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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 14671 A Tagesordnungspunkt 14: Abgabe einer Regierungserklärung: Die Bundeswehr der Zukunft, Feinauspla- nung und Stationierung . . . . . . . . . . . . . 14671 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 14671 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 14676 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . . 14683 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14685 C Ulrich Adam CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 14687 A Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14687 C Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . . . . . . 14688 A Hannelore Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 14688 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14689 B Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Peter Zumkley SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14691 C Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 14693 A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 14693 C Peter Zumkley SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14694 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 14695 B Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . . . 14695 C Georg Pfannenstein SPD . . . . . . . . . . . . . 14697 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14698 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 14699 D Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . 14700 C Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14701 A Ursula Mogg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 D Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 A Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14704 C Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 14706 C Tagesordnungspunkt 15: a) Große Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Gunnar Uldall, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Die Ostsee- region – Chancen und Risiken einer Wachstumsregion von zunehmender weltweiter Bedeutung (Drucksachen 14/2293, 14/4460) . . . . . 14707 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Tech- nologie zu dem Antrag der Abgeordne- ten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Gunnar Uldall, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Initiative zur Stärkung der Ostseeregion (Drucksachen 14/3293, 14/4573) . . . . . 14707 B c) Große Anfrage der Abgeordneten Jürgen Koppelin, Dr. Helmut Haussmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Ostsee-Politik der Bundes- regierung (Drucksachen 14/3424, 14/4026) . . . . 14707 B in Verbindung mit Plenarprotokoll 14/150 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 150. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Franz Thönnes, Dr. Margrit Wetzel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeord- neten Werner Schulz (Leipzig), Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die Entwicklung der Ostseeregion nach- haltig stärken (Drucksache 14/5226) . . . . . . . . . . . . . . . 14707 B Dr. Margrit Wetzel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU . . . 14708 C Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 14711 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 14712 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14714 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14716 A Jürgen Koppelin F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . 14716 C Heide Simonis, Ministerpräsidentin (Schles- wig-Holstein) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 B Ulrich Adam CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Dr. Christine Lucyga SPD . . . . . . . . . . . . . . . 14721 D Zusatztagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu dem Fünf- zehnten Gesetz zur Änderung des Bun- deswahlgesetzes (Drucksachen 14/3764, 14/4265, 14/4647, 14/5238) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 A Zusatztagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes zu dem Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hunde (Drucksachen 14/4451, 14/4920, 14/5052, 14/5239) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 B Tagesordnungspunkt 16: a) Antrag der Abgeordneten Ulrich Heinrich, Ulrike Flach, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion F.D.P.: Innova- tionspotenzial moderner Technologien für mittelständische Pflanzenzüchter erhalten (Drucksache 14/2297) . . . . . . . . . . . . . 14723 C b) Große Anfrage der Abgeordneten Marita Sehn, Ulrich Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Harmonisierung der Zulassungs- praxis von Pflanzenschutzmitteln auf europäischer Ebene (Drucksachen 14/3054, 14/4136) . . . . 14723 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirt- schaft und Forsten – zu dem Antrag der Fraktion CDU/CSU: Zulassung von Pflan- zenschutzmitteln auf nationaler und EU-Ebene beschleunigen – zu dem Antrag der Abgeordneten Marita Sehn, Ulrich Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Wettbewerbsnachteile durch unter- schiedliche Zulassungspraxis von Pflanzenschutzmitteln in Europa zügig abbauen (Drucksachen 14/3096, 14/3298, 14/3713) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Heino Wiese (Hannover) SPD . . . . . . . . . . . . 14725 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 14726 B Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14728 B Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . 14729 B Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . 14730 B Gustav Herzog SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 A Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von den Abgeordneten Gerda Hasselfeldt, Heinz Seiffert, weiteren Abgeordneten und der Fraktion CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung des Trinkgeldfreibetrages (Drucksache 14/4938 [neu]) . . . . . . . . . . . 14732 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ernst Burgbacher, Gerhard Schüßler, wei- teren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergeset- zes (Abschaffung der Trinkgeldbesteue- rung) (Drucksache 14/5233) . . . . . . . . . . . . . . . 14732 B Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 14732 C Simone Violka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14734 B Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 14735 A Ernst Burgbacher F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14738 B Dr. Barbara Höll PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001II Tagesordnungspunkt 19: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus Grehn, Petra Bläss, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS: Aufhebung des Asylbewerberleistungsgesetzes (Drucksachen 14/3381, 14/4695) . . . . . . . 14740 A Brigitte Lange SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14740 B Dr. Barbara Höll PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 14740 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . 14743 B Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14744 B Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 14745 B Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14746 B Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14747 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14747 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14749 A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Berichts: Aufhebung des Asylbewerber- leistungsgesetzes (Tagesordnungspunkt 19) Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 14749 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 14747 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001 14749 (C) (D) (A) (B) Dr. Bartsch, Dietmar PDS 09.02.2001 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 09.02.2001 Behrendt, Wolfgang SPD 09.02.2001* Dr. Berg, Axel SPD 09.02.2001 Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 09.02.2001 Bohl, Friedrich CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 09.02.2001 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 09.02.2001 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 09.02.2001* Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 09.02.2001 Peter H. Dr. Däubler-Gmelin, SPD 09.02.2001 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 09.02.2001 Fograscher, Gabriele SPD 09.02.2001 Formanski, Norbert SPD 09.02.2001 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 09.02.