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ID1420519500

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    8. CDU/CSU-Frak-tion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Wahl der Abgeordneten Monika Griefahn als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungs- rat der Filmförderungsanstalt . . . . . . . . . . . . . 20195 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 20195 A Fristabweichung für den Beginn der Beratung 20195 D Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 20196 A Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) 20196 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen14/6801,14/7324,14/7538) 20196 B 20. Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und Sozial- ordnung (Drucksachen 14/7311, 14/7321) . . . . . . . 20196 B in Verbindung mit 21. a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bestim- mung der Schwankungsreserve in der Rentenversicherung derArbeiter und Angestellten (Drucksachen 14/7284, 14/7598, 14/7637) 20196 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozial- ordnung zu dem Antrag der Abgeord- neten Karl-Josef Laumann, Horst Seehofer, weiterer Abgeodneter und der Fraktion der CDU/CSU: Keine system- widrigen Eingriffe bei der Schwan- kungsreserve (Drucksachen 14/7292, 14/7598) . . . . 20196 D Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . 20196 D Dr. Konstanze Wegner SPD . . . . . . . . . . . . . 20199 A Dr. Irmgard Schwaetzer FDP . . . . . . . . . . . . 20201 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20204 B Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . 20207 A Ewald Schurer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 C Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20208 D Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20210 C Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 20214 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 B Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 20218 C Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20220 B Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20221 D Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20222 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20224 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20225 B Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 B Plenarprotokoll 14/205 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 205. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 I n h a l t : Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20230 A Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20231 C Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 D 22. Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/7309, 14/7321) . . . . . . . 20235 B in Verbindung mit 24. Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermö- gens für das Jahr 2002 (ERP-Wirtschafts- plangesetz 2002) (Drucksachen 14/7259, 14/7608) . . . . . . . 20235 C Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20235 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 C Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20240 D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20243 A Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20244 B Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 20245 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20246 B Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi 20247 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20248 C Matthias Wissmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20251 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20255 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20257 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20258 C 25. Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 14/7318, 14/7321) . . . . . . . 20260 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20261 A Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20264 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20267 C Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20268 A Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20268 C Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20271 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20273 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20273 D Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 20275 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20277 B Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU . . . . . 20278 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20279 B Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 20281 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20284 A Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 20284 A Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20284 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 20285 A Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20286 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20287 A 26. Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucher- schutz, Ernährung und Landwirtschaft (Drucksachen 14/7310, 14/7321) . . . . . . . 20289 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20289 B Iris Hoffmann (Wismar) SPD . . . . . . . . . . . . 20291 B Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20293 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20296 A Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20298 A Jella Teuchner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20299 C Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU . . . . . 20301 A Renate Künast, Bundesministerin BMVEL 20302 D Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20305 D Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20306 B Renate Künast, Bundesministerin BMVEL 20306 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 20306 D Heino Wiese (Hannover) SPD . . . . . . . . . . . 20309 A 27. Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 14/7314, 14/7321) . . . . . . . 20311 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20311 D Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . 20313 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 A Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20317 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20319 D Dr. Ruth Fuchs PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20321 C Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . 20322 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001II Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20325 A Monika Knoche BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20327 C Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 A Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 D Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . 20332 A Beratungen ohne Aussprache Tagesordnungspunkt V: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung der Statis- tik im Produzierenden Gewerbe und zurÄnderung des Gesetzes überKos- tenstrukturstatistik (Drucksache 14/7556) . . . . . . . . . . . . 20334 C b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der vertrag- lichen Stellung von Urhebern und ausübenden Künstlern (Drucksache 14/7564) . . . . . . . . . . . . 20334 C c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur geordneten Beendi- gung der Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elek- trizität (Drucksache 14/7261) . . . . . . . . . . . . 20334 D d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Forstvermehrungsgutgesetzes (Drucksache 14/7384) . . . . . . . . . . . . 20334 D e) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zu dem Protokoll vom 27. Februar 2001 zur Ergänzung des Abkommens vom 5. April 1993 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und der Republik Lettland über den Luftverkehr (Drucksache 14/7419) . . . . . . . . . . . . 20334 D f) Beratung des Antrags der Abgeordne- ten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Deutscher Wissenschafts- preis (Drucksache 14/3811) . . . . . . . . . . . . . 20335 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Fraktion der PDS: Sofort- und Wiederaufbauhilfe für Kuba nach dem Wirbelsturm Michelle (Drucksache 14/7597) . . . . . . . . . . . . . . . 20335 A Tagesordnungspunkt VI: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Anerkennungs- und Voll- streckungsausführungsgesetzes (Drucksachen14/7207,14/7418,14/7595) 20335 B b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Auf- hebung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlen- bergbau (Drucksachen 14/7238, 14/7607) . . . . 20335 C c) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. März 1996 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokrati- schen Volksrepublik Algerien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7042, 14/7482) . . . . 20335 D d) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 23. Mai 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Bot- suana über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7043, 14/7525) . . . . 20336 A e) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 7. Februar 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokrati- schen Sozialistischen Republik Sri Lanka über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7036, 14/7526) . . . . 20336 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 III f) – k) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 317, 318, 319, 320, 321, 322 zu Petitionen (Drucksachen 14/7494, 14/7495, 14/7496, 14/7497, 14/7498, 14/7499) . . . . . . . . 20336 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Bereinigung des als Bundesrecht fortgeltenden Rechts der Deutschen Demokrati- schen Republik (Drucksachen 14/6811, 14/7570) . . . . 20336 D b) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Markenrechtsvertrag vom 27. Oktober 1994 (Drucksachen 14/7044, 14/7574) . . . . 20337 A 29. Einzelplan 12: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Drucksachen 14/7312, 14/7321 . . . . . . . . 20337 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20337 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20340 B Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 20342 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20344 A Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20347 A Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 20349 B Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20353 A Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 20353 D Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . . . . . . . 20354 A Wolfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20356 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 20358 C Dr. Hermann Kues CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20359 D 30. Haushaltsgesetz 2002 (Drucksachen 14/7322, 14/7323) . . . . . . . 20362 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20362 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20363 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 Vizepräsidentin Petra Bläss 20362 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 20363 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Balt, Monika PDS 29.11.2001 Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 DIE GRÜNEN Catenhusen, SPD 29.11.2001 Wolf-Michael Erler, Gernot SPD 29.11.2001 Follak, Iris SPD 29.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 29.11.2001 Peter Hauer, Nina SPD 29.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 29.11.2001 Hiksch, Uwe PDS 29.11.2001 Kolbow, Walter SPD 29.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 29.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 29.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 29.11.2001 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 DIE GRÜNEN Nahles, Andrea SPD 29.11.2001 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 29.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 29.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 29.11.2001 Schenk, Christina PDS 29.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 29.11.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 29.11.2001 Hans Peter Dr. Schuchardt, Erika CDU/CSU 29.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 29.11.2001 Reinhard Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 29.11.2001 Christian Dr. Freiherr von CDU/CSU 29.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 29.11.2001 Thiele, Carl-Ludwig FDP 29.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 29.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 29.11.2001 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich erteile dem Kolle-
    gen Klaus Kirschner, SPD-Fraktion, das Wort.

