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    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf ei- nes Gesetzes zurModernisierung des Schuld- rechts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16213 A Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16213 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 16214 B Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16214 D Rainer Funke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16216 A Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16216 B Dr. Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 16216 D Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16217 B Walter Hirche F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16218 A Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16218 A Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 14/5942) . . . . . . . . . . . . . . . 16218 C Vorlage von Deregulierungsvorschlägen durch den Bundeswirtschaftsminister MdlAnfr 1 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 16218 C ZusFr Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . 16219 A ZusFr Karl-Heinz Scherhag CDU/CSU . . . . . 16220 A ZusFr Walter Hirche F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 16220 C ZusFr Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 16220 D Abschaltung des Senders International Broad- casting Bureau (IBB) in Holzkirchen-Ober- laindern MdlAnfr 8, 9 Ilse Aigner CDU/CSU Antw StSekr Dr. Gunter Pleuger AA . . . . . . . 16221 C ZusFr Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 16222 A Volle altersunabhängige Rentenzahlung nach 45 Beitragsjahren MdlAnfr 10 Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 16223 B ZusFr Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . 16224 A ZusFr Peter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 16224 D ZusFr Walter Hirche F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 16225 B ZusFr Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 16225 C Angaben des Bundeskanzlers über Arbeits- losenzahlen in einem Interview mit der „Bild“- Zeitung MdlAnfr 11 Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 16226 A ZusFr Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU 16226 C ZusFr Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . 16227 A ZusFr Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 16227 B Plenarprotokoll 14/166 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 9. Mai 2001 I n h a l t : ZusFr Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . 16227 D ZusFr Peter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 16228 B ZusFr Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . 16228 C ZusFr Heinz Wiese (Ehingen) CDU/CSU . . . 16229 A ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 16229 A ZusFr Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . 16229 C ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 16229 D ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . 16230 C Angaben des Bundeskanzlers über Arbeits- losenzahlen in einem Interview mit der „Bild“- Zeitung MdlAnfr 12 Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 16230 D ZusFr Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU 16231 A ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 16231 B ZusFr Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . 16231 C ZusFr Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . 16232 A ZusFr Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . 16232 C Sitz der geplanten zentralen Zahlstelle des Bundes für das Zulageverfahren im Rahmen der ergänzenden Altersvorsorge MdlAnfr 13 Dr. Norbert Lammert CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 16233 A ZusFr Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . 16233 A ZusFr Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . . 16233 C ZusFr Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . 16233 D ZusFr Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . 16234 A Reduzierung der Nutzungskapazität der Mark- grafenkaserne in Bayreuth zwischen 1993 und 2001 MdlAnfr 15 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 16234 C ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 16234 D Reduzierung der Nutzungskapazität der Mark- grafenkaserne in Bayreuth zwischen 1993 und 2001 MdlAnfr 16 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 16235 C ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 16235 C Verbesserung der politischen Bildung in der Bundeswehr MdlAnfr 17 Werner Lensing CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 16236 B ZusFr Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . 16236 C Verbesserung der politischen Bildung in der Bundeswehr MdlAnfr 18 Werner Lensing CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 16237 C ZusFr Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . 16237 D Bundesmittel für den Weiterbau der B 19 nach Oberstdorf MdlAnfr 24, 25 Dr. Gerd Müller CDU/CSU Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 16238 B ZusFr Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . 16238 C ZusFr Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . . . 16239 B Unterbringung der im Rahmen der Sicherung des Castortransportes in Niedersachsen im März 2001 eingesetzten Beamten, unter ande- rem der bayerischen Bereitschaftspolizei; Für- sorgepflicht der Bundesregierung für die bei Großeinsätzen eingesetzten Polizeibeamten MdlAnfr 27, 28 Renate Blank CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16240 D, 16241 A ZusFr Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . 16241 C Aktuelle Stunde betr. Arbeitsmarktsituation 16241 D Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU . . . . . . . 16242 A Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16243 B Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16244 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16246 A Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16247 A Wolfgang Grotthaus SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 16248 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 16249 A Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 16250 B Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 16252 B Werner Schulz (Leipzig) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16253 C Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 16255 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. Mai 2001II Andrea Nahles SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16256 A Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . . . . 16257 A Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16258 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16259 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 16261 A Anlage 2 Vorlage von Konzepten und Beschlüssen zur neuen Agrarpolitik; Auswirkungen der angekün- digten Preissenkung für 1000 Lebensmittelpro- dukte durch einen amerikanischen Supermarkt- Giganten auf das Lebensmittel produzierende Gewerbe sowie die Landwirtschaft MdlAnfr 2, 3 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL 16261 D Anlage 3 Schaffung eines Gleichstellungsgesetzes oder ähnlicher Regelungen für die Privatwirtschaft MdlAnfr 4, 5 Ina Lenke F.D.P. Antw PStSekr’in Dr. Edith Niehuis BMFSFJ 16262 C Anlage 4 Höhe der Bundesmittel für das JUMP-Programm und Inanspruchnahme dieses Programms durch Jugendliche MdlAnfr 14 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . . . . . . . . . 16263 A Anlage 5 Auslastungsoptimierung der Markgrafenkaserne in Bayreuth MdlAnfr 19, 20 Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 16263 B Anlage 6 Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der Standortverwaltung Düren MdlAnfr 21 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 16263 D Anlage 7 Unterzeichnung eines Memorandum of Un- derstanding zur Beschaffung des taktischen Militärtransporters Airbus A 400M; Finanzie- rung des Projekts MdlAnfr 22, 23 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 16264 A Anlage 8 Ausbau der A 66 zwischen Wiesbaden und Frankfurt und Aufnahme in das Anti-Stau- Programm MdlAnfr 26 Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU Antw PStSekr’in Angelika Mertens BMVBW 16264 B Anlage 9 Unterbringung der Mitarbeiter für die „Projekt- gruppe WM 2006“ anlässlich der Fußballwelt- meisterschaft in Deutschland in den Büroräu- men des Bundesministeriums des Innern in Bonn; Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit der in Bonn verbleibenden Arbeitseinheiten des BMI ab 2004 MdlAnfr 29, 30 Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 16264 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. Mai 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. Mai 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. Mai 2001 Franz Thönnes 16259 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. Mai 2001 16261 (C) (D) (A) (B) Adler, Brigitte SPD 09.05.2001 Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 09.05.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 09.05.2001* Bettin, Grietje BÜNDNIS 90/ 09.05.2001 DIE GRÜNEN Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 09.05.2001** Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 09.05.2001 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 09.05.2001 DIE GRÜNEN Friedrich (Altenburg), SPD 09.05.2001 Peter Fuhrmann, Arne SPD 09.05.2001 Dr. Gehb, Jürgen CDU/CSU 09.05.2001 Hartnagel, Anke SPD 09.05.2001 Holetschek, Klaus CDU/CSU 09.05.2001 Ibrügger, Lothar SPD 09.05.2001** Kelber, Ulrich SPD 09.05.2001 Klappert, Marianne SPD 09.05.2001 Kopp, Gudrun F.D.P. 09.05.2001 Leidinger, Robert SPD 09.05.2001 Lenke, Ina F.D.P. 09.05.2001 Lennartz, Klaus SPD 09.05.2001 Müller (Berlin), PDS 09.05.2001 Manfred Müller (Düsseldorf), SPD 09.05.2001 Michael Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 09.05.2001 Dr. Ruck, Christian CDU/CSU 09.05.2001 Schily, Otto SPD 09.05.2001 von Schmude, Michael CDU/CSU 09.05.2001 Schröder, Gerhard SPD 09.05.2001 Schulz, Gerhard CDU/CSU 09.05.2001 Dr. Schuster, R. Werner SPD 09.05.2001 Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 09.05.2001 Christian Dr. Spielmann, Margrit SPD 09.05.2001 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 09.05.2001 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 09.05.2001 DIE GRÜNEN Welt, Jochen SPD 09.05.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 09.05.2001 Wimmer (Karlsruhe), SPD 09.05.2001 Brigitte Wistuba, Engelbert SPD 09.05.2001 Wohlleben, Verena SPD 09.05.2001 Zierer, Benno CDU/CSU 09.05.2001* Dr. Zöpel, Christoph SPD 09.05.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der Nato Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Fra- gen des Abgeordneten Helmut Heiderich (CDU/CSU) (Drucksache 14/5942, Fragen 2 und 3): Wie beurteilt die Bundesregierung die Aussage, dass „die groß angekündigte Agrarwende von Frau Künast nicht einmal unter dem Mikroskop“ zu erkennen sei („Süddeutsche Zeitung“ vom 2. April 2001), und wann gedenkt die Bundesregierung dem Deut- schen Bundestag entsprechende Konzepte und Beschlussvorlagen zur „neuen Agrarpolitik“ vorzulegen? Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung nach der Ankündigung eines amerikanischen Supermarkt-Giganten, wei- tere 1 000 Lebensmittel-Produkte dauerhaft im Verkaufspreis zu senken, ergriffen vor dem Hintergrund ihrer Handlungsmaxime des „magischen Sechsecks“ in ihrer so genannten neuen Agrarpo- litik und wie wird sie verhindern, dass dieser Preisdruck auf das Lebensmittel produzierende Gewerbe sowie die Landwirtschaft durchschlägt und dort entweder das Einkommen reduziert oder ei- nen Zwang zu höheren Produktionsmengen und größeren Wirt- schaftseinheiten auslöst, zumal Deutschland bereits heute die niedrigsten Verbraucherpreise für Lebensmittel in Europa hat? Zu Frage 2: Seit der Regierungserklärung am 8. Februar „Neu- orientierung der Verbraucher und Ernährungspolitik“ entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht wurde die angekündigte Agrarwende auf nationaler und europäischer Ebene auf den Weg gebracht, zum Beispiel durch die Änderungen in der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küsten- schutzes“ und die Anwendung der Modulation in Deutschland: Förderung in der GAK; der PLANAK-Beschluss vom 28. März 2001 bestätigt Ziele und Vorüberlegungen des BMVEL, Schwerpunkte: stärkere Bindung der Investi- tionsförderung an eine besonders artgerechte und flächen- gebundene Tierhaltung, verbesserte Förderung der Um- stellung auf Öko-Landbau, verstärkte Förderung von Verarbeitung und Vermarktung ökologisch und regional erzeugter landwirtschaftlicher Produkte, stärkere Aus- richtung der Ausgleichszulage an einer nachhaltigen und standortangepassten Flächenbewirtschaftung, Ausbau der Agrarumweltförderung. Modulation; die Prüfung von Umsetzungsalternativen läuft. In Kürze wird den Ländern ein Vorschlag unterbrei- tet, durch den in den Jahren 2002 bis 2006 insgesamt rund drei Milliarden DM für die zweite Säule der Agrarpolitik verfügbar gemacht werden können. Der vorbeugende Verbraucherschutz wurde in den Vordergrund der Politik gerückt, unter anderem hat sich die Haltung der Bundes- regierung in den Schlussfolgerungen des Agrarrates am 24. April 2001 niedergeschlagen. Der Rat spricht sich für eine Verlängerung der geltenden Verbotsregelung für Tiermehl über den 30. Juni 2001 hinaus aus. Kommissar Byrne bestätigte, dass er – wie von Deutschland ge- wünscht – den wissenschaftlichen Lenkungsausschuss beauftragt hat, die Einbeziehung von tierischen Fetten in die Verbotsregelung zu prüfen. Die Stellungnahme dazu wird im Mai erwartet. Der Tierschutz wurde mit der Ab- kehr von Legehennenbatterien gestärkt. In enger Abstim- mung mit den Ländern und der EU-Kommission werden die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Krisen BSE und MKS ergriffen, zum Beispiel die BSE-Vorsor- geverordnung, mit der sich der Bundesrat voraussichtlich in seiner Sitzung am 1. Juni befassen wird. Die Bundesministerin hat auch unter Ihrer Beteiligung, Herr Abgeordneter Heiderich, mehrfach im Verbraucher- ausschuss des Deutschen Bundestages zum Stand der Agrarwende berichtet. Die Agrarwende ist selbst mit bloßem Auge deutlich erkennbar und wird konsequent weiterverfolgt. Zu Frage 3: Die Ankündigung eines großen Einzelhandelsunter- nehmens, die Verkaufspreise für bestimmte Lebensmittel- produkte dauerhaft zu senken, ist von der Bundesregie- rung mit Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen worden. Die Beschaffungs- und Absatzmärkte des Ein- zelhandels sind in Deutschland durch einen intensiven Preiswettbewerb gekennzeichnet. Die Bundesregierung hat nicht die Absicht, in diesen Preiswettbewerb, der Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft und ihrer Wett- bewerbsordnung ist, einzugreifen. Allerdings sind be- stimmte Niedrigpreisstrategien marktmächtiger Unter- nehmen, die kleine und mittlere Unternehmen unbillig behindern, nicht erlaubt. Insbesondere sind Verkäufe un- ter Einstandspreis, die nicht nur gelegentlich und ohne sachlichen Grund erfolgen, aufgrund einer Anfang 1999 in das Kartellgesetz aufgenommenen Bestimmung aus- drücklich verboten. Das Bundeskartellamt hat auf der Grundlage dieser Vorschrift gegen mehrere große Einzel- handelsunternehmen Verfahren eingeleitet und zum Teil auch mit bestandskräftigen Untersagungsverfügungen ab- geschlossen. Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass das neu geschaffene Verbot des Verkaufs unter Ein- standspreis ein wirksames kartellrechtliches Instrument ist, mit dem die Kartellbehörden auch in Zukunft Ver- drängungsstrategien im Handel begegnen können. Nied- rigpreisstrategien im Handel, insbesondere im Lebens- mittelhandel, stellen ein wichtiges Thema für die Wettbewerbspolitik dar. Sie dürfen nicht dazu führen, dass die Qualität der angebotenen Produkte oder etwa das Sortiment im Wettbewerb des Lebensmitteleinzelhandels eine untergeordnete Rolle spielen. Dies wird auch seinen Niederschlag in den Gesprächen der Bundesregierung mit dem „magischen Sechseck“ finden. Anlage 3 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Edith Niehuis auf die Fragen der Abgeordneten Ina Lenke (F.D.P.) (Druck- sache 14/5942, Fragen 4 und 5): Sind die Zweifel an gesetzlichen Maßnahmen zur Durchset- zung der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Privat- wirtschaft, die Bundeskanzler Gerhard Schröder am 3. April 2001 vor dem Siemens-Forum geäußert hat und die sowohl den Plänen der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Christine Bergmann, als auch dem Koalitionsvertrag wider- sprechen, so zu verstehen, dass innerhalb der laufenden Legisla- turperiode nicht mehr, sondern frühestens in drei Jahren mit einem Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft zu rechnen ist? Gibt es bereits neue konkrete Planungen für Regelungen un- terhalb der Ebene des geplanten Gleichstellungsgesetzes für die Privatwirtschaft, und wenn ja, welcher Gestalt sollen diese Rege- lungen sein? Zu Frage 4: Die Bundesregierung hat in ihrem 1999 beschlossenen Programm „Frau und Beruf“ vorgesehen, den Dialog mit der Wirtschaft und den Gewerkschaften zu suchen und Unternehmen und Betriebe, die sich schon heute erfolg- reich um die Gleichstellung der Frauen bemühen, zu un- terstützen. Dem entsprechend hat auch der Bundeskanz- ler auf dem Siemens-Forum am 3. April 2001 in seiner Rede als einen möglichen und geeigneten Bereich für Ver- handlungs- und Konsensdemokratie – von der Wissen- schaft gerne als „Verhandeln im Schatten des Gesetzes“ bezeichnet – die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wirtschaft