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ID1420305600

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    Vokabeln: 9
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deut- schen Bundestages Bundesminister a. D. Dr. Gerhard Stoltenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 A Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 19917 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 C 1. Einzelplan 01 Bundespräsident undBundespräsidialamt (Drucksachen 14/7301, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 2. Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 14/7302, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 3. Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 14/7303, 14/7321) . . . . . . . 19918 A 4. Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 14/7308, 14/7321) . . . . . . . 19918 A in Verbindung mit 5. Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 14/7319) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 6. Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 14/7320) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 7. Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung von Steu- erverkürzungen bei der Umsatzsteuer und anderen Steuern (Steuerverkürzungs- bekämpfungsgesetz) (Drucksachen 14/6883, 14/7085, 14/7470, 14/7471, 14/7536) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bun- des und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung Plenarprotokoll 14/203 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 I n h a l t : der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1999 bis 2002 (18. Subventions- bericht) (Drucksache 14/6748) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dietrich Austermann, Heinrich-Wilhelm Ronsöhr, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Nachtragshaushalt zur Korrektur der Entwicklung der Bundesfinanzen vorlegen (Drucksachen 14/5449, 14/6339) . . . . . . . 19919 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19919 A Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 19923 B Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . 19924 C Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 19928 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19932 A Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19937 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19939 A Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19947 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19951 C Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 B Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19954 B Heidemarie Ehlert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 19956 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . . . . . . . . . 19957 B Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19958 B Lydia Westrich SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19960 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 19961 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19963 B Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19964 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 19966 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19967 C 11. Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 14/7307, 14/7321) . . . . . . . 19970 B in Verbindung mit 12. Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19970 B Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19970 C Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19972 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19974 C Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19976 A Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19978 A Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19979 A Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 19979 D Norbert Geis CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19982 B Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19984 C 13. Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 14/7306, 14/7321) . . . . . . . 19984 D in Verbindung mit 14. Einzelplan 33 Versorgung (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . . . . 19984 D Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19985 A Gunter Weißgerber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19987 A Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19988 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19991 D Ulla Jelpke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19994 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19996 C Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19997 C Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . 19998 B Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20001 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20003 B Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20004 A Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20005 B Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20006 B Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20008 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20009 B Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20012 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001II 15. Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 14/7316, 14/7321) . . . . . . . 20013 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20013 D Antje-Marie Steen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20015 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20018 A Christian Simmert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20019 D Monika Balt PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20021 A Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20022 B Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20023 D Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20027 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20031 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis-Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem An- trag der Bundesregierung zum Einsatz be- waffneter deutscher Streitkräfte bei der Un- terstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Ver- einten Nationen und des Art. 5 des Nordat- lantikvertrags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen verbunden mit dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (201. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 3 und Zusatztagesordnungs- punkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20031 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 Dr. Maria Böhmer 20029 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 201. Sitzung, Seite 19843 (B), 1. Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Für sehr bedeutsam hält die PDS-Fraktion in diesem Zusammenhang, dass im Rahmen der Beratungen über den Gesetzentwurf im federführenden Bundestagshaushaltsaus- schuss auch eine grundlegende Neuordnung der parlamentarischen Kontrolle auf dem Gebiet der Schuldenpolitik des Bundes einvernehmlich zwischen allen Fraktionen durchgesetzt werden könnte.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 20031 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 27.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 27.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 27.11.2001 Peter Dr. Grehn, Klaus PDS 27.11.2001 Großmann, Achim SPD 27.11.2001 Haack (Extertal), SPD 27.11.2001 Karl-Hermann Hauer, Nina SPD 27.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 27.11.2001 Hörster, Joachim CDU/CSU 27.11.2001 Jünger, Sabine PDS 27.11.2001 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Kramme, Anette SPD 27.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2001 Lennartz, Klaus SPD 27.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 27.11.2001 Lüth, Heidemarie PDS 27.11.2001 Maaß (Wilhelmsha- CDU/CSU 27.11.2001 ven), Erich Müller (Berlin), PDS 27.11.2001** Manfred Nahles, Andrea SPD 27.11.2001 Nolte, Claudia CDU/CSU 27.11.2001 Ostrowski, Christine PDS 27.11.2001 Reiche, Katherina CDU/CSU 27.11.2001 Ronsöhr, CDU/CSU 27.11.2001 Heinrich-Wilhelm Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 27.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 27.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 27.11.2001 Rühe, Volker CDU/CSU 27.11.2001 Schenk, Christina PDS 27.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 27.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 27.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 27.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 27.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 27.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 27.11.2001 ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis- Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag der Bundesregierung zum Ein- satz bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung derVereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen verbunden mit dem Antrag des Bundes- kanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (Tagesordnungspunkt 3 und Zusatzpunkt 4) entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Wir erklären, dass wir dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 GG, den er in Verbindung mit dem Antrag der Bundesregierung „Einsatz bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen“ gestellt hat, zustimmen. Wir stim- men zu in Anbetracht der Konsequenzen einer Ablehnung für die politische, soziale und wirtschaftliche Entwick- lung, die weiter dazu führen könnten, dass die von uns un- eingeschränkt getragene sozialdemokratisch-bündnis- grüne Bundesregierung an ihr Ende kommen könnte. Eine andere Regierungskoalition würde die politische, soziale und wirtschaftliche Lage für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die gesellschaftlich Benachteiligten si- cher verschlechtern und sie zu den Leidtragenden einer nach rechts rückenden politischen Konstellation machen. Das können und wollen wir nicht verantworten! Uns ist der Konflikt zwischen der Regierungsfähigkeit der rot-grünen Koalition und unserer entschiedenen Ab- lehnung des Antrages auf „Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte ...“ aufgezwungen worden. Doch wird sich bei unserer Bejahung der Fortsetzung der sozialdemokra- tisch-bündnisgrünen Regierung nichts an unserem grund- sätzlichen Nein gegen den Einsatz der Bundeswehr außer- halb des NATO-Vertragsgebietes ändern. Erstens. Krieg ist nach unserer Überzeugung kein ge- eignetes Mittel im Kampf gegen den internationalen Ter- rorismus. Wir zweifeln im Bewusstsein der Folgen des Krieges, die für die Beteiligten und Unbeteiligten immer eine große Katastrophe bis zum Tode bedeuten, an dem Sinn der kriegerischen Maßnahmen. Zweitens. Aus prinzipiellen Gründen lehnt die Mehr- heit der Unterzeichner ab, dass die Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebietes zu Kampfhandlungen bereit- gestellt und eingesetzt wird. Drittens. Wir weisen die Bevollmächtigung der Bun- desregierung (Exekutive) über eine Bereitstellung von Kampfverbänden durch den Deutschen Bundestag zu- rück. Damit wird die Verantwortung des Parlaments (Legislative) über den Einsatz von Soldaten auf die Bun- desregierung übertragen und damit seine verfassungs- rechtlich gesicherte Verantwortung für ein verfassungs- gemäßes Gebot abgetreten. Viertens.Wir stehen in der Tradition der SPD, die stolz darauf ist, dass in der fast 140-jährigen Geschichte „die SPD das deutsche Volk nie in einen Krieg geführt hat“. Wir unterstellen damit nicht, dass die Entscheidung für die Bereitstellung der 3 900 Soldaten an die Regie- rung das Ende dieser Tradition bedeutet. Wir sehen viel- mehr die große Gefahr der Eskalation in der genannten Region. Fünftens. Wir haben berücksichtigt, dass die Legitima- tion für die kriegerischen Handlungen auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen gegeben ist, aber die Mehrheit der Unter- zeichner zweifelt wegen des Verstoßes gegen den völker- rechtlich anerkannten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel die völkerrechtliche Legitimität des Bombar- dements auf afghanischem Gebiet an. Wir fordern im Rahmen dieser Erklärung nochmals nachdrücklich die Bundesregierung auf, alle ihre Mög- lichkeiten wahrzunehmen, um das menschliche Elend, was durch das Talibanregime sowie durch andere auto- ritäre und menschenverachtende Systeme in dieser Re- gion entstanden ist, zu lindern. Aus unserer eigenen eu- ropäischen Tradition der Aufklärung haben wir erfahren, dass die Emanzipation der Völker sowie ihrer Bürgerinnen und Bürger einer demokratischen und ins- besondere einer sozialen Grundlage sowie der Herstel- lung von Menschenrechten und sozialen Rechten be- darf. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 200120032 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rudolf Seiters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich erteile
    das Wort der Bundesjustizministerin, Frau Kollegin
    Dr. Herta Däubler-Gmelin.

    Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin der
    Justiz: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Ich möchte bei dieser zweiten und dritten Lesung des
    Bundesjustizhaushalts mit einem Dank beginnen, und
    zwar mit einem Dank an alle, die bei seinem Zustande-
    kommen geholfen haben. Es ist ein gelungener Haushalt,
    der den sparsamen Umgang mit den Steuergeldern
    ebenso einschließt wie die Förderung der innovativen
    Rechtspolitik, zu der wir uns verpflichtet haben. Gleich-
    zeitig wird er den Anforderungen gerecht, die die Ereig-
    nisse des 11. September und danach uns aufgezwungen
    haben.

    Dieser Dank – lassen Sie mich das sagen – bezieht sich
    natürlich zunächst auf die Kolleginnen und Kollegen des
    Rechtsausschusses, soweit sie mitgeholfen haben – das
    sind insbesondere die Kolleginnen und Kollegen der Ko-
    alition –, dann aber auch auf unsere Kolleginnen und Kol-
    legen im Haushaltsausschuss. Aber ich schließe natürlich
    auch – lassen Sie mich das an vorderer Stelle sagen – die
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesministe-
    riums der Justiz ein, die hervorragende Arbeit geleistet ha-
    ben. Ich darf den Dank auch erstrecken auf die Kollegin-
    nen und Kollegen aus dem Bundesministerium der Finan-
    zen, die dabei geholfen haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dies ist ein gelungener Haushalt. Sparsamkeit auf der
    einen Seite und Förderung der Innovation, für die wir an-
    getreten sind, auf der anderen Seite – diese Balance ist ge-
    nau erreicht worden. Wir haben in der Tat – das ist ja auch
    aus den Beiträgen der Redner der unterschiedlichen Op-
    positionsfraktionen durchaus deutlich geworden – eine
    ganze Menge erreicht.

    Lassen Sie mich die fünf Schwerpunkte, um die es
    uns ging und um die es uns geht, einfach noch einmal in

    Erinnerung rufen. Da ist einmal die Bekämpfung der Ge-
    walt und die Hilfe des Rechts und unserer staatlichen In-
    stitutionen für Schwächere. Das ist ein ganz wichtiger
    Punkt, an dem wir auch festhalten. Erziehung ja, Gewalt
    nein. An diesem Punkt konnten Sie leider nicht mit-
    machen.


    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Weil wir eine bessere Lösung hatten!)


    – Das ist ja bei der Opposition immer so. Die hat immer
    Recht, Herr Geis.


    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Wir hatten sie doch in der letzten Legislaturperiode! Wir haben sie doch ein Jahr vorher erst gemacht!)


    Aber Sie müssen dann in Gottes Namen halt auch mit-
    stimmen;


    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Das können Sie nicht von mir erwarten!)


    dann könnte ich auch Sie hier ausdrücklich loben. Ich
    würde es gerade bei der Gewaltbekämpfung ja furchtbar
    gerne tun.

    Ich nenne weiter Täter-Opfer-Ausgleich, Insolvenz-
    rechtsreform, notwendige Korrekturen bei den Pfän-
    dungsfreigrenzen,


    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Das sind doch alles Ergänzungen, Frau Ministerin!)


