind insbesondere mit Blick auf die zahlreichen und recht weit auslegbaren Ausnahmebestim- mungen nicht dazu geeignet, die Tourismusregionen Südschwarzwald und Bodenseeregion in ihrer wirt- schaftspolitisch bedeutsamen Entwicklung vor der Beein- trächtigung durch den Fluglärm zu schützen. Sechstens. Der Vertragsentwurf lässt die Tatsache, dass sich die Warteräume ausschließlich auf deutschem Staats- gebiet befinden, unwidersprochen. Sonderbar ist in die- sem Zusammenhang auch, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bislang keine Veranlassung sah, gegen den Warteraum EKRIT, der sich über einer ganzen Reihe kerntechnischer Anlagen – Kernkraftwerke Leibstadt und Beznau, Zwischenlager Würenlingen – befindet, vorzugehen, was im Rahmen der Vertragsverhandlungen durchaus möglich gewesen wäre. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Frage des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Drucksache 14/9188, Frage 2): Teilt die Bundesregierung die Vorwürfe des American Jewish Comittee (AJC), dass die Berichterstattung in den deutschen Me- dien wie „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zei- tung“ „die tageszeitung“, „DIE WELT“, „Frankfurter Rundschau“ sowie „DER SPIEGEL“ dazu beiträgt, antisemitische Vorurteile zu produzieren oder auch erst herzustellen (AFP vom 28. Mai 2002)? Es ist nicht Sache der Bundesregierung, die Bericht- erstattung deutscher Medien zu kommentieren. Es liegt bei den deutschen Medien, sich mit dem vom American Jewish Commitee in Auftrag gegebenen Gut- achten und den damit verbundenen Vorwürfen auseinan- der zu setzen. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage des Abgeordneten Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) (Drucksache 14/9188, Frage 5): Teilt die Bundesregierung angesichts des andauernden poli- tischen und wirtschaftlichen Transformationsprozesses in Ost- europa und Zentralasien die Auffassung des deutschen Vertreters im Gouverneursrat der Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Staatssekretär Caio Koch-Weser, der sich für eine mit- telfristig durchzusetzende Schließung der EBRD ausspricht (ver- gleiche „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 21. Mai 2002)? Staatssekretär Koch-Weser hat sich in dem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nicht für die mit- telfristige Schließung der Europäischen Bank für Wieder- aufbau und Entwicklung (EBWE) ausgesprochen. Wie aus dem Textteil des Interviews deutlich wird, hat Staatssekre- tär Koch-Weser lediglich angeregt, angesichts der erfolg- reichen Arbeit der Bank im Transformationsprozess der mittel- und osteuropäischen sowie der GUS-Länder, über die Schließung der Bank nachzudenken. Die Überschrift des Artikels ist daher leider missverständlich; eine Debatte zur Auflösung der Bank wird nicht gefordert. In seiner Rede auf der Jahrestagung der Bank hat Staatssekretär Koch-Weser im Übrigen die erfolgreiche Arbeit der EBWE ausdrücklich gewürdigt und auch die Notwendig- keit eines weiteren Engagements der Bank beim Transfor- mationsprozess zum Ausdruck gebracht. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf auf die Frage der Abgeordneten Angelika Volquartz (CDU/CSU) (Drucksache 14/9188, Frage 6): Welche Chancen sieht die Bundesregierung angesichts der dramatischen Entwicklung im Handelsschiffbau, die Weiter- führung der Wettbewerbshilfe durchzusetzen und einzelne Bun- desländer zu veranlassen, entsprechende Komplementärmittel be- reitzustellen? Die Weiterführung von Wettbewerbshilfen für Con- tainerschiffe, Produkten- und Chemiekalientankern hängt insbesondere von der Zustimmung einer qualifi- zierten