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  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Jugend- politisches Programm der Bundes- regierung „Chancen im Wandel“ . . . . . . 18933 A Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18933 B Kerstin Griese SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18934 D Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18934 D Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 18935 B Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18935 B Sabine Jünger PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18935 D Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18936 A Iris Gleicke SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18936 C Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18936 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 18937 A Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18937 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18937 C Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18937 C Christine Lehder SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18938 A Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18938 B Ingrid Fischbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 18938 C Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18938 D Wolf-Michael Catenhusen SPD . . . . . . . . . . 18939 B Dieter Dzewas SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18939 C Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18939 D Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18940 B Hans Martin Bury, Staatsminister BK . . . . . . 18940 C Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . 18940 C Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 18940 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18941 A Hans Martin Bury, Staatsminister BK . . . . . . 18941 A Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 14/7116, 14/7137) . . . . . . . 18941 B Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen angesichts sich häufender Milzbrandfälle in den USA DringlAnfr Detlef Parr FDP Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18941 C ZusFr Detlef Parr FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18941 D ZusFr Dr. Carola Reimann SPD . . . . . . . . . . . 18942 C ZusFr Dieter Dzewas SPD . . . . . . . . . . . . . . . 18942 D ZusFr Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . 18943 A ZusFr Marita Sehn FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 18943 B Vereinbarkeit der Beschaffung der Schlüssel- technologie Radarsensorik (SAR) des Auf- klärungssystems SAR-Lupe bei französischen Lieferanten mit der Förderung eines nationalen Plenarprotokoll 14/194 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 194. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 2001 I n h a l t : Raumfahrtprogramms bzw. Ansiedlung der eu- ropäischen SAR-Entwicklung in Deutschland MdlAnfr 9, 10 Ilse Aigner CDU/CSU Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18943 D, 18944 A Pläne der US-Regierung zur Fortsetzung der „militärischen Kampagne“ gegen den Terroris- mus MdlAnfr 11 Wolfgang Gehrcke PDS Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . . 18944 B ZusFr Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . 18944 C Aufnahme der geplanten Bundesstraßenver- bindung zwischen Meiningen und Fulda in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrs- wegeplans 2003 MdlAnfr 12 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 18945 A ZusFr Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . . 18945 B Lärmschutzmaßnahmen an alten Autobahn- strecken, beispielsweise an der Autobahnbrücke Kalbach-Uttrichshausen im Zuge der A7 MdlAnfr 13 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 18945 C Bereitstellung der Mittel für den Ausbau der A 96 als Verbindung zwischen den Verkehrs- schwerpunkten München–Zürich sowie für die Fertigstellung des baureifen Teilabschnitts zwischen Erkheim und Memmingen-Ost MdlAnfr 16 Kurt J. Rossmanith CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 18946 A ZusFr Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . 18946 B Zeitpunkt für die Vorlage des neuen Bundes- verkehrswegeplans MdlAnfr 17 Kurt J. Rossmanith CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 18946 D ZusFr Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . 18946 D Auswirkungen der ab 2002 geplanten Regio- nalisierungsmittelkürzung bei der Deutschen Bahn AG auf Streckenstilllegungen in Bayern MdlAnfr 18 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 18947 B ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . 18947 B Auswirkungen des Vorschlags der EU-Kommis- sion zur Einstufung der Fichtelgebirgsautobahn als „transeuropäisches Verkehrsnetz“ auf die Be- darfseinstufung im Bundesverkehrswegeplan MdlAnfr 19 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 18947 D ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . 18947 D Struktur der Außenstellen des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, beispielsweise in Bayreuth MdlAnfr 27 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 18948 D ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . 18949 B Bundesmittel für die Berliner Polizei ange- sichts des erhöhten Sicherheitsbedarfs seit den Ereignissen am 11. September 2001 MdlAnfr 28 Günter Nooke CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 18950 B ZusFr Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 18950 C ZusFr Dr. Sabine Bergmann-Pohl CDU/CSU 18950 D ZusFr Edeltraut Töpfer CDU/CSU . . . . . . . . . 18951 A Bundesmittel für die Berliner Polizei ange- sichts des erhöhten Sicherheitsbedarfs seit den Ereignissen am 11. September 2001 MdlAnfr 29 Günter Nooke CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 18951 C ZusFr Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 18951 C ZusFr Edeltraut Töpfer CDU/CSU . . . . . . . . . 18952 A Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung zur Korrektur der Wachs- tumsprognosen für das Jahr 2002 durch den Bundesminister der Finanzen und deren Auswirkungen auf den Bundes- haushalt 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18952 C Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 18952 D Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18954 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 2001II Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 18956 A Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18957 B Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18958 C Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . 18959 D Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 18961 A Werner Schulz (Leipzig) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18962 D Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18964 A Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . 18965 C Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 18966 D Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18968 A Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 18969 A Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18970 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 18973 A Anlage 2 Technisch bedingter Neuabdruck einer zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Fortführung des Solidarpaktes, zur Neuordnung des bun- desstaatlichen Finanzausgleichs und zur Abwicklung des Fonds „Deutsche Einheit“ (Solidarpaktfortführungsgesetz) (193. Sitzung, Tagesordnungspunkt 22) Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18973 B Anlage 3 Missbräuchliche Inanspruchnahme des Wider- rufsrechts gemäß § 3 Fernabsatzgesetz MdlAnfr 1, 2 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ . . . . . . . 18974 D Anlage 4 Verwendung der aus der Umsetzung des „Ent- wurfs eines Gesetzes zur Finanzierung der Ter- rorbekämpfung“ resultierenden Mehreinnah- men. Verwendung der Währungsreserven der Bundesbank nach der Einführung des Euros im Jahre 2002 MdlAnfr 3, 4 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 18975 B Anlage 5 Militärische Beiträge der Bundesregierung zur Unterstützung der amerikanischen Militärope- rationen in Afghanistan MdlAnfr 5, 6 Heidi Lippmann PDS Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 18975 D Anlage 6 Vorhandene verteidigungspolitisch relevante Einrichtungen, zum Beispiel Bundeswehreinhei- ten und -dienststellen, in Bonn und deren Ansiedlung, Reduzierung oder Auflösung; Ver- wendung von derzeit durch die Bundeswehr ge- nutzten Liegenschaften in Bonn durch die GEBB MdlAnfr 7, 8 Günther Friedrich Nolting FDP Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 18976 A Anlage 7 Bund-Länder-Vereinbarung für das „Stadtum- bauprogramm Ost“ MdlAnfr 14, 15 Christine Ostrowski PDS Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 18976 B Anlage 8 Berufung der Mitglieder des Nationalen Ethik- rates bis zum Jahr 2005; Qualifikationserfor- dernisse eines Referenten und eines Leiters der Geschäftsstelle des Nationalen Ethikrates MdlAnfr 22, 23 Werner Lensing CDU/CSU Antw StMin Hans Martin Bury BK . . . . . . . . 18976 C Anlage 9 Errichtung eines „Willy-Brandt-Zentrums für Deutschlandstudien“ und eines dort angesie- delten „Willy-Brandt-Lehrstuhls“ in Polen MdlAnfr 24, 25 Markus Meckel SPD Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . . . . . . . 18976 D Anlage 10 Brief der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika an den UN-Sicherheitsrat über die Selbstverteidigung der USA gegen weitere Organisationen und Staaten MdlAnfr 26 Wolfgang Gehrcke PDS Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . . . . . . . 18977 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 2001 Jörg-Otto Spiller 18971 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 2001 18973 (C) (D) (A) (B) Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 17.10.2001 Friedhoff, Paul K. FDP 17.10.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 17.10.2001 Peter Funke, Rainer FDP 17.10.2001 Holetschek, Klaus CDU/CSU 17.10.2001 Janssen, Jann-Peter SPD 17.10.2001 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 17.10.2001 Lippmann, Heidi PDS 17.10.2001 Dr. Lippold CDU/CSU 17.10.2001 (Offenbach), Klaus W. Müller (Düsseldorf), SPD 17.10.2001 Michael Müller (Kirchheim), CDU/CSU 17.10.2001 Elmar Nietan, Dietmar SPD 17.10.2001 Ostrowski, Christine PDS 17.10.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 17.10.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 17.10.2001 Hans Peter Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 17.10.2001 Christian Simm, Erika SPD 17.10.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 17.10.2001 Türk, Jürgen FDP 17.10.2001 Dr. Vollmer, Antje BÜNDNIS 90/ 17.10.2001 DIE GRÜNEN Welt, Jochen SPD 17.10.2001 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 17.10.2001 Zierer, Benno CDU/CSU 17.10.2001 Anlage 2 Technisch bedingter Neuabdruck einer zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Fortführung des Solidarpaktes, zur Neuordnung des bundesstaatlichen Finanzausgleichs und zur Abwicklung des Fonds „Deutsche Einheit“ (Soli- darpaktfortführungsgesetz) (193. Sitzung, Tagesordnungspunkt 22) Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen: Vorrangiges Ziel der Bun- desregierung nach der deutschen Einheit ist auch weiter- hin die Angleichung der Lebensverhältnisse. Wir alle wis- sen, dass der Aufbau der neuen Länder noch andauern wird. Die neuen Länder brauchen daher sichere Pla- nungsgrundlagen bei ihren weiteren Anstrengungen. Mit dem Solidarpaktfortführungsgesetz erhalten die neuen Länder eine verlässliche Perspektive. Um solide Planungsgrundlagen für die neuen Länder zu schaffen, haben sich die Regierungschefs von Bund und Ländern am 23. Juni dieses Jahres in Berlin auf eine Fortsetzung des Solidarpaktes bis zum Jahr 2019 verstän- digt. Die herausragende Bedeutung des Solidarpaktes für den Aufbau Ost haben auch der Deutsche Bundestag und der Bundesrat in ihren Entschließungen vom 5. bzw. 13. Juli 2001 hervorgehoben. Die einzelnen Elemente die- ser Entschließungen werden mit dem Solidarpaktfort- führungsgesetz umgesetzt. Im Rahmen des Gesamtkonzeptes kommen die Soli- darpflichten von Bund und Ländern in vollem Umfang zum Tragen. Ich erwähne hier insbesondere die Ver- pflichtung des Bundes, bis zum Jahr 2019 insgesamt 206 Milliarden DM Sonderbedarfs-Bundesergänzungszu- weisungen an die neuen Länder und Berlin zu leisten. Das Solidarpaktfortführungsgesetz besteht aus einer Reihe von Einzelgesetzen, die in engem Sachzusammen- hang stehen. Insbesondere wird der bundesstaatliche Finanzausgleich für die Zeit ab 2005 neu geregelt. Damit wird gleichzeitig ein noch offener Gesetzgebungsauftrag des Bundesverfassungsgerichts aus seinem Urteil vom 11. November 1999 erfüllt. Ein weiterer Auftrag, nämlich die erstmalige Schaf- fung des Maßstäbegesetzes, ist bereits erfüllt: Das Maß- stäbegesetz, das – wie vom Bundesverfassungsgericht ge- fordert – die Grundlagen des Finanzausgleichsgesetzes regelt, ist gerade in Kraft getreten. Die Regelungen sollen teilweise bereits zum 1. Januar 2002 in Kraft treten. Kernelement der Änderungen ab 2002 ist die Um- wandlung der bisherigen Mittel des Investitionsförde- rungsgesetzes Aufbau Ost. Diese sollen bereits ab dem kommenden Jahr übergeleitet werden in Sonderbedarfs- Bundesergänzungszuweisungen für die neuen Länder und Berlin; diese werden somit in entsprechender Höhe auf- gestockt. Über die Mittelverwendung werden die neuen Länder künftig dem Finanzplanungsrat berichten. entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Mit dieser Änderung des Investitionsförderungsgesetzes Aufbau Ost soll ihre Eigenverantwortlichkeit gestärkt wer- den. Ich möchte betonen, dass damit einem Wunsch der neuen Länder entsprochen wird. Für die Zeit ab 2005 soll der bundesstaatliche Finanz- ausgleich neu gefasst werden, und zwar auf der Grundlage des gerade in Kraft getretenen Maßstäbegesetzes. Die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts haben dabei wesentliche Weichen gestellt. Das Finanzausgleichsgesetz für die Zeit ab 2005 ent- hält eine Reihe von Neuerungen, von denen ich nur einige wichtige kurz skizzieren möchte: Für den Bereich des vertikalen Finanzausgleichs setzt der Gesetzentwurf die Zusage der Bundesregierung um, den Ländern zum Ausgleich für Belastungen durch die Kindergelderhöhung um 30 DM zusätzlich 0,05 und da- mit insgesamt 0,65 Umsatzsteuerpunkte zu übertragen; dies gilt schon ab 2002. Des Weiteren ist im neuen Finanzausgleichsgesetz zur vertikalen Umsatzsteuerverteilung eine Regelung enthal- ten, die nach Auffassung der Bundesregierung der Rechts- position sowohl des Bundes als auch der Länder beim Streit über die Finanzierung des Familienleistungsaus- gleichs Rechnung trägt. Allerdings vertreten die Länder- finanzminister in diesem Punkt eine andere Position. Hierüber wird daher im Verfahren noch zu reden sein. Zum Länderfinanzausgleich möchte ich hervorheben, dass es – trotz konträrer Interessenlagen unter den Län- dern – gelungen ist, die eine oder andere Regelung zu ver- einfachen. Dies hat auch das Bundesverfassungsgericht angemahnt. Das neue Ausgleichssystem ist an einer Stärkung der Anreizwirkungen ausgerichtet. Dies wurde auch erreicht durch eine Verbreiterung der Bemessungsgrundlage in Verbindung mit einer Abflachung der Ausgleichstarife ohne Mindestauffüllgrenzen. Eine Neuerung des Ausgleichssystems, die ich auch er- wähnen möchte, betrifft die Höhe der Ausgleichszahlun- gen der Geberländer: Es ist dafür Sorge getragen, dass die Abschöpfung der überdurchschnittlichen Finanzkraft be- grenzt ist – und dies selbstverständlich ohne die Solida- rität unter den Ländern infrage zu stellen. Der Bund hat – das möchte ich besonders hervorheben – eine einver- nehmliche Lösung erst dadurch ermöglicht, dass die Län- der insgesamt – finanzschwache und finanzstarke Länder gleichermaßen – Entlastungen in Milliardenhöhe erfahren haben. Neben den Regelungen zum Finanzausgleich sind in dem Gesetzentwurf in Art. 7 im Rahmen einer Änderung des Haushaltsgrundsätzegesetzes Verfahrensregelungen zur Einhaltung der Haushaltsdisziplin innerhalb der Eu- ropäischen Währungsunion enthalten. Der Entwurf sieht vor, dass Bund und Länder unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Haushaltsstruk- turen anstreben, die öffentlichen Haushalte jeweils bis zu einem bestimmten Zeitpunkt auszugleichen, der Finanz- planungsrat die Vereinbarkeit der Haushaltsentwicklung der Gebietskörperschaften mit den Bestimmungen des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes erörtert, der Finanzplanungsrat