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ID1423804700

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 14238

  • date_rangeDatum: 5. Juni 2002

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    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Interna- tionales Jahr der Freiwilligen . . . . . . . . 23789 A Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23789 B Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 23790 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23790 D Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 23791 A Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23791 A Ute Kumpf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23791 B Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23791 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23791 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23792 A Peter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23792 B Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23792 C Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 23792 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23793 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23793 C Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23793 C Monika Balt PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23794 C Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23794 C Dr. Michael Bürsch SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 23794 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23795 A Ute Kumpf SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23795 B Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23795 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23795 D Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23796 A Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 23796 B Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23796 B Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 14/9188) . . . . . . . . . . . . . . . 23796 C Aussage von Bundeskanzler Schröder über Politiker wie Berlusconi, Haider und Le Pen MdlAnfr 1 Jürgen Koppelin FDP Antw StMin Hans Martin Bury BK . . . . . . . . 23796 C ZusFr Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . 23796 D Briefwahl für Soldaten im Auslandseinsatz zur Bundestagswahl 2002 oder zu einer Landtags- wahl MdlAnfr 3 Ursula Lietz CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Cornelie Sonntag- Wolgast BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23797 B ZusFr Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 23797 C Plenarprotokoll 14/238 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 238. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 I n h a l t : Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 1998 oder bei Landtagswahlen MdlAnfr 4 Ursula Lietz CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Cornelie Sonntag- Wolgast BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23798 A ZusFr Ursula Lietz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 23798 B Abrechnung so genannter KO-Leistungen (Koloskopien, Gastroskopien, Sonographien usw.) ab 1. Januar 2003 nur noch von nicht hausärztlich tätigen Gebietsfachärzten; Ein- führung einer Besitzstandsregelung für Hausärzte MdlAnfr 9, 10 Detlef Parr FDP Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23798 D ZusFr Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23799 B Einbringung eines zivilrechtlichen bzw. Verab- schiedung eines umfassenden Antidiskriminie- rungsgesetzes noch in dieser Wahlperiode MdlAnfr 15 Dr. Ilja Seifert PDS Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ 23800 C ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . 23800 D Forderungen von Sozialverbänden und Betrof- fenenorganisationen hinsichtlich eines Antidis- kriminierungsgesetzes MdlAnfr 16 Dr. Ilja Seifert PDS Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ 23801 C ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . 23801 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung zu aktuellen, als antisemi- tisch bewerteten öffentlichen Äußerun- gen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23802 C Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 23802 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . 23803 D Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23804 D Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 23806 A Petra Pau PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23807 B Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . 23808 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . 23809 B Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23811 A Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 23811 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . 23812 C Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . 23812 D Sebastian Edathy SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23814 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 23815 B Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, Parl. Staats- sekretärin BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23816 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23817 B Andrea Nahles SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23818 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23819 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 23821 A Anlage 2 Nachträglich abgedruckte Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Frage des Abgeordneten Dirk Niebel (FDP) (232. Sit- zung, Drucksache 14/8828, Frage 9) . . . . . . . 23821 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Meinrad Belle (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zu dem Ver- trag vom 18. Oktober 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schwei- zerischen Eidgenossenschaft über die Durch- führung der Flugverkehrskontrolle durch die Schweizerische Eidgenossenschaft über deut- schem Hoheitsgebiet und über Auswirkungen des Betriebes des Flughafens Zürich auf das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland (Gesetz zu dem deutsch-schweizerischen Ver- trag vom 18. Oktober 2001) (237. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 27 e) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23822 C Anlage 4 Erzeugung von antisemitischen Vorurteilen durch die Berichterstattung in deutschen Me- dien MdlAnfr 2 Jürgen Koppelin FDP Antw StMin Hans Martin Bury BK . . . . . . . . 23823 B Anlage 5 Schließung der Europäischen Bank für Wie- deraufbau und Entwicklung Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002II MdlAnfr 5 PeterWeiß (Emmendingen) CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 23823 C Anlage 6 Weiterführung der Wettbewerbshilfe für den Handelsschiffbau MdlAnfr 6 Angelika Volquartz CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMWi . . . 23823 D Anlage 7 Einführung eines Lebensmittel-Monitorings für Öko-/Bioprodukte angesichts der festge- stellten Verseuchung von Ökogetreide mit Nitrofen; Quantitiäts- und Qualitätskontrolle des 1998 bis 2001 in Öko-/Biobetrieben ange- bauten und geernteten Ölrapses MdlAnfr 7, 8 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 23824 B Anlage 8 Finanzierung einer Konferenz der deutschen Botschafter aus Mitteln des Einzelplans 60 für „Maßnahmen im Zusammenhang mit der Ter- rorismusbekämpfung“ MdlAnfr 11 PeterWeiß (Emmendingen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 23825 A Anlage 9 Aufhebung der Benes-Dekrete durch Tsche- chien; Vereinbarkeit der Äußerungen des tschechischen Ministerpräsidenten Zeman zur Vertreibung der Sudetendeutschen mit dem deutsch-tschechischen Nachbarschaftsvertrag von 1992 MdlAnfr 12, 13 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 23825 A Anlage 10 Zweck des Einsatzes der Schnellboote und Fregatten am Horn von Afrika; Einsatzrichtli- nien der Bundesmarine MdlAnfr 17, 18 Benno Zierer CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 23825 C Anlage 11 Höhe des von der GEBB für den Einzelplan 14 erwirtschafteten Betrages; Bezahlung der Ge- schäftsführerin, ihres Stellvertreters und der Leiter der Geschäftsfelder bei der GEBB 2001; Höhe der Abfindung für die Geschäftsführerin MdlAnfr 19, 20 Günther Friedrich Nolting FDP Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 23826 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 Andrea Nahles 23819 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 23821 (C) (D) (A) (B) Dr. Bartsch, Dietmar PDS 05.06.2002 Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 05.06.2002 Marieluise DIE GRÜNEN Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 05.06.2002 Brase, Willi SPD 05.06.2002 Brudlewsky, Monika CDU/CSU 05.06.2002 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 05.06.2002* Klaus Claus, Roland PDS 05.06.2002 Erler, Gernot SPD 05.06.2002 Frick, Gisela FDP 05.06.2002 Friedrich (Altenburg), SPD 05.06.2002 Peter Dr. Grygier, Bärbel PDS 05.06.2002 Hampel, Manfred SPD 05.06.2002 Hoffmann (Wismar), SPD 05.06.2002 Iris Irmer, Ulrich FDP 05.06.2002 Jäger, Renate SPD 05.06.2002* Jüttemann, Gerhard PDS 05.06.2002 Labsch, Werner SPD 05.06.2002 Leidinger, Robert SPD 05.06.2002 Dr. Lucyga, Christine SPD 05.06.2002* Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 05.06.2002* Erich Neumann (Bremen), CDU/CSU 05.06.2002 Bernd Onur, Leyla SPD 05.06.2002* Palis, Kurt SPD 05.06.2002* Papenroth, Albrecht SPD 05.06.2002 Raidel, Hans CDU/CSU 05.06.2002** Ronsöhr, CDU/CSU 05.06.2002 Heinrich-Wilhelm Schily, Otto SPD 05.06.2002 Schlee, Dietmar CDU/CSU 05.06.2002 Schloten, Dieter SPD 05.06.2002* Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 