Rede:
ID1415012700

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 14150

  • date_rangeDatum: 9. Februar 2001

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 14671 A Tagesordnungspunkt 14: Abgabe einer Regierungserklärung: Die Bundeswehr der Zukunft, Feinauspla- nung und Stationierung . . . . . . . . . . . . . 14671 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 14671 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 14676 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . . 14683 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14685 C Ulrich Adam CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 14687 A Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14687 C Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . . . . . . 14688 A Hannelore Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 14688 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14689 B Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Peter Zumkley SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14691 C Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 14693 A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 14693 C Peter Zumkley SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14694 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 14695 B Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . . . 14695 C Georg Pfannenstein SPD . . . . . . . . . . . . . 14697 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14698 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 14699 D Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . 14700 C Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14701 A Ursula Mogg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 D Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 A Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14704 C Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 14706 C Tagesordnungspunkt 15: a) Große Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Gunnar Uldall, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Die Ostsee- region – Chancen und Risiken einer Wachstumsregion von zunehmender weltweiter Bedeutung (Drucksachen 14/2293, 14/4460) . . . . . 14707 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Tech- nologie zu dem Antrag der Abgeordne- ten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Gunnar Uldall, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Initiative zur Stärkung der Ostseeregion (Drucksachen 14/3293, 14/4573) . . . . . 14707 B c) Große Anfrage der Abgeordneten Jürgen Koppelin, Dr. Helmut Haussmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Ostsee-Politik der Bundes- regierung (Drucksachen 14/3424, 14/4026) . . . . 14707 B in Verbindung mit Plenarprotokoll 14/150 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 150. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Franz Thönnes, Dr. Margrit Wetzel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeord- neten Werner Schulz (Leipzig), Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die Entwicklung der Ostseeregion nach- haltig stärken (Drucksache 14/5226) . . . . . . . . . . . . . . . 14707 B Dr. Margrit Wetzel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . 14708 C Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 14711 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 14712 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14714 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14716 A Jürgen Koppelin F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . 14716 C Heide Simonis, Ministerpräsidentin (Schles- wig-Holstein) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 B Ulrich Adam CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Dr. Christine Lucyga SPD . . . . . . . . . . . . . . . 14721 D Zusatztagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu dem Fünf- zehnten Gesetz zur Änderung des Bun- deswahlgesetzes (Drucksachen 14/3764, 14/4265, 14/4647, 14/5238) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 A Zusatztagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu dem Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hunde (Drucksachen 14/4451, 14/4920, 14/5052, 14/5239) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 B Tagesordnungspunkt 16: a) Antrag der Abgeordneten Ulrich Heinrich, Ulrike Flach, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion F.D.P.: Innova- tionspotenzial moderner Technologien für mittelständische Pflanzenzüchter erhalten (Drucksache 14/2297) . . . . . . . . . . . . . 14723 C b) Große Anfrage der Abgeordneten Marita Sehn, Ulrich Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Harmonisierung der Zulassungs- praxis von Pflanzenschutzmitteln auf europäischer Ebene (Drucksachen 14/3054, 14/4136) . . . . 14723 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirt- schaft und Forsten – zu dem Antrag der Fraktion CDU/CSU: Zulassung von Pflan- zenschutzmitteln auf nationaler und EU-Ebene beschleunigen – zu dem Antrag der Abgeordneten Marita Sehn, Ulrich Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Wettbewerbsnachteile durch unter- schiedliche Zulassungspraxis von Pflanzenschutzmitteln in Europa zügig abbauen (Drucksachen 14/3096, 14/3298, 14/3713) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Heino Wiese (Hannover) SPD . . . . . . . . . . . . 