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ID1420518300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Wahl der Abgeordneten Monika Griefahn als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungs- rat der Filmförderungsanstalt . . . . . . . . . . . . . 20195 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 20195 A Fristabweichung für den Beginn der Beratung 20195 D Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 20196 A Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) 20196 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen14/6801,14/7324,14/7538) 20196 B 20. Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und Sozial- ordnung (Drucksachen 14/7311, 14/7321) . . . . . . . 20196 B in Verbindung mit 21. a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bestim- mung der Schwankungsreserve in der Rentenversicherung derArbeiter und Angestellten (Drucksachen 14/7284, 14/7598, 14/7637) 20196 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozial- ordnung zu dem Antrag der Abgeord- neten Karl-Josef Laumann, Horst Seehofer, weiterer Abgeodneter und der Fraktion der CDU/CSU: Keine system- widrigen Eingriffe bei der Schwan- kungsreserve (Drucksachen 14/7292, 14/7598) . . . . 20196 D Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . 20196 D Dr. Konstanze Wegner SPD . . . . . . . . . . . . . 20199 A Dr. Irmgard Schwaetzer FDP . . . . . . . . . . . . 20201 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20204 B Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . 20207 A Ewald Schurer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 C Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20208 D Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20210 C Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 20214 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 B Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 20218 C Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20220 B Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20221 D Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20222 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20224 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20225 B Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 B Plenarprotokoll 14/205 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 205. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 I n h a l t : Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20230 A Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20231 C Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 D 22. Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/7309, 14/7321) . . . . . . . 20235 B in Verbindung mit 24. Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermö- gens für das Jahr 2002 (ERP-Wirtschafts- plangesetz 2002) (Drucksachen 14/7259, 14/7608) . . . . . . . 20235 C Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20235 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 C Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20240 D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20243 A Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20244 B Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 20245 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20246 B Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi 20247 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20248 C Matthias Wissmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20251 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20255 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20257 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20258 C 25. Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 14/7318, 14/7321) . . . . . . . 20260 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20261 A Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20264 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20267 C Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20268 A Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20268 C Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20271 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20273 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20273 D Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 20275 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20277 B Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU . . . . . 20278 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20279 B Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 20281 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20284 A Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 20284 A Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20284 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 20285 A Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20286 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20287 A 26. Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucher- schutz, Ernährung und Landwirtschaft (Drucksachen 14/7310, 14/7321) . . . . . . . 20289 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20289 B Iris Hoffmann (Wismar) SPD . . . . . . . . . . . . 20291 B Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20293 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20296 A Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20298 A Jella Teuchner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20299 C Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU . . . . . 20301 A Renate Künast, Bundesministerin BMVEL 20302 D Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20305 D Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20306 B Renate Künast, Bundesministerin BMVEL 20306 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 20306 D Heino Wiese (Hannover) SPD . . . . . . . . . . . 20309 A 27. Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 14/7314, 14/7321) . . . . . . . 20311 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20311 D Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . 20313 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 A Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20317 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20319 D Dr. Ruth Fuchs PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20321 C Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . 20322 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001II Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20325 A Monika Knoche BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20327 C Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 A Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 D Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . 20332 A Beratungen ohne Aussprache Tagesordnungspunkt V: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung der Statis- tik im Produzierenden Gewerbe und zurÄnderung des Gesetzes überKos- tenstrukturstatistik (Drucksache 14/7556) . . . . . . . . . . . . 20334 C b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der vertrag- lichen Stellung von Urhebern und ausübenden Künstlern (Drucksache 14/7564) . . . . . . . . . . . . 20334 C c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur geordneten Beendi- gung der Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elek- trizität (Drucksache 14/7261) . . . . . . . . . . . . 20334 D d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Forstvermehrungsgutgesetzes (Drucksache 14/7384) . . . . . . . . . . . . 20334 D e) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zu dem Protokoll vom 27. Februar 2001 zur Ergänzung des Abkommens vom 5. April 1993 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und der Republik Lettland über den Luftverkehr (Drucksache 14/7419) . . . . . . . . . . . . 20334 D f) Beratung des Antrags der Abgeordne- ten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Deutscher Wissenschafts- preis (Drucksache 14/3811) . . . . . . . . . . . . . 20335 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Fraktion der PDS: Sofort- und Wiederaufbauhilfe für Kuba nach dem Wirbelsturm Michelle (Drucksache 14/7597) . . . . . . . . . . . . . . . 20335 A Tagesordnungspunkt VI: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Anerkennungs- und Voll- streckungsausführungsgesetzes (Drucksachen14/7207,14/7418,14/7595) 20335 B b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Auf- hebung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlen- bergbau (Drucksachen 14/7238, 14/7607) . . . . 20335 C c) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. März 1996 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokrati- schen Volksrepublik Algerien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7042, 14/7482) . . . . 20335 D d) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 23. Mai 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Bot- suana über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7043, 14/7525) . . . . 20336 A e) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 7. Februar 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokrati- schen Sozialistischen Republik Sri Lanka über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7036, 14/7526) . . . . 20336 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 III f) – k) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 317, 318, 319, 320, 321, 322 zu Petitionen (Drucksachen 14/7494, 14/7495, 14/7496, 14/7497, 14/7498, 14/7499) . . . . . . . . 20336 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Bereinigung des als Bundesrecht fortgeltenden Rechts der Deutschen Demokrati- schen Republik (Drucksachen 14/6811, 14/7570) . . . . 20336 D b) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Markenrechtsvertrag vom 27. Oktober 1994 (Drucksachen 14/7044, 14/7574) . . . . 20337 A 29. Einzelplan 12: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Drucksachen 14/7312, 14/7321 . . . . . . . . 20337 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20337 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20340 B Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 20342 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20344 A Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20347 A Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 20349 B Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20353 A Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 20353 D Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . . . . . . . 20354 A Wolfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20356 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 20358 C Dr. Hermann Kues CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20359 D 30. Haushaltsgesetz 2002 (Drucksachen 14/7322, 14/7323) . . . . . . . 20362 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20362 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20363 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 Vizepräsidentin Petra Bläss 20362 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 20363 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Balt, Monika PDS 29.11.2001 Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 DIE GRÜNEN Catenhusen, SPD 29.11.2001 Wolf-Michael Erler, Gernot SPD 29.11.2001 Follak, Iris SPD 29.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 29.11.2001 Peter Hauer, Nina SPD 29.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 29.11.2001 Hiksch, Uwe PDS 29.11.2001 Kolbow, Walter SPD 29.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 29.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 29.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 29.11.2001 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 DIE GRÜNEN Nahles, Andrea SPD 29.11.2001 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 29.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 29.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 29.11.2001 Schenk, Christina PDS 29.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 29.11.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 29.11.2001 Hans Peter Dr. Schuchardt, Erika CDU/CSU 29.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 29.11.2001 Reinhard Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 29.11.2001 Christian Dr. Freiherr von CDU/CSU 29.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 29.11.2001 Thiele, Carl-Ludwig FDP 29.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 29.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 29.11.2001 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Walter Schöler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen! Ich hatte dem Kollegen Luther ein-
    gangs meiner Rede ein Lob für seine hervorragende, sach-
    liche Rede aussprechen wollen.


