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    Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan auf der Grundlage der Resolutionen 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 14/7930) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20821 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Erika Reinhardt, Bernd Schmidbauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Nothilfe für Afghanistan (Drucksache 14/7785) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20821 B Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20821 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20823 C Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20826 B Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . 20828 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20829 D Tagesordnungspunkt 3: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan auf der Grundlage der Resolutionen 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Sicherheitsrats der Ver- einten Nationen (Drucksachen 14/7930, 14/7936, 14/7937) 20831 A Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20831 B Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20833 A Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20835 C Ulrich Irmer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20836 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20838 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20840 C Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20842 B Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20844 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU 20845 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundes- ministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20847 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20849 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20849 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20850 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20852 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20853 A Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO der Abgeordneten Winfried Hermann, Annelie Buntenbach, Steffi Lemke und Monika Knoche (alle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung und den Bericht zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz Plenarprotokoll 14/210 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 210. Sitzung Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 2001 I n h a l t : einer Internationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan auf der Grundlage der Resolutionen 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Tagesordnungspunkt 3 a und b) . . . . . . . . . . 20854 B Anlage 3 Erklärungen nach § 31 GO der Abgeordneten Harald Friese, Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Rüdiger Veit, Klaus Barthel (Starnberg), Götz- Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Thomas Sauer und Konrad Kunick (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussemp- fehlung und den Bericht zu dem Antrag der Bun- desregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan auf der Grundlage der Resolutionen 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Si- cherheitsrats der Vereinten Nationen (Tagesordnungspunkt 3 a und b) . . . . . . . . . . 20855 A Anlage 4 Erklärungen nach § 31 GO der Abgeordneten Heinz Schmitt (Berg) und Dr. Edelbert Richter (beide SPD) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung und den Bericht zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Ein- satz einer Internationalen Sicherheitsunterstüt- zungstruppe in Afghanistan auf der Grundlage der Resolutionen 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Sicherheitsrats der Ver- einten Nationen (Tagesordnungspunkt 3 a und b) . . . . . . . . . . . 20855 D Anlage 5 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung und den Bericht zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan auf der Grundlage der Resolutionen 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Tagesordnungspunkt 3 a und b) . . . . . . . . . . . 20856 C Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . 20856 D Dr. Uwe Jens SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20857 A Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20857 C Manfred Müller (Berlin) PDS . . . . . . . . . . . . 20857 D Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20858 A Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . 20858 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 2001
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    Dr. Ludger Volmer Sylvia Voß Helmut Wilhelm (Amberg) Margareta Wolf (Frankfurt) FDP Hildebrecht Braun (Augsburg) Ernst Burgbacher Jörg van Essen Ulrike Flach Paul K. Friedhoff Horst Friedrich (Bayreuth) Rainer Funke Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Dr. Karlheinz Guttmacher Klaus Haupt Dr. Helmut Haussmann Ulrich Heinrich Walter Hirche Birgit Homburger Dr. Werner Hoyer Ulrich Irmer Dr. Klaus Kinkel Dr. Heinrich L. Kolb Gudrun Kopp Ina Lenke Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Dirk Niebel Günther Friedrich Nolting Detlef Parr Cornelia Pieper Dr. Edzard Schmidt-Jortzig Gerhard Schüßler Dr. Irmgard Schwaetzer Marita Sehn Dr. Hermann Otto Solms Dr. Dieter Thomae Nein SPD Gudrun Roos CDU/CSU Dr. Wolf Bauer Wolfgang Börnsen (Bönstrup) FDP Jürgen Koppelin PDS Monika Balt Dr. Dietmar Bartsch Petra Bläss Maritta Böttcher Eva Bulling-Schröter Roland Claus Heidemarie Ehlert Dr. Heinrich Fink Dr. Ruth Fuchs Wolfgang Gehrcke Dr. Klaus Grehn Dr. Gregor Gysi Uwe Hiksch Dr. Barbara Höll Carsten Hübner Gerhard Jüttemann Dr. Evelyn Kenzler Dr. Heidi Knake-Werner Ursula Lötzer Dr. Christa Luft Heidemarie Lüth Pia Maier Angela Marquardt Kersten Naumann Petra Pau Dr. Uwe-Jens Rössel Christina Schenk Gustav-Adolf Schur Dr. Ilja Seifert Dr. Winfried Wolf Fraktionslose Abgeordnete Christa Lörcher Enthalten SPD Dr. Uwe Jens René Röspel CDU/CSU Helmut Rauber BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Annelie Buntenbach Winfried Hermann Monika Knoche Steffi Lemke PDS Manfred Müller (Berlin) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 2001 Präsident Wolfgang Thierse 20852 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 2001 20853 (C) (D) (A) (B) Albowitz, Ina FDP 22.12.2001 Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 22.12.2001 Gila DIE GRÜNEN Bachmaier, Hermann SPD 22.12.2001 Becker-Inglau, Ingrid SPD 22.12.2001 Beer, Angelika BÜNDNIS 90/ 22.12.2001 DIE GRÜNEN Dr. Berg, Axel SPD 22.12.2001 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 22.12.2001 Bohl, Friedrich CDU/CSU 22.12.2001 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 22.12.2001 Brandt-Elsweier, Anni SPD 22.12.2001 Brüderle, Rainer FDP 22.12.2001 Carstens (Emstek), CDU/CSU 22.12.2001 Manfred Dehnel, Wolfgang CDU/CSU 22.12.2001 Elser, Marga SPD 22.12.2001 Dr. Fink, Heinrich PDS 22.12.2001 Fischer (Hamburg), CDU/CSU 22.12.2001 Dirk Follak, Iris SPD 22.12.2001 Frankenhauser, CDU/CSU 22.12.2001 Herbert Frick, Gisela FDP 22.12.2001 Graf (Rosenheim), SPD 22.12.2001 Angelika Hauer, Nina SPD 22.12.2001 Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 22.12.2001 Dr. Hendricks, SPD 22.12.2001 Barbara Holetschek, Klaus CDU/CSU 22.12.2001 Holzhüter, Ingrid SPD 22.12.2001 Hörster, Joachim CDU/CSU 22.12.2001 Imhof, Barbara SPD 22.12.2001 Janz, Ilse SPD 22.12.2001 Jelpke, Ulla PDS 22.12.2001 Jünger, Sabine PDS 22.12.2001 Kampeter, Steffen CDU/CSU 22.12.2001 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.12.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 22.12.2001 Lehn, Waltraud SPD 22.12.2001 Dr. Lippold CDU/CSU 22.12.2001 (Offenbach), Klaus W. Marhold, Tobias SPD 22.12.2001 Dr. Meyer (Ulm), SPD 22.12.2001 Jürgen Müller (Düsseldorf), SPD 22.12.2001 Michael Nahles, Andrea SPD 22.12.2001 Neuhäuser, Rosel PDS 22.12.2001 Neumann (Bremen), CDU/CSU 22.12.2001 Bernd Oesinghaus, Günter SPD 22.12.2001 Ostrowski, Christine PDS 22.12.2001 Otto (Frankfurt), FDP 22.12.2001 Hans-Joachim Palis, Kurt SPD 22.12.2001 Philipp, Beatrix CDU/CSU 22.12.2001 Rachel, Thomas CDU/CSU 22.12.2001 Reinhardt, Erika CDU/CSU 22.12.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 22.12.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 22.12.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 22.12.2001 Schloten, Dieter SPD 22.12.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 22.12.2001 Hans Peter Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 22.12.2001 Christian Simmert, Christian BÜNDNIS 90/ 22.12.2001 DIE GRÜNEN entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Dr. Stadler, Max FDP 22.12.2001 Steiger, Wolfgang CDU/CSU 22.12.2001 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22.12.2001 Strobl (Amberg), SPD 22.12.2001 Reinhold Thiele, Carl-Ludwig FDP 22.12.2001 Dr. Tiemann, Susanne CDU/CSU 22.12.2001 Weißgerber, Gunter SPD 22.12.2001 Dr. Westerwelle, Guido FDP 22.12.2001 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 22.12.