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    Tagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einführung und Verwendung eines Kennzeichens für Erzeugnisse des ökolo- gischen Landbaus (Öko-Kennzeichen- gesetz) (Drucksache 14/7254) . . . . . . . . . . . . . . . 19231 A Tagesordnungspunkt 2: Befragung der Bundesregierung: 1. Entwurf eines Gesetzes zur Bekämp- fung des internationalen Terrorismus 19231 B Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19231 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19232 B Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19232 B Petra Pau PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19233 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19234 A Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 19235 A Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19235 B Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19235 C Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19235 C Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 19235 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19235 D Karl-Heinz Scherhag CDU/CSU . . . . . . . . . . 19236 A Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19236 B Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 19236 C Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19236 D Wolfgang Zeitlmann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19237 A Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19237 B Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19237 C Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19237 C 2. Freihändige Auftragsvergabe durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19238 A Hans Martin Bury, Staatsminister BK . . . . . . 19238 B Tagesordnungspunkt 3: Fragestunde (Drucksache 14/7265) . . . . . . . . . . . . . . . 19238 B Finanzielle Einbußen der Städte und Gemein- den im 3. Quartal 2001 durch Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen MdlAnfr 1 Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 19238 B ZusFr Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU 19238 C ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . 19239 A Rücknahme der Erhöhung der Gewehrbesteuer- umlage MdlAnfr 2 Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 19239 C ZusFr Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU 19239 D ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19240 D Plenarprotokoll 14/197 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 197. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. November 2001 I n h a l t : Menge des in der ehemaligen DDR abgebauten und in die Sowjetunion verbrachten Urans; heutiger Verkaufswert MdlAnfr 3 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMWi . . . . 19241 B ZusFr Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . . 19241 C Schlussfolgerungen aus den Untersuchungs- ergebnissen zu Schäden im Bergwald MdlAnfr 4 Ulrich Heinrich FDP Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL 19241 D ZusFr Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . 19242 A Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Unter- suchungsergebnisse zu Schäden im Bergwald MdlAnfr 5 Ulrich Heinrich FDP Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL 19242 C ZusFr Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . . 19242 D Anstieg der Beitragssätze der Berufsgenossen- schaft Bau MdlAnfr 6 Dr. Michael Luther CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . . 19243 B ZusFr Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . 19243 D Pflichtversicherung für Gebäudereiniger in der Bauberufsgenossenschaft MdlAnfr 7 Dr. Michael Luther CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . . 19244 B Vereinbarungen mit ehemals in bundeseigener Verwaltung geführten Unternehmen zur Durch- setzung der Gleichstellung von Männern und Frauen MdlAnfr 8 Ina Lenke FDP Antw PStSekr’in Dr. Edith Niehuis BMFSFJ 19244 D ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19244 D Einführung einer erweiterten gesetzliche Kran- kenversicherungspflicht für Sozialhilfeemp- fänger MdlAnfr 9 Wolfgang Meckelburg CDU/CSU Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19245 C ZusFr Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . 19246 A Bisherige Praxis der Abschiebung ausgewiese- ner Ausländer im Hinblick auf die Umsetzung der UN-Resolutionen Nrn. 1368 und 1373 vom September 2001; geplante Änderungen MdlAnfr 10 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 19246 C ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19247 A Maßnahmen für den Katastrophenschutz-Fach- dienst bzw. -Fachbereich Sanitätsdienst für die Kommunen, insbesondere für die Landeshaupt- stadt München MdlAnfr 11 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 19247 C ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . 19248 A Kosten für Umzüge, Trennungsgelder, Dienst- reisen der militärgeographischen Dienststelle im Wehrbereich VII MdlAnfr 19 Georg Janovsky CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19248 D ZusFr Georg Janovsky CDU/CSU . . . . . . . . . 19248 D Erhalt der Außenstelle Leipzig der militärgeo- graphischen Dienststelle im Wehrbereich VII MdlAnfr 20 Georg Janovsky CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19249 B ZusFr Georg Janovsky CDU/CSU . . . . . . . . . 19249 B Auflösung des Luftwaffenausbildungsbatail- lons in Bayreuth MdlAnfr 21 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19249 D ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 19250 A Auslastung der Markgrafenkaserne in Bayreuth MdlAnfr 22 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19250 B ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 19250 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. November 2001II Rückzug Italiens aus dem europäische Be- schaffungsprojekt des militärischen Transport- flugzeugs A 400 M MdlAnfr 24 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19251 C ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . 19251 D Bestellung des militärischen Transportflug- zeugs A 400 M durch die Bundesregierung MdlAnfr 25 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19252 B ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . 19252 C Änderung des Gelöbnis- und Eidesformel für die Soldatinnen und Soldaten MdlAnfr 26 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19253 A ZusFr Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . . 19253 B Aktuelle Sicherheitslage in Mazedonien, ins- besondere für die deutschen Soldaten MdlAnfr 30 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19253 C ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19253 D Änderung der Vorschriften für den Einsatz von Spezialisten der Bundeswehr im Inland, insbe- sondere von ABC-Zügen, angesichts der An- thrax-Anschläge in den USA MdlAnfr 31 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19254 B ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . 19254 C Stand des Friedensprozesses in Kolumbien MdlAnfr 35 Wolfgang Gehrcke PDS Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . . 19255 C ZusFr Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . 19255 D Vorhaben der US-Regierung bezüglich Auslie- ferung der Guerilla-Anführer in Kolumbien MdlAnfr 36 Wolfgang Gehrcke PDS Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . . 19256 B ZusFr Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . 19256 C Zusatzpunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Anspruch des Bun- deskanzlers, die Lohnnebenkosten unter 40 Prozent senken zu wollen, angesichts derWirklichkeit steigender Beiträge 19257 A Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 19257 B Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 19258 B Dr. Heinrich L. Kolb FDP . . . . . . . . . . . . . . . 19260 B Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19261 C Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . 19262 D Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 19264 A Thomas Sauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19265 C Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19267 B Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19268 C Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . . 19270 A Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19271 C Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/CSU 19273 B Fritz Schösser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19274 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19275 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 19277 A Anlage 2 Haltung des BMI zu den vom BKA vorgeleg- ten Erkenntnissen über die von Osama Bin Laden geführte Organisation al-Qaida und der hierzu ergangenen Entscheidung des General- bundesanwaltes MdlAnfr 12, 13 Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU Antw StSekr Dr. Hansjörg Geiger BMJ . . . . . 19277 B Anlage 3 Beantwortung der Kleinen Anfrage „Differen- zen zwischen Bundeskriminalamt und Gene- ralbundesanwalt“ (Drucksache 14/7117) betr. die Anwendung der §§ 129, 129 a StGB; Ab- lehnung der Einleitung eines Ermittlungsver- fahrens gegen die von Osama Bin Laden ge- führte Organisation al-Qaida MdlAnfr 14, 15 Norbert Geis CDU/CSU Antw StSekr Dr. Hansjörg Geiger BMJ . . . . . 19277 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. November 2001 III Anlage 4 Differenzen zwischen Bundeskriminalamt und Generalbundesanwalt bezüglich der Zustän- digkeiten bei den Ermittlungen zu der von Osama Bin Laden geführten terroristischen Or- ganisation al-Qaida MdlAnfr 16, 17 Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU Antw StSekr Dr. Hansjörg Geiger BMJ . . . . . 19278 B Anlage 5 Beantragung der Aufhebung des Haftbefehls gegen das am 17. Oktober 2001 in Frankfurt am Main festgenommene Führungsmitglied des Kaplan-Verbandes durch den Generalbun- desanwalt MdlAnfr 18 Bernd Wilz CDU/CSU Antw StSekr Dr. Hansjörg Geiger BMJ . . . . . 19278 C Anlage 6 Herabsetzung der bereits reduzierten und von der NATO geforderten Zahl von Mindestflug- stunden für Bundeswehrpiloten MdlAnfr 23 Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19279 A Anlage 7 Kosten für im Rahmen der Asienreise durchge- führte Ausflüge des Verteidigungsministers Scharping mit der Flugbereitschaft nach Jaipur und Agra MdlAnfr 27 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19279 B Anlage 8 Verzögerungen bei der Übertragung von bisher durch die Bundeswehr wahrgenommenen Auf- gabenbereichen auf Dritte; Vertragsverhand- lung zum Liegenschafts-, Bekleidungs- und Flottenmanagement der Bundeswehr mit nicht staatlichen Unternehmen MdlAnfr 28, 29 Günther Friedrich Nolting FDP Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 19279 C Anlage 9 Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kom- mission wegen Nichtumsetzung der EU-Richt- linie 1999/35/EG betr. Überprüfungen hin- sichtlich des sicheren Betriebs von Fahrgast- schiffen im Linienverkehr MdlAnfr 32, 33 Hans-Michael Goldmann FDP Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 19280 A Anlage 10 Flugschneisen über deutschem Staatsgebiet zum Flughafen Zürich-Kloten; Sicherheit der in diesem Gebiet befindlichen kerntechnischen Anlagen MdlAnfr 34 Thomas Dörflinger CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 19280 B Anlage 11 Kontakte zwischen CIAund Osama Bin Laden in Dubai im Juli 2001; Verwendung von Clus- terbomben des Typs „CBU-89 Gator“ in Af- ghanistan durch die US-Luftwaffe MdlAnfr 37, 38 Carsten Hübner PDS Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . . 19280 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. November 2001IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. November 2001 Fritz Schösser 19275 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. November 2001 19277 (C) (D) (A) (B) Behrendt, Wolfgang SPD 7.11.2001* Bierwirth, Petra SPD 7.11.2001 Brinkmann (Detmold), SPD 7.11.2001 Rainer Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 7.11.2001** Klaus Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 7.11.2001 Frick, Gisela FDP 7.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 7.11.2001 Peter Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 7.11.2001 Göllner, Uwe SPD 7.11.2001 Gröhe, Hermann CDU/CSU 7.11.2001 Kortmann, Karin SPD 7.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 7.11.2001 Lörcher, Christa SPD 7.11.2001* Maaß (Herne), Dieter SPD 7.11.2001 Moosbauer, Christoph SPD 7.11.2001 Opel, Manfred SPD 7.11.2001 Reichard (Dresden), CDU/CSU 7.11.2001 Christa Schenk, Christina PDS 7.11.2001 Schily, Otto SPD 7.