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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deut- schen Bundestages Bundesminister a. D. Dr. Gerhard Stoltenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 A Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 19917 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 C 1. Einzelplan 01 Bundespräsident undBundespräsidialamt (Drucksachen 14/7301, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 2. Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 14/7302, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 3. Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 14/7303, 14/7321) . . . . . . . 19918 A 4. Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 14/7308, 14/7321) . . . . . . . 19918 A in Verbindung mit 5. Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 14/7319) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 6. Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 14/7320) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 7. Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung von Steu- erverkürzungen bei der Umsatzsteuer und anderen Steuern (Steuerverkürzungs- bekämpfungsgesetz) (Drucksachen 14/6883, 14/7085, 14/7470, 14/7471, 14/7536) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bun- des und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung Plenarprotokoll 14/203 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 I n h a l t : der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1999 bis 2002 (18. Subventions- bericht) (Drucksache 14/6748) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dietrich Austermann, Heinrich-Wilhelm Ronsöhr, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Nachtragshaushalt zur Korrektur der Entwicklung der Bundesfinanzen vorlegen (Drucksachen 14/5449, 14/6339) . . . . . . . 19919 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19919 A Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 19923 B Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . 19924 C Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 19928 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19932 A Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19937 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19939 A Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19947 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19951 C Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 B Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19954 B Heidemarie Ehlert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 19956 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . . . . . . . . . 19957 B Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19958 B Lydia Westrich SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19960 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 19961 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19963 B Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19964 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 19966 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19967 C 11. Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 14/7307, 14/7321) . . . . . . . 19970 B in Verbindung mit 12. Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19970 B Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19970 C Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19972 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19974 C Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19976 A Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19978 A Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19979 A Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 19979 D Norbert Geis CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19982 B Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19984 C 13. Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 14/7306, 14/7321) . . . . . . . 19984 D in Verbindung mit 14. Einzelplan 33 Versorgung (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . . . . 19984 D Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19985 A Gunter Weißgerber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19987 A Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19988 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19991 D Ulla Jelpke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19994 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19996 C Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19997 C Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . 19998 B Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20001 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20003 B Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20004 A Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20005 B Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20006 B Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20008 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20009 B Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20012 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001II 15. Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 14/7316, 14/7321) . . . . . . . 20013 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20013 D Antje-Marie Steen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20015 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20018 A Christian Simmert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20019 D Monika Balt PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20021 A Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20022 B Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20023 D Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20027 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20031 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis-Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem An- trag der Bundesregierung zum Einsatz be- waffneter deutscher Streitkräfte bei der Un- terstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Ver- einten Nationen und des Art. 5 des Nordat- lantikvertrags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen verbunden mit dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (201. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 3 und Zusatztagesordnungs- punkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20031 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 Dr. Maria Böhmer 20029 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 201. Sitzung, Seite 19843 (B), 1. Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Für sehr bedeutsam hält die PDS-Fraktion in diesem Zusammenhang, dass im Rahmen der Beratungen über den Gesetzentwurf im federführenden Bundestagshaushaltsaus- schuss auch eine grundlegende Neuordnung der parlamentarischen Kontrolle auf dem Gebiet der Schuldenpolitik des Bundes einvernehmlich zwischen allen Fraktionen durchgesetzt werden könnte.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 20031 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 27.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 27.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 27.11.2001 Peter Dr. Grehn, Klaus PDS 27.11.2001 Großmann, Achim SPD 27.11.2001 Haack (Extertal), SPD 27.11.2001 Karl-Hermann Hauer, Nina SPD 27.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 27.11.2001 Hörster, Joachim CDU/CSU 27.11.2001 Jünger, Sabine PDS 27.11.2001 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Kramme, Anette SPD 27.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2001 Lennartz, Klaus SPD 27.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 27.11.2001 Lüth, Heidemarie PDS 27.11.2001 Maaß (Wilhelmsha- CDU/CSU 27.11.2001 ven), Erich Müller (Berlin), PDS 27.11.2001** Manfred Nahles, Andrea SPD 27.11.2001 Nolte, Claudia CDU/CSU 27.11.2001 Ostrowski, Christine PDS 27.11.2001 Reiche, Katherina CDU/CSU 27.11.2001 Ronsöhr, CDU/CSU 27.11.2001 Heinrich-Wilhelm Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 27.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 27.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 27.11.2001 Rühe, Volker CDU/CSU 27.11.2001 Schenk, Christina PDS 27.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 27.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 27.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 27.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 27.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 27.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 27.11.2001 ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis- Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag der Bundesregierung zum Ein- satz bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung derVereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen verbunden mit dem Antrag des Bundes- kanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (Tagesordnungspunkt 3 und Zusatzpunkt 4) entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Wir erklären, dass wir dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 GG, den er in Verbindung mit dem Antrag der Bundesregierung „Einsatz bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen“ gestellt hat, zustimmen. Wir stim- men zu in Anbetracht der Konsequenzen einer Ablehnung für die politische, soziale und wirtschaftliche Entwick- lung, die weiter dazu führen könnten, dass die von uns un- eingeschränkt getragene sozialdemokratisch-bündnis- grüne Bundesregierung an ihr Ende kommen könnte. Eine andere Regierungskoalition würde die politische, soziale und wirtschaftliche Lage für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die gesellschaftlich Benachteiligten si- cher verschlechtern und sie zu den Leidtragenden einer nach rechts rückenden politischen Konstellation machen. Das können und wollen wir nicht verantworten! Uns ist der Konflikt zwischen der Regierungsfähigkeit der rot-grünen Koalition und unserer entschiedenen Ab- lehnung des Antrages auf „Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte ...“ aufgezwungen worden. Doch wird sich bei unserer Bejahung der Fortsetzung der sozialdemokra- tisch-bündnisgrünen Regierung nichts an unserem grund- sätzlichen Nein gegen den Einsatz der Bundeswehr außer- halb des NATO-Vertragsgebietes ändern. Erstens. Krieg ist nach unserer Überzeugung kein ge- eignetes Mittel im Kampf gegen den internationalen Ter- rorismus. Wir zweifeln im Bewusstsein der Folgen des Krieges, die für die Beteiligten und Unbeteiligten immer eine große Katastrophe bis zum Tode bedeuten, an dem Sinn der kriegerischen Maßnahmen. Zweitens. Aus prinzipiellen Gründen lehnt die Mehr- heit der Unterzeichner ab, dass die Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebietes zu Kampfhandlungen bereit- gestellt und eingesetzt wird. Drittens. Wir weisen die Bevollmächtigung der Bun- desregierung (Exekutive) über eine Bereitstellung von Kampfverbänden durch den Deutschen Bundestag zu- rück. Damit wird die Verantwortung des Parlaments (Legislative) über den Einsatz von Soldaten auf die Bun- desregierung übertragen und damit seine verfassungs- rechtlich gesicherte Verantwortung für ein verfassungs- gemäßes Gebot abgetreten. Viertens.Wir stehen in der Tradition der SPD, die stolz darauf ist, dass in der fast 140-jährigen Geschichte „die SPD das deutsche Volk nie in einen Krieg geführt hat“. Wir unterstellen damit nicht, dass die Entscheidung für die Bereitstellung der 3 900 Soldaten an die Regie- rung das Ende dieser Tradition bedeutet. Wir sehen viel- mehr die große Gefahr der Eskalation in der genannten Region. Fünftens. Wir haben berücksichtigt, dass die Legitima- tion für die kriegerischen Handlungen auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen gegeben ist, aber die Mehrheit der Unter- zeichner zweifelt wegen des Verstoßes gegen den völker- rechtlich anerkannten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel die völkerrechtliche Legitimität des Bombar- dements auf afghanischem Gebiet an. Wir fordern im Rahmen dieser Erklärung nochmals nachdrücklich die Bundesregierung auf, alle ihre Mög- lichkeiten wahrzunehmen, um das menschliche Elend, was durch das Talibanregime sowie durch andere auto- ritäre und menschenverachtende Systeme in dieser Re- gion entstanden ist, zu lindern. Aus unserer eigenen eu- ropäischen Tradition der Aufklärung haben wir erfahren, dass die Emanzipation der Völker sowie ihrer Bürgerinnen und Bürger einer demokratischen und ins- besondere einer sozialen Grundlage sowie der Herstel- lung von Menschenrechten und sozialen Rechten be- darf. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 200120032 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dieter Wiefelspütz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Bitte schön, aber stellen
    Sie sich darauf ein, dass ich sehr lange antworten werde,
    Frau Bonitz.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das sind wir ja gewohnt vom Innenminister!)


