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  • tocInhaltsverzeichnis
    Wahl der Abgeordneten Monika Griefahn als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungs- rat der Filmförderungsanstalt . . . . . . . . . . . . . 20195 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 20195 A Fristabweichung für den Beginn der Beratung 20195 D Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 20196 A Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) 20196 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen14/6801,14/7324,14/7538) 20196 B 20. Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und Sozial- ordnung (Drucksachen 14/7311, 14/7321) . . . . . . . 20196 B in Verbindung mit 21. a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bestim- mung der Schwankungsreserve in der Rentenversicherung derArbeiter und Angestellten (Drucksachen 14/7284, 14/7598, 14/7637) 20196 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozial- ordnung zu dem Antrag der Abgeord- neten Karl-Josef Laumann, Horst Seehofer, weiterer Abgeodneter und der Fraktion der CDU/CSU: Keine system- widrigen Eingriffe bei der Schwan- kungsreserve (Drucksachen 14/7292, 14/7598) . . . . 20196 D Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . 20196 D Dr. Konstanze Wegner SPD . . . . . . . . . . . . . 20199 A Dr. Irmgard Schwaetzer FDP . . . . . . . . . . . . 20201 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20204 B Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . 20207 A Ewald Schurer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 C Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20208 D Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20210 C Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 20214 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 B Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 20218 C Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20220 B Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20221 D Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20222 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20224 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20225 B Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 B Plenarprotokoll 14/205 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 205. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 I n h a l t : Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20230 A Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20231 C Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 D 22. Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/7309, 14/7321) . . . . . . . 20235 B in Verbindung mit 24. Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermö- gens für das Jahr 2002 (ERP-Wirtschafts- plangesetz 2002) (Drucksachen 14/7259, 14/7608) . . . . . . . 20235 C Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20235 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 C Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20240 D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20243 A Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20244 B Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 20245 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20246 B Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi 20247 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20248 C Matthias Wissmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20251 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20255 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20257 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20258 C 25. Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 14/7318, 14/7321) . . . . . . . 20260 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20261 A Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20264 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20267 C Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20268 A Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20268 C Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20271 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20273 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20273 D Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 20275 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20277 B Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU . . . . . 20278 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20279 B Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 20281 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20284 A Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 20284 A Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20284 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 20285 A Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20286 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20287 A 26. Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucher- schutz, Ernährung und Landwirtschaft (Drucksachen 14/7310, 14/7321) . . . . . . . 20289 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20289 B Iris Hoffmann (Wismar) SPD . . . . . . . . . . . . 20291 B Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20293 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20296 A Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20298 A Jella Teuchner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20299 C Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU . . . . . 20301 A Renate Künast, Bundesministerin BMVEL 20302 D Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20305 D Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20306 B Renate Künast, Bundesministerin BMVEL 20306 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 20306 D Heino Wiese (Hannover) SPD . . . . . . . . . . . 20309 A 27. Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 14/7314, 14/7321) . . . . . . . 20311 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20311 D Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . 20313 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 A Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20317 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20319 D Dr. Ruth Fuchs PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20321 C Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . 20322 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001II Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20325 A Monika Knoche BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20327 C Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 A Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 D Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . 20332 A Beratungen ohne Aussprache Tagesordnungspunkt V: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung der Statis- tik im Produzierenden Gewerbe und zurÄnderung des Gesetzes überKos- tenstrukturstatistik (Drucksache 14/7556) . . . . . . . . . . . . 20334 C b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der vertrag- lichen Stellung von Urhebern und ausübenden Künstlern (Drucksache 14/7564) . . . . . . . . . . . . 20334 C c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur geordneten Beendi- gung der Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elek- trizität (Drucksache 14/7261) . . . . . . . . . . . . 20334 D d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Forstvermehrungsgutgesetzes (Drucksache 14/7384) . . . . . . . . . . . . 20334 D e) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zu dem Protokoll vom 27. Februar 2001 zur Ergänzung des Abkommens vom 5. April 1993 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und der Republik Lettland über den Luftverkehr (Drucksache 14/7419) . . . . . . . . . . . . 20334 D f) Beratung des Antrags der Abgeordne- ten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Deutscher Wissenschafts- preis (Drucksache 14/3811) . . . . . . . . . . . . . 20335 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Fraktion der PDS: Sofort- und Wiederaufbauhilfe für Kuba nach dem Wirbelsturm Michelle (Drucksache 14/7597) . . . . . . . . . . . . . . . 20335 A Tagesordnungspunkt VI: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Anerkennungs- und Voll- streckungsausführungsgesetzes (Drucksachen14/7207,14/7418,14/7595) 20335 B b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Auf- hebung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlen- bergbau (Drucksachen 14/7238, 14/7607) . . . . 20335 C c) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. März 1996 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokrati- schen Volksrepublik Algerien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7042, 14/7482) . . . . 20335 D d) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 23. Mai 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Bot- suana über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7043, 14/7525) . . . . 20336 A e) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 7. Februar 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokrati- schen Sozialistischen Republik Sri Lanka über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7036, 14/7526) . . . . 20336 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 III f) – k) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 317, 318, 319, 320, 321, 322 zu Petitionen (Drucksachen 14/7494, 14/7495, 14/7496, 14/7497, 14/7498, 14/7499) . . . . . . . . 20336 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Bereinigung des als Bundesrecht fortgeltenden Rechts der Deutschen Demokrati- schen Republik (Drucksachen 14/6811, 14/7570) . . . . 20336 D b) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Markenrechtsvertrag vom 27. Oktober 1994 (Drucksachen 14/7044, 14/7574) . . . . 20337 A 29. Einzelplan 12: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Drucksachen 14/7312, 14/7321 . . . . . . . . 20337 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20337 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20340 B Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 20342 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20344 A Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20347 A Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 20349 B Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20353 A Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 20353 D Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . . . . . . . 20354 A Wolfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20356 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 20358 C Dr. Hermann Kues CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20359 D 30. Haushaltsgesetz 2002 (Drucksachen 14/7322, 14/7323) . . . . . . . 20362 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20362 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20363 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 Vizepräsidentin Petra Bläss 20362 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 20363 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Balt, Monika PDS 29.11.2001 Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 DIE GRÜNEN Catenhusen, SPD 29.11.2001 Wolf-Michael Erler, Gernot SPD 29.11.2001 Follak, Iris SPD 29.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 29.11.2001 Peter Hauer, Nina SPD 29.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 29.11.2001 Hiksch, Uwe PDS 29.11.2001 Kolbow, Walter SPD 29.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 29.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 29.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 29.11.2001 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 DIE GRÜNEN Nahles, Andrea SPD 29.11.2001 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 29.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 29.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 29.11.2001 Schenk, Christina PDS 29.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 29.11.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 29.11.2001 Hans Peter Dr. Schuchardt, Erika CDU/CSU 29.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 29.11.2001 Reinhard Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 29.11.2001 Christian Dr. Freiherr von CDU/CSU 29.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 29.11.2001 Thiele, Carl-Ludwig FDP 29.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 29.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 29.11.2001 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Konstanze Wegner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident!
    Meine Damen und Herren! Der Kollege Fuchtel hat für
    seine Verhältnisse heute eine außerordentlich maßvolle
    Rede gehalten.


