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    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: FairerWett- bewerb in der Gesetzlichen Krankenversi- cherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17507 A Eckart von Klaeden CDU/CSU (zur GO) 17507 B Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD (zur GO) 17507 D Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache14/6387) . . . . . . . . . . . . . . . . 17508 A Thematisierung der auf dem arabischen Gipfel in Amman gefallenen antisemitischen Äußerungen beim Besuch des syrischen Präsidenten al-Assad MdlAnfr 3 Dirk Niebel F.D.P. AntwStMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . . 17508 C ZusFr Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 17508 C Teilnahme des saarländischen Geschäftsman- nes D. H. an einer Reise von Bundeskanzler Schröder nach China MdlAnfr 4 Andreas Schmidt (Mühlheim) CDU/CSU AntwStMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . . 17509 A ZusFr Andreas Schmidt (Mühlheim) CDU/CSU 17509 A Internet-Aufruf vor Beginn des EU-Gipfels zur Fahrt nach Göteborg und zur Beteiligung an Aktionen des „zivilen Ungehorsams“ MdlAnfr 9 Wolfgang Zeitlmann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 17509 C ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . 17509 D Beteiligung von deutschen Autonomen als Drahtzieher der Krawalle von Göteborg MdlAnfr 10 Wolfgang Zeitlmann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 17510 A ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . 17510 A Beteiligung von Randalierern beim EU-Gipfel in Göteborg an den Ausschreitungen im Dresd- ner Stadtteil Neustadt; Verbindungen zwischen den Krawallmachern in Dresden und politi- schen Organisationen in Sachsen MdlAnfr 13, 14 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 17510 C Verfassungsschutzrelevante Erkenntnisse über die Unterstützung der in Mazedonien operie- renden UCK durch die albanische Diaspora in Deutschland MdlAnfr 15 Heidi Lippmann PDS Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 17510 D ZusFr Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . 17511 A Finanzielle Unterstützung der mazedonisch-al- banischen „Freischärler“ aus der Bundesrepu- blik Deutschland MdlAnfr 16 Heidi Lippmann PDS Plenarprotokoll 14/178 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 178. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 2001 I n h a l t : Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . 17511 B ZusFr Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . 17511 B ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . 17511 D Steuermindereinnahmen im Zusammenhang mit dem gem. § 3 EstG gewährten Freibetrag von 2 400 DM für Trinkgelder MdlAnfr 17 Ernst Burgbacher F.D.P. Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 17512 A ZusFr Ernst Burgbacher F.D.P. . . . . . . . . . . . . 17512 A Informationen über die Höhe der Steuerein- nahmen aus Trinkgeldern von den Ländern MdlAnfr 18 Ernst Burgbacher F.D.P. Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 17512 C ZusFr Ernst Burgbacher F.D.P. . . . . . . . . . . . . 17512 D Arbeitsergebnisse der Deutschen Energie-Agentur MdlAnfr 21 Albrecht Feibel CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMWi . . . . 17513 A ZusFr Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . 17513 D Bisherige Personal- und Sachkosten bei der Deutschen Energie-Agentur MdlAnfr 22 Albrecht Feibel CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMWi . . . . 17514 A ZusFr Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . 17514 A ZusFr Walter Hirche F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 17514 D ZusFr Dr. Barbara Höll PDS . . . . . . . . . . . . . 17515 A Genehmigungsbescheide im Rahmen des EU- Programms Interreg III MdlAnfr 23 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMWi . . . . 17515 B ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . 17515 C Abstimmung bei grenzüberschreitenden Projek- ten im Rahmen des EU-Programms Interreg III MdlAnfr 24 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMWi . . . . 17515 D ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . 17516 A Verwendung der der Deutschen Bahn zur Mo- dernisierung von Bahnstrecken aus UMST-Er- lösen zur Verfügung gestellten Mittel für die technische Instandsetzung der Bahnstrecke Bayreuth–Warmensteinach–Weidenberg MdlAnfr 33 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 17516 C ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 17517 A ZusFr Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17517 B ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . 17517 C Realisierung einer Ost-West-Verbindung zwi- schen der A 9 und der deutsch-tschechischen Grenze MdlAnfr 34 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 17517 D ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 17518 A ZusFr Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17518 C ZusFr Heinz Wiese (Ehingen) CDU/CSU . . . 17518 D Haushaltstitel der für ein Stadtumbaupro- gramm angekündigten 300 Millionen DM MdlAnfr 35 Christine Ostrowski PDS Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 17519 B ZusFr Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . 17519 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung derBundes- regierung zur drohenden Auszehrung der Bahnindustrie in Deutschland vor dem Hintergrund einer existenziellen Gefährdung derAdtranz/Hennigsdorf 17520 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 17520 A Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 17521 A Ulrich Klinkert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 17522 A Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17523 A Horst Friedrich (Bayreuth) F.D.P. . . . . . . . . . 17524 A Stephan Hilsberg, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17525 B Friedhelm Ost CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 17526 D Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . 17527 D Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17528 D Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17529 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 2001II Ulf Fink CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17530 C Dr. Margrit Wetzel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 17531 C Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 17532 D Werner Labsch SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17533 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17535 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17535 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 17537 A Anlage 2 Beeinträchtigung der auswärtigen Beziehun- gen, insbesondere des Verhältnisses zu den USA, durch die Veröffentlichung des Berichts über die Unterredung zwischen US-Präsident Bush und Bundeskanzler Schröder; Übermitt- lung des Berichts über die Unterredung zwi- schen US-Präsident Bush und Bundeskanzler Schröder per Fax an das Bundeskanzleramt MdlAnfr 28, 29 Ruprecht Polenz CDU/CSU AntwStMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . . 17537 D Anlage 3 Anwesenheit der deutschen Botschafterin bei der Unterredung zwischen Bundeskanzler Schröder und dem österreichischen Bundes- kanzler Schüssel im Mai 2001; zukünftige Regelung bei derartigen Gesprächen MdlAnfr 30, 31 Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU AntwStMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . . 17538 A Anlage 4 Errichtung eines Bundeskulturministeriums; Vereinbarkeit mit der föderalen Kompetenz- verteilung MdlAnfr 1, 2 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. AntwStMin Dr. Julian Nida-Rümelin BK . . . . 17538 B Anlage 5 Stärkung der Unterglasbetriebe; Angleichung der Energiepreise für solche Betriebe in allen EU-Ländern MdlAnfr 5, 6 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL 17538 C Anlage 6 Perspektiven niedergelassener Allgemeinärzte im Vergleich zu Ärzten im öffentlichen Dienst bzw. in Krankenhäusern; Mangel an niederge- lassenen Allgemeinmedizinern in den neuen Bundesländern MdlAnfr 7, 8 Dr.-Ing. Rainer Jork CDU/CSU Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17539 A Anlage 7 Beteiligung deutscher Krawallmacher an mög- lichen Ausschreitungen anlässlich des G-8- Treffens in Genua; Gewalttourismus in Form der zunehmenden Mobilisierung gewaltberei- ter Demonstranten durch das Internet MdlAnfr 11, 12 Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 17539 D Anlage 8 Einführung einer Europasteuer. Vorverlegung der Steuerreformstufen 2003 und 2005; Ab- schaffung des Solidaritätszuschlages MdlAnfr 19, 20 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 17540 B Anlage 9 Verlegung der Fernmeldeschule des Heeres von Feldafing bzw. Murnau nach Günzburg bzw. Dillingen MdlAnfr 25 Ilse Aigner CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 17540 D Anlage 10 Finanzielle Verpflichtungen des BMVg für in Auftrag gegebene Beschaffungsvorhaben (Eu- rofighter 2000, Fregatte F 124) MdlAnfr 26 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 17540 D Anlage 11 Anträge auf Übernahme in das Dienstverhält- nis eines Berufssoldaten in der Laufbahn der Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 2001 III Offiziere seit 1. Januar 1999; Rücktritte von Offizieranwärtern MdlAnfr 27, 28 Günter Friedrich Nolting F.D.P. Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 17541 A Anlage 12 Zahl der in den Jahren 1998 bis 2000 vorzeitig auf eigenen Wunsch aus der Bundeswehr aus- geschiedenen Soldaten; Nichteinsatzfähigkeit von Flugzeugen der Bundeswehr aufgrund von Treibstoff- und/oder Ersatzteilmangel; Aus- wirkungen auf den „combat-ready“-Status der Bundeswehrpiloten MdlAnfr 29, 30 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . 17541 C Anlage 13 Mittelbereitstellung für die Modernisierung der wichtigsten Schienenverbindungen in Bay- ern bis 2004; Modernisierung der Hauptachse Nürnberg–Passau MdlAnfr 31, 32 Dr. Klaus Rose CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW . . . 17542 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 2001IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 2001 Werner Labsch 17535 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 177. Sitzung, Seite 17421 (D), 5. Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Es macht also wirtschaftlich Sinn, statt einer kleinen Packung sich eine große Packung verschreiben zu lassen“. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 2001 17537 (C) (D) (A) (B) Adam, Ulrich CDU/CSU 27.06.2001* Behrendt, Wolfgang SPD 27.06.2001* Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 27.06.2001** Bindig, Rudolf SPD 27.06.2001* Dr. Blank, CDU/CSU 27.06.2001** Joseph-Theodor Bodewig, Kurt SPD 27.06.2001 Dr. Brecht, Eberhard SPD 27.06.2001 Brudlewsky, Monika CDU/CSU 27.06.2001 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 27.06.2001* Caspers-Merk, Marion SPD 27.06.2001 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 27.06.2001 DIE GRÜNEN Friedrich (Altenburg), SPD 27.06.2001 Peter Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 27.06.2001 Griefahn, Monika SPD 27.06.2001 Haack (Extertal), SPD 27.06.2001* Karl-Hermann Hempel, Frank SPD 27.06.2001 Hermenau, Antje BÜNDNIS 90/ 27.06.2001 DIE GRÜNEN Dr. Hornhues, CDU/CSU 27.06.2001* Karl-Heinz Hornung, Siegfried CDU/CSU 27.06.2001* Jäger, Renate SPD 27.06.2001* Janssen, Jann-Peter SPD 27.06.2001 Kasparick, Ulrich SPD 27.06.2001 Klappert, Marianne SPD 27.06.2001 Knoche, Monika BÜNDNIS 90/ 27.06.2001 DIE GRÜNEN Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 27.06.2001 Kumpf, Ute SPD 27.06.2001 Leidinger, Robert SPD 27.06.2001 Dr. Leonhard, Elke SPD 27.06.2001 Lintner, Eduard CDU/CSU 27.06.2001* Lörcher, Christa SPD 27.06.2001* Lötzer, Ursula PDS 27.06.2001 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 27.06.2001* Erich Michels, Meinolf CDU/CSU 27.06.2001* Mogg, Ursula SPD 27.06.2001 Moosbauer, Christoph SPD 27.06.2001 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 27.06.2001 DIE GRÜNEN Neumann (Gotha), SPD 27.06.2001* Gerhard Oesinghaus, Günter SPD 27.06.2001 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 27.06.2001 Dr. Reimann, Carola SPD 27.06.2001 Reinhardt, Erika CDU/CSU 27.06.2001 von Renesse, Margot SPD 27.06.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 27.06.2001 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 27.06.2001 von Schmude, Michael CDU/CSU 27.06.2001* Schütz (Oldenburg), SPD 27.06.2001* Dietmar Siebert, Bernd CDU/CSU 27.06.2001* Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ 27.06.2001 DIE GRÜNEN Welt, Jochen SPD 27.06.2001 Zierer, Benno CDU/CSU 27.06.2001* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Anlage 2 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Fragen des Abgeordneten Ruprecht Polenz (CDU/CSU) (175. Sit- zung, Drucksache 14/6272, Fragen 28 und 29): Kann die Bundesregierung ausschließen, dass die deutschenauswärtigen Beziehungen und die Wahrnehmung deutscher Inte-ressen gegenüber anderen Staaten sowie insbesondere das Ver-hältnis zu unserem Bündnispartner, den Vereinigten Staaten vonAmerika, durch die Veröffentlichung des Drahtberichts des deut-schen Botschafters in den Vereinigten Staaten, Jürgen Chrobog,vom 31. März 2001 beeinträchtigt wurden? entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Treffen Pressemeldungen („DIE WELT“, 5. Juni 2001) zu, nach denen Botschafter Jürgen Chrobog den Bericht über die Unterredung zwischen US-Präsident George W. Bush und Bun- deskanzler Gerhard Schröder entgegen der üblichen Praxis per Fax an das Bundeskanzleramt geschickt habe? Zu Frage 28: Ja, die Bundesregierung schließt dies aus. Ich verweise außerdem auf die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der F.D.P. mit der Drucksachennummer 14/6200 vom 30. Mai 2001. Zu Frage 29: Es entspricht der üblichen Praxis, dass Berichte über hochrangige Gespräche vom Botschafter oder seinem Vertreter verfasst und von den Gesprächsführenden ge- gengelesen werden. Der Text, der als offizieller Bericht an das Auswärtige Amt gesandt wird, entspricht dann der zwischen den Beteiligten vereinbarten Fassung. Es ist eine technische Frage, wie solche Berichtsentwürfe den Beteiligten übermittelt werden. Faxübermittlung zwi- schen Ressorts gehört dabei zur üblichen Praxis. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) (175. Sitzung, Drucksache 14/6272, Fragen 30 und 31): War die deutsche Botschafterin in Wien bei dem Gespräch zwi- schen Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel am 26. Mai 2001 anwesend? Werden die deutschen Botschafter auch weiterhin bei Ge- sprächen des Bundeskanzlers mit ausländischen Staats- und Re- gierungschefs anwesend sein? Zu Frage 30: Nein. Es handelte sich um ein Gespräch unter vier Augen. Zu Frage 31: Die Anwesenheit der deutschen Botschafter bei Ge- sprächen des Bundeskanzlers mit ausländischen Staats- und Regierungschefs hängt wie in der Vergangenheit von der Natur des Gesprächs ab. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Dr. Julian Nida-Rümelin auf die Fra- gen des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (F.D.P.) (Drucksache 14/6387, Fragen 1 und 2): Hält die Bundesregierung die Errichtung eines Bundeskul- turministeriums, das von mehreren Abgeordneten der Koalition gefordert und auch vom Staatsminister beim Bundeskanzler, Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, für die nächste Legislaturperiode nicht ausgeschlossen wird, mit der föderalen Kompetenzverteilung für vereinbar? Wie könnten die Zuständigkeiten eines solchen Ministeriums aussehen? Zu Frage 1: In der Bundesregierung gibt es derzeit, wie Ihnen be- reits in der Antwort auf Ihre parlamentarische Anfrage vom 12. Juni 2001 mitgeteilt wurde, keine Überlegungen, ein Bundesministerium für Kultur zu errichten. Im Übri- gen wird die von der Bundesregierung betriebene Kultur- politik, die mit dem Amt eines Beauftragten der Bundes- regierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien ihren besonderen Ausdruck gefunden hat, mit der vom Grundgesetz festgelegten Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern auch künftig stets vereinbar sein. Zu Frage 2: Die Bundesregierung sieht, da die Frage keinen realen Hintergrund hat, keine Veranlassung zu theoretischen Er- wägungen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die Fragen des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 14/6387, Fragen 5 und 6): Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung weiterhin er- greifen, um die Unterglasbetriebe für die Zukunft zu stärken, da- mit diese im Wettbewerb mit Betrieben der europäischen Nach- barländer weiterhin bestehen können? Ist die Bundesregierung bereit, auf die Europäische Union (namentlich auf den Kommissar für Wettbewerb, Mario Monti) einzuwirken, um ungefähr gleiche Energiepreise für solche Be- triebe in allen EU-Ländern zu gewährleisten? Zu Frage 5: Die wirtschaftliche Situation der deutschen Gärtner ist aufgrund stark gestiegener Heizkosten im Unterglasanbau noch schwierig. Daher hat die Bundesregierung mehrere Maßnahmen zur Unterstützung des Gartenbaus eingelei- tet. Die beiden wichtigsten sind: Für Energie sparende Investitionen im Gartenbau wur- den 30 Millionen DM innerhalb der Gemeinschaftsauf- gabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küsten- schutzes“ zur Verfügung gestellt. Dies ist von allen Beteiligten als wichtiger Schritt für die Stärkung des Gar- tenbaus gewürdigt worden. Dieses Energieeinsparungs- programm ist von der EU-Kommission bereits geneh- migt, Anträge bei den zuständigen Landesdienststellen können gestellt werden. Ferner hat der Bundestag auf Vorschlag der Bundesregierung vor wenigen Tagen be- schlossen, Unterglasgartenbaubetriebe von der Mine- ralölsteuer auf Heizstoffe (Heizöl, Erdgas, Flüssiggas) zu befreien; lediglich der Ökosteueranteil ist noch zu zahlen. Die Entlastung beträgt bei Heizöl 0,08 DM/Liter, bei Erd- gas 3,60 DM/MWh und bei Flüssiggas 50 DM/t. Damit wird der Gartenbau um etwa 60 Millionen DM entlastet. Zu Frage 6: Die Bundesregierung verfolgt mit Nachdruck das Ziel, gleiche Wettbewerbsbedingungen in der Europäischen Union sicherzustellen. Hier ist die Europäische Kommis- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 200117538 (C) (D) (A) (B) sion als Hüterin des Wettbewerbs im Binnenmarkt gefor- dert. Daher hat die Bundesregierung die Preisverzerrun- gen auf dem Energiemarkt bereits beim Agrarrat am 23. Oktober 2000 angesprochen und an die Kommission appelliert, auch mit Blick auf die EU-Osterweiterung glei- che Wettbewerbsbedingungen sicherzustellen. Besonders nachteilig wirkt sich auf die deutschen Gärt- ner der in den Niederlanden seit vielen Jahren niedrige Erdgaspreis für den Gartenbau aus. Dort ist der Erdgas- preis für den Gartenbau in einer Vereinbarung zwischen der Produktschap Gartenbau und der Gasliefergesellschaft Gasunie festgelegt worden, der Anfang 2002 auslaufen wird. Die EU-Kommission stuft den niederländischen Erdgastarif allerdings nicht als Beihilfe im Sinne des Arti- kels 87 des EG-Vertrages ein. Sie lässt sich bei dieser Be- urteilung von dem Gesichtspunkt leiten, dass der Tarif dem Gartenbau einen wirtschaftlichen Vorteil einräumt, der auch anderen Sektoren der niederländischen Wirtschaft of- fen steht, die im gleichen Umfang Erdgas verbrauchen. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Gudrun Schaich-Walch auf die Fragen des Abgeordneten Dr.-Ing. Rainer Jork (CDU/ CSU) (Drucksache 14/6387, Fragen 7 und 8): Welche Bedeutung misst die Bundesregierung den nieder-gelassenen Allgemeinärzten in Deutschland bei, und welche Per-spektiven sieht sie für diese Gruppe, insbesondere in Relation zuÄrzten, die im öffentlichen Dienst bzw. in Krankenhäusern be-schäftigt sind? Beabsichtigt die Bundesregierung angesichts des Rückgangs und steigenden Mangels an Allgemeinmedizinern in privater Nie- derlassung in den neuen Bundesländern besondere Maßnahmen, um das bereits sichtbare und noch zu erwartende Defizit zu vermindern? Zu Frage 7: Die Bundesregierung misst den niedergelassenen Allge- meinärzten eine besondere Bedeutung zu. Das Gesund- heitsreformgesetz 2000 sieht als zentralen Baustein zur Er- reichung einer an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten ausgerichteten kostengünstigen medizinischen Versorgung die funktionale Stärkung des Hausarztes vor. Es besteht gesundheitspolitischer Konsens, dass vorrangig die Allgemeinärzte die hausärztliche Versorgung sicher- stellen. Durch das Gesundheitsreformgesetz 2000 wird die Lotsenfunktion des Hausarztes, die bereits nach bisherigem Recht in der Koordinierungs- und Dokumentationsbefug- nis des Hausarztes angelegt war, gestärkt. Der Hausarzt ist nunmehr nicht nur berechtigt bei anderen Ärzten, sondern auch bei anderen seine Patienten behandelnden Leistungs- erbringern die relevanten Patientendaten zu erheben sowie diese und seine eigenen Patientendaten mit Einverständnis des Versicherten anderen Leistungserbringern zur Verfü- gung zu stellen. Die anderen Leistungserbringer werden verpflichtet, den Versicherten nach dessen Hausarzt zu fra- gen und diesem Hausarzt die wesentlichen medizinischen Informationen zur Verfügung zu stellen. Diese Regelungen tragen dazu bei, die Steuerungsfunktion des Hausarztes zu intensivieren. Insbesondere wird der Koordination diagnos- tischer und therapeutischer Maßnahmen, der Dokumenta- tion von Befunden und Berichten der weiterbehandelnden Ärzte und der übrigen Leistungserbringer sowie der lang- fristigen Betreuung von Versicherten mehr Gewicht einge- räumt. Nach dem derzeitigen Stand gibt es im gesamten Bereich der Bundesrepublik ausreichende Niederlassungs- möglichkeiten für Allgemeinmediziner. Zu Frage 8: Die Bundesregierung hat keine Anhaltspunkte für einen außergewöhnlichen Rückgang bzw. Mangel an All- gemeinmedizinern in den neuen Bundesländern. Im Ver- gleich zu 1998 hat die Zahl weitergebildeter Allgemein- ärzte in der Bundesrepublik im Jahre 1999 um 1,5 Prozent zugenommen. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt ist eine leichter Rückgang zu ver- zeichnen, der noch keinen Anlass für besondere Maßnah- men gibt. Um eine Verbesserung der hausärztlichen Ver- sorgung zu erreichen, hat der Bundesgesetzgeber im GKV-Solidaritätsstärkungsgesetz entsprechend dem im April 1998 zwischen dem Bund, den Ländern, der Bundes- ärztekammer, der KBV, der DKG und den Spitzenverbän- den der Krankenkassen verabschiedeten Initiativprogramm zur Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin die Krankenkassen zu einer Anschubfinanzierung der Wei- terbildung in 1999 und 2000 verpflichtet und diese Ver- pflichtung zur Mitfinanzierung der Weiterbildung zum All- gemeinarzt im GKV-Solidaritätsstärkungsgesetz dauerhaft festgeschrieben. Für die zweijährige Anlaufphase sieht das Gesetz vor, dass im ambulanten Bereich die Krankenkas- sen sich mit einem Zuschuss von bis zu 2 000 DM an der Finanzierung einer Weiterbildungsstelle beteiligen, sofern die Kassenärztlichen Vereinigungen einen ebenso hohen Zuschuss gewähren. Für den stationären Bereich ist ein Förderbetrag in Höhe von 2 000 DM vorgesehen für jede im Krankenhaus bereits bestehende Stelle, die in eine Wei- terbildungsstelle für Allgemeinmedizin umgewandelt wird. Insgesamt sind im Jahr 1999 höchstens 3 000 und im Jahr 2000 höchstens insgesamt 6 000 Stellen zu fördern. Der Gesetzgeber hat mit der GKV-Gesundheitsreform 2000 die Mitfinanzierungsverpflichtung der Krankenkassen dauer- haft festgeschrieben. Er hat jedoch auf die gesetzliche Fest- legung der Höhe der Förderbeträge und der Anzahl der zu fördernden Stellen verzichtet und die Einschätzung des notwendigen Förderbedarfs den Vertragspartnern auf Bun- desebene überlassen, die in Verträgen für den ambulanten und den stationären Bereich die gesetzlichen Vorgaben opera-tionalisieren müssen. Die Spitzenverbände der Kran- kenkassen haben in Verträgen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Deutschen Krankenhausge- sell- schaft die für die Anlaufphase der Jahre 1999 und 2000 notwendigen Regelungen zur bundesweiten Verteilung der Fördergelder geschlossen. Probleme bei der Umsetzung des Initiativprogramms bestehen im stationären Bereich, so werden die Kontingente zum Teil nicht ausgeschöpft; die Krankenhäuser wollen nicht umwidmen, sondern neue Stellen einrichten. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) (Drucksache 14/6387, Fragen 11 und 12): Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 2001 17539 (C) (D) (A) (B) Was unternimmt die Bundesregierung, um zu verhindern, dasssich deutsche Krawallmacher erneut an möglichen Ausschreitun-gen anlässlich des G-8-Treffens in Genua beteiligen? Welche Maßnahmen ergreift die Bundesregierung, um demGewalttourismus in Form der zunehmenden Mobilisierung ge-waltbereiter Demonstranten durch das Internet entgegenzuwirken? In Vorbereitung des G-8-Gipfels vom 20. bis 22. Juli 2001 in Genua stehen die deutschen Sicherheitsbehörden in enger Kooperation mit den europäischen Partnern. So hat am 12. Juni 2001 unter deutscher Beteiligung ein internationales Koordinierungstreffen von Sicherheits- behörden stattgefunden. Dieses wird am 27. und 28. Ju- ni 2001 durch Vertreter des Bundeskriminalamtes und der italienischen Polizeibehörde auf bilateraler Ebene fortge- setzt werden. Im Übrigen wird sich auf deutsche Initiative hin am 13. Juli 2001 der J/I-Rat auf einer Sondersitzung mit dem Thema „Störung internationaler Veranstaltungen durch militante Globalisierungsgegner“ befassen. Entsprechend der bisherigen Gesprächs- und Erkennt- nislage sind für den G-8-Gipfel in Genua von deutscher Seite insbesondere folgende Maßnahmen vorgesehen: die Durchführung fortlaufender Erkenntnisanfragen bei den zuständigen Bundes- und Landesdienststellen für die Zeit vor und während des Gipfels zu möglichen Gefährdungs- einschätzungen und Informationen über die Anreise be- kannter, gewaltbereiter Personen und Gruppierungen; die Einleitung einer fortlaufenden Internetrecherche zum G-8-Gipfel; die vorübergehende Einrichtung einer spezi- ellen Informationssammelstelle beim Bundeskriminalamt ab dem 25. Juni 2001; die Sicherstellung der Weiterlei- tung aller relevanten Erkenntnisse vor und während des Gipfels an die jeweils zuständigen, ausländischen Stellen; die bundesweite, anlassbezogene Öffnung des geschütz- ten Fahndungsbestandes „Landfriedensbruch“ im Vorfeld und während des G-8-Gipfels; die Unterstützung der italienischen, österreichischen und Schweizer Behörden bei der Personen- und Kfz-Abklärung im Zusammenhang mit möglichen Globalisierungsgegnern; die personelle Verstärkung der geplanten Einsatzzentrale in Genua durch Beamte des Bundeskriminalamtes. Die vorgesehenen Maßnahmen werden auf der Grund- lage der jeweils aktuellen Erkenntnislage fortlaufend überprüft und angepasst. Dabei sind von deutscher Seite insbesondere folgende weitere Maßnahmen denkbar: vorübergehende Wiedereinführung von Personenkontrol- len nach Art. 2 Absatz 2 SDÜ (Schengener Durchfüh- rungsübereinkommen), Anregung von Gefährder- ansprachen und Meldeauflagen gegenüber den für die Durchführung zuständigen Landesbehörden. Anlage 8 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Drucksache 14/6387, Fragen 19 und 20): Sieht die Bundesregierung die Einführung einer neuen Europa-steuer vor, und wie könnte eine solche Besteuerung aussehen? Sieht die Bundesregierung die Möglichkeit, die Steuerreform-stufen 2003 und 2005 wegen der Wachstumseinbrüche vorzu-ziehen, und wie steht sie zur Forderung des Bundesministers fürWirtschaft und Technologie, Dr. Werner Müller, den Solidaritäts-zuschlag abzuschaffen? Zu Frage 19: Die Bundesregierung steht Überlegungen zur Ein- führung einer Europasteuer aufgeschlossen gegenüber und ist bereit, entsprechende Vorschläge unvoreingenom- men zu prüfen. Sie ist der Auffassung, dass es sich dabei um ein langfristiges Projekt handelt. Unabhängig davon ist die Finanzierung der Gemeinschaft aufgrund der Be- schlüsse des Europäischen Rats von Berlin geregelt. Es geht auch um die Frage, inwieweit die Mitgliedstaaten be- reit sind, die Stellung des Europäischen Parlaments zu stärken und es auf der Einnahmeseite des EU-Haushalts mit klassischen Parlamentsbefugnissen auszustatten. Auf keinen Fall darf die Einführung einer Europasteuer zu ei- ner Erhöhung der Belastung von Bürgern und Wirtschaft in der Europäischen Union führen. Eine Europasteuer wird einhergehen müssen mit einer Umgestaltung des bis- herigen – im Übrigen nur schwer verständlichen – Eigen- mittelsystems. Zu Frage 20: Die Bundesregierung sieht keine Veranlassung, wegen einer begrenzten und vorübergehenden Wachstumsdelle die auf die langfristige Stärkung von Investitionen und Beschäftigung gezielte Steuerreform zu verändern. Damit würde nur der Konsolidierungskurs gefährdet und der Konjunktur mehr geschadet als geholfen. Auch eine Ab- schaffung des Solidaritätszuschlags ist auf absehbare Zeit nicht vorgesehen, da er der Finanzierung des Aufbaus Ost dient. Anlage 9 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Frage der Abgeordneten Ilse Aigner (CDU/CSU) (Drucksache 14/6387, Frage 25): Liegen der Bundesregierung bereits Daten darüber vor, inwie- weit sich die Verlegung der Fernmeldeschule des Heeres von Feldafing bzw. Murnau nach Günzburg bzw. Dillingen mit den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit vereinbaren lässt? Es ist beabsichtigt, die Fernmeldeschule des Heeres aus Feldafing/Pöcking an einen noch zu bestimmenden Standort in Bayern zu verlegen. Aus funktionalen Grün- den und wegen des regionalen Zusammenhangs mit dem Fernmeldebataillon in Dillingen wird hierfür in erster Priorität der Standort Günzburg untersucht. Die Realisier- barkeit wird derzeit geprüft. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 14/6387, Frage 26): In welcher Größenordnung hat sich das Bundesministerium der Verteidigung für die kommenden Jahre jeweils finanziell durch vergebene Beschaffungsvorhaben (Eurofighter 2000, Fregatte F 124 und andere) verpflichtet? Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 200117540 (C) (D) (A) (B) Für die Jahre 2002 bis 2005 bestehen nach aktuellem Stand durch abgeschlossene Verträge rund Verpflichtun- gen in folgenden Größenordnungen: Davon entfallen auf den Eurofighter 2000 und auf die Fregatte F 124 Anlage 11 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (F.D.P.) (Drucksache 14/6387, Fragen 27 und 28): Wie viele Anträge auf Übernahme in das Dienstverhältnis ei-nes Berufssoldaten wurden seit dem 1. Januar 1999 halbjahres-weise in den Laufbahngruppen der Offiziere und Unteroffizieregestellt und wie viele wurden genehmigt? Wie viele Offizieranwärter haben in den letzten Offizieran-wärter-Jahrgängen von ihrem Rücktrittsrecht Gebrauch gemacht,und worauf ist diese Entwicklung zurückzuführen? Zu Frage 27: Die Auswahl zur Übernahme in das Dienstverhältnis eines Berufsunteroffiziers findet grundsätzlich einmal jährlich – überwiegend im ersten Halbjahr – statt. Die Auswahlkonferenzen für Offiziere werden in einigen Teil- streitkräften zweimal jährlich durchgeführt. Deshalb liegen die diesbezüglichen Zahlen für das Jahr 2001 noch nicht vor. Zu Frage 28: Mit Widerruf der Verpflichtungserklärung haben in den letzten Offizieranwärterjahrgängen von ihrem Recht auf Rücktritt Gebrauch gemacht: 1996 – 88 Soldaten; 1997 – 164 Soldaten; 1998 – 230 Soldaten; 1999 – 320 Soldaten; 2000 – 324 Soldaten. Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad der Widerrufli- chen Verpflichtungserklärung, die im Rahmen attraktivi- tätssteigernder Maßnahmen zum 1. Januar 1996 einge- führt wurde, stieg die Zahl der widerruflichen Verpflichtungen sowie die der Rücktritte durch Widerruf bei ungedienten Offizierbewerbern bis 1999 deutlich an. Seit 1999 sind über 90 Prozent der Offizierbewerber be- reits vor ihrer Eignungsfeststellung an der Offizierbewer- berprüfzentrale über diese Verpflichtungsmöglichkeit un- terrichtet. Die Frage nach den Hintergründen für die Inanspruchnahme der Widerrufsmöglichkeit kann nicht eindeutig beantwortet werden. Erhebungen wurden im Detail nicht vorgenommen. Anlage 12 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Werner Siemann (CDU/CSU) (Druck- sache 14/6387, Fragen 29 und 30): Wie viele Soldaten sind 1998, 1999, 2000 und im laufenden Jahr unter Verzicht auf Geld- und Sachbezüge vorzeitig, auf eige- nen Wunsch aus der Bundeswehr ausgeschieden, und wie bewer- tet die Bundesregierung diese Entwicklung? Wie viele Flüge der Luftwaffe, des Heeres und der Marine mussten aufgrund von Treibstoff- und/oder Ersatzteilmangel in den vergangenen drei Jahren ausfallen, und welche konkreten Auswirkungen hat die Nichteinsatzfähigkeit der Flugzeuge auf den „combat-ready“-Status (Einsatztauglichkeit) der Bundes- wehrpiloten? Zu Frage 29: Auf eigenen Antrag verließen1998, 14 Berufssoldaten, 302 Soldaten auf Zeit, 316 Gesamt; 1999 30 Berufssolda- ten, 358 Soldaten auf Zeit, 388 Gesamt; 2000 35 Berufs- soldaten, 428 Soldaten auf Zeit, 463 Gesamt; sowie im Jahr 2001 mit Stand 18. Juni 21 Berufssoldaten, 163 Sol- daten auf Zeit, insgesamt 184 Zeit- und Berufssoldaten die Bundeswehr. Angesichts von 58 605 Berufssoldaten und 127 469 Soldaten auf Zeit zum Stand Mai 2001 halte ich die Entwicklung für normal, zumal das Arbeitsplatz- angebot für qualifizierte Soldaten in der Privatwirtschaft attraktiver und größer geworden ist. Zu Frage 30: In der Bundeswehr hat es in den letzten Jahren keine Flugstundenausfälle wegen fehlenden Treibstoffes gege- ben. Ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen den Ausfällen einzelner Luftfahrzeuge für Ausbildungsflüge aufgrund fehlender Ersatzteile und der auf einen länge- ren Zeitraum (Jahresrahmen) ausgerichteten Erfüllung des taktischen Ausbildungsprogramms für Luftfahr- zeugbesatzungen als Voraussetzung zur Erteilung bzw. zum Erhalt des Einsatzstatus „combat ready“ ist zurzeit nicht feststellbar. Natürlich gibt es aufgrund des Alters der Hubschrauber und Luftfahrzeuge seit Jahren Pro- bleme. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 2001 17541 (C) (D) (A) (B) Jahre 2002 2003 2004 2005 Gesamt- verpflichtung 5,9 Mrd. DM 4,6 Mrd. DM 4,5 Mrd. DM 4,0 Mrd. DM Jahre 2002 2003 2004 2005 Eurofighter 2000 1,9 Mrd. DM 2,0 Mrd. DM 2,0 Mrd. DM 1,9 Mrd. DM Jahre 2002 2003 2004 2005 Fregatte F 124 440 Mio. DM 390 Mio. DM 360 Mio. DM 150 Mio. DM Übernahme- jahr Berufsoffiziere Berufsunteroffiziere Anträge Übernahmen Anträge Übernahmen 1999 908 337 8 755 1 552 2000 781 359 5 626 823 2001 5 974 1 567 Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Stephan Hilsberg auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Klaus Rose (CDU/CSU) (Druck- sache 14/6387, Fragen 31 und 32): Kann die Bundesregierung präzise Aussagen darüber machen, welche finanziellen Mittel zu welchem Zeitpunkt in welche Streckenabschnitte aus dem vorgesehenen Volumen von 1,5 Mil- liarden DM bis zum Jahr 2004 für die Modernisierung der wich- tigsten Schienenverbindungen im Freistaat Bayern vorgesehen sind? In welcher Form wird bis zum Jahr 2004 die Modernisierung der Hauptachse Nürnberg–Regensburg–Passau gewährleistet? Zu Frage 31: Die Deutsche Bahn AG (DB AG) hat ein Investitions- programm 2001 bis 2003 für das Bestandsnetz vorgelegt, in dem die vorgesehene Verwendung der Mittel des Zu- kunftsinvestitionsprogramms für die Schienenwege nach Jahresraten dokumentiert wird. Dieses Programm umfasst ein Investitionsvolumen von circa 15 Milliarden DM mit einem UMTS-Anteil von 6 Milliarden DM. Es enthält ins- gesamt circa 18 000 Einzelmaßnahmen, von denen circa 7 200 mit UMTS-Mitteln finanziert werden sollen. Je nach Größe der Maßnahmen sind diese einzeln dargestellt oder in Sammelpositionen zusammengefasst. Insofern sind viele Einzelmaßnahmen bekannt. Eine Einzeldarstel- lung aller, auch der kleinsten Maßnahmen wurde nicht an- gestrebt, zumal dies die Übersichtlichkeit des Programms eingeschränkt und den Umfang des Programms gesprengt hätte. Das Investitionsprogramm ist öffentlich zugäng- lich. Es wurde auch dem Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und dem Haushaltsausschuss des Deut- schen Bundestages zugeleitet. Den Regierungschefs der Länder wurde es gleichfalls übersandt. Derzeit wird ge- prüft, das Programm in das Internet einzustellen. Das Investitionsprogramm ist entsprechend den Erfor- dernissen zur Sanierung und Modernisierung der Schie- neninfrastruktur aufgestellt worden und deshalb nach 22 Netzmanagement-Korridoren und sieben Regional- netz-Segmenten gegliedert. Eine Aufgliederung nach Bundesländern wurde nicht vorgenommen. Insofern kann ein Investitionsvolumen von 1,5 Milliarden DM für Schienenwege im Freistaat Bayern nicht bestätigt werden. Näherungsweise wird der Freistaat Bayern durch die Netzmanagement-Korridore 205 bis 207 und das Regio- nalnetz Süd abgebildet. Hierfür sind Investitionen im Volumen von knapp 1,8 Milliarden DM mit einem UMTS-Anteil von circa 0,9 Milliarden DM vorgesehen. Zu Frage 32: Die Strecke Nürnberg–Regensburg–Passau soll – an- gepasst an die Verkehrsentwicklung – zur Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit stufenweise ausgebaut werden, beginnend mit einer Verbesserung der Leit- und Siche- rungstechnik. Weiterhin sollen die Überholungsgleise auf eine einheitliche Länge von 750 m ausgebaut werden. Dieses Vorgehen entspricht auch einer Vereinbarung zwi- schen dem deutschen und dem österreichischen Verkehrs- minister vom 22. November 1999 über den so genannten „Donaukorridor“. Da die Streckenkapazität für das der- zeitige Verkehrsaufkommen noch ausreicht, wurde ein Baubeginn im Geltungszeitraum des laufenden Investi- tionsprogramms 1999 bis 2002 nicht vorgesehen. Für den Zeitraum ab 2003 wird erneut geprüft, wann mit dem Bau begonnen werden soll. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Juni 200117542 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Horst Friedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident!
    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Eigentlich hätte ich ge-
    dacht, wir hätten eine Aktuelle Stunde zur problemati-
    schen Situation in Hennigsdorf. Bisher, gerade in der letz-
    ten Rede, habe ich eigentlich mehr über die Problematik
    der Ausbesserungswerke der DB gehört. Diese haben
    vielleicht auch ein wenig etwas damit zu tun, aber mit
    Hennigsdorf nur ganz am Rande.

