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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deut- schen Bundestages Bundesminister a. D. Dr. Gerhard Stoltenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 A Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 19917 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 C 1. Einzelplan 01 Bundespräsident undBundespräsidialamt (Drucksachen 14/7301, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 2. Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 14/7302, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 3. Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 14/7303, 14/7321) . . . . . . . 19918 A 4. Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 14/7308, 14/7321) . . . . . . . 19918 A in Verbindung mit 5. Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 14/7319) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 6. Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 14/7320) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 7. Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung von Steu- erverkürzungen bei der Umsatzsteuer und anderen Steuern (Steuerverkürzungs- bekämpfungsgesetz) (Drucksachen 14/6883, 14/7085, 14/7470, 14/7471, 14/7536) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bun- des und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung Plenarprotokoll 14/203 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 I n h a l t : der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1999 bis 2002 (18. Subventions- bericht) (Drucksache 14/6748) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dietrich Austermann, Heinrich-Wilhelm Ronsöhr, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Nachtragshaushalt zur Korrektur der Entwicklung der Bundesfinanzen vorlegen (Drucksachen 14/5449, 14/6339) . . . . . . . 19919 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19919 A Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 19923 B Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . 19924 C Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 19928 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19932 A Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19937 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19939 A Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19947 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19951 C Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 B Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19954 B Heidemarie Ehlert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 19956 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . . . . . . . . . 19957 B Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19958 B Lydia Westrich SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19960 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 19961 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19963 B Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19964 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 19966 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19967 C 11. Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 14/7307, 14/7321) . . . . . . . 19970 B in Verbindung mit 12. Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19970 B Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19970 C Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19972 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19974 C Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19976 A Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19978 A Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19979 A Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 19979 D Norbert Geis CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19982 B Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19984 C 13. Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 14/7306, 14/7321) . . . . . . . 19984 D in Verbindung mit 14. Einzelplan 33 Versorgung (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . . . . 19984 D Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19985 A Gunter Weißgerber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19987 A Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19988 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19991 D Ulla Jelpke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19994 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19996 C Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19997 C Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . 19998 B Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20001 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20003 B Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20004 A Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20005 B Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20006 B Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20008 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20009 B Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20012 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001II 15. Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 14/7316, 14/7321) . . . . . . . 20013 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20013 D Antje-Marie Steen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20015 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20018 A Christian Simmert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20019 D Monika Balt PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20021 A Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20022 B Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20023 D Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20027 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20031 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis-Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem An- trag der Bundesregierung zum Einsatz be- waffneter deutscher Streitkräfte bei der Un- terstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Ver- einten Nationen und des Art. 5 des Nordat- lantikvertrags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen verbunden mit dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (201. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 3 und Zusatztagesordnungs- punkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20031 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 Dr. Maria Böhmer 20029 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 201. Sitzung, Seite 19843 (B), 1. Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Für sehr bedeutsam hält die PDS-Fraktion in diesem Zusammenhang, dass im Rahmen der Beratungen über den Gesetzentwurf im federführenden Bundestagshaushaltsaus- schuss auch eine grundlegende Neuordnung der parlamentarischen Kontrolle auf dem Gebiet der Schuldenpolitik des Bundes einvernehmlich zwischen allen Fraktionen durchgesetzt werden könnte.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 20031 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 27.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 27.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 27.11.2001 Peter Dr. Grehn, Klaus PDS 27.11.2001 Großmann, Achim SPD 27.11.2001 Haack (Extertal), SPD 27.11.2001 Karl-Hermann Hauer, Nina SPD 27.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 27.11.2001 Hörster, Joachim CDU/CSU 27.11.2001 Jünger, Sabine PDS 27.11.2001 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Kramme, Anette SPD 27.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2001 Lennartz, Klaus SPD 27.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 27.11.2001 Lüth, Heidemarie PDS 27.11.2001 Maaß (Wilhelmsha- CDU/CSU 27.11.2001 ven), Erich Müller (Berlin), PDS 27.11.2001** Manfred Nahles, Andrea SPD 27.11.2001 Nolte, Claudia CDU/CSU 27.11.2001 Ostrowski, Christine PDS 27.11.2001 Reiche, Katherina CDU/CSU 27.11.2001 Ronsöhr, CDU/CSU 27.11.2001 Heinrich-Wilhelm Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 27.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 27.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 27.11.2001 Rühe, Volker CDU/CSU 27.11.2001 Schenk, Christina PDS 27.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 27.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 27.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 27.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 27.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 27.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 27.11.2001 ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis- Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag der Bundesregierung zum Ein- satz bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung derVereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen verbunden mit dem Antrag des Bundes- kanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (Tagesordnungspunkt 3 und Zusatzpunkt 4) entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Wir erklären, dass wir dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 GG, den er in Verbindung mit dem Antrag der Bundesregierung „Einsatz bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen“ gestellt hat, zustimmen. Wir stim- men zu in Anbetracht der Konsequenzen einer Ablehnung für die politische, soziale und wirtschaftliche Entwick- lung, die weiter dazu führen könnten, dass die von uns un- eingeschränkt getragene sozialdemokratisch-bündnis- grüne Bundesregierung an ihr Ende kommen könnte. Eine andere Regierungskoalition würde die politische, soziale und wirtschaftliche Lage für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die gesellschaftlich Benachteiligten si- cher verschlechtern und sie zu den Leidtragenden einer nach rechts rückenden politischen Konstellation machen. Das können und wollen wir nicht verantworten! Uns ist der Konflikt zwischen der Regierungsfähigkeit der rot-grünen Koalition und unserer entschiedenen Ab- lehnung des Antrages auf „Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte ...“ aufgezwungen worden. Doch wird sich bei unserer Bejahung der Fortsetzung der sozialdemokra- tisch-bündnisgrünen Regierung nichts an unserem grund- sätzlichen Nein gegen den Einsatz der Bundeswehr außer- halb des NATO-Vertragsgebietes ändern. Erstens. Krieg ist nach unserer Überzeugung kein ge- eignetes Mittel im Kampf gegen den internationalen Ter- rorismus. Wir zweifeln im Bewusstsein der Folgen des Krieges, die für die Beteiligten und Unbeteiligten immer eine große Katastrophe bis zum Tode bedeuten, an dem Sinn der kriegerischen Maßnahmen. Zweitens. Aus prinzipiellen Gründen lehnt die Mehr- heit der Unterzeichner ab, dass die Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebietes zu Kampfhandlungen bereit- gestellt und eingesetzt wird. Drittens. Wir weisen die Bevollmächtigung der Bun- desregierung (Exekutive) über eine Bereitstellung von Kampfverbänden durch den Deutschen Bundestag zu- rück. Damit wird die Verantwortung des Parlaments (Legislative) über den Einsatz von Soldaten auf die Bun- desregierung übertragen und damit seine verfassungs- rechtlich gesicherte Verantwortung für ein verfassungs- gemäßes Gebot abgetreten. Viertens.Wir stehen in der Tradition der SPD, die stolz darauf ist, dass in der fast 140-jährigen Geschichte „die SPD das deutsche Volk nie in einen Krieg geführt hat“. Wir unterstellen damit nicht, dass die Entscheidung für die Bereitstellung der 3 900 Soldaten an die Regie- rung das Ende dieser Tradition bedeutet. Wir sehen viel- mehr die große Gefahr der Eskalation in der genannten Region. Fünftens. Wir haben berücksichtigt, dass die Legitima- tion für die kriegerischen Handlungen auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen gegeben ist, aber die Mehrheit der Unter- zeichner zweifelt wegen des Verstoßes gegen den völker- rechtlich anerkannten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel die völkerrechtliche Legitimität des Bombar- dements auf afghanischem Gebiet an. Wir fordern im Rahmen dieser Erklärung nochmals nachdrücklich die Bundesregierung auf, alle ihre Mög- lichkeiten wahrzunehmen, um das menschliche Elend, was durch das Talibanregime sowie durch andere auto- ritäre und menschenverachtende Systeme in dieser Re- gion entstanden ist, zu lindern. Aus unserer eigenen eu- ropäischen Tradition der Aufklärung haben wir erfahren, dass die Emanzipation der Völker sowie ihrer Bürgerinnen und Bürger einer demokratischen und ins- besondere einer sozialen Grundlage sowie der Herstel- lung von Menschenrechten und sozialen Rechten be- darf. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 200120032 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Albrecht Feibel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Minister, warum
    sind Sie eigentlich dagegen, dass alle Opfer jeglicher
    Gewalt – rechtsextremistischer, linksextremistischer, re-
    ligiös motivierter, krimineller Gewalt – in gleicher Weise
    entschädigt und damit gleich behandelt werden? Was ist
    der Grund, dass Sie nur die Opfer der rechtsextremis-
    tischen Gewalt entschädigen?




