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ID1420413100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Manfred Opel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr
    verehrten Damen und Herren! Wir haben heute sehr viel
    über die Zukunft der Bundeswehr gehört. In dieser Haus-
    haltsdebatte kommt es aber darauf an, den Menschen, die
    die Bundeswehr tragen, also den Soldaten und Soldatin-
    nen, zivilen Mitarbeitern und ihren Familien, zu vermit-
    teln, dass dieses Parlament mit ihren Problemen seriös
    umgeht.

    Sie haben fürwahr Probleme. Die Bundeswehr ist
    heute eine Armee im Einsatz. Diese Armee trägt eine Ein-
    satzlast wie niemals vorher. Es kann sogar sein, dass diese
    Last in Zukunft noch zunehmen wird. Ich stelle fest, dass
    unsere Bundeswehr in ihren Einsatzgebieten vorbildlich
    zur Bewahrung und Schaffung von Frieden, Demokratie
    und Sicherheit beiträgt.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der FDP)





    Heidi Lippmann

    20145


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wir sind wirklich stolz darauf, dass diese Bundeswehr
    von anerkannten Persönlichkeiten wie dem Nobel-
    preisträger Kofi Annan und dem NATO-Generalsekretär
    Lord Robertson gelobt wird, der sich außerordentlich po-
    sitiv zur Leistungsfähigkeit der Bundeswehr auf dem
    Balkan geäußert hat. Die OSZE hat das Engagement die-
    ser Bundeswehr ausdrücklich gelobt. Unsere Partner wie
    Polen und Ungarn freuen sich über die Hilfen, die ihnen
    die Bundeswehr zur Verfügung stellt. Letztlich hat Präsi-
    dent Bush dem Kanzler für die Arbeit der Bundeswehr
    gedankt.

    Wie aber kann es sein, dass eine so gute Bundeswehr
    verwaltet und geführt werden kann, wenn sie angeblich
    unterfinanziert ist? Das ist doch ein Widerspruch in sich.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen bitte ich die Kolleginnen und Kollegen der Op-
    position, Einkehr zu halten und die Bundeswehr nicht
    mies zu machen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Macht niemand!)


    – Ich bitte nur darum. Ich habe nicht behauptet, dass Sie
    das tun werden. Ich habe mich sehr genau ausgedrückt.

    Ich hoffe sehr, dass wir nach außen den Eindruck er-
    wecken, dass wir alle hinter der Bundeswehr stehen. Ich
    sage Ihnen zu: Vor dem Hintergrund der finanziellen
    Möglichkeiten ist die Bundeswehr seriös finanziert und
    sie wird es auch in Zukunft sein.

    Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang auch ein
    Wort zum Bundeswehr-Verband, zur Vertretung der Sol-
    daten, sagen. Den Soldaten und den zivilen Mitarbeitern
    der Bundeswehr wurden nach jahrelangem Stillstand
    zahlreiche Verbesserungen durch diese Koalition ge-
    währt. Ich denke nur an den Mobilitätszuschlag, der der
    Bundeswehr wirklich hilft. Ein Vergleich mit der freien
    Wirtschaft erlaubt mir zum Beispiel im Hinblick auf den
    neuen Tarifvertrag, zu behaupten, dass diese Regierung
    der Bundeswehr in ihren strukturellen Nöten beisteht.
    Deshalb wäre es nur fair, wenn die Vertreter des Bundes-
    wehr-Verbandes darauf positiv eingehen würden. Statt-
    dessen fordern sie ihre Mitglieder auf, in Uniform gegen
    Defizite zu demonstrieren, die niemand beseitigen kann,
    weil sie niemandem bekannt sind.


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    Deswegen glaube ich, wir sollten gemeinsam – auch das
    ist eine Einladung – ein klares Wort zu dieser wirklichen
    Perversion des Demonstrationsrechtes finden; denn das
    ist nicht in Ordnung.

