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ID1420415600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Waltraud Lehn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Da-
    men und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lie-
    ber Herr Borchert, zum wiederholten Mal muss ich sagen:
    Wer den Umweltbereich gestaltet und nicht nur verwaltet,
    der kommt an der Einflussnahme auf andere Ressorts
    doch überhaupt nicht vorbei.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Sylvia Voß [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Vernetzung anstelle von Ressorteigennutz, Querdenken an-
    stelle von Kästchendenken, weg von der Beschränkung im
    Kopf: Das haben wir mit der Verankerung von Umwelt-
    ausgaben in anderen Einzelplänen hervorragend gemacht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Jede Mark, die im Haushalt für Wirtschaft, für Bildung
    und Forschung, für Verbraucherschutz oder für Gesund-
    heit ausgegeben wird, ist für den Umweltschutz eine ge-
    lungene Investition. Damit steigen die Ausgaben für den
    Bereich Umwelt weit überproportional.

    Dass Sie das nicht gerne sehen und versuchen, das
    schlecht zu machen,


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das machen wir nie! Schlechtmachen kommt nicht infrage!)


    kann ich ja noch nachvollziehen, aber nicht die plumpen
    Mittel, Herr Borchert. Sie sollten sich einmal eine andere
    Strategie überlegen, vielleicht macht das mehr Eindruck.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der Haushalt 2002 ist ein guter Haushalt für die Um-
    welt. Gegenüber dem Regierungsentwurf haben die Ko-
    alitionsfraktionen das Gesamtvolumen um rund 7,5 Mil-
    lionen Euro auf 550,1 Millionen Euro erhöht. Wir setzen
    fort, was wir mit dem Regierungsantritt von Rot-Grün vor
    drei Jahren begonnen haben: Haushaltskonsolidierung
    und effektive Umschichtung der Mittel sowie Neues dort,
    wo es geboten ist.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wo haben Sie das denn, bitte?)


    Wir setzen klar Prioritäten: weg von der Kernenergie,
    ohne die Sicherheit während des Ausstiegs und danach zu
    vernachlässigen,


    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    hin zu umweltpolitisch wichtigen Vorhaben. Das bedeutet
    Kürzungen vor allem im Endlagerbereich, Herr Borchert,
    und zwar ebenso gewollt wie sinnvoll.


    (Beifall bei der SPD)

    Die von Ihnen genannten Einsparungen in der Größen-
    ordnung von nahezu 10 Prozent sind ausschließlich Ein-
    sparungen im Endlagerbereich. Hierauf sind wir stolz und
    das werden wir auch fortsetzen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Nicht mehr lange!)





    Jochen Borchert
    20170


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    – Ganz sicher lange, Herr Paziorek!
    Dem stehen Umschichtungen und Erhöhungen der

    Mittel gegenüber: bei der Projektförderung für die Um-
    welt- und Naturschutzverbände, bei den Erprobungs- und
    Entwicklungsvorhaben im Naturschutz, beim BMU-
    Beratungshilfeprogramm für den Umweltschutz in den
    Staaten Mittel- und Osteuropas, für die Klimakonferenz
    im nächsten Jahr, bei Projekten der Deutschen Energie-
    Agentur, bei Projekten der bundesweiten Servicestelle für
    die lokale Agenda 21, beim Umbau des Alten Hochhauses
    in Bonn zur Nutzung von UN-Sekretariaten, beim Vollzug
    des novellierten Bundesnaturschutzgesetzes durch
    zusätzliche Stellen für das Bundesamt für Naturschutz
    und beim nuklearen Notfallschutz durch zusätzliche Stel-
    len beim Ministerium und beim Bundesamt für Strahlen-
    schutz.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im Endlagerbereich konnten die Ausgaben aufgrund
    der erfolgreich abgeschlossenen Konsensverhandlungen
    mit den Energieversorgungsunternehmen über den Atom-
    ausstieg deutlich reduziert werden. Sie sinken von
    179,7 Millionen Euro im Jahr 2001 auf 137,1 Milli-
    onen Euro im nächsten Jahr.


    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Das ist Umweltpolitik, Herr Borchert!)


