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ID1420417900

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    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Mehl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Liebe Kollegin-
    nen und Kollegen! Herr Paziorek, um diese Uhrzeit kann
    man es sich leisten, solch einen Quatsch zu reden.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So hart waren Sie doch noch nie zu mir, Frau Mehl!)


    Diese Debatte wird ja nicht weltweit übertragen; hier ist
    im Moment sozusagen der geheimste Ort in dieser Repu-
    blik.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Phoenix überträgt doch!)


    Auf einen Punkt möchte ich gerne eingehen. Warum
    Frau Merkel nicht mehr Ministerin ist, das wissen wir.
    Das ist relativ klar. Sie haben Herrn Töpfer einen Glori-
    enschein aufgesetzt und gesagt, wie großartig er gewesen
    ist. Ich frage Sie: Warum ist er nicht Umweltminister ge-
    blieben?


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Er hat den Umzug nach Berlin organisiert!)


    Er war plötzlich Bauminister und kurz darauf war er nicht
    mehr Mitglied im Kabinett. So toll kann das Verständnis
    untereinander nicht gewesen sein.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/ CSU]: Er ist sofort nach Nairobi gegangen!)


    Herr Töpfer, den ich sehr schätze, lobt im Übrigen die
    Ökosteuer. Es mag zwar sein, dass er einzelne Punkte kri-
    tisiert. Aber er kritisiert vor allen Dingen an der
    CDU/CSU, dass sie sich in Fragen der Ökosteuer so ver-
    hält, wie sie sich verhält.

    Zum Thema Abfall möchte ich Ihnen sagen: Die Ver-
    packungsverordnung und all die Regelungen, die daran
    hängen, stammen von Herrn Töpfer. Mit diesen Altlasten
    müssen wir uns jetzt herumschlagen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Ich meinte doch die Novellierung von Herrn Trittin! Das habe ich vorhin doch gesagt!)


    Ihre Aussagen sind etwas halbseiden. Deswegen brauchen
    wir uns nicht näher damit zu beschäftigen.

    Wir hatten von Zielen und Instrumenten geredet. Ich
    glaube, dass wir uns in den fernen Zielen, die bezüglich

    der Umwelt und der Nachhaltigkeit erreicht werden sol-
    len, relativ schnell einig werden. Aber in welcher Ge-
    schwindigkeit und mit welchen Instrumenten man diese
    Ziele erreicht, darüber gibt es sofort Streit; denn dann geht
    es um das Handeln und nicht nur um fromme Sprüche.
    Dass wir bisher gehandelt haben und auch zukünftig han-
    deln werden, kann man im Haushaltsplan des Bundesum-
    weltministers deutlich ablesen.

    Ich will zu dieser späten Stunde mit einem etwas un-
    gewöhnlichen Bild, das für diese nasse Jahreszeit geeig-
    net ist, die Situation im übertragenen Sinne veranschauli-
    chen: Man stelle sich einen Teller dampfende, nachhaltige
    Gemüsesuppe vor.


    (Birgit Homburger [FDP]: Das wäre jetzt was!)


    – Ja, das wäre jetzt was.

    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Nicht schon wieder vegetarisch!)

    Die drei Hauptzutaten sind Wirtschafts-Kartoffeln, Um-
    welt-Lauch und Sozial-Rübchen. Aus jeder der drei Zuta-
    ten kann man eine sehr schmackhafte Suppe kochen. Aber
    zusammen sind sie besonders lecker und sättigen viel bes-
    ser. Sie sind eben nachhaltig.

    Vor dem Einkauf schauen wir natürlich in den Geld-
    beutel – damit bin ich beim Haushalt – und beschließen,
    dass wir uns dieses Süppchen leisten wollen, leisten kön-
    nen und dass wir es uns leisten müssen, wenn wir nicht
    zukünftige Generationen vor schier unlösbare Probleme
    stellen wollen. Deswegen sind dies in ganz besonderem
    Maße Zukunftsinvestitionen, die nicht nur Geld kosten
    – das tun sie natürlich auch –, sondern eben sehr viel ein-
    bringen.

    Dabei sind drei Dinge besonders zu beachten:
    Erstens. Wir dürfen nicht nur unsere eigenen Süppchen

    kochen, sondern müssen immer öfter über den Tellerrand
    hinausschauen.


