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ID1420415800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Der Kollege Borchert von der
    CDU/CSU-Fraktion hat hier schon einiges zur Bedeutung
    dieses Haushaltes gesagt. Ich kann das nur unterstreichen.
    Ich will nicht alles wiederholen. Natürlich ist das Thema
    Umwelt eine Querschnittsaufgabe. Insofern anerkennen
    wir auch, dass eine Reihe von Mitteln in anderen Haus-
    halten als dem Umwelthaushalt eingestellt ist. Trotzdem,
    Herr Minister Trittin, ist dieser Umwelthaushalt, so wie er
    uns vorgelegt worden ist, ein Sinnbild für die inhaltliche
    Verstümmelung und geistige Verarmung der Umweltpoli-
    tik, seit Sie Minister sind.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Die FDP bietet demgegenüber schlüssige Konzepte für

    die Umweltpolitik mit klaren Prioritäten.

    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    Wir setzen vor allen Dingen auf Glaubwürdigkeit und Zu-
    kunftsorientierung. Für uns steht bei der Umweltpolitik
    der Mensch im Mittelpunkt. Die FDP versteht Umwelt-
    politik als Auftrag, auch die Lebensqualität für Bürgerin-
    nen und Bürger zu verbessern.

    Dem steht eine lebensabgewandte grüne Verzichts-
    und Verbotsideologie gegenüber, die Sie nach wie vor be-
    treiben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Angesichts Ihrer Politik möchte ich Ihnen sehr deutlich
    sagen, dass Umweltschutz eben keinen grünen Oberlehrer
    braucht,


    (Beifall bei der FDP)

    der auf der einen Seite die Bürgerinnen und Bürger mit
    Verboten und bürokratischen Vorschriften schikaniert und
    sie auf der anderen Seite mit einer unglaubwürdigen und
    nicht funktionsfähigen Ökosteuer schamlos abkassiert.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir vonseiten der FDP haben ein klares Konzept für
    die Klimapolitik.Wir haben hier mehrfach die Ratifizie-
    rung des Kioto-Protokolls beantragt. Wir wollen vor allen
    Dingen eines, nämlich dass die flexiblen Instrumente des
    Kioto-Protokolls, dass die Emissionszertifikate endlich
    auch in Deutschland eingeführt werden, dass moderne In-
    strumente auch bei uns Verwendung finden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Heute habe ich mit großem Interesse in der Zeitung ge-

    lesen, dass Sie, Herr Kollege Loske von den Grünen, auch
    dafür sind.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    schlossen!)

    Dazu kann ich nur sagen, dass ich das von Ihnen persön-
    lich schon lange weiß. Willkommen im Klub!

    Jetzt möchte ich einmal vorlesen, mit was Sie wörtlich
    zitiert werden:

    „Wenn der Emissionshandel funktioniert, könnten
    wir die Ökosteuer langfristig auf dem jetzigen Ni-
    veau einfrieren“ ...

    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Ich dachte, abschaffen!)

    In dem Artikel heißt es weiter:

    Der Staat müsse dann nur noch konkrete Redukti-
    onsverpflichtungen vorschreiben und könne es den
    Unternehmen überlassen, „wo und wie sie Energie
    und Emissionen einsparen.“ Auf diese Weise könne
    eine „ausgezeichnete ökologische Lenkungswir-
    kung“ erzielt werden. Die Praxis habe gezeigt, so
    Loske, dass die Ökosteuer in der Industrie „nicht op-
    timal zur Wirkung kommt.“

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Aha! – Ernst Burgbacher [FDP]: Hört! Hört!)


    Herr Kollege Loske, das ist – wenn auch in anderen
    Worten – exakt die Argumentation, die die FDP seit Mo-
    naten und Jahren hier in diesem Plenum vorträgt.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Und die CDU/CSU auch!)