    Lebenspartnerschaften, Hilfe bei rechtsextremer Gewalt.
    Übrigens – lassen Sie mich das noch einmal ganz kon-

    kret sagen, lieber Kollege Feibel –: Ich finde, Sie sollten
    Ihre politische Aussage hier nochmals überdenken.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es geht einfach nicht an, dass man hier sagt: Wenn Hilfe
    für Opfer, dann für alle. Drehen Sie es doch auf jeden Fall
    bitte um: Auf jeden Fall bitte Hilfe für die Opfer rechts-
    extremer Straftaten. Und dann helfen Sie uns auch noch
    bei der Reform des Sanktionensystems, mit dem wir allen
    Opfern von Kriminalität endlich das zukommen las-
    sen wollen, worauf sie Anspruch haben. Das wäre genau
    richtig.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Die Frau
Ministerin gestattet eine Zwischenfrage. Herr Kollege
Feibel, bitte schön.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Albrecht Feibel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Minister, warum
    sind Sie eigentlich dagegen, dass alle Opfer jeglicher
    Gewalt – rechtsextremistischer, linksextremistischer, re-
    ligiös motivierter, krimineller Gewalt – in gleicher Weise
    entschädigt und damit gleich behandelt werden? Was ist
    der Grund, dass Sie nur die Opfer der rechtsextremis-
    tischen Gewalt entschädigen?




    Dr. Evelyn Kenzler

    19979


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin der
    Justiz: Lieber Herr Feibel, Sie wissen ganz genau, dass
    das gar nicht zutrifft. Ich sage es Ihnen aber gerne noch
    einmal und danke Ihnen ganz herzlich, dass Sie die Frage
    nochmals in den Raum gestellt haben. Selbstverständlich
    gehört es in den ersten Schwerpunkt dieser rot-grünen
    Bundesregierung und der Koalition, die sie trägt, dass
    man insbesondere den Opfern von Straftatenmehr Hilfe
    zukommen lässt.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Allen! – Walter Hirche [FDP]: Nicht nur einer Auswahl!)


    Deshalb lade ich Sie ganz herzlich ein, bei der Reform des
    Sanktionensystemes mitzumachen. Bisher habe ich das
    noch nicht gehört.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Dann machen Sie doch mal! – Walter Hirche [FDP]: Warum keine Gleichbehandlung?)


    Ich habe nur kritisiert, dass Sie gegen die Sofortentschä-
    digung der Opfer der besonders scheußlichen, politisch
    für unser Land und für die Menschen schädlichen rechts-
    extremistischen Gewalt sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: So ein Quatsch! Das sollte man einem Opfer erzählen! – Norbert Geis [CDU/CSU]: Das hatte einen ganz anderen Zusammenhang! – Walter Hirche [FDP]: Legalität statt Opportunität!)


    Lassen Sie mich fortfahren. Unser zweiter Schwer-
    punkt war und ist die Förderung der Menschenrechte.
    Auch bei diesem Punkt haben wir immer gehört, Sie seien
    dafür. Ich finde es sehr gut, dass wir es geschafft haben,
    dass das Institut für Menschenrechte jetzt wirklich anfan-
    gen kann zu arbeiten. Ich finde es gut, dass wir bei der
    Förderung des Internationalen Strafgerichtshofs so weit
    gekommen sind, dass bald die notwendige Anzahl von
    Ratifikationsurkunden hinterlegt sein wird, sodass wir
    auch hier auf internationaler Ebene zusammenarbeiten
    können werden.

    Ich denke, dass die internationale Rechtszusammen-
    arbeit – sei es durch die Stiftung, die wir auf wirklich si-
    chere Füße gestellt haben, sei es die Zusammenarbeit mit
    der Türkei, sei es der Rechtsstaatsdialog mit China – ge-
    nau in diese Richtung weist. Auch das wird durch diesen
    Bundeshaushalt möglich. Das ist gut.