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 09.02.2001 Peter Dr. Fuchs, Ruth PDS 09.02.2001 Dr. Gerhardt, Wolfgang F.D.P. 09.02.2001 Gloser, Günter SPD 09.02.2001 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ 09.02.2001 DIE GRÜNEN Hempelmann, Rolf SPD 09.02.2001 Henke, Hans Jochen CDU/CSU 09.02.2001 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 09.02.2001 DIE GRÜNEN Hilsberg, Stephan SPD 09.02.2001 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ 09.02.2001 DIE GRÜNEN Hollerith, Josef CDU/CSU 09.02.2001 Ibrügger, Lothar SPD 09.02.2001 Kampeter, Steffen CDU/CSU 09.02.2001 Klappert, Marianne SPD 09.02.2001 Labsch, Werner SPD 09.02.2001 Leidinger, Robert SPD 09.02.2001 Lohmann (Neubranden- SPD 09.02.2001 burg), Götz-Peter Mascher, Ulrike SPD 09.02.2001 Müller (Düsseldorf), SPD 09.02.2001 Michael Nolte, Claudia CDU/CSU 09.02.2001 Ost, Friedhelm CDU/CSU 09.02.2001 Otto (Frankfurt), F.D.P. 09.02.2001 Hans-Joachim Dr. Pfaff, Martin SPD 09.02.2001 Pieper, Cornelia F.D.P. 09.02.2001 Rühe, Volker CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 09.02.2001 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 09.02.2001 Schily, Otto SPD 09.02.2001 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 09.02.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 09.02.2001 Hans Peter Dr. Schuchardt, Erika CDU/CSU 09.02.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 09.02.2001 Reinhard Sebastian, Wilhelm-Josef CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Spielmann, Margrit SPD 09.02.2001 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 09.02.2001 Tröscher, Adelheid SPD 09.02.2001 Türk, Jürgen F.D.P. 09.02.2001 Uldall, Gunnar CDU/CSU 09.02.2001 Vogt (Pforzheim), Ute SPD 09.02.2001 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 09.02.2001 Dr. Westerwelle, Guido F.D.P. 09.02.2001 Wohlleben, Verena SPD 09.02.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zurBeratung des Berichts: Aufhebung des Asylbe- werberleistungsgesetzes (Tagesordnungspunkt 19) Peter Weiß (Emmendingen)(CDU/CSU): Im Jahre 1993 hat der Deutsche Bundestag das Asylbewerberleis- tungsgesetz beschlossen, mit welchem die Leistungen für entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Asylsuchende und andere Ausländerinnen und Ausländer ohne dauerhaftes Aufenthaltsrecht aus dem Bundessozial- hilfegesetz (BSHG) herausgelöst und in einem eigenstän- digen Gesetz geregelt wurden. Die Gründe, die zum da- maligen Asylkompromiss und zur Schaffung dieses neuen Gesetzes führten, haben weiterhin Geltung. Der im Jahr 1992 zustande gekommene Asylkompro- miss beinhaltete, außerhalb des Bundessozialhilfegeset- zes deutlich abgesenkte Leistungen für Asylbewerber ei- genständig zu regeln und den Vorrang von Sachleistungen festzulegen. Dadurch sollte der Anreiz für nicht politisch Verfolgte reduziert werden, Asyl in Deutschland zu su- chen. Die dringende Notwendigkeit für dieses neue Gesetz ergab sich vor allem aus der Zunahme der Tätigkeit kri- mineller, gut organisierter und international tätiger Schlepperorganisationen. Die Not wie die Zukunftshoff- nungen vieler Menschen, die aus ihrer angestammten Hei- mat auswandern oder fliehen wollen, wird bis zum heuti- gen Tag in schamloser Weise von Organisationen ausgenutzt, die eine der verwerflichsten Formen des mo- dernen Menschenhandels betreiben. Deshalb sollte mit dem neuen Gesetz das Risiko reduziert werden, dass Geldleistungen des Bundessozialhilfegesetzes letztlich zur Bezahlung dieser Schlepperorganisationen und ihrer kriminellen Hintermänner verwendet werden. Deshalb war und ist das Asylbewerberleistungsgesetz kein Gesetz, das sich etwa gegen die Asylsuchenden wendet, sondern zuallererst ein Gesetz, das den kriminellen Machenschaf- ten der Schlepperorganisationen das Handwerk legt. Diese Organisationen knöpfen Asylsuchenden das Geld ab, das eigentlich für den Lebensunterhalt dieser Men- schen gedacht ist. Dieses Programm besteht mit gleicher Dringlichkeit auch heute fort. Wegen des nur vorübergehenden Aufenthaltes der Asylbewerber in der Bundesrepublik Deutschland konn- ten mit dem Asylbewerberleistungsgesetz die Leistungen zur Absicherung des Lebensunterhaltes geringer festge- setzt werden als die vergleichbaren Regelsätze des Bun- dessozialhilfegesetzes, da Integrationsleistungen zunächst nicht erforderlich sind. Dennoch sind die Leistungen exis- tenzsichernd angelegt. Die Reduzierung der Krankenhilfe und Krankenbehandlung auf das aus medizinischer Sicht unumgänglich Notwendige – vor allem die Behandlung von Akutkrankheiten und Schmerzzuständen – erfolgte ebenfalls wegen des nur vorübergehenden Aufenthalts der allermeisten Asylbewerber. Asylberechtigte erhalten dagegen vom Zeitpunkt der Anerkennung an die vollen Leistungen der Sozialhilfe wie auch die Inländer. Wer ein Bleiberecht in der Bundesrepublik erworben hat, der wird in keiner Weise gegenüber einem Inländer benach- teiligt. Auch die Gewährung von Sachleistungen ist so ange- legt, dass eine ausreichende Versorgung sichergestellt ist. So werden bei der Zuteilung von Lebensmitteln der unterschiedliche Bedarf von Kindern, Erwachsenen, Schwangeren etc. berücksichtigt. Die nach dem Asylbe- werberleistungsgesetz vorgesehene medizinische Versor- gung leistet das, was während eines nur vorübergehenden Aufenthaltes notwendig ist. Werdende Mütter und Wöch- nerinnen erhalten uneingeschränkte medizinische Hilfe. Dies zeigt, dass auch die Begründung des PDS-Antrags schlichtweg an der Realität vorbeigeht bzw. diese leugnet. Das Asylbewerberleistungsgesetz ist in keiner Weise in- human. Weiterhin bestehen also die guten und sachlich zu rechtfertigenden Gründe dafür, das Asylbewerberleis- tungsgesetz beizubehalten und damit für Asylbewerber andere Leistungen vorzusehen, als jene, die für Bezieher von Sozialhilfe gelten. Zielsetzung der Politik muss viel- mehr sein, dass über den Status eines Asylbewerbers möglichst schneller entschieden wird. Denn sobald die Statusfragen geklärt sind, können Bleibeberechtigte die vollen Leistungen des Bundessozialhilfegesetzes erhal- ten und regelt sich auch die Frage des Arbeitsmarktzu- gangs. Für uns gilt weiterhin: Wer als Asylsuchender zu uns kommt, erhält das Lebensnotwendige. Wer ein Bleibe- recht erworben hat, erhält auch die vollen Leistungen zur Integration in unserer Gesellschaft. Und wer nur ab- zocken und andere Menschen ausbeuten will, dem schie- ben wir einen Riegel vor. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. Februar 200114750 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Guten Morgen, liebe
Kolleginnen und Kollegen! Die Sitzung ist eröffnet.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung soll die heu-
tige Tagesordnung um zwei Beschlussempfehlungen des
Vermittlungsausschusses auf den Drucksachen 14/5238
und 14/5239 erweitert werden. Die Punkte werden nach
der Debatte zur Ostseeregion aufgerufen. Sind Sie damit
einverstanden? – Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist so
beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 14 auf:
Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung
Die Bundeswehr der Zukunft, Feinausplanung
und Stationierung