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 22.12.2001 Wimmer (Neuss), SPD 22.12.2001 Willy Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.12.2001 Wohlleben, Verena SPD 22.12.2001 Wöhrl, Dagmar CDU/CSU 22.12.2001 Wolf (München), CDU/CSU 22.12.2001 Hanna Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Winfried Hermann, Annelie Buntenbach, Steffi Lemke und Monika Knoche (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über die Beschlussempfehlung und den Be- richt zu dem Antrag der Bundesregierung: Betei- ligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan auf der Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Tagesordnungspunkt 3 a und b) UN-Friedenseinheiten und von der UN legitimierte Schutztruppen können unter bestimmten Umständen wichtige Beiträge zur Beilegung von kriegerischen Kon- flikten leisten. Dies hängt allerdings wesentlich von der Vorgeschichte sowie von den Bedingungen vor Ort und den konkreten Aufgaben des Mandats ab. So sehr auch wir den Menschen in Afghanistan den Frieden wünschen, so bleiben doch erhebliche Bedenken am Zustandekommen wie auch am Friedenswert des Mandats selbst. Voraussetzung des Mandats ist der Krieg der USA zu- sammen mit Großbritannien unter dem Titel „Enduring Freedom“ gegen den internationalen Terrorismus, vor al- lem das al-Qaida-Netzwerk Osama bin Ladens, das Tali- banregime sowie das Land Afghanistan. Dabei wurde die Tötung vieler Menschen, auch unschuldiger Opfer billi- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 200120854 (C) (D) (A) (B) gend in Kauf genommen. Das ohnehin durch jahrzehnte- langen Krieg ruinierte Land wurde durch Bomben und Raketen weiter zerstört. Das Talibanregime wurde beseitigt und große Teile der al-Qaida-Strukturen in Afghanistan sind inzwischen ge- schwächt. Mit aktiver Unterstützung durch militärische Kräfte in Afghanistan, vor allem mithilfe der in demokra- tischer und menschenrechtlicher Hinsicht fragwürdigen Nordallianz, wurde das Land zurückerobert. Osama bin Laden, der mutmaßliche Hauptverantwortliche terroristi- scher Anschläge, ist bisher allerdings nicht gefunden wor- den. Das anfängliche Hauptkriegsziel ist damit verfehlt. Ebensowenig kann mit den groben Militärschlägen in Af- ghanistan das Problem des internationalen Terrorismus gelöst werden. Die Gefahr ist groß, dass Terroristen nur vertrieben und unfreiwillig neue Sympathisanten geför- dert wurden. Während die Sicherheitsmission ihre Arbeit beginnt, führen die USA weiter Krieg und gefährden damit das Ziel dieser Mission, weitere Menschenleben und den Friedensprozess. Nicht friedensförderlich ist auch, dass Großbritannien als Kriegspartei die Führung der Truppe übernimmt. Zwar ist die Kommandogewalt dank der Intervention der deutschen Regierung von „Enduring Freedom“ formal getrennt, aber im Konfliktfall wird Großbritannien als „lead nation“ das Kommando nach ei- genem Bekunden an die USA abgeben. Die Entsendung einer Friedenstruppe bei gleichzeitiger Kriegführung, wenn auch auf kleiner Flamme, durch US- und britische Truppen in Afghanistan könnte diese diskreditieren und letztlich als Teil der Kriegführung erscheinen lassen. Die vom Anspruch her neutrale Schutztruppe gerät in Gefahr, Konfliktpartei zu werden. Es wächst der Eindruck einer hochproblematischen Arbeitsteilung: Die USA führen den (Anti-Terror-)Krieg aus der Luft unter Inkaufnahme ziviler Opfer und verfol- gen dabei auch eigene machtpolitische und ökonomische Interessen. Die UNO sorgt nachher für die Beseitigung der Trümmer mit tatkräftiger und finanzieller Unterstüt- zung anderer Länder. Es bleibt der Staatengemeinschaft der schwierige, fast nicht lösbare Auftrag, auf der Basis eines Gewaltfriedens Menschenrechten und Demokratie zum Durchbruch zu verhelfen, also wirklichen Frieden zu schaffen. Das lange Ringen um Art, Ausmaß, Funktion und Dauer des Mandats macht deutlich, wie schwierig die po- litische Lage ist. Die Interessen der verschiedenen afgha- nischen Gruppen wie auch der Staaten im Sicherheitsrat gehen weit auseinander. Auch wenn inzwischen die offi- zielle Zustimmung der künftigen afghanischen Über- gangsregierung vorliegt, lehnen wichtige bewaffnete Kräfte in Afghanistan innerhalb und außerhalb der Nord- allianz eine bewaffnete Friedenstruppe von mehr als sym- bolischer Größe weiterhin ab, sodass die Gefahr einer Konfrontation mit diesen Kräften besteht. Die im UN-Si- cherheitsrat beschlossene Beschränkung der Sicherheits- truppe auf Kabul und Umgebung löst diese Probleme nicht, sondern wirft eher die Frage auf, ob der Schutz der Regierungsgebäude nicht eventuell mit geringerem Auf- wand erreicht werden könnte. Ein Schutz der Zivilbevöl- entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich kerung vor rivalisierenden Warlords ist mit einer solchen Truppe und einem solchen Mandat nicht zu gewähr- leisten. Einer Truppenentsendung in ein hochriskantes Um- feld, in einen instabilen politischen Kontext, der zwischen Krieg und Frieden pendelt, mit einem teilweise unpräzi- sen und eher symbolischen Mandat, können wir nicht zu- stimmen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Harald Friese, Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Rüdiger Veit, Klaus Barthel (Starnberg), Götz-Peter Lohmann (Neu- brandenburg), Christine Lucyga, Thomas Sauer und Konrad Kunick (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung und den Bericht zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan auf der Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Sicherheitsrats der Verein- ten Nationen (Tagesordnungspunkt 3 a und b) Unsere Zustimmung zur Entsendung deutscher Bun- deswehreinheiten nach Afghanistan gründet sich auf die Hoffnung einer Wende in der politischen, ökonomischen und sozialen Situation des kriegsgeschüttelten Landes und nicht auf die Billigung des bisherigen Vorgehens der USA im Rahmen der Aktion „Enduring Freedom“. Diese berechtigte Hoffnung wird genährt durch die Chancen, die sich durch die Einbeziehung der UNO, die Ergebnisse der Bonner Vereinbarungen und die Ansätze auf Bildung einer alle Bevölkerungsgruppen repräsentie- renden Regierung Afghanistans ergeben. Diese Chancen dürfen kein zweites Mal wie schon zu Beginn der 90er- Jahre verschenkt werden. Dennoch bleiben folgende Hauptkritikpunkte beste- hen: Dem Parlament fehlen für seine Entscheidung wesent- liche Informationsgrundlagen. Dies betrifft die tatsäch- liche militärische Lage und die strategischen Planungen der von den USA geführten Aktion „Enduring Freedom“, die Kräfteverhältnisse der afghanischen Kriegsparteien und die Rolle der Taliban, auch der mit ihnen bisher oder noch verbündeten Kräfte. Gleiches gilt für die humanitäre Situation, das Ausmaß an zivilen Opfern und Zerstörun- gen der Infrastruktur. Unsere Zweifel an der Sinnhaftigkeit, Verhältnis- mäßigkeit und Angemessenheit des bisherigen Verlaufes der amerikanischen Aktion sind auf der Grundlage der all- gemein zugänglichen Informationen nicht ausgeräumt. Die Bombardierung eines ganzen Landes mit Tausenden ziviler Opfer zur Bekämpfung eines terroristischen Net- zes und der sie stützenden politischen Struktur war weder angemessen noch wirksam im Sinne der Belangung der Hauptverantwortlichen und der Vermeidung der Gefahr weiterer Anschläge. Zunehmend gewinnt die These an Plausibilität, dass die bisherigen politischen, geheim- dienstlichen, polizeilichen und diplomatischen Fehler, die es schon bisher bei der Verfolgung Bin Ladens und seiner Helfer gab, sich fortsetzen. Offenbar planen die USA wei- tere militärische Schläge, auch gegen andere Staaten. Es wird ignoriert, dass der Charakter krimineller, terroris- tischer Netze gerade nicht vorrangig in Form militärischer harter Ziele besteht, sondern in Form militärisch unan- greifbarer Verbindungen. Zudem leidet die derzeitige Art der Terrorismusbekämpfung seitens der USA erheblich an Glaubwürdigkeit, insbesondere im Hinblick auf das Ver- halten der Regierung zum Palästinakonflikt. Die dort tatenlos zugelassene Eskalation, für die die von den USA gestützte Regierung Israels eine wesentliche Schuld trifft, bereitet künftigem Terrorismus den Boden. Der deutsche Beitrag steht in dem Widerspruch, einer- seits in „uneingeschränkter Solidarität“ an „Enduring Freedom“ als Konfliktpartei in Afghanistan beteiligt zu sein und gleichzeitig mit dem Ruf des unbeteiligten Neu- tralen in Kabul und Umgebung schlichtend und beru- higend einen Friedensprozess sichern zu sollen. Dies geschieht unter britischer Führung, der es an der notwen- digen militärischen und politischen Distanz zu krieg- führenden Einheiten und an historischer Unbelastetheit mangelt. Im Hinblick auf diese Verflechtungen, auf die Be- lastungen der Bundeswehr und die schwer einschätzbare Vorgehensweise der US-Regierung in der Zukunft ist das Mandat der Bundeswehr zur Teilnahme an „Enduring Fre- edom“ spätestens jetzt hinfällig. Die Frage hinsichtlich ei- ner offensichtlich vorhandenen Verknüpfung bzw. der zu fordernden strikten Trennung der militärischen Befehls- stränge konnte nicht befriedigend beantwortet werden. Die Kosten für das neue Mandat sind, soweit sie nicht durch Umschichtungen im Rahmen der Verteidigungs- ausgaben oder die Reduzierung anderer Mandate zu er- wirtschaften sind, keinesfalls zulasten anderer Ressorts aufzubringen. Im Übrigen bedarf die globale Terrorbekämpfung wei- terer politischer Anstrengungen, vor allem im Hinblick auf das Palästinaproblem, die Einrichtung eines allgemein anerkannten Internationalen Gerichtshofes, die Biowaf- fen-Konvention und den Zusammenhalt der Anti-Terror- Koaltition. Auch in ihrer Ablehnung einer Ausweitung der mili- tärischen Aktionen auf andere Staaten oder Gebiete un- terstützen wir nachdrücklich die Haltung der Bundesre- gierung. Anlage 4 Erklärungen nach § 31 GO der Abgeordneten Heinz Schmitt (Berg) und Dr. Edelbert Richter (beide SPD) zur Abstim- mung über die Beschlussempfehlung und den Bericht zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheit- sunterstützungstruppe in Afghanistan auf der Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 2001 20855 (C) (D) (A) (B) Grundlage der Resolution 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Tagesordnungspunkt 3 a und b) Unsere Zustimmung zur Entsendung deutscher Bun- deswehreinheiten nach Afghanistan gründet sich auf die Hoffnung einer Wende in der politischen, ökonomischen und sozialen Situation des kriegsgeschüttelten Landes und nicht auf die Billigung des bisherigen Vorgehens der USA im Rahmen der Aktion „Enduring Freedom“. Diese berechtigte Hoffnung wird genährt durch die Chancen, die sich durch die Einbeziehung der UNO, die Ergebnisse der Bonner Vereinbarungen und die Ansätze auf Bildung einer alle Bevölkerungsgruppen repräsentie- renden Regierung Afghanistans ergeben. Diese Chancen dürfen kein zweites Mal wie schon zu Beginn der 90er- Jahre verschenkt werden. Dennoch bleiben folgende Hauptkritikpunkte bestehen: Dem Parlament fehlen für seine Entscheidung wesent- liche Informationsgrundlagen. Dies betrifft die tatsächli- che militärische Lage und die strategischen Planungen der von den USA geführten Aktion „Enduring Freedom“, die Kräfteverhältnisse der afghanischen Kriegsparteien und die Rolle der Taliban, auch der mit ihnen bisher oder noch verbündeten Kräfte. Gleiches gilt für die humanitäre Si- tuation, das Ausmaß an zivilen Opfern und Zerstörungen der Infrastruktur. Unsere Zweifel an der Sinnhaftigkeit, Verhältnis- mäßigkeit und Angemessenheit des bisherigen Verlaufs der amerikanischen Aktion sind auf der Grundlage der allgmein angenommenen Informationen eher gestiegen. Die Bombardierung eines ganzen Landes mit Tausenden ziviler Opfer zur Bekämpfung eines terroristischen Net- zes und der sie stützenden politischen Struktur war weder angemessen noch wirksam im Sinne der Belangung der Hauptverantwortlichen und der Vermeidung der Gefahr weiterer Anschläge. Zunehmend gewinnt die These an Plausibilität, dass die bisherigen politischen, geheim- dienstlichen, polizeilichen und diplomatischen Fehler, die es schon bisher bei der Verfolgung Bin Ladens und seiner Helfer gab, sich fortsetzen. Offenbar planen die USA wei- tere militärische Schläge, auch gegen andere Staaten. Es wird ignoriert, dass der Charakter krimineller, terroristi- scher Netze gerade nicht vorrangig in Form militärischer harter Ziele besteht, sondern in Form militärisch unan- greifbarer Verbindungen. Zudem leidet die derzeitige Art der Terrorismusbekämpfung seitens der USA erheblich an Glaubwürdigkeit, insbesondere im Hinblick auf das Ver- halten der Regierung zum Palästinakonflikt. Die dort ta- tenlos zugelassene Eskalation, für die die von den USA gestützte Regierung Israels eine wesentliche Schuld trifft, bereitet künftigem Terrorismus den Boden. Der deutsche Beitrag steht in dem Widerspruch, einer- seits in „uneingeschränkter Solidarität“ an „Enduring Freedom“ als Konfliktpartei in Afghanistan beteiligt zu sein und gleichzeitig mit dem Ruf des unbeteiligten Neu- tralen in Kabul und Umgebung schlichtend und beruhi- gend einen Friedensprozess sichern zu sollen. Dies ge- schieht unter britischer Führung, der es – wenn schon nicht direkt militärisch, so doch politisch – an der notwendigen Distanz zu kriegführenden Einheiten und an historischer Unbelastetheit mangelt. Im Hinblick auf diese Verflech- tungen, auf die Belastungen der Bundeswehr und die schwer einschätzbare Vorgehensweise der USA-Regie- rung in der Zukunft ist das Mandat der Bundeswehr zur Teilnahme an „Enduring Freedom“ spätestens jetzt hinfäl- lig. Die Frage hinsichtlich einer Verknüpfung bzw. der zu fordernden strikten Trennung der militärischen Befehls- stränge konnte nicht befriedigend beantwortet werden. Die Kosten für das neue Mandat sind, soweit nicht durch Umschichtungen im Rahmen der Verteidigungs- ausgaben oder die Reduzierung anderer Mandate zu er- wirtschaften sind, keinesfalls zulasten anderer Ressorts aufzubringen. Im Übringen bedarf die globale Terrorbekämpfung An- strengungen, vor allem im Hinblick auf das Palästinapro- blem, die Einrichtung eines allgemein anerkannten Inter- nationalen Gerichtshofes, die Biowaffen-Konvention und den Zusammenhalt der Anti-Terror-Koalition. Auch in ihrer Ablehnung einer Ausweitung der mi- litärischen Aktionen auf andere Staaten oder Gebiete un- terstützen wir nachdrücklich die Haltung der Bundesre- gierung. Anlage 5 Erklärungen nach § 31 GO Abstimmung über die Beschlussempfehlung und den Bericht zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsun- terstützungstruppe in Afghanistan auf der Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Tagesordnungspunkt 3 a und b) Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU): Ich stim- me der Entscheidung aus Gewissensgründen nicht zu. Die Bundeswehr ist nach unserer Verfassung ganz ein- deutig eine Verteidigungsarmee. Der Einsatz in Kabul entspricht nicht der Verfassungslage. Darüber hinaus ist der auf Kabul beschränkte Einsatz von 5 000 Soldaten auf die Sicherheit von 2 Millionen Menschen in der Haupt- stadt und auf die Hilfe für sie beschränkt. 23 Millionen weitere Frauen, Kinder und Männer dieses Landes sind damit von humanitärer Hilfe ausgeschlossen. Mit dem Grundsatz der Einhaltung von Menschenrechten für alle Bürger ist diese sektorale Hilfe nicht vereinbar. Weder der Umfang noch der Zeitraum des Einsatzes, noch die Sicherheit der Soldaten sind gewährleistet. Nach Aussage von Militärexperten kann von einem tatsäch- lichen robusten Mandat nicht die Rede sein. Hier werden Leib und Leben Tausender von Soldaten einem unvertret- baren und unkalkulierbaren Risiko ausgesetzt. Auch aus diesem Grund kann es keine Zustimmung geben. Schließ- lich enthält eine Kabul-Zustimmung den Beginn eines Au- tomatismus für ständig weiteren weltweiten Einsatz deut- scher Soldaten, ohne dass die Verfassungslage geklärt, die Finanzierung der Bundeswehr gesichert und die Aufträge an politische Lösungen der Konflikte gebunden sind. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 200120856 (C) (D) (A) (B) Die rot-grüne Bundesregierung hat mit ihrer mit dem nationalen Interesse nicht übereinstimmenden Ausrich- tung einer uneingeschränkten Solidarität eine Zwangs- beteiligung an kriegerischen Konflikten unverantwortlich eröffnet. Damit schadet sie dem Lande. Unabhängig da- von holt sie mit dieser Ausrichtung verstärkte Risiken durch Terroristen ins eigene Land. Diese Politik, die nicht zuerst von einer Friedenssiche- rung durch politische Lösungen ausgeht, lehne ich ab. Ge- rade unser Land sollte bei der Beteiligung an Kriegen, bedingt durch seine Vergangenheit, eine besondere Ver- antwortung zeigen, so, wie es die Kohl-Regierung bei ähnlichen Krisen getan hat. Dr. Uwe Jens (SPD): Warum ich der Entscheidung des UNO-Sicherheitsrats nicht zustimmen konnte und mich im Bundestag der Stimme enthalten habe: Meine grundsätzlichen Bedenken gegen den jetzt ge- planten Einsatz deutscher Soldaten im Rahmen einer in- ternationalen Friedenstruppe sind geringer als bei den vorherigen Entscheidungen des Deutschen Bundestages zum Kriegseinsatz in Afghanistan. Jedoch bleiben etliche ungeklärte Fragen und schwer wiegende Probleme beim jetzt geplanten Einsatz von 1 200 Bundeswehrsoldaten. Diese Mission ist kaum gefährlicher für Leib und Leben der Soldaten als die bisherigen Einsätze. Es gibt auch in diesem Fall für mich Bedenken von schwer wiegender Bedeutung, die ich kurz zum Ausdruck bringen muss. Erstens. Auch diese Entscheidung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen ist nicht nachhaltig durch die Idee des Multilateralismus geprägt. Bei dem Hin und Her über die Ausgestaltung des Mandats sind die unterschiedlichs- ten Denk- und Handlungsweisen erneut zum Vorschein gekommen. Der Extraweg der US-Amerikaner, die in Kri- senfällen das Oberkommando behalten, zeigt sich in der einseitigen Kündigung des ABM-Vertrages, in der Ver- weigerung der Zustimmung zur Biowaffen-Konvention, in der Ablehnung von UNO-Beobachtern in Palästina und unter anderem in der bisherigen Nichtunterzeichnung ei- nes Vertrages über die Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofes. Meines Erachtens müssen wir jetzt die Weichen stellen für eine neue Weltordnung, die von der Gleichberechtigung aller Staaten ausgeht, unabhängig von ihrer Größe und dem Entwicklungsstand. Zweitens. Der Beginn des 21. Jahrhunderts kann Angst bereiten, die bekanntlich stets ein schlechter Ratgeber ist. Aber nach allem, was bisher getan und gesagt worden ist, ist die Ausweitung des Krieges auf andere Länder, insbe- sondere auf Somalia und/oder den Irak aus meiner Sicht ebenfalls nicht unwahrscheinlich. Das Erste, was in die- sen Zeiten schnell zerstört wird, ist das Bemühen um Wahrheit. Eine Ausweitung der Terrorismusbekämpfung mit militärischen Mitteln auf andere muslimische Staaten würde die weltweite Unsicherheit, die Gefahren eines Weltbrandes deutlich steigern. Dieser möglichen Entwicklung will ich mahnend ent- gegentreten. Deutschland muss verstärkt darauf aufmerk- sam machen, dass es nur begrenzte Kapazitäten hat, dass die Belastungsschwelle in finanzieller und personeller Hinsicht bereits jetzt überschritten ist. Solidarität kann nie- mals uneingeschränkt sein; sie kann sich stets nur auf ei- nen bestimmten Zeitraum und auf konkrete Fälle beziehen. Jürgen Koppelin (FDP): Die Bundeswehr ist nach meiner Auffassung für einen Einsatz in Afghanistan we- der ausgebildet noch