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  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur weiteren Fortentwick- lung des Finanzplatzes Deutschland, Viertes Finanzmarktförderungsgesetz 19625 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19625 B Otto Bernhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19626 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19626 B Leo Dautzenberg CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 19626 C Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19626 D Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 19626 D Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/ CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19627 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19627 A Leo Dautzenberg CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 19627 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19627 C Leo Dautzenberg CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 19627 C Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19627 C Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19628 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 19628 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 19628 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19628 C Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 14/7396) . . . . . . . . . . . . . . . 19628 D Erörterung des BMJ mit Verbänden über Eck- punkte zum Entwurf für ein zivilrechtliches Antidiskriminierungsgesetz im November 2001 MdlAnfr 3 Dr. Ilja Seifert PDS Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ . . . . . . . 19629 A ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19629 A Schlussfolgerungen aus der Erörterung des BMJ mit Verbänden über Eckpunkte zum Ent- wurf für ein zivilrechtliches Antidiskriminie- rungsgesetz im November 2001 MdlAnfr 4 Dr. Ilja Seifert PDS Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ . . . . . . . 19629 D ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19630 A Vergabe von EU-Mitteln und Abschluss von Verträgen mit der Firma Efp in Bonn ohne Aus- schreibung durch das BMA MdlAnfr 5, 6 Dirk Niebel FDP Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . . 19630 C ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19630 D Ungleichbehandlung zwischen Wehr- und Zi- vildienstleistenden bezüglich Weihnachtsgeld MdlAnfr 7 Ina Lenke FDP Antw PStSekr’in Dr. Edith Niehuis BMFSFJ 19632 A ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19632 B ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19633 A Plenarprotokoll 14/200 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 200. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001 I n h a l t : Ungleichbehandlung zwischen Wehr- und Zi- vildienstleistenden bezüglich Entlassungsgeld MdlAnfr 8 Ina Lenke FDP Antw PStSekr’in Dr. Edith Niehuis BMFSFJ 19633 C ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19633 D ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19634 B Übertragung der im Inno-Regio-Programm nicht abgeflossenen Mittel auf 2002 MdlAnfr 9 Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke) CDU/CSU Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19634 C ZusFr Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19634 D Vereinfachung der Antragsmodalitäten des Inno-Regio-Programms für kleine und mittel- ständische Betriebe MdlAnfr 10 Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke) CDU/CSU Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19635 C ZusFr Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19636 A Zinsbelastung des Bundes für den übernom- menen Altschuldenanteil der ostdeutschen Wohnungswirtschaft von 1995 bis 2000 MdlAnfr 14, 15 Christine Ostrowski PDS Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 19636 C, D ZusFr Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . 19636 D Anstieg der Zahl versandter Werbefaxe; Durchsetzung einer europaweiten Identifika- tion des Absenders MdlAnfr 16, 17 Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMWi . . . 19637 B, C ZusFr Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19637 D Auswirkungen einer von der EU-Kommission geplanten Erhöhung der Fördergrenze beim Jahresumsatz auf kleine und mittlere Unter- nehmen MdlAnfr 18 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr’in Margarete Wolf BMWi . . . . 19638 B ZusFr Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19638 C Zahl der für die Bewachung US-amerika- nischer Liegenschaften in Deutschland einge- setzten Bundeswehrsoldaten MdlAnfr 21 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19639 C ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . . 19639 D Ausrüstung der für die Bewachung US-ameri- kanischer Liegenschaften in Deutschland ein- gesetzten Bundeswehrsoldaten MdlAnfr 22 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19640 A ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . . 19640 B Kriterien der Entscheidung über Verbleib bzw. Reduzierung von Standortverwaltungen der Bundeswehr MdlAnfr 23 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19640 C ZusFr Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19640 D Zusatzpunkt 1: Aktuelle Stunde betr.: Was beabsichtigt die Bundesregierung angesichts der in der jüngsten Steuerschätzung prognosti- zierten erheblichen Einnahmeausfälle von Bund, Ländern und Gemeinden zu tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19641 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19641 C Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19642 D Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19644 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19645 C Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19646 C Horst Schild SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19647 D Klaus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . 19648 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19650 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19651 C Nicolette Kressl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19652 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001II Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19653 C Bernd Scheelen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19654 C Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . . . . . 19655 D Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19657 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19658 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19658 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19659 A Anlage 2 Bundesmittel für deutsche Minderheiten in den EU-Beitrittsländern; Einbürgerung von abgelehnten Spätaussiedlerbewerbern nach vierjährigem Inlandsaufenthalt MdlAnfr 1, 2 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19659 C, D Anlage 3 Haltung des Bundeskanzlers zur Mehrheit der Regierungskoalition bei zentralen politischen Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Einsatz deutscher Streitkräfte im Rahmen der gemeinsamen Reaktion auf die Terroran- schläge gegen die USA MdlAnfr 11 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw StMin Hans Martin Bury BK . . . . . . . . 19660 A Anlage 4 Geplanter Einsatz deutscher Streitkräfte im Rahmen der gemeinsamen Reaktion auf die Terroranschläge gegen die USA MdlAnfr 12 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . . . . . . . 19660 B Anlage 5 Vertragsverhältnis zwischen dem BMF und Staats- sekretär a. D. Klaus-Peter Schmidt-Deguelle MdlAnfr 13 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 19660 C Anlage 6 Soziale Absicherung der sich im Einsatz befin- denden Soldaten des E-3A-Einsatzverbandes Erweiterung des Dialogs mit der wehrtechni- schen Industrie angesichts der Entwicklung der aktuellen sicherheitspolitischen Lage MdlAnfr 19, 20 Günther Friedrich Nolting FDP Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19660 C, 19661 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001 Jörg-Otto Spiller 19658 (C)(A) Berichtigung 198. Sitzung, Seite 19373 (A), 3. Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Das Verwaltungsgericht Berlin hat mit seinem noch nicht rechtskräftigen Urteil vom 4. Juli 2001 bestätigt, dass solche Informationen grundsätzlich nur mit Einwilligung der Be- troffenen zugänglich gemacht werden dürfen.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001 19659 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), Gila BÜNDNIS 90/ 14.11.2001 DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 14.11.2001 Bierwirth, Petra SPD 14.11.2001 Bulmahn, Edelgard SPD 14.11.2001 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 14.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 14.11.2001 Peter Fritz, Erich G. CDU/CSU 14.11.2001 Heinrich, Ulrich FDP 14.11.2001 Hempelmann, Rolf SPD 14.11.2001 Hohmann, Martin CDU/CSU 14.11.2001 Dr. Höll, Barbara PDS 14.11.2001 Koppelin, Jürgen FDP 14.11.2001 Lamp, Helmut CDU/CSU 14.11.2001 Lange (Backnang), SPD 14.11.2001 Christian Lippmann, Heidi PDS 14.11.2001 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 14.11.2001* Erich Müller (Berlin), PDS 14.11.2001* Manfred Ost, Friedhelm CDU/CSU 14.11.2001 Philipp, Beatrix CDU/CSU 14.11.2001 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 14.11.2001 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 14.11.2001 Schenk, Christina PDS 14.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 14.11.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 14.11.2001 Hans Peter Dr. Spielmann, Margrit SPD 14.11.2001 Straubinger, Max CDU/CSU 14.11.2001 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 14.