Hierzu liegt je ein Entschließungsantrag der Fraktion
der CDU/CSU und der Fraktion der PDS vor.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für die
Aussprache im Anschluss an die Regierungserklärung
eineinhalb Stunden vorgesehen. Ich höre keinen Wider-
spruch. Dann ist so beschlossen.

Das Wort zur Abgabe einer Regierungserklärung hat
der Bundesminister der Verteidigung, Rudolf Scharping.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Scharping


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Bundes-
    wehr hat gemeinsam mit verbündeten Streitkräften
    Deutschland und seinen Partnern über Jahrzehnte Freiheit,
    Frieden und Sicherheit gewährleistet. Sie hat Menschen ge-
    dient, in Katastrophen geholfen und auch einen bedeuten-
    den Beitrag zur inneren Einheit unseres Landes geleistet.

    Die Bundeswehr ist, wie niemals zuvor deutsche Streit-
    kräfte, fest verankert in Demokratie, Rechtsstaat und Be-
    völkerung. Sie unterstützt die Beilegung von Krisen und
    Konflikten. Dafür erfahren die Angehörigen unserer Bun-
    deswehr Anerkennung, Dank und Respekt in der NATO,
    in der Europäischen Union und zu Hause und sicher auch
    hier im Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Seit 1990 haben sich die Bedingungen deutscher
    Außen- und Sicherheitspolitik grundlegend verändert und
    in mancher Hinsicht verbessert. Unverändert gilt aber:
    Nur die Solidarität der internationalen Staatengemein-
    schaft ermöglicht es auch uns Deutschen, Frieden und
    Freiheit gemeinsam und umfassend zu gewährleisten und
    an der politischen Regelung internationaler Konflikte ak-
    tiv mitzuwirken. Wirksame Einflussnahme setzt eigenes
    Engagement voraus. Das verlangt auch die Übernahme
    militärischer Verantwortung.

    Die Bundeswehr dient unverändert der Sicherheit un-
    seres Landes und unseres Bündnisses. Aus dem histori-
    schen Gewinn überwundener Teilung Deutschlands und
    Europas wurden jedoch in den 90er-Jahren kaum Konse-
    quenzen gezogen. Ausrüstung, Fähigkeiten und Struktu-
    ren unserer Streitkräfte wurden sträflich vernachlässigt.
    Die Bestandsaufnahme vom Mai 1999 hat gezeigt: Der
    Wandel zu modern ausgerüsteten und in großer Band-
    breite einsetzbaren Streitkräften ist dringend erforderlich.

    Diese Erneuerung der Bundeswehr von Grund auf hat
    begonnen. Das wird in NATO und Europäischer Union
    ausdrücklich begrüßt und unterstützt. Die NATO hat auf
    dem Gipfel in Washington im April 1999 ihr neues
    strategisches Konzept beschlossen. Es beschreibt die
    künftigen Anforderungen an Fähigkeiten der Streitkräfte:
    Führungsfähigkeit, Mobilität, Wirksamkeit im Einsatz,
    Durchhaltefähigkeit und Überlebensfähigkeit.

    Die Europäische Union hat auf den Gipfeltreffen in Köln
    und Helsinki 1999 und in Nizza im Dezember des letzten
    Jahres die Grundlagen für die Ausgestaltung einer eigen-
    ständigen europäischen Sicherheits- und Verteidigungs-
    politik gelegt. Deutschland hat dazu durch Bundeskanzler
    Schröder und Außenminister Fischer entscheidende An-
    stöße gegeben. Diese Entscheidungen unserer Freunde und
    Partner unter aktiver Mitwirkung Deutschlands waren die
    Vorgaben für Umfang und Fähigkeitenprofil der Streit-
    kräfte in Europa, also auch in Deutschland.