ausgerüstet. Weder hat die Bundes- wehr akzeptable Transportkapazitäten noch die notwen- dige Logistik für diesen Einsatz. Das ist jedoch dringend notwendig, damit jederzeit ein Standortwechsel im Land vorgenommen werden könnte. Ebenso sind die Möglich- keiten eines schnellen Abzugs begrenzt. Für mich bleiben auch nach dem Beschluss des UN-Si- cherheitsrats die Aufgaben der Bundeswehr bei einem Einsatz in Afghanistan im Unklaren. Das trifft auch auf die Zeitdauer des Einsatzes zu. Für mich gibt es trotz der Konferenz in Bonn und de- ren Ergebnissen erhebliche Zweifel über die Friedensaus- sichten in Afghanistan. Unklar bleibt auch, welche Rolle die USAbei diesem Einsatz der Bundeswehr übernehmen – das heißt auch, Klarheit darüber zu haben, ob die USA wei- tere Militärschläge in Afghanistan beabsichtigen. Für mich stellt sich zusätzlich die Frage, warum sich andere Staaten wie Indonesien, Thailand oder Ägypten nicht an diesem Einsatz beteiligen oder warum sie nicht aufgefordert worden sind. Ich stimme diesem Einsatz der Bundeswehr auch nicht zu, weil die Bundeswehr mit dem Einsatz auf dem Balkan bereits am Rande ihrer Kapazitäten angekommen ist. Mit Sorge sehe ich, dass der Deutsche Bundestag da- rüber im Unklaren gelassen wird, wer nach einem drei- monatigen Einsatz in Afghanistan das Kommando über den Einsatz übernimmt. Als Abgeordneter des Deutschen Bundestages fühle ich mich durch die Bundesregierung über die Gefahren und die Konsequenzen dieses Einsatzes nicht ausreichend und umfassend informiert. Mit innerer Betroffenheit muss ich feststellen, dass Auslandseinsätze der Bundeswehr fast zu einer Routineangelegenheit werden. Für mich wird das niemals Routine sein. Manfred Müller (PDS): Abweichend vom Votum mei- ner Fraktion werde ich mich bei der Abstimmung über den Antrag der Bundesregierung auf „Beteiligung bewaffne- ter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internatio- nalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan auf der Grundlage der Resolutionen 1386 (2001), 1383 (2001) und 1378 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Natio- nen“ der Stimme enthalten. Ich gebe dazu folgende per- sönliche Erklärung nach § 31 der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages ab. Ich teile die Kritik meiner Fraktion sowohl am Krieg in Afghanistan als auch an der konkreten Ausgestaltung des Mandats. Die UN-Friedensmission birgt, nicht zuletzt we- gen der fortgesetzten US-amerikanischen Kampfhandlun- gen, der ungeklärten Kommandostrukturen und einer nicht vorhandenen Exit-Strategie, erhebliche Risiken. Da- von abgesehen sehe ich jedoch keine grundsätzlichen Be- denken gegen die Beteiligung von Bundeswehreinheiten Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 2001 20857 (C) (D) (A) (B) an einer von den Vereinten Nationen mandatierten Frie- densmission in Afghanistan. Es handelt sich um einen völkerrechtlich legitimierten Einsatz, der dem Ziel dient, die Umsetzung der Bonner Vereinbarungen abzusichern. Der Petersberger Prozess eröffnet Chancen für eine friedliche Zukunft Afghanis- tans, die nicht ungenutzt bleiben dürfen. Er bedarf – ge- rade angesichts der unsicheren Sicherheitslage vor Ort und der bekannten Rivalitäten innerhalb der Übergangs- regierung – substanzieller Absicherung von außen. In der Abwägung aller Chancen und Risiken kann ich mich der Ablehnung des Antrags durch meine Fraktion nicht anschließen, weil dies in der Konsequenz hieße, die Rolle der UNO bei der Stabilisierung Afghanistans ent- scheidend zu schwächen und damit die Chancen für eine friedliche Entwicklung des Landes zu mindern. Helmut Rauber (CDU/CSU): Es gibt niemanden, der Afghanistan, diesem über Jahrzehnte gequälten Land, keinen dauerhaften Frieden wünscht. Dies muss aber ein sich selbst tragender und kein Scheinfrieden sein. Es gibt gute Gründe, der Mandatierung zuzustimmen, aber auch ebenso gute Argumente, diese Form des Man- dats abzulehnen. Es geht mir nicht um eine Mandatierung ja oder nein, sondern um den Umfang unseres Engagements mit maxi- mal 1 200 Soldaten und einem Finanzvolumen von rund 680 Millionen DM. Mit einem weit geringeren Kontin- gent lassen sich die anzustrebenden Ziele genauso gut bzw. genauso wenig erreichen. Ich sehe folgende substanzielle Bedenken: Erstens. Afghanistan ist zweimal so groß wie die Bun- desrepublik Deutschland, besitzt aber mit 25 Millionen Einwohnern gerade mal ein Drittel unserer Größe. Zu glauben, mit circa 5 000 Soldaten Sicherheit in diesem Land zu schaffen und das in einem Zeitraum von 6 Mo- naten, ist schlicht eine Illusion. Zweitens. Schon jetzt ist die Bundeswehr überfordert und der Sechs-Monate-/Zwei-Jahres-Rhythmus ist bei Führungskräften, Spezialisten, Medizinern und Fernmel- desoldaten schon lange nicht mehr einzuhalten. Diese Be- lastung unserer Soldaten hat erhebliche Auswirkungen auf die Attraktivität und damit auf die Leistungsfähigkeit un- serer Bundeswehr. Spitzenkräfte werden unter diesen Be- dingungen nicht bereit sein, in der Bundeswehr zu dienen. Drittens. Die Warlords sind an einer Präsenz der UN, die ihre Kreise stört, nicht interessiert. Wir dürfen nicht über- sehen, dass es die Nordallianz war, die dieses Land zwi- schen 1992 und 1996 ruinierte, und dass das dazu führte, dass die Taliban, die „law and order“ brachten, als Be- freier begrüßt wurden. Jetzt sind wir dabei, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Karsai verdient Vertrauen, aber er besitzt keine Hausmacht und er ist auf die gleiche Nomenklatura der alten Machenschaften angewiesen. Viertens. Jeder Automatismus bei der Entsendung deutscher Truppen ins Ausland ist abzulehnen. Was aber eingefordert werden muss, sind Mindestbedingungen, die sich an den vitalen Interessen Deutschlands ebenso zu ori- entieren haben wie an einer klaren politischen Konzeption einschließlich einer Exit-Strategie mit einem zeitlichen und finanziellen Rahmen. Wer sich aus Gründen einer Friedensschaffung und Friedenssicherung in Afghanistan engagiert, der muss schon schlüssig die Frage beantwor- ten, warum dann nicht im Nahen Osten, in Kaschmir, in Indonesien, in Angola, in Ruanda, im Sudan, im Kongo, in Sri Lanka usw. Fünftens. Es passt nicht zusammen, wenn der Ent- wicklungshilfeetat, der eigentlich steigen müsste, um rund 100 Millionen Euro gekürzt wird und im nächsten Jahr no- minell und prozentual unter dem liegt, was die Regierung Kohl ausgegeben hat. Die FAO hat in ihrem jüngsten Be- richt deutlich gemacht, dass weltweit 815 Millionen Men- schen hungern. Der militärische Beitrag kostet die Bun- desregierung rund 700 Millionen DM, was fast 10 Prozent des Entwicklungshilfeetats ausmacht. Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis. Wenn die Entwicklungshilfe- zahlungen an die Kooperationsbereitschaft der Warlords ge- koppelt werden, könnte ein größerer sicherheitspolitischer Gewinn erzielt werden. Sechstens. Bei diesem Mandat ist strikt zu trennen, was Deutschland bezüglich des Kampfes gegen den inter- nationalen Terrorismus versprochen hat und was ande- rerseits nicht nur in Afghanistan, sondern weltweit für den Staatsaufbau bzw. die wirtschaftliche Gesundung zu leis- ten ist. Dass Deutschland seine Verpflichtungen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus erbringen muss, ist unstrittig. Wo bei diesem Mandat dieser Beitrag aber kon- kret liegt, ist nur schwer zu erkennen. In der Abwägung, was für bzw. gegen das vorliegende Mandat spricht, enthalte ich mich der Stimme. Christa Reichard (Dresden) (CSU/CSU): Der Betei- ligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan stimme ich zu, kann dies aber nur mit großem Bedenken tun, denn ich halte die Betreuungssituation für die Soldatenfamilien angesichts der steigenden Belastungen durch die Zunahme an Auslandseinsätzen für unzureichend. Mit meiner Zustimmung verbinde ich die dringende Auf- forderung an die Bundesregierung, schnellstmöglich das geplante flächendeckende Familienbetreuungsnetz mit 32 Familienbetreuungszentren mit je vier hauptamtlichen Dienstposten einzurichten und dieses Projekt nicht erst in zwei Jahren umzusetzen. Weiterhin fordere ich angemes- sene Rahmenbedingungen für die ehrenamtliche Betreu- ungsarbeit der Soldatenfrauen. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 200120858 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Als letztem Redner er-
    teile ich dem Kollegen Hans-Christian Ströbele das Wort.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    gen! Als letzter Redner vor Weihnachten stelle ich fest:
    Wir entscheiden hier heute nicht über die Beteiligung an
    einem Krieg, sondern wir entscheiden hier heute darüber,
    ob sich die Bundesrepublik Deutschland und somit die
    Bundeswehr an einem Einsatz beteiligt, der dem Frieden
    dienen soll und der helfen soll, die Chancen für einen
    dauerhaften Frieden zu sichern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich gehöre zu denjenigen, die den Krieg in Afghanistan
    abgelehnt haben und ihn auch heute noch ablehnen. Durch
    die Ereignisse in Afghanistan auch in der gestrigen
    Nacht – dort sind durch Bombardierungen wahrscheinlich
    über 50 Menschen zu Tode gekommen – habe ich mich
    darin bestätigt gesehen. Das war kein „bring to justice“,
    das war eher ein Zerstören und Liquidieren. Ich kritisiere
    auch, dass die Engländer als eine der ehemaligen Kolo-
    nialmächte, als eine Macht, die in Afghanistan bereits
    zweimal Krieg geführt hat, die „leading nation“ sind.