    (Heiterkeit bei der SPD)

    Ich habe genau zugehört. Was hat er eigentlich gesagt?


    (Zurufe von der SPD: Nichts!)

    Ich frage mich, lieber Kollege Fuchtel, ob Sie sich nicht
    lieber statt dem Parlamentarismus Ihrem eigentlichen
    Hobby, der Kamelzucht, widmen sollten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hans Georg Wagner [SPD]: Davon versteht er wenigstens was! – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das Soll an Kamelen ist hier übererfüllt!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Haushalt des
    Jahres 2002 des Bundesministeriums für Arbeit und So-
    zialordnung enthält aus der Sicht der Haushalts- und
    Sozialpolitiker durchaus Erfreuliches, aber auch Proble-
    matisches – das geben wir durchaus zu –, wenngleich kei-
    neswegs so viel Problematisches, wie man aufgrund der
    Schwarzmalerei, die von der rechten Seite des Hauses be-
    trieben wird, glauben könnte.

    In der Tat musste der zunächst mit Null angesetzte Zu-
    schuss für die Bundesanstalt für Arbeit dann doch mit
    2 Milliarden Euro festgesetzt werden. Ebenso musste der
    Ansatz für die Arbeitslosenhilfe um 1,3 Milliarden Euro
    aufgestockt werden. Ursache ist die ungünstige Entwick-
    lung am Arbeitsmarkt, die für 2002 rund 400 000 Ar-
    beitslose mehr bringen wird, als bei der Aufstellung des
    Haushalts erwartet wurde.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das liegt an eurer Politik! – Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Darüber geht sie einfach mal so locker hinweg! Alles kein Problem, 4 Millionen Arbeitslose!)


    Zu den erfreulichen Veränderungen gegenüber dem
    Entwurf gehört die Aufstockung der Mittel für Sprach-
    kurse um 10 Millionen Euro. Diese 10 Millionen sind
    dazu gedacht, die bisherige Teilnehmerzahl an den
    Sprachkursen trotz gestiegener Honorarkosten zu stabili-
    sieren. Außerdem sollen Modellprojekte in diesem Be-
    reich finanziert werden.


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Gut!)

    Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Insofern sind
    diese 10Millionen Euro, die auch auf Wunsch unserer So-
    zialpolitiker in den Plan hineingekommen sind, sicher gut
    angelegtes Geld.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch die Mittel für den Behindertenbeauftragten
    wurden aufgestockt. Er erhält fünf Personalstellen zusätz-
    lich, um seine sehr engagierte und erfolgreiche Arbeit
    fortsetzen zu können.