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 14.11.2001 Dr. von Weizsäcker, SPD 14.11.2001 Ernst Ulrich * für die Teilnahme an Tagungen der Parlamentarischen Versammlung der WEU entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fragen 1 und 2 des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Drucksache 14/7396, Fragen 1 und 2): Welche längerfristigen Vorstellungen hat die Bundesregierung über die Unterstützung aus dem Bundeshaushalt für die deutschen Minderheiten in den Staaten, die mittelfristig Aufnahme in die Eu- ropäische Union finden werden, und wie begründet die Bundes- regierung ihre Vorstellungen? Treffen Zeitungsmeldungen (vergleiche „Siebenbürgische Zeitung“ vom 31. Oktober 2001) zu, wonach abgelehnte Spätaus- siedlerbewerber, deren volkstumsmäßige Vereinsamung aufgrund des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts vom 3. März 1998 nicht mehr als Benachteiligung im Sinne des § 4 Abs. 2 anerkannt wird, nach einer vierjährigen Inlandsaufenthaltsdauer einzubür- gern sind, und gibt es Überlegungen der Bundesregierung, ebenso gegenüber anderen Altfallgruppen bei abgelehnten Spätaussied- lerbewerbern zu verfahren? Zu Frage 1: Der Beitritt eines Landes zur Europäischen Union steht aus Sicht der Bundesregierung der Fortführung der För- derung der dort lebenden deutschen Minderheiten nicht grundsätzlich entgegen. Es ist allerdings zu erwarten, dass sich infolge der EU-Mitgliedschaft die wirtschaftliche Lage der Beitrittsländer insgesamt und damit auch der deutschen Minderheiten weiter verbessern wird. Insoweit werden Dauer und Art der Hilfen dem europäischen Inte- grationsprozess anzupassen sein. Dies sieht auch schon das vom Beauftragten der Bundesregierung für Aussied- lerfragen 1999 veröffentlichte Konzept zur Aussiedler- politik 2000 vor. Die konkrete Ausgestaltung dieser grundsätzlichen Überlegung wird zu gegebener Zeit mit den Betroffenen unter Berücksichtigung der jeweiligen Rahmenbedingungen zu erörtern sein. Dies gilt gleicher- maßen auch für die Unterstützung aus Deutschland für kulturelle Aktivitäten der deutschen Minderheiten. Zu Frage 2: Zeitungsmeldungen, denen zufolge abgelehnte Spät- aussiedlerbewerber, deren volkstumsmäßige Vereinsa- mung aufgrund des Urteils des Bundesverwaltungsge- richts vom 3. März 1998 – 9 C 3.97 – nicht mehr als Benachteiligung im Sinne des § 4 Abs. 2 Bundesvertrie- benengesetz anerkannt wird, nach einer vierjährigen In- landsaufenthaltsdauer einzubürgern sind, treffen nicht zu. Die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Staatsan- gehörigkeitsrecht (StAR-VwV) vom 13. Dezember 2000 sieht in Nr. 8.1.3.4 die Möglichkeit vor, deutschsprachige Einbürgerungsbewerber aus deutschsprachigen Gebieten in anderen europäischen Staaten, in denen Deutsch Amts- oder Umgangssprache ist, abweichend von dem grundsätzlich geforderten Mindestaufenthalt von acht Jah- ren (Nr. 8.1.2.2 StAR-VwV) bereits nach einer Inlands- aufenthaltsdauer von vier Jahren einzubürgern. Ob und in- wieweit von dieser Ausnahmeregelung bei abgelehnten Spätaussiedlerbewerbern Gebrauch gemacht wird, steht im Ermessen der für die Ausführung des Staatsangehörig- keitsgesetzes zuständigen Länder. Die Frage, ob bei Einbürgerungsbewerbern aus rumä- nischen Gebieten, die zwar im Aufnahmeverfahren nach dem Bundesvertriebenengesetz nach Deutschland ge- kommen sind, aber keine Spätaussiedlerbescheinigung erhalten haben, die Voraussetzungen für eine Verkürzung der Mindestaufenthaltsdauer im Sinne der Nr. 8.1.3.4 StAR-VwV vorliegen, war Gegenstand einer Staatsan- gehörigkeitsreferentenbesprechung am 19./20. Juni 2001. Es wurde hierin festgestellt, dass die StAR-VwV keine gruppenspezifische Regelung für diesen Personenkreis vorsieht. Zugleich wurde Übereinstimmung darüber er- zielt, dass bei diesem Personenkreis und in vergleichba- ren Fällen grundsätzlich keine Bedenken gegen eine vor- zeitige Einbürgerung im Wege des Ermessens bestehen, wenn neben ausreichenden Kenntnissen der deutschen Sprache auch die sonstigen Einbürgerungserfordernisse gegeben sind. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksache 14/7396, Frage 11): Welche Bedeutung misst der Bundeskanzler Gerhard Schröder einer eigenen Mehrheit der Regierungskoalition bei zentralen po- litischen Entscheidungen bei, und ist für ihn die Entscheidung über den Einsatz deutscher Streitkräfte im Rahmen der gemeinsa- men Reaktion auf die Terroranschläge gegen die USA eine solche zentrale politische Frage, die zwingend einer eigenen Mehrheit der Mitglieder der Regierungskoalition bedarf? Der Bundeskanzler hat deutlich gemacht, dass er bei der von Ihnen angesprochenen Entscheidung über den Einsatz deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf die terroristischen Angriffe gegen die USA eine eigene Mehrheit der Koalitionsfrak- tionen erwartet. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Dr. Christoph Zöpel auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksache 14/7396, Frage 12): Wann ist das Ziel des geplanten Einsatzes deutscher Streit- kräfte im Rahmen der gemeinsamen Reaktion auf die Terror- anschläge gegen die USA erreicht, und wer trifft diese Feststel- lung? Die auf der Grundlage der Resolution 1368 (2001) des VN-Sicherheitsrates erfolgende Operation ENDURING FREEDOM, an der sich deutsche bewaffnete Streitkräfte beteiligen sollen, hat das Ziel, staatlich geduldete und unterstützte Führungs- und Ausbildungseinrichtungen von Terroristen auszuschalten, Terroristen zu bekämpfen, ge- fangen zu nehmen und vor Gericht zu stellen sowie Dritte dauerhaft von der Unterstützung terroristischer Aktivitäten abzuhalten. Deutsche bewaffnete Streitkräfte tragen dazu mit ihren Fähigkeiten bei. Der Beitrag schließt auch Leis- tungen zum Zweck der humanitären Hilfe ein. Im Verlauf der Operation wird die Bundesregierung ständig prüfen, inwieweit die zur Verfügung gestellten Fähigkeiten der deutschen bewaffneten Streitkräfte für die Erreichung der jeweils gesetzten Ziele einen wirksamen Beitrag leisten. Im Lichte des Ergebnisses dieser Prüfung und in Abspra- che mit den USA und den Partnern wird sie dann die je- weils nötigen Entscheidungen treffen. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/ CSU) (Drucksache 14/7396, Frage 13): Trifft es zu, dass unverändert ein Vertragsverhältnis zwischen dem Bundesministerium der Finanzen und dem Staatssekretär a. D. Klaus-Peter Schmidt-Deguelle bzw. einer von ihm geleiteten Beratungsfirma besteht? Es trifft zu, dass unverändert ein Vertragsverhältnis zwischen dem Bundesministerium der Finanzen und Herrn Staatssekretär a. D. Schmidt-Deguelle als Person besteht; das Vertragsverhältnis ist bis zum 31. Dezember 2001 befristet. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (FDP) (Drucksache 14/7396, Fragen 19 und 20): Wie will die Bundesregierung die umfassende soziale Ab- sicherung der Soldaten des E-3A-Einsatzverbandes, die sich ge- genwärtig bereits zu einer besonderen Verwendung im Einsatz be- finden, sowie von deren Familienangehörigen sicherstellen, und übernimmt die Bundesregierung die Versicherungsleistungen für den Fall, dass die entsprechenden privaten Versicherungsunter- nehmen auf die jeweils gültigen Kriegsklauseln rekurrieren? Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, dass es ange- sichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lageentwicklung drin- gend einer Erweiterung des Dialogs mit der wehrtechnischen In- dustrie, insbesondere der klaren Definition wehrtechnischer Kernkapazitäten bedarf, und wie wird die Bundesregierung die- sem Leitgedanken künftig Rechnung tragen? Zu Frage 19: Die Soldaten des NATO-E-3A-Verbandes, die gegen- wärtig in den USA Dienst leisten, befinden sich in einem Auslandseinsatz innerhalb des Bündnisses. Sie erhalten einen erweiterten Versorgungsschutz, wie bei Einsätzen auf Beschluss der Bundesregierung im Sinne von § 58 a des Bundesbesoldungsgesetzes, für Unfälle aufgrund der besonderen Verhältnisse des Einsatzes im Rahmen von Auslandsverwendungen, falls eine vergleichbar gestei- gerte Gefährdungslage vorliegt. Diese Feststellung wird im Schädigungsfalle im Einvernehmen mit den Bundes- ministerien des Innern, der Finanzen und mit dem Aus- wärtigen Amt getroffen. Dies gilt auch für Unfälle bei ei- nem Überwachungsauftrag des Verbandes im Ausland. Zu dem erweiterten Versorgungsschutz gehört auch der ge- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 200119660 (C) (D) (A) (B) setzliche Anspruch der Soldaten und ihrer Hinterbliebe- nen auf einen Schadensausgleich in angemessenem Um- fang, wenn Versicherungsunternehmen unter Berufung auf die Kriegsklausel in privaten Lebens- oder Unfallver- sicherungsverträgen die Auszahlung der vereinbarten Versicherungsleistungen verweigern. Falls die Anwendung der Kriegsklausel nicht sachge- recht erscheint, würde der Bund gegen Abtretung der Ver- sicherungsansprüche durch den Bezugsberechtigten mit dem Schadensausgleich in Vorleistung treten und gege- benenfalls die Versicherungssumme bei der Versiche- rungsgesellschaft einfordern. Die umfassende soziale Ab- sicherung von Solden des NATO-E-3A-Verbandes in den genannten Auslandseinsätzen sowie ihrer Familienan- gehörigen ist damit bereits sichergestellt. Zu Frage 20: Die Lage der wehrtechnischen Industrie und die Neuausrichtung der Bundeswehr haben in den vergange- nen Jahren zu einer Intensität des Meinungsaustauschs und der Erörterung gemeinsamer Ziele geführt. Selbst- verständlich sind in diesen Dialog auch aktuelle Entwick- lungen eingeflossen und in ihren Auswirkungen bewertet worden. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001 19661 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Karl-Josef Laumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident!
    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir alle wissen, dass
    jetzt feststeht – die Wirtschaftsweisen haben heute ein
    entsprechendes Gutachten vorgelegt –, dass wir auf dem
    Arbeitsmarkt eine sehr schwierige Situation zu erwarten
    haben. Die Bundesregierung hat in der letzten Woche zu-
    gegeben, dass sie die Zahl von 3,5 Millionen Arbeitslosen
    nicht erreichen wird. Die Zahl wurde um 400 000 nach
    oben korrigiert. Das wurde getan, weil das für den Haus-
    halt des nächsten Jahres prognostizierte Wirtschafts-
    wachstum aufgrund der neuen Eckdaten von 2,5 auf
    1,25 Prozent gesenkt werden musste. Die Wirtschaftswei-
    sen sagen: Wenn wir Glück haben, werden wir ein Wachs-
    tum von 0,7 Prozent erreichen. Wenn wir Pech haben,
    wird es zu einer Rezession kommen.