    Seit Monaten und auch schon seit der gesamten Legisla-
    turperiode haben Sie immer wieder Anträge der FDP-
    Bundestagsfraktion, die die gleiche Forderung zum Inhalt
    hatten, abgelehnt,


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Er konnte sich nicht durchsetzen! – Christoph Matschie [SPD]: Es waren schlechte Anträge!)


    zuletzt im Juni, als wir kurz vor der Klimakonferenz in
    Bonn eben diesen Antrag eingebracht haben. Auf zwei
    Anfragen, die wir zu diesem Thema gestellt haben, haben
    wir keine befriedigenden Antworten erhalten. Das ist
    kennzeichnend dafür, dass Sie immer auf der einen Seite
    sagen, dass Sie das machen wollen, auf der anderen Seite
    aber keine Verbündeten haben, weder bei Herrn Trittin
    noch bei der SPD.




    Waltraud Lehn

    20173


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ich habe mit Interesse Ihren Bundesparteitag verfolgt.

    (Ulrike Mehl [SPD]: Dann haben Sie etwas gelernt!)

    Dort haben Sie wunderbare Beschlüsse zur Umweltpoli-
    tik gefasst. Ich habe alle dabei, unter anderem einen vier-
    seitigen Beschluss zur Energiepolitik. Darin steht aber
    nicht ein Wort über die modernen Instrumente, das Kioto-
    Protokoll oder die Emissionszertifikate. Statt dessen geht
    es nur um die Ökosteuer. Ihnen fällt nichts anderes sein.
    Sie hinken Ihrer Zeit weit hinterher.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Rückwärts gewandt! So sind Sozialdemokraten!)


    Deswegen wäre es gut, wenn sich auch die SPD einmal
    mit diesen Instrumenten beschäftigen würde, wenn man
    sie demnächst einführen will. Dies wird kommen, ob Sie
    wollen oder nicht. Die EU-Kommission will mit dem
    Zertifikatehandel ab dem Jahr 2005 beginnen.


    (Monika Ganseforth [SPD]: Können Sie nicht einmal eine neue Platte auflegen! Das ist immer wieder das gleiche Thema! – Gegenruf des Abg. Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das kann man immer wieder hören! Das ist gut!)


    – Wissen Sie, Frau Ganseforth, im Gegensatz zu Ihnen bin
    ich der Meinung, dass die Klimapolitik ein ganz entschei-
    dender, wenn nicht gar der entscheidende Punkt in der
    Umweltpolitik ist.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Deswegen werde ich hier nicht müde, das – auch wenn

    Sie es nicht mehr hören können – so oft zu wiederholen,

    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Bis wir an der Regierung sind!)

    bis Sie es machen werden. Herr Loske fordert jetzt das-
    selbe. Ich freue mich darüber. Irgendwann werden Sie das
    tun, was wir schon lange wollen. Dann sind wir am Ziel.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen bei der SPD – Monika Ganseforth [SPD]: Eindimensional wie die ganze FDP!)


    Wichtig ist an dieser Stelle, dass man die Chancen er-
    kennt, die sich durch den Handel mit Emissionszertifika-
    ten bieten, nicht nur für die Bundesrepublik Deutschland,
    sondern auch für Entwicklungs- und Transformations-
    länder. Hierdurch entsteht eine attraktive Möglichkeit,
    aktiv am Welthandel teilzunehmen, dabei gleichzeitig
    substanzielle Beiträge zum Klimaschutz zu leisten und
    die wirtschaftliche Situation des eigenen Landes zu ver-
    bessern. Hier gibt es wirklich viele Möglichkeiten. Wir
    wollen, dass bilaterale Zusammenarbeit in Klimaprojek-
    ten verstärkt wird und dass Emissionsminderungen, die
    auf diesem Weg erzielt worden sind, angerechnet werden
    können. Andere Länder tun das längst. Auch wir sollten
    das bei uns endlich aufgreifen. Ich bin der Meinung, dass
    hier dringend gehandelt werden müsste.


    (Christoph Matschie [SPD]: Wer tut das denn nicht?)


