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ID1420500100

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    5. SPD-Fraktion,: 1
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Wahl der Abgeordneten Monika Griefahn als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungs- rat der Filmförderungsanstalt . . . . . . . . . . . . . 20195 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 20195 A Fristabweichung für den Beginn der Beratung 20195 D Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 20196 A Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) 20196 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen14/6801,14/7324,14/7538) 20196 B 20. Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und Sozial- ordnung (Drucksachen 14/7311, 14/7321) . . . . . . . 20196 B in Verbindung mit 21. a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bestim- mung der Schwankungsreserve in der Rentenversicherung derArbeiter und Angestellten (Drucksachen 14/7284, 14/7598, 14/7637) 20196 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozial- ordnung zu dem Antrag der Abgeord- neten Karl-Josef Laumann, Horst Seehofer, weiterer Abgeodneter und der Fraktion der CDU/CSU: Keine system- widrigen Eingriffe bei der Schwan- kungsreserve (Drucksachen 14/7292, 14/7598) . . . . 20196 D Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . 20196 D Dr. Konstanze Wegner SPD . . . . . . . . . . . . . 20199 A Dr. Irmgard Schwaetzer FDP . . . . . . . . . . . . 20201 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20204 B Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . 20207 A Ewald Schurer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 C Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20208 D Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20210 C Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 20214 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 B Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 20218 C Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20220 B Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20221 D Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20222 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20224 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20225 B Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 B Plenarprotokoll 14/205 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 205. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 I n h a l t : Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20230 A Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20231 C Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 D 22. Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/7309, 14/7321) . . . . . . . 20235 B in Verbindung mit 24. Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermö- gens für das Jahr 2002 (ERP-Wirtschafts- plangesetz 2002) (Drucksachen 14/7259, 14/7608) . . . . . . . 20235 C Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20235 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 C Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20240 D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20243 A Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20244 B Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 20245 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20246 B Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi 20247 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20248 C Matthias Wissmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20251 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20255 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20257 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20258 C 25. Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 14/7318, 14/7321) . . . . . . . 20260 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20261 A Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20264 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20267 C Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20268 A Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20268 C Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20271 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20273 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20273 D Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 20275 D Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20277 B Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU . . . . . 20278 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20279 B Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 20281 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20284 A Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 20284 A Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20284 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 20285 A Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20286 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20287 A 26. Einzelplan 10 Bundesministerium für Verbraucher- schutz, Ernährung und Landwirtschaft (Drucksachen 14/7310, 14/7321) . . . . . . . 20289 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20289 B Iris Hoffmann (Wismar) SPD . . . . . . . . . . . . 20291 B Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20293 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20296 A Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20298 A Jella Teuchner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20299 C Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU . . . . . 20301 A Renate Künast, Bundesministerin BMVEL 20302 D Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20305 D Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20306 B Renate Künast, Bundesministerin BMVEL 20306 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 20306 D Heino Wiese (Hannover) SPD . . . . . . . . . . . 20309 A 27. Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 14/7314, 14/7321) . . . . . . . 20311 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20311 D Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . 20313 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 A Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20317 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20319 D Dr. Ruth Fuchs PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20321 C Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . 20322 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001II Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20325 A Monika Knoche BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20327 C Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 A Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 D Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . 20332 A Beratungen ohne Aussprache Tagesordnungspunkt V: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung der Statis- tik im Produzierenden Gewerbe und zurÄnderung des Gesetzes überKos- tenstrukturstatistik (Drucksache 14/7556) . . . . . . . . . . . . 20334 C b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der vertrag- lichen Stellung von Urhebern und ausübenden Künstlern (Drucksache 14/7564) . . . . . . . . . . . . 20334 C c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur geordneten Beendi- gung der Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elek- trizität (Drucksache 14/7261) . . . . . . . . . . . . 20334 D d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Forstvermehrungsgutgesetzes (Drucksache 14/7384) . . . . . . . . . . . . 20334 D e) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zu dem Protokoll vom 27. Februar 2001 zur Ergänzung des Abkommens vom 5. April 1993 zwi- schen der Bundesrepublik Deutsch- land und der Republik Lettland über den Luftverkehr (Drucksache 14/7419) . . . . . . . . . . . . 20334 D f) Beratung des Antrags der Abgeordne- ten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Deutscher Wissenschafts- preis (Drucksache 14/3811) . . . . . . . . . . . . . 20335 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Fraktion der PDS: Sofort- und Wiederaufbauhilfe für Kuba nach dem Wirbelsturm Michelle (Drucksache 14/7597) . . . . . . . . . . . . . . . 20335 A Tagesordnungspunkt VI: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Anerkennungs- und Voll- streckungsausführungsgesetzes (Drucksachen14/7207,14/7418,14/7595) 20335 B b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Auf- hebung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlen- bergbau (Drucksachen 14/7238, 14/7607) . . . . 20335 C c) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. März 1996 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokrati- schen Volksrepublik Algerien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7042, 14/7482) . . . . 20335 D d) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 23. Mai 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Bot- suana über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7043, 14/7525) . . . . 20336 A e) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 7. Februar 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokrati- schen Sozialistischen Republik Sri Lanka über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapital- anlagen (Drucksachen 14/7036, 14/7526) . . . . 20336 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 III f) – k) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses: Sammelübersichten 317, 318, 319, 320, 321, 322 zu Petitionen (Drucksachen 14/7494, 14/7495, 14/7496, 14/7497, 14/7498, 14/7499) . . . . . . . . 20336 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Bereinigung des als Bundesrecht fortgeltenden Rechts der Deutschen Demokrati- schen Republik (Drucksachen 14/6811, 14/7570) . . . . 20336 D b) Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Markenrechtsvertrag vom 27. Oktober 1994 (Drucksachen 14/7044, 14/7574) . . . . 20337 A 29. Einzelplan 12: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Drucksachen 14/7312, 14/7321 . . . . . . . . 20337 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20337 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20340 B Horst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . 20342 D Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20344 A Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20347 A Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 20349 B Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20353 A Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 20353 D Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . . . . . . . 20354 A Wolfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20356 A Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 20358 C Dr. Hermann Kues CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20359 D 30. Haushaltsgesetz 2002 (Drucksachen 14/7322, 14/7323) . . . . . . . 20362 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20362 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20363 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 Vizepräsidentin Petra Bläss 20362 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 205. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001 20363 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Balt, Monika PDS 29.11.2001 Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 DIE GRÜNEN Catenhusen, SPD 29.11.2001 Wolf-Michael Erler, Gernot SPD 29.11.2001 Follak, Iris SPD 29.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 29.11.2001 Peter Hauer, Nina SPD 29.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 29.11.2001 Hiksch, Uwe PDS 29.11.2001 Kolbow, Walter SPD 29.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 29.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 29.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 29.11.2001 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ 29.11.2001 DIE GRÜNEN Nahles, Andrea SPD 29.11.2001 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 29.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 29.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 29.11.2001 Schenk, Christina PDS 29.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 29.11.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 29.11.2001 Hans Peter Dr. Schuchardt, Erika CDU/CSU 29.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 29.11.2001 Reinhard Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 29.11.2001 Christian Dr. Freiherr von CDU/CSU 29.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 29.11.2001 Thiele, Carl-Ludwig FDP 29.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 29.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 29.11.2001 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Guten Morgen, liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Die Sitzung ist eröffnet.

    Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, muss noch
    ein vakanter Stellvertretersitz im Verwaltungsrat der
    Filmförderungsanstalt nachbesetzt werden. Die Frak-
    tion der SPD schlägt hierfür die Kollegin Monika
    Griefahn vor. Sind Sie damit einverstanden? – Ich höre
    keinen Widerspruch. Damit ist Kollegin Griefahn als
    stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Film-
    förderungsanstalt gewählt.

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung soll die
    verbundene Tagesordnung erweitert werden. Die Punkte
    sind in der Ihnen vorliegenden Zusatzpunktliste aufge-
    führt:


    (Ergänzung zu TOP V)

    Sofort- und Wiederaufbauhilfe für Kuba nach dem
    Wirbelsturm Michelle – Drucksache 14/7597 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung (f)

    Auswärtiger Ausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    Haushaltsausschuss

    2. Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache

    (Ergänzung zu TOPVI)

    a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bereinigung des
    als Bundesrecht fortgeltenden Rechts der Deutschen De-
    mokratischen Republik – Drucksache 14/6811 –

    (Erste Beratung 190. Sitzung)

    Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses

    (6. Ausschuss) – Drucksache 14/7570 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Hans-Joachim Hacker
    Andrea Voßhoff
    Hans-Christian Ströbele
    Rainer Funke
    Dr. Evelyn Kenzler

    b)Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung
    eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Marken-
    rechtsvertrag vom 27. Oktober 1994 – Drucksache
    14/7044 – (Erste Beratung 195. Sitzung)

    Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses

    (6. Ausschuss) – Drucksache 14/7574 –


    Berichterstattung:
    Abgeordnete Dirk Manzewski
    Dr. Norbert Röttgen
    Volker Beck (Köln)

    Rainer Funke
    Sabine Jünger

    3. – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der
    SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrach-
    ten Entwurfs eines Versorgungsänderungsgesetzes 2001
    – Drucksache 14/7064 – (Erste Beratung 193. Sitzung)


    – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung
    eingebrachten Entwurfs eines Versorgungsänderungs-

    (Erste Beratung 198. Sitzung)

    a) Beschlussempfehlung und Bericht des Innenausschusses


    (4. Ausschuss) – Drucksache 14/7681 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Hans-Peter Kemper
    Meinrad Belle
    Helmut Wilhelm (Amberg)

    Dr. Max Stadler
    Petra Pau

    b) Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuss) gemäß
    § 96 der Geschäftsordnung – Drucksache 14/7693 –
    Berichterstattung:
    Abgeordnete Dr. Werner Hoyer
    Gunter Weißgerber
    Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein
    Oswald Metzger
    Dr. Christa Luft

    4. Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Straf-

    (Erste Beratung 192. Sitzung)

    Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses

    (6. Ausschuss) – Drucksache 14/7679 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Dr. Jürgen Meyer (Ulm)

    Joachim Stünker
    Norber Geis
    Volker Kauder
    Volker Beck (Köln)

    Jörg van Essen
    Dr. Evelyn Kenzler

    Von der Frist für den Beginn der Beratung soll – soweit
    erforderlich – abgewichen werden.

    20195


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    205. Sitzung

    Berlin, Donnerstag, den 29. November 2001

    Beginn: 9.00 Uhr

    Außerdem mache ich auf eine nachträgliche Aus-
    schussüberweisung im Anhang zur Zusatzpunktliste auf-
    merksam:

    Der in der 201. Sitzung des Deutschen Bundestages
    überwiesene nachfolgende Gesetzentwurf soll zusätzlich
    dem Sportausschuss zur Mitberatung überwiesen
    werden.