    Die Reform der Bundeswehr ist eine Investition in drei
    Säulen: in die Menschen, in die Ausrüstung – einschließ-
    lich der Infrastruktur –, in die Effizienz von Beschaffung
    und Betrieb. In allen drei Bereichen sind beachtliche Fort-
    schritte erzielt worden. Nur siebeneinhalb Monate nach

    14671


    (C)



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    150. Sitzung

    Berlin, Freitag, den 9. Februar 2001

    Beginn: 9.00 Uhr

    den Grundsatzentscheidungen der Bundesregierung ste-
    hen die Eckpfeiler der Reform. Dafür danke ich an dieser
    Stelle allen Beteiligten, insbesondere den Inspekteuren
    der Streitkräfte und ihren Stäben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Erstens. Diese Leistung bestätigt: Die Menschen mit
    ihren Fähigkeiten sind das größte Kapital in der Bundes-
    wehr. Das hohe Leistungsniveau zu erhalten erfordert
    fundierte Ausbildungsmöglichkeiten, attraktive Arbeits-
    plätze, interessante berufliche Perspektiven und eine an-
    gemessene Entlohnung. Daher wurde zum Beispiel die
    besondere Vergütung für Grundwehrdienstleistende
    angehoben.


    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Welche?)

    Weitere gesetzliche Regelungen werden dem Deutschen
    Bundestag vor Ostern vorgelegt werden. Sie sollten vor
    dem Sommer 2001 in Kraft treten.

    Damit wird unter anderem erreicht, dass die Eingangs-
    besoldung in der Mannschaftslaufbahn auf A3 angehoben
    wird oder dass Kompaniechefs grundsätzlich nach A 12
    besoldet werden können. Im Übrigen bauen diese Ver-
    änderungen auf den Veränderungen auf, die wir schon in
    den Jahren 1999 und 2000 für die Menschen in der Bun-
    deswehr erreicht haben.

    Zweitens. Die Ausrüstung und die Leistungsfähigkeit
    der Bundeswehr werden an das neue Fähigkeitenprofil
    angepasst. Ende nächsten Monats wird das Material- und
    Ausrüstungskonzept vorgelegt. Es wird also frühzeitig
    mit den Entscheidungen zur organisatorischen Neuaus-
    richtung der Streitkräfte synchronisiert. Aufbau- und Ab-
    lauforganisation im Rüstungsbereich werden neu struktu-
    riert. Das führt zu einer Halbierung der Entwicklungs-
    und Beschaffungsabläufe für Wehrmaterial.

    Ganzheitliche Systemlösungen sind wichtiger als op-
    timierte Teilsysteme. Verbesserungen beim Zusammen-
    wirken verbundener Waffensysteme haben Vorrang vor
    der Perfektionierung einzelner Waffen und Geräte. Was
    nutzt beispielsweise ein hochmodernes Flugzeug, wenn
    es nicht überlebensfähig ist, weil es über eine nur unzu-
    reichende Selbstschutzausstattung verfügt? Den Euro-
    fighter zu beschaffen mag eine vernünftige Entscheidung
    sein.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Hört! Hört!)

    Diese fliegende Plattform allerdings nur mit einer Mau-
    serkanone mit einem Kaliber von 27Millimeter auszurüs-
    ten ist fahrlässig und hat dazu geführt, dass wir am Ende
    des letzten Jahres Entscheidungen mit einem finanziellen
    Umfang von rund 2,7 Milliarden DM für eine vernünftige
    Selbstschutzausrüstung dieses neuen fliegenden Waffen-
    systems der Bundeswehr treffen mussten.


    (Zuruf von der SPD: Hört! Hört!)

    Drittens. Wirtschaftliches Denken und Handeln bei Be-

    schaffung und Betrieb wird endgültig Führungsmaxime
    auf allen Ebenen der Bundeswehr. Verbunden mit der
    Nutzung moderner Managementmethoden und dank
    der strategischen Partnerschaft mit der Wirtschaft führt

    dies zu beträchtlichen Effektivitätssteigerungen und Kos-
    tensenkungen. Die infolgedessen frei werdenden Mittel
    stärken den Verteidigungshaushalt und seine Investitions-
    kraft. Das ist eine deutliche, grundlegende Veränderung
    gegenüber früher.

    1994 bis 1998 wurden der Bundeswehr aus bereits be-
    schlossenen, schon laufenden Haushalten rund 3,1 Milli-
    arden DM entzogen. 1994 bis 1998 wurden im Jahres-
    durchschnitt lediglich knapp 5,7 Milliarden DM in die
    Ausrüstung investiert. 1997 und 1998 betrugen die durch-
    schnittlichen Ausgaben des Einzelplanes 14 46,5 Milliar-
    den DM. 1999 und 2000 lagen sie bei 47,8Milliarden DM.


    (Peter Zumkley [SPD]: So ist die Realität!)

    Über die allgemeine Steigerung des Haushaltes hinaus
    sind die jährlichen Investitionen auf einen Schnitt von
    7,4 Milliarden DM angewachsen, also um mehr als
    1,7 Milliarden DM pro Jahr.

    Das zeigt: Die Bundesregierung nimmt die Investitio-
    nen in eine moderne, leistungs-, bündnis- und euro-
    pafähige Bundeswehr ernst.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Genauso richtig ist, dass wir diesen Weg begonnener Ver-
    besserungen konsequent fortsetzen müssen.