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 7.11.2001 Simm, Erika SPD 7.11.2001 Dr. Spielmann, Margrit SPD 7.11.2001 Sterzing, Christian BÜNDNIS 90/ 7.11.2001 DIE GRÜNEN Straubinger, Max CDU/CSU 7.11.2001 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 7.11.2001 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ 7.11.2001 DIE GRÜNEN Welt, Jochen SPD 7.11.2001 Zierer, Benno CDU/CSU 7.11.2001* entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Hat sich das Bundesministerium des Innern, nachdem es durch das Bundeskriminalamt (BKA) mit Bericht vom 20. April 2000 über die in Deutschland vorhandenen Erkenntnisse zu der von Osama Bin Laden geführten Organisation „al-Qaida“ und die hierzu ergangene Entscheidung des Generalbundesanwaltes un- terrichtet worden war, der Annahme eines strafrechtlich relevan- ten Anfangsverdachts angeschlossen, und weshalb ist die Bun- desregierung insoweit eine Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU „Differenzen zwischen Bundeskriminal- amt und Generalbundesanwalt“ (Bundestagsdrucksachen 14/7117 und 14/7247, Frage 6) schuldig geblieben? Ist der Bundesregierung bekannt, dass der Sprecher des BKA in der am 2. Oktober 2001 aufgezeichneten ARD-Sendung „Kon- traste“ – über die Antwort der Bundesregierung zu Frage 5 der Kleinen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU „Differenzen zwi- schen Bundeskriminalamt und Generalbundesanwalt“ (Bundes- tagsdrucksachen 14/7117 und 14/7247) hinaus – erklärt hat, dass es aufgrund der Erkenntnisse (über die von Osama Bin Laden ge- führte terroristische Organisation) aus Sicht des BKA „angezeigt (war), dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird“, und falls ja, sieht sie darin etwas anderes als die Annahme eines Anfangs- verdachts durch das BKA? Zu Frage 12: Die Bundesregierung hat bereits in der Antwort auf Frage 6 der von Ihnen zitierten Kleinen Anfrage darge- legt, dass das BKA das BMI über seine Erkenntnisse und die Entscheidung des GBAunterrichtet hat. Ich will diese Antwort gerne um die Bemerkung ergänzen, dass die Ent- scheidung darüber, ob ein Anfangsverdacht für die Ein- leitung eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens vor- liegt, ausschließlich durch den GBA getroffen wird. Zu Frage 13: Auch zu dieser Frage darf ich zunächst auf die Beant- wortung der von Ihnen genannten Kleinen Anfrage durch die Bundesregierung hinweisen. Sodann darf ich an meine vorherige Antwort hier anknüpfen: Die entsprechende Entscheidung obliegt allein dem GBA, und in der Antwort auf Frage 5 der Kleinen Anfrage hat die Bundesregierung bereits ausgeführt, dass mit den von Ihnen zitierten Hin- weisen aus dem BKA keine Bewertung dieser Entschei- dung verbunden war. Anlage 3 Antwort des Staatssekretärs Dr. Hansjörg Geiger auf die Fragen des Abgeordneten Norbert Geis (CDU/CSU) (Druck- sache 14/7265), Fragen 14 und 15): Wann hat die Bundesregierung das BKA einerseits sowie den Generalbundesanwalt andererseits um Stellungnahmen zur Er- weiterung des Anwendungsbereichs der §§ 129, 129 a des Straf- gesetzbuches (StGB) gebeten, und weshalb ist die Bundesregie- rung insoweit eine Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU „Differenzen zwischen Bundeskriminalamt und Generalbundesanwalt“ (Bundestagsdrucksachen 14/7117 und 14/7247, Frage 11) schuldig geblieben? Hat der Generalbundesanwalt die Ablehnung der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens auf der Grundlage der Berichte des BKA vom 20. Januar 2000 und vom 8. Juni 2000 über die in Deutschland vorhandenen Erkenntnisse zu der von Osama Bin Anlage 2 Antwort des Staatssekretärs Dr. Hansjörg Geiger auf die Fragen des Abgeordneten Erwin Marschewski (Recklinghausen) (CDU/CSU) (Drucksache 14/7265, Fragen 12 und 13): Laden geführten Organisation „al-Qaida“ auch damit begründet, dass die Strafbarkeit gemäß §§ 129, 129 a StGB nach geltendem Recht voraussetzt, dass die betreffende kriminelle oder terroristi- sche Vereinigung zumindest in Form einer Teilorganisation im Bundesgebiet besteht, und falls ja, weshalb hat sich die Bundes- regierung erst nach dem 11. September 2001 veranlasst gesehen, eine entsprechende Gesetzesänderung auf den Weg zu bringen? Zu Frage 14: Das BMI hat das BKAum Stellungnahme gebeten. Das BKAhat sich für eine Erweiterung im Sinne des Wortlauts des neuen § 129 b StGB (aktueller Entwurf der Bundes- regierung) ausgesprochen. Das BMJ hat den GBA am 19. April 1999 zur Erweiterung der §§ 129, 129 a StGB auf den Bereich der EU förmlich beteiligt. Der GBA hat diese Erweiterung mit Stellungnahme vom 30. Juli 1999 befürwortet. Eine förmliche Beteiligung des Generalbun- desanwalts zur weltweiten Ausdehnung der genannten Vorschriften ist schon allein deshalb unterblieben, weil der Bundesregierung die insoweit befürwortende Haltung bekannt war. Zu Frage 15: Der Generalbundesanwalt hat auch die von Ihnen ge- nannte Begründung herangezogen; daneben stützte sich seine Ablehnung darauf, dass zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für die Aufnahme von Ermittlungen vor- liegen müssen. Wie die Bundesregierung bereits in der Antwort auf vorige Frage der von Ihnen zitierten Kleinen Anfrage ausgeführt hat, ändert sich an dieser ganz grundsätzlichen Voraussetzung auch durch den Entwurf des § 129 b StGB nichts. Anlage 4 Antwort des Staatssekretärs Dr. Hansjörg Geiger auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) (Druck- sache 14/7265, Fragen 16 und 17): Haben die Berichte des BKA vom 20. Januar 2000 und vom 8. Juni 2000 einen Anfangsverdacht für Straftaten außerhalb des Zuständigkeitsbereichs des Generalbundesanwalts begründet, und falls ja, wie ist insoweit dem Legalitätsprinzip im Allgemei- nen und den Vorschriften der § 152 Abs. 2, § 163 Abs. 2 der Straf- prozessordnung im Besonderen Rechnung getragen worden? Welchen Wahrheitsgehalt hat die Meldung der Nachrichten- agentur „dpa“ vom 8. Oktober 2001, wonach der Bundesminister des Innern, Otto Schily, sowie der Chef des Bundeskanzleramtes, Dr. Frank-Walter Steinmeier, dem Generalbundesanwalt nahe ge- legt hätten, die Ermittlungen engagierter voranzutreiben, und weshalb ist die Bundesregierung insoweit eine Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU „Differenzen zwi- schen Bundeskriminalamt und Generalbundesanwalt“ (Bundes- tagsdrucksachen 14/7117 und 14/7247, Frage 17) schuldig ge- blieben? Zu Frage 16: Die von Ihnen genannten Berichte dienten naturgemäß der Überprüfung eines Anfangsverdachts nach § 129 a StGB. Wie bereis in der Antwort zu Frage 1 der hier in Ih- rer zweiten Frage zitierten Kleinen Anfrage dargelegt, hat der Generalbundesanwalt seinerzeit festgestellt, dass die in den Berichten mitgeteilten Erkenntnisse keinen ent- sprechenden Anfangsverdacht begründen. In der Antwort auf die Frage 3 der Kleinen Anfrage ist indessen weiter ausgeführt, dass der GBA im Lichte neuer Erkenntnisse inzwischen Ermittlungsverfahren eingleitet hat, die auch einen Teil der in den Berichten des BKAgenannten Kom- plexe umfassen. Vor dem Hintergrund dieser laufenden Verfahren darf ich um Ihr Verständnis bitten, wenn ich in- soweit nicht weiter auf Details eingehe. Zu Frage 17: Ich darf die Antwort auf Frage 17 der von Ihnen ge- nannten Kleinen Anfrage wiederholen und wörtlich zitie- ren: „Die Bundesrgierung erwartet von allen mit der Er- mittlung und Verfolgung des Terrorismus beauftragten Behörden volles Engagement und den Einsatz aller ver- fügbaren Kräfte bei der Aufklärung der Terroranschläge. Sie haben dabei die uneingeschränkte Unterstützung der Bundesregierung.