14725 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 14726 B Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14728 B Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . 14729 B Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . 14730 B Gustav Herzog SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 A Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von den Abgeordneten Gerda Hasselfeldt, Heinz Seiffert, weiteren Abgeordneten und der Fraktion CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung des Trinkgeldfreibetrages (Drucksache 14/4938 [neu]) . . . . . . . . . . . 14732 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ernst Burgbacher, Gerhard Schüßler, wei- teren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergeset- zes (Abschaffung der Trinkgeldbesteue- rung) (Drucksache 14/5233) . . . . . . . . . . . . . . . 14732 B Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 14732 C Simone Violka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14734 B Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 14735 A Ernst Burgbacher F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14738 B Dr. Barbara Höll PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001II Tagesordnungspunkt 19: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus Grehn, Petra Bläss, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS: Aufhebung des Asylbewerberleistungsgesetzes (Drucksachen 14/3381, 14/4695) . . . . . . . 14740 A Brigitte Lange SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14740 B Dr. Barbara Höll PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 14740 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 14743 B Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14744 B Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 14745 B Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14746 B Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14747 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14747 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14749 A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Berichts: Aufhebung des Asylbewerber- leistungsgesetzes (Tagesordnungspunkt 19) Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 14749 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 14747 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 14749 (C) (D) (A) (B) Dr. Bartsch, Dietmar PDS 09.02.2001 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 09.02.2001 Behrendt, Wolfgang SPD 09.02.2001* Dr. Berg, Axel SPD 09.02.2001 Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 09.02.2001 Bohl, Friedrich CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 09.02.2001 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 09.02.2001 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 09.02.2001* Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 09.02.2001 Peter H. Dr. Däubler-Gmelin, SPD 09.02.2001 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 09.02.2001 Fograscher, Gabriele SPD 09.02.2001 Formanski, Norbert SPD 09.02.2001 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 09.02.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 09.02.2001 Peter Dr. Fuchs, Ruth PDS 09.02.2001 Dr. Gerhardt, Wolfgang F.D.P. 09.02.2001 Gloser, Günter SPD 09.02.2001 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ 09.02.2001 DIE GRÜNEN Hempelmann, Rolf SPD 09.02.2001 Henke, Hans Jochen CDU/CSU 09.02.2001 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 09.02.2001 DIE GRÜNEN Hilsberg, Stephan SPD 09.02.2001 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ 09.02.2001 DIE GRÜNEN Hollerith, Josef CDU/CSU 09.02.2001 Ibrügger, Lothar SPD 09.02.2001 Kampeter, Steffen CDU/CSU 09.02.2001 Klappert, Marianne SPD 09.02.2001 Labsch, Werner SPD 09.02.2001 Leidinger, Robert SPD 09.02.2001 Lohmann (Neubranden- SPD 09.02.2001 burg), Götz-Peter Mascher, Ulrike SPD 09.02.2001 Müller (Düsseldorf), SPD 09.02.2001 Michael Nolte, Claudia CDU/CSU 09.02.2001 Ost, Friedhelm CDU/CSU 09.02.2001 Otto (Frankfurt), F.D.P. 09.02.2001 Hans-Joachim Dr. Pfaff, Martin SPD 09.02.2001 Pieper, Cornelia F.D.P. 09.02.2001 Rühe, Volker CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 09.02.2001 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.02.2001 Schily, Otto SPD 09.02.2001 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 09.02.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 09.02.2001 Hans Peter Dr. Schuchardt, Erika CDU/CSU 09.02.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 09.02.2001 Reinhard Sebastian, Wilhelm-Josef CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Spielmann, Margrit SPD 09.02.2001 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 09.02.2001 Tröscher, Adelheid SPD 09.02.2001 Türk, Jürgen F.D.P. 09.02.2001 Uldall, Gunnar CDU/CSU 09.02.2001 Vogt (Pforzheim), Ute SPD 09.02.2001 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Westerwelle, Guido F.D.P. 09.02.2001 Wohlleben, Verena SPD 09.02.