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ID1420519000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Wahl der Abgeordneten Monika Griefahn als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungs- rat der Filmförderungsanstalt . . . . . . . . . . . . . 20195 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 20195 A Fristabweichung für den Beginn der Beratung 20195 D Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 20196 A Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) 20196 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen14/6801,14/7324,14/7538) 20196 B 20. Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und Sozial- ordnung (Drucksachen 14/7311, 14/7321) . . . . . . . 20196 B in Verbindung mit 21. a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bestim- mung der Schwankungsreserve in der Rentenversicherung derArbeiter und Angestellten (Drucksachen 14/7284, 14/7598, 14/7637) 20196 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozial- ordnung zu dem Antrag der Abgeord- neten Karl-Josef Laumann, Horst Seehofer, weiterer Abgeodneter und der Fraktion der CDU/CSU: Keine system- widrigen Eingriffe bei der Schwan- kungsreserve (Drucksachen 14/7292, 14/7598) . . . . 20196 D Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . 20196 D Dr. Konstanze Wegner SPD . . . . . . . . . . . . . 20199 A Dr. Irmgard Schwaetzer FDP . . . . . . . . . . . . 20201 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20204 B Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . 20207 A Ewald Schurer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 C Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20208 D Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20210 C Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 20214 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 B Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 20218 C Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20220 B Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20221 D Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20222 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20224 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20225 B Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 B Plenarprotokoll 14/205 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 205. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 I n h a l t : Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20230 A Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20231 C Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 D 22. Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/7309, 14/7321) . . . . . . . 20235 B in Verbindung mit 24. Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermö- gens für das Jahr 2002 (ERP-Wirtschafts- plangesetz 2002) (Drucksachen 14/7259, 14/7608) . . . . . . . 20235 C Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20235 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 C Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20240 D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20243 A Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20244 B Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 20245 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20246 B Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi 20247 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20248 C Matthias Wissmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20251 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20255 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20257 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20258 C 25. Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 14/7318, 14/7321) . . . . . . . 20260 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20261 A Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20264 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20267 C Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20268 A Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20268 C Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20271 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20273 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20273 D Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 20275 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20277 B Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU . . . . . 20278 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20279 B Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 20281 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20284 A Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 20284 A Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20284 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 20285 A Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20286 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20287 A 26. Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucher- schutz, Ernährung und Landwirtschaft (Drucksachen 14/7310, 14/7321) . . . . . . . 20289 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20289 B Iris Hoffmann (Wismar) SPD . . . . . . . . . . . . 20291 B Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20293 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20296 A Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20298 A Jella Teuchner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20299 C Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU . . . . . 20301 A Renate Künast, Bundesministerin BMVEL 20302 D Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20305 D Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20306 B Renate Künast, Bundesministerin BMVEL 20306 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 20306 D Heino Wiese (Hannover) SPD . . . . . . . . . . . 20309 A 27. Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 14/7314, 14/7321) . . . . . . . 20311 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20311 D Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . 20313 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 A Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20317 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20319 D Dr. Ruth Fuchs PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20321 C Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . 20322 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001II Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20325 A Monika Knoche BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20327 C Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 A Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 D Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . 20332 A Beratungen ohne Aussprache Tagesordnungspunkt V: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung der Statis- tik im Produzierenden Gewerbe und zurÄnderung des Gesetzes überKos- tenstrukturstatistik (Drucksache 14/7556) . . . . . . . . . . . . 20334 C b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der vertrag- lichen Stellung von Urhebern und ausübenden Künstlern (Drucksache 14/7564) . . . . . . . . . . . . 20334 C c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur geordneten Beendi- gung der Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elek- trizität (Drucksache 14/7261) . . . . . . . . . . . . 20334 D d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Forstvermehrungsgutgesetzes (Drucksache 14/7384) . . . . . . . . . . . . 20334 D e) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zu dem Protokoll vom 27. Februar 2001 zur Ergänzung des Abkommens vom 5. April 1993 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und der Republik Lettland über den Luftverkehr (Drucksache 14/7419) . . . . . . . . . . . . 20334 D f) Beratung des Antrags der Abgeordne- ten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Deutscher Wissenschafts- preis (Drucksache 14/3811) . . . . . . . . . . . . . 20335 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Fraktion der PDS: Sofort- und Wiederaufbauhilfe für Kuba nach dem Wirbelsturm Michelle (Drucksache 14/7597) . . . . . . . . . . . . . . . 20335 A Tagesordnungspunkt VI: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Anerkennungs- und Voll- streckungsausführungsgesetzes (Drucksachen14/7207,14/7418,14/7595) 20335 B b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Auf- hebung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlen- bergbau (Drucksachen 14/7238, 14/7607) . . . . 20335 C c) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. März 1996 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokrati- schen Volksrepublik Algerien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7042, 14/7482) . . . . 20335 D d) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 23. Mai 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Bot- suana über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7043, 14/7525) . . . . 20336 A e) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 7. Februar 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokrati- schen Sozialistischen Republik Sri Lanka über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7036, 14/7526) . . . . 20336 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 III f) – k) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 317, 318, 319, 320, 321, 322 zu Petitionen (Drucksachen 14/7494, 14/7495, 14/7496, 14/7497, 14/7498, 14/7499) . . . . . . . . 20336 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Bereinigung des als Bundesrecht fortgeltenden Rechts der Deutschen Demokrati- schen Republik (Drucksachen 14/6811, 14/7570) . . . . 20336 D b) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Markenrechtsvertrag vom 27. Oktober 1994 (Drucksachen 14/7044, 14/7574) . . . . 20337 A 29. Einzelplan 12: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Drucksachen 14/7312, 14/7321 . . . . . . . . 20337 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20337 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20340 B Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 20342 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20344 A Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20347 A Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 20349 B Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20353 A Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 20353 D Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . . . . . . . 20354 A Wolfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20356 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 20358 C Dr. Hermann Kues CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20359 D 30. Haushaltsgesetz 2002 (Drucksachen 14/7322, 14/7323) . . . . . . . 20362 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20362 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20363 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 Vizepräsidentin Petra Bläss 20362 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 20363 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Balt, Monika PDS 29.11.2001 Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 DIE GRÜNEN Catenhusen, SPD 29.11.2001 Wolf-Michael Erler, Gernot SPD 29.11.2001 Follak, Iris SPD 29.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 29.11.2001 Peter Hauer, Nina SPD 29.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 29.11.2001 Hiksch, Uwe PDS 29.11.2001 Kolbow, Walter SPD 29.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 29.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 29.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 29.11.2001 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 DIE GRÜNEN Nahles, Andrea SPD 29.11.2001 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 29.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 29.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 29.11.2001 Schenk, Christina PDS 29.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 29.11.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 29.11.2001 Hans Peter Dr. Schuchardt, Erika CDU/CSU 29.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 29.11.2001 Reinhard Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 29.11.2001 Christian Dr. Freiherr von CDU/CSU 29.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 29.11.2001 Thiele, Carl-Ludwig FDP 29.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 29.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 29.11.2001 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nun hat Kollege
    Horst Seehofer, CDU/CSU-Fraktion, das Wort.