Mehrheit der europäischen Partner am 6. Juni 2002 im Industrierat ab. Denn dort steht der Kom- missionsvorschlag für eine Verordnung über die Ein- führung befristeter Schutzmaßnahmen für den Schiffbau auf der Tagesordnung. Die darin vorgesehenen tem- porären Beihilfen sollen eine WTO-Klage gegen Süd- korea flankieren. Bisher konnte die notwendige qualifizierte Mehrheit nicht erreicht werden, da Frankreich, das für die notwendige Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 23823 (C) (D) (A) (B) Mehrheit hätte sorgen können, an einer Einbeziehung von Flüssiggastankern in den Kommissionsvorschlag interes- siert war. Bislang sieht der Vorschlag nur für die Sektoren Containerschiffe, Produkten- und Chemikalientanker Wettbewerbshilfen vor. Das Vereinigte Königreich, die Niederlande, Schweden, Dänemark und Finnland lehnten temporäre Beihilfen strikt ab. Die Kommission kommt in ihrer jüngsten Untersu- chung von Handelshemmnissen im Bereich Schiffbau (TBR-Bericht) zum Ergebnis, dass es weiterer Beobach- tung bedarf, ob Gastanker von den unfairen Wettbewerbs- praktiken Koreas nachhaltig betroffen seien. Vor diesem Hintergrund hat die Kommission bislang den vorliegen- den Vorschlag für einen zeitweiligen Verteidigungsme- chanismus nicht auf den Schiffstyp der Flüssiggastanker ausgedehnt. Je nach Verlauf der Diskussion und Willens- bildung im Industrierat ist die Bundesregierung vorberei- tet, gegebenenfalls auch Kompromisse anzubieten, um das Zustandekommen der Verordnung zu ermöglichen. Ohne den Konsens der qualifizierten Mehrheit im Rat können weitere Wettbewerbshilfen im Schiffbau nicht durchgesetzt werden. Zur Frage, welche Chancen bestehen, einzelne Bun- desländer zu veranlassen, entsprechende Komplementär- mittel für Wettbewerbshilfen bereitzustellen, gilt Folgen- des: Die jeweiligen Landesregierungen entscheiden, in welcher Höhe die Küstenländer die im Haushaltsgesetz vorgesehene Zwei Drittel-Kofinanzierung erbringen. Die Bundesregierung wird diese in der Zuständigkeit der Län- der liegenden Entscheidungen respektieren. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Fra- gen des Abgeordneten Helmut Heiderich (CDU/CSU) (Drucksache 14/9188 Fragen 7 und 8): Wie beurteilt die Bundesregierung die Aussage des „Natur- land“-Geschäftsführers („Hannoversche Neue Presse“ vom 25. Mai 2002), wonach „Öko-Produkte eben keine rückstandsfreien Pro- dukte sind“ vor dem Hintergrund der Darstellung (dito, Seite 4), dass bereits im Dezember 2001 wegen der festgestellten Verseuchung von Ökogetreide mit Nitrofen beim „Naturland“-Verband „Alarm“ geschlagen worden ist, und wie erklärt die Bundesregierung in die- sem Zusammenhang, dass sie bis heute noch kein Lebensmittel- Monitoring für Öko-/Bioprodukte geschaffen hat? Kann die Bundesregierung mitteilen, in welchem Umfang (Fläche, Erntemenge) anerkannte Öko-/Biobetriebe in Deutsch- land in den Jahren 1998 bis 2001 jeweils Ölraps (eventuell unter- schieden nach 00-Raps, Industrie-Raps usw.) angebaut und ge- erntet haben, und in welcher Form die Bundesregierung diesen Anbau nach Quantität und Qualität überprüft hat? Zu Frage 7: Die Produktion von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau unterliegt strengen Vorschriften, die einen Ein- satz von chemisch synthetischen Pflanzenschutzmitteln grundsätzlich nicht gestatten. Leider ist es in einzelnen Fällen – wie auch bei konventionell erzeugten Lebens- mitteln – nicht möglich, einen absoluten Nullwert bei bestimmten persistenten Wirkstoffen zu erreichen. Hier- bei handelt es sich aber um nicht aktiv angewendete Wirkstoffe, sondern um Altlasten, die eine Erblast der „chemischen“ Lebensmittelproduktion