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Umweltschutz und Umbau zu nachhaltigkeitsgerechten
    Strukturen müssen wir nicht nur in unserem Land aus-
    bauen, sondern wir müssen europaweit und international
    für diese Konzepte werben und bei der Umsetzung helfen.

    Zweitens. Wir dürfen das Salz in der Suppe nicht ver-
    gessen. Das Salz in der Nachhaltigkeit ist das Engagement
    in der Gesellschaft. Das sind die Verbände, die Vereine
    und die engagierten Bürgerinnen und Bürger, deren En-
    gagement es zu erhalten und auszubauen und deren Input
    es vor allen Dingen ernst zu nehmen gilt.

    Drittens. Ab und zu ist auch ein Haar in der Suppe. Das
    bedeutet aber nicht, dass der Koch schlecht ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der vorliegende Haushalt zeigt, dass wir diese Prinzi-
    pien ernst nehmen. Wir blicken übrigens im Gegensatz
    zur CDU/CSU über den Tellerrand hinaus, indem wir zum
    einen die Mittel für die internationale Zusammenarbeit
    auf dem Umweltgebiet, die Beiträge an internationale




    Dr. Peter Paziorek

    20185


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Organisationen auf dem Umweltgebiet und die internatio-
    nale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Naturschutzes
    um insgesamt über 1,5 Millionen Euro erhöhen.

    Die CDU/CSU hat dagegen beantragt, die Mittel für
    die internationale Zusammenarbeit um 500 000 Euro zu
    kürzen;


    (Monika Ganseforth [SPD]: Ist das wahr? Unverantwortlich!)


    die Mittel für die Verminderung der grenzüberschreiten-
    den Umweltbelastung hätte sie gerne um den gleichen Be-
    trag gekürzt.


    (Monika Ganseforth [SPD]: Unerhört!)

    Das lässt ja nun wirklich tief blicken. Wer dauernd von

    den Chancen der Globalisierung redet, der muss auch
    dafür sorgen, dass es Chancen sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Stattdessen haben Sie auf Kosten von wichtigen Zu-
    kunftsaufgaben Geld zugunsten eines atomaren Endlagers
    in Gorleben zusammengekratzt, wie man feststellt, wenn
    man sich Ihre Anträge einmal anschaut. Ich finde, das ist
    alles andere als eine glaubwürdige Politik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Monika Ganseforth [SPD]: Das kommt von Herrn Grill!)


    Wir statten zum anderen ein für uns in Deutschland be-
    sonders wichtiges Arbeitsfeld finanziell besser aus, näm-
    lich das Beratungsprogramm für Umweltfragen für die
    Staaten in Mittel- und Osteuropa. Wir erhöhen die Mittel
    um 306 000 Euro auf nunmehr 1,8 Millionen Euro. Das
    sind unter anderem Konsequenzen aus den Gesprächen,
    die wir auch im Umweltausschuss geführt haben. Wir ha-
    ben außerdem eine Anhörung dazu gemacht. Dabei ist
    sehr deutlich geworden, dass die Umweltsituation in den
    Beitrittsstaaten noch weit von unseren Standards entfernt
    ist und dass dringender finanzieller wie auch Know-how-
    Beratungsbedarf notwendig ist. Deswegen ist auch dies
    eine wirkliche Zukunftsinvestition in Sachen Umwelt-
    schutz.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch in einer anderen Himmelsrichtung blicken wir
    über unsere Grenzen hinaus. Wir schaffen mit der Novel-
    lierung des Bundesnaturschutzgesetzes Möglichkeiten,
    Schutzgebiete in der Ausschließlichen Wirtschafts-
    zone, also im Meer jenseits des deutschen Hoheitsgebie-
    tes, auszuweisen. Dazu ist eben schon einiges gesagt wor-
    den. Ich halte es für wirklich gelungen, dass wir diese
    Regelung in das Naturschutzgesetz hineingeschrieben ha-
    ben und uns auch über die Ziele einigen konnten, nämlich
    auf der einen Seite regenerative Energien, Windenergie,
    voranzubringen und auf der anderen Seite den Natur-
    schutz im Meer zu sichern, auch wenn man es oben nicht
    sieht. Dass alle Beteiligten das zu einem befriedigenden
    Ergebnis gebracht haben, ist ein wirklicher Erfolg.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Unruhe bei der CDU/CSU)


    – Ich weiß, dass die späte Stunde eher zum Kabarett ge-
    eignet ist, aber wir müssen jetzt über dieses Thema spre-
    chen.