    Auf der einen Seite muss man sich Sorgen machen,
    dass die Arbeitslosenzahl in diesem Winter höher als
    4 Millionen sein kann. Auf der anderen Seite gibt es den
    markigen Spruch des Bundeskanzlers vom 20. August
    1998:

    Am Abbau der Massenarbeitslosigkeit muss sich
    eine SPD-Regierung messen lassen.

    „Abgemacht!“ – so stand es damals auf einem Flug-
    blatt der IG Metall. Ich finde das in Ordnung: Abgemacht!


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich bin sehr gespannt darauf, wie die Gewerkschaften
    und auch andere darauf reagieren werden. Wir sollten uns
    einmal Gedanken darüber machen, was die neue Regie-
    rung eigentlich getan hat, um zu Impulsen auf dem Ar-
    beitsmarkt zu kommen. Gehen wir es doch einmal Punkt
    für Punkt durch.

    Zunächst einmal wurde unsere Rentenreform außer
    Kraft gesetzt. Eine unzureichende wurde in Kraft gesetzt.


    (Bernd Scheelen [SPD]: Sie haben die Reihenfolge verwechselt, Herr Laumann!)


    Die Folgen sehen wir in diesem Jahr: Sie erhöhen die
    Ökosteuer und entziehen den Familien Kaufkraft in Höhe
    von 7,5 Milliarden DM, können aber den Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmern dieses Geld durch eine Sen-
    kung des Rentenversicherungsbeitrages noch nicht ein-
    mal teilweise zurückgeben.


    (Zurufe von der SPD: Doch! – Das haben wir gemacht! – Über 1 Prozent!)