    Das ist eine Absenkung um 23,7 Prozent. Genau da gehört
    bei einem Konsolidierungs- und Umschichtungshaushalt
    die Einsparung auch hin.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Bundesregierung setzt mit diesem Haushalt ihre
    erfolgreiche Umweltpolitik fort. Dies gilt vor allem für
    den Klimaschutz. Unser Klimaschutzprogramm zeigt,
    dass es eine breite Palette von Handlungsmöglichkeiten
    zur Reduzierung der CO2-Emissionen gibt. Es macht auchdeutlich, dass in allen Bereichen, die durch ihren Ener-
    gieverbrauch CO2-Emissionen erzeugen, erhebliche Ein-sparungen möglich sind.

    Zu den Maßnahmen, die bisher umgesetzt wurden,
    gehören die ökologische Steuerreform


    (Zuruf von der CDU/CSU: Rahmenbedingungen!)


    – ich spreche gerade von den Rahmenbedingungen –, das
    Erneuerbare-Energien-Gesetz, das Markteinführungspro-
    gramm, das 100 000-Dächer-Programm, das Gesetz zum
    Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und die Energie-
    einsparverordnung. Im internationalen Vergleich steht
    Deutschland mit diesem Programm an der Spitze. Das
    mag Ihnen passen oder nicht, aber so ist es.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben damit in drei Jahren mehr für den Klimaschutz
    getan, als die alte Regierung in 16 Jahren davor.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)


    – Ich habe selten einen so konstruktiven Beitrag des Sich-
    selber-Auslachens erlebt!

    Der Klimaschutz ist heute kein Randthema mehr. Er
    steht im Mittelpunkt der Arbeit der Bundesregierung und
    auch dieses Parlamentes. Dies wird auch außerhalb des
    Umwelthaushaltes deutlich. So wird das erfolgreiche
    Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Ener-
    gien von uns auf hohem Niveau weitergeführt.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wer es glaubt, wird selig!)


    – Das ist keine Frage des Glaubens, sondern eine Frage
    des Wissens.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Leute, ihr müsst einfach mal lesen!)


    Wir haben die entsprechenden Mittel für den Haushalt
    des Bundeswirtschaftsministers – er ist heute hier beraten
    worden – für das kommende Jahr von 100 auf 200 Milli-
    onen Euro erhöht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie müssen nicht unsachlich dazwischenplappern, son-
    dern das einfach einmal zur Kenntnis nehmen, zumal das
    etwas ist, was hier schon behandelt wurde.

    Wir haben zusätzlich 2,5 Millionen Euro für eine Kli-
    maschutzkampagne, die die Deutsche Energie-Agentur
    entwickeln und durchführen wird, in den Haushalt des
    BMU aufgenommen. Diese Kampagne soll vor allem in
    Privathaushalten für die Akzeptanz des Klimaschutzes
    werben; denn erfolgreicher Klimaschutz ist nicht nur eine
    Sache von Politik und Industrie. Wenn wir unser Ziel er-
    reichen wollen, müssen alle Teile der Gesellschaft dafür
    gewonnen werden mitzumachen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Bluten und ausbeuten!)


    Wie sich die Welt nach dem 11. September verändert
    hat, zeigt sich in vielen Bereichen immer deutlicher. Der
    schreckliche Terrorakt hat auch Auswirkungen auf die
    Energiepolitik. Über das Gefahrenpotenzial von Atoman-
    lagen muss neu nachgedacht werden – in der Politik ge-
    nauso wie bei den Betreibern. Mit dem beschlossenen
    Atomausstieg sind wir auf dem richtigen Weg, aber noch
    nicht am Ziel.

    Wir haben im Haushalt 2002 reagiert und die finanzi-
    ellen Mittel für acht neue Stellen für den nuklearen Not-
    fallschutz, die beim Bundesamt für Strahlenschutz und
    beim BMU eingerichtet werden, zur Verfügung gestellt.
    Sanfte Energien wie Sonnenkraft- und Windenergie sind
    nicht nur klimafreundlich,


    (Cajus Caesar [CDU/CSU]: Wo bleibt die Natur?)


    ihre dezentrale Organisation macht sie auch weniger ver-
    wundbar und anfällig für terroristische oder militärische
    Angriffe.


    (Jochen Borchert [CDU/CSU]: Sie haben ja keine Ahnung!)





    Waltraud Lehn

    20171


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wir sind mit unserem Klimaschutzprogramm auf dem
    richtigen Weg. Der Haushalt 2002 setzt die richtigen Ak-
    zente zur Unterstützung dieses Weges.

    Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kol-
    legen, wir verstärken auch und gerade beim Naturschutz
    weiterhin unsere Anstrengungen. Das Bundesamt für Na-
    turschutz erhält 2002 acht neue Stellen als zweite Rate der
    bereits im Haushalt 2001 beschlossenen Personalverstär-
    kung von insgesamt 20 Stellen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Außerdem erhält das Amt fünf neue Dauerstellen und vier
    Zeitstellen, um die Aufgaben zu übernehmen,


    (Cajus Caesar [CDU/CSU]: Nur Personal, keine praktischen Ressourcen!)


    die es durch die Umsetzung des neuen Bundesnatur-
    schutzgesetzes erhält. Allein hierfür haben wir außerdem
    Sachmittel in Höhe von 1,26 Millionen Euro bereitge-
    stellt.

    Das Bundesnaturschutzgesetz ist ein Beleg für unsere
    erfolgreiche Umweltpolitik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Es ist ein Irrweg!)


    Nach 16 Jahren Stillstand beim Naturschutz erhält dieser
    vernachlässigte Politikbereich endlich die Bedeutung, die
    ihm zusteht. Durch die grundlegende Novellierung des
    Naturschutzrechtes ist der Weg für eine umfassende
    Modernisierung und Verbesserung des Naturschutzes in
    Deutschland frei geworden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Jochen Borchert [CDU/CSU]: Wie kann man in so kurzer Zeit nur so viel dummes Zeug reden!)


    Die Bedeutung, die wir dem Naturschutz beimessen, zeigt
    sich deutlich in der erneuten Erhöhung der Projektförder-
    mittel für die Umwelt- und Naturschutzverbände. Sie stei-
    gen um 17 Prozent. Herr Borchert, im Vergleich zu 1998
    ist das eine Steigerung von 60,6 Prozent. Das ist das
    Thema und das sind Zahlen, die belegbar sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dass die Verbände sinnvolle Projekte für Umwelt und
    Natur eigenverantwortlich und fachkompetent durch-
    führen können, haben sie bewiesen. Umwelt und Natur-
    schutz ist nicht allein Aufgabe der Politik. Es ist ein ge-
    samtgesellschaftliches Anliegen und muss einer breiten
    Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wegen des
    anhaltenden Bedarfs erhöhen wir den Ansatz für Erpro-
    bungs- und Entwicklungsvorhaben im Naturschutz von
    4,4 auf 5,7 Millionen Euro.


    (Beifall der Abg. Sylvia Voß [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Durch das neue Bundesnaturschutzgesetz werden un-
    ter anderem die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass
    ein umweltfreundlicher Ausbau der Windenergienut-

    zung auf dem Meer vollzogen werden kann. Da die
    Windenergie an Land mangels zusätzlich geeigneter Stand-
    orte nicht in ausreichendem Maße ausbaubar ist, muss die
    Windenergieerzeugung auf den Meeresbereich in der
    AWZ, also in der ausschließlichen Wirtschaftszone, aus-
    gedehnt werden. Eine circa 30 Prozent höhere Windaus-
    beute der Offshore-Standorte gegenüber Standorten an
    Land und ein gleichmäßigeres Windaufkommen sprechen
    genau für dieses Vorgehen. Nur wenn dieses Potential voll
    genutzt wird, können wir unser ehrgeiziges Ziel erreichen,
    den Anteil der erneuerbaren Energien bis zum Jahre 2010
    zu verdoppeln.


    (Beifall bei der SPD und dem [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN] – Ulrich Kelber [SPD]: Das werden wir noch übertreffen!)


    Nach Berechnungen des BMU sind in der Startphase
    bis 2007 circa 500 Megawatt installierter Leistung auf See
    möglich. Langfristig sollen 15 Prozent des gesamten
    Stromverbrauchs erzeugt werden. Voraussetzung hierfür
    sind die Erschließung geeigneter Standorte auf See und
    klar definierte Rahmenbedingungen, die sowohl Planern
    als auch Investoren Sicherheit geben. Hierzu gehört die
    zügige Umsetzung des europäischen Naturschutzrechtes,
    und zwar durch Ausweisung von Schutzgebieten nach der
    FFH-Richtlinie und unter Beachtung der Vogelschutz-
    richtlinie.