    Nun einige Bemerkungen zur Lage am Arbeitsmarkt:
    Wer die Bundesregierung so lautstark kritisiert, wie Sie
    das hier tun, sollte sich doch daran erinnern, welche Si-
    tuation am Arbeitsmarkt die Regierung Kohl nach ihrer
    16-jährigen segensreichen Tätigkeit hinterlassen hat.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Das waren gute Jahre für Deutschland! – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Da machen Sie aber wirklich ganz dicke Anführungsstriche!)


    Im Januar 1998 hatten wir 4,8 Millionen Arbeitslose. Das
    war die Erbschaft, die Sie uns hinterlassen haben.


    (Beifall bei der SPD)

    Mit Beginn der rot-grünen Regierung ist die Arbeitslosig-
    keit dann 39 Monate lang kontinuierlich zurückgegangen.
    Das hat es unter Ihrer Regierung überhaupt nicht gegeben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Leider steigt die Arbeitslosigkeit seit Mitte des Jahres
    2001 wieder an. Die Hauptursache dafür ist nach überein-
    stimmender Meinung des Präsidenten der Bundesanstalt
    für Arbeit, Jagoda, und des Sachverständigenrats die seit
    dem Sommer 2001 zurückgehende Konjunktur, die ihrer-
    seits wieder sehr stark von der negativen wirtschaftli-
    chen Entwicklung in den USA abhängig ist. Zusätzliche
    Belastungen entstanden durch die Ölkrise und die BSE-
    Krise.

    Meine Damen und Herren, eine Regierung kann je-
    weils nur Rahmenbedingungen zur Bekämpfung der Ar-
    beitslosigkeit schaffen. Die Hauptverantwortung für den
    Erhalt der bestehenden Arbeitsplätze und für die Schaf-
    fung neuer Arbeitsplätze liegt bei der Wirtschaft und bei
    den Tarifparteien.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das muss man sich immer wieder vor Augen führen.




    Hans-Joachim Fuchtel

    20199


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Die Regierung Schröder hat in der Tat viele Rahmen-
    bedingungen geschaffen, die zur Bekämpfung der Arbeits-
    losigkeit notwendig sind. Ich will Ihnen einiges in Erinne-
    rung rufen, auch wenn Sie so etwas nicht gerne hören.

    Erstens. Sie hat das Bündnis für Arbeit ins Leben ge-
    rufen, das vielleicht nicht alles erreicht hat, was man
    zunächst erhofft hatte.


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Was haben die überhaupt erreicht?)


    – Doch eine ganze Menge, Frau Kollegin Schwaetzer. Ich
    erinnere an die Schlechtwettergeldregelung, an die Ver-
    einbarung im Bereich Aus- und Weiterbildung


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Und die Arbeitslosigkeit im Baubereich?)


    und an die niedrigen und maßvollen Tarifabschlüsse der
    letzten Jahre, die Sie doch immer wieder fordern. Daran
    war das Bündnis für Arbeit ganz entscheidend beteiligt.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Das hat doch alles nicht ausgereicht! Gucken Sie sich die Arbeitslosigkeit mal an!)


    Zweitens. Die Regierung hat die aktive Arbeitsmarkt-
    politik auf hohem Niveau verstetigt. Im dritten Jahr der
    Regierungszeit dieser Bundesregierung stehen der Bun-
    desanstalt für Arbeit etwa 44 Milliarden DM zur Verfü-
    gung. Wir haben mit dem Gießkannenprinzip und dem
    Stop-and-go-Prinzip der Regierung Kohl endlich Schluss
    gemacht, die nach Wahlkampfgesichtspunkten angewen-
    det wurden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Natürlich ist nicht jede ABM, die in diesem Lande
    durchgeführt wird, sinnvoll. Wer will das bestreiten? Aber
    wer hier sagt, Strukturmaßnahmen und ABM seien über-
    flüssig oder zu teuer und man könne sie einfach einstel-
    len, der muss auch sagen, welche Alternative er vor allem
    für den Osten Deutschlands vorschlägt. Dort ist die Alter-
    native die reine Arbeitslosigkeit. Das kann eigentlich nie-
    mand, der seine fünf Sinne zusammen hat, wollen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Drittens. Die Regierung Schröder hat Modellversuche
    zur Beschäftigung von gering Qualifizierten und zur bes-
    seren Zusammenarbeit der Arbeits- und Sozialämter auf
    den Weg gebracht.


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Das wolltet ihr schon verwirklicht haben! Das hat er in seiner Regierungserklärung angekündigt!)