    (Susanne Kastner [SPD]: Ein großer Fehler! – Zuruf von der CDU/CSU: Das muss man nicht!)


    Dann erging er sich plötzlich in farbigen Bildern und
    sprach von schwarzen Ministern. Daraufhin musste ich
    mir das anders überlegen.

    Lieber Kollege Luther, anscheinend wolltest du dar-
    stellen, dass es zu Zeiten eurer Gesundheitsminister Blüm
    und Seehofer in Deutschland eine heile Welt gab. Ich
    habe, nachdem du schon etliche Jahr im Parlament bist,
    den Eindruck, dass du einen harten Verdrängungsprozess
    im Hinblick auf eure Regierungszeit hinter dir hast; denn
    ihr kanntet nur Steigerungen bei den Versicherungsbeiträ-
    gen auf der einen Seite und Kürzungen von Leistungen
    sowie Zuzahlungen durch die Versicherten auf der ande-
    ren Seite. Damals waren wir auf dem besten Weg in die
    Zweiklassenmedizin, von der der Kollege Luther gerade
    sprach. Wir wollen das nicht und werden es auch in den
    nächsten Jahren zu verhindern wissen.


    (Beifall bei der SPD – Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Sie wollen das über die Beitragserhöhung machen!)


    Wo sind denn jetzt die Alternativen zu unserer Politik?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Zu welcher Politik denn? Ihr habt doch gar keine!)

    Das, was von der Opposition vorgeschlagen wird, läuft
    immer auf dasselbe hinaus. Sie wollen das Solidaritäts-
    prinzip aushöhlen.


    (Dr. Barbara Höll [PDS]: Nicht von dieser Opposition!)


    – Das, was von der Opposition auf dem rechten Flügel
    kommt, liebe Barbara Höll. Die Opposition will wirklich
    das Solidaritätsprinzip aushöhlen.

    Die Opposition sollte endlich damit aufhören, die Be-
    völkerung zu verunsichern, denn auch Sie wissen ganz ge-
    nau: Die Leistungsfähigkeit und Qualität unseres Ge-
    sundheitssystems sind unverändert hoch. Uns geht es
    darum, dass diese hohe Qualität der Versorgung allen zu-

    gute kommt, egal ob gesetzlich, freiwillig oder privat ver-
    sichert. Dafür werden wir uns einsetzen.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Die Qualität müsste verbessert werden!)


    Wir haben in den letzten drei Jahren eine Fülle gesetz-
    geberischer Maßnahmen eingeleitet. Große Teile davon
    sind schon in Kraft.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Was für welche?)

    – Gucken Sie ins Bundesgesetzblatt! Da kann man das
    nachlesen. – Die Grundsätze unserer Gesundheitspolitik
    ziehen sich wie ein roter Faden durch die Reform-
    maßnahmen. Aus jedem dieser Gesetze wird deutlich: Im
    Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns stehen die
    Kranken und Pflegebedürftigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Erst unter unserer Regierung ist die Gesundheitspolitik
    patientenorientiert geworden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Deshalb bekommen sie auch die Leistungen nicht mehr!)


    Wir setzen mit unseren Maßnahmen dort an, wo die Ur-
    sachen liegen. Die Zeiten, in denen man, wie unter der
    früheren Regierung, den einfachen Weg einer ständig
    steigenden Selbstbeteiligung der Patienten gegangen ist,
    sind bei uns vorbei.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Das ist dummes Zeug!)


    Wir halten am solidarisch finanzierten Gesundheitswesen
    fest. Ihr Weg hätte zu einer Grundversorgung geführt. Das
    wäre der Weg in die Zweiklassenmedizin; denn die Wahl-
    leistungen wären teuer zu bezahlen und das können sich
    viele Menschen – das wissen Sie ganz genau – überhaupt
    nicht leisten. Auch die von der FDP vorgeschlagene Fest-
    schreibung des Arbeitgeberanteils kann nicht der richtige
    und erst recht nicht unser Weg sein.