    Ich schlage vor, uns auf Hennigsdorf zu konzentrieren.
    Hiermit hängt grundlegend eine gewisse Problemstellung
    zusammen, die der Kollege Schmidt schon angesprochen
    hat, nämlich die Privatisierung der Bahn. Wie ist denn
    die Situation? Wir hatten und wir haben im Wesentlichen
    einen Nachfrager für Dienstleistungen und Fahrzeuge der
    Bahnindustrie. Das ist nach wie vor die Deutsche Bahn.
    Vorher war es im Westen die Deutsche Bundesbahn und
    im Osten die Deutsche Reichsbahn; ihr arbeitete die Deut-
    sche Waggonbau zu.

    Mit der Privatisierung der Bahn 1994 hatte Herr Dürr
    als Vorstandsvorsitzender seine Rechte genutzt, die Ab-
    schaffung des Umwegs und eine Umstellung bei Bestel-
    lungen von Fahrzeugen durchzusetzen. Er hat nicht mehr
    in Abstimmung mit den ehemaligen Bundesbahn-Zen-
    tralämtern definiert, wie eine Lokomotive oder ein Wag-
    gon auszusehen haben – die Preise waren zufälligerweise
    immer genau die, die man vorher angesetzt hatte –, son-
    dern er hatte sich im Wege des Verhandlungsverfahrens
    auch aus dem europäischen Raum Angebote machen las-
    sen und hat die Unternehmen teilweise – Schuld daran
    waren die selber – dazu gezwungen, zu Preisen unter den
    Gestehungskosten abzuliefern, damit sie überhaupt im
    Geschäft waren.