    Diese neue Aufgabe, die auch das Management der
    Schutzgebiete einschließt, wird das Bundesamt für Natur-
    schutz übernehmen. Damit stellen wir sicher, dass bei der
    Standortwahl neben den Belangen der Schifffahrt sowie
    wirtschaftlicher und militärischer Nutzungen auch die
    Belange des Natur- und Umweltschutzes angemessen
    berücksichtigt werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben einer Energiepolitik zum Durchbruch ver-
    holfen, die auf drei Säulen beruht: einer konsequenten Ener-
    gieeinsparung, einer Steigerung der Energieeffizienz und
    einer Entwicklung alternativer Energien. Durch diese zu-
    kunftsweisende Politik werden sowohl die natürliche
    Ressourcen geschont als auch Klimaschäden vermindert.


    (Monika Ganseforth [SPD]: Und Arbeitsplätze geschaffen!)


    – Es werden Arbeitsplätze geschaffen. Das ist ohne Frage
    richtig. Denn gerade im Bereich der Windenergie zeigt
    sich eine deutliche Zunahme. Hier sind wir weltweit Spit-
    zenreiter.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Peter Paziorek CDU/CSU: Oh, das hat euer Chaosminister bei seiner Pressekonferenz aber anders erklärt!)


    Zusammenfassend stelle ich fest, dass der Bundes-
    haushalt 2002 klare Akzente in der Umweltpolitik setzt.
    Im Mittelpunkt stehen eine wirksame Klimaschutzpolitik
    und ein verbesserter Naturschutz. Der Haushalt ist eine
    hervorragende Grundlage, unsere erfolgreiche Umwelt-
    politik auch im kommenden Jahr und in den Jahren da-
    nach fortzusetzen.


    (Zuruf von der SPD: Sehr richtig!)





    Waltraud Lehn
    20172


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wie auch in den zurückliegenden drei Jahren folgt sie
    damit unserem Grundsatz, nicht nur auf Fehler und Um-
    weltkatastrophen zu reagieren. Wir setzen auf präventive
    Maßnahmen und agieren gezielt, um zukünftige Belas-
    tungen der Umwelt zu vermeiden.

    Zum Schluss möchte ich mich bei meinen Mitbericht-
    erstattern Frau Ehlert, Herrn Borchert, Herrn Metzger und
    Herrn Koppelin für die gute Zusammenarbeit bedanken.
    Dieser Dank richtet sich auch an Herrn Minister Trittin
    und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seines Hauses,
    insbesondere des Haushaltsreferates, die mich auch in
    diesem Jahr auf gewohnt kompetente Weise schnell und
    effektiv unterstützt haben.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile nun der
Kollegin Birgit Homburger für die FDP-Fraktion das
Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Der Kollege Borchert von der
    CDU/CSU-Fraktion hat hier schon einiges zur Bedeutung
    dieses Haushaltes gesagt. Ich kann das nur unterstreichen.
    Ich will nicht alles wiederholen. Natürlich ist das Thema
    Umwelt eine Querschnittsaufgabe. Insofern anerkennen
    wir auch, dass eine Reihe von Mitteln in anderen Haus-
    halten als dem Umwelthaushalt eingestellt ist. Trotzdem,
    Herr Minister Trittin, ist dieser Umwelthaushalt, so wie er
    uns vorgelegt worden ist, ein Sinnbild für die inhaltliche
    Verstümmelung und geistige Verarmung der Umweltpoli-
    tik, seit Sie Minister sind.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Die FDP bietet demgegenüber schlüssige Konzepte für

    die Umweltpolitik mit klaren Prioritäten.

    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    Wir setzen vor allen Dingen auf Glaubwürdigkeit und Zu-
    kunftsorientierung. Für uns steht bei der Umweltpolitik
    der Mensch im Mittelpunkt. Die FDP versteht Umwelt-
    politik als Auftrag, auch die Lebensqualität für Bürgerin-
    nen und Bürger zu verbessern.