    Dr. Evelyn Kenzler

    19979


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin der
    Justiz: Lieber Herr Feibel, Sie wissen ganz genau, dass
    das gar nicht zutrifft. Ich sage es Ihnen aber gerne noch
    einmal und danke Ihnen ganz herzlich, dass Sie die Frage
    nochmals in den Raum gestellt haben. Selbstverständlich
    gehört es in den ersten Schwerpunkt dieser rot-grünen
    Bundesregierung und der Koalition, die sie trägt, dass
    man insbesondere den Opfern von Straftatenmehr Hilfe
    zukommen lässt.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Allen! – Walter Hirche [FDP]: Nicht nur einer Auswahl!)


    Deshalb lade ich Sie ganz herzlich ein, bei der Reform des
    Sanktionensystemes mitzumachen. Bisher habe ich das
    noch nicht gehört.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Dann machen Sie doch mal! – Walter Hirche [FDP]: Warum keine Gleichbehandlung?)


    Ich habe nur kritisiert, dass Sie gegen die Sofortentschä-
    digung der Opfer der besonders scheußlichen, politisch
    für unser Land und für die Menschen schädlichen rechts-
    extremistischen Gewalt sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: So ein Quatsch! Das sollte man einem Opfer erzählen! – Norbert Geis [CDU/CSU]: Das hatte einen ganz anderen Zusammenhang! – Walter Hirche [FDP]: Legalität statt Opportunität!)


    Lassen Sie mich fortfahren. Unser zweiter Schwer-
    punkt war und ist die Förderung der Menschenrechte.
    Auch bei diesem Punkt haben wir immer gehört, Sie seien
    dafür. Ich finde es sehr gut, dass wir es geschafft haben,
    dass das Institut für Menschenrechte jetzt wirklich anfan-
    gen kann zu arbeiten. Ich finde es gut, dass wir bei der
    Förderung des Internationalen Strafgerichtshofs so weit
    gekommen sind, dass bald die notwendige Anzahl von
    Ratifikationsurkunden hinterlegt sein wird, sodass wir
    auch hier auf internationaler Ebene zusammenarbeiten
    können werden.

    Ich denke, dass die internationale Rechtszusammen-
    arbeit – sei es durch die Stiftung, die wir auf wirklich si-
    chere Füße gestellt haben, sei es die Zusammenarbeit mit
    der Türkei, sei es der Rechtsstaatsdialog mit China – ge-
    nau in diese Richtung weist. Auch das wird durch diesen
    Bundeshaushalt möglich. Das ist gut.

    Dritter Schwerpunkt ist die europäische Zusammen-
    arbeit, die wir mit der Grundrechte-Charta begonnen
    haben. Das war eine Sache des gesamten Hauses. Aber
    ich darf Sie daran erinnern: 1998, als wir die Regierung
    übernommen haben – zwei Monate später haben wir
    die europäische Präsidentschaft angetreten –, war
    nichts vorbereitet. Wir hatten hervorragende Vorarbei-
    ten aus der SPD-Fraktion, aus der Grünen-Fraktion,
    aus der CDU/ CSU-Fraktion, aber es war nichts vorbe-
    reitet. Wir haben das auf den Weg gebracht. Ich freue
    mich darüber. Es ist ein Beitrag der rot-grünen Rechts-
    politik im europäischen Bereich, dass wir jetzt die
    nächsten Schritte gehen können, um die wichtige euro-
    päische Grundrechte-Charta rechtsverbindlich in die

    Verträge zu übernehmen und damit, wie der Bundes-
    kanzler zusammen mit dem französischen Präsidenten
    gesagt hat, die Verfassungsdiskussion für Europa,
    die wir ja alle wollen, wieder einen Schritt weiter zu
    treiben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Vierter Schwerpunkt: die Modernisierung des Rech-
    tes.Auch da haben wir eine Menge erreicht, von der Ein-
    führung der obligatorischen Schlichtung in § 15 a des Ein-
    führungsgesetzes zur ZPO bis hin zur Modernisierung
    von ZPO, Schuldrecht und Mietrecht. Bei allen diesen
    Dingen hätten wir es natürlich gerne gehabt – lassen Sie
    mich das noch einmal ausdrücklich sagen –, dass Sie nach
    einer inhaltlichen Diskussion, in die die Opposition ent-
    sprechend ihrer Rolle ihre Fragen eingebracht hätte, zu-
    gestimmt hätten. Unter der Hand weiß man doch, dass
    auch Sie der Meinung sind: Jawohl, das war überfällig
    und es ist gut, dass das gemacht wird.


    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Wir haben den Vorschlag doch selbst gemacht! Wir haben doch zugestimmt!)


    Meine Damen und Herren, verehrter, lieber Herr
    Feibel, die Modernisierung des Patentwesens ist eines
    meiner Lieblingsthemen. Wenn man sich anschaut, wie
    Sie das Deutsche Patent- und Markenamt 1998 übergeben
    haben, kommen nicht nur mir die Tränen. Sie haben ver-
    gessen, zu erwähnen, dass wir seit 1993 einen Anstieg der
    Patentanmeldungen und der Markenanmeldungen hatten.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Aber nicht so hoch wie heute!)