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zurBeratung des Berichts: Aufhebung des Asylbe- werberleistungsgesetzes (Tagesordnungspunkt 19) Peter Weiß (Emmendingen)(CDU/CSU): Im Jahre 1993 hat der Deutsche Bundestag das Asylbewerberleis- tungsgesetz beschlossen, mit welchem die Leistungen für entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Asylsuchende und andere Ausländerinnen und Ausländer ohne dauerhaftes Aufenthaltsrecht aus dem Bundessozial- hilfegesetz (BSHG) herausgelöst und in einem eigenstän- digen Gesetz geregelt wurden. Die Gründe, die zum da- maligen Asylkompromiss und zur Schaffung dieses neuen Gesetzes führten, haben weiterhin Geltung. Der im Jahr 1992 zustande gekommene Asylkompro- miss beinhaltete, außerhalb des Bundessozialhilfegeset- zes deutlich abgesenkte Leistungen für Asylbewerber ei- genständig zu regeln und den Vorrang von Sachleistungen festzulegen. Dadurch sollte der Anreiz für nicht politisch Verfolgte reduziert werden, Asyl in Deutschland zu su- chen. Die dringende Notwendigkeit für dieses neue Gesetz ergab sich vor allem aus der Zunahme der Tätigkeit kri- mineller, gut organisierter und international tätiger Schlepperorganisationen. Die Not wie die Zukunftshoff- nungen vieler Menschen, die aus ihrer angestammten Hei- mat auswandern oder fliehen wollen, wird bis zum heuti- gen Tag in schamloser Weise von Organisationen ausgenutzt, die eine der verwerflichsten Formen des mo- dernen Menschenhandels betreiben. Deshalb sollte mit dem neuen Gesetz das Risiko reduziert werden, dass Geldleistungen des Bundessozialhilfegesetzes letztlich zur Bezahlung dieser Schlepperorganisationen und ihrer kriminellen Hintermänner verwendet werden. Deshalb war und ist das Asylbewerberleistungsgesetz kein Gesetz, das sich etwa gegen die Asylsuchenden wendet, sondern zuallererst ein Gesetz, das den kriminellen Machenschaf- ten der Schlepperorganisationen das Handwerk legt. Diese Organisationen knöpfen Asylsuchenden das Geld ab, das eigentlich für den Lebensunterhalt dieser Men- schen gedacht ist. Dieses Programm besteht mit gleicher Dringlichkeit auch heute fort. Wegen des nur vorübergehenden Aufenthaltes der Asylbewerber in der Bundesrepublik Deutschland konn- ten mit dem Asylbewerberleistungsgesetz die Leistungen zur Absicherung des Lebensunterhaltes geringer festge- setzt werden als die vergleichbaren Regelsätze des Bun- dessozialhilfegesetzes, da Integrationsleistungen zunächst nicht erforderlich sind. Dennoch sind die Leistungen exis- tenzsichernd angelegt. Die Reduzierung der Krankenhilfe und Krankenbehandlung auf das aus medizinischer Sicht unumgänglich Notwendige – vor allem die Behandlung von Akutkrankheiten und Schmerzzuständen – erfolgte ebenfalls wegen des nur vorübergehenden Aufenthalts der allermeisten Asylbewerber. Asylberechtigte erhalten dagegen vom Zeitpunkt der Anerkennung an die vollen Leistungen der Sozialhilfe wie auch die Inländer. Wer ein Bleiberecht in der Bundesrepublik erworben hat, der wird in keiner Weise gegenüber einem Inländer benach- teiligt. Auch die Gewährung von Sachleistungen ist so ange- legt, dass eine ausreichende Versorgung sichergestellt ist. So werden bei der Zuteilung von Lebensmitteln der unterschiedliche Bedarf von Kindern, Erwachsenen, Schwangeren etc. berücksichtigt. Die nach dem Asylbe- werberleistungsgesetz vorgesehene medizinische Versor- gung leistet das, was während eines nur vorübergehenden Aufenthaltes notwendig ist. Werdende Mütter und Wöch- nerinnen erhalten uneingeschränkte medizinische Hilfe. Dies zeigt, dass auch die Begründung des PDS-Antrags schlichtweg an der Realität vorbeigeht bzw. diese leugnet. Das Asylbewerberleistungsgesetz ist in keiner Weise in- human. Weiterhin bestehen also die guten und sachlich zu rechtfertigenden Gründe dafür, das Asylbewerberleis- tungsgesetz beizubehalten und damit für Asylbewerber andere Leistungen vorzusehen, als jene, die für Bezieher von Sozialhilfe gelten. Zielsetzung der Politik muss viel- mehr sein, dass über den Status eines Asylbewerbers möglichst schneller entschieden wird. Denn sobald die Statusfragen geklärt sind, können Bleibeberechtigte die vollen Leistungen des Bundessozialhilfegesetzes erhal- ten und regelt sich auch die Frage des Arbeitsmarktzu- gangs. Für uns gilt weiterhin: Wer als Asylsuchender zu uns kommt, erhält das Lebensnotwendige. Wer ein Bleibe- recht erworben hat, erhält auch die vollen Leistungen zur Integration in unserer Gesellschaft. Und wer nur ab- zocken und andere Menschen ausbeuten will, dem schie- ben wir einen Riegel vor. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 200114750 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Ulrich Heinrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine lie-
    ben Kolleginnen und Kollegen! Ich habe die reizvolle
    Aufgabe, innerhalb weniger Minuten über die Große An-
    frage der F.D.P.-Bundestagsfraktion zum Pflanzenschutz,
    zur Zulassungspraxis von Pflanzenschutzmitteln und zur
    Gentechnik zu sprechen. Ich werde versuchen, das ei-
    nigermaßen hinzubekommen.