    Horst Seehofer (CDU/CSU) (von der CDU/CSU mit
    Beifall begrüßt): Herr Präsident! Meine sehr verehrten
    Damen und Herren! Liebe Kollegin Schmidt, manchmal
    ist es schon eine Folter, wenn man Ihnen zuhören muss.


    (Lachen bei der CDU/CSU – Susanne Kastner [SPD]: Nicht so überheblich, Herr Seehofer!)


    Das ganze deutsche Gesundheitswesen ist außer Rand
    und Band und wir hören hier Ausführungen, die – wie
    mein Kollege Faust, ausgebildeter Arzt, gerade sagte –
    eher zum ersten Herbstzeugnis als hierhin gehören, das
    allerdings nicht zum Vorrücken berechtigt, Frau Schmidt.
    Sie haben völlig am Thema vorbeigesprochen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Susanne Kastner [SPD]: Solche überheblichen Sprüche haben Sie jahrelang gemacht, Herr Seehofer!)


    Sie haben hier die wesentlichen Punkte mit Allge-
    meinplätzen besetzt. Dazu braucht man keine Gesund-
    heitsministerin und dazu braucht man auch keine Haus-
    haltsberatung hier im Parlament.

    Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, einen Auszug
    aus den Agenturmeldungen der letzten zwei Tage dazu zu
    erstellen, was diejenigen von dem Gesundheitswesen in
    Deutschland halten, die davon betroffen sind, also dieje-
    nigen, die täglich Dienst an den Menschen leisten, und
    diejenigen, die diesen Dienst brauchen, nämlich die Kran-
    kenversicherten. Wenn Sie das lesen, werden Sie sehr
    schnell erkennen, dass das deutsche Gesundheitswesen
    aufgrund Ihrer Politik, Frau Schmidt, außer Rand und
    Band geraten ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen bei der SPD)


    Sie haben heute wieder zwei Ziele formuliert: eine qua-
    litativ hohe Versorgung und stabile Krankenversiche-
    rungsbeiträge. Dazu schrieb die Deutsche Gesellschaft für
    Versicherte und Patienten, also diejenigen, für die das Ge-
    sundheitswesen installiert ist, am 28. November 2001:

    An diesem Anspruch ist die Gesundheitspolitik von
    Rot-Grün nun gescheitert.

    Sie haben keines der beiden Ziele erreicht.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie bekommen steigende, galoppierende Beiträge und
    eine Versorgung, die schlechter ist, als wir sie jemals in
    der Bundesrepublik Deutschland hatten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP– Walter Schöler [SPD]: Das sieht man an Ihren eigenen Pressemitteilungen, die Sie hier zitieren!)


    28. November 2001: Klinikärzte beginnen mit Com-
    puterstreik. Die Ärzte wollen gegen die überlangen Ar-
    beitszeiten, fehlende Personalstellen und überbordende
    Bürotätigkeiten demonstrieren. Sie wollen, dass endlich
    das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Okto-
    ber 2000 umgesetzt wird. 15 000 Stellen sind in den deut-
    schen Krankenhäusern notwendig. Die Ärzte leiden unter
    diesem Problem. Sie sagen zu diesem Thema keinen ein-
    zigen Satz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von der SPD)


    Verweisen Sie jetzt nicht auf unsere Regierungszeit.
    Wir haben in unserer Regierungszeit zwischen 1992 und
    1997 für die Pflegekräfte in den deutschen Krankenhäu-
    sern 25 000 zusätzliche Stellen geschaffen und damit den
    Pflegenotstand in Deutschland behoben. Wir haben das
    auch finanziert. Jetzt sind Sie an der Reihe, den Ärzten mit
    15 000 Stellen zu helfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Walter Schöler [SPD]: Von wann war denn die Klage? Aus Ihrer Zeit, Herr Seehofer!)


    Ich will nun den „praktizierenden Bundesgesundheits-
    minister“ Florian Gerster zitieren. Wer Florian Gerster
    nicht kennt, dem sei gesagt: Das ist der Sozialminister in
    Rheinland-Pfalz und der eigene Kopf der deutschen SPD-
    Gesundheitspolitik. Frau Schmidt, an den werden Sie sich
    noch erinnern.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU – Detlef Parr [FDP]: Kluger Mann!)


    Ich zitiere ihn vom 29. November 2001 – das ist
    heute –:

    Aber inzwischen sehen auch viele – auch im Bun-
    deskanzleramt und in der Spitze der Regierung –,
    dass wir mit den jetzigen Instrumenten nicht weiter-
    kommen. ...

    Gerster kritisierte, dass Schmidt die Budgetdeckelung
    vor der Entwicklung neuer Instrumente zur Kostenmin-
    derung im Gesundheitswesen aufgehoben hat: Frau
    Schmidt, es war einer Ihrer zentralen Fehler, dass Sie die
    Budgets aufgehoben und nicht gleichzeitig eine Struktur-
    reform des deutschen Gesundheitswesens durchgeführt
    haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der „amtierende Bundesgesundheitsminister“ wird

    weiter zitiert:
    Auch der Tauschhandel mit der Pharmaindustrie sei
    irritierend.


    (Detlef Parr [FDP]: Ablass!)