    Klaus Kirschner (SPD) (vom Abgeordneten der SPD
    mit Beifall begrüßt): Herr Präsident! Verehrte Kollegin-
    nen und Kollegen! Verehrter Herr Kollege Seehofer
    – oder soll ich sagen „lieber Herr Kollege Seehofer“? –,


    (Zuruf von der FDP: Ist das zitierfähig, Herr Kollege?)


    nachdem ich Ihnen zugehört habe, kann ich nur ein Resü-
    mee ziehen: Sie tragen Ihre simple Kritik gebetsmühlen-
    haft in Plattitüden vor, ohne – das habe ich bei Ihnen ver-
    misst – konkrete Antworten auf die Zukunftsfragen der
    Gesundheitspolitik zu geben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das lässt darauf schließen, dass Sie – das gilt für die
    gesamte Opposition auf der rechten Seite des Hauses –
    Ihre Absichten vor den Wählern verschleiern wollen.


    (Zuruf von der FDP: Wer will denn verschleiern?)





    Monika Knoche

    20329


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Dafür habe ich sogar Verständnis, da Sie schon bei der
    letzten Bundestagswahl von den Wählerinnen und
    Wählern für Ihre Politik der immer höheren Zuzah-
    lungen – lieber Herr Kollege Seehofer, das haben Sie eben
    verschwiegen – und des Schritts in die Zweiklassenmedi-
    zin – die Abschaffung der Erstattung für Zahnersatz für
    jüngere Menschen war der Schritt in die Zweiklassen-
    medizin – abgewatscht worden sind.


    (Beifall bei der SPD – Detlef Parr [FDP]: Völlig daneben!)


    Sie tun so, als ob Ihre Welt der Gesundheitspolitik,
    Herr Kollege Seehofer, heil gewesen wäre. Nichts war
    heil und nichts war Ihnen heilig. Bei Ihnen sind sowohl
    die Beitragssätze gestiegen


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Seit 1993 nicht!)


    als auch die zusätzlichen Belastungen für die Patientinnen
    und Patienten. Denken Sie doch nur an die Zuzahlungen
    bei Arzneimitteln, die Sie erhöht haben, an die Zuzahlun-
    gen bei Reha und an die Koppelung, dass die Beitrags-
    sätze gestiegen sind und die Zuzahlungen erhöht wurden.