sind. Das Le- bensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz gilt jedoch auch insoweit für Öko-Produkte. Zu dem zweiten Teil der Frage ist festzustellen, dass die Durchführung der Lebensmittelüberwachung in der Zuständigkeit der Bundesländer liegt. Im Rahmen des Le- bensmittelmonitorings wurden in der Vergangenheit auch Lebensmittel aus ökologischem Anbau berücksichtigt, al- lerdings aufgrund mangelnder Repräsentativität nicht ver- öffentlicht. Deshalb hat der unter dem Vorsitz des Bundes zwei Mal jährlich tagende Bund-Länder-Ausschuss Monito- ring bereits in seiner letzten Sitzung im November 2001 auf Vorschlag des BMVEL die Frage der Untersuchung von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau im Monito- ring-Programm erörtert. Damals haben die Länder jedoch mehrheitlich die Auf- fassung vertreten, dass die Beprobung dieser Lebens- mittelgruppe nicht im Rahmen des Lebensmittel-Moni- torings, das eine repräsentative Beprobung verlange, sondern im Rahmen der allgemeinen Lebensmittelüber- wachung erfolgen solle. Die Angelegenheit wird jedoch auf Initiative des BMVEL angesichts der neueren Ent- wicklungen im Zusammenhang mit den festgestellten Nitrofen-Belastungen erneut auf der nächsten Sitzung des Monitoring-Ausschusses am 28. Juni 2002 behandelt wer- den. Das BMVEL tritt auch weiterhin verstärkt dafür ein, Lebensmittel aus ökologischem Anbau in den Monitoring- Plan aufzunehmen und entsprechend auszuweisen. Darüber hinaus hat auch die allgemeine Lebensmittel- überwachung in den Bundesländern in den vergangenen Jahren Lebensmittel aus ökologischem Anbau bei ihren Überwachungsmaßnahmen berücksichtigt. Zu Frage 8: Die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle GmbH (ZMP) hat aufgrund von Daten der zugelassenen Öko- Kontrollstellen eine Schätzung der Struktur der Landnut- zung und Tierhaltung ökologisch wirtschaftender Be- triebe in Deutschland erstellt. Nach diesen Schätzungen wurden Raps/Rübsen 1998 auf 3 500 ha, 1999 auf 4 500 ha und 2001 auf 3 000 ha angebaut. In Deutschland sind aufgrund der föderalen Struktur die Bundesländer für die Kontrolle der Betriebe und Überwachung von Lebensmitteln zuständig. An dem Kontrollsystem für Bio-Produkte sind staatliche Überwa- chungsbehörden im jeweiligen Bundesland und private Kontrollstellen beteiligt. Die staatlichen Überwachungs- behörden entscheiden über die Zulassung der privaten Kontrollstellen und beaufsichtigen deren Arbeit. Die bun- desweit zugelassenen 22 Kontrollstellen überprüfen die landwirtschaftliche Erzeugung, Verarbeitung, Verpackung, den Import aus Drittländern und die Kennzeichnung der Ökoprodukte im Hinblick auf die Einhaltung der Vor- schriften der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 des Rates vom 24. Juni 1991 über den ökologischen Landbau und die entsprechende Kennzeichnung der landwirtschaftli- chen Erzeugnisse und Lebensmittel. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 200223824 (C) (D) (A) (B) Anlage 8 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Frage des Abgeordneten Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) (Drucksache 14/9188, Frage 11): Trifft es zu, dass die Bundesregierung eine Konferenz der deut- schen Botschafter nicht aus den etatmäßigen Ressortmit- teln des Auswärtigen Amts, sondern aus den Mitteln des Einzel- plans 60 (Allgemeine Finanzverwaltung) für „Maßnahmen im Zusammenhang mit der Terrorismusbekämpfung“ finanzieren will? Dies trifft nicht zu. Alle Kosten der Konferenz werden aus den allgemeinen Betriebsmitteln des Auswärtigen Amts bezahlt. Anlage 9 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Fragen des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Druck- sache 14/9188, Fragen 12 und 13): Wird die Bundesregierung die vom Bundesminister des In- nern, Otto Schily, im Rahmen seiner Rede auf dem Sudetendeut- schen Tag am 18. Mai 2002 erhobene Forderung: „Im Sinne die- ser deutsch-tschechischen Erklärung sollte sich die tschechische Seite aber auch entschließen, die Benes-Dekrete aufzuheben . . .