    – Aber natürlich: 50 Prozent im Patentbereich, etwa
    78 Prozent im Markenbereich.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Bei uns war der Überhang 60 000 bis 70 000! Bei Ihnen sind es 120 000!)


    In derselben Zeit sind die Personalstellen in diesem Be-
    reich um 16 Prozent zurückgefahren worden. Das werfe
    ich nicht Ihnen persönlich vor, weil Sie damals noch nicht
    im Parlament waren. Wenn Sie erwähnen, dass es bisher
    noch nicht gelungen ist, für jeden einzelnen Patentprüfer
    eine DEPATIS-Station einzurichten – übrigens wird der
    Zugang jedem Patentprüfer möglich sein; das wissen aber
    auch Sie –, dann darf ich Sie noch einmal an die Tatsache
    erinnern, dass es 1998 noch nicht eine einzige DEPATIS-
    Arbeitsstation gab und wir die Trendumkehr mithilfe der
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Patent-
    und Markenamtes und der Kolleginnen und Kollegen von
    Rot-Grün im IT-Bereich, bei der Organisation und natür-
    lich auch bei den Personalstellen vollzogen haben. Das
    möchte ich hier deutlich betonen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Albrecht Feibel [CDU/ CSU]: Da stimme ich ausdrücklich zu, dass die viel geleistet haben!)


    Diese Leistung hätten Sie gerne während Ihrer Regie-
    rungszeit vollbracht, das will ich gar nicht ausschließen.






    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Sie haben es aber nicht geschafft. Ich darf nur noch ein-
    mal daran erinnern, dass das Deutsche Patent- und Mar-
    kenamt 106 zusätzliche Stellen bekommt.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: In diesem Jahr zehn Stellen!)


    Meine Bitte an das ganze Haus ist es, diese Umorganisa-
    tion, diese Modernisierungspolitik sowie die Förderung
    der Informationstechnologie in diesem Bereich tatsäch-
    lich mit zu unterstützen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich darf noch einmal daran erinnern, dass nicht Sie,
    sondern wir es waren, die zur Förderung des Erfindergeis-
    tes eine ganz wichtige Ressource, nämlich den Internet-
    zugang zum Deutschen Patent- und Markenamt, erschlos-
    sen haben. Das war viel Arbeit, nicht nur von mir. Bei
    allen, die dabei mitgeholfen haben, bedanke ich mich
    ganz herzlich.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich noch einen Punkt ansprechen, der mir
    ganz wichtig ist. Ich habe die Innovationsseite dieses
    Haushaltes betont. Wir haben noch eine Menge vor. Auch
    dabei kann ich auf das zurückgreifen, was hier schon ge-
    sagt wurde. Lassen Sie mich Ihnen, Herr Feibel, noch ein-
    mal zu zwei Dingen, die Sie erwähnt haben, etwas sagen:
    Ich habe schon gemerkt, dass es keine richtige Kritik war,
    die Sie vorgebracht haben, sondern Sie jetzt etwas in den
    Raum stellen mussten.


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    – Ja, natürlich.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Norbert Geis [CDU/CSU]: Seien Sie doch nicht so gnädig!)


    Sie haben zum einen gesagt, dass ein Arbeitnehmer
    heute weniger Geld zur Verfügung habe und mehr Steu-
    ern zahlen müsse. Wenn Sie sich die Tabellen anschauen
    würden – ich habe sie mir gerade noch einmal besorgt –,
    dann würden Sie Folgendes feststellen: 1998 – ganz un-
    streitig das letzte Jahr, in dem Sie die Bundesregierung
    stellten –


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Allerletzte Jahr!)

    lag das Durchschnittseinkommen – wir nehmen wie üb-
    lich den allein verdienenden Arbeitnehmer mit zwei Kin-
    dern, Steuerklasse III/II – bei 48 300 DM. Damals hat er
    – wenn Sie zuhören würden, brauchte ich es nicht zwei-
    mal zu sagen – 3 140 DM Steuern gezahlt. Im Jahre 2001
    liegt der Durchschnittsverdienst für genau die gleiche
    Gruppe bei 50 500DM, das heißt bei 2 200DM mehr, aber
    er zahlt erheblich weniger Steuern, nämlich 2 302 DM.


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Hört! Hört! – Norbert Geis [CDU/CSU]: Geht wieder in den Binnenmarkt zurück!)


    Dieses jetzt einfach einmal zu den Zahlen.

    Ihr zweiter Punkt betraf die Ausgaben für Öffentlich-
    keitsarbeit, die Sie immer wieder kürzen wollen.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Haben Sie früher auch immer so gemacht!)