    Gesetzentwurf der Fraktionen der SPD und des
    BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zurGleichstel-
    lung behinderter Menschen und zur Änderung
    anderer Gesetze – Drucksache 14/7420 –
    überwiesen:
    Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung (f)

    Innenausschuss
    Sportausschuss
    Rechtsausschuss
    Finanzausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Gesundheit
    Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
    Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgen-
    abschätzung
    Haushaltsausschuss

    Sind Sie mit diesen Vereinbarungen einverstanden? –
    Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist es so beschlossen.

    Wir setzen die Haushaltsberatungen – Punkt I – fort:
    a) Zweite Beratung des von der Bundesregierung

    eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die
    Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das
    Haushaltsjahr 2002

    (Haushaltsgesetz 2002)

    – Drucksachen 14/6800, 14/7537 –

    (Erste Beratung 190. Sitzung)


    b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Haushaltsausschusses (8. Ausschuss) zu
    der Unterrichtung durch die Bundesregierung
    Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005
    – Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538 –
    Berichterstattung:
    Abgeordnete Dietrich Austermann
    Hans Georg Wagner
    Oswald Metzger
    Jürgen Koppelin
    Dr. Christa Luft

    Ich rufe dazu Punkt I. 20 auf:
    Einzelplan 11
    Bundesministerium fürArbeit und Sozial-
    ordnung
    – Drucksachen 14/7311, 14/7321 –
    Berichterstattung:
    Abgeordnete Dr. Konstanze Wegner
    Hans-Joachim Fuchtel
    Antje Hermenau
    Jürgen Koppelin
    Dr. Christa Luft

    Es liegen drei Änderungsanträge der Fraktion der PDS
    sowie je ein Entschließungsantrag der Fraktion der
    CDU/CSU und der Fraktion der FDP vor. Über die Ent-
    schließungsanträge werden wir am Freitag abstimmen.

    Außerdem rufe ich Punkt I. 21 a und b auf:
    a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen

    der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ-
    NEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
    Bestimmung der Schwankungsreserve in der
    Rentenversicherung der Arbeiter und Ange-
    stellten
    – Drucksache 14/7284 –

    (Erste Beratung 199. Sitzung)

    aa) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-

    schusses für Arbeit und Sozialordnung

    (11. Ausschuss)

    – Drucksache 14/7598 –
    Berichterstattung:
    Abgeordnete Erika Lotz


    (8. Ausschuss)

    – Drucksache 14/7637 –
    Berichterstattung:
    Abgeordnete Hans-Joachim Fuchtel
    Jürgen Koppelin
    Dr. Christa Luft
    Dr. Konstanze Wegner
    Antje Hermenau

    b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Ausschusses für Arbeit und Sozialord-
    nung (11. Ausschuss) zu dem Antrag der Abgeord-
    neten Karl-Josef Laumann, Horst Seehofer,
    Brigitte Baumeister, weiterer Abgeordneter und
    der Fraktion der CDU/CSU
    Keine systemwidrigen Eingriffe bei der
    Schwankungsreserve
    – Drucksachen 14/7292, 14/7598 –
    Berichterstattung:
    Abgeordnete Erika Lotz

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für die
    Aussprache zweieinhalb Stunden vorgesehen. – Ich höre
    keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile dem schon war-
    tenden Kollegen Hans-Joachim Fuchtel das Wort.

    Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) (von der CDU/
    CSU mit Beifall begrüßt): Herr Präsident! Meine Damen
    und Herren! Der Bundesfinanzminister hat hier am Diens-
    tag durch einen Wust von Papier versucht, seine Position
    darzustellen. Dem möchte ich natürlich etwas folgen las-
    sen. Ich habe einmal ein Flugblatt der IG Metall mitge-
    bracht, auf dem zu lesen ist, was vor der Bundestagswahl
    verkündet wurde. Hier hat es geheißen: „Am Abbau der
    Massenarbeitslosigkeit muss sich eine SPD-Regierung




    Präsident Wolfgang Thierse
    20196


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    messen lassen.“ Ich zeige dieses Flugblatt vor allem Bun-
    desminister Riester, weil hier unten steht: „Abgemacht.
    IG Metall.“ Wer war damals eigentlich Spitzenfunktionär
    der IG Metall? Sie haben diesen Vertrag auf der anderen
    Seite quer geschrieben.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das war ein In-sich-Geschäft!)


    Jetzt weisen Sie hier Daten vor, die Sie nach die-
    sen Abmachungen am heutigen Tag niemals vorweisen
    dürften.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das war jetzt aber eine sehr schwache Kopie und ein sehr schwacher Aufguss!)


    Wenn das Ihr Ernst ist, Herr Minister Riester, was damals
    gegolten hat und was wohl nicht nur bei schönem Wetter
    gelten kann, haben Sie versagt. Ich glaube, Sie haben ge-
    dacht, es ist immer schönes Wetter in Deutschland, wenn
    Sie regieren. Dem ist dann doch nicht so gewesen. Nach
    den Leistungen, die Sie vorzuweisen haben, müssten Sie
    eigentlich so klein mit Hut hier herkommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie sind gemessen an dem, was versprochen wurde und
    was dann gehalten wurde, der schwächste Minister dieser
    Regierung. Und das will bei dieser Regierung etwas
    heißen, meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir haben schon sehr frühzeitig, als die ganzen Ent-
    wicklungen eingetreten sind, beispielsweise Ihren Staats-
    sekretär Andres gefragt, warum es so gekommen ist. Da-
    mals hieß es – man höre und staune –, die BSE-Krise sei
    schuld an dieser Entwicklung. In der Zwischenzeit ist es
    die Weltwirtschaftskrise.


    (Dirk Niebel [FDP]: Es sind immer die anderen!)