“ auch offiziell gegenüber der Tschechischen Republik und gegen- über der EU-Kommission im Hinblick auf die laufenden Bei- trittsverhandlungen mit der Tschechischen Republik zum Aus- druck bringen? Stehen nach Einschätzung der Bundesregierung die Äußerun- gen des tschechischen Ministerpräsidenten Milos Zeman zur Ver- treibung der Sudetendeutschen aus ihrer Heimat („Sie wollten ,heim ins Reich’, und dahin gingen sie auch“, veröffentlicht von dpa am 20. Mai 2002) und des tschechischen Vize-Ministerprä- sidenten Vladimir Spidla („Er [der Aufschub] war eine Quelle des künftigen Friedens“ in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 18. Mai 2002) im Einklang mit dem deutsch-tschechischen Nachbar- schaftsvertrag von 1992 und wenn nein, in welcher Form gedenkt die Bundesregierung dies gegenüber der tschechischen Seite zu thematisieren? Zu Frage 12: Die jetzige und alle vorherigen Bundesregierungen haben die entschädigungslose Enteignung und Ausbürge- rung Deutscher aus der damaligen Tschechoslowakei auf der Grundlage der Benes-Dekrete immer für völkerrechtli- ches Unrecht gehalten. Das hat Bundesminister Schily in seiner Rede zum Ausdruck gebracht. Die deutsche Rechtsauffassung ist der Tschechischen Republik bekannt. In der Deutsch-Tschechischen Erklärung von 1997 erklären beide Seiten, dass jede Seite ihrer Rechtsordnung verpflich- tet bleibt und respektiert, dass die andere Seite eine andere Rechtsauffassung hat. Die Deutsch-Tschechische Erklärung stellt heute, wie von Bundesminister Schily ausgeführt, mit allen ihren Elementen die Grundlage unserer bilateralen Be- ziehungen dar. Im Übrigen hat die Bundesregierung – wie alle ihre Vorgängerinnen – zu keinem Zeitpunkt eine Ver- bindung zwischen dem Thema der Benes-Dekrete und dem von deutscher Seite nachdrücklich gewünschten und geför- derten EU-Beitritt der Tschechischen Republik hergestellt. Auch Bundesminister Schily hat dies in seiner Rede nicht getan. Zu Frage 13: Nach der Deutsch-Tschechischen Erklärung von 1997 bleibt jede Seite ihrer Rechtsordnung verpflichtet und res- pektiert, dass die andere Seite eine andere Rechtsauffas- sung hat. Die tschechische Rechtsauffassung ist der Bun- desregierung bekannt. Die Bundesregierung hält allerdings die Art und Weise, wie einige tschechische Politiker diese Rechtsauffassung formulieren, für nicht geeignet, den bilateralen Dialog „in einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens“ (Zitat aus Nachbarschaftsvertrag von 1992) zu erweitern und zu ver- tiefen und weist darauf in bilateralen Gesprächen auch hin. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Benno Zierer (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/9188, Fragen 17 und 18): Welchem Zweck diente der Einsatz der Schnellboote der Bun- desmarine am Horn von Afrika, und teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die Kosten für den An- und Abtransport der Boote rückblickend in keinem Verhältnis zu dem – angesichts der nur sehr kurzen Verweildauer der Boote am Horn – erreichbaren Erfolg der Aktion stehen? Welchem Zweck diente der Einsatz der Fregatten der Bundes- marine am Horn von Afrika, und welche Richtlinien regelten den Einsatz beispielsweise auch mit Blick auf das Verhalten der Be- satzungen