    Dem steht eine lebensabgewandte grüne Verzichts-
    und Verbotsideologie gegenüber, die Sie nach wie vor be-
    treiben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Angesichts Ihrer Politik möchte ich Ihnen sehr deutlich
    sagen, dass Umweltschutz eben keinen grünen Oberlehrer
    braucht,


    (Beifall bei der FDP)

    der auf der einen Seite die Bürgerinnen und Bürger mit
    Verboten und bürokratischen Vorschriften schikaniert und
    sie auf der anderen Seite mit einer unglaubwürdigen und
    nicht funktionsfähigen Ökosteuer schamlos abkassiert.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir vonseiten der FDP haben ein klares Konzept für
    die Klimapolitik.Wir haben hier mehrfach die Ratifizie-
    rung des Kioto-Protokolls beantragt. Wir wollen vor allen
    Dingen eines, nämlich dass die flexiblen Instrumente des
    Kioto-Protokolls, dass die Emissionszertifikate endlich
    auch in Deutschland eingeführt werden, dass moderne In-
    strumente auch bei uns Verwendung finden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Heute habe ich mit großem Interesse in der Zeitung ge-

    lesen, dass Sie, Herr Kollege Loske von den Grünen, auch
    dafür sind.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    schlossen!)

    Dazu kann ich nur sagen, dass ich das von Ihnen persön-
    lich schon lange weiß. Willkommen im Klub!

    Jetzt möchte ich einmal vorlesen, mit was Sie wörtlich
    zitiert werden:

    „Wenn der Emissionshandel funktioniert, könnten
    wir die Ökosteuer langfristig auf dem jetzigen Ni-
    veau einfrieren“ ...

    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Ich dachte, abschaffen!)

    In dem Artikel heißt es weiter:

    Der Staat müsse dann nur noch konkrete Redukti-
    onsverpflichtungen vorschreiben und könne es den
    Unternehmen überlassen, „wo und wie sie Energie
    und Emissionen einsparen.“ Auf diese Weise könne
    eine „ausgezeichnete ökologische Lenkungswir-
    kung“ erzielt werden. Die Praxis habe gezeigt, so
    Loske, dass die Ökosteuer in der Industrie „nicht op-
    timal zur Wirkung kommt.“

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Aha! – Ernst Burgbacher [FDP]: Hört! Hört!)


    Herr Kollege Loske, das ist – wenn auch in anderen
    Worten – exakt die Argumentation, die die FDP seit Mo-
    naten und Jahren hier in diesem Plenum vorträgt.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Und die CDU/CSU auch!)


    Seit Monaten und auch schon seit der gesamten Legisla-
    turperiode haben Sie immer wieder Anträge der FDP-
    Bundestagsfraktion, die die gleiche Forderung zum Inhalt
    hatten, abgelehnt,


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Er konnte sich nicht durchsetzen! – Christoph Matschie [SPD]: Es waren schlechte Anträge!)


    zuletzt im Juni, als wir kurz vor der Klimakonferenz in
    Bonn eben diesen Antrag eingebracht haben. Auf zwei
    Anfragen, die wir zu diesem Thema gestellt haben, haben
    wir keine befriedigenden Antworten erhalten. Das ist
    kennzeichnend dafür, dass Sie immer auf der einen Seite
    sagen, dass Sie das machen wollen, auf der anderen Seite
    aber keine Verbündeten haben, weder bei Herrn Trittin
    noch bei der SPD.




    Waltraud Lehn

    20173


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ich habe mit Interesse Ihren Bundesparteitag verfolgt.

    (Ulrike Mehl [SPD]: Dann haben Sie etwas gelernt!)

    Dort haben Sie wunderbare Beschlüsse zur Umweltpoli-
    tik gefasst. Ich habe alle dabei, unter anderem einen vier-
    seitigen Beschluss zur Energiepolitik. Darin steht aber
    nicht ein Wort über die modernen Instrumente, das Kioto-
    Protokoll oder die Emissionszertifikate. Statt dessen geht
    es nur um die Ökosteuer. Ihnen fällt nichts anderes sein.
    Sie hinken Ihrer Zeit weit hinterher.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Rückwärts gewandt! So sind Sozialdemokraten!)


    Deswegen wäre es gut, wenn sich auch die SPD einmal
    mit diesen Instrumenten beschäftigen würde, wenn man
    sie demnächst einführen will. Dies wird kommen, ob Sie
    wollen oder nicht. Die EU-Kommission will mit dem
    Zertifikatehandel ab dem Jahr 2005 beginnen.


    (Monika Ganseforth [SPD]: Können Sie nicht einmal eine neue Platte auflegen! Das ist immer wieder das gleiche Thema! – Gegenruf des Abg. Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das kann man immer wieder hören! Das ist gut!)