    (Zuruf von der SPD: Abgezockt hat er!)

    Mit diesen Rezepten von gestern und vorgestern wollen
    Sie doch im Grunde weitermachen. Sie wollen den Pati-
    enten in die Tasche greifen.


    (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Sie tun es!)


    Da Sie das verschleiern wollen, lasse ich Ihnen die ge-
    sundheitspolitische Hose runter.


    (Beifall bei der SPD – Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Jetzt wird es aber obszön!)


    Ich will einmal versuchen, das an dem CDU-Papier
    „Neue soziale Marktwirtschaft – für einen neuen Vertrag
    zwischen Politik und Bürger“ – das ist eine schöne Über-
    schrift – klar zu machen. Dort heißt es unter anderem:

    Auch die gesetzlichen Krankenkassen sollen
    Zusatzversicherungen anbieten können.

    Unter „Stärkung der Wahlrechte der Versicherten“ heißt es:
    Diese sollen sich für oder gegen bestimmte, über die
    Kernleistungen hinausgehende Zusatzleistungen ent-
    scheiden können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der CDU/CSU: Das ist der mündige Bürger!)


    Im Klartext: Sie wollen Grund- und Wahlleistungen
    und nichts anderes.


    (Regina Schmidt-Zadel [SPD]: Sie nennen es nur anders!)


    Nicht mehr der Patient und seine berechtigten medizini-
    schen Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt, sondern der Zu-
    griff auf den Geldbeutel.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Lassen Sie das, was Sie da gerade reden, aber nicht den Kanzler hören!)


    Davon soll seine Behandlung abhängig gemacht werden.
    Das ist, auch wenn Sie es anders nennen und verschleiern
    wollen, die Zwei-Klassen-Medizin. Das wissen Sie ganz
    genau.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Was schaffen Sie denn, Herr Kirschner?)


    Nun zur CSU. Ich gebe ja gern zu: Die CSU ist im Zün-
    den von Nebelkerzen cleverer als ihre Schwester- oder
    Bruderpartei CDU. In ihrem Papier „Gesundheitspolitik
    für das neue Jahrhundert“ heißt es zwar:

    Die Einführung einer Grundsicherung bzw. die Ein-
    führung eines Regel- und Wahlleistungskatalogs ist
    abzulehnen, da niemand in der Lage ist, einen Grund-
    leistungskatalog aufzustellen.

    Da kann ich nur sagen: Richtig! Ich frage allerdings:
    Wieso haben Sie denn vorher geklatscht?


    (Horst Seehofer [CDU/CSU]: Das war doch kein Widerspruch!)


    – Sie haben doch vorher geklatscht.
    Weiter steht dort:
    Der Versicherte soll jedoch zukünftig wählen kön-
    nen, welche Leistungen er in der gesetzlichen
    Krankenversicherung beanspruchen will.

    (Zuruf von der SPD: Aus dem nicht vorhande nen Katalog!)

    Zwar sollen Krankenhausbehandlung, Arzneimittel und
    ärztliche Behandlung sowie Krankengeld auch weiterhin
    zum Pflichtleistungskatalog gehören, jedoch sollen die
    übrigen Leistungen – so steht es in Ihrem Papier –, das
    sind etwa 16 Prozent der Leistungsausgaben, immerhin
    rund 40Milliarden DM, vom Versicherten insgesamt oder
    teilweise abgewählt werden können. Das heißt bei-
    spielsweise – das müssen Sie den Menschen sagen –:
    Heilmittel, Hilfsmittel, Zahnersatz, häusliche Kranken-
    pflege, Krankenfahrten, beispielsweise zur Dialyse, stel-
    len Sie zur Disposition.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Aber doch nur, wenn sie es wollen! Sie können es auch lassen! – Regina Schmidt-Zadel [SPD]: Das müssen Sie mal draußen erzählen!)


    Beantworten Sie doch einmal folgende Frage: Wenn
    ein 20- oder 30-jähriger Patient oder Versicherter, der in
    diesem Alter logischerweise in der Regel nicht an chroni-
    sche Krankheiten denkt, solche Leistungen abwählt, mit
    60 Jahren aber beispielsweise einen Schlaganfall erleidet
    – davor ist niemand gefeit – und dringend auf Kran-
    kengymnastik, Logopädie oder häusliche Krankenpflege
    angewiesen ist, was wird dann aus seiner Behandlung?
    Diese Fragen müssen Sie doch beantworten, wenn Sie
    diese Leistungen aus dem Pflichtleistungskatalog he-
    rausnehmen.