05.06.2002* Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 05.06.2002* Dr. Schockenhoff, CDU/CSU 05.06.2002 Andreas Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 05.06.2002 Christian Seehofer, Horst CDU/CSU 05.06.2002 Siebert, Bernd CDU/CSU 05.06.2002* Dr. Freiherr von CDU/CSU 05.06.2002 Stetten, Wolfgang Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ 05.06.2002 DIE GRÜNEN Wegener, Hedi SPD 05.06.2002 Welt, Jochen SPD 05.06.2002 Wettig-Danielmeier, SPD 05.06.2002 Inge Wiesehügel, Klaus SPD 05.06.2002 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 05.06.2002* Zierer, Benno CDU/CSU 05.06.2002* * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an Sitzungen der OSZE Anlage 2 Nachträglich abgedruckte Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Frage des Abgeordneten Dirk Niebel (FDP) (232. Sitzung, Druck- sache 14/8828, Frage 9): Wie vereinbart die Bundesregierung die Gewährung finanziel- ler Hilfen an die Palästinensische Autonomiebehörde mit der Ab- schlusserklärung der UN-Konferenz „Financing für Develop- ment“ in Monterrey/Mexiko vom 18. bis 22. März 2002? Die Bundesregierung sieht keinen Widerspruch zwi- schen der Abschlusserklärung der VN-Konferenz, „Finan- cing for Development“ in Monterrey und der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit den Palästinensischen Gebieten. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit den Palästinensischen Gebieten dient der strukturellen entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Verbesserung der Rahmenbedingungen und konzentriert sich auf die Schwerpunkte: Wasserver- und Entsorgung und nachhaltiges und effi- zientes Wasserressourcenmanagement. Die enorme Was- serknappheit in der Region, die ungleiche Verteilung der Wasserressourcen sowie grenzüberschreitende Wasser- läufe bergen ein erhebliches zukünftiges regionales Kon- fliktpotenzial. Die deutsche Entwicklungszusammenar- beit will hier einen Beitrag zur Krisenminderung leisten. Sie leistet damit im Übrigen auch einen Beitrag zur nach- haltigen israelischen Wasserversorgung, weil Israel mehr als die Hälfte seines Trinkwassers aus der Westbank be- zieht. Aufbau von Institutionen und Weiterqualifizierung des Humankapitals: Aufbau transparenter und im Sinne von guter Regierungsführung arbeitender Institutionen sowie Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen, um ei- nen Beitrag zur weiteren Demokratisierung der Palästi- nensischen Gebieten und dem Aufbau von Verwaltungs- strukturen zu leisten. Gute Erfolge zeigt dabei auch das über die Friedrich-Naumann-Stiftung implementierte Programm zur Förderung von Nichtregierungsorganisa- tionen in den Palästinensischen Gebieten mit den Schwer- punkten Jugend-, Frauen- und Menschenrechts- und De- mokratieförderung sowie Umwelt. Förderung der Privatwirtschaft, um auch ökonomisch eine nachhaltige Entwicklung der Palästinensischen Ge- biete zu unterstützen. Zusätzlich baten Sie in der schriftlichen Antwort um Erläuterung der Aspekte: Beurteilung der Menschen- rechtssituation, Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Stand der innerpalästinensischen Demokratie und Korruption: Es sind zahlreiche Menschenrechtsverletzungen an Palästinensern von der Palästinensischen Behörde sowie vonseiten Israels dokumentiert. Die Bundesregierung for- dert in ihren Verhandlungen und Gesprächen nachdrück- lich beide Seiten zur Einhaltung der Menschenrechte auf. Im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden auch über die politischen Stiftungen und Kirchen Nichtregierungsorganisationen, zum Beispiel Menschen- rechtszentren, gefördert, um die Einhaltung der Men- schenrechte zu verankern und zu befördern und Men- schenrechtsverletzungen zu dokumentieren. Frauen sind in den Palästinensischen Gebieten im Fa- milien- und Erbrecht benachteiligt. Mädchen und Frauen haben gleichberechtigten Zugang zu Bildung, auch im ter- tiären Bereich. Auch hier leistet die Entwicklungszusam- menarbeit einen Beitrag über die Förderung von Nicht- regierungsorganisationen. 1996 fanden demokratische Wahlen zum Palästinen- sischen Rat und des Präsidenten der Exekutivbehörde, Yassier Arafat, statt. Die für 1997 geplanten Kommu- nalwahlen wurden bislang mit der Begründung der an- haltenden israelischen Besetzung und der daraus resul- tierenden Nichtteilnahme Ost-Jerusalems verschoben. Die Mittel der deutschen Entwicklungszusammen- arbeit werden grundsätzlich projektbezogen zugesagt. Di- rekte finanzielle (Budget-)Hilfe wird nicht an die Palästi- nensische Autonomiebehörde geleistet. Ihre Frage, wie der politische Dialog mit der Palästi- nensischen Autonomiebehörde aussieht, beantworte ich wie folgt: Die Bundesregierung steht im intensiven politischen Dialog mit der Palästinensischen Autonomiebehörde, um die Lösung des Nahostkonflikts voranzutreiben und einen gerechten, dauerhaften Frieden zu befördern. Dieser Dialog auf den verschiedenen Ebenen bezieht sich aber auch auf Fragen der Menschenrechte und De- mokratisierung, guten Regierungsführung einschließlich eines transparenten staatlichen Finanzgebarens. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Meinrad Belle (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 18. Oktober 2001 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Durchführung der Flugverkehrskontrolle durch die Schweizerische Eidgenossenschaft über deut- schem Hoheitsgebiet und über Auswirkungen des Betriebes des Flughafens Zürich auf das Ho- heitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland (Ge- setz zu dem deutsch-schweizerischen Vertrag vom 18. Oktober 2001) (237. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 27 e) Ich lehne diesen Entwurf eines Staatsvertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft ab, weil er weder die Interessen der be- troffenen Bevölkerung im deutschen Südwesten ausrei- chend berücksichtigt noch mit dem Grundgesetz der Bun- desrepublik Deutschland vereinbar ist. Für meine Ablehnung mache ich folgende Gründe gel- tend: Erstens. Nachdem nach dem ablehnenden Entscheid in der Verkehrskommission des schweizerischen Nationalrats eine Zustimmung des Vertragspartners mehr als zweifelhaft ist, bindet sich die Bundesregierung durch die einseitige Ratifizierung vorab in einer unnötigen Weise. Sollte die Schweiz den Vertragsentwurf ablehnen, wird Deutschland gefordert sein, eine einseitige Rechtsverordnung zur Klärung der offenen Fragen zu erlassen. Durch die mit der Verabschiedung des Staatsvertrags auf deutscher Seite er- folgende Festlegung auf die dort genannten Parameter wird eine jetzt noch mögliche restriktivere Fassung der zu erlas- senden Rechtsverordnung politisch unmöglich. Dies ver- letzt die Interessen der hauptsächlich betroffenen Bevölke- rung in den Landkreisen Waldshut, Konstanz und Schwarzwald-Baar in schwerwiegendem Maße. Zweitens. Es widerspricht der Tragweite des Vertrags- inhalts, wenn die Dritte Beratung auf ausdrücklichen Wunsch der Bundesregierung und der Koalitionsfraktio- nen in verbundener Debatte mit weiteren, mit der Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 200223822 (C) (D) (A) (B) Materie nur mittelbar in Zusammenhang stehenden Tagesordnungspunkten vorgenommen wird. Offenbar sind sich Bundesregierung und Koalitionsfraktionen des mangelhaften Inhalts des Staatsvertragsentwurfs selbst be- wusst, denn ansonsten hätten sie eine Beratung innerhalb eines eigenständigen Tagesordnungspunkts ermöglicht. Drittens. Art. 24 Abs. 1 und Art. 87 d des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland regeln die Übertragung von Hoheitsrechten und bestimmen eindeutig, dass eine Übertragung von Hoheitsrechten – und um eine solche handelt es sich bei der Übertragung der Luftverkehrskon- trolle – nur an zwischenstaatliche Organisationen zulässig ist. Die im Staatsvertragsentwurf vorgesehene Übertragung an die Schweizer Firma „Skyguide“ ist von den einschlägi- gen Bestimmungen des Grundgesetzes nicht gedeckt und folglich ist der Vertragsentwurf verfassungswidrig. Viertens. Die im Vertragsentwurf vorgesehenen Rege- lungen betreffen ausschließlich das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland. Wenn nun in Art. 17 des Vertrags geregelt ist, dass die bilateralen Vereinbarungen zwischen der EU und der Schweizerischen Eidgenossen- schaft von dem Vertrag unberührt bleiben, impliziert dies die Möglichkeit, die für das Hoheitsgebiet der Bundesre- publik Deutschland vorgenommenen Beschränkungen mit Verweis auf EU-Recht auszuhebeln, während das Ter- ritorium der Schweizerischen Eidgenossenschaft hiervon unberührt bleibt. Die Vehemenz, mit der die Schweiz in den Vertragsverhandlungen auf dem erwähnten Art. 17 bestand, bestätigt dies. Fünftens. Die vorgesehenen Beschränkungen hinsicht- lich der An- und Abflüge auf Zürich-Kloten über deut- sches Hoheitsgebiet sind insbesondere mit Blick auf die zahlreichen und recht weit auslegbaren Ausnahmebestim- mungen nicht dazu geeignet, die Tourismusregionen Südschwarzwald und Bodenseeregion in ihrer wirt- schaftspolitisch bedeutsamen Entwicklung vor der Beein- trächtigung durch den Fluglärm zu schützen. Sechstens. Der Vertragsentwurf lässt die Tatsache, dass sich die Warteräume ausschließlich auf deutschem Staats- gebiet befinden, unwidersprochen. Sonderbar ist in die- sem Zusammenhang auch, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bislang keine Veranlassung sah, gegen den Warteraum EKRIT, der sich über einer ganzen Reihe kerntechnischer Anlagen – Kernkraftwerke Leibstadt und Beznau, Zwischenlager Würenlingen – befindet, vorzugehen, was im Rahmen der Vertragsverhandlungen durchaus möglich gewesen wäre. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Frage des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Drucksache 14/9188, Frage 2): Teilt die Bundesregierung die Vorwürfe des American Jewish Comittee (AJC), dass die Berichterstattung in den deutschen Me- dien wie „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zei- tung“ „die tageszeitung“, „DIE WELT“, „Frankfurter Rundschau“ sowie „DER SPIEGEL“ dazu beiträgt, antisemitische Vorurteile zu produzieren oder auch erst herzustellen (AFP vom 28. Mai 2002)? Es ist nicht Sache der Bundesregierung, die Bericht- erstattung deutscher Medien zu kommentieren. Es liegt bei den deutschen Medien, sich mit dem vom American Jewish Commitee in Auftrag gegebenen Gut- achten und den damit verbundenen Vorwürfen auseinan- der zu setzen. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage des Abgeordneten Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) (Drucksache 14/9188, Frage 5): Teilt die Bundesregierung angesichts des andauernden poli- tischen und wirtschaftlichen Transformationsprozesses in Ost- europa und Zentralasien die Auffassung des deutschen Vertreters im Gouverneursrat der Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Staatssekretär Caio Koch-Weser, der sich für eine mit- telfristig durchzusetzende Schließung der EBRD ausspricht (ver- gleiche „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 21. Mai 2002)? Staatssekretär Koch-Weser hat sich in dem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nicht für die mit- telfristige Schließung der Europäischen Bank für Wieder- aufbau und Entwicklung (EBWE) ausgesprochen. Wie aus dem Textteil des Interviews deutlich wird, hat Staatssekre- tär Koch-Weser lediglich angeregt, angesichts der erfolg- reichen Arbeit der Bank im Transformationsprozess der mittel- und osteuropäischen sowie der GUS-Länder, über die Schließung der Bank nachzudenken. Die Überschrift des Artikels ist daher leider missverständlich; eine Debatte zur Auflösung der Bank wird nicht gefordert. In seiner Rede auf der Jahrestagung der Bank hat Staatssekretär Koch-Weser im Übrigen die erfolgreiche Arbeit der EBWE ausdrücklich gewürdigt und auch die Notwendig- keit eines weiteren Engagements der Bank beim Transfor- mationsprozess zum Ausdruck gebracht. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf auf die Frage der Abgeordneten Angelika Volquartz (CDU/CSU) (Drucksache 14/9188, Frage 6): Welche Chancen sieht die Bundesregierung angesichts der dramatischen Entwicklung im Handelsschiffbau, die Weiter- führung der Wettbewerbshilfe durchzusetzen und einzelne Bun- desländer zu veranlassen, entsprechende Komplementärmittel be- reitzustellen? Die Weiterführung von Wettbewerbshilfen für Con- tainerschiffe, Produkten- und Chemiekalientankern hängt insbesondere von der Zustimmung einer qualifi- zierten Mehrheit der europäischen Partner am 6. Juni 2002 im Industrierat ab. Denn dort steht der Kom- missionsvorschlag für eine Verordnung über die Ein- führung befristeter Schutzmaßnahmen für den Schiffbau auf der Tagesordnung. Die darin vorgesehenen tem- porären Beihilfen sollen eine WTO-Klage gegen Süd- korea flankieren. Bisher konnte die notwendige qualifizierte Mehrheit nicht erreicht werden, da Frankreich, das für die notwendige Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 23823 (C) (D) (A) (B) Mehrheit hätte sorgen können, an einer Einbeziehung von Flüssiggastankern in den Kommissionsvorschlag interes- siert war. Bislang sieht der Vorschlag nur für die Sektoren Containerschiffe, Produkten- und Chemikalientanker Wettbewerbshilfen vor. Das Vereinigte Königreich, die Niederlande, Schweden, Dänemark und Finnland lehnten temporäre Beihilfen strikt ab. Die Kommission kommt in ihrer jüngsten Untersu- chung von Handelshemmnissen im Bereich Schiffbau (TBR-Bericht) zum Ergebnis, dass es weiterer Beobach- tung bedarf, ob Gastanker von den unfairen Wettbewerbs- praktiken Koreas nachhaltig betroffen seien. Vor diesem Hintergrund hat die Kommission bislang den vorliegen- den Vorschlag für einen zeitweiligen Verteidigungsme- chanismus nicht auf den Schiffstyp der Flüssiggastanker ausgedehnt. Je nach Verlauf der Diskussion und Willens- bildung im Industrierat ist die Bundesregierung vorberei- tet, gegebenenfalls auch Kompromisse anzubieten, um das Zustandekommen der Verordnung zu ermöglichen. Ohne den Konsens der qualifizierten Mehrheit im Rat können weitere Wettbewerbshilfen im Schiffbau nicht durchgesetzt werden. Zur Frage, welche Chancen bestehen, einzelne Bun- desländer zu veranlassen, entsprechende Komplementär- mittel für Wettbewerbshilfen bereitzustellen, gilt Folgen- des: Die jeweiligen Landesregierungen entscheiden, in welcher Höhe die Küstenländer die im Haushaltsgesetz vorgesehene Zwei Drittel-Kofinanzierung erbringen. Die Bundesregierung wird diese in der Zuständigkeit der Län- der liegenden Entscheidungen respektieren. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Fra- gen des Abgeordneten Helmut Heiderich (CDU/CSU) (Drucksache 14/9188 Fragen 7 und 8): Wie beurteilt die Bundesregierung die Aussage des „Natur- land“-Geschäftsführers („Hannoversche Neue Presse“ vom 25. Mai 2002), wonach „Öko-Produkte eben keine rückstandsfreien Pro- dukte sind“ vor dem Hintergrund der Darstellung (dito, Seite 4), dass bereits im Dezember 2001 wegen der festgestellten Verseuchung von Ökogetreide mit Nitrofen beim „Naturland“-Verband „Alarm“ geschlagen worden ist, und wie erklärt die Bundesregierung in die- sem Zusammenhang, dass sie bis heute noch kein Lebensmittel- Monitoring für Öko-/Bioprodukte geschaffen hat? Kann die Bundesregierung mitteilen, in welchem Umfang (Fläche, Erntemenge) anerkannte Öko-/Biobetriebe in Deutsch- land in den Jahren 1998 bis 2001 jeweils Ölraps (eventuell unter- schieden nach 00-Raps, Industrie-Raps usw.) angebaut und ge- erntet haben, und in welcher Form die Bundesregierung diesen Anbau nach Quantität und Qualität überprüft hat? Zu Frage 7: Die Produktion von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau unterliegt strengen Vorschriften, die einen Ein- satz von chemisch synthetischen Pflanzenschutzmitteln grundsätzlich nicht gestatten. Leider ist es in einzelnen Fällen – wie auch bei konventionell erzeugten Lebens- mitteln – nicht möglich, einen absoluten Nullwert bei bestimmten persistenten Wirkstoffen zu erreichen. Hier- bei handelt es sich aber um nicht aktiv angewendete Wirkstoffe, sondern um Altlasten, die eine Erblast der „chemischen“ Lebensmittelproduktion sind. Das Le- bensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz gilt jedoch auch insoweit für Öko-Produkte. Zu dem zweiten Teil der Frage ist festzustellen, dass die Durchführung der Lebensmittelüberwachung in der Zuständigkeit der Bundesländer liegt. Im Rahmen des Le- bensmittelmonitorings wurden in der Vergangenheit auch Lebensmittel aus ökologischem Anbau berücksichtigt, al- lerdings aufgrund mangelnder Repräsentativität nicht ver- öffentlicht. Deshalb hat der unter dem Vorsitz des Bundes zwei Mal jährlich tagende Bund-Länder-Ausschuss Monito- ring bereits in seiner letzten Sitzung im November 2001 auf Vorschlag des BMVEL die Frage der Untersuchung von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau im Monito- ring-Programm erörtert. Damals haben die Länder jedoch mehrheitlich die Auf- fassung vertreten, dass die Beprobung dieser Lebens- mittelgruppe nicht im Rahmen des Lebensmittel-Moni- torings, das eine repräsentative Beprobung verlange, sondern im Rahmen der allgemeinen Lebensmittelüber- wachung erfolgen solle. Die Angelegenheit wird jedoch auf Initiative des BMVEL angesichts der neueren Ent- wicklungen im Zusammenhang mit den festgestellten Nitrofen-Belastungen erneut auf der nächsten Sitzung des Monitoring-Ausschusses am 28. Juni 2002 behandelt wer- den. Das BMVEL tritt auch weiterhin verstärkt dafür ein, Lebensmittel aus ökologischem Anbau in den Monitoring- Plan aufzunehmen und entsprechend auszuweisen. Darüber hinaus hat auch die allgemeine Lebensmittel- überwachung in den Bundesländern in den vergangenen Jahren Lebensmittel aus ökologischem Anbau bei ihren Überwachungsmaßnahmen berücksichtigt. Zu Frage 8: Die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle GmbH (ZMP) hat aufgrund von Daten der zugelassenen Öko- Kontrollstellen eine Schätzung der Struktur der Landnut- zung und Tierhaltung ökologisch wirtschaftender Be- triebe in Deutschland erstellt. Nach diesen Schätzungen wurden Raps/Rübsen 1998 auf 3 500 ha, 1999 auf 4 500 ha und 2001 auf 3 000 ha angebaut. In Deutschland sind aufgrund der föderalen Struktur die Bundesländer für die Kontrolle der Betriebe und Überwachung von Lebensmitteln zuständig. An dem Kontrollsystem für Bio-Produkte sind staatliche Überwa- chungsbehörden im jeweiligen Bundesland und private Kontrollstellen beteiligt. Die staatlichen Überwachungs- behörden entscheiden über die Zulassung der privaten Kontrollstellen und beaufsichtigen deren Arbeit. Die bun- desweit zugelassenen 22 Kontrollstellen überprüfen die landwirtschaftliche Erzeugung, Verarbeitung, Verpackung, den Import aus Drittländern und die Kennzeichnung der Ökoprodukte im Hinblick auf die Einhaltung der Vor- schriften der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 des Rates vom 24. Juni 1991 über den ökologischen Landbau und die entsprechende Kennzeichnung der landwirtschaftli- chen Erzeugnisse und Lebensmittel. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 200223824 (C) (D) (A) (B) Anlage 8 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Frage des Abgeordneten Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) (Drucksache 14/9188, Frage 11): Trifft es zu, dass die Bundesregierung eine Konferenz der deut- schen Botschafter nicht aus den etatmäßigen Ressortmit- teln des Auswärtigen Amts, sondern aus den Mitteln des Einzel- plans 60 (Allgemeine Finanzverwaltung) für „Maßnahmen im Zusammenhang mit der Terrorismusbekämpfung“ finanzieren will? Dies trifft nicht zu. Alle Kosten der Konferenz werden aus den allgemeinen Betriebsmitteln des Auswärtigen Amts bezahlt. Anlage 9 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Fragen des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Druck- sache 14/9188, Fragen 12 und 13): Wird die Bundesregierung die vom Bundesminister des In- nern, Otto Schily, im Rahmen seiner Rede auf dem Sudetendeut- schen Tag am 18. Mai 2002 erhobene Forderung: „Im Sinne die- ser deutsch-tschechischen Erklärung sollte sich die tschechische Seite aber auch entschließen, die Benes-Dekrete aufzuheben . . .“ auch offiziell gegenüber der Tschechischen Republik und gegen- über der EU-Kommission im Hinblick auf die laufenden Bei- trittsverhandlungen mit der Tschechischen Republik zum Aus- druck bringen? Stehen nach Einschätzung der Bundesregierung die Äußerun- gen des tschechischen Ministerpräsidenten Milos Zeman zur Ver- treibung der Sudetendeutschen aus ihrer Heimat („Sie wollten ,heim ins Reich’, und dahin gingen sie auch“, veröffentlicht von dpa am 20. Mai 2002) und des tschechischen Vize-Ministerprä- sidenten Vladimir Spidla („Er [der Aufschub] war eine Quelle des künftigen Friedens“ in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 18. Mai 2002) im Einklang mit dem deutsch-tschechischen Nachbar- schaftsvertrag von 1992 und wenn nein, in welcher Form gedenkt die Bundesregierung dies gegenüber der tschechischen Seite zu thematisieren? Zu Frage 12: Die jetzige und alle vorherigen Bundesregierungen haben die entschädigungslose Enteignung und Ausbürge- rung Deutscher aus der damaligen Tschechoslowakei auf der Grundlage der Benes-Dekrete immer für völkerrechtli- ches Unrecht gehalten. Das hat Bundesminister Schily in seiner Rede zum Ausdruck gebracht. Die deutsche Rechtsauffassung ist der Tschechischen Republik bekannt. In der Deutsch-Tschechischen Erklärung von 1997 erklären beide Seiten, dass jede Seite ihrer Rechtsordnung verpflich- tet bleibt und respektiert, dass die andere Seite eine andere Rechtsauffassung hat. Die Deutsch-Tschechische Erklärung stellt heute, wie von Bundesminister Schily ausgeführt, mit allen ihren Elementen die Grundlage unserer bilateralen Be- ziehungen dar. Im Übrigen hat die Bundesregierung – wie alle ihre Vorgängerinnen – zu keinem Zeitpunkt eine Ver- bindung zwischen dem Thema der Benes-Dekrete und dem von deutscher Seite nachdrücklich gewünschten und geför- derten EU-Beitritt der Tschechischen Republik hergestellt. Auch Bundesminister Schily hat dies in seiner Rede nicht getan. Zu Frage 13: Nach der Deutsch-Tschechischen Erklärung von 1997 bleibt jede Seite ihrer Rechtsordnung verpflichtet und res- pektiert, dass die andere Seite eine andere Rechtsauffas- sung hat. Die tschechische Rechtsauffassung ist der Bun- desregierung bekannt. Die Bundesregierung hält allerdings die Art und Weise, wie einige tschechische Politiker diese Rechtsauffassung formulieren, für nicht geeignet, den bilateralen Dialog „in einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens“ (Zitat aus Nachbarschaftsvertrag von 1992) zu erweitern und zu ver- tiefen und weist darauf in bilateralen Gesprächen auch hin. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Benno Zierer (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/9188, Fragen 17 und 18): Welchem Zweck diente der Einsatz der Schnellboote der Bun- desmarine am Horn von Afrika, und teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die Kosten für den An- und Abtransport der Boote rückblickend in keinem Verhältnis zu dem – angesichts der nur sehr kurzen Verweildauer der Boote am Horn – erreichbaren Erfolg der Aktion stehen? Welchem Zweck diente der Einsatz der Fregatten der Bundes- marine am Horn von Afrika, und welche Richtlinien regelten den Einsatz beispielsweise auch mit Blick auf das Verhalten der Be- satzungen im Falle eines Angriffs auf die deutschen Fregatten? Zu Frage 17: Auftrag der eingesetzten Kräfte ist und war es, im Ein- satzgebiet den Schutz der internationalen Schifffahrt vor terroristischen Angriffen sicherzustellen und zu mariti- men Abriegelungsoperationen beizutragen, um die Ver- sorgung terrroristischer Gruppen oder deren Ausweichen über See zu unterbinden. Deutschland stellte dazu einen Verband zur Verfügung, der unter anderem Schnellboote beinhaltete, da diese be- sonders für Einsätze im küstennahen Bereich geeignet sind. Einsatzschwerpunkt war die Überwachung der Meer- enge „Bab el Mandeb“. Daneben waren sie ein geeignetes Seekriegsmittel, um wichtige Geleitschutzaufgaben für Koalitionspartner in dieser Meerenge durchzuführen. Der einsatznotwendige Transport der Schnellboote per Dockschiff an das Horn von Afrika war die ressourcenscho- nendste Verlegemöglichkeit. So konnte auch sichergestellt werden, dass Materialerhaltungsmaßnahmen während des Einsatzes minimiert wurden. Mit der Zuführung weiterer Kräfte aus dem Bereich an- derer Nationen und einer Neubewertung der einsatzbe- dingten Bereitstellungserfordernisse von Seekriegsmit- teln konnten die deutschen Schnellboote nach 3 Monaten Einsatzzeit ihren Einsatz beenden. Zu Frage 18: Die eingesetzten Fregatten führen ihren Auftrag über- wiegend im Bereich der Hohen See des Einsatzgebietes aus. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 2002 23825 (C) (D) (A) (B) Der Einsatz der deutschen Marine wird im Rahmen der Operation „Enduring Freedom“ nach den von der Bun- desregierung gebilligten Regeln – den Rules of Engage- ment – durchgeführt. Im Falle eines Angriffes auf eine der Deutschen Ein- heiten haben diese das Recht zur Selbstverteidigung. Dazu stehen der Einheit alle an Bord verfügbaren Waf- fensysteme zur Verfügung, die unter Einhaltung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit der Mittel einge- setzt werden können. Anlage 11 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (FDP) (Drucksache 14/9188, Fragen 19 und 20): Welchen Geldbetrag hat die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb (GEBB) bisher aus welchen ihrer Geschäftsaktivitäten erwirtschaftet, der bisher unmittelbar dem Einzelplan 14 (Bundesministerium der Verteidigung) zugute gekommen ist? Wie hoch ist der Geldbetrag, den die Geschäftsführerin, ihr Stellvertreter und die Leiter der Geschäftsfelder im Jahr 2001 für ihre Funktionen bei der GEBB erhalten haben, und wie hoch war die Abfindung der Geschäftsführerin bei ihrem Ausscheiden aus dem Amt? Zu Frage 19: Die GEBB hat bisher eine Liegenschaft aus dem so ge- nannten GEBB-Portfolio veräußert. Es handelt sich dabei um das ehemalige Verpflegungsamt in Ansbach. Der Kaufpreis beträgt rund 1,1 Millionen Euro. Der Nettover- kaufserlös wird zur Rückzahlung des so genannten Vor- griffes verwendet werden. Darüber hinaus konnten aufgrund der Beratungstätig- keit der Gesellschaft im Bereich des Bekleidungswesens Einsparungen in Höhe von 23 Millionen Euro erzielt werden. Zu Frage 20: Die von Ihnen weiterhin erbetene Information zu den finanziellen Leistungen an die Geschäftsführung der Ge- sellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb und die Leiter der Geschäftsfelder betrifft gesellschaftsinterne Vorgänge. Die GEBB mbH wurde als privatrechtliche Or- ganisation mit eigener Rechtspersönlichkeit geschaffen. Allerdings hat der Bundesrechnungshof eine umfas- sende externe Finanzkontrolle, deren Ergebnisse dem Parlament zur Kenntnis gegeben werden. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. Juni 200223826 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Edith Niehuis


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Kollege, ich stimme Ihnen gerne zu. Ich möchte
    diese Gelegenheit aber nutzen, hier zu unterscheiden.
    Auch Sie haben ja gefordert, dass man unterscheiden
    muss, auf welcher „Baustelle“ etwas stattfindet.

    Bei der gesamten Diskussion über bürgerschaftliches
    Engagement müssen wir immer im Auge behalten, dass es
    sich hierbei nicht sozusagen um eine Spardose in Bezug
    auf Tätigkeiten handelt, die auch ansonsten von Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmern wahrgenommen werden
    könnten. Das wesentliche Element beim bürgerschaftli-
    chen Engagement ist, dass soziales Verhalten in der De-
    mokratie gefördert wird und ein Diskurs über unsere De-
    mokratie stattfindet. Insofern stimme ich Ihnen zu. Wenn
    die Enquete-Kommission das genau so gesagt hat, stimme
    ich in dem Fall auch deren Empfehlungen zu.



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Jetzt ist die Kollegin
Ute Kumpf dran.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ute Kumpf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Noch einmal abschließend zum
    Stichwort Nachhaltigkeit, insbesondere was die Förderung
    von Strukturen und Leitbildern anbelangt, die vonseiten
    der Ministerien entwickelt werden sollen. Wie sieht es da
    aus und was sind Ihre wichtigsten Beiträge, die sich auf die
    Zukunft richten? Wir hatten ja das Jahr der Freiwilligen
    und die Enquete-Kommission. Wie sehen Ihre Vorschläge
    und Vorstellungen aus und was wird jetzt vonseiten des
    Ministeriums getan, um die Strukturen dieses Netzwerks,
    das ja schon gearbeitet hat, zu erhalten und auch die Vor-

    schläge der Enquete-Kommission, etwa eine Kommission
    ähnlich der Kinderkommission einzurichten, umzusetzen?

    D