    – Wissen Sie, Frau Ganseforth, im Gegensatz zu Ihnen bin
    ich der Meinung, dass die Klimapolitik ein ganz entschei-
    dender, wenn nicht gar der entscheidende Punkt in der
    Umweltpolitik ist.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Deswegen werde ich hier nicht müde, das – auch wenn

    Sie es nicht mehr hören können – so oft zu wiederholen,

    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Bis wir an der Regierung sind!)

    bis Sie es machen werden. Herr Loske fordert jetzt das-
    selbe. Ich freue mich darüber. Irgendwann werden Sie das
    tun, was wir schon lange wollen. Dann sind wir am Ziel.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen bei der SPD – Monika Ganseforth [SPD]: Eindimensional wie die ganze FDP!)


    Wichtig ist an dieser Stelle, dass man die Chancen er-
    kennt, die sich durch den Handel mit Emissionszertifika-
    ten bieten, nicht nur für die Bundesrepublik Deutschland,
    sondern auch für Entwicklungs- und Transformations-
    länder. Hierdurch entsteht eine attraktive Möglichkeit,
    aktiv am Welthandel teilzunehmen, dabei gleichzeitig
    substanzielle Beiträge zum Klimaschutz zu leisten und
    die wirtschaftliche Situation des eigenen Landes zu ver-
    bessern. Hier gibt es wirklich viele Möglichkeiten. Wir
    wollen, dass bilaterale Zusammenarbeit in Klimaprojek-
    ten verstärkt wird und dass Emissionsminderungen, die
    auf diesem Weg erzielt worden sind, angerechnet werden
    können. Andere Länder tun das längst. Auch wir sollten
    das bei uns endlich aufgreifen. Ich bin der Meinung, dass
    hier dringend gehandelt werden müsste.


    (Christoph Matschie [SPD]: Wer tut das denn nicht?)


    Es ist in dieser Angelegenheit wirklich bemerkenswert
    – das geht noch einmal an Herrn Trittin –, dass Deutsch-
    land bei dieser ganzen Geschichte überrollt wird. Auch ist
    bemerkenswert, dass es in der Zwischenzeit für die Frage
    der bilateralen Zusammenarbeit einen Arbeitsstab gibt,
    der im Auswärtigen Amt und nicht im Umweltministe-
    rium eingerichtet wurde. Das ist kennzeichnend, weil kei-
    ner dem Umweltministerium mehr zutraut, dass es hier
    weiterkommt.


    (Beifall bei der FDPsowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Christoph Matschie [SPD]: Umweltpolitik ist eine Querschnittsaufgabe!)


    Nichts als altbackene Konzepte und Subventionsmo-
    delle!


    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Eindeutig besser als Ihre!)


    Ich habe den Eindruck, dass zwischenzeitlich auch Minis-
    ter Ihrer Regierung dem zustimmen. Was sagen Sie zu
    dem, was im Augenblick in Düsseldorf passiert? In Düs-
    seldorf weigern sich Bundes- und Landeseinrichtungen,
    Zuschläge auf die Stromrechnung zu zahlen, mit denen
    die Stadtwerke die Mehrkosten aufgrund des EEG und des
    Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes an die Kunden weiter-
    geben.

    Mit zu denen, die sich weigern, zu zahlen, gehören Ihre
    Minister Scharping und Müller. Zumindest bei Herrn
    Scharping bin ich mir ziemlich sicher, dass er noch nicht
    aus der SPD ausgetreten ist. Deswegen würde es mich
    interessieren, wie Sie dazu stehen. Auf der einen Seite
    preisen Sie in Ihrer Haushaltsrede wieder einmal die
    großen Errungenschaften, die Sie alle erreicht haben. Auf
    der anderen Seite sind Ihre eigenen Leute nicht bereit, die
    Mehrkosten zu tragen. Das ist eine Tatsache.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Vor einer guten Woche wäre die rot-grüne Koalition

    um ein Haar an der Außenpolitik zerbrochen.

    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Frau Homburger, seien Sie redlich!)