    (Detlef Parr [FDP]: Wir müssen es zum Lohnbestandteil machen!)


    Einig sind wir uns darin, Herr Parr: Weitere Struktur-
    reformen im Gesundheitswesen sind sicherlich notwen-
    dig.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Aber vorher nicht darüber sprechen!)


    Dazu gehört zum Beispiel die Ausschöpfung von Wirt-
    schaftlichkeitsreserven. Auch da hat die frühere Regie-
    rung sträflich versagt. Sie haben sich – das tun Sie heute
    noch – an dem Gerangel von Ärzten, Kliniken und Phar-
    maindustrie um das größte Stück am Beitragsaufkommen
    orientiert. Das war Ihre Politik! Wir hingegen haben die
    Gesundheitspolitik jetzt auf den richtigen Weg gebracht.


    (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: In die ruhige Hand!)





    Dr. Michael Luther
    20314


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Die hausärztliche Versorgung wurde gestärkt. Die Ver-
    sorgungsqualität haben wir erhöht.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das merkt nur keiner!)


    Die Transparenz wurde verbessert. Die Verzahnung des
    ambulanten und des stationären Sektors ist ein wichtiger
    Ansatz zur Lösung der Probleme. Prävention wurde wie-
    der zu einem herausragenden Thema der Gesundheitspo-
    litik.


    (Klaus Kirschner [SPD]: Das haben die anderen abgeschafft!)


    Nicht zuletzt haben wir auch erreicht, dass Ost und West
    nicht – wie bei Ihnen noch geschehen – weiter ausei-
    nander wachsen, sondern schneller zusammenkommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zurufe von der CDU/CSU)


    – Meine Damen und Herren, Sie können so viel dazwi-
    schenrufen, wie Sie wollen! – Sie müssen wissen: Ge-
    sundheitspolitik bedeutet Verantwortung. Die Menschen
    haben ein Recht auf optimale Versorgung und Pflege nach
    dem modernsten Stand der Medizin.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Warum geben Sie sie ihnen nicht?)


    Ich will jetzt auf einige Schwerpunkte des Gesundheits-
    etats eingehen. Zwar hat sich der Kollege Luther schon
    darum bemüht, aber offensichtlich hat er einen anderen
    Entwurf gelesen bzw. sein Wissen aus der „Leipziger
    Volkszeitung“ bezogen, in der unser Entwurf bisher nicht
    steht.

    Der Einzelplan 15 hat im Jahr 2002 ein Ausgabevolu-
    men von rund 1,39Milliarden Euro. Das erscheint auf den
    ersten Blick etwas bescheiden, zumindest gemessen an
    den mehr als 500 Milliarden DM, die die Menschen jähr-
    lich für ihre Gesundheit aufwenden und von denen rund
    die Hälfte aus Beiträgen der gesetzlichen Krankenver-
    sicherung finanziert wird.

    Im Vergleich zum laufenden Jahr steigt der Gesund-
    heitsetat um 50 Prozent – dazu haben bei mir sehr viele
    aufgeregt nachgefragt, wie das denn sein könne; bei an-
    deren Ministerien sei das nicht so –, und zwar von
    907 Millionen Euro auf 1,39 Milliarden Euro. Das hängt
    mit der im Jahr 2002 fällig werdenden Rückzahlung eines
    Vorschusses – nicht eines Zuschusses, Herr Kollege
    Luther – in Höhe von 562 Millionen Euro zusammen.


    (Dr. Michael Luther [CDU/CSU]: Das habe ich schon richtig zitiert!)


    Diesen Betrag hatte die frühere Regierung im Jahre 1995
    bei den Pflegekassen gepumpt. Den hat sie sich einfach
    auf Pump zinslos genommen, allerdings für einen guten
    Zweck, nämlich zur Anschubfinanzierung von Investi-
    tionen in den neuen Bundesländern. Dieser Betrag ist im
    nächsten Jahr fällig und deshalb in den Haushalt einge-
    stellt.


    (Dr. Sabine Bergmann-Pohl [CDU/CSU]: Jedenfalls haben wir uns das Geld nicht von der Pharmaindustrie geholt!)


    Wenn man diesen Betrag unberücksichtigt lässt, dann
    kann man feststellen: Der Einzelplan 15 leistet auch im
    Jahr 2002 seinen Beitrag zur Konsolidierung des Gesamt-
    haushalts. Bei allen notwendigen Sparbemühungen stellt
    er die Finanzierung wichtiger gesundheitspolitischer
    Maßnahmen sicher.

    Das mit den 9 Prozent – das haben Sie eben bei den
    Kürzungen angesprochen – hängt unter anderem damit
    zusammen, dass der Verbraucherschutz in das Ministe-
    rium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirt-
    schaft ausgelagert worden ist. Da muss man also richtig
    rechnen. Im Übrigen ist auch nicht richtig, dass der ge-
    sundheitliche Verbraucherschutz ausgelagert worden ist,
    wie Sie, Herr Kollege Luther, gesagt haben. Dieser Teil
    bleibt beim Ministerium. Dafür richten wir sogar ein ei-
    genes Referat ein. Das ist im Haushalt nachzulesen.


    (Klaus Kirschner [SPD]: Da müssten sie ja den Haushalt lesen können!)


    Bemerkenswert ist auch die Erhöhung des Ansatzes für
    gesundheitliche Aufklärung um fast 25 Prozent gegen-
    über dem laufenden Jahr. Diese Steigerung der Mittel für
    die Aufklärung zeigt die große Bedeutung, die gesund-
    heitliche Prävention für uns hat.


