Rede:
ID1418600900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 215
    1. und: 19
    2. die: 12
    3. den: 6
    4. auf: 6
    5. dem: 6
    6. wir: 5
    7. der: 5
    8. zu: 4
    9. sie: 3
    10. in: 3
    11. dass: 3
    12. amerikanischen: 3
    13. von: 2
    14. Opfern: 2
    15. New: 2
    16. Weg: 2
    17. zur: 2
    18. diese: 2
    19. Vereinigten: 2
    20. Welt: 2
    21. es: 2
    22. mit: 2
    23. ist: 2
    24. Demokratie: 2
    25. umso: 2
    26. Herr: 1
    27. Präsident!: 1
    28. Meine: 1
    29. Damen: 1
    30. Herren!: 1
    31. Fassungsloshaben: 1
    32. gestrigen: 1
    33. Tag: 1
    34. erlebt.: 1
    35. Nach: 1
    36. wie: 1
    37. vor: 1
    38. gibt: 1
    39. eskeine: 1
    40. Worte,: 1
    41. Dimension: 1
    42. menschenverach-tender: 1
    43. Gewalt: 1
    44. Terror: 1
    45. gerecht: 1
    46. werden: 1
    47. können.: 1
    48. Soschrecklich: 1
    49. Bilder: 1
    50. sind,: 1
    51. können: 1
    52. nur: 1
    53. einen: 1
    54. vagenEindruck: 1
    55. davon: 1
    56. geben,: 1
    57. was: 1
    58. unschuldigen: 1
    59. inWashington: 1
    60. York: 1
    61. tatsächlich: 1
    62. geschehen: 1
    63. ist:: 1
    64. Tau-sende: 1
    65. Toten: 1
    66. Zivilbevölkerung,: 1
    67. unter: 1
    68. Frauenund: 1
    69. Männern: 1
    70. bei: 1
    71. Arbeit: 1
    72. oder: 1
    73. Arbeit,unter: 1
    74. Kindern: 1
    75. Schule,: 1
    76. Schockwellen: 1
    77. beidenjenigen,: 1
    78. Inferno: 1
    79. entkamen.Die: 1
    80. Kolleginnen: 1
    81. Kollegen: 1
    82. meiner: 1
    83. Fraktion: 1
    84. dieMitglieder: 1
    85. unserer: 1
    86. Partei: 1
    87. denken: 1
    88. an: 1
    89. Opfer: 1
    90. An-gehörigen: 1
    91. sprechen: 1
    92. ihnen: 1
    93. unser: 1
    94. tiefes: 1
    95. Mitgefühl: 1
    96. undunser: 1
    97. Beileid: 1
    98. aus,: 1
    99. wohl: 1
    100. wissend,: 1
    101. Geste: 1
    102. kleinund: 1
    103. ohnmächtig: 1
    104. ist.: 1
    105. Unsere: 1
    106. Solidarität: 1
    107. gilt: 1
    108. gesamtenamerikanischen: 1
    109. Volk,: 1
    110. Präsidenten: 1
    111. seiner: 1
    112. Regie-rung.Diese: 1
    113. Terroranschläge: 1
    114. treffen: 1
    115. unsere: 1
    116. amerikanischenFreunde.: 1
    117. Aber: 1
    118. gerade: 1
    119. Städte: 1
    120. Staatensind: 1
    121. Heimat: 1
    122. Aufenthaltsort: 1
    123. für: 1
    124. viele: 1
    125. Menschen: 1
    126. ausaller: 1
    127. so: 1
    128. trifft: 1
    129. Ein-wohnern: 1
    130. Yorks: 1
    131. Washingtons: 1
    132. ganz: 1
    133. realeWeise: 1
    134. ganze: 1
    135. Welt.Es: 1
    136. ein: 1
    137. Anschlag: 1
    138. offene: 1
    139. Gesellschaft: 1
    140. über-haupt.: 1
    141. Die: 1
    142. Tat: 1
    143. Täter: 1
    144. spotten: 1
    145. undder: 1
    146. Freiheit,: 1
    147. indem: 1
    148. Verwundbarkeit: 1
    149. offener: 1
    150. Ge-sellschaften: 1
    151. demonstrieren,: 1
    152. demonstrieren: 1
    153. wollen.: 1
    154. Ge-rade: 1
    155. Deutschen: 1
    156. haben: 1
    157. Staaten: 1
    158. derEntwicklung: 1
    159. unseres: 1
    160. Landes: 1
    161. einer: 1
    162. weltoffenen: 1
    163. li-beralen: 1
    164. viel: 1
    165. verdanken.: 1
    166. Das: 1
    167. wissen: 1
    168. wirund: 1
    169. klarer: 1
    170. entschiedener: 1
    171. stehen: 1
    172. des-halb: 1
    173. diesen: 1
    174. Stunden: 1
    175. unseren: 1
    176. Freun-den: 1
    177. zum: 1
    178. Volk.\n: 1
    179. Dieser: 1
    180. 11.: 1
    181. September: 1
    182. wird: 1
    183. verändern;: 1
    184. er: 1
    185. hatsie: 1