    Ich möchte darüber hinaus auch noch etwas zur Serio-
    sität des Haushalts sagen. Auch 2002 müssen wir über
    40 Milliarden Euro – das ist fast das Doppelte des Einzel-
    plans 14 – an Zinsen für Schulden zahlen, die die Vorgän-
    gerregierung gemacht hat. Das ist die Wahrheit.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Lafontaine!)


    Wie viele Arbeitsplatzbeschaffungsmaßnahmen und so-
    ziale Notwendigkeiten ließen sich mit diesem Geld finan-
    zieren? Dies ist uns verwehrt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es gab einen erheblichen Reformstau. Das wissen wir
    alle. Tun Sie jetzt bitte nicht so, als sei vorher alles in Ord-
    nung gewesen!


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Die Weizsäcker-Kommission, die neutral ist, hat dies fest-
    gestellt. Unabhängig davon ist auch der Generalinspek-
    teur, der für die Soldaten zuständig ist und der Hauptbe-
    troffener ist, zu diesem Ergebnis gekommen.

    Rechnet man einmal – darauf hat unser Minister schon
    hingewiesen – die Forderungen und die Mindereinnah-
    men für den Gesamthaushalt zusammen, dann kommt
    man auf 433 Milliarden DM bzw. rund 215 Milliarden
    Euro. Ich möchte mich auf den Verteidigungshaushalt be-
    schränken. Die Union fordert, den Verteidigungshaushalt
    allein 2002 um zusätzlich 1,53 Milliarden Euro auf-
    zustocken. Zusätzlich wollen Sie den Einzelplan 14 um
    jährlich 6 Prozent aufstocken. Das sind im Jahr 5,2 Milli-
    arden Euro. Das sind im Planungszeitraum bis 2006
    37,5 Milliarden Euro. Wenn man das alles zusammen-
    rechnet, kommt man auf die gewaltige Summe von
    40 Milliarden Euro. Das Schöne ist, dass weder Sie noch
    irgendein anderer, der so etwas fordert, sagt, wie er das
    finanzieren will. Dies nenne ich einfach unseriös.


    (Beifall bei der SPD – Günther Friedrich Nolting [FDP]: Nur durch Schuldenmachen!)


    Vor diesem Hintergrund nimmt es sich geradezu be-
    scheiden aus, dass die FDPnur 350Millionen Euro für die
    Anschubfinanzierung – man beachte dieses Wort – eines
    Lazarettschiffes fordert.


    (Günther Friedrich Nolting [FDP]: Von der Weizsäcker-Kommission gefordert!)


    – Verehrter Herr Kollege, die militärischen Forderungen
    stellt nicht die Weizsäcker-Kommission, sondern der Ge-
    neralinspekteur als Planungsverantwortlicher für die Bun-
    deswehr auf.

    Als „Lichtblick“ bleibt eigentlich nur die Forderung
    der PDS, den Soldaten eine moderne Ausrüstung zu ver-
    weigern, also in bestehende Verträge einzugreifen. Die
    PDS – man höre und staune – fordert des Weiteren, dass
    die Bundeswehr in Zukunft bei humanitären Leistungen
    nicht mehr unterstützt werden solle.


    (Widerspruch bei der PDS)

    – Verehrter Herr Kollege Dr. Rössel, auf solche unseriö-
    sen Vorschläge können die Bundeswehr und Deutschland
    sehr gut verzichten.

    Zum Abschluss möchte ich noch ein Wort zur GEBB
    sagen. Das Interessante ist, dass wir die GEBB gemein-
    sam gefordert haben. Die Union hat immer Privatisierun-
    gen gefordert. Die GEBB ist Privatisierung. GEBB heißt
    übrigens, Herr Kollege Austermann, Gesellschaft für Ent-




    Manfred Opel
    20146


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    wicklung, Beschaffung und Betrieb und nicht Gesell-
    schaft zur Beratung der Bundeswehr. Das sollten Sie ein-
    mal lernen. Außerdem haben Sie gemeinsam mit uns Ra-
    tionalisierung gefordert; genau dafür ist die GEBB da. Die
    Gründung der GEBB wurde von der Union und der FDP
    begrüßt. Das ist doch die Wahrheit.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Nein!)