    Dritter Schwerpunkt ist die europäische Zusammen-
    arbeit, die wir mit der Grundrechte-Charta begonnen
    haben. Das war eine Sache des gesamten Hauses. Aber
    ich darf Sie daran erinnern: 1998, als wir die Regierung
    übernommen haben – zwei Monate später haben wir
    die europäische Präsidentschaft angetreten –, war
    nichts vorbereitet. Wir hatten hervorragende Vorarbei-
    ten aus der SPD-Fraktion, aus der Grünen-Fraktion,
    aus der CDU/ CSU-Fraktion, aber es war nichts vorbe-
    reitet. Wir haben das auf den Weg gebracht. Ich freue
    mich darüber. Es ist ein Beitrag der rot-grünen Rechts-
    politik im europäischen Bereich, dass wir jetzt die
    nächsten Schritte gehen können, um die wichtige euro-
    päische Grundrechte-Charta rechtsverbindlich in die

    Verträge zu übernehmen und damit, wie der Bundes-
    kanzler zusammen mit dem französischen Präsidenten
    gesagt hat, die Verfassungsdiskussion für Europa,
    die wir ja alle wollen, wieder einen Schritt weiter zu
    treiben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Vierter Schwerpunkt: die Modernisierung des Rech-
    tes.Auch da haben wir eine Menge erreicht, von der Ein-
    führung der obligatorischen Schlichtung in § 15 a des Ein-
    führungsgesetzes zur ZPO bis hin zur Modernisierung
    von ZPO, Schuldrecht und Mietrecht. Bei allen diesen
    Dingen hätten wir es natürlich gerne gehabt – lassen Sie
    mich das noch einmal ausdrücklich sagen –, dass Sie nach
    einer inhaltlichen Diskussion, in die die Opposition ent-
    sprechend ihrer Rolle ihre Fragen eingebracht hätte, zu-
    gestimmt hätten. Unter der Hand weiß man doch, dass
    auch Sie der Meinung sind: Jawohl, das war überfällig
    und es ist gut, dass das gemacht wird.


    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Wir haben den Vorschlag doch selbst gemacht! Wir haben doch zugestimmt!)


    Meine Damen und Herren, verehrter, lieber Herr
    Feibel, die Modernisierung des Patentwesens ist eines
    meiner Lieblingsthemen. Wenn man sich anschaut, wie
    Sie das Deutsche Patent- und Markenamt 1998 übergeben
    haben, kommen nicht nur mir die Tränen. Sie haben ver-
    gessen, zu erwähnen, dass wir seit 1993 einen Anstieg der
    Patentanmeldungen und der Markenanmeldungen hatten.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Aber nicht so hoch wie heute!)


    – Aber natürlich: 50 Prozent im Patentbereich, etwa
    78 Prozent im Markenbereich.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Bei uns war der Überhang 60 000 bis 70 000! Bei Ihnen sind es 120 000!)


    In derselben Zeit sind die Personalstellen in diesem Be-
    reich um 16 Prozent zurückgefahren worden. Das werfe
    ich nicht Ihnen persönlich vor, weil Sie damals noch nicht
    im Parlament waren. Wenn Sie erwähnen, dass es bisher
    noch nicht gelungen ist, für jeden einzelnen Patentprüfer
    eine DEPATIS-Station einzurichten – übrigens wird der
    Zugang jedem Patentprüfer möglich sein; das wissen aber
    auch Sie –, dann darf ich Sie noch einmal an die Tatsache
    erinnern, dass es 1998 noch nicht eine einzige DEPATIS-
    Arbeitsstation gab und wir die Trendumkehr mithilfe der
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Patent-
    und Markenamtes und der Kolleginnen und Kollegen von
    Rot-Grün im IT-Bereich, bei der Organisation und natür-
    lich auch bei den Personalstellen vollzogen haben. Das
    möchte ich hier deutlich betonen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Albrecht Feibel [CDU/ CSU]: Da stimme ich ausdrücklich zu, dass die viel geleistet haben!)