    Mit den Stationierungsentscheidungen können die Be-
    triebskosten um jährlich mindestens 200 Millionen DM
    gesenkt werden. Allerdings verzichtet die Bundeswehr
    auf ein zusätzliches Rationalisierungspotenzial von min-
    destens 500 Millionen DM. Sie leistet auf diesem Wege
    und unter Berücksichtigung regionaler, wirtschaftlicher
    und insbesondere sozialer Erwägungen einen hohen Bei-
    trag zu diesen Belangen – zugunsten von Menschen, Ge-
    meinden und Regionen, zulasten des Einzelplans 14.

    Angesichts dieser Argumente ist es an der Grenze der
    Lächerlichkeit, zu behaupten, die Stationierungsentschei-
    dungen folgten einer finanziellen Vorgabe.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Wäre das der Fall, hätten wir nicht 39, sondern 100 bis
    110 Standorte schließen müssen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im Übrigen wird den wirtschaftlichen und regionalen
    Belangen auch dadurch Rechnung getragen, dass die Bun-
    deswehr hilft, Liegenschaften für preiswertes Wohnen,
    neue Stadtteile und die Erweiterung oder Ansiedlung von
    Betrieben zu entwickeln. Das ist ein wirtschaftlich viel
    versprechender Beitrag zur Konversion, der naturgemäß
    in Ballungsräumen wie München, Hamburg oder Köln
    leichter als in kleineren Städten oder ländlichen Gebieten
    gelingt.

    Die für 2001 erwarteten auch finanziellen Ergebnisse
    sind erreichbar. So sehen es die Banken, die Wirtschafts-
    verbände, die Handwerkskammern, die Industrie- und
    Handelskammern und die Unternehmen. Nur die Opposi-
    tion denkt, sie müsse das anders sehen, und bleibt damit




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    nicht nur sicherheitspolitisch, sondern auch wirtschafts-
    politisch völlig isoliert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU – Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Quatsch! Sie haben wohl schlecht geschlafen? Wer hat Ihnen das denn aufgeschrieben?)


    Unser Land und unsere Soldaten haben aber nichts von
    einer Opposition, die ihre schweren Versäumnisse der
    Vergangenheit hinter Polemik verstecken will und glaubt,
    dass diese Polemik Fantasie und Alternative ersetzen
    könnte.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Mit Verdächtigungen, mit haltlosen Behauptungen und
    mit altem Denken ist eine neue und sichere Zukunft der
    Bundeswehr jedenfalls nicht zu schaffen. Die Behaup-
    tung, man müsse alles so lassen, wie es ist, und im Übri-
    gen einfach mehr Geld hineinstecken, sichert keine
    Zukunft, sondern konserviert alte, nicht mehr leistungs-
    fähige Strukturen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Stationierungsentscheidungen sind die Konsequenz
    aus der gerade skizzierten Reform. Diese Reform wird
    von Aufgaben und Fähigkeiten der Bundeswehr der Zu-
    kunft bestimmt. Es ist nicht die erste Aufgabe der Bun-
    deswehr, stationiert zu sein. Es bleibt die erste Aufgabe
    der Bundeswehr, gemeinsam mit Freunden und Partnern
    für die Sicherheit und die friedliche Entwicklung des ei-
    genen Landes und des eigenen Kontinents zu sorgen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das Ergebnis werden modular aufgebaute, flexible und
    zugleich straffe Streitkräftestrukturen sein, die eine effizi-
    ente Wahrnehmung von Aufgaben ermöglichen. Das gilt
    im Übrigen auch für die Bundeswehrverwaltung. Sie
    wird umstrukturiert und zu einem modernen Dienstleis-
    tungsunternehmen fortentwickelt. Ihre Unterstützungsleis-
    tung für Streitkräfte und Bürger erbringt die Bundeswehr-
    verwaltung in Zukunft in immer engerer Kooperation mit
    der Wirtschaft.

    Insgesamt wird die Bundeswehr kleiner, im Hinblick
    auf die gewandelten Anforderungen jedoch zugleich mo-
    derner und leistungsfähiger. Die Zahl der Soldatinnen und
    Soldaten wird von derzeit rund 315 000 – planerisch sind
    es 340 000, real 315 000 – auf künftig etwa 285 000 ver-
    ringert. Davon sind circa 203 000 Berufs- und Zeitsolda-
    ten. Zugleich kann die Zahl der Dienstposten für zivile
    Mitarbeiter in der Bundeswehr sozialverträglich auf
    80 000 bis 90 000 reduziert werden.

    An dieser Stelle ist ein Vergleich angebracht: CDU und
    CSU – zunächst nur die CDU – hatten im Frühjahr des ver-
    gangenen Jahres ein scheinbar eigenständiges Konzept vor-
    gestellt. Sie haben gefordert, die Bundeswehr solle langfris-
    tig 100 000 Zivilbeschäftigte und rund 300 000 Soldaten,
    davon 100 000 Wehrpflichtige, umfassen. Die Differenz

    besteht also darin, dass die Koalition die Zahl der Berufs-
    und Zeitsoldaten auf 203 000 festgelegt hat, während die
    Opposition 200 000 fordert.


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Brutto oder netto? – Friedrich Merz [CDU/CSU]: Jetzt kommen Sie mit Ihren Zahlen etwas durcheinander!)


    Die Differenz besteht weiterhin darin, dass die Koalition
    82 000 Dienstplätze für Wehrdienstleistende zur Verfü-
    gung stellen will, während die Opposition 100 000 Dienst-
    plätze fordert.