    186. schon: 1
    187. verändert.: 1
    188. Und: 1
    189. schwer,: 1
    190. Umfang: 1
    191. die-ser: 1
    192. Veränderung: 1
    193. heute: 1
    194. ermessen.: 1
    195. Seien: 1
    196. uns: 1
    197. be-wusst,: 1
    198. internationale: 1
    199. Staatengemeinschaft,auf: 1
    200. Europa,: 1
    201. auch: 1
    202. Regierung: 1
    203. dieses: 1
    204. Parla-ment: 1
    205. eine: 1
    206. große: 1
    207. Herausforderung: 1
    208. zukommt,: 1
    209. stehenwir: 1
    210. zusammen,: 1
    211. alle: 1
    212. gemeinsam: 1
    213. gemein-sam: 1
    214. Volk: 1
    215. bewältigen.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Gedenken an die Opfer der Anschläge in den USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18293 A Abgabe einer Erklärung der Bundesregie- rung zu den Anschlägen in den USA . . . 18293 B Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 18293 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 18294 C Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18294 D Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . 18295 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18296 A Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18296 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 18297 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 18299 A Anlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung – des Entwurfs eines Gesetzes über die Fest- stellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) – der Unterrichtung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Tagesordnungspunkt 1 a und b, 185. Sitzung) 18299 C Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 18299 C Plenarprotokoll 14/186 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 186. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2001 I n h a l t : Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 186. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 186. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2001 18297 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 186. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2001 18299 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 12.09.2001 Gila DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 12.09.2001** Bohl, Friedrich CDU/CSU 12.09.2001 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ 12.09.2001 DIE GRÜNEN Dr. Doss, Hansjürgen CDU/CSU 12.09.2001 Ernstberger, Petra SPD 12.09.2001*** Götz, Peter CDU/CSU 12.09.2001 Hauer, Nina SPD 12.09.2001 Hauser (Bonn), CDU/CSU 12.09.2001 Norbert Hermenau, Antje BÜNDNIS 90/ 12.09.2001 DIE GRÜNEN Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2001 Dr. Hornhues, CDU/CSU 12.09.2001** Karl-Heinz Klemmer, Siegrun SPD 12.09.2001 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 12.09.2001 Nolte, Claudia CDU/CSU 12.09.2001 Raidel, Hans CDU/CSU 12.09.2001*** Rehbock-Zureich, SPD 12.09.2001 Karin Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 12.09.2001 Schloten, Dieter SPD 12.09.2001*** Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 12.09.2001** Hans Peter Schütz (Oldenburg), SPD 12.09.2001 Dietmar Stöckel, Rolf SPD 12.09.2001*** Wiesehügel, Klaus SPD 12.09.2001 Wistuba, Engelbert SPD 12.09.2001 Wolf, Aribert CDU/CSU 12.09.2001 Wolff (Wolmirstedt), SPD 12.09.2001 Waltraud Zierer, Benno CDU/CSU 12.09.2001* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an der 106. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung – des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) – der Unterrichtung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Tagesordnungspunkt 1 a und b, 185. Sitzung) Susanne Jaffke (CDU/CSU): Unzweifelhaft ist die- ser Haushaltsplanentwurf der letzte, der regulär von die- sem Parlament beraten wird. Ich glaube, es ist nichts da- gegen einzuwenden, wenn ich zitiere: „Und das ist gut so!