    (Beifall bei der SPD)

    Für Sie, Herr Seehofer, kann gesundheitliche Prävention
    trotz aller gegenteiligen Beteuerungen diese Bedeutung
    nicht gehabt haben, denn Sie haben die Mittel seit der da-
    maligen Ausgründung des Gesundheitsministeriums um
    nahezu ein Drittel gekürzt. Sie haben am Etat des Ge-
    sundheitsministeriums fortwährend Kürzungsoperati-
    onen vorgenommen und etliche Bereiche über das ver-
    tretbare Maß hinaus beschnitten.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Wer hat ihm denn den Unsinn aufgeschrieben?)


    Bei diesen Haushaltsoperationen zulasten der Menschen
    waren Sie gemeinsam mit Ihrem Finanzminister offen-
    sichtlich stets sehr begnadete Chirurgen.

    Wir haben Ihren falschen Kurs umgekehrt. Die Mittel
    für gesundheitliche Aufklärung werden gegenüber dem
    laufenden Jahr um 1 Million Euro gesteigert. Für Maß-
    nahmen zur gesundheitlichen Aufklärung sind 5 Milli-
    onen Euro eingesetzt. Die Ausgaben für die Aidsauf-
    klärung mit 9 Millionen Euro sowie für die Aufklärung
    gegen Drogenmissbrauch mit 6 Millionen Euro haben wir
    auf hohem Niveau verstetigt.

    Meine Damen und Herren, in der Sucht- und Drogen-
    politik setzen wir unsere Reformpolitik ebenfalls fort. Bei
    der Drogenpolitik der alten Regierung hatte man häufig
    den Eindruck, dass die Drogensüchtigen selbst bekämpft
    wurden und nicht die Drogensucht.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Worauf führen Sie denn zurück, dass die Zahl der Drogentoten steigt?)


    Dabei ist Sucht anerkanntermaßen Krankheit und Sucht-
    kranke brauchen deshalb in erster Linie Hilfe, Herr
    Lohmann.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Wenn sie tot sind, ist es zu spät!)





    Walter Schöler

    20315


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Unsere Sucht- und Drogenpolitik umfasst gleicher-
    maßen die notwendigen Säulen Prävention, Therapie,
    Überlebenshilfe, Schadensminderung und Repression.
    Unter Federführung der Drogenbeauftragten der Bundes-
    regierung wird im nächsten Jahr ein „Aktionsplan Sucht
    und Drogen“ erarbeitet. Für uns sind dabei folgende Prin-
    zipien wichtig: Die einseitige Gewichtung von Problemen
    mit illegalen Drogen muss endlich aufgebrochen werden.
    Die Probleme durch Tabak und Alkohol sowie Medika-
    mentenabhängigkeit müssen viel stärker in den Mittel-
    punkt der Aufmerksamkeit gerückt werden.


    (Beifall bei der SPD)

    Im Übrigen muss die Suchtpolitik die europäische Ebene
    einbeziehen, weil die Problematik nur europaweit gelöst
    werden kann.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist auch bei der Ökosteuer so!)


    Prävention muss gestärkt werden, denn Hilfen errei-
    chen die Betroffenen oft erst viel zu spät. Dafür stellen wir
    die notwendigen Haushaltsmittel bereit. Wir greifen so
    ein für viele Menschen aus leidvoller Erfahrung be-
    drückendes Thema auf.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich komme zum
    BfArM, zu dem ich im letzten Jahr hier schon eingehend
    Stellung bezogen habe. Das Institut war ins öffentliche
    Gerede gekommen; das konnte man nicht hinnehmen. Wir
    haben hier gehandelt; denn die Zulassung von Arzneimit-
    teln ist nicht nur eine bedeutende Aufgabe, sondern sie ist
    für Patienten oft lebenswichtig. Auf zugelassene Patien-
    ten muss man sich verlassen können.

    Anträge auf Nachzulassungen waren aber in erhebli-
    chem Umfang nicht bearbeitet, gehörten schließlich zu
    dem Erbe, das Sie uns hinterlassen hatten. Warum war das
    so? – Herr Seehofer, Sie hatten es zugelassen, dass beim
    Bundesinstitut fürArzneimittel und Medizinprodukte
    Personalmangel herrschte. Viele Mitarbeiterinnen und
    Mitarbeiter wurden nur mit Zeitverträgen eingestellt. Sie
    wussten ganz genau – haben es aber nie offen gesagt –,
    dass neben einem Berg von unerledigten Anträgen auf
    Nachzulassung auch die gesetzlich vorgeschriebene Wie-
    derzulassung der Arzneimittel nach jeweils fünf Jahren im
    Argen lag. Da lief gar nichts mehr.

    Wir haben in unserer Regierungszeit nicht nur zusätzli-
    ches Personal zur Verfügung gestellt, wir haben mit dem
    Haushalt 2002 auch 110 der insgesamt 245 Stellen mit kw-
    Vermerk in zeitlich unbefristete Stellen umgewandelt. Das
    dient dem Abbau einer überdurchschnittlichen Personal-
    fluktuation, die man sich in diesem Institut nicht erlauben
    kann, und der nachhaltigen Gewinnung von qualifiziertem
    Personal. Es gibt im Übrigen den Mitarbeiterinnen und
    Mitarbeitern auch eine langfristige Berufsperspektive.