    In der Bundesrepublik Deutschland ist die F.D.P. ei-
    gentlich die einzige Partei, die klare Position


    (Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gegen den Verbraucherschutz!)


    gegenüber der grünen Gentechnik bezogen hat.

    (Beifall bei der F.D.P.)





    Vizepräsidentin Petra Bläss

    14723


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wir sind der Meinung, dass die grüne Gentechnik eine
    Technik der Zukunft ist. Die Biotechnik und die Gentech-
    nik sind in der Zukunft Wachstumsmotoren in der Welt.
    Deshalb müssen wir uns – da gibt es gar keine andere
    Möglichkeit – daran beteiligen.


    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Wir werden uns insbesondere mit der zweiten und drit-

    ten Generation der grünen Gentechnik, also den maßge-
    schneiderten Pflanzen mit entsprechenden Inhaltsstoffen,
    verstärkt auseinander setzen müssen; denn diese gentech-
    nisch veränderten Pflanzen werden dem Verbraucher den
    tatsächlichen Nutzen deutlicher machen. Das ist dringend
    nötig; denn die Bevölkerung ist derzeit noch nicht beson-
    ders davon überzeugt, dass die grüne Gentechnik not-
    wendig ist und den Menschen Nutzen bringt. In diesem
    Sinne müssen wir mehr Aufklärungsarbeit leisten. Wir
    müssen die berechtigten Bedenken abwägen, aber wir
    dürfen auf keinen Fall die Chancen, die in dieser Gen-
    technik stecken, verschlafen.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Insoweit ist es ganz sicher kontraproduktiv, wenn der

    Bundeskanzler zwar zu Kamingesprächen einlädt, dann
    aber ganz schnell wieder Ausladungen verschickt, weil er
    merkt, dass sich die Windrichtung verändert hat und er
    aufgrund der BSE-Krise in der Bevölkerung derzeit kein
    geeignetes Klima vorfindet, um diese Gespräche weiter-
    zuführen. Meine Damen und Herren, so kann man keine
    Politik machen,


    (Beifall bei der F.D.P.)

    erst recht keine Politik, die sich künftig auf diese wichtige
    Technologie praktisch auswirkt. Hier kritisieren wir die
    Bundesregierung nachdrücklich. Sie hat wohl dem grünen
    Koalitionspartner gegenüber nachgegeben.


    (Gustav Herzog [SPD]: Das ist auch meine Überzeugung!)


    Ich halte das nicht für akzeptabel.
    Ich halte es auch unserer Wirtschaft gegenüber nicht

    für akzeptabel. Die Forschung ist das eine, das Umsetzen
    in die Praxis ist das andere. Beides gehört zusammen. Wir
    können nicht erwarten, dass die Wirtschaft forscht, wenn
    sie nicht gleichzeitig Nutzen hieraus ziehen kann. Des-
    halb muss die Entwicklung weitergehen und deshalb wol-
    len wir auch, nicht zuletzt, um den mittelständischen
    Pflanzenzuchtunternehmen in der Bundesrepublik klare
    Rahmenbedingungen vorzugeben, dass die Perspektive
    klar wird.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Wenn Sie die grüne Gentechnik nicht wollen, dann sa-