    Diese Modellversuche

    (Ina Lenke [FDP]: Konzepte und keine Versuche!)

    zu verschiedenen Formen des Kombilohns finden bis-
    lang leider keine besonders große Akzeptanz. Sie sollen
    aber fortgesetzt und ausgeweitet werden,


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Am guten Willen hat es nicht gemangelt!)


    weil ein abschließendes Urteil über ihre Wirkung in so
    kurzer Zeit nicht möglich ist. Dafür stehen bis 2005 im-
    merhin rund 394 Millionen Euro aus Bundesmitteln und
    Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.

    Viertens. Die Regierung setzt auch in diesem Jahr ihr
    erfolgreiches Programm zur Bekämpfung der Jugend-
    arbeitslosigkeit fort.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Mit schwindendem Erfolg!)


    Dieses Programm hat in der Zeit von 1999 bis Mitte 2001
    über 330 000 jungen Leuten zu einer Lehrstelle verholfen
    und ihnen damit eine Lebensperspektive eröffnet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das machen Sie uns erst einmal nach!
    Fünftens. Die Regierung hat schließlich gerade das

    Job-Aqtiv-Gesetz verabschiedet, mit dem unter anderem
    Arbeitsvermittlung und Beratung intensiviert und der
    Langzeitarbeitslosigkeit vorgebeugt werden sollen.

    Sechstens. Nicht zuletzt hat die Regierung mit ihrer
    Unternehmen- und Einkommensteuerreform die Vo-
    raussetzung für vermehrte Investitionen und eine bessere
    Binnenkonjunktur geschaffen. Man hat allerdings häufig
    den Eindruck, dass die Großunternehmen zwar die Vor-
    teile der Steuerreform gerne entgegengenommen haben,
    dabei aber weiterhin kontinuierlich Personal abbauen.
    Wenn parallel zu dieser Entwicklung die Bezüge der Spit-
    zenmanager deutlich aufgestockt werden, dann schafft
    das Verbitterung bei den Arbeitslosen und bei denen, die
    noch Arbeit haben. So wird die Basis für moderate Tarif-
    abschlüsse, die viele doch fordern, ruiniert.


    (Beifall bei der SPD)

    Natürlich – wer würde das bestreiten? – besteht neben

    den bisher ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der
    Arbeitslosigkeit weiterer Handlungsbedarf. Vorbild kann
    in diesem Punkt nach unserer Meinung nicht die USAmit
    ihrer Maxime „Streichen wir doch recht viele Leistungen,
    dann macht jeder alles“ sein. Wir könnten weit mehr ler-
    nen von den Niederlanden und unseren skandinavischen
    Nachbarn, die ein Sozial- und Kulturverständnis haben,
    das dem unseren wesentlich näher steht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In den Niederlanden wird zum Beispiel die private
    Arbeitsvermittlung durchaus positiv gesehen. Die pri-
    vate Arbeitsvermittlung – wir konnten uns auf einer Reise
    davon überzeugen – arbeitet unbürokratisch und pass-
    genau mit der staatlichen Arbeitsvermittlung zusammen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Aber Sie wollten es in der letzten Legislaturperiode nicht!)


    Die Gewerkschaften haben dort etwas erreicht, was bei
    uns in dieser Weise noch nicht erreicht wurde: Diejenigen,
    die in einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt sind, haben eine
    ähnliche soziale Absicherung, wie diejenigen, die in ei-
    nem normalen Betrieb arbeiten.


    (Dirk Niebel [FDP]: Sie wollten Zeitarbeit abschaffen!)





    Dr. Konstanze Wegner
    20200


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    – Nein, das wollen wir nicht. Wir sind für die Idee durch-
    aus offen, den Umfang von Zeitarbeit in vernünftigem
    Maße auszudehnen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das wollten Sie aber! Sie reden doch sonst auch über die Vergangenheit! Tun Sie es doch jetzt auch einmal!)


    Eine der Hauptursachen für die Stagnation am Arbeits-
    markt – da stimme ich mit dem Kollegen Fuchtel überein –
    ist die Schwarzarbeit. Sie ist für die beteiligten Arbeit-
    nehmer und Arbeitgeber einfach weitaus günstiger als alle
    Kombimodelle. Nach Schätzungen arbeiten etwa 5 Milli-
    onen Menschen in unserem Land als so genannte Voll-
    schwarzarbeiter und dem Fiskus gehen nach Schätzungen
    etwa 300 Milliarden Euro pro Jahr an Steuereinnahmen
    verloren.


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Eine Milchmädchenrechnung ist das, weil die Alternative nicht Beitragszahlung ist, sondern dass sie gar nicht arbeiten!)


    Deshalb ist es außerordentlich zu begrüßen, wenn die Re-
    gierung jetzt eine entsprechende Initiative ergreift, die
    sich vor allem auf den Bereich der Bauwirtschaft er-
    streckt.


    (Beifall bei der SPD)

    Was könnte man noch tun, meine Damen und Herren?

    Jährlich fallen bei uns 1,8 Milliarden Überstunden an,
    von denen ganz gewiss zumindest ein Teil in reguläre Be-
    schäftigung umgewandelt werden könnte.