    Wir knüpfen an diese Maßnahmen natürlich auch die
    Erwartung, dass die Rückstände jetzt zügig bearbeitet
    werden und dass es eine ordnungsmäßige Sachbearbei-
    tung gibt, insbesondere bei der Zulassung und Wieder-
    zulassung von Arzneimitteln. Das gilt auch für die Be-
    obachtung von Arzneimittelrisiken. Deshalb haben wir
    – wie ich eben schon sagte – auch die Personalsituation

    beim gesundheitlichen Verbraucherschutz in diesem Zu-
    sammenhang verbessert.

    Schon lange vor den Bioterroranschlägen in den USA
    war für jeden erkennbar: Das Jahrzehnte alte Bundesseu-
    chengesetz entsprach nicht mehr modernen Anforderun-
    gen. Was haben Sie während Ihrer Regierungszeit dage-
    gen unternommen? – Nichts, schlichtweg nichts.

    Wir haben im letzten Jahr das Seuchenrecht reformiert
    und das Infektionsschutzgesetz in Kraft gesetzt.


    (Klaus Kirschner [SPD]: Sehr gut! – Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Das mussten Sie nur aus den Schubladen ziehen und veröffentlichen!)


    Der Etat sieht dafür im Übrigen, Herr Kollege Luther,
    14 zusätzliche Stellen vor. Als zu befürchten war, dass es
    auch in der Bundesrepublik Anschläge mit Anthrax oder
    ähnlichen Bakterien bzw. Viren geben könnte, haben wir
    sofort gehandelt. Das können Sie in der Antwort der Bun-
    desregierung auf Ihre Kleine Anfrage nachlesen.

    Aus dem Antiterrorpaket fließen dem BMG 12 Milli-
    onen Euro zu. Davon erhalten das Bundesministerium,
    das Paul-Ehrlich-Institut und das Robert-Koch-Institut
    5Millionen Euro für 61 neue Stellen in den Bereichen Ka-
    tastrophenschutz, Zulassung und Entwicklung von Impf-
    stoffen sowie Gefahrenabwehr bei terroristischen Angrif-
    fen mit biologischen Waffen.


    (Beifall bei der SPD)

    Weil wir wissen, dass die Bevölkerung in Sorge ist, ha-

    ben wir eine Informationsstelle Bioterrorismus am RKI
    eingerichtet. Zum Ausbau eines Hochsicherheitslabors
    zur Untersuchung hochinfektiöser Krankheitserreger
    werden im kommenden Jahr 7 Millionen Euro als Inves-
    titionsmittel bereitgestellt. In den nächsten drei Jahren
    werden wir nochmals 18 Millionen Euro, die als Ver-
    pflichtungsermächtigung veranschlagt werden, zur Verfü-
    gung stellen.

    Ich möchte der Berichterstatterrunde, die sich in meh-
    reren Sitzungen mit dem Haushalt befasst hat, für die kol-
    legiale Zusammenarbeit herzlich danken. Für die Vorbe-
    reitung und Begleitung bei den Beratungen gilt auch
    Ihnen, Frau Ministerin Schmidt, und den Mitarbeiterin-
    nen und Mitarbeitern Ihres Hauses mein herzlicher Dank.

    Noch ein Wort an Sie, meine Damen und Herren von
    der Opposition auf der rechten Seite – damit Frau Höll
    nicht wieder mit mir schimpft; das gilt aber auch für die
    PDS –:


    (Klaus Kirschner [SPD]: Sie haben ziemlichen Respekt vor Frau Höll!)


    Als Opposition ist es sicherlich eine Ihrer wichtigsten
    Aufgaben, die Regierung zu kritisieren. Gleichwohl soll-
    ten Sie dabei eines nicht aus den Augen verlieren: Es
    stünde Ihnen gut an, Alternativen zu unserer Politik auf-
    zuzeigen. Dies sind Sie auch bei den diesjährigen Haus-
    haltsberatungen schuldig geblieben.


    (Dr. Michael Luther [CDU/CSU]: Sie sollten ab und zu die „Leipziger Volkszeitung“ lesen!)





    Walter Schöler
    20316


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    In unserer Regierungszeit, besonders im laufenden
    Jahr, ist vieles von der Bundesregierung auf den Weg ge-
    bracht und einiges sogar schon zu Ende geführt worden.
    Unserer Politik lagen dabei ganz bestimmte Handlungs-
    maximen zugrunde.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Welche?)


    Ich fasse kurz zusammen: Stärkung der Patientenorientie-
    rung, qualitative Verbesserung der Versorgung von Pati-
    enten und Pflegebedürftigen sowie die Erhaltung des so-
    lidarischen Krankenversicherungssystems bis hin zur
    Ausschöpfung der Wirtschaftlichkeitsreserven, was eine
    noch größere Aufgabe darstellt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Michael Luther [CDU/CSU]: Alles Blabla!)


    Mein Fazit: Wir haben viel für die Menschen erreicht.

    (Dr. Michael Luther [CDU/CSU]: Jetzt reicht es den Menschen!)

    Die Bilanz unserer bisherigen drei Regierungsjahre ist po-
    sitiv. Sie können sicher sein: Wir werden unsere erfolg-
    reiche Politik auch nach dem Jahr 2002 fortsetzen.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Jetzt bitte keine Drohungen!)


    Herzlichen Dank für Ihre Geduld.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile das Wort
dem Kollegen Detlef Parr, FDP-Fraktion.