    – Das ist der Ablass mit 400 Millionen DM. Das ist ei-
    ner der unappetitlichsten Vorgänge in der deutschen Poli-
    tik der jüngeren deutschen Geschichte.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Deutsche Bundestag – das hätten wir einmal ma-

    chen sollen! – bekommt ein Gesetz mit dem Inhalt zuge-
    leitet, dass die Pharmahersteller einen Solidarbeitrag zu




    Bundesministerin Ulla Schmidt

    20325


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    erbringen haben. Das gefällt den Pharmaherstellern nicht.
    Dafür habe ich Verständnis, das ist ihr Recht. Danach ha-
    ben Sie nichts mehr zu sagen gehabt, Frau Schmidt. Sie
    sind dann direkt zum Kanzler gegangen. Der Kanzler hat
    diesen Ablasshandel vereinbart.

    Das ist ein in hohem Maße unappetitlicher Vorgang:
    Die großen Konzerne sanieren sich zulasten der Patien-
    ten und der kleinen und mittelständischen Betriebe. Sie
    als Parlamentarier lassen sich dieses Gesetz aus der Hand
    nehmen. Sie sind dazu überhaupt nicht mehr gefragt
    worden.

    Die Spitze und Absurdität dieses ganzen Vorgangs ist,
    dass die Hauptzeche dieses Prozesses die Steuerzahler be-
    zahlen, weil dieser Beitrag natürlich als Betriebsausgabe
    von der Steuer absetzbar ist, Frau Schmidt. Das ist Ihr So-
    lidarbeitrag für die Pharmaindustrie. Ihn zahlen die
    Steuerzahler und nicht die Pharmahersteller.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sie hat keine Minute zugehört! – Walter Schöler [SPD]: Keine gute Rede!)


    Nun zitiere ich den Prüfungsbericht 2000 des Bundes-
    versicherungsamtes:

    Zur Deckung ihrer laufenden Ausgaben greifen
    Krankenkassen immer wieder auf Mittel der Pflege-
    kasse zurück. Die der Pflegekasse entgangenen Zins-
    erträge haben die Krankenkassen oftmals nicht er-
    stattet.

    (Walter Schöler [SPD]: Sie haben als Minister nicht eingegriffen, als sie nicht bezahlt haben! Sie haben sich geweigert! Es laufen noch Prozesse!)

    Wir haben die Kassen

    – so das Bundesversicherungsamt –
    angehalten, die der Pflegekasse zustehenden Zinsen
    für die Vergangenheit zu erstatten und bei künftigen
    Krediten der Pflegekasse die Zinsen zu erstatten.

    Das muss man sich einmal vorstellen: Die Pflegekas-
    sen leben im Moment von den Rücklagen, die wir 1998 an
    diese Regierung übergeben haben. Die Pflegekassen ha-
    ben erhebliche strukturelle Probleme. Die Pflegesätze
    sind im ambulanten Bereich nicht mehr angehoben wor-
    den. Sie haben in Wahrheit das Problem mit den De-
    menzkranken nicht gelöst. In einer solchen Situation las-
    sen Sie zu, dass sich die Krankenkassen aus den
    Rücklagen der Pflegekassen bedienen und dafür den Pfle-
    gekassen nicht einmal die Zinsen bezahlen.

    Frau Schmidt, es wäre heute an der Zeit gewesen,
    dass Sie vor dem deutschen Parlament einmal sagen,
    was Sie dagegen unternommen haben, dass sich die
    Krankenkassen bei den Pflegekassen bedienen. Das ist
    eine Plünderung der Pflegekassen. Wir brauchen das
    Geld für die Kranken und Pflegebedürftigen: es darf
    nicht zur Sanierung Ihrer verfehlten Politik verwendet
    werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich habe heute viele neue Begriffe gelernt. Es gibt
    künftig einen „zugelassenen Patienten“.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das verrät die ganze Denkrichtung, Herr Schöler. Ich
    werde Ihnen – wenn es nicht zu teuer ist; ich muss mich
    erst erkundigen – das Werk „Der Arzt wider Willen“ von
    Molière zu Weihnachten schenken; denn in diesem schö-
    nen Werk kommt Ihre Denkrichtung zum Ausdruck.
    Molière kommt in diesem Werk zu dem Ergebnis, dass
    zwar eigentlich alles perfekt geregelt sei, dass er aber
    gerne noch die Regelung haben möchte, dass ein Patient
    erst dann sterben darf, wenn es der Arzt ausdrücklich ver-
    ordnet hat.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Daran hat mich Ihr Begriff „zugelassener Patient“ erin-
    nert.