    – Vom Bundesinnenminister lernen heißt siegen lernen.
    Also, Frau Bonitz, Sie haben das Wort.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Heißt stehen lernen!)




Rede von Sylvia Bonitz
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich bleibe immerhin ste-
hen, Herr Kollege. – Herr Wiefelspütz, darf ich daraus,
dass Sie hier von sauberer Finanzierung sprechen,
schließen, dass die zusätzlichen Gelder, die aufgrund der
Steuererhöhungen in zukünftigen Haushaltsjahren verein-
nahmt werden, generell auch für mehr Sicherheit ausge-
geben werden?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dieter Wiefelspütz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ja, aber selbstverständ-
    lich. Wir werden das gemeinsam, Frau Bonitz, nachprü-
    fen. Das ist nämlich unsere Pflicht als Parlamentarier. Wir
    haben das Haushaltsrecht und werden uns sehr intensiv
    darum kümmern. Ich habe ein gewisses Verständnis dafür,
    dass in der Eile nicht das erreicht worden ist, was der Bun-
    desinnenminister, sein Staatssekretär, Sie und die SPD-
    Bundestagsfraktion wollen. Wir hätten das nämlich ei-
    gentlich am liebsten schon jetzt im Einzelplan 06
    verankert.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Warum habt ihr das denn nicht geschafft?)


    Das war so rasch nicht möglich, auch deswegen nicht,
    weil Ihre Leute im Haushaltsausschuss das nicht anders
    wollten.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Das stimmt doch nicht!)


    Wir werden das aber Schritt für Schritt in den Bereich
    des Haushalts des Innenministeriums überführen, weil es
    selbstverständlich gute Gründe dafür gibt, zum Beispiel
    im Hinblick auf Personal. Wer heute einen jungen
    Bundesgrenzschützer einstellt, Frau Philipp, muss dafür
    Sorge tragen, dass auch in 10 oder 15 Jahren das Geld für
    seine Bezahlung da ist. Dieses können Sie nicht über den
    Einzelplan 60 sicherstellen und daher muss das im Ein-
    zelplan 06 etatisiert werden. Als diejenigen, die für innere
    Sicherheit Verantwortung tragen, werden wir das gemein-
    sam mit dem Teil der Bundesregierung, der für innere Si-
    cherheit zuständig ist, durchsetzen.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Sie nehmen 6 Milliarden DM ein und setzen nur 3 Milliarden DM an!)


    Schon im nächsten Haushalt werden Sie die entspre-
    chenden Auswirkungen feststellen. Ich bitte sehr darum,
    dass wir das in dem Stil wie kürzlich im Innenausschuss
    umsetzen. Oder wollen Sie aus diesem Bündnis der Ver-
    nunft in Bezug auf die Etatisierung von Ausgaben für die
    innere Sicherheit ausbrechen? Ich denke, wir sind da auf
    einem sehr vernünftigen Weg. Der Bundesinnenminister
    hat jedenfalls unsere Unterstützung, wenn er sich darum
    bemüht, dass dieses Geld nicht nur dieses eine Mal, son-
    dern auch in künftigen Jahren ausgegeben werden kann,
    und zwar in der Verantwortung des Bundesinnen-
    ministeriums; also für innenpolitische Aufgaben, Herr
    Diller, zur Verfügung steht. Das ist geordnete Haushalts-
    führung. Dass es nach dem 11. September kaum anders zu
    bewerkstelligen war, als es jetzt geschehen ist, dafür habe
    ich durchaus großes Verständnis.