“ Anlage 5 Antwort des Staatssekretärs Dr. Hansjörg Geiger auf die Frage des Abgeordneten Bernd Wilz (CDU/CSU) (Drucksache 14/7265, Frage 18): Trifft es zu, dass der Generalbundesanwalt die Aufhebung des Haftbefehls gegen das am 17. Oktober 2001 in Frankfurt am Main festgenommene Führungsmitglied des Kaplan-Verbandes bean- tragen musste, nachdem sich ein vermeintlicher ABC-Schutzan- zug als harmloses Regencape, ein vermeintlicher Abschiedsbrief als bloßer Liebesbrief und vermeintliche Materialien zur Herstel- lung eines Sprengsatzzünders als „Glücksbringer“ entpuppt haben sollen (vergleiche unter anderem „Süddeutsche Zeitung“ vom 2. November 2001), und wenn ja, wie kamen der Generalbundes- anwalt, der Bundesgrenzschutz sowie das BKA zu den ursprüng- lichen Annahmen? Ihre Frage greife ich gerne auf, auch wegen einiger Un- klarheiten und Unvollständigkeiten in der von Ihnen zi- tierten Presseberichterstattung, soweit es um den tatsäch- lichen Ablauf der Geschehnisse geht. Es trifft zu, dass der Generalbundesanwalt die Aufhebung des Haftbefehls gegen das in Ihrer Frage genannte Mitglied des Kaplan- Verbandes beantragt und die Ermittlungsrichterin des Bundesgerichtshofes am 30. Oktober antragsgemäß ent- schieden hat. Vorausgegangen war Folgendes: Nach seiner Fest- nahme auf dem Flughafen Frankfurt am Main war das Mitglied des Kaplan-Verbandes der zuständigen Ermitt- lungsrichterin des Amtsgerichts Frankfurt am Main durch die dortige Staatanwaltschaft vorgeführt worden. Auf der Basis der Bewertung der vorgefundenen Gegenstände durch die Staatsschutzabteilung des Polizeipräsidiums Frankfurt erließ die Ermittlungsrichterin des Amtsge- richts Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts – ich zitiere – „der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereini- gung (§ 129 StGB)“ und anderer Straftaten. Die Tatsa- chen, die das Amtsgericht in seinem Haftbefehl aufge- führt hatte, sowie ihre Bewertungen zeigten jedoch, dass Gegenstand des Haftbefehls tatsächlich der Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung (§ 129 a StGB) war. Für derartige Verfahren ist allein der General- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. November 200119278 (C) (D) (A) (B) bundesanwalt zuständig, der deshalb auch dieses Verfah- ren von der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main über- nehmen musste. Da die Auswertung der Asservate durch das Bundeskriminalamt ergab, dass sich der dringende Tatverdacht nicht aufrechterhalten ließ, der Vorausset- zung für die Fortdauer der Untersuchungshaft war, hat der Generalbundesanwalt die Aufhebung des Haftbefehls be- antragt und nach der antragsgemäßen Entscheidung un- verzüglich die Freilassung des Beschuldigten angeordnet. Ich habe bewusst betont, dass sich der dringende Tatver- dacht nicht aufrechterhalten ließ und deshalb natürlich die Freilassung des Beschuldigten erfolgen musste. Davon unberührt bleibt der Anfangsverdacht, der nach wie vor besteht und weitere Ermittlungen nach sich ziehen muss. Diese Ermittlungen des Generalbundesanwalts dauern an. Ich muss Sie deshalb um Verständnis dafür bitten, dass ich Ihre Frage zur Bewertung der sichergestellten Gegen- stände aus ermittlungstaktischen Gründen nicht beant- worten kann. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Frage des Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg) (FDP) (Drucksache 14/7265, Frage 23): Trifft es zu, dass die für die Bundeswehr verbindlichen 150 Min- destflugstunden pro Jahr bereits um ein Sechstel unter den von der NATO geforderten 180 Mindeststunden liegen und die Bundes- wehrführung gegenwärtig ernsthaft darüber nachdenkt, die für die Sicherheit der Flugbesatzungen außerordentlich wichtige Min- destflugstundenzeit aus finanziellen Gründen trotz der keines- wegs unwahrscheinlichen Einsätze angesichts der unsicheren Lage in der Welt auf 120 Flugstunden herabzusetzen? Die NATO fordert seit vielen Jahren als Standard für die Luftfahrzeugbesatzungen von Kampfflugzeugen 180 Flugstunden pro Jahr. Von der Luftwaffe waren bis- her circa 150 Flugstunden für Kampfflugzeugbesat- zungen auf dem System Tornado realisierbar, dies gilt für die 80er- wie für die 90er-Jahre. Minister Scharping hat die Anhebung der jährlichen Flugstunden für die Einsatz- Luftfahrzeugbesatzungen auf den von der NATO gefor- derten Wert von 180 Flugstunden gebilligt, um den Aus- bildungsstand noch zu erhöhen. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 14/7265, Frage 27): Trifft es zu, dass anlässlich der dienstlichen Asienreise des Bundesministers der Verteidigung, Rudolf Scharping, hohe zu- sätzliche Kosten durch Ausflüge mit der Flugbereitschaft nach Jaipur zum „Palast der Winde“ und Agra (Taj Mahal) verursacht wurden? Bundesminister Scharping war vom 17. bis 26. Februar 2001 auf Einladung der jeweiligen Regierungen zu politi- schen Gesprächen in China und Indien. Dabei führte er am Donnerstag und Freitag, den 22. und 23. Februar 2001, politische Gespräche in New Delhi, die am 26. Februar 2001 fortgesetzt wurden. Minister Scharping traf am Montag den indischen Premierminister, den Innenmi- nister, die Oppositionsführerin, Frau Gandhi, und die In- spekteure der Teilstreitkräfte. Am Wochenende besuchte er auf Einladung der indischen Regierung Jaipur und Agra. Dort waren Treffen mit Regionalpolitikern und Me- dienvertretern sowie Kulturprogramme Bestandteile des offiziellen Besuchsprogramms. Anlage 8 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (FDP) (Drucksache 14/7265, Fragen 28 und 29): In welchen Tätigkeitsfeldern kann die Bundesregierung den Zeitplan für die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb zur Übertragung von bisher durch die Bundeswehr wahr- genommenen Aufgabenbereichen auf Dritte einhalten, und wo- durch sind eventuelle Verzögerungen verursacht worden? Mit welchen nicht-staatlichen Unternehmen befindet sich die Bundeswehr auf den Tätigkeitsfeldern Liegenschafts-, Beklei- dungs- und Flottenmanagement zurzeit in konkreten Vertragsver- handlungen, und wann erwartet die Bundesregierung erste, bezif- ferbare Effizienzgewinne aus diesen Verträgen? Zu Frage 28: Beim Liegenschafts-, Bekleidungs- und Flottenmana- gement sind die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen in den Regierungsentwurf des Einzelplans 14/2002 einge- stellt oder sollen im Rahmen der abschließenden par- lamentarischen Beratungen noch eingebracht werden. Gleiches gilt für das Informationstechnikprojekt „HERKULES“. Die Aufnahme der Geschäftstätigkeit durch zu gründende Gesellschaften in den Tätigkeitsfel- dern Liegenschafts- und Flottenmanagement wie auch des Bekleidungsmanagements ist abhängig von der Zu- stimmung des Bundesministers der Finanzen zur Gesell- schaftsgründung nach § 65 der Bundeshaushaltsordnung. Eine Aufnahme der Geschäftstätigkeit ist für 2002 vorge- sehen. Zu Frage 29: In den Tätigkeitsfeldern Bekleidungs- und Liegen- schaftsmanagement befindet sich die Bundeswehr mit keinem nicht staatlichen Unternehmen in Vertragsver- handlungen. Im Bereich des Flottenmanagements führt die GEBB Verhandlungen zur Gründung einer Gesell- schaft. Absicht ist es, durch Reduzierung den Bestand der Bundeswehr an ungepanzerten Radfahrzeugen an die neue Struktur anzupassen, darüber hinaus den Fahrzeug- park zu verringern und dadurch Investitionsmittelbedarf zur Beschaffung von Radfahrzeugen zu reduzieren, die jährlichen Fahrleistungen der kleineren Fahrzeugflotte durch Pool-Bildung und moderne Managementmethoden zu erhöhen und die Truppe von der Verantwortung für nicht im täglichen Ausbildungsbetrieb benötigte Fahr- zeuge zu entlasten. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. November 2001 19279 (C) (D) (A) (B) Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Stephan Hilsberg auf die Fragen des Abgeordneten Hans-Michael Goldmann (FDP) (Drucksache 14/7265, Fragen 32 und 33): Ist der Bundesregierung bekannt, ob die EU-Kommission ge- gen die Bundesrepublik Deutschland ein Vertragsverletzungsver- fahren wegen der Nichtumsetzung der Richtlinie 1999/35/EG des Rates vom 29. April 1999 über ein System verbindlicher Über- prüfungen im Hinblick auf den sicheren Betrieb von Ro-Ro-Fahr- gastschiffen und Fahrgast-Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen im Linienverkehr eingeleitet hat? Wenn ja, wie und wann wurde die Bundesregierung von der EU-Kommission davon in Kenntnis gesetzt? Zu Frage 32: Die Bundesregierung hat die entsprechende Frage 1 der Kleinen Anfrage der Fraktion der FDP (Drucksache 14/6406) über das Seeunfalluntersuchungsgesetz wie folgt beantwortet (Drucksache 14/6678 vom 10. Juli 2001): „Die Kommission hat sich davon überzeugt, dass mit der frühzeitigen Vorbereitung und zügigen Zuleitung des Entwurfs des Seesicherheits-Untersuchungs-Gesetzes durch die Bundesregierung an die gesetzgebenden Kör- perschaften die notwendigen Schritte zur vollständigen Umsetzung der Richtlinie 1999/35/EG eingeleitet worden sind, sodass sie in der Erwartung, dass das Gesetz jetzt in kürzester Frist beschlossen wird, von ultimativen weite- ren Schritten vorerst abgesehen hat.“ Da der Bundes- regierung bisher kein Schreiben über die Einleitung eines Vertragsverstoßverfahrens vorliegt, geht sie davon aus, dass der in ihrer Antwort dargestellte Sachverstand wei- terhin zutrifft. Zu Frage 33: Die Bundesregierung wurde, wie aus der soeben erteil- ten Antwort zur Frage 6 hervorgeht, von der EU-Kom- mission nicht von der Erhebung eines Vertragsverlet- zungsverfahrens in Kenntnis gesetzt. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Stephan Hilsberg auf die Frage des Abgeordneten Thomas Dörflinger (CDU/CSU) (Drucksache 14/7265, Frage 34): Ist der Bundesregierung, insbesondere dem Bundesministe- rium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, bekannt, dass die im deutsch-schweizerischen Staatsvertrag betreffend die An- und Abflüge beim Flughafen Zürich-Kloten über deutsches Staatsgebiet festgelegten An- und Abflugschneisen über ein Ge- biet führen, in dem sich mit Leibstadt, Beznau I, Beznau II, Gösgen und Würenlingen mehrere kerntechnische Anlagen befin-den, und wie beurteilt die Bundesregierung diese Tatsache untersicherheitstechnischen Vorzeichen? Bei der Beurteilung des Überfluges von kerntechni- schen Anlagen der Schweiz durch zivile Luftfahrzeuge geht die Bundesregierung von den gleichen Grundsätzen aus, wie sie in Deutschland Anwendung finden: Durch derartige Anlagen wird der Luftverkehr grundsätzlich nicht beschränkt. Lediglich für die in der ehemaligen DDR liegenden kerntechnischen Anlagen in Greifswald, Rheinsberg und Rossendorf sowie die Kernforschungs- zentren Karlsruhe oder Jülich sind Gebiete mit Flugbe- schränkungen im Umkreis von 2 nautischen Meilen von Grund bis 2 300 Fuß (circa 700 Meter) über Grund ein- gerichtet. Weiterhin gilt bei Flügen nach Sichtflugregeln nach § 6 Abs. 3 der Luftverkehrsordnung die Einhaltung einer Überlandflughöhe von mindestens 600 Meter (2 000 Fuß) über Grund. Für Flüge nach Instrumenten- flugregeln sind weit höhere Mindestflughöhen vor- geschrieben. Der Überflug des kontrollierten Luftver- kehrs im deutschschweizerischen Grenzbereich findet zum Beispiel in einer Mindesthöhe von 6 000 Fuß (circa 1 830 Meter) über NN statt. Anlage 11 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Fragen des Abgeordneten Carsten Hübner (PDS) (Drucksache 14/7265, Fragen 37 und 38): Kann die Bundesregierung anhand eigener Informationen denBericht der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ vom 31. Ok-tober 2001 bestätigen, nach dem es im Juli 2001 Kontakte zwi-schen der CIA (Central Intelligence Agency) und Osama Bin Laden in Dubai gegeben haben soll und dabei auch mögliche An-schläge thematisiert worden sein sollen? Kann die Bundesregierung Informationen der US-amerika-nischen Tageszeitung „New York Times“ vom 11. Oktober 2001bestätigen, nach denen die US-Luftwaffe bei ihren Militärak-tionen in Afghanistan auch Clusterbomben des Typs „CBU-89Gator“ verwenden, in denen sich neben 72 Antifahrzeugminenauch jeweils 22 Antipersonenminen befinden, deren Einsatz nachdem Abkommen von Ottawa geächtet ist? Zu Frage 37: Zu einer möglichen Begegnung zwischen der CIA und Osama Bin Laden in Dubai liegen der Bundesregierung keine eigenen Erkenntnisse vor. Zu Frage 38: Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse da- rüber vor, ob die US-Luftwaffe im Rahmen der Operation „Enduring Freedom“ Streubomben des Typs „CBU-89 Gator“ eingesetzt hat. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. November 200119280 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Sauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen
    und Herren! Wenn wir heute über die Entwicklung der
    Beitragssätze in den sozialen Sicherungssystemen disku-
    tieren, dann laufen wir Gefahr – das hat die Debatte ge-
    zeigt –, nur auf eine Seite zu blicken, wenn auch auf eine
    ökonomisch sehr wichtige. Hierbei handelt es sich um die
    Beitragsseite. Es gibt aber auch eine andere Seite, das ist
    die Leistungsseite. Ich möchte hier als Sozialdemokrat
    vorweg klarstellen: Den Belastungen, die die Beiträge si-
    cherlich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so-
    wie für die Arbeitgeber darstellen, stehen auch Leistungen
    gegenüber, die wir nicht missen wollen: anständige Ren-
    tenzahlungen an die ältere Generation