    Welchen Stellenwert hat denn die Reha in der Gesund-
    heitsversorgung à la CSU, wenn Krankengymnastik und
    Sprachheilkunde nicht mehr zum Pflichtleistungskatalog
    der gesetzlichen Krankenversicherung gehören sollen?
    Was ist mit dem Rollstuhl als Hilfsmittel, wenn er den




    Klaus Kirschner
    20330


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    abgewählt hat? Der gehört nach Ihrer Version der gesetz-
    lichen Krankenversicherung nicht mehr zum Pflicht-
    leistungskatalog. Was ist, wenn nach einer Brustkrebs-
    operation die Lymphdrainage nicht mehr von der GKV
    gewährt wird, weil sie nicht mehr zu den Pflichtleistungen
    gehört


    (Regina Schmidt-Zadel [SPD]: Hört! Hört!)

    und die Patientin als Versicherte das in jungen Jahren ab-
    gewählt hat?

    Meine Damen und Herren, ich frage Sie: Sind Sie sich
    eigentlich bewusst, dass Sie die Behandlungskette von der
    Prävention über die Akutbehandlung zur Reha kippen?
    Sind Sie sich bewusst, dass Sie Heil- und Hilfsmit-
    telversorgung einerseits zu Luxusgütern machen, indem
    Sie sie aus der gesetzlichen Krankenversicherung aus-
    gliedern, während anderseits den Sozialhilfeempfängern
    diese Leistungen zustehen? Was Sie in Ihr Papier
    hineingeschrieben haben, ist verfassungswidrig.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Meine Damen und Herren, in enger Verbundenheit
    – das gilt auch für die FDP, lieber Herr Kollege Parr – mit
    den Lobbyisten der Leistungserbringer begründen Sie
    dies unisono damit, dass angeblich das Geld nicht mehr
    reicht für eine ausreichende und qualitätsgesicherte Voll-
    versorgung.

    Der Kollege Seehofer hat in einer Debatte im Deut-
    schen Bundestag am 26. September gesagt, dass durch die
    Budgetierung Millionen kranke Menschen in Deutsch-
    land die notwendige Versorgung nicht mehr bekommen.
    Angesichts Ihrer Absichten – sie sind im CSU-Papier dar-
    gelegt –, die Heil- und Hilfsmittelversorgung und die
    häusliche Krankenpflege von Schwerkranken zu strei-
    chen, ist dies pure Heuchelei.


    (Beifall bei der SPD)

    An die Adresse der FDP möchte ich Folgendes sagen:

    Herr Kollege Parr, Sie reden ständig von mehr Wettbe-
    werb. Wo bleibt die Forderung nach mehr Wettbewerb
    zum Beispiel bei der Arzneimitteldistribution? Fordern
    Sie die Freigabe des Versandhandels für Medikamente?
    Wollen Sie mehr Wettbewerb bei den Zahnärzten und
    Ärzten? Stellen Sie die KVen und die KZVen auf den
    Prüfstand? Was Sie in Wirklichkeit wollen, ist ein Wett-
    bewerb zugunsten der Besitzstandswahrer und zulasten
    der Versicherten und Patienten.


    (Beifall bei der SPD und der PDS)

    Ihre Wege, den Kranken mehr Geld abzupressen, sind

    in höchstem Maße unsozial. Es ist doch vielmehr zutref-
    fend – ich zitiere –


    (Detlef Parr [FDP]: Nein!)

    – warten Sie einmal ab! –,

    dass wir in der Bundesrepublik Deutschland zu viele
    Krankenhausbetten haben, dass wir im Krankenhaus
    ein hohes Maß an Fehlbelegungen haben, dass wir in
    Deutschland viel zu viel stationäre und viel zu wenig
    ambulante Behandlung durchführen. Niemand wird
    ernstlich infrage stellen können, dass wir in der teu-

    ren Apparatemedizin z. B. einen Anteil von 30 %
    überflüssigen Röntgen- oder Laborleistungen haben.
    Jeder kennt doch die Probleme mit den Mehrfachun-
    tersuchungen, mit den großen Arzneimittelpackun-
    gen. Hier liegen große Wirtschaftlichkeitsreserven
    für das Einsparen.

    Dieser Sachstandsbeschreibung kann ich nur zustim-
    men. Sie liegt zwar neun Jahre zurück, hat aber nichts von
    ihrer Aktualität verloren. Wissen Sie, von wem diese Ana-
    lyse stammt? Von unserem lieben, verehrten Kollegen
    Seehofer – damals noch Bundesgesundheitsminister –,
    hier am 11. September 1992 vorgetragen!