    Richtig hingegen ist: Erstens. Andere Länder haben
    weit reichende Reformen im Steuer- und Sozialbereich
    durchgeführt und rechtzeitig die Substanz geschaffen, um
    in Krisenzeiten reagieren zu können. Bei Ihnen fehlt die
    Substanz, die hier für notwendig wäre.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Woher sollen wir denn die Substanz nehmen bei den Schulden, die wir übernommen haben?)


    – Da brauchen Sie hier gar nicht dazwischenzurufen.

    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Natür lich!)

    Erst haben Sie, als Sie damals in der Opposition waren,

    alles blockiert; hinterher haben Sie nicht gehandelt.

    (Widerspruch bei der SPD)


    Das ist die Wahrheit. Das kann man überhaupt nicht in
    Abrede stellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Zweitens. Sie haben sich ausschließlich auf eine
    Exportkonjunktur zulasten eines schwachen Euro ver-
    lassen. Früher, als Waigel noch der Regierung angehörte,
    war der Euro stärker. Damals war es auch viel schwieri-
    ger als jetzt, den Export zu gestalten. Nun haben Sie Pro-
    bleme, weil der starke Export nur durch den schwachen
    Euro in diesem Maße möglich war. Wenn Sie damit nicht
    mehr zurechtkommen, dann haben Sie überhaupt keinen
    Spielraum mehr, um etwas zu tun, damit sich die Kon-
    junktur in dieser Phase verbessert. Das ist die zweite
    Wahrheit, die heute Morgen gesagt werden muss.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Hätten Sie die Binnenkonjunktur so entwickelt, wie es in
    anderen Ländern Europas geschehen ist, dann hätten Sie
    in der jetzigen Phase auch mehr Wachstum und weniger
    Probleme mit den Sozialversicherungssystemen.

    Drittens. Sie haben sich in Ihrer wertvollen Regie-
    rungszeit in Koalitionsstreitigkeiten verzettelt. Darüber
    wird zwar nicht gesprochen; aber es ist doch nicht mehr
    normal, welche Diskussion die ganze Zeit über geführt
    werden und von welchen Abhängigkeiten all Ihre Ent-
    scheidungen geprägt sind. Es ist doch nicht mehr normal,
    dass man alles Mögliche so ausgeklügelt zusammenbin-
    den muss, dass man grundsätzlich nur bei Kompromissen
    landet, die nichts anderes als Kosmetik sind. Diese Situa-
    tion ist unbefriedigend, wenn man sich gleichzeitig vor
    Augen hält, dass es notwendig gewesen wäre, in dieser
    Zeit große Reformen zu beginnen, zum Beispiel die zen-
    trale Reform auf dem Arbeitsmarkt durchzuführen. Das
    ist nicht gemacht worden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Viertens. Sie hatten eine Chance, die Sie nicht genutzt

    haben. Sie heißt Bündnis für Arbeit. Sie haben es zu ei-
    ner Schaunummer verkommen lassen. Es gab nur große
    Ankündigungen. Aber was ist bis zum heutigen Tag he-
    rausgekommen?


    (Zuruf von der SPD: Es ist einiges herausgekommen!)


    Ich sage Ihnen ganz klar: Die entscheidende Schwäche
    Ihres Bundeskanzlers besteht darin, dass er eigentlich gar
    nicht bündnisfähig ist. Er macht einmal etwas mit der
    Großindustrie und dann wieder etwas mit den Gewerk-
    schaften. Er führt diese Initiativen aber nicht zusammen,
    wie es einem Bündnis entspräche. Sie haben die Chance
    eines Bündnisses schlichtweg versäumt und das Ziel ver-
    fehlt. Das ist sehr schade für Deutschland,


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    weil es dadurch in Zukunft schwer sein wird, neue Bünd-
    nisse dieser Art zu schließen, die dann tatsächlich wirk-
    sam werden.

    In Deutschland haben sich in den letzten drei Jahren
    ganz seltsame Verhältnisse entwickelt.


    (Lachen bei der SPD – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Dafür sind Sie doch zuständig!)





    Hans-Joachim Fuchtel

    20197


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wir sind zum einen das einzige Land der Welt, in dem an
    der Tankstelle über die Rentenkasse entschieden wird. Es
    muss doch jedem Rentner ins Gesicht schlagen,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    wenn eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Ren-
    tenkassen davon abhängig ist, wie viel getankt wird.


    (Peter Dreßen [SPD]: Das ist doch die Fremdleistung, die ihr reingebracht habt!)


    – So, wie Sie schreien, ist Ihre Politik: unkultiviert und
    konzeptionslos.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir sind zum anderen das einzige Land in der Welt, in

    dem bei 4Millionen Arbeitslosen die Greencard für Pfle-
    geberufe eingeführt werden muss. Bei 4 Millionen Ar-
    beitslosen braucht man die Greencard für Hilfskräfte, für
    Dienstleistungskräfte. Herr Minister, das müsste Ihnen
    doch zu denken geben. Sie aber haben kein Konzept, um
    diese freien Stellen im Land zu besetzen, sondern stellen
    nur noch Überlegungen in der Richtung an, dass Sie diese
    Löcher auf dem Arbeitsmarkt stopfen wollen, indem Sie
    Leute von außerhalb hereinholen. Das ist doch keine Po-
    litik zugunsten der Beitragszahler, die darauf warten, dass
    sie weniger Beiträge zahlen müssen, keine Politik zuguns-
    ten der Arbeitslosen, die hoffen, dass sie wieder Arbeit be-
    kommen. Bemühungen in dieser Hinsicht wären notwen-
    dig, nicht aber eine derartige Greencard.