    Frau Göring-Eckardt, Sie haben – das ist die zweite
    neue Wortschöpfung – von „Aufwächsen bei den Beiträ-
    gen“ gesprochen. Ich weiß zwar nicht genau, was das ist;
    aber wahrscheinlich haben Sie steigende Beiträge ge-
    meint. Das war wirklich eine schöne Wortschöpfung.

    Aber obwohl Sie von Gesundheitspolitik so viel ver-
    stehen wie niemand sonst bei den Grünen, muss ich Sie
    mit Herrn Metzger von Ihrer Fraktion konfrontieren. Je-
    der mischt sich ein, weil die zuständige Ministerin ein Va-
    kuum hinterlässt. Sie hat auch heute nicht zu erkennen ge-
    geben, wohin ihre Gesundheitspolitik eigentlich führen
    soll, was sie gegen Beitragssatzerhöhungen und gegen die
    Verschlechterung derVersorgungsqualität tun möchte.
    Man darf sich deshalb nicht wundern, wenn sich jeder,
    wie zum Beispiel Rheinland-Pfalz, zu Wort meldet.

    Jetzt hat sich also auch Herr Metzger geäußert, den ich
    übrigens sehr schätze. Er sagt laut einer Pressemitteilung
    vom 29. November – das ist sozusagen taufrisch – genau
    das, was wir Ihnen schon seit Jahren sagen und was wir,
    als wir Verantwortung getragen haben, auch befolgt ha-
    ben: Es gibt nur Transparenz, Wettbewerb und mehr
    Selbstbestimmung im Gesundheitswesen. Genau diese
    drei Parameter sind die Lösung für ein modernes, sozial-
    verträgliches Gesundheitswesen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Herr Metzger macht sogar den Vorschlag – ich denke,

    dass das meine Fraktion auch so sieht; wir haben nicht da-
    rüber gesprochen –: Derjenige, der regelmäßig zu Vorsor-
    geuntersuchungen geht, hat eine geringere Selbstbeteili-
    gung als derjenige, der das nicht tut. Das ist ein ganz
    vernünftiger Ansatz von Eigenverantwortung. Das ist
    etwas anderes als das, was Sie immer behaupten, um sich
    selbst zu behaupten. Wir wollen mehr Prävention und
    Vorsorge mit mehr Selbstbestimmung und Eigenverant-
    wortung verbinden. Deshalb hat Herr Metzger zu Recht
    gesagt: Dass Herr Seehofer den Bonus bei der Zahnheil-
    kunde eingeführt hat – wer regelmäßig zum Zahnarzt
    geht, bekommt einen höheren Zuschuss als derjenige, der
    nicht regelmäßig zum Zahnarzt geht –, war wunderbar. So
    etwas ließe sich im gesamten Gesundheitswesen realisie-
    ren: Wer häufiger zu Vorsorge- und Früherkennungs-
    untersuchungen – eine Steigerung der Zahl solcher Un-




    Horst Seehofer
    20326


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    tersuchungen ist in der Tat notwendig – geht, muss weni-
    ger bezahlen, während derjenige, der das nicht tut, durch
    eine höhere Selbstbeteiligung mehr zur Solidargemein-
    schaft beitragen muss.

    Ich weiß nicht – da Herr Metzger nicht da ist, kann ich
    ihn nicht fragen –, ob alle Grünen diese Meinung teilen.
    Aber selbst wenn es so wäre, ist ja noch lange nicht ge-
    sagt, dass sie ihr Gewissen so vergewaltigen dürfen, dass
    sie ihre Meinung gegenüber der SPD durchsetzen können.