    Entscheidend ist: Soweit wir über die militärischen An-
    gehörigen innerhalb der Streitkräfte reden, besteht der
    Unterschied in den Auffassungen lediglich in Bezug auf
    die Zahl der Grundwehrdienstleistenden.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Richtig!)

    Ob diese Differenz das Maß an Polemik rechtfertigt, das
    Sie entfalten – ich vermute, das wird sich heute fortsetzen,
    übrigens zulasten der Streitkräfte –, daran habe ich, und
    nicht nur ich, begründete Zweifel.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Zweifel werden nicht alleine durch die Zahlen
    und die marginale Differenz zwischen Ihren und unseren
    Zahlen genährt; sie werden auch dadurch genährt, dass die
    Union in ihrem Papier ausdrücklich nicht einen für die
    Streitkräfte gemeinsamen Ansatz verfolgt. Die Koalition
    dagegen fördert die Konzentration der Streitkräfte auf den
    Einsatz und die daraus resultierenden strafferen Struktu-
    ren; diese erhöhen nämlich die Effizienz in der Aufga-
    benwahrnehmung.

    Wenn man die nominelle Differenz von knapp
    15 000 Soldaten – und zwar hauptsächlich im Bereich der
    Wehrpflichtigen – betrachtet, wird das noch ein Stück
    deutlicher. Offenkundig haben Sie ein Bedürfnis danach,
    angesichts einer fehlenden sicherheits- und außenpoliti-
    schen Alternative die Chance einer breiten sicherheitspo-
    litischen Übereinstimmung im Deutschen Bundestag aus
    ausschließlich parteipolitischem Kalkül in Frage zu stel-
    len.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Reduzierung beim militärischen Personal wird bis
    zum Jahre 2006 abgeschlossen sein. Bei den zivilen Mit-
    arbeitern wird dies bis circa 2010 dauern.


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Schauen Sie auf die Regierungsbank, wie die alle vor sich hinschlafen!)


    Ich sage bewusst: bis circa 2010, da dieser Prozess durch
    den hoffentlich baldigen Abschluss von Tarifverträgen
    und die Kooperation mit der Wirtschaft beeinflusst wird.

    Die Einrichtung einer Streitkräftebasis ist die auffäl-
    ligste Neuerung in der Streitkräftestruktur. Die Streitkräf-
    tebasis wird die zentrale militärische Dienstleistung für die
    Streitkräfte. Sie fasst Querschnittsaufgaben wie Führung,
    Aufklärung, Unterstützung und Ausbildung zusammen.




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    Allein in der Logistik können dadurch rund 8 000 Dienst-
    posten für andere Aufgaben in der Bundeswehr freige-
    macht werden.

    In diesem Zusammenhang komme ich noch einmal auf
    die Kollegen der CDU/CSU zu sprechen:


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Bleiben Sie doch einmal bei der Bibel! Machen Sie es wie Pontius Pilatus: Waschen Sie Ihre Hände in Unschuld! – Gegenruf des Abg. Peter Zumkley [SPD]: Ja, das ist unangenehm, wenn man sich das anhören muss!)


    Wenn man die nominelle Differenz bei der Zahl der Be-
    rufs- und Zeitsoldaten – Sie wollten 200 000, wir werden
    uns für 203 000 entscheiden – um die schlichte, von den
    Streitkräften und den Fachleuten errechnete Zahl von
    8 000 Dienstposten, die man für andere Aufgaben durch
    effizientere Wahrnehmung der Logistik freimachen kann,
    ergänzt, dann übertrifft die Koalition die Opposition bei
    der Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten nicht um 3 000,
    sondern sogar um 11 000.

    Ich sage Ihnen das auch vor dem Hintergrund der wirt-
    schaftlichen Auswirkungen; denn an den Standorten wird
    durch die innere Stärkung der Einheiten sowie durch die
    Verbindung von Ausbildungs- und Übungserfordernissen
    einerseits und Einsatzerfordernissen andererseits eine
    Stärkung stattfinden, die Sie offenbar aus Ihrer Rechnung
    herausholen wollen.


    (Walter Hirche [F.D.P.]: Also haben wir am Ende mehr Soldaten als heute! – Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Brutto oder netto?)