    Es gab Siemens, Adtranz – vormals AEG –, Talbot,
    Linke-Hofmann-Busch und kleinere Firmen wie Graf;
    hinzu kam mit der Einigung die Deutsche Waggonbau.
    Dann kam Bombardier aus Kanada und hat zunächst Tal-
    bot aufgekauft, sich bei der Deutschen Waggonbau enga-
    giert und hat nun einen weiteren Konkurrenten durch Auf-
    kauf vom Markt genommen, nämlich Adtranz. Dass das
    Konsequenzen haben musste, war gerade im Hinblick auf
    Adtranz eigentlich klar zu erkennen, denn Adtranz hatte

    vorher schon in Nürnberg Werke geschlossen, ohne dass
    deswegen der große Aufschrei durch die Republik gegan-
    gen wäre,


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Da haben wir keine Aktuelle Stunde beantragt!)


    obwohl in Nürnberg durch Probleme bei Grundig und an-
    deren Firmen ebenfalls eine relativ schwierige Situation
    am Arbeitsmarkt herrscht.

    Wo liegt eine Lösung des Problems? Die Bahn hat
    heute erklärt, wenn ich der Wirtschaftsseite der „Welt“
    glauben darf, dass Herr Mehdorn als Ausgleich für die
    Schließung der Ausbesserungswerke für 8,5 Milliar-
    den DM neue Fahrzeuge bestellt.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Stimmt ja!)


    Das wäre ja eigentlich ein Signal an die Bahnindustrie zu
    sagen: Donnerwetter, 8,5 Milliarden DM – daran können
    wir uns ja beteiligen.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ist auch so!)