    Diese Leistung hätten Sie gerne während Ihrer Regie-
    rungszeit vollbracht, das will ich gar nicht ausschließen.






    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Sie haben es aber nicht geschafft. Ich darf nur noch ein-
    mal daran erinnern, dass das Deutsche Patent- und Mar-
    kenamt 106 zusätzliche Stellen bekommt.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: In diesem Jahr zehn Stellen!)


    Meine Bitte an das ganze Haus ist es, diese Umorganisa-
    tion, diese Modernisierungspolitik sowie die Förderung
    der Informationstechnologie in diesem Bereich tatsäch-
    lich mit zu unterstützen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich darf noch einmal daran erinnern, dass nicht Sie,
    sondern wir es waren, die zur Förderung des Erfindergeis-
    tes eine ganz wichtige Ressource, nämlich den Internet-
    zugang zum Deutschen Patent- und Markenamt, erschlos-
    sen haben. Das war viel Arbeit, nicht nur von mir. Bei
    allen, die dabei mitgeholfen haben, bedanke ich mich
    ganz herzlich.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich noch einen Punkt ansprechen, der mir
    ganz wichtig ist. Ich habe die Innovationsseite dieses
    Haushaltes betont. Wir haben noch eine Menge vor. Auch
    dabei kann ich auf das zurückgreifen, was hier schon ge-
    sagt wurde. Lassen Sie mich Ihnen, Herr Feibel, noch ein-
    mal zu zwei Dingen, die Sie erwähnt haben, etwas sagen:
    Ich habe schon gemerkt, dass es keine richtige Kritik war,
    die Sie vorgebracht haben, sondern Sie jetzt etwas in den
    Raum stellen mussten.


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    – Ja, natürlich.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Norbert Geis [CDU/CSU]: Seien Sie doch nicht so gnädig!)


    Sie haben zum einen gesagt, dass ein Arbeitnehmer
    heute weniger Geld zur Verfügung habe und mehr Steu-
    ern zahlen müsse. Wenn Sie sich die Tabellen anschauen
    würden – ich habe sie mir gerade noch einmal besorgt –,
    dann würden Sie Folgendes feststellen: 1998 – ganz un-
    streitig das letzte Jahr, in dem Sie die Bundesregierung
    stellten –


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Allerletzte Jahr!)

    lag das Durchschnittseinkommen – wir nehmen wie üb-
    lich den allein verdienenden Arbeitnehmer mit zwei Kin-
    dern, Steuerklasse III/II – bei 48 300 DM. Damals hat er
    – wenn Sie zuhören würden, brauchte ich es nicht zwei-
    mal zu sagen – 3 140 DM Steuern gezahlt. Im Jahre 2001
    liegt der Durchschnittsverdienst für genau die gleiche
    Gruppe bei 50 500DM, das heißt bei 2 200DM mehr, aber
    er zahlt erheblich weniger Steuern, nämlich 2 302 DM.


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Hört! Hört! – Norbert Geis [CDU/CSU]: Geht wieder in den Binnenmarkt zurück!)


    Dieses jetzt einfach einmal zu den Zahlen.

    Ihr zweiter Punkt betraf die Ausgaben für Öffentlich-
    keitsarbeit, die Sie immer wieder kürzen wollen.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Haben Sie früher auch immer so gemacht!)


    Dieses Argument hat vor zwei Jahren jedoch schon Ihr
    Kollege und Vorgänger Henke gebracht, der genauso
    sympathisch wie Sie ist. Dem habe ich damals gesagt,
    dass er seinen Ansatz für die Öffentlichkeitsarbeit des
    Verkehrsministeriums 1998 zehnmal so hoch angesetzt
    hatte wie wir. Dieses, lieber Herr Feibel, sollten Sie sich
    noch einmal anschauen. Unser Haushalt ist ein von
    Sparsamkeit geprägter Haushalt, wir gehen gut mit unse-
    ren Ressourcen um.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Das ist doch keine Rechtfertigung! Sie müssen es sachlich rechtfertigen!)