    Im Übrigen wird der zentrale Sanitätsdienst umge-
    staltet und die vorher den Teilstreitkräften zugeordneten
    Aufgaben der sanitätsdienstlichen Versorgung werden ge-
    bündelt.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Ist das die Kavallerie? Im Heer werden die Kampfund Kampfunterstützungstruppe sowie die Kräfte der Führungsunterstützung um etwa ein Drittel, in Teilen um die Hälfte reduziert. Die Logistiktruppen des Heeres können aufgrund der Auslagerung der Aufgaben in die Streitkräftebasis und dank der Kooperation mit der Wirtschaft sogar um 60 Prozent verringert werden. In der Luftwaffe wird die Anzahl der fliegenden Einsatzverbände um ein Viertel, die der Flugabwehrraketenverbände um ein Drittel und die der Radarführungsdienstverbände um die Hälfte reduziert. Auch hier können mehr als die Hälfte der logistischen Verbände eingespart werden. Die Anzahl der Flottillen in der Marine wird auf fünf reduziert; die Marinesicherungstruppen werden um rund 70 Prozent vermindert. Dafür werden auf der anderen Seite Streitkräfte gemeinsam Aufgaben in der Streifkräftebasis effizienter und wirtschaftlicher wahrnehmen. Das drückt sich auch darin aus, dass die Zahl der bisherigen Krisenreaktionskräfte fast verdreifacht wird auf Einsatzkräfte in der Größenordnung von 150 000. In der territorialen Wehrverwaltung mit dem Bundesamt für Wehrverwaltung und den Wehrbereichsverwaltungen – es werden vier sein mit drei sicheren Außenstellen und einer reduzierten Zahl von Standortverwaltungen – wird es darauf ankommen, eine effizientere Führung und Verwaltung sicherzustellen. Das geschieht. Die Dienstleistungen für die Truppe selbst bleiben selbstverständlich vor Ort. Ich füge hinzu, dass sich auf der Grundlage dieser Feinausplanung noch ein geringfügiger Anpassungsbedarf durch laufende Detailuntersuchungen ergeben kann. Für die Stationierungsentscheidungen herrscht allerdings Klarheit in den organisatorischen Vorgaben. Die Standortentscheidungen selbst sind immer ein Kompromiss zwischen konkurrierenden Zielen. Den Entscheidungen zur Stationierung der Bundeswehr liegt ein ganzer Katalog von Kriterien zugrunde, den ich mehrfach öffentlich erläutert habe. Die Fürsorgeverpflichtung gegenüber den Angehörigen der Bundeswehr hat hohe Priorität. Jeder Ortswechsel bringt eine Vielzahl sozialer und finanzieller Belastungen mit sich. Die Zahl der Versetzungen wird daher im Interesse von Motivation und Berufszufriedenheit der Angehörigen der Bundeswehr so gering wie möglich gehalten. Die Präsenz der Streitkräfte in der Fläche ist eine wesentliche Voraussetzung auch für die Nachwuchsgewinnung. Das langfristige Aufkommen an Wehrpflichtigen und Freiwilligen in der Region ist daher eine wichtige Bestimmungsgröße. Die Bildungsund Qualifizierungsoffensive der Bundeswehr erfordert auch die räumliche Nähe der Truppe zu Lehrund Ausbildungseinrichtungen. Nur so ist eine die Dienstzeit begleitende Qualifizierung der Soldaten möglich. Auch die Akzeptanz von Standorten ist ein Kriterium. Maßgeblich sind insbesondere die schulischen und beruflichen Angebote, Freizeitund Wohnwert, Lebenshaltungskosten vor Ort. Effizienz in der Auftragserfüllung durch die Bundeswehr verlangt eine aufgabenorientierte und zweckmäßige Belegung der Liegenschaften. Das verlangt die Nähe von Stäben zur unterstellten Truppe, die räumliche Zusammenfassung militärisch aufeinander angewiesener Truppenteile, auch die Nähe der Truppe zu Übungsgebieten und Unterstützungseinrichtungen. Eine gute Verkehrsanbindung ist wichtiger Standortfaktor, weil sie weiträumige Verlegungen erleichtert. (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Da gucken wir uns mal Dülmen an!)


    Die Stationierung von Bundesgrenzschutz und Streit-
    kräften der Verbündeten wurde berücksichtigt.

    Reduzierungen werden vor allem in größeren Gar-
    nisonen und in Gebieten mit hoher militärischer Konzen-
    tration vorgenommen. Wo möglich, ist auf die Vorstellun-
    gen der Bundesländer, der Kreise und der Gemeinden
    Rücksicht genommen worden.




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    Die Bundeswehr wird im Jahre 2006 in 539 zivilen
    Gemeinden vertreten sein. Damit bleiben über 90 Prozent
    der heutigen Dienstorte erhalten. Gleichzeitig wird die
    Zahl der Soldaten und der zivilen Mitarbeiter aber um
    etwa 17 Prozent reduziert. Einer Reduzierung des Um-
    fangs der Bundeswehr um circa 17 Prozent steht eine
    Schließung von Standorten in der Größenordnung von
    6,5 Prozent gegenüber. Auch das zeigt, dass auf wirt-
    schaftliche, regionale und soziale Belange sehr stark
    Rücksicht genommen wurde.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der besonderen Verantwortung der Bundesregierung für
    die neuen Länder wird das Ressortkonzept gerecht. Es
    kommt nur vereinzelt zu Standortschließungen oder zu er-
    heblichen Reduzierungen.

    Vor diesem Hintergrund mache ich darauf aufmerk-
    sam, dass zurzeit, und zwar wiederum anders als in der
    Vergangenheit, intensive Gespräche mit den Minister-
    präsidenten stattfinden. Ich treffe dabei auf eine Fülle
    überlegenswerter Anregungen, vorrangig nicht zur Statio-
    nierung der Streitkräfte, sondern insbesondere zu Fragen
    eines Wandels, der wirtschaftlich förderlich gemacht wer-
    den kann, wenn Bedürfnisse bzw. Absichten von Ge-
    meinden oder von Ländern und Planungen der Bundes-
    wehr sorgfältig aufeinander abgestimmt werden. Dazu
    sind wir ausdrücklich bereit.

    Mittlerweile habe ich mit der Mehrheit der Minister-
    präsidenten gesprochen; mit insgesamt 15 Länderchefs
    sind bis Mitte der nächsten Woche Termine vereinbart.
    Die Entscheidung wird Ende der nächsten Woche zuver-
    lässig getroffen. Ich hoffe, dass diejenigen, die in einer
    vollkommen übertriebenen, alarmierenden Wortwahl von
    einem „Kahlschlag“ oder von einem „parteipolitischen
    Strafzug“ reden,


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Unerhört so etwas!)

    doch wenigstens die Kraft aufbringen, ihren Kalender so
    zu sortieren, dass man vernünftig miteinander reden kann.
    Es geht darum, zu erörtern, dass die Zahl der Standorte,
    die in dem betroffenen Bundesland aufwachsen, groß ist.
    Zum Beispiel wird im Freistaat Bayern die Stationie-
    rungsdichte, also das Verhältnis zwischen der Anzahl der
    Dienstposten und der Gesamtheit der Einwohner, unter-
    durchschnittlich reduziert.