    Man höre sich einmal in Deutschland um: Jetzige Wett-
    bewerber der Deutschen Bahn sagen, sie würden mehr auf
    die Schiene setzen und mehr anbieten. Es gibt Firmen, die
    schon am Markt sind: Bei Düsseldorf zum Beispiel hatte
    ein Unternehmen eine Strecke übernommen, auf der
    800 Personen befördert wurden. Mittlerweile sind es
    12 800 Fahrgäste. Dieses Unternehmen würde gerne das
    Angebot noch weiter ausweiten, das Problem ist bloß,
    dass sie keine Wagen und keine Lokomotiven bekommen,
    weil die deutsche Waggonbauindustrie Lieferzeiten hat.


    (Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Weil Sie die Kapazitäten kaputt gemacht haben!)


    Bei mir vor Ort ist der neue Pendolino – Baureihe 612, ge-
    baut von Adtranz – mit über einem Jahr Verspätung auf-
    grund von Lieferschwierigkeiten bei Adtranz, offensicht-
    lich wegen Kapazitätsproblemen, ausgeliefert worden.
    Das steht eigentlich in krassem Widerspruch zu den jetzt
    aufgestellten Behauptungen, es gäbe keine Aufträge.

    Das Problem werden wir auf Dauer nicht politisch lö-
    sen, zumindest nicht so, indem wir fordern, dass Hen-
    nigsdorf oder welcher Standort auch immer auf jeden Fall
    erhalten bleiben müsse. In Bezug auf das, was nötig ist,
    sind wir auf unserer Seite allerdings ziemlich eindeutig:
    Wir brauchen eine moderne Eisenbahnpolitik,


    (Hans-Michael Goldmann [F.D.P.]: Richtig!)

    wir brauchen die Trennung von Netz und Betrieb,


    (Hans-Michael Goldmann [F.D.P.]: Richtig!)

    wir brauchen mehr Wettbewerb auf der Schiene,


    (Hans-Michael Goldmann [F.D.P.]: Und Verstetigung!)


    dann gibt es wieder mehr Nachfrage nach entsprechenden
    Leistungen, und wir brauchen, liebe Freunde von Rot und
    Grün, endlich eine Standortpolitik, die die Lohnkosten




    Albert Schmidt (Hitzhofen)

    17524


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    und damit die Fertigungskosten in Deutschland so ab-
    senkt, dass deutsche Werke im Benchmarking, wie es so
    schön neudeutsch heißt, gegenüber Anbietern außerhalb
    Deutschlands – GEC Alstom und wie sie alle heißen mö-
    gen – konkurrenzfähig sind.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Da setzt politisch verantwortliches Handeln an. Darüber
    hinaus muss man sich über bestimmte andere Punkte ei-
    nigen.

    Ich glaube nicht, dass es bei allem Engagement letzt-
    endlich gelingt – ich unterstütze jedes Engagement, das
    hilft –, den Kollegen und den Arbeitern in Hennigsdorf
    eine Chance auf Weiterarbeit zu geben. Wir müssen aber
    losgelöst von der Ad-hoc-Debatte, der aktuellen Problem-
    lage und der gegenseitigen Schuldzuweisungen schon
    versuchen, eine Grundlage dafür zu schaffen, dass Ar-
    beitsplätze in der Bahnindustrie langfristig und sinnvoll
    erhalten bleiben können. Man muss da ansetzen, wo ich
    geendet habe. Mit dem verbalkosmetischen Austausch,
    den Sie vornehmen, kommen wir nicht weiter.

    Danke sehr.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Für die Bun-
desregierung spricht der Parlamentarische Staatssekretär
im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungs-
wesen, der Kollege Stephan Hilsberg.

S
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Stephan Hilsberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sehr ge-
    ehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!
    Mein erstes Wort gilt den Hennigsdorfern. Die Proteste,
    die sich aus den Sorgen um den Standort und die Arbeits-
    plätze herleiten, sind nicht nur verständlich, sondern in
    meinen Augen auch berechtigt. Sorgen um den eigenen
    Standort und um den Arbeitsplatz sind immer auch Sor-
    gen um die persönliche und regionale Existenz. Da ist
    es nur allzu richtig – in unserer Mediendemokratie erst
    recht – wenn man mit öffentlichen Kundgebungen auf
    diesen Umstand aufmerksam macht, um deutlich zu ma-
    chen: Wir werden uns mit der Situation nicht abfinden.
    Wir wollen, dass Politik und Wirtschaft sich um uns küm-
    mern, damit für uns eine gute Existenzperspektive bleibt.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Natürlich – da hat Herr Staffelt völlig Recht – gibt es
    überhaupt keinen Grund zur Panikmache, gerade weil
    Angst der schlechteste aller Ratgeber ist. Man hat auch
    nichts davon, wenn man Leute sozusagen wild macht.
    Aber das tun die Hennigsdorfer auch nicht. Im Übrigen
    sind die Schwierigkeiten in Hennigsdorf, von denen wir
    schon lange wissen und die wir schon eine Weile beglei-
    ten – auch das ist deutlich geworden; Herr Friedrich, gut,
    dass Sie das so angesprochen haben –, keineswegs ein
    Symbol für einen vermeintlichen Abschwung in Ost-
    deutschland. Die übrigen Zahlen der wirtschaftlichen Ent-
    wicklung gerade im verarbeitenden Gewerbe in Ost-

    deutschland sind besser als die in den alten Bundeslän-
    dern. Das muss man hier auch einmal sagen.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Das ist Pfeifen im Wald! Im dunklen Wald gepfiffen ist das! Aber schlecht gepfiffen!)


    – Sie brauchen den entsprechenden Informationen aus
    den eigenen Wirtschaftsforschungsinstituten bis hin zu
    dem aus Halle, die auf diese Perspektiven hinweisen, kei-
    nen Glauben zu schenken; aber das sind schlicht und ein-
    fach Fakten.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Ich traue meinen eigenen Augen mehr als den Wirtschaftsforschungsinstituten!)


    Wie Sie damit politisch umgehen, steht in Ihrer Verant-
    wortung. Aber was vor Ort wirtschaftlich passiert,


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Auf niedrigem Niveau!)


    das hat man zur Kenntnis zu nehmen, übrigens gerade in
    Verantwortung für die regionale Perspektive in vielen
    Ländern Ostdeutschlands.

    In Henningsdorf werden wir Zeuge eines Konsolidie-
    rungsprozesses in der Bahnindustrie, der nicht erst in die-
    sem Jahr angefangen hat, sondern der schon eine ganze
    Weile zurückgreift. Dieser Konsolidierungsprozess führt
    zu schwierigen Entscheidungen und natürlich zu sozialen
    Härten. Weil er zu sozialen Härten führt, ist er nicht allein
    eine Frage der Wirtschaft, sondern hat eine enorme poli-
    tische Dimension. Das ist ein politischer Vorgang und wir
    alle müssten hier so darüber diskutieren, dass deutlich
    wird, dass wir uns der politischen Verantwortung für die-
    sen Vorgang bewusst werden, und zwar in einer Art und
    Weise, dass die Leute vor Ort uns verstehen und dass sie
    das Gefühl haben, wir nehmen sie ernst.

    Wir brauchen geeignete politische Instrumente, mit
    denen die Situation vor Ort gelindert werden kann, mit
    denen dort, wo es möglich ist, eine Perspektive wieder
    hergestellt werden kann. Und wir brauchen begleitende
    Maßnahmen.