Empfehlungen – auch an einzelne Gebietskörperschaften – aussprechen kann, um die Haus- haltsdisziplin gegebenenfalls wieder herzustellen. Der Entwurf legt – im Vergleich zu den bisherigen Konzepten zur innerstaatlichen Umsetzung des europäischen Stabi- litätspaktes – stärkeres Gewicht auf die bindende Wirkung von einvernehmlich getroffenen Absprachen. Art. 7 dieses Artikelgesetzes entspricht damit den euro- parechtlichen Minimalanforderungen, Verfahren zu schaf- fen, die Deutschland in die Lage versetzen, die Anforderun- gen der Vereinbarung von Maastricht und des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes zu erfüllen. Im Zusammenhang mit den Änderungen im bundes- staatlichen Finanzausgleich werden auch einige Regelun- gen des Fonds „Deutsche Einheit“ neu gefasst. Zunächst werden die Annuitäten in den Jahren 2002 bis 2004 abgesenkt. Dadurch werden die Belastungen für die Haushalte von Bund und alten Ländern gemindert. Gleichzeitig wird die Abwicklung des Fonds ab 2005 bis zu seiner Auflösung im Jahr 2019 geregelt: Der Bund übernimmt die Verpflichtungen des Fonds gegen einen fi- nanziellen Teilausgleich durch die Länder. Abschließend noch eine Bemerkung zum weiteren Verfahren: Zwischen Bund und Ländern ist vereinbart, dass das Artikelgesetz noch in diesem Jahr verabschiedet wird. Wir haben – im Einvernehmen von Bund und Län- dern sowie mitgetragen durch die Entschließungen von Deutschem Bundestag und Bundesrat – ein neues System des bundesstaatlichen Finanzausgleichs gefunden, das im Einklang mit dem föderalen Solidaritätsgrundsatz steht und eine angemessene Finanzausstattung aller Länder ge- währleistet. Gleichzeitig haben wir eine zuverlässige Ba- sis für den Fortgang des Aufbaus Ost geschaffen. Es ist daher nach meiner Überzeugung im Interesse aller Betei- ligten, dass der Zeitplan eingehalten wird. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Eckhart Pick auf die Fragen des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) (Drucksache 14/7116, Fragen 1 und 2): Verfügt die Bundesregierung über Erkenntnisse darüber, in welchem Umfang Verbraucher und Verbraucherinnen von ihrem Widerrufsrecht nach § 3 Fernabsatzgesetz Gebrauch machen, nachdem sie die bestellten Waren, zum Beispiel Kleidung oder Schuhe, genutzt und somit Gebrauchsspuren verursacht haben? Hält es die Bundesregierung für rechtlich hinnehmbar oder für missbräuchlich, wenn Verbraucher und Verbraucherinnen in wachsendem Umfang Kleidung und Schuhe gezielt zu dem Zweck bestellen könnten, um sie während der zweiwöchigen Wi- derrufsfrist nach § 361 a Bürgerliches Gesetzbuch kostenlos in- tensiv, zum Beispiel zu Diskothekenbesuchen, zu nutzen und da- nach – ebenfalls ohne Kostenbelastung – an den Verkäufer zurücksenden? Zu Frage 1: Das im Fernabsatzgesetz aufgrund der europäischen Fernabsatzrichtlinie seit Mitte 2000 zwingend vorge- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 200118974 (C) (D) (A) (B) schriebene Widerrufsrecht ist insbesondere für den Ver- sandhandel nicht neu. Es greift vielmehr ein seit Jahren von der Wirtschaft selbst entwickeltes Marketinginstru- ment auf. Dieses hat sich bewährt, weil sich ohne ein sol- ches Widerrufsrecht in vielen Bereichen der Vertriebsweg Fernabsatz nicht nutzen lässt. Die Widerrufsquote ist im Allgemeinen niedrig. Bei Verbraucherkrediten zum Bei- spiel beträgt sie circa 0,5 Prozent. Bei Kleidung ist sie al- lerdings traditionell sehr hoch. Sie beträgt seit Jahren – auch schon vor dem Fernabsatzgesetz – etwa 40 Pro- zent. Das liegt an der Natur der Ware. Kleidung muss man an sich sehen und anprobieren, um entscheiden zu kön- nen, ob man sie behalten will oder nicht. Die Anbieter wissen, dass dies so ist, und haben ihren Kunden auch schon früher von sich aus eine Rückgabemöglichkeit ein- geräumt. Natürlich können bei der Anprobe auch Ge- brauchsspuren entstehen. In der Regel ist das aber nicht der Fall. Deshalb kann der weit überwiegende Teil dieser Waren auch wieder aufbereitet und verkauft werden. Zu Frage 2: Die Bundesregierung hält es nicht für zulässig, Wa- ren im Fernabsatz zu bestellen und sie unter Ausnutzung des Widerrufsrechts intensiv genutzt zurückzugeben. Weder die mit dem Fernabsatzgesetz eingefügten Re- gelungen noch die im Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts vorgesehenen geänderten Vorschriften im Bürgerlichen Gesetzbuch unterstützen dies. Der Ver- braucher haftet schon nach geltendem Recht für solche Verschlechterungen zurückgesandter Waren, die durch übermäßigen Gebrauch verursacht wurden. Künftig haftet er bereits für die durch die erstmalige Inge- brauchnahme entstehenden Schäden, wenn er darauf hingewiesen worden ist und die Verschlechterung nicht ausschließlich auf eine erste Prüfung der Sache zurückzuführen ist, es sich also zum Beispiel nicht nur um die Folgen einer Anprobe handelt. Damit schöpft der deutsche Gesetzgeber den Umsetzungs- spielraum aus, den die europäische Fernabsatzrichtlinie lässt, und geht im Hinblick auf die Haftung des Ver- brauchers an die Grenze des EG-rechtlich Zulässigen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksache 14/7116, Fragen 3 und 4): Beabsichtigt die Bundesregierung, die aus der Umsetzung des „Entwurfs eines Gesetzes zur Finanzierung der Terrorbekämp- fung“ (Bundestagsdrucksache 14/7062) in künftigen Haushalts- jahren resultierenden Mehreinnahmen in voller Höhe für zusätzli- che Maßnahmen zur Terrorbekämpfung einzusetzen, auch wenn diese einen Einnahmebetrag von insgesamt 3 Milliarden DM pro Jahr übersteigen sollten, und falls nein, welche andere Verwen- dung ist für den 3 Milliarden DM übersteigenden Einnahmebetrag gegebenenfalls vorgesehen? Welche Pläne hat die Bundesregierung für die Verwendung der Währungsreserven der Bundesbank in Höhe von rund 170 Milli- arden DM, die nach der Einführung des Euros im Jahr 2002 nicht mehr benötigt werden, und wann beabsichtigt sie, den Deutschen Bundestag mit diesem Thema zu befassen? Zu Frage 3: Die Bundesregierung konzentriert sich derzeit auf die Frage, welche Maßnahmen aus dem 3 Milliarden DM-Pa- ket in 2001 finanziert werden sollen. Zu Frage 4: Es gibt derzeit keine Pläne der Bundesregierung zur Verwendung der Gold- und Devisenreserven der Deut- schen Bundesbank. Die Bundesbank hält und verwaltet nach dem EG-Vertrag die offiziellen deutschen Wäh- rungsreserven, die sich auf rund 160 Milliarden DM (Stand August 2001) belaufen. Eine einseitige Einfluss- nahme vonseiten der Bundesregierung würde den Bruch des EG-Vertrages bedeuten und die Unabhängigkeit der Bundesbank verletzen. Im Übrigen benötigt die Bundesbank auch nach der Einführung des Eurobargeldes zum Jahresanfang 2002 ein ausreichendes Polster an Währungsreserven, zum Bei- spiel um eventuelle Nachschusspflichten gegenüber der Europäischen Zentralbank erfüllen zu können. Hinzu kommt, dass in flexiblen Währungssystemen hohe Devi- senreserven zur Festigung der Glaubwürdigkeit der Währung und der Geldpolitik beitragen. Dies ist gerade in der gegenwärtigen Situation, in der die Risiken an den Fi- nanzmärkten zugenommen haben, von nicht zu unter- schätzender Bedeutung. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass ein großer Teil der Währungsreserven in Gold (rund 3 500 Tonnen im Wert von circa 65 Milliarden DM, bewertet zu Markt- preisen) gehalten wird. Ein Verkauf der Goldreserven wäre schon wegen eines zunächst bis 2004 geltenden Moratoriums der Zentralbanken nicht möglich. Zur Sta- bilisierung des Goldpreises haben sich die wichtigsten Zentralbanken darauf verständigt, nur die von einigen Zentralbanken schon seit längerem beabsichtigten Gold- verkäufe vorzunehmen. Die Bundesregierung beabsichtigt deshalb nicht, den Deutschen Bundestag mit dem Thema zu befassen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Walter Kolbow auf die Fragen der Abgeordneten Heidi Lippmann (PDS) (Drucksache 14/7116, Fragen 5 und 6): Über welche konkreten Fähigkeiten verfügt die Bundeswehr, die gegebenenfalls in die gegenwärtigen Militäroperationen der USA und Großbritanniens eingebracht werden könnten? Welche konkreten militärischen Beiträge hat die Bundesregie- rung der US-amerikanischen Administration für die Unterstüt- zung der gegenwärtigen Militäroperationen zugesagt, die in der Ansprache des US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush ausdrücklich erwähnt wurden? Zu Frage 5: Die Bundeswehr verfügt über ein breites Spektrum an Fähigkeiten der Land-, Luft- und Seestreitkräfte. Inwie- weit diese eingebracht werden können, ist im Lichte kon- kreter Anfragen zu entscheiden. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 2001 18975 (C) (D) (A) (B) Zu Frage 6: Die Antwort zu dieser Frage ist bereits durch die Ant- wort zu Ihrer ersten Frage gegeben worden. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Walter Kolbow auf die Fragen des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (FDP) (Drucksache 14/7116, Fragen 7 und 8): Welche sicherheits- und verteidigungspolitisch relevanten Einrichtungen, zum Beispiel Dienststellen und Einheiten der Bun- deswehr, multinationale Agenturen usw., befinden sich derzeit am Standort Bonn bzw. sollen nach jetzigem Planungsstand dort noch angesiedelt, reduziert oder aufgelöst werden? Welche Liegenschaften bzw. Immobilien am Standort Bonn, die derzeit noch durch die Bundeswehr genutzt werden, sind jetzt oder mittelfristig zur Verwertung durch die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb oder andere Einrichtungen vorgesehen? Zu Frage 7: Folgende Dienststellen befinden sich derzeit in Bonn und werden nach jetziger Planung dort verbleiben: das Bundesministerium der Verteidigung, das Bundesamt für Wehrverwaltung, das Streitkräfteamt, das Rechenzentrum der Bundeswehr Bonn, das Sanitätszentrum/Facharztzen- trum Bonn, die Bundesakademie für Sicherheitspolitik, das Kreiswehrersatzamt Bonn und die Standortverwal- tung Bonn. Das Sanitätsamt wird nach München und die Bun- desakademie für Sicherheitspolitik soll langfristig nach Berlin verlegt werden. Zu Frage 8: Folgende bundeseigene Liegenschaften, die derzeit noch durch die Bundeswehr genutzt werden, sind zur Ver- wertung vorgesehen: Standortschießanlage Bonn, Schieß- standweg 1, Dienstgebäude Heeresamt Abteilung II 4, Rochusstraße 44. Darüber hinaus ist das Bundesministerium der Vertei- digung bemüht, durch Konzentration weitere Objekte am Standort Bonn freizumachen. Dies gilt insbesondere auch für die Mietobjekte. Die Verwertung der entbehrlichen bundeseigenen Liegenschaften erfolgt durch das Bundesvermögensamt Bonn. Die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH (GEBB) hat für die Verwertungsobjekte am Standort Bonn bislang keine Zuständigkeit. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Fragen der Abgeordneten Christine Ostrowski (PDS) (Drucksa- che 14/7116, Fragen 14 und 15): Wann ist mit der Bund-Länder-Vereinbarung und der Vorlage einer Verwaltungsvorschrift bzw. von Verwaltungsvorschriften für das von der Bundesregierung im August beschlossene „Stadt- umbauprogramm Ost“ zu rechnen? Wenn kein Termin benannt werden kann, wie ist der gegen- wärtige Stand der Vorbereitung? Wegen des sachlichen Zusammenhangs beantworte ich die beiden Fragen gemeinsam: In vier Bund-Länder-Be- sprechungen konnte bereits weitgehende Einigkeit über die Verwaltungsvereinbarung 2002 erzielt werden. So- bald die noch offenen Fragen geklärt sind, wird der Bun- desminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen sei- nen Länderkollegen die Verwaltungsvereinbarung zur Unterzeichnung zuleiten. Anlage 8 Antwort des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Fragen des Abgeordneten Werner Lensing (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/7116, Fragen 22 und 23): Warum sind die Mitglieder des Nationalen Ethikrates für einen Zeitraum bis zum Jahr 2005 berufen worden, obwohl der Infor- mationsbedarf der amtierenden Bundesregierung, zu deren Bera- tung der Nationale Ethikrat in erster Linie eingerichtet wurde, mit Ablauf der Legislaturperiode im Jahre 2002 endet? Warum wird in der Ausschreibung zur personellen Besetzung der Geschäftsstelle des Nationalen Ethikrates von den Refe- renten/Referentinnen möglichst ein qualifizierterer akademi- scher Abschluss erwartet als von dem Leiter/der Leiterin der Ge- schäftsstelle? Zu Frage 22: Die Bundesregierung hat den Nationalen Ethikrat als nationales Forum des Dialogs über ethische Fragen in den Lebenswissenschaften gegründet. Er soll den interdiszi- plinären Diskurs bündeln und zu ethischen Fragen neuer Entwicklungen auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften sowie deren Folgen für Individuum und Gesellschaft Stellung nehmen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Arbeit des Nationalen Ethikrates maßgeblich da- zu beitragen wird, die Entscheidungssicherheit zu er- höhen – nicht nur für die Politik, sondern für alle, die im Bereich der lebenswissenschaftlichen Forschung und An- wendung Verantwortung tragen. Angesichts der Fortschritte in den Lebenswissenschaf- ten und der vielfältigen damit verbundenen Fragen reicht seine Aufgabenstellung über das Jahr 2002 hinaus. Zu Frage 23: Der Nationale Ethikrat ist in seiner Tätigkeit unabhän- gig. Zu den wesentlichen Elementen dieser Unabhängig- keit gehört die Auswahl der Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter der Geschäftsstelle und damit auch die Definition des Anforderungsprofils. Anlage 9 Antwort des Staatsministers Dr. Christoph Zöpel auf die Fragen des Abgeordneten Markus Meckel (SPD) (Drucksache 14/7116, Fragen 24 und 25): Wie ist der Stand der Vorbereitung für die Errichtung eines „Willy-Brandt-Zentrums für Deutschlandstudien“ und eines Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 200118976 (C) (D) (A) (B) daran angesiedelten „Willy-Brandt-Lehrstuhls“ in Polen, die Bun- deskanzler Gerhard Schröder in seiner Rede vor dem Sejm und dem Senat der Republik Polen am 6. Dezember 2000 vorgeschla- gen hat? Wie sieht eine Abstimmung zwischen der Bundesregierung, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit über die Finanzierung des „Willy-Brandt-Zentrums“ und des „Willy-Brandt-Lehrstuhls“ aus, und zu welchen konkreten Ergebnissen hat sie geführt? Zu Frage 24: Die Vorbereitungen zur Gründung eines „Willy- Brandt-Zentrums für Deutschlandstudien“ machen wei- terhin gute Fortschritte. Im Sommer 2001 hat eine bina- tional besetzte Expertenkommission die fünf polnischen Universitäten besucht, die sich als Standort für das „Willy-Brandt-Zentrum“ beworben hatten. Am 17. Sep- tember 2001 hat die Kommission ihre Ergebnisse der Bundesregierung mitgeteilt. Die Festlegung auf einen von mehreren möglichen Standorten für Zentrum und Lehr- stuhl hängt allerdings von der Klärung einer Reihe von Einzelfragen in Verhandlungen mit den betroffenen Uni- versitäten ab. Die endgültige Entscheidung wird bis Ende 2001 angestrebt. Zu Frage 25: Die Kosten für das „Willy-Brandt-Zentrum“ sollen je zur Hälfte von der deutschen und der polnischen Seite ge- tragen werden. Den deutschen Anteil wird der DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanzieren, ebenso die Gesamtkosten des geplanten „Willy-Brandt-Lehrstuhls“. Als Vertragspartner beim „Willy-Brandt-Zentrum“ ist die polnische Hochschule für den polnischen Finanzierungs- anteil verantwortlich. Die Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit ist über das Vorhaben informiert. Die Entscheidung über eine mögliche zusätzliche Unterstüt- zung konkreter Projekte von „Willy-Brandt-Zentrum und -Lehrstuhl“ wird unter anderem von den Förderschwer- punkten abhängen, die die modifizierte Stiftung ab 2002 setzen wird. Anlage 10 Antwort des Staatsministers Dr. Christoph Zöpel auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke (PDS) (Drucksache 14/7116, Frage 26): Verfügt die Bundesregierung über Informationen, welche Or- ganisationen und Staaten, gegen die sich laut Brief der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika an den UN-Sicherheitsrat vom 8. Oktober 2001 (siehe „Financial Times Deutschland“ vom 10. Oktober 2001) gegebenenfalls die Selbstverteidigung der USA richten müsste, gemeint sind?1) Der Bundesregierung liegen, auch nach entsprechen- den Nachfragen im Rahmen der engen Abstimmung mit den USA bei der amerikanischen Seite, keine Informatio- nen über bevorstehende militärische Maßnahmen gegen Ziele in anderen Staaten als Afghanistan vor. 1) siehe hierzu auch Frage 11 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 2001 18977 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rainer Wend