    Tatsache ist auch, dass Frau Dr. Fugmann-Heesing als

    erste Chefin der GEBB gut gearbeitet hat. Das möchte ich
    hier einmal feststellen.


    (Beifall bei der SPD – Günther Friedrich Nolting [FDP]: Warum ist sie dann gegangen?)


    – Sie hat gut gearbeitet. Sie haben doch noch nie persön-
    lich solche Verantwortung getragen. Wie kommen Sie ei-
    gentlich zu einem solchen Urteil? Unser Respekt und
    Dank gelten Frau Dr. Fugmann-Heesing.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hans Raidel [CDU/CSU]: Weil sie so gut war, haben Sie sie gefeuert!)


    Die Aufgaben der GEBB sind so gewaltig, dass sich die
    Anfangsschwierigkeiten natürlich als massiver herausge-
    stellt haben, als wir alle gehofft hatten. Dennoch war es
    richtig, die GEBB zu gründen. Ein bekannter Informa-
    tionsdienst schrieb sogar: „Wenn es die GEBB nicht gäbe,
    müsste man sie erfinden.“

    Insgesamt glaube ich, dass dieser Haushalt und die in
    ihm veranschlagte Neustrukturierung der Bundeswehr,
    aber auch die GEBB die Entwicklung der Bundeswehr
    fördern werden.


    (Günther Friedrich Nolting [FDP]: Sagen Sie mal was zur Kommandogewalt!)


    Ich hoffe, dass Sie dies unterstützen können, indem Sie
    nicht nur die Leistungen für sich in Anspruch nehmen,
    sondern gemeinsam mit uns auch die Risiken tragen. Das
    hat die Bundeswehr verdient.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Als letztem Redner in
dieser Debatte erteile ich dem Kollegen Kurt Rossmanith
das Wort.

Ich bitte Sie alle, liebe Kolleginnen und Kollegen, ihm
kollegial zuzuhören. Das ist für den Redner sehr viel ein-
facher.

Herr Kollege, Sie haben das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kurt J. Rossmanith


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Ich bedanke mich,
    Frau Präsidentin.

    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Herr
    Bundesminister Scharping, der Kollege Braun hat Ihnen
    vorgeworfen, Sie seien nicht selbstkritisch genug. Ihre
    Ausführungen haben das wieder bewiesen. Nur in einem
    Punkt waren Sie selbstkritisch: Sie haben nämlich gesagt,

    dass Sie uns nicht verstünden. Das stimmt. Ihre Darstel-
    lungen in der heutigen Haushaltsdebatte beinhalteten Ver-
    drehungen, Unterstellungen und völlig aus der Luft ge-
    griffene Behauptungen.


    (Brigitte Schulte, Parl. Staatssekretärin: Das ist nicht wahr!)


    Für meine Fraktion, die CDU/CSU, stelle ich aus-
    drücklich fest: Niemand aus unserer Fraktion, Herr
    Bundesminister Scharping, hat jemals an der Leistungs-
    fähigkeit, an der Motivation und am Wollen unserer Sol-
    datinnen und Soldaten und der zivilen Mitarbeiter der
    Bundeswehr Zweifel geäußert oder gar Kritik geübt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir haben immer dargestellt, dass unsere Soldaten eine
    großartige Leistung vollbringen. Für sie war der Frieden
    der Ernstfall, bis sich die weltpolitische Situation änderte.
    Das begann mit Kambodscha und hat sich über Somalia
    und den Balkan bis zur gegenwärtigen Bekämpfung des
    Terrors fortgesetzt.

    Wir haben Sie immer davor gewarnt, sich dem Diktat
    des Finanzministers zu unterwerfen und Sicherheitspo-
    litik nach Kassenlage zu betreiben. Das aber hat Sie nicht
    weiter interessiert. Sie haben eine so genannte Bundes-
    wehrreform eingeleitet, die wesentlich vom General-
    inspekteur geprägt war, der aber schon damals darauf hin-
    wies, dass eine echte Reform ohne Aufstockung des
    Haushalts nicht möglich sei. In diesem Zusammenhang
    nannte er einen Betrag von über 3 Milliarden DM. Auch
    das haben Sie ignoriert. Dies führte zu dem Ergebnis, dass
    eine der wesentlichen Säulen dieser so genannten Bun-
    deswehrreform, der Generalinspekteur, die Flucht nach
    Brüssel angetreten hat.