    Für einen Menschen, der ein sozialversicherungspflich-
    tiges Einkommen in Höhe von 60 000 DM hat, bedeutet
    dies, dass sein Rentenversicherungsbeitrag rund
    300 DM höher ist, als es von Ihnen zugesagt wurde. Das
    wird einfach abgezockt und steht dem Konsum nicht zur
    Verfügung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Susanne Kastner [SPD]: Bei wie viel Prozent waren Sie, Herr Laumann?)


    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001

    Nicolette Kressl

    19653


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ich frage Sie: Was hat Sie nach der Bundestagswahl ei-
    gentlich geritten, die gemäßigten Zuzahlungen zur Reha-
    bilitation und zu den Arzneimitteln, die wir mit Sozial-
    und Überforderungsklauseln für chronisch Kranke und
    nicht Einkommensstarke versehen hatten, so weit zurück-
    zufahren, wie Sie es getan haben? Jetzt haben Sie die
    Quittung: Auf breiter Front steigen die Beiträge. Dadurch
    wird gerade den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern
    erneut Kaufkraft entzogen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Schauen wir uns einen Bereich in der Arbeitsrechtspo-
    litik an. Ich sage Ihnen ganz offen: Für die Reform des
    Betriebsverfassungsgesetzes, mit der Sie einige Dinge,
    die wir heute hinsichtlich der Mitbestimmung anders se-
    hen müssen, angehen wollen, gibt es gute Gründe. Aber
    was hat sie um Herrgotts willen geritten, die Zahl der Be-
    triebsräte heraufzusetzen? Kein Betriebsrat in Deutsch-
    land hat einen Brief geschrieben, in dem steht, dass er
    mehr Betriebsräte haben möchte. Damit erzielen Sie eine
    Stimmung – denn das kostet Geld –, die man in der der-
    zeitigen Situation besser nicht erreichen sollte.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es ging Ihnen darum, sich für das Millionengeschenk des
    DGB, das Sie während des Wahlkampfes erhalten haben,
    zu bedanken, und das ohne Rücksicht auf die Entwicklung
    der Zahl der Arbeitsplätze und die Situation der Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmer.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Genauso ist es!)


    Was hat Sie eigentlich bei der 630-Mark-Gesetzgebung
    geritten? Sie wissen genau, dass Sie Hunderttausende von
    Arbeitnehmern in die Schwarzarbeit gedrückt haben, die
    jetzt nicht mehr zur Wertschöpfung in diesem Staat bei-
    tragen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sie müssen doch nur einmal abends mit offenen Augen
    durch die Gaststätten Ihres Wahlkreises gehen. Fragen Sie
    einmal nach einer Veranstaltung den Wirt, wie er seine
    Gaststätte organisiert! Wie weit sind Sie denn von den
    Menschen entfernt?


    (Ludwig Eich [SPD]: Wir haben Millionen neuer Jobs geschaffen!)


    Was hat Sie eigentlich geritten, einen Rechtsanspruch
    auf Teilzeitarbeit durchzudrücken, ohne dass die Menschen
    dafür Gründe haben müssen? Hätten Sie dies auf Menschen
    konzentriert, die kleine Kinder erziehen müssen, wäre das
    in Ordnung gewesen. Es generell zu machen ist doch eher
    schädlich. Aber von einer Partei, die heute noch in ihrem
    Parteiprogramm stehen hat – das steht wirklich im derzeit
    gültigen Programm der SPD –, dass die Zeitarbeit verboten
    werden muss, kann man wohl nicht mehr erwarten. Des-
    wegen sollten wir uns damit auseinander setzen.

    Was haben Sie gemacht, um den Arbeitsmarkt zu sta-
    bilisieren? Bei allem Wohlwollen kann ich hier nichts er-
    kennen. Das ist Ihr ganz großer Fehler.


    (Ludwig Eich [SPD]: Eine ganze Menge! Das JUMP-Programm!)