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr
    geehrten Damen und Herren! Herr Rexrodt, in aller Ruhe:
    Wer bei Stagnation mit Gefahr der Rezession in den Ver-
    einigten Staaten von Amerika, wer bei Rezession in
    Südamerika, wer bei zehnjähriger Rezession in Japan,
    wer bei Stagnation und Rezession auf den asiatischen
    Märkten und angesichts immer noch vorhandenen Wirt-
    schaftswachstums in Deutschland von einer hausgemach-
    ten Krise redet, der analysiert nicht, sondern betreibt
    ausschließlich Polemik in diesem Berliner Wahlkampf.
    Das ist nicht in Ordnung, Herr Rexrodt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf des Abg. Peter Rauen [CDU/CSU])


    Herr Rauen – vielen Dank für Ihren qualifizierten Zwi-
    schenruf –, Sie empfehlen uns, wir sollten doch Ihre Rat-
    schläge berücksichtigen. Ich will das einmal versuchen
    und mir Ihre Ratschläge vor Augen führen. Sie empfehlen
    uns heute weitere Ausgaben bei der Bundeswehr, weitere
    Ausgaben bei der inneren Sicherheit, weitere Ausgaben
    bei der Wissenschaft, weitere Ausgaben für Existenz-
    gründungen und für Wirtschaftspolitik, weitere Ausgaben
    für Entwicklungshilfe – da hat sich Frau Merkel beson-
    ders hervorgetan – und weitere Ausgaben im Verkehrsbe-
    reich. Alles zusammengenommen, handelt es sich dabei
    um Ausgaben von weit über 10 Milliarden DM.