    Es ist in dieser Angelegenheit wirklich bemerkenswert
    – das geht noch einmal an Herrn Trittin –, dass Deutsch-
    land bei dieser ganzen Geschichte überrollt wird. Auch ist
    bemerkenswert, dass es in der Zwischenzeit für die Frage
    der bilateralen Zusammenarbeit einen Arbeitsstab gibt,
    der im Auswärtigen Amt und nicht im Umweltministe-
    rium eingerichtet wurde. Das ist kennzeichnend, weil kei-
    ner dem Umweltministerium mehr zutraut, dass es hier
    weiterkommt.


    (Beifall bei der FDPsowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Christoph Matschie [SPD]: Umweltpolitik ist eine Querschnittsaufgabe!)


    Nichts als altbackene Konzepte und Subventionsmo-
    delle!


    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Eindeutig besser als Ihre!)


    Ich habe den Eindruck, dass zwischenzeitlich auch Minis-
    ter Ihrer Regierung dem zustimmen. Was sagen Sie zu
    dem, was im Augenblick in Düsseldorf passiert? In Düs-
    seldorf weigern sich Bundes- und Landeseinrichtungen,
    Zuschläge auf die Stromrechnung zu zahlen, mit denen
    die Stadtwerke die Mehrkosten aufgrund des EEG und des
    Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes an die Kunden weiter-
    geben.

    Mit zu denen, die sich weigern, zu zahlen, gehören Ihre
    Minister Scharping und Müller. Zumindest bei Herrn
    Scharping bin ich mir ziemlich sicher, dass er noch nicht
    aus der SPD ausgetreten ist. Deswegen würde es mich
    interessieren, wie Sie dazu stehen. Auf der einen Seite
    preisen Sie in Ihrer Haushaltsrede wieder einmal die
    großen Errungenschaften, die Sie alle erreicht haben. Auf
    der anderen Seite sind Ihre eigenen Leute nicht bereit, die
    Mehrkosten zu tragen. Das ist eine Tatsache.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Vor einer guten Woche wäre die rot-grüne Koalition

    um ein Haar an der Außenpolitik zerbrochen.

    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Frau Homburger, seien Sie redlich!)

    Kaum ist dies überwunden, streiten Sie weiter. Dieses Mal
    ist es die Energie- und Umweltpolitik. Wirtschaftsminis-
    ter Müller hat schon vor Monaten einen Energiebericht
    geschrieben, der auf Intervention des Kanzlers nachge-
    bessert werden musste. Jetzt wurde der Bericht aus dem
    Giftschrank unbequemer Wahrheiten herausgeholt. Er un-
    terstreicht nämlich, dass Klimapolitik mit altbackenen
    Subventionsmodellen, bürokratischen Klein-Klein-Maß-
    nahmen und wirkungsloser Ökosteuer die Ziele nicht er-
    reicht und vor allen Dingen unbezahlbar ist.

    Was passiert bei Ihnen? Kindisches Wutgeheul – an-
    ders kann man das nicht nennen –,


    (Lachen bei der SPD)

    anstatt den Bericht Ihres eigenen Ministers als Anlass zu
    nehmen, über diese Dinge nachzudenken. Fakt ist: Auch
    in der Energiepolitik wissen Sie nicht, welchen Weg Sie
    gehen sollen. Deshalb erwartet die FDP in der Debatte ein




    Birgit Homburger
    20174


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    klares Wort: Stehen Sie hinter der Energiepolitik Ihres Mi-
    nisters Müller oder hinter der Chaospolitik von Trittin?


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Dasselbe gilt für den Bereich der Abfallpolitik. Auch

    hier hat die FDP im Deutschen Bundestag Anträge zur
    marktwirtschaftlichen Neuordnung eingebracht. Auch in
    der Abfallwirtschaft muss der Weg der Liberalisierung
    und Marktorientierung entschlossen beschritten werden.
    Umweltminister Trittin hat stattdessen auf Bürokratie und
    Gängelung der privaten Wirtschaft gesetzt.


    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Die Anträge waren „richtungsweisend“! – Gegenruf des Abg. Dr. Peter Paziorek [SPD]: In die falsche Richtung, meint ihr!)