    Dieses Argument hat vor zwei Jahren jedoch schon Ihr
    Kollege und Vorgänger Henke gebracht, der genauso
    sympathisch wie Sie ist. Dem habe ich damals gesagt,
    dass er seinen Ansatz für die Öffentlichkeitsarbeit des
    Verkehrsministeriums 1998 zehnmal so hoch angesetzt
    hatte wie wir. Dieses, lieber Herr Feibel, sollten Sie sich
    noch einmal anschauen. Unser Haushalt ist ein von
    Sparsamkeit geprägter Haushalt, wir gehen gut mit unse-
    ren Ressourcen um.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Das ist doch keine Rechtfertigung! Sie müssen es sachlich rechtfertigen!)


    Selbstverständlich – das machen wir schon seit einigen
    Jahren – bringen wir das unter die Leute, was wir an Ver-
    änderungen vorgesehen haben. Sie wären übrigens der
    Erste, der uns ermahnen würde, mittels Öffentlichkeits-
    arbeit diese Veränderungen auch darzustellen.

    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich möchte Sie
    ausdrücklich einladen, bei den Vorhaben, die jetzt noch
    anstehen, wirklich mitzumachen. Sie, lieber Herr Funke,
    wissen, dass ich Ihre Ratschläge, wenn Sie konstruktiv
    und ernst gemeint sind, immer besonders gern berück-
    sichtige. Dies trifft zum Beispiel auf das allgemeine Anti-
    diskriminierungsgesetz, das Urhebervertragsrecht, die
    Hilfe für die Opfer im Rahmen des Sanktionensystems,
    das Schadensersatzänderungsgesetz, das Stiftungspri-
    vatrecht und – merken Sie auf – auch auf die Juristenaus-
    bildung zu. Auch da haben wir längst die Initiative ergrif-
    fen, aber das wissen ja auch Sie. Nicht so gut ist aber, dass
    dann, wenn wir etwas tun, die einen kommen und sagen,
    es geschehe viel zu schnell. Wenn wir sagen: „Wir müs-
    sen erst noch die Bund-Länder-Absprache wie zum Bei-
    spiel beim Schadensersatzrechtsänderungsgesetz, beim
    Stiftungsprivatrecht oder bei der Juristenausbildung ab-
    warten“, dann sagen Sie, wir seien zu zögerlich. Ich weiß
    aber, dass man es einer Opposition nicht immer recht ma-
    chen kann; ich versuche es trotzdem.


    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Das wissen Sie aus eigener Erfahrung!)


    – Ihre Meinung, lieber Herr Geis, finde ich immer beson-
    ders wichtig. Aber das wissen Sie aufgrund unserer ge-
    genseitigen Sympathie schon längst.

    Ich lade Sie ausdrücklich dazu ein, mit uns weiter zu
    diskutieren. Wir werden unsere Vorhaben zügig und be-
    sonnen weiter verfolgen. Sie werden weiterhin entschlos-
    sen Opposition machen. Diese Aufteilung ist gut; sie ge-
    fällt mir. So wollen wir es die nächsten fünf Jahre halten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich noch einen letzten Punkt ansprechen.
    Seit den schrecklichen Suizid-Terroranschlägen vom
    11. September gibt es neue Entwicklungen, die große He-
    rausforderungen an die Justiz mit sich bringen. Auch dem
    trägt dieser Haushalt Rechnung. Die neuen Herausfor-
    derungen berücksichtigen wir dadurch, dass wir neue




    Bundesministerin Dr. Herta Däubler-Gmelin

    19981


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Stellen für den Generalbundesanwalt, für den Bundes-
    gerichtshof und


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Für das Justizministerium!)


    – natürlich auch dafür – für das Bundesministerium der
    Justiz schaffen. Herr Feibel, ich habe diese Tatsache er-
    wähnt, weil ich mich dafür auch bei Ihnen bedanken
    wollte.


    (Beifall des Abg. Eckart von Klaeden [CDU/CSU])


    Ich finde das völlig angemessen. Lassen Sie es uns aber
    nicht übertreiben!

    Wir werden unsere innovative Rechtspolitik weiter
    fortführen. Sie ist in unserem Haushaltsplan angelegt. Das
    ist eine solide und gelungene Grundlage für die Reform-
    politik, für die wir angetreten sind. Ich bedanke mich bei
    allen, die dabei mit geholfen haben. Ich bedanke mich im
    Übrigen auch bei der Opposition, soweit sie sich fair ver-
    hält.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Zum Ab-
schluss dieser Debatte spricht nun der Kollege Nobert
Geis für die CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Norbert Geis


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine
    sehr verehrten Damen und Herren! Ein Wort noch zu den
    Entschädigungen. Es ist schon so, dass nur für die Opfer
    rechtsextremistischer Gewalttaten Entschädigungen ge-
    zahlt werden. Es ist völlig unverständlich, weshalb nicht
    auch für alle anderen Opfer, die ebenso durch Gewalt ge-
    schädigt worden sind, Entschädigungen vorgesehen sind.
    Das ist und bleibt unverständlich. Darauf haben Sie, Frau
    Ministerin, keine vernünftige Antwort gegeben; denn da-
    rauf kann man keine vernünftige Antwort geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch des Abg. Carsten Schneider [SPD] – Walter Hirche [FDP]: Willkür ist das!)