    Zur zweiten Säule, der GEBB: Lieber Kollege Opel,
    indem Sie gerade die GEBB als einen Privatisierungs-
    erfolg gefeiert haben, haben Sie gezeigt, was Sozialisten
    und Sozialdemokraten unter Privatisierung verstehen.
    Gerade die GEBB ist das beste Beispiel dafür.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Erst wurde viel Geld hineingesteckt, immerhin 69 Milli-
    onen DM; Kollege Breuer war mit den von ihm genann-
    ten 35 Millionen DM geradezu bescheiden. Erwirtschaf-
    tet wurden bisher maximal 17 Millionen DM. Stellen Sie
    das einander gegenüber. Sie erkennen dann, wie erfolg-
    reich dieser Privatisierungsbereich ist.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Um alte Genossen unterzubringen!)


    Deshalb, Herr Bundesminister Scharping, haben Sie wohl
    gar nichts dazu gesagt.

    Die GEBB soll die zweite Säule dieser so genannten
    Bundeswehrreform sein. Weshalb haben Sie nichts dazu
    gesagt, ob denn Frau Fugmann-Heesing von sich aus ge-
    gangen ist oder ob Sie ihr den Stuhl vor die Tür gesetzt ha-
    ben?


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Weil sie doch so gut war!)


    Beides wäre schlimm genug. Entweder durfte sie das, was
    sie für erforderlich hielt, nicht tun und ist deshalb von sich




    Manfred Opel

    20147


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    aus gegangen, oder aber sie hat dieLeistung nicht erbracht,
    weshalb Sie ihr den Stuhl vor die Tür gestellt haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Lieber Herr Bundesminister Scharping, Sie müssen

    sich sagen lassen: Ihre so genannte Bundeswehrreform ist
    schon heute kläglich gescheitert. Sie flüchten sich in Zah-
    len; Kollege Kröning unterstützt Sie dabei. Ich schätze ihn
    persönlich sehr, aber er hat ein Durcheinander in die Zah-
    len gebracht und geglaubt, er könne erfolgreich sein, in-
    dem er dies und das und jenes vergleiche. Lieber Kollege
    Kröning, so geht es nicht.

    Was macht der Bundesminister? Er erklärt, 500 Rah-
    menverträge seien bereits unterschrieben worden. Täglich
    drängten sich noch mehr danach zu unterschreiben. Ich
    finde niemanden mehr, der sich danach drängen würde,
    denn dies ist ein wertloses Stück Papier. 22 Verträge ha-
    ben Sie bereits erarbeitet. Verehrter Herr Bundesminister
    Scharping, in der Papierform sind Sie also sehr stark, aber
    wir wollen Fakten sehen.

    Unsere Soldaten, die im Einsatz stehen, werden mor-
    gen vielleicht in anderen Bereichen eingesetzt. Herr Bun-
    desaußenminister, Herr Abgeordneter Fischer – Sie sitzen
    in den Reihen der Abgeordneten –, Sie haben diese
    Einsätze vehement verteidigt und auf Ihrem Parteitag für
    sie gekämpft. Bis auf Herrn Fischer, den ich jetzt einmal
    ausnehmen muss – er trägt Krawatte und Anzug –, haben
    alle anderen Grünen nach dem letzten Parteitag wieder
    ihre Jeansuniform angezogen,


    (Beifall bei der CDU/CSU – Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    damit sie wieder sagen können: Wir sind doch die Grünen,
    auch wenn wir in der Zwischenzeit mehrere Kehrtwen-
    dungen vorgenommen haben.

    Herr Außenminister Fischer, Sie machen sich ja auch
    über Ihren Ministerkollegen Scharping lustig.


    (Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Nein!)