    gen Sie das klar und deutlich. Dann wissen die Firmen,
    was sie von dieser Regierung in Zukunft zu erwarten ha-
    ben. Aber diese Zickzack-Politik, diese Schaukelpolitik,
    ist nicht akzeptabel. Hierdurch wird der Standort Bundes-
    republik Deutschland in einer Art und Weise beschädigt,
    die nicht verantwortbar ist.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich habe zu der Großen Anfrage noch einige Anmer-
    kungen zu machen. Einleitend möchte ich sagen: Ich
    hoffe, dass sich die neue Ministerin für Verbraucher-
    schutz, Ernährung und Landwirtschaft an das erinnert,
    was in der Antwort auf unsere Große Anfrage steht, dass
    nämlich der chemische Pflanzenschutz auf absehbare
    Zeit unverzichtbar ist und zur Produktion qualitativ hoch-
    wertiger Nahrungsmittel auch künftig erforderlich sein
    wird. Wir werden die künftige Politik an dieser Aussage
    messen. Denn in der Tat gibt es derzeit keine Alternative,
    die wirtschaftlich vertretbar wäre und die man auch erfolg-
    reich praktizieren könnte.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, nach wie vor

    besteht ein großes Problem im Bereich der Lückenindika-
    tion. Nach wie vor besteht ein großes Problem bei der Er-
    haltung von Kleinkulturen im Gartenbaubereich, im Baum-
    schulenbereich. In den letzten Jahren sind wir hierbei
    wirklich an die Grenze des Zumutbaren gestoßen. Wir ha-
    ben letztes Jahr einiges geschafft; einige Lücken wurden
    geschlossen.


    (Gustav Herzog [SPD]: Jetzt müssen Sie die Regierung loben!)


    Aber ich bitte doch, dass die Bundesregierung und die sie
    tragenden Fraktionen auf diesem Wege weitergehen und
    alles unternehmen, damit die Lückenindikation entspre-
    chend weitergeführt wird.

    Wir brauchen ein vereinfachtes Zulassungsverfahren
    und eine Lösung hinsichtlich der Altwirkstoffe. Die dies-
    bezüglichen Regelungen laufen ja im Jahre 2003 aus.
    Wenn dieser Zeitpunkt erreicht ist, sollten wir nicht im
    Regen stehen, sondern nach wie vor die notwendigen
    Pflanzenschutzmittel zur Verfügung haben, um die Kul-
    turpflanzen gesund erhalten zu können.

    Lassen Sie mich zum Schluss noch einen Hinweis ge-
    ben. Mich hat stutzig gemacht, dass es eine der ersten Re-
    aktionen der Bundesregierung in diesem Bereich war, den
    Einsatz von Plantomycin zu verbieten. Plantomycin ist
    notwendig, um den gefährlichen Feuerbrand zu bekämp-
    fen. Der Feuerbrand vernichtet die Bäume ganzer Regio-
    nen und es gibt kein Mittel, das so dagegen wirkt wie das
    Plantomycin. Dieses wird nur sehr vorsichtig verwandt.
    Der Einsatz erfolgt nur auf Sondergenehmigung und ist
    auf einen Zeitraum von zwei Jahren begrenzt. Bislang gibt
    es kein Mittel, das dieses Plantomycin tatsächlich erset-
    zen könnte. Wir haben gedacht, wir hätten mit ihm ein
    Mittel, das wir wirklich zwei Jahre lang einsetzen könn-
    ten. Nachdem es in zwei oder drei Proben von Honig ge-
    funden wurde, hat man es schlagartig verboten. Das halte
    ich nicht für akzeptabel; denn das gefährdet unsere Kul-
    turlandschaft und die Existenz unserer Obstbauern. Dies
    hat eine viel größere Dimension, als man im ersten Au-
    genblick denken mag. Die Streuobstwiesen und die wich-
    tigen ökologischen Nischen, die auch Sie erhalten wollen,
    werden damit gefährdet. Ich bitte die Bundesregierung
    eindringlich, den Stopp des Einsatzes von Plantomycin
    wieder rückgängig zu machen. Denken Sie über Ihre
    falsche Entscheidung nach! Spätestens bei der Baum-
    blüte, wenn dieses Mittel eingesetzt werden soll, brau-




    Ulrich Heinrich
    14724


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    chen die Landwirte dieses Mittel, zu dem es keinerlei Al-
    ternative gibt.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von: Unbekanntinfo_outline
Für die SPD-Fraktion
spricht jetzt der Kollege Heino Wiese.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heino Wiese


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin!
    Meine Damen und Herren! Herr Heinrich, die Bundes-
    regierung hat eine ganz klare Meinung zur grünen Gen-
    technik und die hat sie auch deutlich formuliert.