(Wolfgang Lohmannd [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Er hat schon einen schwarzen Anzug an!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Detlef Parr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und
    Herren! Herr Kollege Schöler, ich habe mich heute Mor-
    gen vor meinem Kleiderschrank anscheinend richtig ent-
    schieden, als ich den schwarzen Anzug gewählt habe,
    denn diese Gesundheitspolitik wird immer mehr zu einem
    Trauerfall.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Dass der Patient jetzt auch noch einer Zulassung be-
    darf, übertrifft wohl jedes Maß an Regulierung, Herr Kol-
    lege Schöler.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    ABAG folgt AABG und der RSA mit DMP. Wer soll da
    noch durchschauen?

    Die Bundesregierung stolpert von einer Fußangel in
    die nächste,


    (Zuruf des Abg. Klaus Kirschner [SPD])

    Herr Kirschner. Sie kuriert in immer kürzeren Zeitabstän-
    den hektisch an Symptomen. Jeder spürt immer deutli-
    cher: Es wird nichts nützen.

    Seit der Änderung des letzten Neuordnungsgesetzes,
    Herr Kollege Seehofer, haben wir drei Jahre lang die
    Chance auf Reformen leichtfertig vertan.


    (Horst Seehofer [CDU/CSU]: Richtig! – Walter Schöler [SPD]: Ihr, ja!)


    Nach dem Willen des Kanzlers soll es auch im verblei-
    benden Jahr keine Reform mehr geben.


    (Zuruf der Abg. Regina Schmidt-Zadel [SPD])

    – Frau Schmidt-Zadel, wie eine Monstranz haben Sie die
    Beitragssatzstabilität vor sich hergetragen und für Milli-
    onen aufrechte Beitragszahler steigen die Beiträge auf
    breiter Front. Das ist das schmerzliche Ergebnis. Wachs-
    tum haben wir uns anders vorgestellt.


    (Beifall bei der FDP)

    „Arbeit, Arbeit, Arbeit“ – so hieß es 1998 auf den

    Wahlplakaten der SPD. Jetzt laufen Ihnen die Lohnzu-
    satzkosten aus dem Ruder. Arbeit wird immer teurer. Die
    Arbeitslosigkeit wächst. Wachstum haben wir uns anders
    vorgestellt.

    Diese Entwicklung hat nichts, rein gar nichts mit dem
    11. September und der weltweiten Konjunkturschwäche
    zu tun. Sie ist allein Ergebnis des Missmanagements und
    des fehlenden Reformmutes dieser Regierung.

    Die Beitragssätze laufen davon, weil die Regierung
    unfähig war, die anderen sozialen Sicherungssysteme zu
    reformieren und ein Gleichgewicht herzustellen. Sie hat
    deshalb einen unverantwortlichen Verschiebebahnhof zu-
    lasten der GKV konstruiert. Zur Erinnerung: Der scham-
    lose Griff in die Taschen der GKV-Beitragszahler beläuft
    sich auf jährlich über 8 Milliarden DM, von der Absen-
    kung der Krankenversicherungsbeiträge für Arbeitslosen-
    hilfeempfänger über Mehrausgaben beim Krankengeld bis
    hin zu geringeren Beitragseinnahmen, weil die Bundesre-
    gierung das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Bei-
    tragserhebung bei freiwillig versicherten Rentnern einfach
    aussitzt. Diese Reihe könnte noch fortgesetzt werden.

    Der Gesetzgeber legt in der Renten- und Arbeitslosen-
    versicherung die Beitragssätze fest. Das ist in der Kran-
    kenversicherung anders. Da obliegt diese Aufgabe der
    einzelnen Krankenkasse. Was liegt da näher, als eine ver-
    fehlte Sozialpolitik auf diese Ebene zu verlagern? Sie hof-
    fen wohl, dass sich der Volkszorn über den Griff ins Por-
    temonnaie dort und nicht bei denjenigen entlädt, die
    eigentlich die Verantwortung dafür tragen.

    Man sollte erwarten, dass, wenn schon die Beitrags-
    sätze nicht stabil bleiben, zumindest die Leistungen aus-
    reichen.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Ja, eben!)


    Aber auch hier gilt: Weit gefehlt. Budgeturlaub nimmt zu,
    immer mehr Praxen werden zeitweise geschlossen, Ratio-
    nierung ist im Gesundheitswesen kein Fremdwort mehr,
    sondern Realität. Das neue Motto lautet wohl: mehr Geld
    im System bei weniger Leistungen für den Versicherten.
    Das ist eine seltsame Gleichung.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Wachstum haben wir uns anders vorgestellt!)





    Walter Schöler

    20317


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ich bin davon überzeugt – daran kann auch ein runder
    Tisch mit hinhaltenden Konsensgesprächen nichts än-
    dern –: Die Stunde der Wahrheit ist in diesem Jahr ge-
    kommen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Klaus Kirschner [SPD]: Nächstes Jahr vor allem!)


    Wir müssen der Bevölkerung jetzt offen sagen, dass mit
    begrenzten Mitteln nicht unbegrenzt medizinische Leis-
    tungen in Anspruch genommen werden können.


    (Klaus Kirschner [SPD]: Hat nie jemand etwas anderes behauptet!)


    – Herr Kirschner, als wir heute Morgen beim „Handels-
    blatt“ gesessen haben, hätte ich schon ganz gerne eine
    Antwort von Ihnen auf die Frage gehört, wie Sie das
    zukünftig lösen wollen. Wir leben nicht in einem Land
    – so kommt es Ihnen ja offensichtlich vor –, in dem Milch
    und Honig fließen.