    Gleichzeitig verlangen Sie ein Vorziehen der Steuerre-
    form, die Sie im letzten Jahr noch bekämpft haben, Herr
    Rauen. Gleichzeitig fordern Sie, dass die Haushalte dabei
    solide bleiben müssen. Wer diese in sich widersprüchli-
    chen Ratschläge annehmen würde, Herr Rauen, der würde
    dieses Land ins Unglück stürzen. Das wird diese Regie-
    rung auf keinen Fall tun.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Richtig ist, Frau Wöhrl, dass uns die wirtschaftliche Si-
    tuation in unserem Land – das galt auch schon für die Zeit
    vor dem 11. September – Sorgen machen muss. Darum
    sollte man nicht herumreden. Wie wollen wir reagieren?
    Wir sagen, dass wir mit ruhiger Hand – Sie karikieren das,
    was angesichts dieses Bildes leicht ist – regieren wollen.
    Was bedeutet das praktisch?

    Erstens. Es bedeutet – da hat der Kollege Metzger völ-
    lig Recht –, dass die großen Linien unserer Politik beibe-
    halten werden müssen. Das bedeutet, dass mit der Steuer-
    reform die Investitionen erleichtert wurden und der
    private Konsum gefördert wurde. Das bedeutet, dass mit
    der Rentenreform die Altersversorgung gesichert wurde
    und vor allen Dingen die Lohnnebenkosten verlässlich
    begrenzt wurden. Das bedeutet auch Haushaltskonsoli-
    dierung, mit der die Verschuldung des Bundes endlich be-
    grenzt und die Staatsquote gesenkt werden kann. Diese
    großen Linien bleiben richtig und müssen auch in schwie-
    rigen Zeiten beibehalten werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zweitens. Politik der ruhigen Hand bedeutet gerade in
    wirtschaftlich schwierigen und unsicheren Zeiten, dass
    wir uns nicht zu hektischen Kurzschlussreaktionen hin-
    reißen lassen dürfen. Wir dürfen unsere grundlegenden
    Linien, die ich skizziert habe, nicht gefährden. Traditio-
    nelle Konjunkturprogramme, Frau Luft, gefährden die
    Haushaltskonsolidierung und den Spielraum für weitere
    Steuersenkungen. Sie sind deshalb abzulehnen, zumal
    ihre Wirkungen ausgesprochen zweifelhaft sind.