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD)

    Wie man aus einer solchen Analyse die Schlussfolgerung
    ziehen kann, dass es einer höheren Selbstbeteiligung und
    der Kürzung medizinischer Leistungen bedarf, das bleibt
    Ihr Geheimnis.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Zickzackkurs!)


    Zielführend ist: höhere Effizienz, mehr Effektivität
    und Qualität, so wie es das GKV-Gesundheitsreformge-
    setz 2000 vorsieht. Das haben wir in das Gesetz hinein-
    geschrieben. Ich gebe zu: Wir sind mit der Umsetzung lei-
    der nicht so vorangekommen, wie ich es erhofft habe.


    (Detlef Parr [FDP]: Das ist wie mit den Arbeitslosen!)


    Beispielsweise wurden bis zur Konstituierung des Koor-
    dinierungsausschusses mehr als eineinhalb Jahre ge-
    braucht. Wir werden uns diese Blockade genau an-
    schauen. Es darf in Zukunft nicht mehr so sein, dass das,
    was der Gesetzgeber beschließt, blockiert wird.

    Ebenso sind die vollmundigen Versprechungen der
    KBV– ich weise darauf hin, weil es ebenfalls sehr viel mit
    den steigenden Arzneimittelausgaben zu tun hat –, das
    Problem der Arzneimittelausgaben selbst in den Griff zu
    bekommen, ins Gegenteil verkehrt worden. Auch deshalb
    müssen wir jetzt die Gesetze ändern.

    Beitragssatzstabilität ist erreichbar, wenn – davon bin
    ich überzeugt – die beschlossenen Strukturreformen end-
    lich Realität werden. Da Sie immer wieder nach unseren
    Konzepten fragen: Was ist Ihre Alternative zur integrier-
    ten Behandlung in Versorgungsnetzen, zu den Fallpau-
    schalen im Krankenhaus, zum Katalog stationsersetzen-
    der Leistungen, zur Stärkung des Hausarztes?


    (Regina Schmidt-Zadel [SPD]: Keine!)

    Sind Sie gegen evidenzbasierte Behandlungsleitlinien,
    die durch den Koordinierungsausschuss festzulegen sind?
    Wenn Sie dagegen sind, dann sagen Sie es! Aus meiner
    Sicht gibt es keine verantwortbare Alternative, wenn der
    Patient – nicht egoistische Partikularinteressen – im Mit-
    telpunkt stehen soll. Darum dreht sich die ganze Ausei-
    nandersetzung, die wir hier zu führen haben.

    Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU und von
    der FDP, ich rate Ihnen: Werfen Sie Ihren Ballast ver-
    staubter,


    (Detlef Parr [FDP]: Der kann vor Staub schon nichts mehr sehen!)





    Klaus Kirschner

    20331


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    (A)



    (B)


    strukturkonservativer Vorstellungen ab!

    (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich sage ehrlich: Es geht darum, ob wir entweder eine me-
    dizinisch-qualitätsgesicherte Vollversorgung,wie wir sie
    wollen, oder ein System von Grund- und Wahlleistungen,
    wie es Ihrem Konzept entspricht, bekommen. Wir
    scheuen die politische Auseinandersetzung darüber nicht.
    Ich verspreche Ihnen: Wir werden diese Auseinanderset-
    zung auch im Wahlkampf führen.


    (Detlef Parr [FDP]: Jawohl, das ist sehr gut!)

    Wenn Sie den Patienten wirklich in den Mittelpunkt

    stellen wollen, dann rate ich Ihnen: Springen Sie endlich
    auf den Zug echter Strukturreformen und geben Sie Ihr
    Vorhaben einer Zweiklassenmedizin – es handelt sich um
    ein soziales Abstellgleis – auf!


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile das Wort
der Kollegin Annette Widmann-Mauz, CDU/CSU-Frak-
tion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Annette Widmann-Mauz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsi-
    dent! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Lieber Kollege
    Kirschner, Ihre gerade hier vorgetragene Rede war ein
    reines Ablenkungsmanöver. Wir können doch stolz sein,
    dass die CDU/CSU wenigstens ein Konzept hat. Sie ha-
    ben nämlich keines.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen bei der SPD)


    Auf dem SPD-Parteitag in Nürnberg wurde nicht ein Wort
    über konkrete Zukunftsperspektiven für das Gesundheits-
    wesen verloren.