im Falle eines Angriffs auf die deutschen Fregatten? Zu Frage 17: Auftrag der eingesetzten Kräfte ist und war es, im Ein- satzgebiet den Schutz der internationalen Schifffahrt vor terroristischen Angriffen sicherzustellen und zu mariti- men Abriegelungsoperationen beizutragen, um die Ver- sorgung terrroristischer Gruppen oder deren Ausweichen über See zu unterbinden. Deutschland stellte dazu einen Verband zur Verfügung, der unter anderem Schnellboote beinhaltete, da diese be- sonders für Einsätze im küstennahen Bereich geeignet sind. Einsatzschwerpunkt war die Überwachung der Meer- enge „Bab el Mandeb“. Daneben waren sie ein geeignetes Seekriegsmittel, um wichtige Geleitschutzaufgaben für Koalitionspartner in dieser Meerenge durchzuführen. Der einsatznotwendige Transport der Schnellboote per Dockschiff an das Horn von Afrika war die ressourcenscho- nendste Verlegemöglichkeit. So konnte auch sichergestellt werden, dass Materialerhaltungsmaßnahmen während des Einsatzes minimiert wurden. Mit der Zuführung weiterer Kräfte aus dem Bereich an- derer Nationen und einer Neubewertung der einsatzbe- dingten Bereitstellungserfordernisse von Seekriegsmit- teln konnten die deutschen Schnellboote nach 3 Monaten Einsatzzeit ihren Einsatz beenden. Zu Frage 18: Die eingesetzten Fregatten führen ihren Auftrag über- wiegend im Bereich der Hohen See des Einsatzgebietes aus. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 23825 (C) (D) (A) (B) Der Einsatz der deutschen Marine wird im Rahmen der Operation „Enduring Freedom“ nach den von der Bun- desregierung gebilligten Regeln – den Rules of Engage- ment – durchgeführt. Im Falle eines Angriffes auf eine der Deutschen Ein- heiten haben diese das Recht zur Selbstverteidigung. Dazu stehen der Einheit alle an Bord verfügbaren Waf- fensysteme zur Verfügung, die unter Einhaltung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit der Mittel einge- setzt werden können. Anlage 11 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (FDP) (Drucksache 14/9188, Fragen 19 und 20): Welchen Geldbetrag hat die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb (GEBB) bisher aus welchen ihrer Geschäftsaktivitäten erwirtschaftet, der bisher unmittelbar dem Einzelplan 14 (Bundesministerium der Verteidigung) zugute gekommen ist? Wie hoch ist der Geldbetrag, den die Geschäftsführerin, ihr Stellvertreter und die Leiter der Geschäftsfelder im Jahr 2001 für ihre Funktionen bei der GEBB erhalten haben, und wie hoch war die Abfindung der Geschäftsführerin bei ihrem Ausscheiden aus dem Amt? Zu Frage 19: Die GEBB hat bisher eine Liegenschaft aus dem so ge- nannten GEBB-Portfolio veräußert. Es handelt sich dabei um das ehemalige Verpflegungsamt in Ansbach. Der Kaufpreis beträgt rund 1,1 Millionen Euro. Der Nettover- kaufserlös wird zur Rückzahlung des so genannten Vor- griffes verwendet werden. Darüber hinaus konnten aufgrund der Beratungstätig- keit der Gesellschaft im Bereich des Bekleidungswesens Einsparungen in Höhe von 23 Millionen Euro erzielt werden. Zu Frage 20: Die von Ihnen weiterhin erbetene Information zu den finanziellen Leistungen an die Geschäftsführung der Ge- sellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb und die Leiter der Geschäftsfelder betrifft gesellschaftsinterne Vorgänge. Die GEBB mbH wurde als privatrechtliche Or- ganisation mit eigener Rechtspersönlichkeit geschaffen. Allerdings hat der Bundesrechnungshof eine umfas- sende externe Finanzkontrolle, deren Ergebnisse dem Parlament zur Kenntnis gegeben werden. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 200223826 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jörg Tauss