    Herr Schöler und Frau Ministerin, Sie beide haben wie-
    der von der Vergangenheit gesprochen.


    (Walter Schöler [SPD]: Von Ihrer Vergangenheit! Ihrer, nicht meiner!)


    Das ist der rote Faden, der sich durch die ganze Haus-
    haltsdebatte zieht. Mich wundert, dass Sie nicht bis in die
    Gründungsjahre der Republik zurückgehen. Frau
    Schmidt, Ihre Partei – wahrscheinlich waren Sie auch
    schon damals Mitglied des Bundestages – hat schon ein-
    mal Verantwortung getragen. Zwischen 1970 und 1982 ist
    der Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung
    von 8,2 auf 12 Prozent, also um 3,8 Prozentpunkte, ge-
    stiegen.


    (Walter Schöler [SPD]: Das steht im Haus der Geschichte in Bonn!)


    Dafür war Ihre Partei verantwortlich. Unter Helmut
    Schmidt wurde dann ein Gesetz eingebracht, das höhere
    Zuzahlungen vorsah. Unter anderem darüber ist Helmut
    Schmidt – ich erinnere mich daran noch gut, weil es mein
    erster Wahlkampf war – gestürzt. Während der 13 Jahre,
    in denen die sozialliberale Koalition regierte, ist der Bei-
    tragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung also
    um fast 4 Prozentpunkte gestiegen.


    (Walter Schöler [SPD]: Das haben sie in einem Jahr gemacht! – Klaus Kirschner [SPD]: Da ist die Leistung erhöht worden!)


    In den 16 Jahren, in denen wir Verantwortung getragen
    haben, ist der Beitragssatz von 12 auf 13,6 Prozent ge-
    stiegen. Er ist also in 16 Jahren um 1,6 Prozentpunkte ge-
    stiegen! In den 90er-Jahren, als es einen großen Beitrags-
    satzsprung gab, haben wir das Geld für einen guten Zweck
    ausgegeben, nämlich für eine bessere gesundheitliche
    Versorgung in den neuen Ländern. Das Geld war gut an-
    gelegt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der von uns durchgeführte Umbau des Gesundheitswe-
    sens in den neuen Ländern war eine der größten Leis-
    tungen in der deutschen Sozialgeschichte. Deswegen war
    es gerechtfertigt, einen etwas höheren Beitragssatz in
    Kauf zu nehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Frau Ministerin, das ist der entscheidende Unterschied

    zwischen Ihrer und unserer Politik. Die Beitragssatzer-
    höhungen, die Ihnen jetzt bevorstehen, die im Moment
    laufen und die dazu führen, dass wir einen Rekordbei-
    tragssatz erreichen, den wir in der deutschen Geschichte
    in der gesetzlichen Krankenversicherung noch nie hatten,

    werden für Dinge ausgegeben, bei denen man sehr hinter-
    fragen kann, ob sie unter dem Gesichtspunkt der Notwen-
    digkeit und der Effizienz angezeigt sind. Unsere Bei-
    tragssatzerhöhungen hingegen wurden für einen sehr
    notwendigen und guten Zweck ausgegeben, nämlich für
    den Umbau des deutschen Gesundheitswesens in den
    neuen Ländern. Das ist der entscheidende Unterschied.

    Frau Schmidt, ich kann Ihnen nur raten: Erholen Sie
    sich über die Weihnachtsfeiertage gut. Lassen Sie sich
    warme Kleidung schenken; denn Ihnen stehen im nächs-
    ten Jahr sehr anstrengende, sehr unterhaltsame, aber auch
    frostige Monate bevor. Das kann ich Ihnen ankündigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile Kollegin
Monika Knoche, Bündnis 90/Die Grünen, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Monika Knoche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Seehofer, Sie haben eine umfangreiche Zitaten-
    sammlung vorgelegt. Das war ein bisschen patchwork-
    mäßig nach Lumpensammlerart, aber eine große, starke
    Rede war das nicht. Ich glaube, das werden Sie selbst auch
    nicht so sehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Gut wäre es natürlich gewesen, Herr Seehofer, wenn
    man all die Umbruchsherausforderungen im Zusammen-
    hang mit der deutschen Vereinigung seriöserweise steuer-
    finanziert und nicht den gesetzlichen Krankenkassen auf-
    gebürdet hätte.