    Ich muss einen weiteren Punkt anmerken, der mir in
    den Debatten der letzten Tage zu kurz gekommen ist. Es
    hieß einmal: Bei uns wird die Entwicklung in Ost-
    deutschland zur Chefsache erklärt. Aber was stellen wir
    fest? Der Chef hat hier nahezu überhaupt nicht Stellung
    genommen. Heute darf der Herr Schwanitz einmal in der
    zweiten Reihe sitzen und er ist auch tatsächlich da; sonst
    spürt man ja gar nichts von ihm. Ich möchte Ihnen den
    Herrn einmal vorstellen: Er ist seit drei Jahren Staatsmi-
    nister.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Ach, der ist das! – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Steh doch mal auf, Schwanitz!)


    Auch die ostdeutschen Kollegen fragen noch nach dem
    Namen dieses Ministers. Niemand kennt ihn. Keine Wir-
    kung geht von ihm aus. Er bringt es nicht einmal fertig,
    seinen Kanzler an die Stellen in Ostdeutschland zu führen,
    an denen es wirklich brennt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Kanzler kommt nur dorthin, wo Sonnenschein
    herrscht, und das auch nur zwei- bis dreimal im Jahr.

    Herr Minister Riester, Sie und Herr Schröder haben
    Ostdeutschland vernachlässigt. Das kann man nicht län-
    ger akzeptieren. Wir brauchen in diesem Bereich ganz
    neue Maßnahmen.


    (Zurufe von der SPD: Welche?)

    Wir brauchen völlig neue Arbeitsmarktbrücken zwischen
    den neuen und den alten Bundesländern. Wir brauchen
    eine Vernetzung derArbeitsmarktpolitik und nicht eine
    Einbahnstraße. Wir brauchen eine Brücke und Sie organi-

    sieren die Einbahnstraße der Abwanderung von Men-
    schen aus Ostdeutschland in die westlichen Bundesländer.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das darf so nicht weitergehen. Schon allein das wäre ein
    Grund dafür, dass diese Regierung abgelöst werden muss.


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Nicht so heftig, sonst wird der Schwanitz noch wach!)


    Sie machen zusammen mit Herrn Eichel eine Politik
    nach dem Motto: Wir sparen, koste es, was es wolle. Wir
    sparen durch Schönfärbung des Bundeshaushalts. – Des-
    wegen hätte ich auch überhaupt keine Sorge, Herr Riester,
    dass Sie nach dem Verlust des Ministeramts wieder einen
    Job bekommen. Ich bin sicher, Sie kämen als Assistent ei-
    nes Beraters für Schönfärberei locker auf dem Arbeits-
    markt unter; denn das tun Sie auch in diesem Haushalt.
    Sie gehen her und verlagern Aufgaben, die im Haushalt
    enthalten waren, in die Bundesanstalt für Arbeit. Täten Sie
    das nicht, hätten Sie mehr Spielraum, um in Deutschland
    etwas ganz Wichtiges zu erreichen,


    (Hans Georg Wagner [SPD]: Reden Sie mal zur Sache! – Gegenruf des Abg. Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Wenn das nicht zur Sache ist, Herr Kollege Wagner!)


    nämlich eine Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenver-
    sicherung, was dringend notwendig wäre.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich fordere nicht Ihren Rücktritt, Herr Riester – ich bin

    Haushälter; ich weiß, dass wir dann nach der Nr. 8 auch
    noch die Nr. 9 finanzieren müssten –, aber eines muss Ih-
    nen gesagt werden: Wer den Leuten so viel verspricht und
    dann so wackelige Gesetze zur Rentenversicherung
    macht, der sollte nicht hergehen und einen Katalog von
    Ausreden vortragen, sondern der sollte sich erst einmal zu
    seinen Fehlern und den Ursachen bekennen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dirk Niebel [FDP])


    Darauf müssen wir bestehen. Wir haben jetzt zwei Tage
    lang Ausreden gehört. Wir wollen endlich einmal Kon-
    zeptionen hören.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hans Georg Wagner [SPD]: Von Ihnen aber auch!)


    Die Sozialabgabenquote muss unbedingt auf 40 Pro-
    zent gesenkt werden.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Was haben Sie uns denn übergeben?)


    Bei der Rentenversicherung – das wissen wir in der Zwi-
    schenzeit – schaffen Sie das auf keinen Fall, bei der Kran-
    kenversicherung schon gar nicht und bei der Pflegeversi-
    cherung geht es auch nicht. Es muss bei der
    Arbeitslosenversicherung gelingen, die Beiträge zu sen-
    ken, damit wir das Ziel einer Absenkung der Sozialabga-
    benquote in Deutschland erreichen. Das ist das Ziel, das
    wir als CDU/CSU erreichen wollen.

    Wie ich schon gesagt habe, betreiben Sie eine Politik
    nach dem Motto: Wir sparen, koste es, was es wolle. – In
    diesemHaushalt – hier einWort alsHaushälter – haben Sie




    Hans-Joachim Fuchtel
    20198


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    draufpacken und draufpacken müssen. Sie haben die Zah-
    len geschönt. Die Zahlen, die Ihren Berechnungen jetzt
    zugrunde liegen, sind immer noch nicht die Zahlen, die
    den Realitäten entsprechen. Das heißt, dass der Sozial-
    haushalt natürlich die größten Unsicherheiten beinhaltet.
    Herr Eichel kann noch so schöne Erklärungen abgeben:
    Am Ende des Jahres wird es nicht so gut aussehen. Sie
    werden die wesentliche Ursache dafür geschaffen haben.