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (Plos)

    Herr Präsident! Meine sehr ver-
    ehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kolle-

    gen, in einer Berliner Tageszeitung ist heute von der „li-
    beralen Meinungsdiktatur“ die Rede. Gemeint ist damit
    wohl, dass es in unserer Gesellschaft Themen gibt, über
    die man geflissentlich schweigt – Themen, die tabuisiert
    sind. Damit kommen wir zu dem eigentlichen Problem
    der heutigen Debatte. Denn Möllemann und die FDP-
    Spitze bemühen sich, diesen gesellschaftlich geführten
    Antisemitismusstreit als mehr oder minder inszenierten
    „Tabubruch“ schönzureden. In diesem Zusammenhang
    kann auch ich Herrn Möllemann zitieren:

    Wir müssen Dinge aussprechen, die von anderen Po-
    litikern, aus welchen Gründen auch immer, tabuisiert
    werden.

    Über diesen Zusammenhang reden wir hier. Herr
    Möllemann verbindet seine Äußerung mit der Nahostpo-
    litik. Es ist kein Tabu in unserer Gesellschaft, die israeli-
    sche Regierung zu kritisieren, Herr Kollege Schmidt, aber
    es ist ein Tabu – darum haben Sie sich herumgemogelt,
    wie übrigens die anderen Rednerinnen und Redner Ihrer
    Fraktion auch –, mit antisemitischen Ressentiments Wahl-
    kampf zu betreiben. Darum geht es in der Debatte, die wir
    hier zu führen haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dabei haben Herr Westerwelle und auch Herr Gerhardt zu
    meinem großen Bedauern heute ihre Chance vertan.

    Ich möchte noch einmal auf Herrn Möllemann zu spre-
    chen kommen. Er sagte – das ist die Ursache der Debatte –,
    jüdische Mitbürger seien selbst die Verursacher oder trü-
    gen sogar selbst Schuld am Anwachsen des Antisemitis-
    mus. Das ist kein Tabubruch und wir sollten an dieser
    Stelle Tabubruch auch nicht mit Antisemitismus ver-
    wechseln. Dieses Zitat ist Antisemitismus.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der Kollege Beck hat völlig zu Recht das Aggressor-
    Zitat gebracht:

    Ich würde mich auch wehren ... Und ich würde das
    nicht nur im eigenen Land tun, sondern auch im Land
    des Aggressors.

    Was heißt das denn? Henryk M. Broder hat es sehr gut auf
    den Punkt gebracht mit seiner Feststellung, nach diesem
    Verständnis handelten deutsche Antisemiten und palästi-
    nensische Terroristen immer in Notwehr, egal, wie viele
    Unbeteiligte sie mit in den Tod nähmen.

    Nein, Widerstandsrecht anzuerkennen kann nicht
    heißen, Selbstmordanschläge mit unschuldigen Opfern zu
    legitimieren, und Widerstandsrecht darf nicht mit Terror
    und Massenmord verwechselt werden. Auch hierzu hätten
    Sie heute klare Aussagen treffen können.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wenn es aber einen Tabubruch gegeben hat, dann, wie
    gesagt, nicht den, dass die israelische Regierung oder Herr
    Friedman nicht kritisiert werden könnten. Zu sagen, dass
    man dies nicht könne, ist falsch. Das Problem liegt darin,
    dass behauptet wird, man dürfe die israelische




    Parl. Staatssekretärin Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast

    23817


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Regierung oder Herrn Friedman nicht kritisieren, obwohl
    man es in dieser Gesellschaft durchaus darf. Aus diesem
    Grunde irrt Möllemann und aus diesem Grunde ist sein Ver-
    halten so problematisch. Es scheint Kalkül dahinter zu ste-
    hen. Wer nach einigen Wochen der Diskussion nur noch von
    einem Missverständnis redet, irrt sicherlich. Es geht in der
    Tat um Populismus. Der Populist, so möchte er gesehen
    werden, sagt frei heraus, was viele denken, sich aber nicht
    zu sagen trauen. Was gesagt ist, bleibt gesagt. Darauf scheint
    die Fußsohlenstrategie 18 zu setzen, nach der potenzielle
    Rechtsliberale unterstellen, dass er, Möllemann, noch nicht
    sagen darf, was er denkt, und ihn eben dafür wählen.
    Möllemann kann man an dieser Stelle eigentlich vergessen;
    denn Enzensberger hat es auf den Punkt gebracht: „Mittel-
    maß und Wahn verhalten sich komplementär zueinander.“
    Damit ist zu Möllemann als Person eigentlich alles gesagt.