    Allzu lange hat die Bundesregierung, wie ich denke,
    dem Irrglauben gefrönt, sie könne ohne schmerzhafte
    Konsequenzen immer neue Wohltaten verteilen: redu-
    zierte Zuzahlungen, Zuzahlungsbefreiung für jeden chro-
    nisch Kranken unabhängig vom Einkommen, Soziothera-
    pie, Wiedereinführung von Leistungen für den Zahnersatz
    bei Jugendlichen,


    (Klaus Kirschner [SPD]: Das ist vernünftig!)

    Rücknahme packungsgrößenbezogener Zuzahlungen bei
    Arzneimitteln – das hatte ja entsprechende Folgen –, Un-
    terstützung von Verbraucherberatungsstellen und Selbst-
    hilfegruppen sowie medizinische Fußpflege – die wurde
    von Ihnen auch noch in die Liste aufgenommen.


    (Klaus Kirschner [SPD]: Haben Sie dagegen gestimmt?)


    Wer findet solche Maßnahmen eigentlich nicht gut und
    hilfreich, Herr Kirschner? Wenn das aber bedeutet, dass
    dafür medizinisch Notwendiges nicht zu bekommen ist
    oder nur nach längeren Wartezeiten oder dass die Bei-
    tragssätze auf breiter Front steigen, wie wir es jetzt erle-
    ben, und damit zwangsläufig das verfügbare Einkommen
    sinkt, darf wohl die Frage erlaubt sein: Wer gibt uns Poli-
    tikern eigentlich das Recht, so zu handeln und damit die
    Entscheidungsfreiheit des Einzelnen immer mehr einzu-
    engen?


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Walter Schöler [SPD]: Was sagt die AOK Rheinland dazu?)


    So kommen wir nicht weiter; dass wir uns hier in ei-
    nem Teufelskreis befinden, wissen auch Sie. Ihre kurzfris-
    tige hektische Politik führt zu Atemlosigkeit.


    (Susanne Kastner [SPD]: Nun reicht es mit diesem Aneinanderreihen!)


    Ihnen geht offensichtlich auf der Zielgerade die Puste aus.
    Sie haben nicht mehr die Kraft, das Notwendige zu tun.

    Nun kommt sicherlich die Frage, die wir auch vom
    Herrn Bundeskanzler gestern Morgen mehrfach und in

    selten spürbarer Hilflosigkeit – so habe ich es jedenfalls
    empfunden – gestellt bekommen haben: Welches Konzept
    haben Sie denn? Was würden Sie denn konkret tun?

    Fangen wir bei den Arbeitgeberbeiträgen an, Herr
    Kirschner. Wir müssen die Arbeitgeberbeiträge auszah-
    len, um damit dem einzelnen Versicherten mehr Möglich-
    keiten zu geben, eigenverantwortlich zu handeln.


    (Klaus Kirschner [SPD]: Wo soll denn da die Eigenverantwortung sein?)


    Die Koppelung von GKV-Ausgaben und Lohnkosten ist
    ein Fluch, wenn es um den Erhalt oder die Schaffung von
    Arbeitsplätzen geht. Das wissen Sie wie ich. Schreiben
    Sie den Menschen nicht in immer mehr Bereichen vor,
    was sie zu wollen haben. Geben Sie ihnen mehr Freihei-
    ten, ihren Versicherungsschutz nach eigenen Vorstellun-
    gen zu gestalten.


    (Dr. Ruth Fuchs [PDS]: Freiheit für die Krankheit? Toll!)


    Auch die Krankenkassen warten darauf, ihren Pflichtleis-
    tungskatalog um eigene Angebotspaletten zu erweitern
    und damit in einen wirklichen Wettbewerb einzutreten.


    (Dr. Ruth Fuchs [PDS]: Wir kaufen im Kaufhaus eine Krankheit!)


    Schaffen Sie Transparenz im Gesundheitssystem! Sie
    legen Friedhöfe für Datensammlungen an, Sie installieren
    gigantische Kontroll- und Überwachungssysteme und
    stärken den MDK. Viel wichtiger wäre es, die Position
    von Patient und Arzt zu stärken, indem beide im Rahmen
    der Kostenerstattung erfahren, wie hoch die Festpreise für
    medizinische Leistungen liegen. Nur derjenige kann sich
    kostenbewusst verhalten, der weiß, wie teuer diese Leis-
    tungen sind. Auch das fällt unter das Stichwort Eigenver-
    antwortung, nicht nur die Frage der Zuzahlungen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das Krankenkassenwahlrecht ist ein Recht für alle.
    Fahren Sie eine Informationskampagne, um den Men-
    schen nahe zu bringen, dass sie sich alle eine preisgüns-
    tige Krankenkasse aussuchen können, ohne negative
    Konsequenzen für die benötigten Gesundheitsleistungen
    befürchten zu müssen, und zwar auch dann, wenn sie alt,
    krank oder behindert sind! Wir haben vom Wettlauf um
    Gesunde gesprochen. Im Zusammenhang mit dem DMP
    sprechen wir vom Wettlauf um Kranke. Wir denken aber
    nie daran, dass es keine Einbahnstraße ist, sondern dass es
    auch darum geht, dass die Menschen ihre Chancen im
    Hinblick auf die Nutzung ihres Krankenkassenwahlrechts
    ergreifen.

    Schaffen Sie endlich die Budgetierung ab und über-
    lassen Sie es den Verhandlungspartnern, den gesetzlich
    vorzugebenden Rahmen für ein leistungsgerechtes Sys-
    tem der Finanzierung miteinander zu vereinbaren. Warum
    glauben Sie eigentlich trotz aller gegenteiligen Erfahrun-
    gen immer noch, dass wir Politiker besser wüssten, wel-
    cher Mitteleinsatz bundesweit für eine gute Versorgung
    der Bevölkerung erforderlich ist, als diejenigen, die im
    Gesundheitswesen arbeiten?