    Herr Borchert, Sie haben gesagt, es gehe nur um die
    Verwaltung. Aber wie wollen Sie Schutzgebiete in der
    AWZ denn ausweisen können? Wie wollen Sie wissen-
    schaftliche Daten bekommen, wenn Sie dafür kein wis-
    senschaftliches Personal haben? Es ist nur konsequent,
    dass wir dafür Personal einstellen, damit die Ergebnisse
    nicht Pi mal Daumen zustande kommen, sondern das
    Ganze eine fundierte Grundlage hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Cajus Caesar [CDU/CSU]: Mehr Verwaltung, weniger Umweltschutz!)


    Zum Thema Vertragsnaturschutz. Da muss ich mich
    ja nun wirklich wundern. Sie, Herr Borchert, haben da-
    mals den Vertragsnaturschutz in der Form in Frau Merkels
    Gesetz gezwungen, wie er anschließend enthalten war.
    Das Gesetz ist dann maßgeblich an diesem Punkt ge-
    scheitert.


    (Jochen Borchert [CDU/CSU]: Wir haben das gemeinsam beschlossen!)


    Sie haben immer gesagt, das sei für die Landwirtschaft ein
    sehr wichtiger Faktor, deshalb müsse das so sein. Als es
    jedoch um die Finanzierungsfrage ging, wollte der Bund
    damit plötzlich überhaupt nichts zu tun haben. Das sollten
    natürlich die Länder bezahlen.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau so war es!)


    Sie haben gesagt: Wer die Musik bestellt, muss auch be-
    zahlen. Eben! Nach dem Grundgesetz sind für den Natur-
    schutz die Länder zuständig und nicht der Bund.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Aber wir haben es nicht in die Finanzhoheit der Länder gegeben!)


    Deswegen kann der Bund nicht den Ländern vorschrei-
    ben, dass sie dem Vertragsnaturschutz Priorität einräumen
    müssen. Aus diesem Grunde war das von vornherein
    falsch.

    Ein weiterer Punkt zu diesem Thema. Wir haben zwei
    Jahre intensiv an dem Thema gute fachliche Praxis in
    der Landwirtschaft gearbeitet. Wir haben mit den Land-
    wirten viele Gespräche geführt. Ich habe in meinem Land
    sehr häufig mit dem Bauernverband darüber diskutiert.
    Dabei wurde mir immer Folgendes gesagt: Das, was im
    Gesetz zu guter fachlicher Praxis steht, machen wir doch
    alles! – Ich habe gefragt: Was haben Sie denn dann für ein
    Problem, wenn das im Naturschutzgesetz steht? – Das
    wollen wir nicht, dass das da drinsteht!


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das hängt mit der rot-grünen Regierung in Kiel zusammen! – Jochen Borchert [CDU/CSU]: Ich erkläre es Ihnen noch mal in Ruhe!)





    Ulrike Mehl
    20186


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Das ist nun keine Argumentation. Wenn in der Landwirt-
    schaft so praktiziert wird, wie es dort steht, und dieseMin-
    deststandards in der Praxis auch tatsächlich angewendet
    werden, dann ist doch alles in Butter. Dort, wo sie nicht an-
    gewendet werden, ist es an der Zeit, dass sie festgeschrie-
    benwerden. Deswegen ist es nachwie vor richtig, dasswir
    dies im Bundesnaturschutzgesetz verankert haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Frau Kollegin, den-
ken Sie bitte an Ihre Redezeit.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Mehl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine Redezeit ist abgelaufen.
    Ob Ihnen das gefällt oder nicht: Wir gehen mit diesem

    und sicher auch mit dem nächsten Haushalt Schritt für
    Schritt


    (Jochen Borchert [CDU/CSU]: In die Opposition!)


    in Richtung der nachhaltigen Entwicklung. Wir werden
    auch den nächsten Haushalt, und zwar unseren, be-
    schließen


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wenn ihr unsere Zustimmung bekommt!)


    und wir werden in Deutschland und auf internationalem
    Gebiet weiterhin Nachhaltigkeit praktizieren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)