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ID1420404000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Lothar Mark


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Liebe Kolle-
    ginnen! Liebe Kollegen! Wenn einem bei einigen Beiträ-
    gen zu Ohren kommt, dass wir zu wenig für Ostdeutsch-
    land machen würden, dann, denke ich, liegt das daran,




    Günter Nooke

    20085


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    dass entweder die Haushalte nicht richtig gelesen werden
    oder man sich nur auf eine Zahl versteift.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich nenne einfach nur einmal für den Einzelplan 04, für

    den ich hier spreche, einige Stichworte zum Bereich Kul-
    tur: Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten, Stiftung
    Preußischer Kulturbesitz – diese bezieht zwar auch den
    Westteil Berlins mit ein, greift aber nach Ostdeutschland
    über –, für „Kultur in den neuen Ländern“ stellen wir al-
    lein 30 Millionen Euro zur Verfügung; Stiftung Weimarer
    Klassik, Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Wart-
    burg-Stiftung, Francke’sche Stiftung, Stiftung Luther-
    gedenkstätten, Bauhaus Dessau und viele andere mehr
    zeugen davon, dass intensiv Mittel nach Ostdeutschland
    fließen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Nach Aussagen des Deutschen Kulturrates vom

    25. November 2001 befindet sich die Bundeskulturpolitik
    auf der Zielgeraden. Bereits wieder in Vergessenheit ge-
    raten sind – weil eben doch schon als selbstverständlich
    angesehen – die Einrichtung des Ausschusses für Kultur
    und Medien, der eine ausgezeichnete Arbeit leistet, sowie
    die Einsetzung eines Staatsministers beim Bundeskanzler
    als Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenhei-
    ten der Kultur und der Medien.

    Nun zu einzelnen Themen: Die Reform des Künst-
    lersozialversicherungsgesetzes im Frühjahr dieses Jahres
    zeigt, dass wir in der Koalition heiße Eisen anpacken, die
    16 Jahre lang einer Lösung harrten. Die Reform des Stif-
    tungssteuerrechts trat bereits im Januar 2000 in Kraft. Die
    zweite Stufe der Novellierung des Stiftungsrechtes steht
    noch aus. Ohne eine Reform des Stiftungszivilrechts
    bliebe diese Stiftungsrechtsreform ein Torso. Kultur-
    staatsminister Dr. Nida-Rümelin und Justizstaatssekretär
    Dr. Eckhart Pick haben deshalb eine Modernisierung des
    Stiftungsprivatrechts noch in dieser Legislaturperiode zu-
    gesagt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Als ein neues Thema wurde in dieser Legislaturperiode

    endlich die Reform der beschränkten Steuerpflicht aus-
    ländischer Künstlerinnen und Künstler in Angriff genom-
    men. Die so genannte Ausländersteuer hat nach der 1996
    durch die alte Regierung vorgenommenen Erhöhung von
    15 auf 25 Prozent dazu beigetragen, dass immer weniger
    Künstlerinnen und Künstler aus dem Ausland in der Bun-
    desrepublik auftreten. Es wird von einem Rückgang von
    über 30 Prozent gesprochen. Konsequenz daraus ist, dass
    natürlich auch deutsche Künstlerinnen und Künstler we-
    niger Einladungen ins Ausland erhalten.

    Deshalb begrüße ich den Beschluss des Finanzaus-
    schusses, die Reform der Ausländersteuer einzuleiten.
    Künftig soll eine Freigrenze bestehen: Pro Auftritt sind
    bis zu 250 Euro je Künstler steuerfrei. Für höhere Ho-
    norare soll eine allmähliche Staffelung bis zu 25 Prozent
    eingeführt werden, die aber ab 2003 wiederum auf 20 Pro-
    zent reduziert werden soll.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich bin sehr erleichtert, dass die Bundesregierung mit
    dem Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der vertrag-
    lichen Stellung von Urhebern und ausübenden Künst-
    lern ein weiteres Problem aufgegriffen hat und dies einer
    Lösung zuführen wird. Es ist an der Zeit, dass Urheber
    und ausübende Künstler einen gesetzlichen Anspruch auf
    eine angemessene Vergütung erhalten. Konkretisiert wird
    diese Angemessenheit über gemeinsame Vergütungsre-
    geln, die die Verbände von Urhebern gemeinsam mit Ver-
    bänden von Werknutzern oder einzelnen Werknutzern
    aufstellen. Auf diese Weise bestimmen die Beteiligten in
    einem konsensorientierten Verfahren selbst, was in ein-
    zelnen Bereichen der Kulturwirtschaft angemessen ist.
    Strukturelle Besonderheiten können und sollen hierbei
    berücksichtigt werden. Dies ist ein guter und begehbarer
    Weg zur Sicherung der Urheberrechte.