    Es geht aber über Herrn Möllemann hinaus. Es geht da-
    rum, dass Herr Möllemann nicht nur dem Ansehen seiner
    Partei, sondern auch dem unseres Landes geschadet hat.
    Ich möchte einmal ein Beispiel bringen: Seit einigen Jah-
    ren lade ich israelische und deutsche Jugendliche nach
    Berlin ein. Es waren jedes Mal spannende und interes-
    sante Begegnungen. Das Bedrückendste bei den letzt-
    jährigen Gesprächen war übrigens, dass die Jugendlichen
    die Allgegenwärtigkeit ihrer Angst beschrieben haben,
    dass sie geschildert haben, dass sie in keine Diskothek
    mehr gehen können, dass sie kein normales Leben führen
    können. Schon aus diesem Grunde gibt es keine Recht-
    fertigung für den Terror. Ich frage mich, wie ich diesen
    jungen Menschen – in zwei Wochen wird wieder eine
    Gruppe in Berlin sein – die Debatte, die wir jetzt führen,
    und die Rechtfertigungen, die in dieser Debatte abgege-
    ben werden, erklären soll. Wie soll ich erklären, dass sie
    selbst schuld daran sein sollen, dass sie kein normales Le-
    ben führen können und dass palästinensische Selbstmord-
    attentäter Unschuldige mit in den Tod reißen?

    Salomon Korn hat Recht, wenn er feststellt, dass der
    Tabubruch inszeniert sei. Leider muss man das um Fol-
    gendes ergänzen: Der Tabubruch ist inszeniert, um den ei-
    gentlichen Tabubruch, den Sie, meine Damen und Herren
    von der FDP, begangen haben, zu verdecken. Deswegen
    bleibt die Frage an Sie, Herr Westerwelle, bestehen – die
    Antwort steht noch aus –: Handelt es sich bei diesem Ta-
    bubruch tatsächlich um eine persönliche Auseinanderset-
    zung bzw. um Missverständnisse oder handelt es sich um
    eine Strategie, die in Ihrer Wahlkampfzentrale – so kann
    man es in der „Zeit“ nachlesen – sorgfältig geplant wor-
    den ist? Diese Frage haben Sie nicht beantwortet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im Gegenteil: In einem Interview, das morgen im „Stern“
    erscheint, haben Sie, Herr Westerwelle, gesagt: „Tabu-
    wächter können mir gestohlen bleiben.“


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ich habe gesagt: Diese Tabuwächter können mir gestohlen bleiben!)


    Das heißt, Sie setzen auf die jetzige Debatte noch einen
    drauf. Diesmal werden wir Ihnen die entsprechenden Fra-
    gen nicht ersparen.

    Auch Herr Westerwelle steht übrigens in einer Tradi-
    tion interessanter Zitate. Er hat im Zusammenhang mit der

    Debatte über unsere Geschichte gesagt, die Jugend müsse
    vom Zwang befreit werden, mit gebeugtem Gang durch
    das Leben zu laufen. Lieber Herr Westerwelle, ich bin als
    Angehöriger der Nachkriegsgeneration mein ganzes Le-
    ben noch nicht gebeugt durch das Leben gelaufen. Aber
    ich habe immer versucht, mich an das zu halten, was Herr
    von Weizsäcker in seiner tollen Rede vom 8.Mai 1985 ge-
    sagt hat:

    Bei uns ist eine neue Generation in die politische
    Verantwortung hereingewachsen. Die Jungen

    – das gilt übrigens auch für viele alte Menschen –
    sind nicht verantwortlich für das, was damals ge-
    schah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in
    der Geschichte daraus wird.

    Vor diesem Hintergrund kann man im Zusammenhang mit
    dem, was wir in den letzten Tagen erleben, nur von zen-
    tralem Versagen sprechen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie versuchen, die deutsche Politik aus der historischen
    Verantwortung herauszureißen und darauf Ihren Wahl-
    kampf zu begründen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Westerwelle, distanzieren Sie sich von Herrn
    Möllemann! Bringen Sie die FDPauf ihre traditionelle Li-
    nie zurück! Das, was im Moment geschieht, hat mit einer
    liberalen Partei nichts zu tun, in deren Namen Sie noch
    heute zu reden glauben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile das Wort
der Kollegin Andrea Nahles, SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Andrea Nahles