    Ehe Sie hier die Grund- und Wahlleistungen so diffa-
    mieren, sollten Sie sich einmal mit den Aussagen Ihrer ei-
    genen Parteifreunde beschäftigen. Florian Gerster aus
    Rheinland-Pfalz sagt, daran führe gar kein Weg vorbei.
    Hören Sie sich einmal in Ihrem eigenen Ministerium um.
    Der Abteilungsleiter Smigielski spricht ja schon über
    höhere Zuzahlungen und Selbstbeteiligungen, allerdings
    erst für die Zeit nach der Wahl. Warum wollen Sie eigent-
    lich den Menschen hier im Land etwas vormachen? Die
    Menschen glauben es Ihnen nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wenn es noch eines Hinweises bedurft hätte, hat spätes-

    tens die heutige Debatte gezeigt: Frau Schmidt, Sie sind
    die zweite Ministerin in Folge, die den Anforderungen des
    Amtes nicht gewachsen ist. Nie waren Sie so schwach wie
    heute. Ihnen gleitet alles aus der Hand.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


    Horst Seehofer hat in seiner Rede deutlich die Explo-
    sion der Kassenbeiträge aufgezeigt.


    (Zuruf von der SPD: Nur Zitate!)

    Die fünf Wirtschaftsweisen haben es ebenfalls in der ih-
    nen eigenen Nüchternheit gesagt – ich zitiere –: „Der Ge-

    sundheitspolitik fehlt eine klare Konzeption.“ Deutlicher
    geht es wohl nicht mehr.


    (Regina Schmidt-Zadel [SPD]: Lesen Sie auch nur Zitate vor?)


    Frau Schmidt, Sie fahren das Gesundheitssystem sou-
    verän, wie Sie es nennen, an die Wand. Die Leidtragenden
    sind zuallererst wieder einmal die kleinen Leute im Land.


    (Lachen bei der SPD)

    Wo ist denn das angeblich so große Herz der SPD für die
    kleinen Leute nach drei Jahren geblieben?


    (Susanne Kastner [SPD]: Aber Ihre Riesenzuzahlungen waren für die kleinen Leute? Sagen Sie doch mal was zu Ihren Zuzahlungen!)


    Auch Ihr Kanzler hat mittlerweile erkannt, dass Sie die
    Zügel nicht mehr in den Händen halten, und hat jetzt, wo
    Ihnen das Wasser bis zum Halse steht, selbst das Ruder
    übernommen. Gesundheitspolitik ist zur Chefsache ge-
    worden. Damit wird aber das Ganze nicht besser.
    Schröder ist der Dritte im Bunde, der keine Ahnung von
    Gesundheitspolitik hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Susanne Kastner [SPD]: Aber Sie haben Ahnung?)


    – Warten Sie einmal ab. – Aus dem, was Schröder mit sei-
    nem Pharmadeal uns Parlamentariern – das müsste doch
    Sie als Geschäftsführerin wirklich ins Mark treffen –


    (Lachen der Abg. Susanne Kastner [SPD])

    und mehr noch den Patienten, den Versicherten, den Men-
    schen in diesem Land zumutet, spricht wirklich die kalte
    Arroganz der Macht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich weiß nicht, was es ist: Ahnungslosigkeit oder Kalt-
    blütigkeit. Ich vermute, es ist von beidem etwas. Schröder
    nimmt das Geld des kleinen Mannes und verteilt Weih-
    nachtsgeschenke an die milliardenschwere Pharmaindus-
    trie.

    Der Kanzlerdeal ist verfassungspolitisch so anrüchig
    und unanständig, dass wir den Menschen schon mit aller
    Deutlichkeit sagen müssen, was in diesem Lande vor sich
    geht.


    (Susanne Kastner [SPD]: Wenn hier jemand unanständig ist, dann sind Sie es!)


    Das sollte auch Sie beschäftigen. Ich sage es noch einmal
    zum Mitschreiben: Die Fraktionen von SPD und Bünd-
    nis 90/Die Grünen bringen in den Bundestag einen Ge-
    setzentwurf mit dem Ziel ein, die Arzneimittelausgaben
    zu senken, für deren Erhöhung sie selbst verantwortlich
    sind. Die Argumente der Betroffenen werden in der An-
    hörung gar nicht wahrgenommen; die Anhörung zu Ihrem
    Gesetz verlief doch niederschmetternd.


    (Walter Schöler [SPD]: Sofort Notarzt!)

    Jetzt drohen für die Beschäftigten und für die wirtschaft-
    liche Entwicklung und für unser Land große Schwierig-
    keiten.

    Was passiert? Siehe da, die Industrie winkt mit dem
    Geldbeutel und Schröder öffnet – zumindest für die be-




    Klaus Kirschner
    20332


    (C)



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    (A)



    (B)


    sonders zahlungskräftigen forschenden Pharmaunterneh-
    men – die Pforten des Kanzleramtes.