    Ich erkenne auf der anderen Seite aber an, dass sich die
    Bundesregierung bemüht hat, zwischen dem Kriegskom-
    mando und dem Kommando für diese Friedensmission
    ganz streng zu trennen. Ich stelle fest, dass die Bundesre-
    gierung in diesen Bemühungen zwar erfolgreich gewesen
    ist, aber dass sie – das will ich nicht übersehen – nicht voll-
    ständig Erfolg gehabt hat; denn nach wie vor kann es, wenn
    es bei der Friedenssicherung zu schwierigen Situationen
    kommt, eine Zuständigkeit des US-Kommandos geben.

    All diese Überlegungen und die Überzeugung, dass
    wir, Teile dieses Hauses, nicht wollen, dass zur Sicherung
    wirtschaftlich wichtiger Ressourcen jemals Krieg geführt
    wird, auch nicht in Afghanistan, bringen viele von uns zu
    dem Ergebnis zu sagen: Wir können dem Einsatz nicht zu-
    stimmen.


    (Zuruf von der SPD: Wir wollen auch nicht, dass Menschen unterdrückt werden!)


    Ich aber habe für mich, nachdem ich mir bis heute Mor-
    gen auch noch nicht ganz im Klaren darüber war, die Ent-
    scheidung gefällt: Die UNO hat dieses Abkommen maß-
    geblich ausgehandelt. Die UNO gibt und überwacht
    dieses Mandat. Und weil ich will, dass die UNO stark
    wird, dass sie in Zukunft in der Welt solche Konflikte re-
    gelt, dass sie die Einzige sein soll, die das Gewaltmono-
    pol auf der Welt für sich in Anspruch nehmen kann,
    stimme ich diesem Einsatz hier heute zu.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD –Walter Hirche [FDP]: Diese intellektuellen Anstrengungen haben andere früher unternommen!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich schließe die Aus-
sprache.