    – Herr Brinkmann, Sie brauchen gar nicht immer dazwi-
    schenzurufen. – Die SPD hätte es gerne noch weiter ge-
    trieben und an Markt und Wettbewerb sogar das beseitigt,
    was in den vergangenen Jahren mühsam erreicht worden
    ist.

    Wieder rollt ein rot-grüner Zankapfel: Es zieht sich
    durch alle Politikbereiche. Sie sind sich in dieser Koali-
    tion nicht einig, was Sie machen sollen. Es gab einen Gip-
    fel der Koalitionsfraktionen. Dort wurde der rote Ge-
    setzentwurf schließlich weggeschlossen.


    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Überhaupt nicht!)


    Zwischenzeitlich hat man sich auf eine Verordnung geei-
    nigt. Jetzt versuchen Sie, bei dieser Verordnung all das
    durchzubringen, was Sie in einem Gesetz nicht haben
    durchsetzen können.

    Bei der Abfallpolitik sind wir von der FDP der Mei-
    nung: Es muss endlich zur Kenntnis genommen werden,
    dass sich die Zeiten geändert haben. Es gilt, wettbewerb-
    liche Strukturen zu gewährleisten, um Kosten senkende
    Markt- und Innovationsprozesse anzuregen, die die Ver-
    braucher bei gleich bleibend hohem Umweltstandard ent-
    lasten.


    (Beifall bei der FDPsowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Das haben wir doch schon längst gemacht!)


    Eine letzte Bemerkung zum Thema Naturschutz.Wir
    fordern ganz klar und deutlich mehr Kooperation mit den
    Betroffenen durch freiwillige Maßnahmen und Vertrags-
    naturschutz statt Dirigismus.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Im Gegensatz dazu setzen Sie mit dem jetzt beschlosse-
    nen Bundesnaturschutzgesetz wieder auf staatliche Aufla-
    gen. Sie werden mit diesem Gesetz ebenfalls das Gegen-
    teil dessen erreichen, was Sie erreichen wollen. Es wird
    nicht mehr, sondern weniger Naturschutz geben.

    Deswegen sage ich Ihnen abschließend: Der Natur-
    schutz braucht kein grün-ideologisches Reservatsdenken
    mit Trittin als Aufseher am Zaun.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Der Naturschutz braucht Sachverstand statt Gängelung.
    Die Umweltpolitik braucht Kompetenz statt grünen Diri-
    gismus. Dafür werden wir weiterhin eintreten.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat nun der
Kollege Dr. Reinhard Loske für Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Reinhard Loske


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau
    Homburger, das immer wieder auftretende Problem ist
    – das gilt auch für den Zertifikatehandel –, dass man
    zwischen Zielen und Instrumenten unterscheiden muss.
    Sie reden nicht über die Ziele. Sie reden nicht über die Ef-
    fizienzrevolution, die Solarenergie, die Kreislaufwirt-
    schaft und den nachhaltigen Landbau. Bei diesen Zielen
    stehen wir alleine. Hier machen Sie nicht mit. Sie reden,
    wie gesagt, nur über die Instrumente. Das geht voll am
    Ziel vorbei.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Birgit Homburger [FDP]: Wir sind uns über die Ziele einig, aber nicht über die Instrumente!)


    – Die Instrumente sind wichtig. Natürlich spielt auch der
    Zertifikatehandel eine gewisse Rolle. Nur, die Kehrseite
    der Medaille ist die Festlegung der Ziele; denn handeln
    kann man nur mit den Dingen, die wir, der Gesetzgeber,
    quantitativ und qualitativ definiert haben. Dazu hört man
    von Ihnen überhaupt nichts. Sie huldigen nur dem Instru-
    ment des Zertifikatehandels. Das können Sie in jeder Sit-
    zung anbeten. Aber das geht wirklich an der Sache vorbei.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Birgit Homburger [FDP]: Wir sind einheitlich der Meinung: 25 Prozent im Jahr 2005!)