    (Renate Blank [CDU/CSU]: Meint er vielleicht ein Investitionsprogramm?)


    In Bezug auf den Standort Hennigsdorf ist zum Beispiel
    darüber zu reden, dass mit der Teststrecke ein gutes An-
    gebot unterbreitet worden ist. Die Teststrecke kann die
    Zukunft dieses Standortes mit garantieren. Das Unterneh-
    men muss selbst entscheiden, ob es diese Option anneh-
    men will. Wir machen dieses Angebot und ich kann hier
    vonseiten der Bundesregierung sagen: Wir haben nach
    Prüfung der Fördermöglichkeiten grünes Licht für die In-
    frastruktur der Teststrecke gegeben und es ist Sache des
    Landes Brandenburg und des Unternehmens, die entspre-
    chenden Mittel dafür einzusetzen. Die GA-Mittel für die
    Finanzierung solcher Fördermöglichkeiten werden zur
    Hälfte vom Bund gegeben; daran liegt es nicht. In puncto
    Teststrecke kann man eine Menge machen. Außerdem ver-
    folgen wir noch eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten.

    Wir haben die Situation, dass die Deutsche Bahn selbst
    ein Problemfall ist, der saniert werden muss; darüber




    Horst Friedrich (Bayreuth)


    17525


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    haben wir heute lange geredet. Aber ohne die Bereitstel-
    lung zusätzlicher Mittel für die Netzertüchtigung wird das
    nicht gehen. Wir haben für die Sanierung und Instandset-
    zung Mittel zur Verfügung gestellt: 2 Milliarden DM in
    diesem Jahr, insgesamt 6 Milliarden DM in den nächsten
    drei Jahren. Damit schaffen wir die Möglichkeit, dass zu-
    sätzliches Material in höheren Geschwindigkeiten fahren
    kann.

    Die Bahn hat einen großen Bedarf an Hightech-Pro-
    dukten bei Waggons, Triebwagen usw. Vor diesem Hin-
    tergrund gibt es keinen Anlass, sich auf Dauer um die Zu-
    kunft der Bahnindustrie Sorgen zu machen.


    (Beifall des Abg. Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es sind aber auch andere Prozesse zu berücksichtigen,
    insbesondere auf dem Weltmarkt in diesem Bereich.
    Wenn sich die Bahn nicht nur auf Anbieter in Deutschland
    beschränkt, sondern sich auf Anbieter in Europa und in
    anderen Teilen der Welt umorientiert, muss sich auch die
    Bahnindustrie auf andere Kunden umorientieren. Sie darf
    sich nicht auf die DB AG und nicht auf die im Bundesbe-
    sitz befindlichen Bahnen in Deutschland beschränken,
    sondern muss sich auf Bahnunternehmen in anderen Län-
    dern umorientieren.

    Vor diesem Hintergrund sind auch die neuen wirt-
    schaftlichen Verbindungen zu sehen. Es ist ja schließlich
    nicht nur Bombardier, das sich um deutsche Unternehmen
    bemüht. Eine Sache muss ich Ihnen, nicht nur vor dem
    Hintergrund unseres Binnenmarktes, ganz klar sagen: Wir
    bekennen uns zu einer internationalen Wirtschaft. Anders
    lassen sich unsere Probleme doch gar nicht lösen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie können hier doch nicht versuchen, nationale Ressen-
    timents zu mobilisieren, wenn wir gleichzeitig für
    Deutschland als Wirtschaftsstandort für Investitionen aus
    vielen anderen Ländern werben. Wer so mit dem Problem
    umgeht, der macht den Wirtschaftsstandort Deutschland
    schlecht. Das, meine ich, kann sich nicht einmal eine
    CDU leisten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich will noch einige weitere Punkte nennen. Wir sind
    uns auch bewusst, dass es nicht nur um den Standort Hen-
    nigsdorf geht; es gibt viele andere Standorte, die sich
    ebenfalls Sorgen machen. Wir haben auch Sorge dafür zu
    tragen, dass die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort in ei-
    ner Art und Weise stattfinden kann, dass diese Regionen
    ihre Zukunft behalten. Es wird darauf ankommen, aus
    diesen Bedingungen insgesamt eine optimale Entschei-
    dung zu treffen. Dass so etwas möglich ist, zeigt bei-
    spielsweise die Perspektive des Ausbesserungswerkes
    Stendal, wo es offenbar gelingen kann, eine Lösung zu
    finden, die zum Erhalt dieses Standortes führt. So sehe ich
    Möglichkeiten auch in verschiedenen anderen Bereichen.

    Natürlich reicht es nicht aus, als Bundesregierung vor
    dem Parlament Stellung zu nehmen. Es ist nötig und rich-
    tig, dass wir uns darüber unterhalten; aber ich werde mir

    persönlich vor Ort ein Bild von der Lage machen und mit
    den betroffenen Mitarbeitern, dem Betriebsrat und der
    Geschäftsführung darüber reden, was man zusätzlich tun
    kann.


    (Ulrich Klinkert [CDU/CSU]: Waren Sie auch in Sachsen?)


    – Wir haben uns noch nie zurückgehalten, wenn es um die
    Sorgen einzelner Standorte ging. Das werden Sie uns
    nicht vorwerfen können, Herr Klinkert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir werden überall dort vor Ort sein, wo es nötig ist,
    wo diskutiert werden kann, wo Chancen bestehen und wo
    mit politischen Maßnahmen geholfen werden kann. Dies
    ist keine Frage des Standorts. Wir sind für alle Standorte
    zuständig und für die gesamte Bahnindustrie gleichzeitig
    mitverantwortlich.


    (Friedhelm Ost [CDU/CSU]: Vielleicht treffen Sie dort Ihre Cousinen!)


    Aber es gibt noch einen anderen Punkt. Das sage ich
    ganz bewusst an die Hennigsdorfer gerichtet: Ich wün-
    sche Ihnen bei Ihren Bemühungen um den Standort viel
    Glück; diese Bemühungen sind nicht falsch.


    (Ulf Fink [CDU/CSU]: Etwas Hilfe wäre schon besser!)


    Aber ich wünsche Ihnen auch das notwendige Augenmaß
    dafür, dass Sie die richtigen Maßnahmen treffen. Lassen
    Sie sich nicht politisch instrumentalisieren! Es gibt ver-
    schiedene Akteure, die das Problem Hennigsdorf/Adtranz/
    Bombardier mit ihren eigenen politischen Wünschen auf-
    laden; aber das Schicksal der anderen ist ihnen an dieser
    Stelle gleichgültig. Lassen Sie sich nicht instrumentalisie-
    ren! Wir wissen, wie die politischen Geschicke vor Ort ge-
    legentlich behandelt werden.

    Wir haben ein Augenmerk auf den Standort Hennigs-
    dorf wie auf die gesamte Situation in der Bahnindustrie.
    Wir werden uns für eine verantwortbare Handlungsweise
    entscheiden. Ich habe dafür bereits einige Beispiele ge-
    nannt.


    (Ulf Fink [CDU/CSU]: Viel war das nicht, Herr Hilsberg!)


    Das, was für die Vergangenheit gilt, wird an dieser Stelle
    auch für die Zukunft gelten.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)