Wir kommen zur Abstimmung über die Beschluss-
empfehlung des Auswärtigen Ausschusses auf Drucksa-
che 14/7936 zu dem Antrag der Bundesregierung zur Be-
teiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem
Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunterstützungs-
truppe in Afghanistan auf der Grundlage der Resolutio-
nen 1386, 1383 und 1378 des Sicherheitsrats der Verein-
ten Nationen. Der Ausschuss empfiehlt, dem Antrag auf
Drucksache 14/7930 zuzustimmen.

Es ist namentliche Abstimmung verlangt. Zur Abstim-
mung liegen schriftliche Erklärungen von insgesamt
17 Kolleginnen und Kollegen vor.1) Bei der Stimmabgabe
bitte ich alle Kolleginnen und Kollegen, sorgfältig darauf
zu achten, dass die Stimmkarten, die Sie verwenden, Ihren
Namen tragen.

Gleich anschließend an die namentliche Abstimmung
findet eine Abstimmung über den Entschließungsantrag
der CDU/CSU statt.

Ich bitte nun die Schriftführerinnen und Schriftführer,
die vorgesehenen Plätze einzunehmen. Ist alles zur Ab-
stimmung bereit? – Das ist der Fall. Ich eröffne die Ab-
stimmung.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimme nicht abgegeben hat? – Das ist offensichtlich
nicht der Fall. Ich schließe die Abstimmung und bitte die
Schriftführerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung
zu beginnen.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschlie-
ßungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Druck-
sache 14/7938. Wer stimmt für diesen Entschließungs-
antrag? – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Der Entschlie-
ßungsantrag ist mit den Stimmen von SPD, Bündnis 90/
Die Grünen und PDS abgelehnt.

Bis zum Vorliegen des Ergebnisses der namentlichen
Abstimmung unterbreche ich die Sitzung. Ich wünsche all
denjenigen, die jetzt fluchtartig das Haus verlassen, von
Herzen ein frohes Weihnachtsfest.


(Beifall)



(Unterbrechung von 16.33 bis 16.40 Uhr)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Die unterbrochene
    Sitzung ist wieder eröffnet.

    Ich gebe das von den Schriftführerinnen und Schrift-
    führern ermittelte Ergebnis der namentlichen Abstim-
    mung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen
    Ausschusses zum Antrag der Bundesregierung zur Betei-
    ligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz
    einer Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in
    Afghanistan bekannt: Abgegebene Stimmen 581. Mit Ja
    haben gestimmt 538, mit Nein haben gestimmt 35, Ent-
    haltungen 8.

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 2001

    Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul

    20849


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    1) Anlagen 2 bis 4

    Endgültiges Ergebnis
    Abgegebene Stimmen: 581;
    davon

    ja: 538
    nein: 35
    enthalten: 8

    Ja

    SPD
    Brigitte Adler
    Gerd Andres
    Ingrid Arndt-Brauer
    Rainer Arnold
    Ernst Bahr
    Doris Barnett
    Dr. Hans-Peter Bartels
    Eckhardt Barthel (Berlin)

    Klaus Barthel (Starnberg)

    Wolfgang Behrendt
    Hans-Werner Bertl
    Friedhelm Julius Beucher
    Petra Bierwirth
    Rudolf Bindig
    Lothar Binding (Heidelberg)

    Kurt Bodewig
    Klaus Brandner
    Willi Brase
    Rainer Brinkmann (Detmold)

    Bernhard Brinkmann


    (Hildesheim)

    Hans-Günter Bruckmann
    Edelgard Bulmahn
    Ursula Burchardt
    Dr. Michael Bürsch
    Hans Martin Bury
    Hans Büttner (Ingolstadt)

    Marion Caspers-Merk
    Wolf-Michael Catenhusen
    Dr. Peter Danckert
    Dr. Herta Däubler-Gmelin
    Christel Deichmann
    Karl Diller
    Peter Dreßen
    Detlef Dzembritzki
    Dieter Dzewas
    Dr. Peter Eckardt
    Sebastian Edathy
    Ludwig Eich
    Peter Enders
    Gernot Erler
    Petra Ernstberger
    Annette Faße
    Lothar Fischer (Homburg)

    Gabriele Fograscher
    Norbert Formanski
    Rainer Fornahl
    Hans Forster
    Dagmar Freitag
    Lilo Friedrich (Mettmann)

    Harald Friese
    Anke Fuchs (Köln)