    (Susanne Kastner [SPD]: Sagen Sie einmal etwas zu Ihrer Zuzahlung!)


    Man raucht Zigarren und trinkt schweren Rotwein. Dann
    lässt man sich 400 Millionen DM in einem Koffer anbie-
    ten und verspricht dafür, dass ein Passus aus dem Gesetz
    verschwindet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD – Walter Schöler [SPD]: Welch ein Niveau!)


    Dieser Passus sah für 2002 und 2003 einen gesetzlich ver-
    ordneten Preisabschlag von 4 Prozent bei verschrei-
    bungspflichtigen und nicht festbetragsgeregelten Medika-
    menten vor. Dabei handelt es sich um 390 Millionen DM
    pro Jahr, insgesamt also 780 Millionen DM –


    (Susanne Kastner [SPD]: Ist diese Frau schrecklich! – Weitere Zurufe von der SPD)


    – hören Sie gut zu; ich weiß, dass Sie das nicht gerne
    hören, aber das können Sie sich ruhig einmal auf der
    Zunge zergehen lassen –, die die Pharmaindustrie weni-
    ger verdient hätte. Jetzt kommt Schröder und sagt: Okay,
    gebt mir einmalig 400 Millionen DM und die Sache ist
    vom Tisch. – Dieses Geschenk, das 380 Millionen DM
    kostet, haben die Versicherten in diesem Land zu bezah-
    len. Dass dieser Deal jetzt auch noch von der Steuer ab-
    setzbar sein soll, haben wir schon gehört. Deshalb ist die
    Pharmaindustrie an dieser Stelle kaum noch betroffen.
    Durch das Absetzen als Betriebsausgabe reduzieren sich
    die verbliebenen 400 Millionen DM etwa auf die Hälfte
    und zahlen darf es der kleine Steuerzahler.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Wenn sie weniger einnehmen, zahlen sie weniger Steuern!)


    Die Verteilung dieser mageren 400 Millionen DM auf
    die 620 Krankenkassen im Land wird auch noch einmal
    Geld verschlingen. Was kommt denn am Schluss über-
    haupt noch bei den Beitragszahlern an?


    (Walter Schöler [SPD]: Haben Sie einmal in den Haushalt reingeguckt? – Susanne Kastner [SPD]: Die Zuschauer gehen schon!)


    Ich kann nur sagen: Schöne Weihnachten, zumindest
    für die großen Pharmakonzerne! Eine Branche kauft sich
    von gesetzlichen Regelungen frei. Die Großen lässt man
    laufen und die Kleinen beißen die Hunde. So sieht rot-
    grüne Reformpolitik aus!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der CDU/CSU: Das ist Ablasshandel!)


    Nach drei Jahren rot-grüner Politik sind wir in einer
    Bananenrepublik angekommen.


    (Lachen bei der SPD)

    Der Kanzler geriert sich wie ein Monarch, das Parlament
    wird zum Abnicken degradiert – das ist ja nicht das erste
    Mal – und bezahlt wird diese monarchistische Schau vom
    kleinen Mann. Es ist kein Wunder, wenn er das Vertrauen
    in den Rechtsstaat und in das System der gesetzlichen
    Krankenversicherung verliert.

    Meine Damen, meine Herren von Rot-Grün, als Kolle-
    gin und auch als Bürgerin finde ich dieses Gebaren des
    Bundeskanzlers, das Sie nicht im Mindesten in Zweifel
    ziehen – Frau Schmidt-Zadel, Sie sagten wörtlich, der
    Kanzler habe gut verhandelt; es fragt sich nur, für wen –,
    nicht nur verfassungspolitisch skandalös, sondern auch
    unter rechtlichen Aspekten höchst bedenklich.

    Jetzt können Sie noch etwas lernen. § 31 SGB I enthält
    einen Gesetzesvorbehalt, in dem verankert ist, dass Zu-
    wendungen an die gesetzliche Krankenversicherung nur
    aufgrund gesetzlicher Grundlagen möglich sind.


    (Regina Schmidt-Zadel [SPD]: Für Sie wird es Zeit, dass Weihnachten wird!)


    Aber unsere Gesundheitsvirtuosen Schröder und Schmidt
    bewegen sich im gesetzwidrigen Raum. Wenn gesetzliche
    Krankenkassen das Geld bekommen sollen, dann muss
    das durch ein Gesetz geregelt werden.


    (Walter Schöler [SPD]: Darf eine AOK mit Millionenbeträgen Bundesligavereine finanzieren und sponsern?)