    Hinzu kommt, lieber Herr Schneider, dass die links-
    extremistisch motivierte Gewalt und Kriminalität zahlen-
    mäßig viel größer sind als die rechtsextremistisch moti-
    vierte Gewalt und Kriminalität.


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Wo denn? Aber nicht in Deutschland!)


    – Um das zu erkennen, brauchen Sie nur in die Statistik zu
    schauen.


    (Carsten Schneider [SPD]: In welche?)

    – Sie brauchen nur in die entsprechende Statistik über
    Straftaten zu schauen. Darin können Sie diese Tatsache
    bestätigt finden.


    (Dr. Ruth Fuchs [PDS]: Das ist der Witz des Jahrhunderts!)


    Noch eine weitere Vorbemerkung. Frau Ministerin, an-
    gesichts der geforderten Sparsamkeit muss man sagen:
    Eine Erhöhung des Etats für Öffentlichkeitsarbeit von
    2000 bis heute um 50 Prozent ist gewaltig. An dieser Tat-
    sache kommen Sie nicht vorbei. Diese Erhöhung dient
    doch nur dazu, Ihre manchmal sehr verunglückte Rechts-
    politik in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Das
    scheint auch notwendig zu sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es geht heute nicht darum, dass wir unseren Blick weit

    in die Zukunft richten; denn was die nächste Legislatur-
    periode angeht, werden wir ein Wort mitzureden haben.


    (Zuruf von der SPD: Nein!)

    Es geht vielmehr um eine Bestandsaufnahme und um ei-
    nen Rückblick. Bei der Bestandsaufnahme, sehr verehrte
    Frau Ministerin, geht es vor allem um die Frage – das er-
    wartet die Bevölkerung von uns –, welchen Anteil die Jus-
    tiz im Kampf gegen Kriminalität, gegen Terrorismus und
    gegen Gewalt leistet. Da ist bei Ihnen aber Sendepause; da
    kommt überhaupt nichts.


    (Lothar Mark [SPD]: Sie wissen, dass das nicht stimmt!)


    Die erste Geige hinsichtlich all dieser Fragen spielt
    doch der Herr Innenminister, der gerade den Saal verlas-
    sen hat. Man muss feststellen, dass Sie etwas blass dane-
    ben stehen. Von Ihnen und von Ihrem Justizministerium
    kommt kein vernünftiger Vorschlag hinsichtlich des
    Kampfes gegen die internationale und organisierte Krimi-
    nalität und vor allen Dingen hinsichtlich des Kampfes ge-
    gen den Terrorismus für mehr innere Sicherheit. Da
    kommt nichts von Ihnen. Entsprechende Maßnahmen er-
    wartet aber die Bevölkerung von uns.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Alfred Hartenbach [SPD]: Aber Herr Geis!)


    Das ist – und war es schon immer – ein wichtiger Auf-
    trag an die Rechtspolitik. Die Rechtspolitik hat gerade in
    diesen Fragen in der Vergangenheit immer einen ganz ent-
    scheidenden Beitrag geleistet. Sie, verehrte Frau Ministe-
    rin, leisten in dieser so wichtigen Frage, die die Bevölke-
    rung von früh morgens bis spät abends beschäftigt, Ihren
    Beitrag nicht. Das muss hier festgehalten werden.


    (Widerspruch des Abg. Alfred Hartenbach [SPD])


    – Lieber Herr Hartenbach, das Justizministerium scheint
    doch eine Unterabteilung des Innenministeriums und kein
    eigenständiges Ministerium zu sein. Wenn es anders wäre,
    dann würden hier Vorschläge auf dem Tisch liegen.


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Das war bei Ihnen so, bei Herrn Kanther!)


    Nun möchte ich dazu beitragen, dass Sie sich etwas be-
    ruhigen.


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Werden S i e ein bisschen ruhiger, Herr Geis!)