    In der letzten Zeit hat die Diskussion über die Bun-
    deskulturstiftung die Gemüter sehr intensiv erregt. Es ist
    uns gelungen, den Anfang für die Einsetzung einer Bun-
    deskulturstiftung zu schaffen, indem im Bundeshaushalt
    25 Millionen DM angesetzt werden.


    (Beifall bei der SPD)

    Was uns niemand zugetraut hätte, ist, dass wir Verpflich-
    tungsermächtigungen für das nächste Jahr in Höhe von
    50 Millionen DM und für das Jahr 2004 in Höhe von
    75 Millionen DM eingetragen haben.


    (Beifall bei der SPD)

    Ein Sabotageversuch der CDU/CSU in diesem Zusam-

    menhang ist gescheitert.

    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sehr gut!)

    Der Kulturhaushälter Steffen Kampeter wollte, im Unter-
    schied zum sehr konstruktiven Kultursprecher Dr. Nobert
    Lammert, das Projekt torpedieren. Seine Begründung,
    Dr. Nida-Rümelin könne nach Gutsherrenart Staatsknete
    nach Belieben ausgeben, zeugt von erstaunlicher Un-
    kenntnis.


    (Beifall bei der SPD – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das ist bei Kampeter immer so!)


    Die neu formulierte Zweckbestimmung begrenzt viel-
    mehr den Stiftungszweck – dies besagt auch schon der Ti-
    tel der Stiftung –: Förderung national und international
    bedeutsamer Vorhaben insbesondere zur kulturellen Inte-
    gration, Kooperation und Innovation über eine nationale
    Kulturstiftung.

    Nida-Rümelin hat ein überzeugendes Konzept für die
    Kulturstiftung vorgelegt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Nun liegt der Ball auf dem Spielfeld. Es kommt darauf an,
    wie die Länder reagieren, ob sie ihre Zurückhaltung auf-
    geben oder ob sie bereit sind, sich im Rahmen dieser
    großen Lösung einzubringen. Immerhin haben sowohl der
    Regierende Bürgermeister Wowereit als auch der CDU-
    Ministerpräsident Koch gegenüber der Kulturpolitischen
    Gesellschaft inzwischen konstatiert, dass sie bereit seien,
    die Meinungen der Kulturpolitischen Gesellschaft zu tra-




    Lothar Mark
    20086


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    gen, wonach hier Zukunftsfähigkeit für die Kultur ge-
    schaffen werde.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Am 20. Dezember können die Länder zeigen, wie ernst

    sie die Kulturförderung in der Bundesrepublik nehmen
    und inwieweit sie zur Kulturkooperation mit dem Bund
    bereit sind.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Der Kulturhaushalt des Jahres 2002 verzeichnet
    gemäß seiner besonderen Bedeutung einen deutlichen
    Zuwachs im Verhältnis zum Haushalt 2001, und zwar eine
    Steigerungsrate von 3,06 Prozent.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Der Kulturhaushalt wächst somit überproportional im
    Vergleich zum Gesamthaushalt. Damit ist es gelungen,
    punktuell sinnvolle Erhöhungen der Mittel für wichtige
    kulturelle Projekte, wie zum Beispiel die Kulturstiftung,
    zu ermöglichen.

    Neben den bereits erwähnten werden folgende Positio-
    nen verändert. Ich fasse zunächst einige kleine Bereiche
    zusammen, die aufzeigen, dass wir bereit sind, uns um
    Details zu kümmern. Es geht um die Erhöhung der Mittel
    für die Stiftung sorbisches Volk, für das Stasi-Museum
    „Runde Ecke“, für das Hermann-Hesse-Jahr in Calw, für
    den Seelter Buund und für die Villa Aurora. Größere Ver-
    änderungen nehmen wir bei der Förderung der Bundes-
    stadt Bonn vor in Höhe von immerhin 1,023 Millionen
    Euro plus eine Modifizierung bis zum Jahre 2010.

    Einen kleinen Betrag möchte ich erwähnen, weil er
    eine ganz besondere Geschichte hat. Wir haben eine ge-
    ringfügige Erhöhung der Mittel für die Gedenkstätte
    Buchenwald vorgenommen, um die Geschichte der Firma
    Topf & Söhne untersuchen zu lassen, die Verbrennungs-
    öfen für die Konzentrationslager hergestellt hat. Ich
    denke, dass dies einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung
    unserer Geschichte darstellt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    In Berlin haben wir beim Haus der Kulturen der Welt
    und bei den Berliner Festspielen noch einmal ordentlich
    aufgestockt, damit beide Einrichtungen, ihrem Sinne ent-
    sprechend, in der Bundeshauptstadt Berlin glänzen und
    Kultur präsentieren können.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich will noch auf die Gedenkstätte Sachsenhausen hin-
    weisen, die 2 Millionen Euro für zusätzliche Gestaltungs-
    und Umbaumaßnahmen bekommt.