    (Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: Aber nicht durch Dirigismus!)


    3,8 Millionen Arbeitslose und 1,8 Milliarden Überstun-
    den – das passt in der Tat nicht zusammen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Was könnte man weiter tun? Das System der Lohn-
    ersatzleistungen bei uns ist kompliziert und bürokratisch.


    (Dirk Niebel [FDP]: Oh ja!)

    Wir haben Arbeitslosengeld, wir haben Arbeitslosenhilfe,
    wir haben ergänzende Sozialhilfe und wir haben Sozial-
    hilfe.


    (Dirk Niebel [FDP]: Da könnte man etwas machen!)


    – Ganz recht, Herr Niebel.

    (Dirk Niebel [FDP]: Sie regieren doch! Dann machen Sie es! – Gegenruf des Abg. Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Die regieren nicht, die verwalten!)


    Vielfach beraten hier unterschiedliche Institutionen an-
    einander vorbei den gleichen Personenkreis. Wir werden
    nach Möglichkeiten der Vereinfachung suchen.


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Dann tun Sie es! Sie hatten schon drei Jahre!)


    – Wir werden das tun. – Allerdings muss man dann dabei
    darauf achten, dass auf gar keinen Fall die Kosten der

    Langzeitarbeitslosigkeit einseitig den Kommunen aufge-
    drückt werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, der Sozialhaushalt des Jah-
    res 2002 enthält durchaus auch Risiken. Niemand vermag
    heute zu sagen, ob der jetzt vorgesehene Zuschuss an die
    Bundesanstalt für Arbeit und für die Arbeitslosenhilfe
    Ende 2002 wirklich ausreichen wird.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Mit Sicherheit nicht!)


    Die Zahlungen des Bundes an die Rentenversicherung
    steigen weiter an, auch in der mittelfristigen Finanz-
    planung. Schon jetzt beträgt der aus dem Bundeshaushalt
    finanzierte Teil der Renten über 35 Prozent. Hier liegt in
    der Tat – da stimme ich mit dem Kollegen Metzger über-
    ein, der ebenfalls darauf hingewiesen hat – ein trotz der
    Rentenreform ungelöstes Strukturproblem, das wir nicht
    aus den Augen verlieren dürfen.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Hört, hört, Herr Riester!)


    Mit einem Volumen von nunmehr rund 92 Milliarden
    Euro ist der Sozialhaushalt nach wie vor der bei weitem
    größte Einzelhaushalt und umfasst mehr als ein Drittel des
    Gesamtetats. Er beschreibt mit aller Deutlichkeit die Pro-
    bleme, die wir im Bereich der Arbeitslosigkeit und der
    Renten haben. Er ist zugleich aber auch ein Dokument der
    sozialen Verantwortung dieser Regierung.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Das können Sie nicht bestreiten: Die SPD wird nun ein-
    mal in der Bevölkerung als die Partei mit der größten so-
    zialen Kompetenz betrachtet.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – HansJoachim Fuchtel [CDU/CSU]: Das war einmal!)


    Das ist gut so. Dass das auch so bleibt, wünsche ich mir
    anlässlich meiner letzten Rede zum Sozialhaushalt.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS – Dirk Niebel [FDP]: Ja, die letzte!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile das Wort
Kollegin Irmgard Schwaetzer, FDP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Irmgard Adam-Schwaetzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident!
    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn die Mit-
    glieder der Regierungskoalition heute Morgen Zeitung
    gelesen haben, dann konnten sie mit den Schlagzeilen so
    mancher Zeitungen nicht zufrieden sein.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wohl wahr!)

    Besonders drastisch und deutlich hat „Die Woche“ ihren
    Leitartikel überschrieben, nämlich mit „Die Job-Kata-
    strophe“. Die prognostizierte Arbeitslosenzahl zu




    Dr. Konstanze Wegner

    20201


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Beginn des nächsten Jahres beläuft sich auf 4,2 Millionen
    Menschen, die dann nach Arbeit suchen. Die Antwort,
    Frau Wegner, die dieser Bundeshaushalt, den Sie gerade
    begründet haben, darauf gibt, ist wirklich nicht mehr als
    ein Armutszeugnis. Es ist keine Schwarzmalerei der
    Oppositionsfraktionen, wenn wir hier mehr Aktivitäten
    anmahnen; denn bei der gerade von Ihnen vorgeführten
    Analyse handelt es sich um eine dramatische Fehlein-
    schätzung der Auswirkungen Ihrer eigenen Politik.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Begründungen, die Sie dafür liefern, sind genauso
    unzureichend. Da war zum einen der Hinweis auf die Ver-
    gangenheit; das klingt so, als wären Sie nur Testaments-
    vollstrecker. Das offenbart aber die gesamte Fantasielo-
    sigkeit Ihrer Politik; das ist wohl wahr.