    (Horst Seehofer [CDU/CSU]: Anständig weniger als 1998! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Streichen Sie das Wort „anständig“!)


    und die soziale Absicherung im Falle von Arbeitslosig-
    keit, Pflegebedürftigkeit und Krankheit.


    (Horst Seehofer [CDU/CSU]: Anständig weniger!)


    Dass Sie, Herr Seehofer, hier die Errungenschaften un-
    seres sozialen Sicherungssystems infrage stellen, wundert
    mich gar nicht.


    (Horst Seehofer [CDU/CSU]: Gelogen und betrogen!)


    Was war denn Ihre Politik? Sie haben die sozialen Siche-
    rungssysteme massiv mit versicherungsfremden Leistun-
    gen belastet. Sie haben die Beiträge bis zum Gehtnicht-
    mehr nach oben geknüppelt, und zwar zu einem einzigen
    politischen Zweck, nämlich die sozialen Leistungen peu à
    peu zurückzufahren. Diesen Kurs machen wir nicht mit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dagmar Wöhrl [CDU/CSU]: Wir haben versucht, Reformen durchzuführen, und nicht, die Steuern zu erhöhen! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Und Sie überlasten die Beitragszahler massiv mit der Ökosteuer!)


    Ich glaube, wir Sozialdemokraten haben auch deshalb
    bei den letzten Bundestagswahlen eine so große Zustim-
    mung erfahren. Sie, meine Herren und Damen von der
    CDU/CSU und der FDP, sind in die Opposition geschickt
    worden, weil die Wähler uns zutrauen,


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Weil sie Ihren Versprechungen geglaubt DagmarWöhrl 19265 haben! Und jetzt werden sie betrogen! – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Das Vertrauen ist weg!)





    (C)


    (D)


    (A)


    (B)


    dass wir die sozialen Sicherungssysteme sozial gerecht
    weiterentwickeln


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das Vertrauen ist weg!)


    und die unbestreitbar vorhandenen enormen strukturellen
    Probleme, vor denen die Sozialversicherungen standen
    und stehen, aus dem Weg räumen.

    Die Regierung und die sie tragenden Parteien sind gut
    beraten, diesen Wunsch der Bevölkerung nach sozialer
    Absicherung auch in praktische Politik umzusetzen. Ich
    glaube, wir haben bei der Reform der Alterssicherung die-
    sen Anspruch auch weitgehend erfüllt.


    (Dirk Niebel [FDP]: Dann verfrühstücken Sie bitte nicht unsere Kinder!)


    Die Menschen erwarten allerdings natürlich genauso,
    dass mit den Beiträgen, die sie leisten,


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Und die in der Summe erhöht werden!)


    ökonomisch, das heißt effizient umgegangen wird und
    dass die Belastung des Faktors Arbeit mit diesen Beiträ-
    gen zurückgeführt wird. Dass die Nettolöhne in den letz-
    ten Jahren der Kohl-Regierung deutlich absanken, war
    doch auch eine Folge der Politik, die die Sozialversiche-
    rung für alles mögliche in Haft nahm und dadurch die Bei-
    tragssätze in Rekordhöhen trieb.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das habt ihr verursacht!)


    Allein von 1995 bis 1998 sanken die realen Nettolöhne je
    Arbeitnehmer in Deutschland im Durchschnitt pro Jahr
    um 420 DM.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Netto vor oder nach der Ökosteuer? Das ist eine entscheidende Frage! – Zuruf von der CDU/CSU: Die haben keine Ökosteuer zahlen müssen!)


    Dieses Geld haben Sie den Arbeitnehmerinnen und Ar-
    beitnehmern aus der Tasche genommen. Meine Damen
    und Herren auf der rechten Seite dieses Hauses, das war
    eine Folge Ihrer arbeitnehmerfeindlichen Steuerpolitik


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das haben wir durch die Steuerreform gerade verhindert!)


    und des drastischen Anstiegs der Beiträge während Ihrer
    Regierungszeit auf zuletzt über 42 Prozent. Damit woll-
    ten wir Schluss machen und das haben wir auch getan.