    Er tritt als Händler von altem Verteidigungsmaterial auf.
    Dagegen habe ich überhaupt nichts einzuwenden; das
    Verschrotten wäre noch teurer. Weshalb sollte man es
    nicht befreundeten Armeen anbieten? Weil es kurz vor
    Ihrem Parteitag war, untersagten Sie ihm mit ganz großem
    Mediengetöse diese Aktion. Sie haben ihm das regelrecht
    untersagt. Das ist eine saubere Bundesregierung, in der
    der eine Minister dem anderen etwas untersagen darf. Und
    der Bundeskanzler sagt überhaupt nichts dazu, sondern
    nimmt das alles nur mit ruhiger Hand hin. Selbst die ei-
    genen Fraktionskollegen, lieber Herr Bundesminister
    Scharping, machen sich schon über Sie lustig. Sie sagen,
    sie brauchen keinen Verteidigungsminister mehr. Jetzt
    soll die Befehl- und Kommandogewalt über die Bundes-
    wehr dem Bundeskanzler übertragen werden. Das heißt,
    Sie dürfen vielleicht noch im Büro sitzen und sich darü-
    ber freuen, dass Papier produziert wurde. Aber Sie wer-
    den überhaupt nichts mehr zu sagen haben. Das ist ja im
    Moment auch schon so.

    Sie tragen Zahlen vor und sagen: Wir haben Erlöse von
    200 Millionen DM erzielt. – Gestrichen! Sie haben das

    schlicht und einfach gestrichen. Gehen Sie einmal raus zu
    der Truppe! Die werden Ihnen sagen: Wir können die
    Hubschrauber nicht mehr fliegen lassen. Wir haben keine
    Betriebsstoffe mehr, weil Sie das gestrichen haben. Also,
    gehen Sie wieder mal zur Truppe und lieber nicht zu den
    Kabinettssitzungen; dort werden Sie sowieso nur noch
    weiter demontiert, wenn das überhaupt noch geht.

    Jetzt will ich Ihnen noch sagen, weshalb das mit den
    Erlösen überhaupt nicht funktionieren kann. Sie haben er-
    klärt – das haben Sie heute noch einmal betont –, Sie woll-
    ten mit der so genannten Privatisierung bis zu 1 Milli-
    arde DM Erlöse erzielen. Sie streichen die Bundeswehr
    einfach zusammen. Sie schließen Kasernen. Sie lösen das
    ABC-Bataillon in Sonthofen auf, wohl wissend, dass wir
    ohne diese ausgebildeten Soldaten keine Möglichkeit ha-
    ben, Prüfungen im Bereich der A-, B- und C-Waffen vor-
    zunehmen. Sie schließen Riesenstandorte, zum Beispiel
    in Memmingen,


    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh je!)


    und glauben dann auch noch, Geld dafür zu bekommen.
    Die Region ist gestraft genug. Die wird wirtschaftlich,
    materiell außerordentlich leiden. Da glauben Sie, dass die
    Kommunen oder jemand sonst dort in der Lage sein soll,
    Ihnen für dieses Gelände auch nur einen Pfennig zu ge-
    ben? Vielmehr sollten Sie diesen Kommunen helfen; das
    wäre notwendig.


    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Am liebsten nur deiner!)


    Zum Schluss sage ich noch einmal: Unsere Soldaten
    und auch die zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter er-
    bringen angesichts der Misere, angesichts dessen, was ih-
    nen von dieser Bundeswehrführung zugemutet wird, eine
    großartige Leistung. Nur, sie müssen auch weiterhin dazu
    imstande sein. Sie müssen entsprechend ausgerüstet wer-
    den, sie müssen entsprechend ausgebildet werden, damit
    sie diese Leistung auch zukünftig erbringen können.

    Deshalb haben wir unsere Anträge gestellt. Es wäre im
    Interesse unserer Soldatinnen und Soldaten, meine lieben
    Kolleginnen und Kollegen insbesondere von der SPD-
    Fraktion – auf die Position der Grünen gebe ich sowieso
    nichts; was sie heute sagen, ist morgen schon wieder völ-
    lig anders –, wenn Sie unseren Anträgen zustimmten.