    (Beifall bei der FDP)

    Da ist zum anderen der immer wiederkehrende Hin-

    weis auf die Weltwirtschaft, als wären wir nicht auch ein
    aktiver Teil dieser Weltwirtschaft und könnten sie mit be-
    einflussen, als bestünde nicht die Notwendigkeit und als
    hätten wir nicht auch die verdammte Pflicht und Schul-
    digkeit, national etwas zu tun.


    (Peter Dreßen [SPD]: Wir haben mehr getan als Sie in 16 Jahren! – Gegenruf von der FDP: Aber das Falsche!)


    Meine Damen und Herren, diese Argumentation, die
    Herr Riester sicherlich gleich wieder anbringen wird und
    die gestern der Bundeskanzler angebracht hat, ist nicht
    nur hilflos, sondern für die Betroffenen auch katastrophal.
    Die Betroffenen erwarten keine Hinweise auf die angeb-
    lich nicht zu beeinflussende Weltwirtschaft, sondern er-
    warten, dass die Regierung handelt. Das tun Sie nicht und
    das ist eine sträfliche Vernachlässigung Ihrer Aufgaben.


    (Beifall bei der FDP)

    Obwohl der Bundeskanzler und der eine oder andere in

    der SPD-Fraktion vielleicht ahnt, was denn jetzt zu tun
    wäre, haben Sie nicht den Mut, das Richtige zu tun.


    (Zuruf von der FDP: Ja, sie trauen sich nicht!)

    Die auch vom Sachverständigenrat angemahnte Flexibi-
    lisierung des Arbeitsmarktes lässt sich mit konkreten
    Maßnahmen belegen und die FDP hat sie in ihren An-
    trägen auch vorgeschlagen. Es geht nicht, wie der Bun-
    deskanzler gestern fälschlich behauptet hat, um die Ab-
    schaffung des Kündigungsschutzes, sondern um eine
    Lockerung für Kleinbetriebe, damit die mehr Menschen
    einstellen können und damit weniger Überstunden ge-
    macht werden.


    (Beifall bei der FDP)

    Es geht nicht um die Abschaffung des Betriebsverfas-

    sungsgesetzes, sondern um mehr Mitarbeiter- und weni-
    ger gewerkschaftliche Mitbestimmung.


    (Beifall bei der FDP)

    Es geht in drei Punkten allerdings auch um die Ab-

    schaffung von Gesetzen, die Sie eingeführt haben, und

    zwar um die Abschaffung des Rechtsanspruchs auf Teil-
    zeitarbeit, weil er die Einstellungschancen von Frauen
    mindert,


    (Zuruf von der FDP: Ja, das ist absolut kontraproduktiv!)


    um die Abschaffung der Regelung bezüglich der 630-
    Mark-Jobs sowie um die Abschaffung der Behinderung
    der Selbstständigkeit in Ihrem Gesetz gegen die Schein-
    selbstständigkeit.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das alles sind Flops, die negative Auswirkungen auf dem
    Arbeitsmarkt haben.

    Der Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit und
    Sozialordnung steigt 2002 um 5 Prozent. Das heißt, statt
    Strukturreformen in den Sozialversicherungssystemen
    durchzuführen, wie Sie sie angekündigt haben und wie sie
    auch notwendig gewesen wären – auch dazu hat die FDP-
    Fraktion konkrete Anträge eingebracht –, flüchten Sie
    sich in die Ausweitung der Steuerfinanzierung der So-
    zialpolitik. Das, meine Damen und Herren, ist genau der
    falsche Weg.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die sozialpolitischen Maßnahmen machen jetzt
    36 Prozent des gesamten Haushalts aus. Das ist keine
    soziale Großtat, sondern eine Verletzung des Genera-
    tionenvertrags. Sie verfrühstücken den finanziellen Spiel-
    raum der nächsten Generation, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das müssen gerade Sie erzählen, die Sie aktiv mitgemacht haben! Ausgerechnet Sie!)


    Auch in einem anderen Punkt sind Sie mit Ihren
    Ankündigungen zu vollmundig gewesen und haben an-
    schließend nicht den Mut gehabt, die notwendigen Maß-
    nahmen zu ergreifen. Sie haben angekündigt, die gesamte
    Beitragsbelastung in der Sozialversicherung auf unter
    40 Prozent zu senken. Am Ende dieses Jahres gibt es eine
    Gesamt-Beitragsbelastung von mehr als 41 Prozent, ohne
    dass dabei die anstehenden massiven Erhöhungen der
    Krankenversicherungsbeiträge und die unausweichliche
    Erhöhung der Rentenversicherungsbeiträge im nächsten
    Jahr berücksichtigt sind. Das, meine Damen und Herren,
    ist das Versagen der Sozialpolitik von Herrn Riester auf
    der gesamten Linie.