genannt. Gesetzliche Regelungen sind nur dann erforderlich, wenn hinreichend konkrete Verein- barungen mit der Wirtschaft bzw. den Sozialpartnern nicht zustande kommen. Zu Frage 5: Zur Fortsetzung des im Programm „Frau und Beruf“ vorgesehenen Dialogs der Bundesregierung mit Wirtschaft und Gewerkschaften zur Gleichstellung von Frauen und Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. Mai 200116262 (C) (D) (A) (B) Männern in Gesellschaft und Beruf ist am 25. April 2001 unter meiner Leitung die Arbeitsgruppe „Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wirtschaft“ zusammen- gekommen. Eröffnet wurde dieser Dialog bereits im Jahre 1999 mit der von Bundesfrauenministerin Dr. Christine Bergmann einberufenen Expertinnen- und Expertengrup- pe „Frauenförderung in der Privatwirtschaft“, die durch vier Dialogforen, die zwischen März und Juni 2000 statt- fanden, und mit dem am 8. September 2000 in Berlin ver- anstalteten Kongress „Chancengleichheit in der Wirt- schaft“ ergänzt wurde. Weitere Treffen der Arbeitsgruppe werden folgen. Die Arbeitsgruppe soll entsprechende Ver- einbarungen vorbereiten. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 14/5942, Frage 14): Wie viele finanzielle Mittel des Bundes wurden bisher insge- samt für das JUMP-Programm (JUMP: Sofortprogramm der Bun- desregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit) bis zum letz- ten Stichtag bereitgestellt und wie viele Jugendliche haben davon Gebrauch gemacht? Das Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeits- losigkeit (JUMP) wird nach § 421c des Dritten Buchs Sozialgesetzbuch aus dem Haushalt der Bundesanstalt für Arbeit finanziert. Die Ausgaben betrugen im Jahre 1999 insgesamt 1,902 Milliarden DM und 2000 insgesamt 1,865 Milliarden DM. In diesem Jahr stehen wiederum 2 Milliarden DM zur Verfügung, von denen bis zum 3. Mai 2001 593 Millionen DM ausgegeben wurden. Nach den Ergebnissen der Begleitforschung des Insti- tuts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundes- anstalt für Arbeit wurden in den Jahren 1999 und 2000 mit dem Sofortprogramm rund 268 000 Jugendliche geför- dert. Von Januar bis März 2001 sind rund 21 000 Jugend- liche in Maßnahmen des Sofortprogramms eingetreten. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) (Drucksache 14/5942, Fragen 19 und 20): Hat die Bundesregierung auch die Möglichkeit geprüft, in der Markgrafenkaserne in Bayreuth zu deren Auslastungsoptimierung das Kreiswehrersatzamt Bayreuth und die Außenstelle der Stand- ortverwaltung aufzunehmen, nachdem seitens des Amtsgerichts Bayreuth und der Autobahnmeisterei Interesse am Erwerb der dann frei werdenden Liegenschaften bekundet wurde, und wie beurteilt die Bundesregierung den Vorschlag, das Areal des außer- halb der Markgrafenkaserne gelegenen Großparkplatzes zu ver- äußern, um damit einen Teil der notwendigen Sanierungsmaßnah- men zu erwirtschaften? Wie beurteilt die Bundesregierung den Vorschlag, den Erhalt des Bundeswehrstandortes Bayreuth durch die Verlegung von Ausbildungskompanien der Luftwaffe von Budel/Niederlande nach Bayreuth zu sichern, nachdem in Budel ab August 2001 die CIMIC Group North (CIMIC: Civil-Military Cooperation) als multinationaler Verband aufgestellt wird, sowie vor dem Hinter- grund eines klaren Übergewichts von im Norden Deutschlands stationierten Luftwaffen-Ausbildungskompanien im Vergleich zum Süden (Norden: 22 Kompanien, Süden: 14 Kompanien)? Zu Frage 19: Die angesprochene Verlegung des Kreiswehrersatzam- tes Bayreuth in die Markgrafenkaserne wird derzeit un- tersucht. Die Verlegung der Außenstelle der Standortver- waltung erübrigt sich, da die reduzierte Präsenz der Bundeswehr eine Außenstelle nicht länger rechtfertigt. Da das dort verbleibende Verteidigungsbezirkskommando und das Kreiswehrersatzamt die Kaserne nicht auslasten können, wird auch geprüft, das Kreiswehrersatzamt in seiner jetzigen Liegenschaft zu belassen und das Verteidi- gungsbezirkskommando in das Gebäude der ehemaligen Standortverwaltung Bayreuth, das derzeit noch von der Außenstelle genutzt wird, zu verlegen. Die Kaserne könnte dann komplett geräumt und verwertet werden. Der außerhalb der Markgrafenkaserne gelegene Großpark- platz würde bei beiden Varianten zumindest größtenteils einer Verwertung zugeführt werden können. Verwertungs- erlöse daraus können eventuell eingesetzt werden für bauliche Veränderungen, die bei Umzügen von Kreis- wehrersatzamt oder Verteidigungsbezirkskommando er- forderlich werden, nicht aber, um die gesamte Kaserne zu erhalten. Zu Frage 20: Die am Standort Budel (NL) aufzustellende CIMIC- Gruppe Nord ist ein mit Angehörigen von sechs Nationen international besetzter Stab mit einem Umfang von insge- samt etwa 65 Dienstposten. Der deutsche Anteil an die- sem Stab wird nicht mehr als 30 Dienstposten betragen. Eine Verlegung von Ausbildungskompanien des I. Batail- lons des Luftwaffenausbildungsregimentes 1, dessen Sta- tionierung in den Niederlanden in unmittelbarem Zusam- menhang mit der Stationierung niederländischer Truppen auf deutschem Gebiet steht, ist mit der Aufstellung dieses Stabes nicht verbunden. Die Stationierung der Luftwaf- fenausbildungskompanien orientiert sich im Übrigen an der Verteilung des zu erwartenden Rekrutenaufkommens in den einzelnen Regionen. Für mich ist nicht erkennbar, wie Sie den Norden und Süden Deutschlands definieren. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 14/5942, Frage 21): Mit welchem Ergebnis wurde im Zuge der Standortüberprü- fungen die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der Standortverwal- tung Düren abgeschlossen? In Bezug auf den Liegenschaftsbetrieb der Standort- verwaltung Düren wurde ein Interessenbekundungsver- fahren durchgeführt. Danach wurde im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung festgestellt, dass keines der sieben interessierten Unternehmen im Verhältnis zur Standortverwaltung Düren die Leistungen wirtschaftli- cher angeboten hat. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. Mai 2001 16263 (C) (D) (A) (B) Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Werner Siemann (CDU/CSU) (Drucksache 14/5942, Fragen 22 und 23): Beabsichtigt der Bundesminister der Verteidigung, Rudolf Scharping, anlässlich der Luftfahrtausstellung in le Bourget ein Memorandum of Understanding zur Beschaffung des taktischen Militärtransporters Airbus A 400M zu unterzeichnen, und wie soll das Projekt finanziert werden? Wie beurteilt die Bundesregierung die Gefahr, dass Großbri- tannien aus diesem großen europäischen Beschaffungsvorhaben aussteigt, wenn der Programmstart nicht in diesem Jahr erfolgt? Zu Frage 22: Die Verteidigungsminister der Partnerstaaten Belgien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Lu- xemburg, Spanien und der Türkei haben anlässlich der Luftfahrtausstellung Farnborough 2000 am 27. Juli 2000 erklärt, dass sie gemeinsam das Flugzeug Airbus A 400M als zukünftiges Transportflugzeug ausgewählt haben und beabsichtigen, dieses in einer für die Produktion wirt- schaftlichen Menge zu beschaffen. Der Vorschlag des französischen Verteidigungsminis- ters Richard, das Memorandum of Understanding zwi- schen den Regierungen während der Luftfahrtausstellung in Le Bourget im Juni 2001 zu unterzeichnen, wurde von Bundesminister Scharping grundsätzlich mit der Maß- gabe unterstützt, dass zwischen den Nationen und der In- dustrie wirtschaftlich annehmbare Vertragsbedingungen erreicht werden. Diese Voraussetzungen sind bisher nicht gegeben. Die Bundesregierung beabsichtigt, das Vorha- ben im so genannten „Commercial Approach“ zu be- schaffen. Das schließt Zahlungen erst bei Lieferung ab dem Jahr 2008 ein. Das Finanzierungsmodell wird zur- zeit zwischen Bundesregierung und Industrie verhandelt. Zu Frage 23: Alle am Programm des zukünftigen europäischen Transportflugzeuges beteiligten Staaten gehen davon aus, dass das Memorandum of Understanding zwischen den beteiligten Regierungen und anschließend der Beschaf- fungsvertrag mit der Industrie noch im Jahr 2001 unter- zeichnet werden. Damit soll die Auslieferung der ersten Flugzeuge an Frankreich, Großbritannien und die Türkei ab 2007 sichergestellt werden. Konsequenzen bzw. Reak- tionen der Partnerstaaten bei einer Verschiebung des Pro- grammstarts wären zum jetzigen Zeitpunkt spekulativ. Anlage 8 Antwort der Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens auf die Frage des Abgeordneten Gerald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/ CSU) (Drucksache 14/5942, Frage 26): Warum wird trotz offenkundiger Dringlichkeit und vorliegen- der umfangreicher Planungen der Ausbau der Bundesautobahn A66 zwischen Wiesbaden und Frankfurt erneut geprüft und damit die Aufnahme in das Anti-Stau-Programm verzögert? Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, die Projektbe- wertung im Rahmen der Überarbeitung des Bundesver- kehrswegeplans 1992 auf aktuellen Grundlagen zu tref- fen. Um eine Beurteilung nach möglichst einheitlichen Kriterien zu gewährleisten, sollen alle nicht in laufenden Programmen enthaltenen Projekte und solche, für die am 31. Dezember 1999 kein Planfeststellungsbeschluss vor- lag, neu bewertet werden. Dies schließt auch den noch nicht planfestgestellten, zum 6-streifigen Ausbau vorge- sehenen Abschnitt „Kreuz Wiesbaden-Kriftel“ der A 66 zwischen Wiesbaden und Frankfurt ein. Eine verzögerte Aufnahme des Projektes in das Anti- Stau-Programm ist damit nicht verbunden, weil dieses im Februar 2000 veröffentlichte Programm für den Zeit- raum 2003 bis 2007 einen festen Finanzrahmen von rund 7,4 Milliarden DM umfasst, inhaltlich durch definierte Maßnahmen festgelegt ist und Ergänzungen hierzu nicht vorgesehen sind. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Norbert Hauser (Bonn) (CDU/ CSU) (Drucksache 14/5942, Fragen 29 und 30): Trifft eine Meldung im „Bonner Express“ vom 27. April 2001 zu, nach der die Bundesregierung plant, die Mitarbeiter für die „Projektgruppe WM 2006“ anlässlich der Fußballweltmeister- schaft in Deutschland in den Büroräumen des Bundesministeri- ums des Innern in Bonn unterzubringen und dass aufgrund der be- reits dafür erfolgten Freihaltung einer Etage im „Haus 6“ die Arbeitsbedingungen im Bundesministerium des Innern deutlich schlechter geworden seien? Stimmt die Behauptung des „Bonner Express“ im gleichen Ar- tikel, dass vom Bundesministerium des Innern angemietete Räume („Haus 6“) im Jahr 2004 an das Statistische Bundesamt übergeben werden müssen, und sollte dies der Fall sein, wie be- absichtigt die Bundesregierung ab 2004 die Arbeitsfähigkeit in den in Bonn verbleibenden Arbeitseinheiten des Bundesministeri- ums des Innern sicherzustellen? Zu Frage 29: Nein, diese Meldung trifft so nicht zu. Eine Projekt- gruppe WM 2006 des BMI soll eingerichtet werden, die Unterbringung erfolgt in Räumen des BMI. Alle von der Ulrich-von-Hassel-Straße umgezogenen Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter sind im Haus 6 angemessen in Ein- zelzimmern untergebracht. Zu Frage 30: Diese Behauptung stimmt nicht. Das BMI hat in Bonn keine angemieteten Räume. Das Haus 6 befindet sich im Eigentum des BMI und dient unbefristet der Unterbrin- gung von BMI-Beschäftigten. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. Mai 200116264 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Klaus Grehn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Herr Präsident! Meine lieben
    Kolleginnen und Kollegen! Das Problem Arbeitslosigkeit
    bleibt. Ob 0,1 Prozent mehr oder 0,1 Prozent weniger: Die
    unerträgliche Massenarbeitslosigkeit in diesem Land
    bleibt. Da hilft weder Schönreden auf der einen Seite noch
    Schwarzmalen auf der anderen Seite. Die Realität ist so,
    wie sie ist.