    Daran kommen Sie nicht vorbei, aber vorgelegt haben Sie
    noch nichts. Es ist auch völlig unklar, wie die Bundesre-
    gierung sicherstellen will, dass die Mitgliedsunternehmen
    des VFA die Zahlungen tatsächlich leisten.

    Es ist ganz interessant, wenn Sie in den Ticker schauen
    und in einer dpa-Meldung lesen, was wir morgen zum Bei-
    spiel in der „Frankfurter Rundschau“ lesen werden. Wir
    werden nämlich lesen, dass es gar nicht sicher ist; die
    Pharmaindustrie will diese 400 Millionen DM wohl gar
    nicht bezahlen. In der dpa-Meldung heißt es – ich zitiere –:

    Vielmehr sollten die 38 Mitgliedsfirmen jeweils Teil-
    beträge an die von der Regierung zu benennende In-
    stanz überweisen.

    Das heißt, wenn nicht gezahlt wird, haben die Kassen als
    öffentlich-rechtliche Körperschaft noch nicht einmal die
    Rechtsgrundlage dafür, um dieses Geld einzufordern.
    Ohne gesetzliche Regelung setzt sich neben der Regie-
    rung auch noch die gesetzliche Krankenversicherung dem
    Vorwurf der Käuflichkeit aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ist denn überhaupt geklärt, ob die Krankenkassen dieses
    Schmiergeld annehmen wollen?

    Auch in diesem Zusammenhang ist es wieder interes-
    sant, zu lesen, was in der deutschen Öffentlichkeit gesagt
    wird – ich zitiere aus derselben Meldung –:

    Weder das Bundesversicherungsamt noch die Spit-
    zenverbände der Krankenkassen seien zu der Mittel-
    verteilung bereit, heißt es in dem Zeitungsbericht.

    Frau Schmidt, bei dem, was Sie machen, handelt es sich
    um einen Systembruch, mehr noch: Es ist ein weiterer
    Sündenfall. Im Unterschied zur Rentenversicherung lebt
    die gesetzliche Krankenversicherung bisher nicht von Zu-
    schüssen, sondern ausschließlich vom Beitragsaufkom-
    men. Mit diesem Ablasshandel schaffen Sie eine völlig
    neue Finanzierungsquelle für die gesetzliche Krankenver-
    sicherung. Ich frage Sie, ob Sie jetzt auch noch die




    Annette Widmann-Mauz

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    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Krankenversicherung von der Spendenbereitschaft der
    Pharmaindustrie abhängig machen wollen.


    (Susanne Kastner [SPD]: Jetzt kommt es!)

    Man könnte die Behandlung dieser rechtlichen Fragen

    bis in alle Ewigkeit fortsetzen. Es ist wirklich schlimm,
    aber eines kann ich Ihnen zum Abschluss wirklich nicht
    ersparen. Sie haben uns immer das Bild von der Zwei-
    klassengesellschaft an die Wand gemalt.


    (Regina Schmidt-Zadel [SPD]: Lauter schreien! – Weiterer Zuruf von der SPD: Wir werden wach!)


    Ich erinnere mich gut daran, dass Sie auf Wahlplakaten
    zum Beispiel den Zahnersatz für Kinder instrumentali-
    siert haben. Sie haben es wieder getan, Kollege Kirschner.
    Damals hieß es, unsere Kinder sollten auch in Zukunft
    lächeln können, obwohl Sie genau wussten, dass die Kin-
    der von dieser Regelung so gut wie gar nicht betroffen ge-
    wesen wären. Dies war eine infame Kampagne.


    (Susanne Kastner [SPD]: Wie bitte? Haben Sie Gedächtnisverlust?)


    Ich kann Ihnen nur sagen, dass Sie sich heute doch selbst
    übertreffen. Den Kindern in diesem Land ist das Lachen
    nämlich mittlerweile vergangen. Sie haben einer Richtli-
    nie des „Bundesausschusses Zahnärzte und Krankenkas-
    sen“ zugestimmt, nach der die Kassen von Januar an für
    die Korrektur von Zahnfehlstellungen nur noch in Aus-
    nahmefällen die Kosten erstatten. Künftig werden also die
    Eltern die Zahnspange für ihre Kinder selbst finanzieren
    müssen. Bei Kosten von 1 500 bis 7 000 DM ist das wirk-
    lich kein Pappenstiel.


    (Walter Schöler [SPD]: Das ist purer Blödsinn! – Klaus Kirschner [SPD]: Kosmetik wird auch nicht von der Krankenkasse bezahlt!)


    Glauben Sie denn allen Ernstes, dass Ihren Sonntags-
    reden von Stärkung der Prävention und Ablehnung einer
    Grundversorgung in der Bevölkerung überhaupt noch je-
    mand glaubt?