    (Widerspruch der Abg. Dr. Christa Luft [PDS])


    Ein pauschales Vorziehen der Steuerreform wird nicht
    möglich sein, ohne das grundlegende Ziel der Haushalts-
    konsolidierung zu gefährden.

    Drittens. Politik der ruhigen Hand darf aber auch nicht
    bedeuten – und bedeutet auch nicht – Tatenlosigkeit.
    Vielmehr sollten wir gemeinsam über maßvolle Schritte
    ohne Tabus nachdenken. Damit meine ich:


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Steuererhöhungen!)


    Für die Europäische Zentralbank besteht angesichts
    zurückgehender Teuerungsraten in ganz Europa Spiel-
    raum für Leitzinssenkungen, wie sie übrigens von der
    amerikanischen Notenbank bereits vorgenommen wur-
    den. Solche Zinssenkungen würden vermutlich den wirk-
    samsten Beitrag zur Steigerung der Investitionen und zur
    Belebung der Nachfrage ausmachen.

    Ich bin auch für eine Verstärkung staatlicher Investi-
    tionen im Bereich von Infrastrukturmaßnahmen. Das
    kann aber nur für solche Maßnahmen gelten, die für die
    Jahre 2002 ff. ohnehin geplant sind, die genehmigungs-
    rechtlich geklärt sind und die zur sofortigen Umsetzung in
    den Schubladen der Ministerien liegen. Denn nur in die-
    sem Fall könnte für die Konjunktur schnell Hilfe geleistet
    werden. Ich glaube, auf diese schnelle Hilfe kommt es ge-
    genwärtig an.

    Viertens. Politik der ruhigen Hand bedeutet schließlich
    neben der Beibehaltung der beschriebenen großen Linien,
    neben der Vermeidung von Hektik und neben der Bereit-
    schaft zu maßvollen Eingriffen, unser Land und unsere
    wirtschaftliche Entwicklung gerade in außenpolitischen
    Krisenzeiten nicht schlechtzureden, sondern unsere Stär-
    ken herauszustellen und für Investoren und Verbraucher
    ein vertrauensvolles Klima zu schaffen.

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 200118968


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wir alle – davon bin ich überzeugt – werden uns im
    Übrigen gemeinsam den Herausforderungen des Terroris-
    mus gewachsen zeigen. Eine Erwartung richte ich heute
    aber an die Opposition – da können Sie von der Opposi-
    tion in den Vereinigten Staaten von Amerika lernen –:
    Streiten Sie mit uns über die richtige Finanz- und Wirt-
    schaftspolitik – gern auch mit Leidenschaft, Herr
    Brüderle –, aber hören Sie endlich damit auf, unser Land,
    das für die schwierigen Herausforderungen unserer Zeit
    – bei allen Problemen im Einzelnen – gut gerüstet ist,
    künstlich in die Krise zu reden. Das ist – an die rechte Seite
    des Hauses gerichtet – unpatriotisch und Ihrer unwürdig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Unpatriotisch – Wow!)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort
hat jetzt der Kollege Günter Nooke von der CDU/CSU-
Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günter Nooke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Sehr ge-
    ehrte Damen und Herren! Herr Binding, wenn Sie hier die
    leere Regierungsbank sehen, dürfen Sie sich dadurch
    trotzdem nicht täuschen lassen. Sie haben eben den Kanz-
    ler der Lüge bezichtigt; er hat gesagt, das seien seine Ar-
    beitslosen, und wir lassen es nicht durchgehen, das es
    plötzlich eine Uminterpretation gibt. Das sind Ihre Ar-
    beitslosen, und ganz besonders im Osten sind es des
    Kanzlers Arbeitslose. Da ist er gescheitert. Das wollen wir
    hier doch ganz schnell einmal feststellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    In die Diskussion um die korrigierte Wachstumspro-
    gnose der Bundesregierung gehört auch der folgende
    Aspekt, den ich noch einmal betonen möchte. Nur einen
    Tag, nachdem der Staatsminister Schwanitz – er fehlt
    übrigens auch – den ausgesprochen optimistischen Be-
    richt zur deutschen Einheit vorgestellt hatte, veröffent-
    lichte die Presse die Einschätzung der Fachleute, dass die
    wirtschaftliche Talfahrt in Ostdeutschland weitergehe.
    Danach gibt es in Ostdeutschland eine Rezession ohne
    Aussicht auf Erfolg. Das ist die Tatsache.


    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)


    Sie ist unabhängig von den schrecklichen Terroranschlä-
    gen in den USA.

    Meine Damen und Herren von der Bundesregierung,
    diesen Hinweis kann und will ich Ihnen nicht ersparen –
    auch wenn Frau Rexrodt jetzt als Einzige noch hier ist – –


    (Heiterkeit – Dr. Günter Rexrodt [FDP]: Frau Rexrodt?)


    – Entschuldigung: Frau Hendricks; Herr Rexrodt will ja
    in Berlin erst auf die Regierungsbank kommen.