    Darum ist es richtig und wichtig, dass sich der Deut-
    sche Bundestag wiederholt und sehr häufig mit diesem
    Problem befasst. Es hilft allerdings nicht, die Schuldigen
    unter den Arbeitslosen zu suchen. Vielmehr müssen sich
    dieses Hohe Haus und die Bundesregierung fragen, wie
    groß ihr Anteil an dieser Entwicklung ist. Seit der Dis-
    kussion um die „soziale Hängematte“ im „Freizeitpark
    Deutschland“ ist mir nicht mehr so etwas Unerträgliches
    vorgekommen


    (Renate Rennebach [SPD]: Unerträglich?)

    – Ja, unerträglich, Frau Kollegin – wie die Aussage des
    Regierungschefs über das Faulenzertum unter den Ar-
    beitslosen.

    Sie müssen nicht weit schauen, um festzustellen, wie
    die reale Situation der Arbeitslosen ist. Vor fast 100 Jah-
    ren hat der Schweizer Moralist Hilty in seiner Trilogie
    über das Glück einmal geschrieben, dass die Arbeitslosen
    die wahren Unglücklichen sind. Es ist unanständig, wenn
    man jemanden, der unglücklich ist und erniedrigt am Bo-
    den liegt, dann auch noch tritt.

    Es gibt schlicht und einfach nicht „den Arbeitslosen“.
    Namens der 3,8 Millionen offiziell Betroffenen und na-
    mens der zusätzlich knapp 2Millionen Betroffenen, die es
    nach der Dunkelziffer gibt, verlange ich vom Bundes-

    kanzler, dass er sich für diese unzulässige Verallgemeine-
    rung entschuldigt


    (Beifall bei der PDS)

    und es nicht dabei belässt, sich bei den ostdeutschen Ar-
    beitslosen zu entschuldigen und damit den schwarzen
    Peter den Arbeitslosen in den alten Bundesländern zuzu-
    schieben.

    Ich will in aller Deutlichkeit sagen: Vermeintliche oder
    tatsächliche Arbeitsunwilligkeit Einzelner ist keine ge-
    sellschaftliche Massenerscheinung. Wenn man sich an-
    schaut, dass in Mecklenburg-Vorpommern von 180 000 Ar-
    beitslosen nur 0,7 Prozent mit einer Sperrfrist belegt wor-
    den sind, weil sie arbeitsunwillig waren, dann erkennt
    man, wie gering das Ausmaß der Arbeitsunwilligkeit ist.
    Ich verlange vom Bundeskanzler, dass er sich mit den
    99,3 Prozent Arbeitswilligen mehr beschäftigt als mit
    den 0,7 Prozent Arbeitsunwilligen.