    Schließlich verweise ich auf den Auslandskanal der
    Deutschen Welle. Wir wollen, dass der deutsche Aus-
    landskanal Kooperationen mit ARD und ZDF eingehen
    kann. Damit würde ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung
    gehen. Wir waren der Auffassung, dass eine entspre-
    chende Umsetzung der Pläne hinsichtlich des deutschen
    Auslandskanals jetzt erfolgen muss.

    Wenn man nicht zur Unterschrift käme, wäre das Projekt
    in Zukunft wieder verbaut und die ganze Mühe wäre um-
    sonst gewesen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wir haben Verpflichtungsermächtigungen für die

    Jahre 2003, 2004 und 2005 festgelegt und liegen somit
    pro Jahr bei 5,113 Millionen Euro.

    Dieser kleine Auszug aus unserer Kulturbilanz zeigt,
    dass wir der Kultur im Land nicht nur einen höheren Stel-
    lenwert als die abgewählte Bundesregierung beimessen,
    sondern dass wir längst fällige Kulturförderkriterien erar-
    beitet haben und erarbeiten, Planungssicherheit gewähr-
    leisten, die Rahmenbedingungen verbessern und heiße Ei-
    sen anpacken. Dabei wird die Kulturhoheit der Länder
    voll respektiert; dies ist inzwischen wirklich kein Diskus-
    sionsthema mehr.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Die Kultur ist bei dieser Regierung und den Koaliti-

    onsfraktionen in guten Händen. Schon bei den letzten
    Haushaltsberatungen kam bei den CDU/CSU-Reden das
    Wort „Kultur“ nicht vor. Ist das Programm? – Meine Ant-
    wort: Nein, das ist ein Zustand!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS – Jörg Tauss [SPD]: Kulturlosigkeit!)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Das Wort hat
jetzt der Abgeordnete Peter Hintze.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Hintze


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine
    sehr geehrten Damen und Herren! Es ist eine gute Tradi-
    tion in diesem Parlament, dass die Außen- und Europa-
    politik mehr Übereinstimmung aufweist als andere
    Politikbereiche. Dennoch denke ich, dass es gut ist, am
    Schluss dieser Debatte auch die Außen- und Europapoli-
    tik unseres Herrn Bundeskanzlers einmal einer kritischen
    Würdigung zu unterziehen. Zwar wissen wir seit kurzem,
    es muss nicht immer Kaviar sein, und der „Steiner des An-
    stoßes“ ist auch weggeräumt;


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    dennoch ist die Bilanz dieser Bundesregierung in der Eu-
    ropapolitik ernüchternd.

    Deutschland hat drei wertvolle Jahre in und für Europa
    verloren:


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Unsinn!)


    eine schwache Agenda 2000, ein trostloses Ergebnis von
    Nizza und die rote Laterne des letzten Platzes unter allen
    Eurostaaten.

    Besonders kritisch aber ist der neue politische Zug, der
    in diese Regierung eingekehrt ist und der eine Abkehr von
    der europapolitischen Tradition bedeutet, wie sie bei allen
    Bundeskanzlern, von Konrad Adenauer über Helmut
    Schmidt bis Helmut Kohl, üblich und richtig war, nämlich




    Lothar Mark

    20087


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    dass in Europa kleine und große Staaten fair miteinander
    umgehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Diese Regierung hat es fertig gebracht, erst unserem
    Nachbarn, Freund und Partner Österreich mithilfe der an-
    deren Staaten in Europa zu drangsalieren und dann das
    Missverständnis aufkommen zu lassen, es gebe in den
    Fragen der internationalen Politik in Europa Staaten ers-
    ter und zweiter Klasse; denken Sie an das unselige Vor-
    treffen von Gent.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Integration Deutschlands in Europa hat uns Aner-

    kennung und einen Platz in der Welt gesichert. Wenn wir
    diese Idee aufs Spiel setzen, wenn wir versuchen, Mini-
    großmacht zu spielen, wenn wir versuchen, nationalstaat-
    liche Rückfälle zu üben, dann wird das Deutschland und
    Europa schaden. Deswegen fordere ich den Bundeskanz-
    ler auf, konzeptionell zu Europa zurückzukehren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Viele Kommentatoren haben das Abstimmungsergeb-