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sehr geehrter Herr Präsident!
    Liebe Kolleginnen und Kollegen! In den letzten Wochen
    konnte man immer wieder beobachten, wie sich die FDP
    gefreut hat, da sie – angeblich – so viel Zuspruch ins-
    besondere von jüngeren Menschen in Deutschland be-
    kommen hat, und zwar deshalb, weil endlich jemand frei
    über das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Geschichte
    spricht. Es sei als Belastung empfunden worden, dass das
    vorher niemand getan habe. Hier genauso wie in der De-
    batte über das deutsch-israelische Verhältnis inszeniert
    sich Möllemann als großer Tabubrecher. Ich sage dazu:
    Wir brauchen Herrn Möllemann nicht. Wir brauchen auch
    keine Enttabuisierung. Wir brauchen vielmehr eine ver-
    antwortliche Erinnerungskultur in Deutschland. Wer als
    Jugendlicher oder junger Erwachsener in 20 oder 30 Jah-
    ren politische Verantwortung in Deutschland übernimmt,
    kann dies nicht ohne Erinnerung und Wissen über den Ho-
    locaust und seine Folgen tun.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dies gilt übrigens für junge Menschen nicht nur in
    Deutschland, sondern auch in jedem anderen Land der




    Jörg Tauss
    23818


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Welt. Es geht nämlich nicht um eine Schulddebatte. Viele
    jüngere Menschen können mit einer solchen Debatte – be-
    rechtigterweise – gar nichts mehr anfangen. Es geht viel-
    mehr darum, zu verstehen, was passiert ist, den Wert
    unserer heutigen demokratischen Grundordnung zu er-
    kennen und unsere Demokratie zu verteidigen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es geht außerdem darum, Vorurteile sowie rassistische
    und antisemitische Strömungen als gefährliche Irrwege zu
    erkennen, ihnen entgegenzutreten und einer Politik, die
    diesen Strömungen Vorschub leistet, nie wieder auch nur
    die leiseste Chance in Deutschland zu geben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Genau deshalb ist es unverantwortlich und unent-
    schuldbar, dass Möllemann mit antisemitischen Denk-
    schablonen hantiert. Er manipuliert Erinnerung, er ver-
    wischt Unterschiede und er deutet Geschichte um. Das
    können wir nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Westerwelle, Sie haben sich heute hier darüber
    empört, dass dies eine Wahlkampfveranstaltung sei. Wer
    den Wahlkampf als inhaltsleeres Projekt „18 Prozent“ ins-
    zeniert, wie Sie das tun, hat nicht die Legitimation, hier
    mit dem Finger auf andere zu zeigen. Das will ich ganz
    deutlich sagen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie tun mir im Übrigen auch fast Leid: erst großspurig
    Kanzlerkandidat und dann ohne Übergang Zaunkönig,


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das war jetzt eine echte Beleidigung!)


    das ist schon ein schwerer Absturz, Herr Westerwelle.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Aber Leid tun Sie mir wirklich nur fast. Denn wenn man
    den „Stern“ liest, stellt man fest, dass Sie sich sogar damit
    brüsten – ich zitiere –:

    Es ist der FDP zu verdanken, dass die Schill-Partei
    nicht im Landtag von Sachsen-Anhalt sitzt.


    (Zuruf von der SPD: Aha!)

    – Ja, das steht wortwörtlich darin.

    Die FDP will Protestpartei sein. Ich sage Ihnen etwas:
    Protest ohne eigenen Standpunkt ist Populismus,


    (Beifall bei der SPD)

    ein Populismus, der die Tür für mehr öffnet. Eine Partei,
    die sich unter ihrem Vorsitzenden Westerwelle hem-
    mungslos dem Populismus öffnet, darf sich nicht wun-
    dern, wenn Möllemann mit Rechtspopulismus auf
    Wählerfang geht.


    (Beifall bei der SPD – Sebastian Edathy [SPD]: Billigend hingenommen!)


    Es geht heute nicht um Wahlkampf

    (Lachen bei der FDP)


    – lassen Sie mich das zum Schluss sagen –, es geht um die
    FDP. Sie sind der Vorsitzende der FDP. Er muss Richtung
    vorgeben und er muss auch Mehrheiten für seine Richtung
    organisieren können. Bis heute ist offen geblieben, Herr
    Westerwelle, ob Sie das einfach nicht können oder ob Sie
    es nicht wollen. Auf diese Klarstellung wartet das gesamte
    Haus.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)