    Was mit einer solchen Diskussion bewirkt wird, ist
    nichts anderes, als dass Stammtischparolen und Vorurteile
    gegen Arbeitslose bedient werden, die auf diese Weise
    instrumentalisiert werden. Zu welchem Ergebnis das
    führt, zeigen Umfragen, in denen 65 Prozent der Befrag-
    ten sagen, es sei richtig, dass nur diejenigen Geld erhalten
    sollen, die arbeiten. Was aber wären die Folgen für die Ar-
    beitnehmer, wenn man für ein Arbeitslosengeld von
    60 Prozent des ursprünglichen Nettolohnes arbeiten
    muss?

    Der Kanzler hat folgende Tatsache nicht bedacht: Die
    Sperrfristen sowie das Setzen auf die finanzielle und die
    Qualifikationsrutsche sind schon längst geregelt. Wir ha-
    ben doch im SGB III und im BSHG bereits eine Fülle von
    Regelungen, die Sanktionen gegen arbeitsunwillige Ar-
    beitslose ermöglichen. Über eine Frage wird aber nicht
    diskutiert: Wo bleibt denn die Existenzsicherung der Ar-
    beitslosen? Wenn sie nach einem halben Jahr Arbeitslo-
    sigkeit jede Arbeit – unabhängig von der freien Berufs-
    wahl und von dem Berufsschutz – annehmen müssen,
    wobei der Lohn in der Höhe des Arbeitslosengeldes von
    60 Prozent liegt, erwerben sie einen neuen Anspruch auf
    Arbeitslosengeld, das dann bei nur 60 Prozent von diesen
    60 Prozent liegt. Es ist doch erklärlich, dass nicht alle Ar-
    beitslosen dies mitmachen wollen und dass auf diese
    Weise nicht mehr entsprechend der Qualifikation vermit-
    telt werden kann, obwohl in diesem Land qualifizierte Ar-
    beitskräfte gesucht werden.

    Ich sage deswegen: Verlassen wir den Weg des
    Bekämpfens der Arbeitslosen und der Schuldzuweisung
    an die Arbeitslosen! Schlagen wir vielmehr den Weg ein,
    den Menschen, die ausgegrenzt und ohnehin genug be-
    straft sind, zu helfen und sie in die Gesellschaft zu inte-
    grieren. Das ist für die Menschen, für dieses Land und
    auch für die Politik gut.


    (Beifall bei der PDS)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Als
nächster Redner hat das Wort der Kollege Wolfgang
Grotthaus von der SPD-Fraktion.




Dr. Thea Dückert

16247


(C)



(D)



(A)



(B)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Grotthaus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine
    sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte den Ver-
    gleich von der Kollegin Schnieber-Jastram aufgreifen; sie
    hat die Politik mit dem Sport verglichen. Ich glaube, die-
    ser Vergleich ist realistisch, insbesondere dann, wenn man
    den Zeitraum von 1996 bis 1998 betrachtet, den sie wohl
    auch meinte.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Was war denn da? Das waren gute Zeiten!)


    Zu dieser Zeit gab es zwei Versager: Der eine war in der
    Politik tätig und wurde 1998 abgewählt, denn er hatte die
    Zeichen der Zeit nicht erkannt. Der andere war Bundes-
    trainer und ist von selbst gegangen, weil der öffentliche
    Druck so groß wurde.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Es ist danach aber nichts besser geworden, weder im Fußball noch in der Politik!)


    Von daher kann ich den Vergleich nur als richtig bezeichnen.
    Bei solchen Vergleichen sollten Sie sich natürlich immer
    wieder vor Augen halten, von welcher Zeit Sie sprechen.

    Ich möchte noch einen Vergleich mit dem Sport ziehen:
    Mir scheint es, dass sich die CDU bemüht, Weltmeister im
    bewussten Verdrängen der Arbeitslosigkeit, die sie er-
    zeugt hat, zu werden.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Oh nein!)

    Ich kann mich daran erinnern, dass wir, als ich als junger
    Abgeordneter im Jahre 1998 in den Bundestag gekommen
    bin, eine Arbeitslosigkeit von über 4 Millionen hatten.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Stimmt nicht, es waren 3,9 Millionen!)


    Zwei Monate später hieß es: Das sind eure Arbeitslosen,
    ihr müsst euch mehr um die Arbeitslosen kümmern und
    ihr von der Regierung habt Programme aufzulegen, die
    diese Arbeitslosigkeit ad hoc beseitigen.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie wollten doch die Wunder bewirken! Wo sind sie denn? – Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Wir erinnern doch nur an eure Wahlkampfversprechen!)


    – Ich freue mich immer, wenn Sie so prima reagieren. Bei
    uns im Ruhrgebiet sagt man: Wer so reagiert, hat meistens
    Unrecht. Das sollten Sie sich auch einmal auf die Hut-
    schnur schreiben.


    (Beifall bei der SPD – Zuruf von der CDU/ CSU: Meistens! – Karl-Josef Laumann [CDU/ CSU]: Nur das Ruhrgebiet regieren zurzeit wir!)


    Sie haben verdrängt, dass Sie sich nach Ihrer Regierungs-
    übernahme im Jahre 1982 dadurch „ausgezeichnet“ haben,
    dass die Arbeitslosenzahlen stetig gestiegen sind. Wir
    konnten keine gravierenden Reduzierungen feststellen.
    Diese Politik hat dazu geführt, dass bis zu 4,8 Millionen
    Menschen arbeitslos waren. Dass Sie dies verdrängen wol-
    len, kann man ja verstehen, denn wer lässt sich schon gern
    die Schicksale von 4,8 Millionen Menschen vorhalten.