“ Und bei näherer Betrachtung des Gesamtwerkes bleibt wie in den vergangenen Jahren nur festzustellen: Tricks und Täuschungen! Aber wir wollen uns ja auch ein bisschen in die spezifischen Niederungen des Haushaltes des Bundesministers der Finanzen begeben und damit die Frage beantworten, ob dieser Minister seine oft verkün- deten hehren Sparziele auch selbst einhält. Dabei bleibt mir nichts weiter übrig als festzustellen: Zahlen manipu- liert, Realität verdrängt. Wenden wir uns doch in diesem Zusammenhang kurz der Bundesfinanzverwaltung – langläufig auch als Zoll- verwaltung bekannt – zu. Nun kündigt der Herr Minister Eichel zum Beispiel seit langem die Feinkonzeptionie- rung der Strukturreform der Bundesfinanzverwaltung an. Ein Vorhaben, welches die CDU/CSU-Fraktion durchaus nicht rundweg ablehnt. Allerdings bleiben wir bei unserer Aussage, dass der Erhalt des Zolls in der Fläche als Dienstleister der Wirtschaft eine klare Vorrangstellung einnehmen muss. Die bisher spärlichen Hinweise von in- formierter Seite lassen aber Böses erahnen. Da geht es wohl eher um Dienststellenverlagerung, die ganz zufällig in ministeriellem sowie staatssekretärsnahem Wohnum- feld liegen. Was für ein Zufall! Es sei allen Kommunen eine Bundesbehörde gegönnt, aber nicht hier schließen und dort neu errichten! Das spart nicht. Noch mal: Wichtigstes Kriterium bleibt für uns bei Strukturveränderungen die Dienstleistungsfähigkeit. Aber genauso wichtig sollte einem Dienstherrn die Fürsorge- pflicht gegenüber seinen Beamten sein, die ja mit Familien einen Wohnortwechsel – gegebenenfalls auch Schulwech- sel der Kinder und Ähnliches – vornehmen müssen. Durch die lang andauernde nicht nur Nicht-Veröffentlichung der Pläne, sondern auch Nicht-Entscheidung des Ministers werden die Zollbeamten seit langem im Unklaren über ihre Dienstverwendung und somit auch ihre persönliche Le- bensplanung gelassen. Dann wird in diesem Zusammenhang mehr oder weni- ger laut sogar über eine Teilprivatisierung hoheitlicher entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Aufgaben spekuliert. Man muss sich das einmal vorstel- len. Da werden doch ernsthaft Überlegungen angestellt, klassische Aufgaben des Zolls – wie Verplombung, Über- prüfung und Durchsuchung von Fahrzeugen sowie Treib- stoffkontrollen – an private Sicherheitsdienste zu übertra- gen. Abgesehen davon, dass dies nach dem Grundgesetz klassisch hoheitliche Aufgaben sind, frage ich mich, wie es wohl um die Sicherheit der diensttuenden Beamten be- stellt ist. Ich möchte dabei an die bedauerlichen Unfälle vor drei Jahren an der EU-Außengrenze erinnern. Die Eigensicherung bei Beamten setzt zwingend vo- raus, dass mindestens zwei Beamte zusammen bei der Durchführung ihrer Aufgaben tätig werden. Wenn es also zu einem Einspareffekt kommen soll, kann dies nur durch eine Reduzierung der Sicherheit unserer Beamten statt- finden! Wenn das die Einsparungen des Herrn Minister sein sollen, so ist das mit uns nicht zu machen – wird ja auch nicht passieren. Nächstes Jahr stellen wir dann einen kompetenten Minister. Wenden wir uns einem zweiten Schwerpunkt dieses Haushaltes zu: der Bundesliegenschaftsverwaltung. Da soll doch tatsächlich die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb, kurz GEBB genannt, nicht mehr benötigte Liegenschaften vermarkten. Aber viel- leicht – so verlautet ja gelegentlich auch aus der Exeku- tive – wird die gesamte Bundesliegenschaftsverwaltung privatisiert oder ähnlich. Na, jedenfalls herrscht bei den in den letzten Jahren