    (Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/ CSU]: Das war eine präzise Antwort!)


    – Lieber Herr Marschewski, das hätten Sie nicht anders
    gemacht. Allerdings muss man sagen: Sie haben es nie
    verstanden, innerhalb kürzester Zeit 500 Millionen DM
    für die innere Sicherheit bereitzustellen. Das ist eine Leis-
    tung dieser Bundesregierung.


    (Sylvia Bonitz [CDU/CSU]: Sie müssen es ordnungsgemäß verbuchen!)


    Es tut mir Leid, Ihnen vorhalten zu müssen, dass Sie dazu
    nicht in der Lage waren. Auch jeder Fachmann räumt ein,
    dass die Koalition von CDU/CSU und FDP noch nicht
    einmal ansatzweise das zustande gebracht hat, was wir im
    Rahmen des Terrorismusbekämpfungsgesetzes zustande
    gebracht haben, und zwar mit Ströbele!


    (Beifall bei der SPD – Beifall des Abg. Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/CSU])


    – Auf den Kollegen Ströbele lasse ich nichts kommen.
    Auch ihm ist das Thema der inneren Sicherheit wichtig.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)





    DieterWiefelspütz

    20009


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ehre, wem Ehre gebührt: Mit dem Kollegen
    Marschewski habe ich eine sehr weit reichende G-10-No-
    velle vereinbart, der Sie zugestimmt haben, Herr
    Marschewski, weil es eine gute Sache war. An dieser
    Stelle war der Kollege Ströbele ein sehr hilfreicher, sach-
    verständiger und hartnäckiger Verhandlungspartner.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/ CSU]: Ströbele als BND-Chef!)


    Die Verhandlungen haben zu vernünftigen Ergebnissen
    geführt.

    Es tut mir Leid, sagen zu müssen, dass Sie so etwas nie
    zustande gebracht haben. Sie haben nur ein Gesetz auf den
    Weg gebracht, das vom Bundesverfassungsgericht kas-
    siert worden ist. Wir haben es reparieren müssen und es
    bei dieser Gelegenheit verbessert. In diesem Zusammen-
    hang hat sich der Herr Kollege Ströbele sehr wohl Ver-
    dienste um die Rechtsgeschichte erworben. Das muss
    doch einmal erwähnt werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja peinlich!)


    Wir haben festzustellen: Die Bürgerinnen und Bürger
    müssen sich nicht für ihren Anspruch auf innere Sicher-
    heit entschuldigen. Es ist ein legitimer Anspruch der Bür-
    ger an den Staat. Dafür ist der Staat da. Wofür sonst soll
    er da sein? Innere Sicherheit gehört zu seiner Kernkom-
    petenz. Es ist gut, dass wir alle das inzwischen begriffen
    haben. Entsprechende Maßnahmen müssen deshalb her-
    unterbuchstabiert werden.

    Allerdings darf es in diesem Zusammenhang keine Ge-
    spensterdebatten geben. Wir brauchen die innere Sicher-
    heit nicht neu zu erfinden. Herr Uhl, auch in Bayern er-
    findet man das Rad nicht neu. Wir brauchen keine
    Militarisierung der Innenpolitik.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Wir brauchen keine Militarisierung der inneren Sicherheit
    und keine neuen Behörden. – Herr Koschyk, warum sind
    Sie so müde?


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Weil ich Ihnen zuhören muss!)


    Warum gähnen Sie bei einer solch interessanten Debatte?
    Es ist eine Zumutung, Ihnen zuzuschauen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Gehen Sie rechtzeitig ins Bett! – Wir wollen auch nicht
    neue Behörden erfinden und ein neues Bundessicherheits-
    amt aufbauen, sondern bestehende Strukturen stärken.
    Herr Koschyk, warum machen Sie solche Vorschläge? Es
    geht doch darum, bewährte Strukturen zu stärken. Aber es
    geht nicht darum, Scheindebatten zu führen.