    Arne Fuhrmann
    Monika Ganseforth
    Konrad Gilges
    Iris Gleicke
    Günter Gloser

    Uwe Göllner
    Renate Gradistanac
    Günter Graf (Friesoythe)

    Dieter Grasedieck
    Monika Griefahn
    Kerstin Griese
    Achim Großmann
    Wolfgang Grotthaus
    Karl-Hermann Haack


    (Extertal)

    Hans-Joachim Hacker
    Klaus Hagemann
    Manfred Hampel
    Alfred Hartenbach
    Anke Hartnagel
    Klaus Hasenfratz
    Hubertus Heil
    Reinhold Hemker
    Frank Hempel
    Rolf Hempelmann
    Gustav Herzog
    Monika Heubaum
    Reinhold Hiller (Lübeck)

    Stephan Hilsberg
    Gerd Höfer
    Jelena Hoffmann (Chemnitz)

    Walter Hoffmann


    (Darmstadt)

    Iris Hoffmann (Wismar)

    Frank Hofmann (Volkach)

    Eike Hovermann
    Christel Humme
    Lothar Ibrügger
    Brunhilde Irber
    Gabriele Iwersen
    Renate Jäger
    Jann-Peter Janssen
    Volker Jung (Düsseldorf)

    Johannes Kahrs
    Ulrich Kasparick
    Sabine Kaspereit
    Susanne Kastner
    Ulrich Kelber
    Hans-Peter Kemper
    Klaus Kirschner
    Marianne Klappert
    Siegrun Klemmer
    Hans-Ulrich Klose
    Walter Kolbow
    Fritz Rudolf Körper
    Karin Kortmann
    Anette Kramme
    Nicolette Kressl
    Volker Kröning
    Angelika Krüger-Leißner
    Horst Kubatschka
    Ernst Küchler
    Helga Kühn-Mengel
    Ute Kumpf
    Konrad Kunick
    Werner Labsch
    Christine Lambrecht
    Brigitte Lange
    Christian Lange (Backnang)

    Detlev von Larcher
    Christine Lehder
    Robert Leidinger
    Klaus Lennartz
    Dr. Elke Leonhard

    Eckhart Lewering
    Götz-Peter Lohmann


    (Neubrandenburg)

    Gabriele Lösekrug-Möller
    Erika Lotz
    Dieter Maaß (Herne)

    Winfried Mante
    Dirk Manzewski
    Lothar Mark
    Ulrike Mascher
    Christoph Matschie
    Heide Mattischeck
    Markus Meckel
    Ulrike Mehl
    Ulrike Merten
    Angelika Mertens
    Ursula Mogg
    Christoph Moosbauer
    Siegmar Mosdorf
    Jutta Müller (Völklingen)

    Christian Müller (Zittau)

    Franz Müntefering
    Volker Neumann (Bramsche)

    Dr. Edith Niehuis
    Dr. Rolf Niese
    Dietmar Nietan
    Eckhard Ohl
    Leyla Onur
    Manfred Opel
    Holger Ortel
    Adolf Ostertag
    Albrecht Papenroth
    Dr. Martin Pfaff
    Georg Pfannenstein
    Johannes Pflug
    Dr. Eckhart Pick
    Joachim Poß
    Karin Rehbock-Zureich
    Dr. Carola Reimann
    Margot von Renesse
    Renate Rennebach
    Bernd Reuter
    Dr. Edelbert Richter
    Christel Riemann-

    Hanewinckel
    Reinhold Robbe
    Dr. Ernst Dieter Rossmann
    Michael Roth (Heringen)

    Birgit Roth (Speyer)

    Marlene Rupprecht
    Thomas Sauer
    Dr. Hansjörg Schäfer
    Gudrun Schaich-Walch
    Rudolf Scharping
    Bernd Scheelen
    Dr. Hermann Scheer
    Siegfried Scheffler
    Horst Schild
    Otto Schily
    Horst Schmidbauer


    (Nürnberg)

    Ulla Schmidt (Aachen)

    Silvia Schmidt (Eisleben)

    Dagmar Schmidt (Meschede)

    Wilhelm Schmidt (Salzgitter)

    Dr. Frank Schmidt


    (Weilburg)

    Regina Schmidt-Zadel
    Heinz Schmitt (Berg)


    Carsten Schneider
    Dr. Emil Schnell
    Walter Schöler
    Karsten Schönfeld
    Fritz Schösser
    Ottmar Schreiner
    Gerhard Schröder
    Gisela Schröter
    Dr. Mathias Schubert
    Richard Schuhmann


    (Delitzsch)

    Brigitte Schulte (Hameln)

    Reinhard Schultz


    (Everswinkel)

    Volkmar Schultz (Köln)

    Ewald Schurer
    Dr. Angelica Schwall-Düren
    Rolf Schwanitz
    Bodo Seidenthal
    Erika Simm
    Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
    Dr. Cornelie Sonntag-

    Wolgast
    Wieland Sorge
    Wolfgang Spanier
    Dr. Margrit Spielmann
    Jörg-Otto Spiller
    Dr. Ditmar Staffelt
    Antje-Marie Steen
    Ludwig Stiegler
    Rolf Stöckel
    Rita Streb-Hesse
    Dr. Peter Struck
    Joachim Stünker
    Jörg Tauss
    Jella Teuchner
    Dr. Gerald Thalheim
    Wolfgang Thierse
    Franz Thönnes
    Uta Titze-Stecher
    Adelheid Tröscher
    Hans-Eberhard Urbaniak
    Rüdiger Veit
    Simone Violka
    Ute Vogt (Pforzheim)

    Hans Georg Wagner
    Hedi Wegener
    Dr. Konstanze Wegner
    Wolfgang Weiermann
    Reinhard Weis (Stendal)

    Matthias Weisheit
    Gert Weisskirchen


    (Wiesloch)

    Dr. Ernst Ulrich

    von Weizsäcker
    Jochen Welt
    Dr. Rainer Wend
    Hildegard Wester
    Lydia Westrich
    Inge Wettig-Danielmeier
    Dr. Margrit Wetzel
    Jürgen Wieczorek (Böhlen)

    Helmut Wieczorek


    (Duisburg)

    Heidemarie Wieczorek-Zeul
    Dieter Wiefelspütz
    Heino Wiese (Hannover)

    Brigitte Wimmer (Karlsruhe)

    Engelbert Wistuba

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 2001

    Präsident Wolfgang Thierse

    20850


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Barbara Wittig
    Dr. Wolfgang Wodarg
    Waltraud Wolff


    (Wolmirstedt)

    Heidemarie Wright
    Dr. Christoph Zöpel
    Peter Zumkley

    CDU/CSU

    Ulrich Adam
    Ilse Aigner
    Peter Altmaier
    Dietrich Austermann
    Norbert Barthle
    Günter Baumann
    Brigitte Baumeister
    Meinrad Belle
    Dr. Sabine Bergmann-Pohl
    Otto Bernhardt
    Hans-Dirk Bierling
    Dr. Joseph-Theodor Blank
    Renate Blank
    Dr. Heribert Blens
    Peter Bleser
    Antje Blumenthal
    Dr. Maria Böhmer
    Sylvia Bonitz
    Jochen Borchert
    Dr. Wolfgang Bötsch
    Klaus Brähmig
    Dr. Ralf Brauksiepe
    Paul Breuer
    Monika Brudlewsky
    Georg Brunnhuber
    Klaus Bühler (Bruchsal)

    Hartmut Büttner


    (Schönebeck)

    Dankward Buwitt
    Cajus Caesar
    Peter H. Carstensen


    (Nordstrand)