    Kaum ist dies überwunden, streiten Sie weiter. Dieses Mal
    ist es die Energie- und Umweltpolitik. Wirtschaftsminis-
    ter Müller hat schon vor Monaten einen Energiebericht
    geschrieben, der auf Intervention des Kanzlers nachge-
    bessert werden musste. Jetzt wurde der Bericht aus dem
    Giftschrank unbequemer Wahrheiten herausgeholt. Er un-
    terstreicht nämlich, dass Klimapolitik mit altbackenen
    Subventionsmodellen, bürokratischen Klein-Klein-Maß-
    nahmen und wirkungsloser Ökosteuer die Ziele nicht er-
    reicht und vor allen Dingen unbezahlbar ist.

    Was passiert bei Ihnen? Kindisches Wutgeheul – an-
    ders kann man das nicht nennen –,


    (Lachen bei der SPD)

    anstatt den Bericht Ihres eigenen Ministers als Anlass zu
    nehmen, über diese Dinge nachzudenken. Fakt ist: Auch
    in der Energiepolitik wissen Sie nicht, welchen Weg Sie
    gehen sollen. Deshalb erwartet die FDP in der Debatte ein




    Birgit Homburger
    20174


    (C)



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    (A)



    (B)


    klares Wort: Stehen Sie hinter der Energiepolitik Ihres Mi-
    nisters Müller oder hinter der Chaospolitik von Trittin?


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Dasselbe gilt für den Bereich der Abfallpolitik. Auch

    hier hat die FDP im Deutschen Bundestag Anträge zur
    marktwirtschaftlichen Neuordnung eingebracht. Auch in
    der Abfallwirtschaft muss der Weg der Liberalisierung
    und Marktorientierung entschlossen beschritten werden.
    Umweltminister Trittin hat stattdessen auf Bürokratie und
    Gängelung der privaten Wirtschaft gesetzt.


    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Die Anträge waren „richtungsweisend“! – Gegenruf des Abg. Dr. Peter Paziorek [SPD]: In die falsche Richtung, meint ihr!)


    – Herr Brinkmann, Sie brauchen gar nicht immer dazwi-
    schenzurufen. – Die SPD hätte es gerne noch weiter ge-
    trieben und an Markt und Wettbewerb sogar das beseitigt,
    was in den vergangenen Jahren mühsam erreicht worden
    ist.

    Wieder rollt ein rot-grüner Zankapfel: Es zieht sich
    durch alle Politikbereiche. Sie sind sich in dieser Koali-
    tion nicht einig, was Sie machen sollen. Es gab einen Gip-
    fel der Koalitionsfraktionen. Dort wurde der rote Ge-
    setzentwurf schließlich weggeschlossen.


    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Überhaupt nicht!)


    Zwischenzeitlich hat man sich auf eine Verordnung geei-
    nigt. Jetzt versuchen Sie, bei dieser Verordnung all das
    durchzubringen, was Sie in einem Gesetz nicht haben
    durchsetzen können.

    Bei der Abfallpolitik sind wir von der FDP der Mei-
    nung: Es muss endlich zur Kenntnis genommen werden,
    dass sich die Zeiten geändert haben. Es gilt, wettbewerb-
    liche Strukturen zu gewährleisten, um Kosten senkende
    Markt- und Innovationsprozesse anzuregen, die die Ver-
    braucher bei gleich bleibend hohem Umweltstandard ent-
    lasten.


    (Beifall bei der FDPsowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Das haben wir doch schon längst gemacht!)


    Eine letzte Bemerkung zum Thema Naturschutz.Wir
    fordern ganz klar und deutlich mehr Kooperation mit den
    Betroffenen durch freiwillige Maßnahmen und Vertrags-
    naturschutz statt Dirigismus.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Im Gegensatz dazu setzen Sie mit dem jetzt beschlosse-
    nen Bundesnaturschutzgesetz wieder auf staatliche Aufla-
    gen. Sie werden mit diesem Gesetz ebenfalls das Gegen-
    teil dessen erreichen, was Sie erreichen wollen. Es wird
    nicht mehr, sondern weniger Naturschutz geben.

    Deswegen sage ich Ihnen abschließend: Der Natur-
    schutz braucht kein grün-ideologisches Reservatsdenken
    mit Trittin als Aufseher am Zaun.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Der Naturschutz braucht Sachverstand statt Gängelung.
    Die Umweltpolitik braucht Kompetenz statt grünen Diri-
    gismus. Dafür werden wir weiterhin eintreten.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)