    (Beifall bei der SPD)

    Seitdem SPD und Bündnis 90/Die Grünen regieren,

    steigen die realen Nettolöhne wieder an und es sinken die
    Steuerbelastungen sowie die Sozialversicherungs-
    beiträge, auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist doch Quatsch! – Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/CSU]: Wo denn? Sagen Sie das doch einmal! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


    Jeder, der sich mit den komplexen Problemen unserer
    sozialen Sicherungssysteme im Einzelnen befasst, weiß,
    das jede Reform auf schwierige Fragen nach ihren sozia-
    len Auswirkungen, aber auch auf vielfältige ökonomische
    Eigeninteressen stößt. Dies vernünftig und im Sinne einer
    zukunftsfesten sozialen Absicherung zu gestalten ist eine
    sehr schwierige Aufgabe,


    (Dirk Niebel [FDP]: Das ist wohl wahr!)

    die durch die aktuelle ökonomische Situation weiter er-
    schwert wird.

    Die Eintrübung der Weltkonjunktur, von der wir hof-
    fen, dass sie schon im kommenden Jahr überwunden wird,
    hat natürlich auch Auswirkungen auf das Wirtschafts-
    wachstum bei uns.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Es sind immer die anderen! – Dirk Niebel [FDP]: Weil die Weltkonjunktur nur hier wirkt, sind wir auf Platz 46!)


    Es wäre ganz falsch, in dieser Situation den eingeschla-
    genen wirtschaftspolitischen Kurs zu verlassen. Die
    Rückführung der Schwankungsreserve um 20 Prozent ist
    aus meiner Sicht deshalb eine richtige Maßnahme. Da-
    durch kann der Beitragssatz bei 19,1 Prozent stabil gehal-
    ten und können die Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer
    und deren Arbeitgeber vor einer drohenden Belastung von
    immerhin fast 2,5 Milliarden DM bewahrt werden, ohne
    dass die Auszahlung der Renten in irgendeiner Weise be-
    troffen wäre.

    Frau Wöhrl, ich muss Ihnen sagen, dass ich es einiger-
    maßen unverantwortlich finde, hier den Eindruck zu er-
    wecken, als würden die Rentenzahlungen an die Rentne-
    rinnen und Rentner in irgendeiner Weise gefährdet. Wir
    können mit der Schwankungsreserve immer noch eine
    höhere Reserve, als Blüm sie jemals hatte, anbieten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Horst Seehofer [CDU/CSU]: Seien Sie ehrlich! – Zuruf von der CDU/CSU: Sie ist aber abgesunken! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


    Dass dies eine angemessene Reaktion ist, meine Da-
    men und Herren von der CDU/CSU und der FDP, zeigen
    auch die positiven Reaktionen, die wir von den Gewerk-
    schaften und auch von der BfA dafür bekommen.


    (Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Die haben auch den Wahlkampf mit finanziert! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ja, von den Gewerkschaften vielleicht!)


    – Das sind bessere Vertreter der sozialen Belange der
    Rentnerinnen und Rentner, als Sie es sind.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das ist falsch, das machen wir viel besser!)


    Wenn bei der Krankenversicherung trotz der Gegen-
    maßnahmen geringe Beitragssatzsteigerungen notwendig
    werden, ist dies angesichts sonst möglicherweise drohen-
    der Leistungseinschränkungen aus meiner Sicht vertret-
    bar. Die Forderungen der Arbeitgeberverbände gehen in
    eine falsche Richtung, wenn sie verlangen, den Beitrags-




    Thomas Sauer
    19266


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    satz einfach festzuschreiben, und im Kern eine Zweiklas-
    senmedizin einfordern, bei der die Krankenkassen ledig-
    lich Kernleistungen im Sinne einer Basismedizin finan-
    zieren sollen.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ich bin gespannt, was Sie im Januar oder Februar nächsten Jahres hier sagen werden! Dann ist es zappenduster!)


    Ich bin Frau Ministerin Schmidt dankbar, dass sie klarge-
    stellt hat, dass sie diesen Weg nicht gehen will.

    Für mich zeigt sich an dieser aktuellen Debatte auch,
    dass wir im Gesundheitswesen noch einen erheblichen
    Reformbedarf haben. Das ist nicht zu verschweigen.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist ja putzig formuliert!)


    Herr Seehofer hat aus meiner Sicht zu Recht gesagt, dass
    im System erhebliche Effizienzreserven stecken, die im
    Sinne der Zukunftsfähigkeit der Krankenversicherung er-
    schlossen werden müssen.

    Dieses Schließen der Effizienzreserven wird Vertei-
    lungsprobleme aufwerfen und harte Kämpfe erfordern.
    Ich meine aber, dass alle Akteure in diesem Wirtschafts-
    bereich mithelfen müssen, eine zukunftsfeste Kranken-
    versicherung zu initiieren. Frau Ministerin Schmidt hat
    unsere volle Unterstützung für ihre Bemühungen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Heiße Luft, sonst nichts!)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Der Kollege
Karl-Josef Laumann spricht jetzt für die CDU/CSU-Frak-
tion.


(Wolfgang Lohmann [Lüdenscheid] [CDU/ CSU]: Bitte nicht so zurückhaltend wie sonst immer!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl-Josef Laumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Sehr geehrter
    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist
    eigentlich traurig, dass wir heute diese Aktuelle Stunde
    durchführen müssen.


    (Fritz Schösser [SPD]: Ja!)

    Sie ist notwendig, weil wir – das kann doch keiner leug-
    nen – in allen Sozialversicherungen schwere Finanzie-
    rungsprobleme haben.


    (Fritz Schösser [SPD]: Aber nicht so schwer wie 1998! – Gegenruf des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Vergiss es!)