    – Rufen Sie bitte nicht so viel dazwischen. Das, was Sie
    hier machen, verstößt gegen die Emissionsschutzverord-
    nung; denn Sie sind wirklich arg laut.


    (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich möchte angesichts der Tatsache, dass heute die
    letzte Haushaltsberatung in dieser Legislaturperiode statt-
    findet, die Gelegenheit nutzen, um den Zeitraum von
    1998, als wir an die Regierung gekommen sind, bis heute
    ins Visier zu nehmen. Es ist vollkommen klar, dass wir
    uns über die Atomenergie nicht einig sind und nie einig
    werden, weil Sie für ihren Einsatz sind und sie für harm-
    los halten


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: „Harmlos“ hat doch keiner gesagt!)


    und wir hingegen der Meinung sind, dass alle Atomreak-
    toren abgeschaltet werden müssen. Aber darüber möchte
    ich gar nicht diskutieren. Ich möchte gerne die Punkte in
    den Vordergrund stellen, über die vor 1998 Einigkeit be-
    stand und die in verschiedenen Dokumenten und Berich-




    Birgit Homburger

    20175


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    ten niedergeschrieben sind, und darstellen, wie Sie sich
    verhalten haben. Ich werde der Opposition quasi die
    Glaubwürdigkeitsfrage stellen – das ist ein sehr beliebtes
    Spiel, das Sie sonst zu Recht mit uns spielen; dieses Spiel
    spiele ich jetzt mit Ihnen –, ob sich das, was Sie jetzt ma-
    chen, mit dem deckt, was Sie früher gesagt haben.


    (Birgit Homburger [FDP]: Ja! Hundertprozentig!)


    – Mein Gott, dieses ständige Gequake stört unheimlich.
    Das ist furchtbar.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP – Ernst Burgbacher [FDP]: Das mit dem Gequake nehmen Sie zurück! Ein Flegel! – Birgit Homburger [FDP]: Quaken können nur Frösche!)


    – Lassen Sie mich doch einmal ausreden. Dann können
    wir die Argumente austauschen.

    Ich möchte die Energiewende, die Landbauwende, die
    Verkehrswende und die Wende in der Kreislaufwirtschaft
    als Beispiele nehmen. Es hat doch immer Einigkeit darü-
    ber geherrscht, dass die Energiewende – die Kollegin
    Lehn hat, wie ich finde, zu Recht darauf hingewiesen –
    drei Standbeine hat: die Energieeffizienz, die Energie-
    einsparung und die erneuerbaren Energien. Darüber
    herrschte, wie gesagt, bisher Einvernehmen. Was haben
    wir bei der Energieeffizienz gemacht? Wir fördern die
    Kraft-Wärme-Kopplung. Wer ist dagegen? – Die Opposi-
    tionsparteien!


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Aber nicht grundsätzlich!)


    Wir fördern die erneuerbaren Energien mit dem 100 000-
    Dächer-Programm, mit dem Marktanreizprogramm und
    mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Wer ist dage-
    gen? – Die Oppositionsparteien! Wir fördern die Ener-
    gieeinsparung mit verschiedenen Instrumenten, zum Bei-
    spiel mit der Energiesparverordnung. Wer ist dagegen? –
    Die Oppositionsparteien! Wir haben eine ökologische
    Steuerreform durchgeführt und haben die Abgabenlast auf
    den Faktor Arbeit gesenkt. Wer stimmt dagegen? – Die
    Oppositionsparteien! Wir haben für die Altbausanierung
    Fördermittel zur Verfügung gestellt, was dazu führen
    wird, dass in den nächsten drei bis vier Jahren 10 Milliar-
    den bis 12 Milliarden DM im Bereich der Altbausanie-
    rung mobilisiert werden. Wer war dagegen? – Die Oppo-
    sitionsparteien!

    Ich konstatiere: Im Bereich der Energiewende steht
    das, was Sie in den letzten drei Jahren im Parlament ge-
    macht haben, in diametralem Widerspruch zu dem, was
    Sie früher gemacht haben. Sie sind in dieser Frage total
    unglaubwürdig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)