    nis bei der Vertrauensfrage am 16. November als einen
    Pyrrhussieg bezeichnet. Der Preis dieses Erfolges ist die
    Auszehrung dieser Regierung. Was wird sein, wenn die
    Ankündigung von Staatsminister Zöpel wahr wird und
    Deutschland in einem anderen Konflikt gefordert wird?
    Man kann diese Koalition nur einmal zusammenpressen.
    Wiederholen lässt sich das nicht. Ich sage Ihnen: Rostock
    hin, Nürnberg her – mit solchen politischen Kräften ist
    kein Staat zu machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    FürdieGlaubwürdigkeitdieserKoalitiongibt eseinePrü-

    fungsfrage, die jeder Abgeordnete im Bundestag und jeder
    Zuschauer zu Hause nachvollziehen kann. Diese Frage lau-
    tet:WiewürdeRot-Grünhandeln,wenndieRollenvertauscht
    wärenund sie nicht in derRegierung, sondern in derOpposi-
    tion säßen? Jeder kann sich ausmalen, was hier vor dem
    Reichstag los wäre, an der Spitze Heidemarie Wieczorek-
    ZeulundJoschkaFischer, dahinter die aufgehetztenMassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie würden demonstrieren wie damals, als Sie unter
    Führung dieses Bundeskanzlers – da war er noch nieder-
    sächsischer Ministerpräsident –, auf die Barrikaden gin-
    gen, nachdem die Amerikaner dem überfallenen Kuwait
    zu Hilfe kamen. Meine Damen und Herren, bündnispoli-
    tische Glaubwürdigkeit wird daran deutlich, ob man in der
    Opposition dasselbe sagt wie in der Regierung oder ob
    man sich so verhält wie diese unglaubwürdige Regierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Jörg Tauss [SPD]: Wer wäre denn dann Kanzler, Herr Hintze?)


    Die gestern auf dem Petersberg begonnene Afghanis-
    tan-Konferenz unter Leitung der Vereinten Nationen ist
    ein Schritt in Richtung Frieden und eines politischen Neu-
    anfangs.


    (Jörg Tauss [SPD]: Aha! – Dr. Peter Struck [SPD]: Das müssen Sie einmal Herrn Glos sa gen! – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Dafür sollten wir doch keine Haushaltsmittel einsetzen! Fragen Sie einmal Herrn Glos!)


    Ich stehe nicht an zu sagen – das ist einer der wenigen
    Punkte, in denen ich ausnahmsweise für einen Moment
    mit dem Bundeskanzler übereinstimme –, dass es auch für
    uns in Deutschland eine wichtige und gute Sache ist, dass
    die streitenden Parteien versuchen, hier eine Friedensord-
    nung zu entwickeln.

    Ich will der Regierung gleich etwas mit auf den Weg
    geben:


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Übernehmen Sie sich nicht!)


    Der Petersberg wurde jetzt als Tagungsort auserkoren. Er
    wird auch von allen Vertretern der Regierung gelobt. Ich
    hoffe, dass Sie sich auch nach dieser Konferenz daran er-
    innern und diesem für Deutschland und Europa wichtigen
    Tagungszentrum die Bestandsgarantie geben, die sicher-
    stellt, dass der Petersberg der deutschen Außenpolitik er-
    halten bleibt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja sag mal, was hat die Konferenz mit dem Petersberg zu tun? Das ist ein außenpolitischer Rohrkrepierer! – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Kleinkrämerei an dieser Stelle! – Weiterer Zuruf von der SPD: Leichenfledderer!)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Bundes-
    kanzler hat heute in seinem – –


    (Anhaltende Unruhe bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Glocke der Präsidentin – Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Aber Herr Hintze, Sie verbinden die Außenpolitik mit Wahlkreislobbyismus!)


    – Lieber Herr Schlauch, Sie sollten ausnahmsweise Ihre
    Untugend des Zwischenrufens aufgeben und wenigstens
    am Schluss der Debatte zuhören!


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Der Bundeskanzler hat uns heute in dieser Debatte

    wortreich erklärt, warum die Arbeitslosigkeit in Deutsch-
    land so hoch und die Wirtschaftskraft so schwach ist.


    (Dr. Rainer Wend [SPD]: Haben Sie es denn verstanden?)


    Meine Damen und Herren, Deutschland braucht keinen
    Kanzler, der wortreich Fehler begründen kann, und der er-
    klären kann, warum es so viele Fehlleistungen gibt.
    Deutschland braucht die Begründung einer neuen Politik,
    einer Politik für Wachstum und Arbeitskräfte. Das werden
    wir leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)