    (Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Schönrechnerei!)


    Man kann die Bedeutung der Bundeswehr in einem Land
    nämlich nicht allein und nicht vorrangig an der Zahl von
    Standorten messen; vielmehr ist insbesondere die Zahl der
    zur Verfügung gestellten, zukunftssichernden Arbeits-
    plätze entscheidend.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich fasse zusammen:

    (Hans-Peter Repnik [CDU/CSU]: Was? Was?)


    –Mein lieber Herr Kollege Repnik, wir erleben gleich den
    Versuch der Rehabilitation auf einem ungeeigneten Feld.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich bin sehr gespannt, von Ihnen einmal zu hören, ob Sie
    hinsichtlich der Reform der Streitkräfte eine Alternative
    haben, die anders als nur quantitativ ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin sehr daran interessiert, von Ihnen einmal eine Be-
    wertung darüber zu hören, wie die sträfliche Vernachläs-
    sigung der Investitionen in die Ausrüstung der Bundes-
    wehr in den 90er-Jahren in kürzester Zeit ausgeglichen
    werden könnte. Ich bin sehr daran interessiert, von Ihnen
    einmal zu hören, ob Sie nicht endlich zur Kenntnis neh-
    men wollen, dass unsere Partner in der Europäischen
    Union und in der NATO die Reform der Streitkräfte nicht
    nur ausdrücklich begrüßen, sondern in einer gewissen
    Zeit, in der wir nicht die Verantwortung hatten, auch an-
    geregt und zum Teil sogar gefordert haben.

    Glauben Sie wirklich, dass die erstmalige Wahl eines
    deutschen Generals zum Chef des Militärstabes der Euro-
    päischen Union und dass die kurz bevorstehende Ernen-
    nung eines deutschen Generals zum Stellvertretenden
    Oberbefehlshaber der NATO – gar nicht zu reden von dem
    Wunsch, der eine oder andere möge noch dazukommen;
    dieser Wunsch musste leider abgelehnt werden – Hin-
    weise darauf sind – Sie haben das dümmlicherweise auch
    in München behauptet –, dass die Bundeswehr innerhalb
    der NATO schlecht angesehen sei und ihre Aufgaben nicht
    erfüllen könne? Das Gegenteil ist der Fall.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Die Generäle flüchten!)


    Keine Motivation rechtfertigt es, in der parteipoli-
    tischen Auseinandersetzung das Ansehen der Streitkräfte
    und die Handlungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutsch-
    land in der Außen- und Sicherheitspolitik zu beschädigen.
    Es gibt dafür keine innenpolitische Rechtfertigung!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die sorgsame und umfassende Prüfung aller relevanten
    Faktoren hat zu einem gut abgewogenen Ergebnis ge-
    führt: Kommandobehörden, zivile Dienststellen und
    Truppe bleiben in der Fläche verteilt. Die Zahl der
    Standortschließungen ist so gering wie möglich gehalten.
    Das Gleichgewicht der ausgewogenen Stationierung lässt
    Änderungen in der abschließenden Abstimmungsrunde
    nur noch in gut begründeten Ausnahmefällen zu.

    Mir ist bewusst, dass einige der nun getroffenen Ent-
    scheidungen auch Härten mit sich bringen, vor allem dort,
    wo Standorte geschlossen werden. Es ist aber für eine
    sozialverträgliche Umgestaltung hilfreich, dass wir nun
    planerische Sicherheit haben. Sie sollte bald durch einen
    Tarifvertrag ergänzt werden. Im Wesentlichen werden
    wir mit der Umsetzung der Stationierungsentscheidun-
    gen in den Jahren 2002 bis 2004 beginnen und sie zum
    größten Teil bis zum Jahre 2006 zum Abschluss gebracht




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    haben. Es bleibt also genügend Zeit für die Entwicklung
    von Maßnahmen, die jene Nachteile abfedern, von denen
    Menschen oder Gemeinden unmittelbar betroffen sind.

    Meine Damen und Herren, ich verbinde diese ab-
    schließende Bemerkung mit einem ausdrücklichen Dank
    an die Koalition und insbesondere an deren Mitglieder im
    Verteidigungsausschuss dafür,


    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Aufstehen! Klatschen!)


    dass es in einem erstaunlich kurzen, aber auch außerge-
    wöhnlich gründlichen Prozess gelungen ist, die kon-
    zeptionellen Grundlagen für die Reform unserer Streit-
    kräfte zu erarbeiten, sie planerisch umzusetzen und
    Entscheidungen zu treffen, die in der Geschichte der Bun-
    deswehr bisher nur mit ihrer Aufstellung zu vergleichen
    sind.


    (Widerspruch des Abg. Günther Friedrich Nolting [F.D.P.])


    Hier geht es nämlich nicht um eine Reduzierung der
    Streitkräfte, sondern um die Einführung eines komplett
    neuen Aufgaben- und Fähigkeitsprofils, um komplett
    neue Möglichkeiten der Erfüllung dieser Aufgaben und
    im Übrigen auch darum, der unbestritten hohen Motiva-
    tion und Leistungsfähigkeit der Angehörigen der Streit-
    kräfte nun endlich auch die modernen Strukturen und
    die moderne Ausrüstung zur Seite zu stellen, die die An-
    gehörigen der Streitkräfte verdient haben und die sie jetzt
    auch bekommen werden.


    (Anhaltender Beifall bei der SPD sowie Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)