    Sie haben bei der Arbeitslosenhilfe schon im letzten
    Jahr falsch gelegen. Sie haben bei den Zuschüssen für
    die Bundesanstalt für Arbeit draufsatteln müssen. Sie
    werden noch erheblich mehr draufsatteln müssen. Sie ge-
    hen einfach nicht her und machen das, was notwendig ist.
    Die entscheidenden Reformen auf dem Arbeitsmarkt
    fürchten Sie wie der Teufel das Weihwasser. Aus diesem
    Grund wird es mit dieser Regierung keine Verbesserung
    geben. Die neuesten Prognosen besagen, dass Sie bei der
    Arbeitslosenzahl frühestens im Jahr 2005 dort ankommen
    werden, wo Sie im Jahr 2002 ankommen wollten. So
    lange kann Deutschland nicht warten!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile Kollegin
Konstanze Wegner, SPD-Fraktion, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Konstanze Wegner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident!
    Meine Damen und Herren! Der Kollege Fuchtel hat für
    seine Verhältnisse heute eine außerordentlich maßvolle
    Rede gehalten.


    (Heiterkeit bei der SPD)

    Ich habe genau zugehört. Was hat er eigentlich gesagt?


    (Zurufe von der SPD: Nichts!)

    Ich frage mich, lieber Kollege Fuchtel, ob Sie sich nicht
    lieber statt dem Parlamentarismus Ihrem eigentlichen
    Hobby, der Kamelzucht, widmen sollten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hans Georg Wagner [SPD]: Davon versteht er wenigstens was! – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das Soll an Kamelen ist hier übererfüllt!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Haushalt des
    Jahres 2002 des Bundesministeriums für Arbeit und So-
    zialordnung enthält aus der Sicht der Haushalts- und
    Sozialpolitiker durchaus Erfreuliches, aber auch Proble-
    matisches – das geben wir durchaus zu –, wenngleich kei-
    neswegs so viel Problematisches, wie man aufgrund der
    Schwarzmalerei, die von der rechten Seite des Hauses be-
    trieben wird, glauben könnte.

    In der Tat musste der zunächst mit Null angesetzte Zu-
    schuss für die Bundesanstalt für Arbeit dann doch mit
    2 Milliarden Euro festgesetzt werden. Ebenso musste der
    Ansatz für die Arbeitslosenhilfe um 1,3 Milliarden Euro
    aufgestockt werden. Ursache ist die ungünstige Entwick-
    lung am Arbeitsmarkt, die für 2002 rund 400 000 Ar-
    beitslose mehr bringen wird, als bei der Aufstellung des
    Haushalts erwartet wurde.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das liegt an eurer Politik! – Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Darüber geht sie einfach mal so locker hinweg! Alles kein Problem, 4 Millionen Arbeitslose!)


    Zu den erfreulichen Veränderungen gegenüber dem
    Entwurf gehört die Aufstockung der Mittel für Sprach-
    kurse um 10 Millionen Euro. Diese 10 Millionen sind
    dazu gedacht, die bisherige Teilnehmerzahl an den
    Sprachkursen trotz gestiegener Honorarkosten zu stabili-
    sieren. Außerdem sollen Modellprojekte in diesem Be-
    reich finanziert werden.


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Gut!)

    Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Insofern sind
    diese 10Millionen Euro, die auch auf Wunsch unserer So-
    zialpolitiker in den Plan hineingekommen sind, sicher gut
    angelegtes Geld.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch die Mittel für den Behindertenbeauftragten
    wurden aufgestockt. Er erhält fünf Personalstellen zusätz-
    lich, um seine sehr engagierte und erfolgreiche Arbeit
    fortsetzen zu können.

    Nun einige Bemerkungen zur Lage am Arbeitsmarkt:
    Wer die Bundesregierung so lautstark kritisiert, wie Sie
    das hier tun, sollte sich doch daran erinnern, welche Si-
    tuation am Arbeitsmarkt die Regierung Kohl nach ihrer
    16-jährigen segensreichen Tätigkeit hinterlassen hat.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Das waren gute Jahre für Deutschland! – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Da machen Sie aber wirklich ganz dicke Anführungsstriche!)


    Im Januar 1998 hatten wir 4,8 Millionen Arbeitslose. Das
    war die Erbschaft, die Sie uns hinterlassen haben.


    (Beifall bei der SPD)

    Mit Beginn der rot-grünen Regierung ist die Arbeitslosig-
    keit dann 39 Monate lang kontinuierlich zurückgegangen.
    Das hat es unter Ihrer Regierung überhaupt nicht gegeben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Leider steigt die Arbeitslosigkeit seit Mitte des Jahres
    2001 wieder an. Die Hauptursache dafür ist nach überein-
    stimmender Meinung des Präsidenten der Bundesanstalt
    für Arbeit, Jagoda, und des Sachverständigenrats die seit
    dem Sommer 2001 zurückgehende Konjunktur, die ihrer-
    seits wieder sehr stark von der negativen wirtschaftli-
    chen Entwicklung in den USA abhängig ist. Zusätzliche
    Belastungen entstanden durch die Ölkrise und die BSE-
    Krise.

    Meine Damen und Herren, eine Regierung kann je-
    weils nur Rahmenbedingungen zur Bekämpfung der Ar-
    beitslosigkeit schaffen. Die Hauptverantwortung für den
    Erhalt der bestehenden Arbeitsplätze und für die Schaf-
    fung neuer Arbeitsplätze liegt bei der Wirtschaft und bei
    den Tarifparteien.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das muss man sich immer wieder vor Augen führen.