    Ich komme zu einem Thema, für das der Bund keine un-
    mittelbare Zuständigkeit hat, das aber von entscheidender
    Bedeutung ist und an dem natürlich auch dem Bund ge-




    Bundesministerin Dr. Herta Däubler-Gmelin
    19982


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    legen sein muss: Es geht um die Modernisierung der
    Justiz,


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da haben Sie alles behindert, was wir vorgeschlagen haben!)


    und zwar insbesondere um die Modernisierung in all den
    Amtsstuben der Justiz in den Ländern, die von SPD-Jus-
    tizministern regiert werden. Da ist nämlich viel zu tun.
    Die Amtsstuben sind manchmal so ausgestattet, als seien
    die Einrichtungen auf dem Flohmarkt gekauft worden.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    Moderne Kommunikationsmittel finden Sie dort nicht.
    Darauf sollten Sie, Frau Ministerin, im Interesse der Ein-
    heitlichkeit der Justiz im ganzen Land Ihr Augenmerk
    lenken.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In Berlin müssen wir erst einmal wieder einen Justizsenator schaffen! Sie haben ihn abgeschafft!)


    Sie haben ein wichtiges Thema angesprochen: die obli-
    gatorische Streitschlichtung. Sie wissen ganz genau,
    dass dieses Thema insbesondere von uns aufgegriffen
    worden ist. Es war in unserem Entwurf eines Gesetzes zur
    ZPO-Reform enthalten. Wir haben die obligatorische
    Streitschlichtung vorgezogen und haben zugestimmt. Das
    müssen Sie doch wissen. Mit Ihnen bin ich der Auffassung:
    Das ist ein wichtiges Instrument. Aber als Bundesjustiz-
    ministerin sollten Sie darauf achten, dass es in den Ländern
    auch umgesetzt wird. Daran mangelt es ausgerechnet wie-
    der in den Ländern, die von SPD-Justizministerinnen und
    SPD-Justizminister regiert werden.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Komisch!)

    Bayern hat dieses Schlichtungsgesetz längst umgesetzt.
    Ich meine, dass dies ein wirklich interessantes Instrument
    ist. Denn dadurch könnten die Amtsgerichte erheblich
    entlastet werden. Wir können dadurch einen Schritt zu ei-
    ner neuen Rechtskultur vielleicht insofern machen, als die
    in unteren Streitwertschichten streitenden Parteien die
    Schlichtung in die Hand nehmen und versuchen, ihren
    Streit selbst zu Ende zu bringen. Deswegen bitte ich
    darum, dass die Umsetzung der obligatorischen Streit-
    schlichtung von Ihnen mit Aufmerksamkeit beobachtet
    wird.

    Sie haben Recht: Sie haben versucht, die ZPO zu re-
    formieren. Das war ein Schlag ins Wasser. Es ist nichts
    übrig geblieben. Mit vereintem Widerstand des Richter-
    bundes, des Anwaltvereines und der Opposition – das sei
    in aller Bescheidenheit hinzugefügt – haben wir es
    tatsächlich geschafft, das Schlimmste zu verhindern.

    Die Experimentierklausel, mit der Sie die Möglich-
    keit eröffnet haben, dass in einzelnen Ländern versucht
    wird, die Rechtsmittelmöglichkeit bei den Oberlandes-
    gerichten anzusiedeln, ist ein Flop.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Keiner experimentiert!)


    Kein Land, nicht einmal die von Ihnen regierten Bundes-
    länder bzw. die von Ihnen gestellten Justizministerinnen
    und Justizminister, sind bereit, diese Experimentier-

    klausel umzusetzen. Bislang hat noch kein einziges Land
    trotz finanzieller Versprechungen – auch das sei hier ein-
    mal gesagt – das, was Sie vorgeschlagen haben, umge-
    setzt. Das beweist, dass diese Experimentierklausel – das
    war ein Grund, weshalb wir am Ende nicht zugestimmt
    haben –


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Nein, nein, das war nicht der Grund!)


    ein Flop gewesen ist und überflüssig war.
    Das Schuldrechtsmodernisierungsgesetz, das eines

    der wichtigsten Gesetzgebungsvorhaben dieser Legis-
    laturperiode – Frau Ministerin, ich kann ruhig ein wenig
    warten, bis Sie Ihre Unterhaltung beendet haben, dann
    werde ich fortfahren; ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit –


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das geht alles von Ihrer Redezeit ab!)


    im Bereich der Justiz gewesen ist – das ist ohne Zweifel
    richtig –, haben Sie in einem Galopp durch das Parlament
    getrieben, sodass dies nur noch mit einer Missachtung des
    Parlaments gleichgesetzt werden kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie wollen offenbar ohne das Parlament regieren. Das
    Parlament ist für Sie ein notwendiges Übel. Am liebsten
    handeln Sie ohne Parlament. Welches Demokratie-
    verständnis ist das aber? Sie sind weit entfernt von einer
    vernünftigen Zusammenarbeit zwischen Parlament und
    Ihrem Ministerium.