    Deswegen stocken wir bei der Personal- und Sachaus-
    stattung von allen relevanten Sicherheitsbehörden auf:

    beim Bundesamt für Verfassungsschutz, beim Bundes-
    nachrichtendienst und beim Bundeskriminalamt, dessen
    Zentralstellenkompetenz gestärkt werden soll. Wir stär-
    ken diese Behörden in ihrer Kompetenz, indem wir die
    Personal- und auch die Sachausstattung verbessern. Das
    bringt eine Sicherheitsdividende für uns alle. Wir sollten
    deswegen gemeinsam handeln. Gegen solch einen ver-
    nünftigen Kurs kann doch kein vernünftiger Mensch et-
    was einzuwenden haben.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Cem Özdemir [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Nur weil die Maßnahme von Rot-Grün vorgeschlagen
    wird, muss sie doch nicht automatisch schlecht sein. Ich
    bitte Sie also sehr, sachlich zu bleiben.

    Deutschland ist ein sehr freies, sehr sicheres und
    weltoffenes Land. Daran soll sich auch in Zukunft nichts
    ändern. Wir haben alle begriffen, dass Sicherheit und Frei-
    heit ebenso wenig Gegensätze sind wie effektive Verbre-
    chensbekämpfung und Rechtsstaatlichkeit. Nach unseren
    Grundsätzen gehören Verbrechensbekämpfung, Terroris-
    musbekämpfung und Rechtsstaatlichkeit definitiv immer
    zusammen.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Eben!)

    Ich sage auch sehr freimütig: Innere Sicherheit ist kein

    Monopol des Bundes. Dieser Meinung ist auch der Bun-
    desinnenminister. Innere Sicherheit schaffen wir, Bund und
    Länder, gemeinsam. Dafür haben wir eine außerordentlich
    fähige Innenministerkonferenz, die segensreich arbeitet.

    Ich will aber sehr deutlich sagen: Wir prüfen gerne,
    welche Vorschläge jetzt zu dem Entwurf eines Terroris-
    musbekämpfungsgesetzes aus dem Bereich der Länder
    kommen. Es wird fair geprüft. Ich bitte aber sehr um Ver-
    ständnis: Das, was wir für rechtsstaatliche Errungen-
    schaften halten, das werden wir nicht zur Disposition stel-
    len; das sage ich für die SPD-Bundestagsfraktion.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Befristung von Gesetzen ist nicht nur im Bereich
    von Terrorismusbekämpfung wichtig. Dieses Instrument
    sollten wir auch in anderen Bereichen viel häufiger nutzen.


    (Cem Özdemir [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Nach ein paar Jahren sollten wir schauen, ob es sachlich
    richtig war, ein Gesetz beschlossen zu haben. Dann kann
    man die Gültigkeit eines Gesetzes verlängern.


    (Beifall bei der SPD, beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Wenn wir die Veranlassung sehen, zusätzliche Befug-
    nisse und Kompetenzen für Nachrichtendienste zu schaf-
    fen – lieber Herr Ströbele, Nachrichtendienste sind not-
    wendig; das sollten Sie sich merken –,


    (Heiterkeit bei der SPD und der FDP – HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Keine Geheimdienste!)


    dann müssen wir zusätzliche parlamentarische Kontrollen
    bei den Gremien einbauen, die dafür zuständig sind. Das




    DieterWiefelspütz
    20010


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    gebietet das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit; anderes ist
    für uns nicht verhandlungsfähig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn man für Nachrichtendienste ist – sie werden in der
    Welt, so wie sie ist, auch in Zukunft notwendig sein –,
    dann brauchen wir eine umfassende parlamentarische
    Kontrolle. Das scheint mir unstreitig zu sein. Darüber sind
    wir nicht bereit zu diskutieren. Das ist für uns essenzielle
    Rechtsstaatlichkeit.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Dies ist unstreitig!)