    – Ihr JUMP-Programm ist toll: Erst haben Sie es aus dem
    Bundeshaushalt finanziert und jetzt finanzieren es allein
    die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne eine Mark
    Steuergeld. Nennen Sie das innovative Arbeitsmarktpoli-
    tik? Auch hierfür bekommen Sie null Punkte.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deshalb wäre es gut, wenn dieses Theater am Freitag
    beendet würde.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort
hat jetzt der Kollege Bernd Scheelen von der SPD-Frak-
tion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Scheelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Da-
    men und Herren! Herr Kollege Laumann, ich habe gehört,
    dass Sie hinsichtlich der Notwendigkeit des Erhalts des
    Fliegerhorstes Rheine gesagt haben, dass es eine Lücke
    im Luftraum Deutschlands gebe und man Passagierma-
    schinen nur abschießen könne, wenn man den Flieger-
    horst Rheine erhalte. Von gleicher Qualität wie diese Aus-
    sage war auch Ihre soeben gehaltene Rede.


    (Beifall bei der SPD – Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    Die Finanzpolitik dieser Bundesrepublik zeichnet sich
    durch zwei Qualitätsmerkmale aus


    (Zurufe von der CDU/CSU)


    – dass Sie sich aufregen, kann ich verstehen; es zeigt, dass
    Sie getroffen sind –: Konsolidierung und Steuersenkung.
    Von diesem Pfad lassen wir uns nicht abbringen, auch
    nicht von der Opposition.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Konsolidierung ist deswegen notwendig, weil Sie uns
    1998 einen Schuldenstand – das darf man ruhig immer
    wieder in Erinnerung rufen – in Höhe von 1,5 Billi-
    onen DM hinterlassen haben. Diese Schulden führen zu
    einer jährlichen Belastung des Haushaltes durch Zinszah-
    lungen in Höhe von 82 Milliarden DM. Es ist wichtig,
    dass man den Bürgerinnen und Bürgern immer wieder ins
    Gedächtnis ruft, welche Konsequenzen das hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    82 Milliarden DM pro Jahr bedeuten 156 000 DM jede
    Minute. Das ist also während dieser Aktuellen Stunde bei
    jedem Redebeitrag von fünf Minuten gut eine dreiviertel
    Million DM, die der Bund sofort von der Steuersumme,
    die die Bürgerinnen und Bürger aufbringen, nehmen und
    an die Banken weiterreichen muss, ohne dass wir in der
    Lage sind, diesen Betrag für die Gestaltung einer aktiven
    Politik zu verwenden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Michael Glos [CDU/CSU]: Hören Sie doch auf zu reden, dann wird es billiger!)


    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 200. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. November 2001

    Karl-Josef Laumann

    19654


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Dies aber machen wir nicht mit. Wir sagen: Raus aus den
    Schulden!

    Die Vorschläge, die ich hier zum Beispiel vom Kolle-
    gen Brüderle gehört habe, bedeuten doch nur, dass Sie ei-
    ner weiteren Verschuldung das Wort reden. Dieser Marsch
    in den Verschuldungsstaat ist mit uns nicht zu machen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass die Steuer-
    reform gewirkt hat, dann wird dieser durch die Zahlen die-
    ser Steuerschätzung geliefert.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Werner Siemann [CDU/CSU]: Wie wollen Sie denn das jetzt begründen?)


    – Warten Sie ab, darauf komme ich gleich. Sie werden es
    gleich nachvollziehen können.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Keine Drohungen!)


    Sie haben sich im Frühjahr, als die Steuereinnahmen
    durchaus positiv waren, hier hingestellt und haben gesagt,
    das sei der falsche Weg, die Regierung müsse handeln.
    Jetzt sind die Steuereinnahmen nicht mehr so günstig und
    da sagen Sie auch, das sei der falsche Weg, die Regierung
    müsse handeln. Sie müssen sich irgendwann einmal ent-
    scheiden, was Sie eigentlich wollen.

    Wir haben in diesem Jahr eine Steuerreform mit einem
    Entlastungsvolumen für dieses Jahr in Höhe von 45 Mil-
    liarden DM durchgeführt. 45 Milliarden DM Minder-
    einnahmen bei Bund, Ländern und Gemeinden müssen
    sich natürlich irgendwo in Form von geringeren Steuer-
    einnahmen bemerkbar machen. Sonst macht es keinen
    Sinn. Das heißt also, die Summe, die wir an Steuern we-
    niger einnehmen, haben die Bürger und Unternehmen
    mehr. Sie können damit konsumieren und investieren. Es
    wäre gut und richtig, wenn sie das auch intensiv täten.