    (Beifall bei der SPD)

    Dann hätten wir heute über eine ganz andere Beitragshöhe
    zu reden und die geringen Entwicklungen, die heute zu
    verzeichnen sind, würden sich relativieren.


    (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Das hätten Sie ja in Ihrer Regierungszeit abbauen können!)


    Ich muss mich aber auch wundern, mit welcher Leich-
    tigkeit bis nahezu Leichtfertigkeit von den hohen Errun-
    genschaften gesprochen wird, die dieses bewährte System
    hervorgebracht hat, in Bezug auf Innovationskraft und
    in Bezug auf einen sehr hoch spezialisierten Arbeitsmarkt
    und Beschäftigungssektor im Gesundheitsbereich, der
    volkswirtschaftlich von eminenter Bedeutung ist


    (Detlef Parr [FDP]: Decken Sie es auf! Schön!)


    und dessen Zuwächse insgesamt wie auch die Interessen,
    die rein privatwirtschaftlich Agierende im Gesundheits-
    wesen haben, ausschließlich darauf zurückzuführen sind,
    dass wir ein paritätisch finanziertes solidarisches
    Sachleistungsprinzip haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der PDS)


    Nur die Tatsache, dass alle gesetzlich Versicherten
    – dies sind über 90 Prozent – diese hohen Leistungen im




    Horst Seehofer

    20327


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Falle der Krankheit bekommen können, hat den Innovati-
    onsschub befördert und enorme Wirtschaftlichkeiten, die
    dieses System bereithält, nutzen lassen. Wir brauchen uns
    doch nur umzuschauen, um zu sehen, dass es niemals der
    Leistungskatalog als solcher ist, der die Leistung auslöst,
    sondern dass das immer die medizinische Indikation ist.


    (Beifall beim BÜNDNISS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der PDS – Detlef Parr [FDP]: Nein, das Anspruchsdenken!)


    Damit sind wir im Zentrum der Frage: Wer kann sich
    seine Krankheit aussuchen? Wer kann durch die Wahl des
    Leistungskataloges entscheiden, welche medizinische
    Versorgung er oder sie braucht? Das ist doch gänzlicher
    Unfug und Humbug!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der PDS)


    Klar ist doch: Wenn ich den Leistungskatalog ein-
    schmelze, wird die GKV-Last, die Beitragslast, immer
    größer, weil die großen Risiken von immer weniger Men-
    schen in der Solidargemeinschaft finanziert werden müs-
    sen. Es ist barer volkswirtschaftlicher Unfug, aus dem
    Sachleistungsprinzip aussteigen zu wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der PDS – Detlef Parr [FDP]: Ganz Europa sieht das anders!)


    Es kommt noch etwas Interessantes dazu; das sprechen
    Sie nicht so deutlich aus. Wenn man den Leistungskatalog
    ausdünnt, eröffnet man in der Tat einen neuen großen,
    ökonomisch verwertbaren Dienstleistungssektor, nämlich
    den Sektor der ärztlichen Dienstleistung, die privat bar be-
    zahlt werden muss. Wie kann man eine medizinische
    Leistung, die nicht medizinisch indiziert ist, auch
    medizinethisch vertreten? Man kann ein System wie un-
    seres nicht zu einem Wirtschaftsfaktor ausbauen und noch
    die Illusion nähren, dass man darin evidenzbasierte medi-
    zinische Versorgungsansprüche realisieren könnte.


    (Beifall bei der PDS sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die große Aufgabe, die es auch in der Zukunft gerade
    in Bezug auf die demographische Entwicklung zu meis-
    tern gilt, muss zwingend auf dem solidarischen Sachleis-
    tungssystem basieren.


    (Detlef Parr [FDP]: Nicht in diesem Ausmaß!)