    Das Schuldrechtsmodernisierungsgesetz ist in diesen
    Tagen verkündet worden. Die Zeit zwischen Verkündung
    und In-Kraft-Treten am 1. Januar 2002 ist zu kurz. Die
    rechtsberatenden Berufe können sich kaum auf dieses
    Gesetz einstellen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie doch einmal inhaltlich etwas! Das ist doch ein gutes Gesetz!)


    Wir haben davor gewarnt. Warum haben Sie dieses wich-
    tige Gesetz so spät in Angriff genommen? Warum haben
    Sie es so spät vorgelegt? Vor ungefähr einem Jahr haben
    Sie den Referentenentwurf verschickt.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eben! Ein Jahr haben Sie Zeit gehabt!)


    – Den Referentenentwurf! Dieser Referentenentwurf ist
    auf große Kritik gestoßen. Dann haben Sie den Gesetzent-
    wurf vorgelegt, der ebenfalls auf große Kritik gestoßen ist.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie doch mal was Inhaltliches!)


    Die Zeit war zu kurz. Das Parlament braucht für ein so
    wichtiges Gesetz einen längeren Zeitraum. Das haben Sie
    missachtet. Das können wir Ihnen nicht als Verdienst an-
    rechnen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber, Herr Geis, es bleibt doch ein gutes Gesetz!)





    Norbert Geis

    19983


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Im Urhebervertragsrecht machen Sie unter Umständen
    das Gleiche.

    Mit dem Lebenspartnerschaftsgesetz

    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch ein gutes Gesetz!)

    haben Sie versucht, ein Stück Rechtsordnung in unse-
    rem Land von Grund auf umzuwälzen. Wir werden uns
    mit diesem Gesetz niemals abfinden, Herr Beck; wir
    werden es, sobald wir die Möglichkeit haben, wieder
    ändern.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Alfred Hartenbach [SPD]: Das Gesetz ist nicht mehr umkehrbar!)


    Ein Wort zur strafrechtlichen Seite des Unterneh-
    mens. Ich habe schon eingangs gesagt: Die Justiz hat
    bislang keinen vernünftigen Beitrag zum Kampf gegen
    den Terrorismus geleistet. Das hat Folgen, auch für das
    so genannte Sicherheitspaket. Es fehlt uns noch heute
    ein entscheidender Vorschlag zur Kronzeugenrege-
    lung.


    (Hermann Bachmaier [SPD]: Den kriegen Sie noch!)


    Seit zwei Jahren sagt man uns: Die Kronzeugenregelung
    kommt. Ich weiß gar nicht, wovor Sie Angst haben. Vor
    Herrn Beck brauchen Sie keine Angst zu haben; seit
    Rostock macht er alles mit, Hauptsache, die Macht bleibt
    erhalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fragen Sie mal die Frau Justizministerin, ob die das so sieht!)


    Deswegen bitte ich Sie: Lassen Sie diesen Koalitionspart-
    ner und legen Sie uns endlich eine vernünftige Kronzeu-
    genregelung vor. Darum bitten wir. Wir haben eine vor-
    gelegt, die Sie nicht akzeptieren wollen; aber es ist
    wichtig, dass überhaupt eine vorgelegt wird.

    Sie haben in Ihrem Sicherheitspaket auch keine Rege-
    lung zum verdeckten Ermittler. Sagen Sie nicht, der ver-
    deckte Ermittler hätte bei diesem Geflecht der Terroristen
    in Deutschland keine Chance. Wir haben 32 000 islamis-
    tische Extremisten mit verschiedenen Gruppierungen im
    Land, die untereinander Verbindung haben. Das ist das
    klassische Betätigungsfeld des verdeckten Ermittlers.
    Hier liegt kein Vorschlag von Ihnen vor.

    Es fehlt auch ein vernünftiger Vorschlag zu § 12 des
    FAG-Nachfolgegesetzes. Dazu hat Herr Funke schon
    Ausführungen gemacht. Außerdem fehlt – das will ich
    zum Schluss sagen – noch immer ein vernünftiger Vor-
    schlag zur Gewinnabschöpfung. Die Gewinnabschöp-
    fung spielt gerade beim Terrorismus eine entscheidende
    Rolle,


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei der CDU müssen die Gewinne abgeschöpft werden!)


    weil wir dadurch die Bewegungsfreiheit der Terroristen
    einschränken können. Wir haben Vorschläge gemacht, Sie
    haben sie abgelehnt; aber das ist Ihre Masche.

    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU – Alfred Hartenbach [SPD]: Das war der alte Geis, wie wir ihn kennen! – Gegenruf des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Geis, der beißt!)