    Selbstverständlich – das machen wir schon seit einigen
    Jahren – bringen wir das unter die Leute, was wir an Ver-
    änderungen vorgesehen haben. Sie wären übrigens der
    Erste, der uns ermahnen würde, mittels Öffentlichkeits-
    arbeit diese Veränderungen auch darzustellen.

    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich möchte Sie
    ausdrücklich einladen, bei den Vorhaben, die jetzt noch
    anstehen, wirklich mitzumachen. Sie, lieber Herr Funke,
    wissen, dass ich Ihre Ratschläge, wenn Sie konstruktiv
    und ernst gemeint sind, immer besonders gern berück-
    sichtige. Dies trifft zum Beispiel auf das allgemeine Anti-
    diskriminierungsgesetz, das Urhebervertragsrecht, die
    Hilfe für die Opfer im Rahmen des Sanktionensystems,
    das Schadensersatzänderungsgesetz, das Stiftungspri-
    vatrecht und – merken Sie auf – auch auf die Juristenaus-
    bildung zu. Auch da haben wir längst die Initiative ergrif-
    fen, aber das wissen ja auch Sie. Nicht so gut ist aber, dass
    dann, wenn wir etwas tun, die einen kommen und sagen,
    es geschehe viel zu schnell. Wenn wir sagen: „Wir müs-
    sen erst noch die Bund-Länder-Absprache wie zum Bei-
    spiel beim Schadensersatzrechtsänderungsgesetz, beim
    Stiftungsprivatrecht oder bei der Juristenausbildung ab-
    warten“, dann sagen Sie, wir seien zu zögerlich. Ich weiß
    aber, dass man es einer Opposition nicht immer recht ma-
    chen kann; ich versuche es trotzdem.


    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Das wissen Sie aus eigener Erfahrung!)


    – Ihre Meinung, lieber Herr Geis, finde ich immer beson-
    ders wichtig. Aber das wissen Sie aufgrund unserer ge-
    genseitigen Sympathie schon längst.

    Ich lade Sie ausdrücklich dazu ein, mit uns weiter zu
    diskutieren. Wir werden unsere Vorhaben zügig und be-
    sonnen weiter verfolgen. Sie werden weiterhin entschlos-
    sen Opposition machen. Diese Aufteilung ist gut; sie ge-
    fällt mir. So wollen wir es die nächsten fünf Jahre halten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich noch einen letzten Punkt ansprechen.
    Seit den schrecklichen Suizid-Terroranschlägen vom
    11. September gibt es neue Entwicklungen, die große He-
    rausforderungen an die Justiz mit sich bringen. Auch dem
    trägt dieser Haushalt Rechnung. Die neuen Herausfor-
    derungen berücksichtigen wir dadurch, dass wir neue




    Bundesministerin Dr. Herta Däubler-Gmelin

    19981


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Stellen für den Generalbundesanwalt, für den Bundes-
    gerichtshof und


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Für das Justizministerium!)


    – natürlich auch dafür – für das Bundesministerium der
    Justiz schaffen. Herr Feibel, ich habe diese Tatsache er-
    wähnt, weil ich mich dafür auch bei Ihnen bedanken
    wollte.


    (Beifall des Abg. Eckart von Klaeden [CDU/CSU])


    Ich finde das völlig angemessen. Lassen Sie es uns aber
    nicht übertreiben!

    Wir werden unsere innovative Rechtspolitik weiter
    fortführen. Sie ist in unserem Haushaltsplan angelegt. Das
    ist eine solide und gelungene Grundlage für die Reform-
    politik, für die wir angetreten sind. Ich bedanke mich bei
    allen, die dabei mit geholfen haben. Ich bedanke mich im
    Übrigen auch bei der Opposition, soweit sie sich fair ver-
    hält.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)