    Bisher haben die Analysen immer als Schwarzmalerei
    gegolten. Aber dass der Bericht zur deutschen Einheit sein
    Verfallsdatum schon vor der Auslieferung hat, das kann
    hier wohl doch noch gesagt werden. Der Bericht zur deut-
    schen Einheit war verfallen, noch bevor er ausgeliefert

    war, und wenn wir hier über Prognosen reden, dann nenne
    ich Ihnen einmal die Zahlen für das erste Halbjahr 2001.
    Diese Zahlen betragen zum Beispiel für Mecklenburg-
    Vorpommern minus 2,1 Prozent,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Hört! Hört!)


    für Sachsen-Anhalt minus 1,8 Prozent,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sachsen-Anhalt! PDS!)


    im Durchschnitt der neuen Länder minus 0,6 Prozent. Wir
    brauchen hier gar nicht über die Prognosen zu streiten; die
    Zahlen selbst sind schlimm genug.


    (Widerspruch bei der SPD)


    Sie können ja noch einmal darüber nachdenken, ob ein
    Grund dafür vielleicht auch darin liegt, wer in welchem
    Bundesland mit regiert.


    (Widerspruch bei der SPD)


    Das sind die Daten des Instituts in Halle.

    Wenn Sie schon sagen, wir machten hier Berliner
    Wahlkampf, dann schauen Sie doch einmal in die heutige
    Zeitung. Was steht denn da drin? – Zum Beispiel: Siemens
    streicht in Berlin mindestens 400 Stellen, Reemtsma droht
    mit Werkschließung wegen Tabaksteuer. Das Gleiche gilt
    für Dresden und Philip Morris. Es kann doch nicht sein,
    dass das alles voneinander unabhängig ist. Tun Sie doch
    nicht so, als habe das alles keinen Einfluss.

    Dann will ich Ihnen auch noch eines sagen. Wir haben
    sehr deutlich gefordert, was für die neuen Bundesländer
    zu tun ist, nämlich die Vorschläge der Ministerpräsiden-
    ten aufzunehmen – die gehen ja auf den Vorschlag des
    thüringischen Ministerpräsidenten Vogel zurück –, Infra-
    strukturinvestitionen in den neuen Bundesländern vorzu-
    ziehen. Das können Sie doch wenigstens einmal prüfen
    – auch die Bundesregierung –, aber nein, Sie schicken
    dann wieder Ihren Ober-Ostdeutschen, unseren Parla-
    mentspräsidenten, vor, der heute ein Buch vorgestellt hat;
    der geht dann voll auf die Vogel-Linie und sagt: Ja, wir
    müssen das vorziehen, wir müssen das machen. –Aber die
    Regierung tut nichts.


    (Peter Rauen [CDU/CSU]: Sie macht das Gegenteil! Sie reduziert die Investitionen!)


    Sie leistet sich einen Vorturner, aber in der Substanz
    dessen, was Sie bisher machen, wird nichts verändert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Gerade das wäre auch für Berlin gut. Wir sind eigent-
    lich der Motor für die neuen Bundesländer. Wir wollen,
    dass Berlin die Bundesländer, die um Berlin herum liegen,
    mit hochzieht und sie nicht herunterzieht. Aber was tun
    Sie? – Dort, wo der Motor gerade durchstarten könnte,
    weil wir die Probleme, die unmittelbar mit der Wieder-
    vereinigung verbunden waren, weitgehend bewältigt ha-
    ben, bremsen Sie den Motor wieder ab. Das kann doch
    nicht wahr sein! Dort, wo Berlin eigentlich die Zugma-
    schine für den Osten sein müsste, tun Sie genau das Ge-
    genteil.

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 2001

    Dr. Rainer Wend

    18969


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wenn man sich den Senat in Berlin einmal anschaut,
    stellt man fest: Bisher ist nichts entschieden! Selbst das
    wichtigste Infrastrukturprojekt für die neuen Bundeslän-
    der und insbesondere für Berlin, nämlich der Großflugha-
    fen, wird im Wahlkampf verschwiegen, weil Sie sich mit
    Ihren Koalitionspartnern in der parteipolitischen Pha-
    lanx – sowohl Grüne als auch PDS – nicht einigen kön-
    nen, ob Sie ihn wirklich wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Im Übrigen machen ja nicht nur wir uns Sorgen um
    Berlin und die Wirtschaft hier; auch die Verbände haben
    sich jetzt noch einmal geäußert: Die Zukunft der Bundes-
    hauptstadt ist so, wie Sie sie hier planen, nicht zu haben.

    Ich möchte noch einen Punkt herausgreifen. Sie sagen,
    Sie bilden die Regierung hier in Berlin notfalls lieber mit
    der PDS als mit der CDU. Herr Spiller spricht ja gleich
    noch und kann sich als Berliner Abgeordneter dazu
    äußern. Ich verstehe nicht ganz, wieso Sie vonseiten der
    SPD meinen, nach den schwierigen Situationen, die in der
    Vergangenheit angehäuft worden sind – dazu gehört übri-
    gens auch die Förderung des sozialen Wohnungsbaus, die
    Sie 1972 hier beschlossen haben und deren Idee ein ehe-
    maliger Schatzmeister der SPD und ehemaliger Senator
    hier in Berlin, der dann ganz schnell aus dem Verkehr ge-
    zogen wurde, mit favorisiert hat; aber es gibt viele Pro-
    bleme und Fehlverhalten auf allen Seiten, vor allem je-
    doch bei der SPD, worüber nie gesprochen wird –, nun mit
    der PDS besser regieren zu können.


    (Zuruf von der PDS: Schlechter als mit der CDU geht es nicht!)


    Das ist mir völlig unverständlich; das müssen Sie uns ein-
    mal erklären, Herr Spiller. Wenn ich darüber nachdenke,
    kommt mir die Regierungsbeteiligung der PDS vor wie
    die Sache mit den Milzbrandbakterien.


    (Widerspruch bei der SPD und der PDS)


    – Lassen Sie mich das einmal kurz sagen. Es mag ja sein,
    dass nicht in allen Briefen, die weißes Pulver enthalten,
    gefährliche Bakterien sind, sondern in vielen nur unge-
    fährlicher Mehlstaub.