    Hans-Joachim Fuchtel

    20199


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Die Regierung Schröder hat in der Tat viele Rahmen-
    bedingungen geschaffen, die zur Bekämpfung der Arbeits-
    losigkeit notwendig sind. Ich will Ihnen einiges in Erinne-
    rung rufen, auch wenn Sie so etwas nicht gerne hören.

    Erstens. Sie hat das Bündnis für Arbeit ins Leben ge-
    rufen, das vielleicht nicht alles erreicht hat, was man
    zunächst erhofft hatte.


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Was haben die überhaupt erreicht?)


    – Doch eine ganze Menge, Frau Kollegin Schwaetzer. Ich
    erinnere an die Schlechtwettergeldregelung, an die Ver-
    einbarung im Bereich Aus- und Weiterbildung


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Und die Arbeitslosigkeit im Baubereich?)


    und an die niedrigen und maßvollen Tarifabschlüsse der
    letzten Jahre, die Sie doch immer wieder fordern. Daran
    war das Bündnis für Arbeit ganz entscheidend beteiligt.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Das hat doch alles nicht ausgereicht! Gucken Sie sich die Arbeitslosigkeit mal an!)


    Zweitens. Die Regierung hat die aktive Arbeitsmarkt-
    politik auf hohem Niveau verstetigt. Im dritten Jahr der
    Regierungszeit dieser Bundesregierung stehen der Bun-
    desanstalt für Arbeit etwa 44 Milliarden DM zur Verfü-
    gung. Wir haben mit dem Gießkannenprinzip und dem
    Stop-and-go-Prinzip der Regierung Kohl endlich Schluss
    gemacht, die nach Wahlkampfgesichtspunkten angewen-
    det wurden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Natürlich ist nicht jede ABM, die in diesem Lande
    durchgeführt wird, sinnvoll. Wer will das bestreiten? Aber
    wer hier sagt, Strukturmaßnahmen und ABM seien über-
    flüssig oder zu teuer und man könne sie einfach einstel-
    len, der muss auch sagen, welche Alternative er vor allem
    für den Osten Deutschlands vorschlägt. Dort ist die Alter-
    native die reine Arbeitslosigkeit. Das kann eigentlich nie-
    mand, der seine fünf Sinne zusammen hat, wollen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Drittens. Die Regierung Schröder hat Modellversuche
    zur Beschäftigung von gering Qualifizierten und zur bes-
    seren Zusammenarbeit der Arbeits- und Sozialämter auf
    den Weg gebracht.


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Das wolltet ihr schon verwirklicht haben! Das hat er in seiner Regierungserklärung angekündigt!)


    Diese Modellversuche

    (Ina Lenke [FDP]: Konzepte und keine Versuche!)

    zu verschiedenen Formen des Kombilohns finden bis-
    lang leider keine besonders große Akzeptanz. Sie sollen
    aber fortgesetzt und ausgeweitet werden,


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Am guten Willen hat es nicht gemangelt!)


    weil ein abschließendes Urteil über ihre Wirkung in so
    kurzer Zeit nicht möglich ist. Dafür stehen bis 2005 im-
    merhin rund 394 Millionen Euro aus Bundesmitteln und
    Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.

    Viertens. Die Regierung setzt auch in diesem Jahr ihr
    erfolgreiches Programm zur Bekämpfung der Jugend-
    arbeitslosigkeit fort.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Mit schwindendem Erfolg!)


    Dieses Programm hat in der Zeit von 1999 bis Mitte 2001
    über 330 000 jungen Leuten zu einer Lehrstelle verholfen
    und ihnen damit eine Lebensperspektive eröffnet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das machen Sie uns erst einmal nach!
    Fünftens. Die Regierung hat schließlich gerade das

    Job-Aqtiv-Gesetz verabschiedet, mit dem unter anderem
    Arbeitsvermittlung und Beratung intensiviert und der
    Langzeitarbeitslosigkeit vorgebeugt werden sollen.

    Sechstens. Nicht zuletzt hat die Regierung mit ihrer
    Unternehmen- und Einkommensteuerreform die Vo-
    raussetzung für vermehrte Investitionen und eine bessere
    Binnenkonjunktur geschaffen. Man hat allerdings häufig
    den Eindruck, dass die Großunternehmen zwar die Vor-
    teile der Steuerreform gerne entgegengenommen haben,
    dabei aber weiterhin kontinuierlich Personal abbauen.
    Wenn parallel zu dieser Entwicklung die Bezüge der Spit-
    zenmanager deutlich aufgestockt werden, dann schafft
    das Verbitterung bei den Arbeitslosen und bei denen, die
    noch Arbeit haben. So wird die Basis für moderate Tarif-
    abschlüsse, die viele doch fordern, ruiniert.


    (Beifall bei der SPD)

    Natürlich – wer würde das bestreiten? – besteht neben

    den bisher ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der
    Arbeitslosigkeit weiterer Handlungsbedarf. Vorbild kann
    in diesem Punkt nach unserer Meinung nicht die USAmit
    ihrer Maxime „Streichen wir doch recht viele Leistungen,
    dann macht jeder alles“ sein. Wir könnten weit mehr ler-
    nen von den Niederlanden und unseren skandinavischen
    Nachbarn, die ein Sozial- und Kulturverständnis haben,
    das dem unseren wesentlich näher steht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In den Niederlanden wird zum Beispiel die private
    Arbeitsvermittlung durchaus positiv gesehen. Die pri-
    vate Arbeitsvermittlung – wir konnten uns auf einer Reise
    davon überzeugen – arbeitet unbürokratisch und pass-
    genau mit der staatlichen Arbeitsvermittlung zusammen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Aber Sie wollten es in der letzten Legislaturperiode nicht!)