    Das Problem ist, dass sich dies vor dem Hintergrund
    einer konjunkturellen Entwicklung abspielt, die nicht so
    ist, wie wir sie alle gemeinsam noch im Frühjahr erwartet
    haben. Ich darf daran erinnern, dass die Institute Ihre
    Prognosen viermal in diesem Jahr nach unten korrigiert
    haben: über 2,8 Prozent, 2,1 Prozent bis auf 0,7 Prozent.
    Das heißt ganz konkret: Durch die Konjunktur ist es nicht
    zu Mehreinnahmen in dem Maße gekommen, wie wir es
    gerne hätten. Deshalb werden die guten Wirkungen der
    Steuerreform nicht so deutlich sichtbar.

    Die Steuerreform konnte Anfang und Mitte des Jahres
    ihre volle Wirkung noch nicht entfalten, weil – Sie und
    alle anderen wissen das genauso gut wie ich – beispiels-
    weise die Entwicklung auf den Ölpreismärkten Ende
    letzten Jahres so dramatisch war, dass ein Großteil der
    Entlastungsfunktion der Steuerreform von den erhöhten
    Ölpreisen, von den Kosten im Zusammenhang mit BSE
    und Maul- und Klauenseuche aufgesogen wurde


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Dank dem Durchlauferhitzer Ökosteuer war das so!)


    und die Menschen über dieses zusätzliche Geld nicht in
    der Weise verfügen konnten, wie wir uns das vorstellen.

    Wenn Sie sich jetzt die Preise an den Tankstellen anse-
    hen, werden Sie feststellen, dass Sie in Berlin, zumin-
    dest am Flughafen Tegel, einen Liter Superbenzin für
    1,719 DM bekommen. Vor einem halben Jahr kostete er
    dort noch 2,20 DM.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)


    Diese Absenkung der Energiepreise ist ein Konjunktur-
    programm. Hier kann der Staat gar nicht mithalten. Da-
    durch verbleiben den Bürgern zweistellige Milliarden-
    beträge mehr in der Tasche. Dies wird Wirkung zeigen.


    (Beifall bei der SPD – Friedrich Merz [CDU/CSU]: Nicht zu fassen!)


    Ich möchte ganz kurz auf die Frage der Gemeinde-
    finanzen eingehen. Diese sind hier angesprochen worden.
    Die Gemeinden befinden sich in einer schwierigen Situa-
    tion, weil die Gemeindesteuern, insbesondere die Gewer-
    besteuer, tatsächlich stärker einbrechen, als wir das pro-
    gnostiziert haben. Deswegen hat diese Bundesregierung
    auch gehandelt.


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Geistiger Sturzflug!)


    Die Koalitionsfraktionen und die Bundesregierung haben
    entsprechende Vorhaben auf den Weg gebracht. Die
    Städte und Gemeinden sind uns sehr dankbar, dass wir die
    Lösung ihrer Probleme aktiv angehen. Das sind sie näm-
    lich aus Ihrer Regierungszeit überhaupt nicht gewohnt.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben insbesondere die Organschaftsfragen neu
    geregelt. Das wird dazu führen, dass die Gemeinden im
    nächsten Jahr bei der Gewerbesteuer über Mehreinnah-
    men von etwa 1 Milliarde DM verfügen können. Ich finde
    es sehr interessant, dass gerade die Kolleginnen und Kol-
    legen von der CDU/CSU, die sich ja vermeintlich immer
    für die Gemeinden einsetzen, im Finanzausschuss diesen
    Regelungen nicht zugestimmt haben. Das zeigt, wie
    doppelzüngig Sie agieren. Das werden wir auch bei den
    Städten und Gemeinden deutlich machen. Sie haben das
    auch schon erkannt.


    (Beifall bei der SPD – Friedrich Merz [CDU/ CSU]: Deshalb gewinnen Sie eine Bürgermeisterwahl nach der anderen!)


    Deswegen sind die Städte und Gemeinden sehr dankbar
    dafür, dass es die kommunalfreundlichste Bundesregie-
    rung seit 20 Jahren gibt. Dabei wird es auch bleiben.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lachen und Zurufe von der CDU/CSU)