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Das ist wohl wahr!)


    – Das ist wohl wahr, Herr Heiderich, auf Sie komme ich
    gleich auch noch zu sprechen.

    Herr Heinrich, Sie sind für mich der unglaubwürdigste
    Politiker, den ich in diesem Bundestag bislang kennen ge-
    lernt habe.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da gibt es noch mehr!)


    Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die man dafür an-
    führen kann. Auf der einen Seite fordern Sie freien Markt
    und freien Handel, auf der anderen Seite aber machen Sie
    den größten Aufstand, wenn Subventionen für die
    Landwirtschaft gestrichen werden. Daneben sind Sie auch
    bei BSE nicht ganz ehrlich gewesen. Heute tun Sie fast so,
    als wären Sie der Mahner in der Wüste gewesen, der ge-
    sagt hat: Wir kennen alle die BSE-Gefahren.

    Ich kann mich noch sehr gut an die Sitzung im Juni des
    letzten Jahres erinnern.


    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Wir reden heute über etwas ganz anderes!)


    – Ja, aber ich möchte deutlich machen, wie Sie agieren. –
    Im Juni haben Sie die Bundesregierung noch schärfstens
    verurteilt und gesagt, sie würde die Bauern in Brüssel
    nicht entsprechend vertreten, weil sie den BSE-freien Sta-
    tus Deutschlands nicht durchgesetzt hat.

    Damals sind Sie nur noch vom Kollegen Heiderich ge-
    toppt worden. Herr Heiderich, vielleicht wissen Sie noch,
    was Sie gesagt haben. Sie warfen der Gesundheitsminis-
    terin vor, sie falle der deutschen Landwirtschaft in den
    Rücken. Heute ist das alles vergessen und Sie tun so, als
    ob das Thema für Sie schon immer auf der Tagesordnung
    stand.

    Herr Heinrich, ich habe in der letzten Woche mit Land-
    wirten aus Ihrer Heimat gesprochen. Diese haben mir
    doch tatsächlich glaubhaft versichert, Sie hätten dort ver-
    kündet, dass Sie gegen die bestehende Nachbauregelung
    und auch gegen die Patentierung von Pflanzen seien.


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Hört! Hört! – Gustav Herzog [SPD]: Das sagt er den Bauern! Der Industrie erzählt er etwas anderes!)


    Ob das tatsächlich stimmt? Ich habe von Ihnen bisher im-
    mer etwas anderes gehört.


    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Fragen Sie besser gleich mich!)


    – Ja, das sagte der Bauer, aber vielleicht reden Sie in der
    Heimat anders als hier.


    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Nein!)

    – Vielleicht werden Sie auch nur falsch verstanden. Dann
    drücken Sie sich aber wahrscheinlich nicht richtig aus.


    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Wahrscheinlich!)

    Die grüne Gentechnik birgt Risiken; das wissen wir

    alle. Wir haben noch keine Langzeiterfahrung und wissen
    nicht, ob nicht zum Beispiel die grüne Gentechnik dazu
    führen kann, dass bei der Nahrungsaufnahme Allergien
    entstehen.


    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Ihr lasst ja keinen Anbau zu!)


    – Ich rede jetzt erst einmal davon, wo die Risiken liegen. –
    Ein zweites Risiko ist: Kann die Artenvielfalt erhalten blei-
    ben? Auch das wissen wir nicht. Wenn man die Risiken
    aber kennt, dann kann man nicht sagen: Wir fangen erst ein-
    mal mit dem Anbau an. Wir werden schon sehen, was da-
    bei herauskommt.