    Die Gewerkschaften haben dort etwas erreicht, was bei
    uns in dieser Weise noch nicht erreicht wurde: Diejenigen,
    die in einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt sind, haben eine
    ähnliche soziale Absicherung, wie diejenigen, die in ei-
    nem normalen Betrieb arbeiten.


    (Dirk Niebel [FDP]: Sie wollten Zeitarbeit abschaffen!)





    Dr. Konstanze Wegner
    20200


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    – Nein, das wollen wir nicht. Wir sind für die Idee durch-
    aus offen, den Umfang von Zeitarbeit in vernünftigem
    Maße auszudehnen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das wollten Sie aber! Sie reden doch sonst auch über die Vergangenheit! Tun Sie es doch jetzt auch einmal!)


    Eine der Hauptursachen für die Stagnation am Arbeits-
    markt – da stimme ich mit dem Kollegen Fuchtel überein –
    ist die Schwarzarbeit. Sie ist für die beteiligten Arbeit-
    nehmer und Arbeitgeber einfach weitaus günstiger als alle
    Kombimodelle. Nach Schätzungen arbeiten etwa 5 Milli-
    onen Menschen in unserem Land als so genannte Voll-
    schwarzarbeiter und dem Fiskus gehen nach Schätzungen
    etwa 300 Milliarden Euro pro Jahr an Steuereinnahmen
    verloren.


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Eine Milchmädchenrechnung ist das, weil die Alternative nicht Beitragszahlung ist, sondern dass sie gar nicht arbeiten!)


    Deshalb ist es außerordentlich zu begrüßen, wenn die Re-
    gierung jetzt eine entsprechende Initiative ergreift, die
    sich vor allem auf den Bereich der Bauwirtschaft er-
    streckt.


    (Beifall bei der SPD)

    Was könnte man noch tun, meine Damen und Herren?

    Jährlich fallen bei uns 1,8 Milliarden Überstunden an,
    von denen ganz gewiss zumindest ein Teil in reguläre Be-
    schäftigung umgewandelt werden könnte.


    (Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: Aber nicht durch Dirigismus!)


    3,8 Millionen Arbeitslose und 1,8 Milliarden Überstun-
    den – das passt in der Tat nicht zusammen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Was könnte man weiter tun? Das System der Lohn-
    ersatzleistungen bei uns ist kompliziert und bürokratisch.


    (Dirk Niebel [FDP]: Oh ja!)

    Wir haben Arbeitslosengeld, wir haben Arbeitslosenhilfe,
    wir haben ergänzende Sozialhilfe und wir haben Sozial-
    hilfe.


    (Dirk Niebel [FDP]: Da könnte man etwas machen!)


    – Ganz recht, Herr Niebel.

    (Dirk Niebel [FDP]: Sie regieren doch! Dann machen Sie es! – Gegenruf des Abg. Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Die regieren nicht, die verwalten!)


    Vielfach beraten hier unterschiedliche Institutionen an-
    einander vorbei den gleichen Personenkreis. Wir werden
    nach Möglichkeiten der Vereinfachung suchen.


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [FDP]: Dann tun Sie es! Sie hatten schon drei Jahre!)


    – Wir werden das tun. – Allerdings muss man dann dabei
    darauf achten, dass auf gar keinen Fall die Kosten der

    Langzeitarbeitslosigkeit einseitig den Kommunen aufge-
    drückt werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, der Sozialhaushalt des Jah-
    res 2002 enthält durchaus auch Risiken. Niemand vermag
    heute zu sagen, ob der jetzt vorgesehene Zuschuss an die
    Bundesanstalt für Arbeit und für die Arbeitslosenhilfe
    Ende 2002 wirklich ausreichen wird.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Mit Sicherheit nicht!)


    Die Zahlungen des Bundes an die Rentenversicherung
    steigen weiter an, auch in der mittelfristigen Finanz-
    planung. Schon jetzt beträgt der aus dem Bundeshaushalt
    finanzierte Teil der Renten über 35 Prozent. Hier liegt in
    der Tat – da stimme ich mit dem Kollegen Metzger über-
    ein, der ebenfalls darauf hingewiesen hat – ein trotz der
    Rentenreform ungelöstes Strukturproblem, das wir nicht
    aus den Augen verlieren dürfen.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Hört, hört, Herr Riester!)


    Mit einem Volumen von nunmehr rund 92 Milliarden
    Euro ist der Sozialhaushalt nach wie vor der bei weitem
    größte Einzelhaushalt und umfasst mehr als ein Drittel des
    Gesamtetats. Er beschreibt mit aller Deutlichkeit die Pro-
    bleme, die wir im Bereich der Arbeitslosigkeit und der
    Renten haben. Er ist zugleich aber auch ein Dokument der
    sozialen Verantwortung dieser Regierung.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Das können Sie nicht bestreiten: Die SPD wird nun ein-
    mal in der Bevölkerung als die Partei mit der größten so-
    zialen Kompetenz betrachtet.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – HansJoachim Fuchtel [CDU/CSU]: Das war einmal!)


    Das ist gut so. Dass das auch so bleibt, wünsche ich mir
    anlässlich meiner letzten Rede zum Sozialhaushalt.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS – Dirk Niebel [FDP]: Ja, die letzte!)