    (Beifall bei der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Was haben wir von Ihnen übernommen?)


    – Es geht doch nicht um die Vergangenheit. Die Arbeits-
    losen interessiert nicht die Vergangenheit, sondern sie in-
    teressiert das, was Sie machen, und das ist zu wenig.

    Frau Wegner hat noch einmal gesagt, Sie wollten die
    Arbeitslosenhilfe und die Sozialhilfe zusammenlegen.
    Das hat Herr Riester vor drei Jahren in seiner Regie-
    rungserklärung angekündigt. Nichts ist passiert. Jetzt




    Dr. Irmgard Schwaetzer
    20202


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    wollen Sie irgendwelche Modellversuche machen. Wozu
    denn? Die Regelungen liegen längst auf dem Tisch; Sie
    müssen nur unserem Antrag zustimmen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie haben mit dem Job-Aqtiv-Gesetz neue anspruchs-
    begründende Maßnahmen eingeführt. Das heißt, Sie ha-
    ben noch einmal eine zusätzliche Belastung entweder der
    Beitragszahler oder der Steuerzahler vorgenommen, und
    zwar ebenfalls mit wenig absehbarem Erfolg.

    Nehmen Sie nur einmal Ihr JUMP-Programm, das
    heute sicherlich von vielen Rednern wieder hoch gelobt
    werden wird. Für fast 2 Milliarden DM sind in diesem
    Programm 1 000 junge Leute in den ersten Arbeitsmarkt
    vermittelt worden. Das, meine Damen und Herren, kann
    man wirklich nicht als eine Erfolgsstory bezeichnen.


    (Zuruf von der SPD: Was erzählen Sie denn?)

    – Wenn Sie sagen, das stimme nicht, dann sage ich Ihnen,
    dass dies die Zahlen des Arbeitsministeriums sind, die Sie
    nur nachlesen müssten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Bundesregierung wollte den Zuschuss an die
    Bundesanstalt für Arbeit in 2002 eigentlich streichen.
    Stattdessen sind sowohl für dieses wie auch für das
    nächste Jahr deutlich höhere Bundeszuschüsse zu erwar-
    ten: für 2001 statt 1,2 Milliarden DM voraussichtlich
    3,6 Milliarden DM und für 2002 rund 4 Milliarden DM.
    Diese Zahlen gelten aber nur dann, wenn sich Ihre im
    Durchschnitt des Jahres berechnete Arbeitslosenzahl von
    3,95 Millionen halten lässt. Es gibt inzwischen aber ernst
    zu nehmende Prognosen, die aussagen, dass wir im nächs-
    ten Jahr eine durchschnittliche Arbeitslosigkeit von über
    4 Millionen Menschen erreichen werden. Dann wird der
    Zuschuss noch einmal höher sein müssen. Deswegen wie-
    derhole ich: Statt Strukturreformen durchzuführen, flüch-
    ten Sie sich in die Steuerfinanzierung. Das ist die falsche
    Politik.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie sollten stattdessen alle Leistungen, die jetzt aus
    Beitragsmitteln finanziert werden und die eigentlich nicht
    in die Arbeitslosenversicherung gehören, wie zum Bei-
    spiel die aktive Arbeitsmarktpolitik oder die Strukturan-
    passungsmaßnahmen, auf ihre Effizienz prüfen und in den
    Bundeshaushalt übernehmen. Dann würden Sie schnell
    feststellen, dass Sie hier deutlich Mittel einsparen können,
    und zwar sowohl auf der Seite der Steuer- wie auf der
    Seite der Beitragsmittel.

    Wir haben einen Antrag eingebracht, um die versiche-
    rungsfremden Leistungen präzise dem Bundeshaushalt
    zuzuordnen. Dadurch könnten wir den Beitragssatz in
    der Arbeitslosenversicherung zum 1. Januar 2002 von
    6,5 Prozent auf 5,5 Prozent senken. Ich bitte Sie: Stimmen
    Sie dieser auch ordnungspolitisch richtigen Weichenstel-
    lung zu. Damit tun Sie wirklich etwas für die Arbeitslo-
    sen. Damit können erstens zusätzliche Arbeitsplätze ge-

    schaffen werden. Die Arbeitnehmer haben dann zweitens
    mehr Geld in der Tasche; das wird die Konjunktur natür-
    lich positiv beeinflussen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Insgesamt würden den Arbeitgebern und den Arbeitneh-
    mern dadurch 13 Milliarden DM mehr zur Verfügung ste-
    hen. Das ist wahrlich der richtige Weg.