    Detlef Parr
    20318


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Führen Sie ein Benchmarking bei den Verwaltungs-
    ausgaben der Krankenkassen ein! Hohe Verwaltungsaus-
    gaben gehen leider nicht mit einer besonders guten Ver-
    sorgung von Versicherten und Patienten einher. Herr
    Schöler, Sie haben von Wirtschaftlichkeitsreserven ge-
    sprochen. Das ist ein Bereich, den wir auch in dieser Hin-
    sicht angehen müssten.


    (Walter Schöler [SPD]: Ja, jetzt handeln! – Klaus Kirschner [SPD]: Versandhandel!)


    Nutzen Sie auch den Wettbewerb als Mittel, um eine
    größtmögliche Effizienz zu erreichen! Fördern Sie die
    Kreativität der Marktteilnehmer, anstatt den Markt durch
    immer neue Spielarten bürokratischer Reglementierun-
    gen zu ersticken.

    Herr Kirschner, Sie haben die gleiche Einladung be-
    kommen wie ich, nämlich die Einladung des Bundeswirt-
    schaftsministers und der Bundesgesundheitsministerin zu
    einem „Zukunftsmarkt Gesundheit“ am 6. Dezember.


    (Walter Schöler [SPD]: Und der Nikolaus hat schon wieder einen roten Mantel! Das ist ja irre!)


    Das ist wirklich eine angenehme Nikolausüberraschung.
    Eines aber ist verwunderlich: Wenn wir fordern, mehr
    marktwirtschaftliche Elemente in unser Gesundheitssys-
    tem einzubauen, dann schreien Sie auf und beschwören
    die Solidargemeinschaft. In dieser Einladung ist plötzlich
    die Rede vom Gesundheitswesen als Wirtschaftsfaktor
    ersten Ranges.


    (Walter Schöler [SPD]: Das ist bei Ihnen doch immer so gewesen!)


    Da werden mehr als 500 Milliarden DM Umsatz bei
    3,5 Millionen Beschäftigten genannt. Da werden die Bio-,
    die Gen-, die Informations- und die Medizintechnologie
    als Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts aufge-
    führt.


    (Walter Schöler [SPD]: Eine gute Regierung!)

    Da wird die Befürchtung geäußert, dass die Belastungen
    für die Versicherten und Unternehmer ansteigen werden.
    Welch fundamentale Erkenntnisse!

    Am tollsten ist aber die Frage, die sich der Bundes-
    wirtschaftsminister und die Bundesgesundheitsministerin
    sozusagen Arm in Arm stellen:

    Welche Möglichkeiten gibt es, diese Belastungen zu
    begrenzen, ohne die im Wachstumsmarkt Gesund-
    heit liegenden Chancen zu vergeben?

    Das ist wirklich die Kernfrage, liebe Kolleginnen und
    Kollegen. Sie stellen sie jetzt – mit großer Verspätung.
    Die FDP hat sie längst beantwortet und in ihr Zukunfts-
    konzept eingearbeitet. Weniger Bismarck und mehr Graf
    Lambsdorff – oder mehr Ludwig Erhard, wie Sie sagen
    würden – ist die Parole.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir erwarten durch dieses Symposium mehr und mehr
    Rückenwind für unsere Vorschläge, letztlich vielleicht
    auch durch Wirtschaftsminister Müller.

    Frau Ministerin, ich gönne es Ihnen ja nicht, aber ich
    habe mich an ein Zitat Goethes in „Der Fischer“ erinnert,
    das ich jetzt im Hinblick auf das Verhältnis zwischen
    Herrn Müller und Ihnen leicht verfremden will: Halb zog
    er sie, halb sank sie hin und ward nicht mehr gesehen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Eine letzte Bemerkung zur Pflegeversicherung.Auch
    dort häufen sich die Probleme. Ich glaube, wir tragen ge-
    meinsam viele Problemlösungen vor und wollen auch ge-
    meinsam agieren, aber wir müssen auch die Fragen stel-
    len, die wichtig sind und deshalb gestellt werden müssen.
    So möchten wir in diesem Bereich gerne über die zweite
    Säule der kapitalgedeckten Absicherung und eine stärkere
    Ausrichtung an Bedürftigkeitskriterien diskutieren und
    darüber nachdenken, wie der Pflegenotstand in den nächs-
    ten Jahren verhindert bzw. abgebaut werden kann, und
    zwar nicht nur durch Greencard-Aktionen, sondern auch
    durch die beiden Anträge. Frau Schmidt-Zadel, Sie haben
    dazu im Ausschuss genickt.


    (Regina Schmidt-Zadel [SPD]: Ich muss also aufpassen, wenn ich nicke!)


    Sie mussten es aus fiskalischen Gründen ablehnen,
    eine Imagekampagne für Pflegeberufe ins Leben zu rufen,
    damit die jungen Menschen diesen Beruf wieder ergreifen
    und möglichst lange in diesem Beruf verweilen. Unser
    Wunsch war weiterhin, die Mittel für die Erprobung neuer
    Versorgungsformen bei Pflegebedürftigen aufzustocken.
    Diesen unseren Wünschen konnten Sie nicht zustimmen.
    Ich glaube, dass wir in diesem Bereich in der Sache doch
    eine gemeinsame Grundlage finden können.

    Ich danke Ihnen fürs Zuhören.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Susanne Kastner [SPD]: Alle Wünsche kann man nicht erfüllen, Herr Parr!)