    Wir haben heute Morgen im Ausschuss für Arbeit und
    Sozialordnung erlebt, wie die Bundesregierung den Haus-
    halt des Arbeitsministeriums im Bereich der Arbeits-
    losenversicherung um große Beträge nach oben verändern
    musste,


    (Horst Seehofer [CDU/CSU]: Milliarden!)

    weil sie davon ausgeht – das hat sie heute zugegeben –,
    dass wir nächstes Jahr 415 000 Arbeitslose mehr haben

    werden, als sie selber bei der Aufstellung dieses Haushal-
    tes vor zwei Monaten geglaubt hat.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Unglaublich! – Wolfgang Weiermann [SPD]: Es ist ja zwischendurch auch nichts passiert!)


    Wir werden auch bei der Arbeitslosenhilfe große Fi-
    nanzierungsprobleme bekommen. Die Entlastung, die es
    auf dem Arbeitsmarkt für ältere Arbeitnehmer gibt, er-
    kaufen wir uns mit der Einführung von Teilzeitarbeit. Im
    Haushalt der Bundesanstalt für Arbeit müssen jedes Jahr
    etwa 500 Millionen DM mehr für Altersteilzeit aufge-
    bracht werden. Jeder weiß, dass das Instrument zwar
    greift; aber wir wissen auch, dass wir damit unserem Ziel
    der Beschäftigung für Ältere nicht näher kommen.

    In dieser Woche erleben wir in Deutschland eine De-
    batte um die Schwankungsreserve der Rentenversiche-
    rung. Das hat mich veranlasst, mich mit der Geschichte
    der Schwankungsreserve zu beschäftigen. Es ist schon in-
    teressant, dass sie 1969 unter Beteiligung der SPD an der
    Bundesregierung von 12 Monaten auf drei Monate abge-
    senkt worden ist. 1977 hat die sozialliberale Koalition sie
    von drei Monaten auf einen Monat weiter abgesenkt.

    Sie sagen jetzt, dass in der Rentenversicherung nicht
    einmal mehr eine Reserve von einem Monat vorhanden
    sein müsse und dass man mit dieser Maßnahme mit der
    Konjunkturentwicklung, die anders verläuft als gedacht,
    besser fertig werden könne. Sie wollen eine turbulente
    Debatte in der Öffentlichkeit über die Finanzierung der
    Renten vermeiden und senken deshalb die Schwankungs-
    reserve auf 0,8Monate. Dieses Vorgehen beweist für mich
    die Richtigkeit eines Spruches: Bevor die Sozialdemo-
    kraten in irgendeiner Sozialversicherung Geld übrig las-
    sen, werden unsere Hunde ein Stück Wurst liegen lassen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es! – Zuruf von der SPD: Oh!)


    Das macht mir große Sorgen.
    Überlegen Sie sich doch einmal, was Sie mit der Ab-

    senkung der Schwankungsreserve anrichten könnten.
    Wenn die Absenkung erfolgen würde, hätten wir in der
    Rentenkasse demnächst eine Rücklage in Höhe von gut
    20 Milliarden DM. Das entspricht den Rentenzahlungen
    für 0,8 Monate.


    (Doris Barnett [SPD]: Das haben Sie alles verscherbelt!)


    Stellen Sie sich einmal vor – das erleben wir ja zurzeit –,
    die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschärft sich auf-
    grund der Anschläge weiter, wovon zuvor niemand
    ausgehen konnte! Dann würden wir im November des be-
    treffenden Jahres erleben, dass sich die Rentenversiche-
    rung zum ersten Mal in ihrer Geschichte Geld auf dem
    Kapitalmarkt besorgen müsste oder dass das Kabinett be-
    schließen müsste, den Bundeszuschuss vorzuziehen, da-
    mit die Renten pünktlich ausgezahlt werden können. Wis-
    sen Sie, was Sie damit anrichten? Sie sorgen dafür, dass
    das Vertrauen in die Idee der Sozialversicherung schwers-
    ten Schaden nehmen wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)





    Thomas Sauer

    19267


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Sie leisten damit einer Entwicklung in unserem Land wei-
    ter Vorschub, die ich sozialpolitisch für sehr schwierig
    halte. Wir sind uns unter den Sozialpolitikern fraktions-
    übergreifend einig, dass die Idee der Sozialversicherung
    damit immer mehr in Misskredit kommt. Deswegen soll-
    ten Sie sich gut überlegen, ob man an den Sparstrumpf der
    Rentenversicherung geht.

    Ich weiß, wie die Menschen denken. Ich kenne viele
    kleine Leute, die sich ganz bewusst eine eiserne Reserve
    vom Mund abgespart haben für den Fall, dass etwas pas-
    siert, womit man nicht rechnen konnte. Gerade die, die auf
    die Sozialversicherung angewiesen sind, handeln so.
    Wenn diese Menschen hören, dass Sie nicht einmal mehr
    in der Lage sind, eine Monatsrente im Voraus in der Kasse
    zu haben,


    (Dirk Niebel [FDP]: Dann ist es zappenduster!)


    dann werden sie schlicht und ergreifend sagen, dass dies
    keine seriöse Politik ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das werden wir als Union den Menschen so sagen, und
    damit werden wir sehr genau und sehr nah bei den Ge-
    fühlen der Leute liegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von der SPD)


    Deswegen überlegen Sie sich gut, ob Sie diesen Schritt
    wirklich durchhalten wollen, auch wenn Sie Verbände fin-
    den, die Ihnen vorschwafeln, das sei alles verantwortbar
    und richtig.

    Wahr ist auch, dass Sie zugeben müssen, dass Sie jetzt
    vor den Scherben Ihrer Rentenreform stehen. Wissen Sie,
    warum? Weil die Zahlen und Fakten, die Sie angenom-
    men haben,


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Die waren geschönt!)


    sehr optimistisch angesetzt waren und weil zum Schluss
    der Rentenreform getrickst worden ist, indem man die
    Leistungen verbessert und einfach gesagt hat: Dann ma-
    chen wir ein bisschen mehr Zuwanderung. Dann stimmt
    es zwar am Rechenschieber,


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Aber in den Kassen nicht!)


    aber dass es nicht stimmt, sehen Sie jetzt, in den Stunden,
    in denen Sie anscheinend diese Entscheidungen treffen
    wollen. Das ist schlicht und ergreifend ein Versagen Ihrer
    Politik. Aber mich ärgert einfach, dass Sie die gute Idee
    der Sozialversicherung damit immer mehr in Misskredit
    bringen. Das sollten Sie sich noch einmal überlegen.

    Schönen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)