    Auf der anderen Seite will ich die Chancen nicht ver-
    kennen. Natürlich birgt die Gentechnik Chancen, einerseits
    ökonomische – nämlich für die Saatgutunternehmen –, an-
    dererseits aber auch ökologische. So braucht man bei-
    spielsweise weniger Düngemittel oder weniger Pflanzen-
    schutz; auch das wäre eine gute Sache.

    Sie führen immer wieder an, die Entwicklungshilfe-
    länder in der Dritten Welt müssten gefördert werden. Dort
    müsste die Nahrungsmittelknappheit bekämpft werden.


    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Sehr gut!)

    – Ja, das ist ein sehr gutes Ziel. – Bisher habe ich immer
    gesagt: Die Entwicklungshilfeländer können sich das
    Saatgut von Monsanto und anderen Saatgutunternehmen
    ohnehin nicht leisten.


    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Kennen Sie das neue Abkommen?)


    – Hören Sie erst einmal weiter zu! – Ich habe jetzt etwas
    anderes gesehen. Es gibt ein Entwicklungshilfeprojekt bei
    Herrn Professor Jacobsen in Hannover, wo junge Nach-
    wuchsforscher aus Entwicklungshilfeländern Praktika
    machen. Sie könnten die Ergebnisse dann in ihrem Hei-
    matland selbst umsetzen. Das würde ich tatsächlich für
    eine weitere Chance ansehen.

    Nur, wir müssen eben beides sehen, die Risiken und die
    Chancen. Man kann nicht, wie die F.D.P. es tut, sagen:
    „Wir starten dieses Projekt und alle, die das verhindern
    wollen, sind Fortschrittsverhinderer“


    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Sind sie auch!)

    – das werfen Sie uns ja immer gern vor –, aber wenn das
    Kind in den Brunnen gefallen ist, erklären: Damit haben
    wir nichts zu tun.




    Ulrich Heinrich

    14725


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Die Bundesregierung sagt: Wir wollen die Chancen
    nutzen, aber die Risiken vermeiden. Das ist die richtige
    Strategie. Um herauszufinden, wie groß die Risiken sind
    und welche Chancen wir haben, muss man Forschung be-
    treiben. Das tun wir in verstärktem Maße. Frau Bulmahn,
    die Bildungs- und Forschungsministerin, hat 30 Milli-
    onen DM jährlich für das GABI-Projekt zur Verfügung
    gestellt und damit die Fortführung der Grundlagenfor-
    schung ermöglicht.

    Ich sage Ihnen jetzt etwas zu dem runden Tisch beim
    Bundeskanzler. Dieser runde Tisch ist jetzt erst einmal im
    Einvernehmen ausgesetzt worden.


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Einen Eilbrief hat der Bundeskanzler verschickt! – Ulrich Heinrich [F.D.P.]: „Im Einvernehmen“!)


    – Aber es hat vorher Telefonate gegeben.

    (Lachen bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Ein Eilbrief im Einvernehmen!)


    Sie wollen angeblich einen Erfolg. Wenn Sie das wol-
    len, dann ist es doch sehr fahrlässig, dieses Thema in ei-
    ner emotional aufgeladenen Situation, wie wir sie im Mo-
    ment haben, in den Vordergrund zu stellen. Stattdessen
    sollten Sie konstruktiv mitarbeiten.

    Zum Schluss will ich Ihnen noch eines sagen: Nur
    wenn die Landwirte, die Bürger und Verbraucher davon
    überzeugt sind, dass diese Technologie einen wirklichen
    Nutzen für sie bringt, werden sie diese Technologie auch
    anwenden wollen.

    Ich weise auf Folgendes hin, da ich gerade Herrn
    Ramsauer sehe: Die CSU hat an dieser Stelle ein ethisches
    Problem ausgemacht. Ich meine, die ethischen Probleme
    sind noch nicht zu Ende diskutiert. Wir sollten uns daher
    an dieser Stelle Zeit nehmen, bis die Bürger und Verbrau-
    cher davon überzeugt sind, dass das etwas Gutes ist. Dann
    werden wir die grüne Gentechnik auch umsetzen.

    Den Antrag der F.D.P. können wir aber nur ablehnen.
    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)