sichtbar erfolgsorientierten Mitarbei- tern – immerhin wurden in den letzten Jahren jährlich mehr als eine Milliarde Erlöse erzielt – große Verunsiche- rung bezüglich ihrer zukünftigen Verwendung bzw. Auf- gabenstellung. Aber auch hier trifft die Aussage zu: Ende nächsten Jahres kann aufgeatmet werden. Wir werden nicht zulassen, dass besonders lukrative und gut verwert- bare Objekte von „Starprivatisierern“ erfolgreich ver- marktet werden und „Ladenhüter“ von den Beamten ver- waltet werden dürfen. Aber wenn ich schon etwas zu den Liegenschaften sage, möchte ich hier besonders auf die Situation der neuen Bundesländer eingehen. Ich finde es geradezu eine Frechheit, wie diese Bundesregierung mit ihrem Chefsa- chen-Kanzler an der Spitze mit den Problemen in den neuen Bundesländern umgeht. Das muss man ja mal sa- gen dürfen. Da erscheint dieser Chefsachen-Kanzler in Mecklenburg-Vorpommern, eröffnet die Hanse-Sail auf einem Schiff, welches der Hansestadt Greifswald gehört, und der Oberbürgermeister dieser Stadt, der gottlob nicht der SPD angehört, wird einfach ausgeladen! Bei der Vi- site der A 20 im Uecker-Randow-Kreis wurden Landrat, Bürgermeister und alle anderen CDU-Abgeordneten sowie -repräsentanten einfach polizeilich abgesperrt, ebenso die Kreishandwerkerschaft und die Gewerkschaft Bauen – Agrar – Umwelt. Ein Gespräch zum Aufnehmen von Sorgen und Nöten dieser Menschen war nicht erwünscht. Der Halt des Kanz- lertrosses wurde 3 Kilometer in unbewohntes Gelände verlagert. Gelebte ehemalige DDR-Bürger kennen so et- was schon. Es ist erst elf Jahre her, dass die Regierung sich vor dem normalen Volk versteckte. Aber sicher hat das damit zu tun, dass von der versprochenen Standortsi- cherheit in Eggesin/Karpin, die ja noch im Jahr 2000 so- wohl von Herrn Schröder als auch von Herrn Scharping bestätigt wurde, ganze 55 Dienstposten von ehemals 1 792 übrig bleiben. Mit diesem damit verbundenen Fol- geproblemen – errichtete Bundesbedienstetenwohnun- gen, Infrastrukturinvestitionen in Wasser und Abwasser, neue Schulen, Sportanlagen – darf sich jetzt die Kom- mune rumschlagen. Sicher wäre bei Standortlagen im Herzen Deutschlands die Situation einfacher. Aber bei der extremen Randlage interessiert es eben niemanden von dieser hehren Bundesregierung, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen haben. Der Kollege Diller, der in der Zeit von 1994 bis 1998 kontinuierlich einen Konversionsfonds gefordert hatte und ihn in Form von Umsatzsteueranteilen beim Länder- finanzausgleich auch bekommen hat, will jetzt in seiner neuen Funktion als Parlamentarischer Staatssekretär nichts mehr davon wissen. Er sollte mal seine Antworten auf zahlreiche schriftliche Anfragen von betroffenen Kol- legen selbst lesen. Es ist eine Schande! Ich erwarte, dass der Bund seiner Verantwortung hier sofort nachkommt. Und nicht nur dahin gehend, dass das Altschuldenhilfegesetz dringend novelliert und angepasst werden muss, vielmehr muss das Wohnungsleerstands- problem aktiv angegangen werden. Ich erwarte, dass der Bund die ihm noch gehörenden Wohnungen nicht mehr sinnlos zu privatisieren versucht und damit weitere Kon- kurrenz zu kommunalen und genossenschaftlichen Woh- nungsunternehmen provoziert, sondern dass diese einem geordneten Abbruch zugeführt werden, und zwar unter Mitarbeit der Kommunen. Diese haben die Planungsho- heit und so könnte wenigstens sinnvoll Wohnumfeldge- staltung koordiniert werden. Anmerken möchte ich noch zwei Themenschwer- punkte: Abgesehen davon, dass das Engagement in die- sem Haushalt bei den Treuhandnachfolgeunternehmen gegen Null geht und – ganz im Gegenteil – diese Unter- nehmen durch Liquiditätsentzug an den Rand der Wirt- schaftlichkeit