    Deshalb ist es für mich völlig unverständlich, wie man ein
    so hochleistungsfähiges System in solchem Maße diskre-
    ditieren kann.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Detlef Parr [FDP]: Qualität für die, die sie brauchen!)


    Rein demokratiepolitisch und vom Staatsverständnis
    her ist es für mich ein Phänomen: Wer heute den System-
    wechsel propagiert, hat vor der Aufgabe der Reformpoli-
    tik bereits kapituliert. Warum? – Wenn man ein System
    verlassen will, muss man zwingend nachweisen, dass es
    nicht reformierbar ist. Genau das können Sie nicht nach-

    weisen. Sie haben keine Legitimation, zu behaupten, dass
    dieses System die Herausforderungen der Zukunft nicht
    meistern kann.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Mit dieser Meinung stehen Sie und Ihre Partei völlig allein!)


    Dazu braucht man allerdings eine Politik, die es sich nicht
    aus der Hand nehmen lässt, regulierend und reregulierend
    zu wirken.


    (Beifall der Abg. Dr. Ruth Fuchs [PDS])

    Es hat mich doch sehr verwundert, wie neue Leis-

    tungsbereiche, die wir in die GKV aufgenommen haben,
    in den Debattenbeiträgen denunziert wurden. Was bedeu-
    tet in diesem Bereich die medizinische Fußpflege? Es ist
    ein zwingendes Erfordernis, Menschen mit diabetischen
    Erkrankungen eine bessere Versorgung zu sichern


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der PDS)


    und sie als chronisch Kranke möglichst lange frei von ver-
    meidbaren Beschwerden zu halten. Das ist ein unver-
    zichtbarer Leistungsbereich.


    (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Wer stellt das infrage?)


    Ein weiteres Beispiel ist die Soziotherapie. Wie kommt
    man dazu, in Abrede zu stellen, dass Menschen mit
    schweren chronischen psychiatrischen Krankheitsbildern
    diese Leistungen brauchen? Das ist für mich der Inbegriff
    von Gleichheit, die durch die GKV hergestellt werden
    kann. Das werde ich jederzeit verteidigen.

    Wenn Sie einzelne Leistungsbereiche herausnehmen
    wollen, drücken Sie damit zugleich aus, dass Sie die Un-
    gleichheit der Erkrankten verstärken wollen.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Hören Sie doch auf!)


    Man muss sicherstellen, dass – egal, um welche Krankheit
    es sich handelt – alle an den neuen medizinischen Er-
    kenntnissen partizipieren können.


    (Walter Schöler [SPD]: Genau! Alle!)

    Deshalb ist dieses System so souverän.


    (Beifall bei der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Kein Mensch sprach vor zwei Jahren von Soziotherapie!)


    Neue Herausforderungen stehen an. Sie werden von
    uns gemeistert werden. Ich nenne nur das von keinem Ih-
    rer Redner angesprochene Thema der großen Herausfor-
    derung der neuen Bio- und Gentechnologie sowohl in
    der Forschung als auch in der Diagnostik.

    Ein Gentestgesetzwird von uns erarbeitet werden, um
    sicherzustellen, dass Gendiagnostik – ein hochsensibles
    Gebiet – nur im Bereich des ärztlichen Behandlungsauf-
    trages erfolgen kann, damit niemand mit diesen Tests zu-
    sätzlich Geld verdient und große Verunsicherung bei den
    Menschen verursacht und ihnen individuell riesige Risi-
    ken auflädt.




    Monika Knoche
    20328


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wir beschäftigen uns ebenso damit, welche immensen
    Tabubrüche die embryonale Stammzellforschung dar-
    stellt, gerade in Bezug auf die Ummünzung der Unfrucht-
    barkeitsbehandlung zur Gewinnung von Ressourcen für
    die medizinische Forschung. Das sind herausragende
    Themen, denen wir uns stellen.

    Ich bin froh, dass ich in dieser Legislaturperiode an der
    Arbeit der Regierungskoalition teilnehmen kann. Ich
    würde niemals erwarten, dass Sie mit einer solchen Of-
    fenheit und Klarheit sowie einer solchen ethischen Orien-
    tierung an diese Zukunftsfragen herangingen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)