    Der Zuschuss zurRentenversicherung steigt im Jahr
    2002 von 135 Milliarden DM auf 141 Milliarden DM.
    Noch einmal wollen Sie, statt Strukturreformen anzuge-
    hen, die unselige Ökosteuer erhöhen und dieses Geld in
    die Rentenversicherung einschleusen. Damit haben Sie
    bei der Rentenversicherung in zwei Jahren einen Anstieg
    der Steuerfinanzierung um 11 Prozent bewirkt. Trotzdem
    gelingt es Ihnen nicht, das einzuhalten, was Sie an-
    gekündigt haben, nämlich eine Absenkung des
    Rentenversicherungsbeitrages von 19,1 Prozent auf
    19,0 Prozent.

    Im Gegenteil: Sie müssen zusätzlich Tricks anwenden.

    (Widerspruch bei der SPD)


    – Zu diesen Tricks komme ich sofort. – Eine gesetzliche
    Absenkung der Schwankungsreserve ist zunächst zwar
    kein Trick, aber der falsche Weg. Alle Sachverständigen
    haben Ihnen in der Anhörung gesagt, dass eine kurzfris-
    tige Unterschreitung der derzeitigen gesetzlich vorgese-
    henen Rücklage von einer Monatsausgabe zwar zu ak-
    zeptieren ist – das hat die alte Bundesregierung ja auch
    getan –, dass aber eine dauerhafte Absenkung – diese be-
    wirken Sie mit einem Gesetz, das die Schwankungs-
    reserve dauerhaft auf 80 Prozent festschreibt – der falsche
    Weg ist, weil Sie gegen Ende des Jahres immer an der
    Zahlungsunfähigkeit der Rentenversicherung entlang-
    schrammen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn Sie sich dann auf die Bundesgarantie, die wir
    eingeführt haben, berufen, dann bedeutet das nichts ande-
    res als Trickserei, die Sie offensichtlich auch für das
    nächste Jahr vorgesehen haben. Ihre noch immer zu
    optimistischen Annahmen für den Haushalt, den wir
    jetzt verabschieden, werden nämlich dazu führen – das sa-
    gen Ihnen alle Sachverständigen –, dass Sie vor dem
    22. September nächsten Jahres, also dem Wahltag, den
    Rentenversicherungsbeitrag eigentlich um mindestens
    0,1 Prozent erhöhen müssten. Das scheuen Sie wie der
    Teufel das Weihwasser. Deshalb werden Sie lieber den ge-
    samten Bundeszuschuss vor den Wahltag vorziehen, um
    nach dem Wahltag richtig zuzuschlagen.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Aber dann sind sie ja nicht mehr an der Regierung!)


    Das nenne ich Täuschung und Trickserei. Das ist der Of-
    fenbarungseid in der Sozialpolitik dieses Arbeitsmi-
    nisters.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)





    Dr. Irmgard Schwaetzer

    20203


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Der jetzige Haushalt bestätigt wieder einmal die Fixie-
    rung von Rot-Grün auf die Einnahmenseite der Sozial-
    versicherungssysteme. In allen Sozialversicherungssys-
    temen gibt es aber auch eine Ausgabenseite. Angesichts
    der Tatsache, dass sich die demographischen Struktu-
    ren in unserer Gesellschaft ändern, ist es sträflich nach-
    lässig, Strukturreformen in den Sozialversicherungssys-
    temen nicht wirklich anzupacken.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Allerdings!)

    Sie haben drei Jahre verstreichen lassen. Der Bundes-

    kanzler und der Bundesarbeitsminister haben große
    Ankündigungen gemacht, zum Beispiel in der Regie-
    rungserklärung nach der Wahl 1998. Die Gewerkschaften
    und die gewerkschaftsorientierte SPD-Fraktion haben ih-
    nen aber alles zusammengestrichen. Deswegen gibt es
    nichts anderes als Beitragssatzerhöhungen.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ja! – Peter Dreßen [SPD]: Immer noch unter Ihrem Satz!)


    Sie brauchen gar nicht weit in die Vergangenheit zu
    schauen. Sie wollten zwar nicht alles anders, aber vieles
    besser machen. Sie erhöhen die Beiträge insgesamt auf
    ein in dieser Höhe noch nie gekanntes Beitragssatzniveau
    bis zum Ende dieser Legislaturperiode,


    (Peter Dreßen [SPD]: Sie haben auf 20 Prozent erhöht! – Klaus Brandner [SPD]: Noch nicht einmal rechnen kann die Frau!)


    weil Sie nicht den Mut gehabt haben, das, was Sie
    zunächst als richtig erkannt haben, auch tatsächlich
    durchzuführen.

    Ihre Politik, Herr Riester, ist auf der ganzen Linie ge-
    scheitert. Gut gemeint, schlecht gemacht! Arbeitslose und
    Steuerzahler müssen die bittere Zeche zahlen. Wir wollen
    und wir werden dies – leider erst in der nächsten Le-
    gislaturperiode – ändern.


    (Peter Dressen [SPD]: Warten Sie es mal ab!)

    Auch darum wird im nächsten Wahljahr gerungen
    werden.

    Danke schön.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)