gedrängt werden, werden insgesamt die Mitte für die GA-Ost-Förderung drastisch reduziert. Viel- leicht ist es wichtig zu betonen, dass die GA Ost mit 20,5 Milliarden DM bzw. 10,48 Milliarden Euro geringer ist als die Einnahmen aus dem Soli-Zuschlag. Der beträgt nämlich 22,3 Milliarden DM bzw. 11,4 Milliarden Euro. Der letzte Punkt, den ich ansprechen möchte, ist die Privatisierungspolitik. Ich halte die ausgewiesene Ein- nahmegröße für nicht realisierbar. Und mit welcher Bru- talität diese Regierung privatisiert, hat im letzten Jahr die Veräußerung der Bundesdruckerei gezeigt. Seit gestern ist nun bekannt – jeder, den es interessiert, kann im „FAZ“- Artikel vom 8. September alles nachlesen –, dass dieses Unternehmen nicht nur schlecht privatisiert wurde, son- dern wohl auch der geplante Erlös nicht realisiert werden kann. Das zeigt nun wohl doch, dass dieser Minister nicht die viel beschworene „Fachkraft im Glück“ ist. Es ist ein Glück für uns alle, dass dies der letzte Haushalt dieser Re- gierung ist. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 186. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 200118300 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich erteile das Wort
    dem Vorsitzenden der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen,
    Rezzo Schlauch.



Rede von Rezzo Schlauch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Fassungslos
haben wir den gestrigen Tag erlebt. Nach wie vor gibt es
keine Worte, die der Dimension von menschenverach-
tender Gewalt und Terror gerecht werden können. So
schrecklich die Bilder sind, sie können nur einen vagen
Eindruck davon geben, was den unschuldigen Opfern in
Washington und New York tatsächlich geschehen ist: Tau-
sende von Toten in der Zivilbevölkerung, unter Frauen
und Männern bei der Arbeit oder auf dem Weg zur Arbeit,
unter Kindern auf dem Weg zur Schule, Schockwellen bei
denjenigen, die dem Inferno entkamen.

Die Kolleginnen und Kollegen meiner Fraktion und die
Mitglieder unserer Partei denken an die Opfer und die An-
gehörigen und sprechen ihnen unser tiefes Mitgefühl und
unser Beileid aus, wohl wissend, dass diese Geste klein
und ohnmächtig ist. Unsere Solidarität gilt dem gesamten
amerikanischen Volk, dem Präsidenten und seiner Regie-
rung.

Diese Terroranschläge treffen unsere amerikanischen
Freunde. Aber gerade die Städte der Vereinigten Staaten
sind Heimat und Aufenthaltsort für viele Menschen aus
aller Welt und so trifft es mit den Opfern und den Ein-
wohnern New Yorks und Washingtons auf ganz reale
Weise die ganze Welt.

Es ist ein Anschlag auf die offene Gesellschaft über-
haupt. Die Tat und die Täter spotten der Demokratie und
der Freiheit, indem sie die Verwundbarkeit offener Ge-
sellschaften demonstrieren, demonstrieren wollen. Ge-
rade wir Deutschen haben den Vereinigten Staaten in der
Entwicklung unseres Landes zu einer weltoffenen und li-
beralen Demokratie viel zu verdanken. Das wissen wir
und umso klarer und umso entschiedener stehen wir des-
halb in diesen Stunden zu unseren amerikanischen Freun-
den und zum amerikanischen Volk.


(Beifall im ganzen Hause)


Dieser 11. September wird die Welt verändern; er hat
sie schon verändert. Und es ist schwer, den Umfang die-
ser Veränderung heute zu ermessen. Seien wir uns be-
wusst, dass auf die internationale Staatengemeinschaft,
auf Europa, auch auf diese Regierung und dieses Parla-
ment eine große Herausforderung zukommt, und stehen
wir zusammen, dass wir sie alle gemeinsam und gemein-
sam mit dem amerikanischen Volk bewältigen.


(Beifall im ganzen Hause)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich erteile das Wort
    dem Vorsitzenden der PDS-Fraktion, Roland Claus.