    Darüber hinaus gibt es beispielsweise den Vorschlag,
    die Landesverfassungsschutzämter genauso zu stellen wie
    das Bundesamt für Verfassungsschutz. Darüber muss
    nach meiner Auffassung gesprochen werden können. Da
    kann es keine Schieflage geben. Aber dann muss auch da-
    rüber gesprochen werden, Herr Uhl, dass in Bayern bzw.
    in München die gleichen Mechanismen für die Kontrolle
    von Diensten gelten, wie das hier in Berlin der Fall ist.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Wer bestreitet das?)


    Also bleiben Sie da bitte auf dem gleichen Niveau, was
    die rechtsstaatlichen Sicherungen angeht!


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich noch kurz etwas – selbst 14 Minuten
    Redezeit gehen fürchterlich schnell vorbei –


    (Lothar Mark [SPD]: Was soll ich mit meinen sechs Minuten sagen?)


    zu dem Bereich der Zuwanderung sagen: Ich bin von der
    Rede des Kollegen Bosbach sehr enttäuscht. Man könnte
    auch sagen: verärgert; aber das will ich nicht sein.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Über den Gesetzentwurf!)


    Denn zum wiederholten Male – man redet sich den Mund
    fusselig – wird die Öffentlichkeit falsch informiert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lothar Mark [SPD]: Wider besseres Wissen!)


    Ich will es noch einmal versuchen: Dieses Land braucht
    ein Zuwanderungsgesetz. Dieses Land braucht ein Ge-
    setz, um die Zuwanderung im Interesse dieses Landes zu
    steuern und um in den kommenden Jahren die Zuwande-
    rung auch zu reduzieren. Wir brauchen ein Gesetz, um in
    diesem Land mehr Integration zu schaffen.


    (Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/ CSU]: Nennen Sie einmal Beispiele! Wo denn?)


    Das ist doch Konsens. Sie haben immer bezweifelt, dass
    Rot-Grün sich einigen wird. Wir haben Ihnen immer ge-
    sagt: Warten Sie es ab! – Wir haben uns geeinigt. Das ist
    in einer Koalition nicht immer ganz einfach.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Der Preis war zu hoch!)


    Jetzt beginnt der parlamentarische Prozess. Reden Sie mit
    uns! Aber sprechen Sie nicht mit falscher Zunge, sondern
    im Interesse dieses Landes – und bitte sachgerecht!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich finde es unverschämt, was zum Teil abläuft. Man
    könnte Ihnen das CSU-Programm in Sachen Zuwande-
    rung vorlegen, Herr Uhl, und Sie würden dem nicht zu-
    stimmen.


    (Cem Özdemir [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    In der Staatskanzlei in München ist ein klares Nein ge-
    sprochen worden, weil man sich das Pulver trocken hal-
    ten will. Ich finde es schändlich, dass Sie in einer Sache
    von nationalem Interesse nicht zum Gespräch bereit sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zum Glück gibt es ja den einen oder anderen im Be-
    reich der Union, der das vielleicht anders sehen könnte,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Woher wissen Sie denn das?)


    wie beispielsweise Herrn Müller, den ich persönlich sehr
    schätze, vielleicht auch Herrn Schönbohm. Warum sollte
    Herr Schönbohm nicht belegen wollen, dass ich mich hin-
    sichtlich seiner Haltung immer geirrt habe? Also, bitte
    schön: Er wird die Gelegenheit zu einer sachlichen De-
    batte haben.

    Ich sage Ihnen sehr deutlich: Ein Gesetz wird nur dann
    zustande kommen, wenn sich auch legitime Interessen der
    Union und der FDP wiederfinden. Das finde ich im Übri-
    gen sehr gut; denn es ist ein Gesetz für ganz Deutschland
    und muss für die Zukunft passend sein.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Es passt nicht mit den Grünen zusammen! Das ist das Problem!)


    – Was haben Sie denn gegen die Grünen? Sie sind eine Re-
    gierungspartei. – Der Gesetzentwurf von Otto Schily, der
    im Kabinett verabschiedet worden ist, ist kein rein rot-
    grüner Gesetzentwurf. Das muss doch einmal so gesagt
    werden! In diesem Gesetzentwurf sind auch zahlreiche
    Positionen der FDP und der Union wiederzufinden.