    Dass wir dagegen heute nur noch 3,867 Millionen Ar-
    beitslose haben, sollten Sie nicht verdrängen; Sie tun das

    auch nicht. Sie klagen es aber an. Ich sage Ihnen: Dies ist
    der verkehrte Weg. Sie sollten sich mit uns freuen, dass wir
    mehr als einer Million Menschen zu Arbeit verholfen ha-
    ben. Sie sollten sich mit uns freuen, dass wir mehr als eine
    Million neue Arbeitsplätze geschaffen haben. Sie haben in
    dieser Zeit – das sagte ich schon – immer nur Arbeitsplätze
    abgebaut. Ihre Regierungszeit war das Gegenteil dessen,
    was wir in zweieinhalb Jahren gemacht haben.


    (Beifall bei der SPD – Dirk Niebel [F.D.P.]: Das ist wohl wahr!)


    Sie sollten sich mit uns freuen und somit auch für die
    Menschen, die in den letzten zwei Jahren einen Arbeits-
    platz erhalten haben. Diesen Menschen wurde eine neue
    Zukunft gegeben. Diese Menschen können wieder Licht
    am Ende des Tunnels sehen, den Sie in den letzten Jahren
    gebaut haben.

    Ich muss aber feststellen: Freude kommt bei Ihnen
    nicht auf. Das Gegenteil ist der Fall. Sie scheinen immer
    noch nach Ihrer Sonthofen-Strategie zu verfahren: mies-
    machen, verunsichern, kaputtreden. Lassen Sie sich
    sagen: Das kommt nicht an! Die Menschen, die Arbeits-
    plätze erhalten haben, und zwar – dies gilt es festzuhal-
    ten –, weil die Industrie und der Mittelstand sie geschaffen
    haben, aber auch weil die Regierung die notwendigen
    Rahmenbedingungen gesetzt hat, lassen sich durch Ihre
    Miesmacherei nicht verunsichern.


    (Beifall bei der SPD)

    Auf den Zugewinn an Arbeitsplätzen in den Jahren

    1999 und 2000 hat der Kollege Brandner hingewiesen.
    Wenn Sie diese beiden Zahlen addieren – ich hoffe, dass
    Sie das können –, werden Sie einen Zugewinn an Ar-
    beitsplätzen von circa 1 Million feststellen.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie haben sich bei einer Null vertan!)


    Diese Zahlen ignorieren Sie und reden wider besseres
    Wissen. Ich sage Ihnen: Wir lassen uns dadurch nicht be-
    irren. – Herr Michelbach, Sie haben sich auch im Finanz-
    ausschuss schon immer dadurch ausgezeichnet, dass Sie
    hervorragende Zwischenrufe machen, die aber keinen
    Sinn und Verstand haben.


    (Beifall bei der SPD – Dirk Niebel [F.D.P.]: Dann können sie nicht hervorragend sein! Das ist genauso unlogisch wie Ihre Arbeitsmarktpolitik!)


    Ich sage Ihnen, wir sind auf dem richtigen Weg. Wir
    wissen, dass die Konjunktur zurzeit eine kleine Delle auf-
    weist; dies haben die Wirtschaftsweisen bestätigt, dies hat
    die Regierung auch noch einmal gesagt.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Ein schönes Schlagloch, keine Delle!)


    Aber wir sagen Ihnen auch, die Programme, die wir in den
    letzten Monaten, in den letzten zwei Jahren aufgelegt ha-
    ben, nämlich das Programm zur Förderung arbeitsloser
    Jugendlicher, die Förderung älterer Arbeitsloser durch
    Jobrotation, die Bekämpfung illegaler Beschäftigung und
    der Rechtsanspruch auf einen Teilzeitarbeitsplatz, sind
    Maßnahmen, die sich innovativ auf den Arbeitsmarkt aus-






    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    wirken werden. Wir werden auch weiterhin eine Reduzie-
    rung der Arbeitslosenzahlen bekommen.

    Ich meine, Sie hätten sich in den letzten zwei Jahren ei-
    gentlich damit hervortun müssen, zusätzliche, ergänzende
    Vorschläge zu machen, wie wir mehr Arbeitslose wieder
    in Arbeit bringen. Das vermisse ich bei Ihnen.


    (Dagmar Wöhrl [CDU/CSU]: Da haben Sie ein Jahr verpennt!)


    Dazu waren Sie anscheinend auch nicht in der Lage, denn
    ich stelle fest, Sie haben seit anderthalb Jahren Ihre unge-
    ordneten Finanzverhältnisse zu ordnen versucht. Dies ist
    draußen bei den Menschen angekommen, aber es ist Ih-
    nen bis heute auch noch nicht gelungen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist doch Ihr Glück gewesen!)


    Vielleicht können wir das morgen noch vertiefen. Aber
    wir werden auf dem von uns aufgezeigten Weg zum
    Wohle der arbeitslosen Menschen weitergehen. Wir wer-
    den uns durch Sie nicht beirren lassen.


    (Beifall bei der SPD)