    Leo Dautzenberg
    Hubert Deittert
    Albert Deß
    Renate Diemers
    Thomas Dörflinger
    Hansjürgen Doss
    Marie-Luise Dött
    Maria Eichhorn
    Rainer Eppelmann
    Anke Eymer (Lübeck)

    Ilse Falk
    Dr. Hans Georg Faust
    Albrecht Feibel
    Ingrid Fischbach
    Axel E. Fischer


    (Karlsruhe-Land)

    Klaus Francke
    Dr. Gerhard Friedrich


    (Erlangen)

    Dr. Hans-Peter Friedrich


    (Hof)

    Erich G. Fritz
    Jochen-Konrad Fromme
    Hans-Joachim Fuchtel
    Dr. Jürgen Gehb
    Norbert Geis
    Dr. Heiner Geißler

    Georg Girisch
    Michael Glos
    Dr. Reinhard Göhner
    Peter Götz
    Dr. Wolfgang Götzer
    Kurt-Dieter Grill
    Hermann Gröhe
    Manfred Grund
    Horst Günther (Duisburg)

    Carl-Detlev Freiherr von

    Hammerstein
    Gottfried Haschke


    (Großhennersdorf )

    Gerda Hasselfeldt
    Norbert Hauser (Bonn)

    Hansgeorg Hauser


    (Rednitzhembach)

    Helmut Heiderich
    Ursula Heinen
    Manfred Heise
    Siegfried Helias
    Hans Jochen Henke
    Ernst Hinsken
    Peter Hintze
    Klaus Hofbauer
    Martin Hohmann
    Josef Hollerith
    Dr. Karl-Heinz Hornhues
    Siegfried Hornung
    Hubert Hüppe
    Susanne Jaffke
    Georg Janovsky
    Dr.-Ing. Rainer Jork
    Dr. Harald Kahl
    Bartholomäus Kalb
    Dr.-Ing. Dietmar Kansy
    Irmgard Karwatzki
    Volker Kauder
    Eckart von Klaeden
    Ulrich Klinkert
    Norbert Königshofen
    Eva-Maria Kors
    Hartmut Koschyk
    Thomas Kossendey
    Dr. Martina Krogmann
    Dr. Hermann Kues
    Werner Kuhn
    Karl Lamers
    Dr. Karl A. Lamers


    (Heidelberg)

    Dr. Norbert Lammert
    Helmut Lamp
    Dr. Paul Laufs
    Karl-Josef Laumann
    Vera Lengsfeld
    Werner Lensing
    Peter Letzgus
    Ursula Lietz
    Walter Link (Diepholz)

    Eduard Lintner
    Dr. Manfred Lischewski
    Wolfgang Lohmann


    (Lüdenscheid)

    Julius Louven
    Dr. Michael Luther
    Erich Maaß


    (Wilhelmshaven)

    Erwin Marschewski


    (Recklinghausen)


    Dr. Martin Mayer

    (Siegertsbrunn)


    Wolfgang Meckelburg
    Dr. Michael Meister
    Dr. Angela Merkel
    Friedrich Merz
    Hans Michelbach
    Meinolf Michels
    Dr. Gerd Müller
    Bernward Müller (Jena)

    Elmar Müller (Kirchheim)

    Claudia Nolte
    Günter Nooke
    Franz Obermeier
    Friedhelm Ost
    Eduard Oswald
    Norbert Otto (Erfurt)

    Dr. Peter Paziorek
    Anton Pfeifer
    Dr. Friedbert Pflüger
    Ronald Pofalla
    Ruprecht Polenz
    Marlies Pretzlaff
    Dr. Bernd Protzner
    Hans Raidel
    Dr. Peter Ramsauer
    Peter Rauen
    Christa Reichard (Dresden)

    Katherina Reiche
    Hans-Peter Repnik
    Klaus Riegert
    Dr. Heinz Riesenhuber
    Franz Romer
    Hannelore Rönsch


    (Wiesbaden)

    Heinrich-Wilhelm Ronsöhr
    Dr. Klaus Rose
    Kurt J. Rossmanith
    Dr. Norbert Röttgen
    Dr. Christian Ruck
    Volker Rühe
    Anita Schäfer
    Dr. Wolfgang Schäuble
    Hartmut Schauerte
    Heinz Schemken
    Norbert Schindler
    Bernd Schmidbauer
    Christian Schmidt (Fürth)

    Dr.-Ing. Joachim Schmidt


    (Halsbrücke)

    Andreas Schmidt (Mülheim)

    Michael von Schmude
    Dr. Andreas Schockenhoff
    Dr. Rupert Scholz
    Reinhard Freiherr

    von Schorlemer
    Dr. Erika Schuchardt
    Wolfgang Schulhoff
    Gerhard Schulz
    Diethard Schütze (Berlin)

    Clemens Schwalbe
    Wilhelm Josef Sebastian
    Horst Seehofer
    Heinz Seiffert
    Dr. h. c. Rudolf Seiters
    Bernd Siebert
    Werner Siemann
    Johannes Singhammer
    Bärbel Sothmann

    Margarete Späte
    Carl-Dieter Spranger
    Erika Steinbach
    Dr. Wolfgang Freiherr

    von Stetten
    Andreas Storm
    Dorothea Störr-Ritter
    Max Straubinger
    Thomas Strobl (Heilbronn)

    Michael Stübgen
    Dr. Rita Süssmuth
    Edeltraut Töpfer
    Dr. Hans-Peter Uhl
    Arnold Vaatz
    Angelika Volquartz
    Andrea Voßhoff
    Dr. Theodor Waigel
    Peter Weiß (Emmendingen)

    Gerald Weiß (Groß-Gerau)

    Annette Widmann-Mauz
    Heinz Wiese (Ehingen)

    Hans-Otto Wilhelm (Mainz)

    Klaus-Peter Willsch
    Bernd Wilz
    Werner Wittlich
    Elke Wülfing
    Peter Kurt Würzbach
    Wolfgang Zeitlmann
    Benno Zierer
    Wolfgang Zöller

    BÜNDNIS 90/
    DIE GRÜNEN

    Marieluise Beck (Bremen)

    Volker Beck (Köln)

    Matthias Berninger
    Grietje Bettin
    Ekin Deligöz
    Dr. Thea Dückert
    Franziska Eichstädt-Bohlig
    Dr. Uschi Eid
    Hans-Josef Fell
    Andrea Fischer (Berlin)

    Joseph Fischer (Frankfurt)

    Katrin Göring-Eckardt
    Rita Grießhaber
    Gerald Häfner
    Antje Hermenau
    Kristin Heyne
    Ulrike Höfken
    Michaele Hustedt
    Dr. Angelika Köster-Loßack
    Dr. Helmut Lippelt
    Dr. Reinhard Loske
    Oswald Metzger
    Kerstin Müller (Köln)

    Winfried Nachtwei
    Christa Nickels
    Cem Özdemir
    Simone Probst
    Christine Scheel
    Rezzo Schlauch
    Albert Schmidt (Hitzhofen)

    Werner Schulz (Leipzig)

    Christian Sterzing
    Hans-Christian Ströbele
    Jürgen Trittin
    Dr. Antje Vollmer

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 210. Sitzung. Berlin, Sonnabend, den 22. Dezember 2001

    Präsident Wolfgang Thierse

    20851


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Die Beschlussempfehlung ist angenommen.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der FDP – Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Die Bundesregierung scheint das nicht zu interessieren! Die ist nicht mehr da!)


    Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tagesord-
    nung.

    All denen, die dageblieben sind, wünsche ich von Her-
    zen frohe Weihnachten und einen heiteren und freundli-
    chen Jahreswechsel.

    Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bundes-
    tages auf Mittwoch, den 23. Januar 2002, 13 Uhr, ein.

    Die Sitzung ist geschlossen.