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    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Dritter Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland – Alter und Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . 13885 A Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13885 B Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU . . . . . 13886 C Erwin Anton Jordan, Staatssekretär BMG . . . 13886 C Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU . . . . . 13886 D Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13886 D Arne Fuhrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13887 A Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13887 A Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13887 C Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13887 D Kerstin Griese SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13888 D Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13889 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13889 B Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13889 C Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13889 D Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13889 D Christa Lörcher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13890 A Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13890 B Klaus Haupt F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13890 C Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13890 C Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13891 A Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 13891 B Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 14/5065, 14/5077) . . . . . . . 13891 D Eventuelle Begegnung des Außenministers Joseph Fischer mit dem Terroristen Carlos DringlAnfr 1 Eckart von Klaeden CDU/CSU Antw BMin Joseph Fischer AA . . . . . . . . . . . 13891 D ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . 13893 B Äußerungen von Außenminister Joseph Fischer zu Gewalttaten und Waffengebrauch DringlAnfr 2 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw BMin Joseph Fischer AA . . . . . . . . . . . 13894 B ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13894 C ZusFr Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13895 C ZusFr Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . . 13896 A ZusFr Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . 13896 B ZusFr Dr. Antje Vollmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13897 C ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . 13897 D Plenarprotokoll 14/142 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 142. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001 I n h a l t : Beteiligung von Joseph Fischer an einer mili- tanten Demonstration mit Einsatz von Brandsät- zen am 10. Mai 1976 in Frankfurt/Main MdlAnfr 13, 14 Volker Kauder CDU/CSU Antw BMin Joseph Fischer AA . . . . . 13898 B,13902 A ZusFr Volker Kauder CDU/CSU . . . . . . . . . . 13898 B ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13899 B ZusFr Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . . 13899 D ZusFr Hans-Otto Wilhelm (Mainz) CDU/CSU 13900 A ZusFr Dr. Antje Vollmer BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13900 D ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . 13901 A ZusFr Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13901 B ZusFr Vera Lengsfeld CDU/CSU . . . . . . . . . . 13902 B Aktuelle Stunde Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13902 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13904 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P. . . . . . . . . . . . . 13904 D Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13906 A Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . 13906 D Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13908 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13909 B Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13910 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13911 D Dr. Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13913 A Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . 13914 A Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13915 B Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13916 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13917 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13919 A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Eckhart Lewering (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion F.D.P. zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushalts- gesetzes 2001 – Drucksache 14/4806 (Tages- ordnungspunkt III; Einzelplan 11 – Bundesmi- nisterium für Arbeit und Sozialordnung) . . . . 13919 C Anlage 3 Neuabdruck, aus technischen Gründen, der Er- klärung der Abgeordneten Konrad Gilges und Dr. Axel Berg (beide SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Innenaus- schusses: Erkenntnisse der Verfassungsschutz- behörden von Bund und Ländern zur Verfas- sungswidrigkeit der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“. Hier: Entscheidung des Deutschen Bundestages über die Einleitung eines Verfahrens zur Feststel- lung der Verfassungswidrigkeit der „Nationalde- mokratischen Partei Deutschlands“ (NPD) gemäß Art. 21 Abs. 2 Grundgesetz i. V. m. § 13 Nr. 2, §§ 43 ff. Bundesverfassungsgerichtsgesetz – Drucksache 14/4923 (141. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 20 a am 8. Dezember 2000) . . . . . . 13919 D Anlage 4 Reform des „Meister-BAföG“ und des Auf- stiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFHG) MdlAnfr 1, 2 Werner Lensing CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 13920 A Anlage 5 Trassenvariationen der Elbquerung der A 20 westlich von Hamburg; Zeitpunkt der Fertig- stellung MdlAnfr 3 Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW 13920 C Anlage 6 Schieneninfrastruktur und Schienenpersonen- fernverkehr nach Art. 87 e in Ostbayern; Planun- gen der Bundesregierung für die Fertigstellung der A 6 zwischen Amberg-Ost und Waidhaus MdlAnfr 4, 5 Georg Girisch CDU/CSU Antw PStSekr Stephan Hilsberg BMVBW 13920 D Anlage 7 Höhe der Aufwendungen der Bundesregierung für Anzeigenwerbung seit 1998, u. a. in Medien, an denen die SPD wirtschaftlich beteiligt ist MdlAnfr 7, 8 Klaus-PeterWillsch CDU/CSU Antw StSekr Uwe-Karsten Heye BPA . . . . . . 13921 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001II Anlage 8 Ausführungen des Staatssekretärs Heye am 17. Mai 2000 über einen Zusammenhang zwi- schen dem Theaterstück „Glatzer oder der hek- tische Stillstand“ und der Versetzung des Ver- fassers; Nichtveröffentlichung einer Gegendar- stellung im „Stern“ MdlAnfr 9, 10 Uwe Hiksch PDS Antw StSekr Uwe-Karsten Heye BPA . . . . . . 13922 B Anlage 9 Kontakte des Bundeskanzlers zum Staatssi- cherheitsdienst der ehemaligen DDR in den 80er-Jahren MdlAnfr 11 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw StMin Hans Martin Bury BK . . . . . . . . 13922 C Anlage 10 Übergangsfristen für die Freizügigkeit von Arbeitnehmern bei der EU-Osterweiterung MdlAnfr 26, 27 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw BMin Joseph Fischer AA . . . . . . . . . . . 13922 D Anlage 11 Verlust von Akten über die militante Vergan- genheit von Außenminister Fischer MdlAnfr 28 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 13923 A Anlage 12 Erkenntnisse der Bundesverfassungsschutz- behörden über Bundesminister Fischer und seine militante Vergangenheit MdlAnfr 29 Norbert Geis CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 13923 B Anlage 13 Erkenntnisse der Bundesregierung über eine linksextremistische oder militante Vergangen- heit von Ministerinnen/Ministern der derzeiti- gen Bundesregierung MdlAnfr 30, 31 Elke Wülfing CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 13923 B Anlage 14 Engagement zum Abbau von Fremdenfeind- lichkeit und Rassismus von exponierten Perso- nen der bundesunmittelbaren Verwaltungen in der Öffentlichkeit MdlAnfr 32 Dirk Niebel F.D.P. Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 13923 C Anlage 15 Baumaßnahmen am Fort- und Ausbildungszen- trum des Bundesgrenzschutzes in Eschwege vor dem Hintergrund der eventuellen Schließung des Standortes MdlAnfr 34, 35 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 13923 D Anlage 16 Reform des Urhebervertragsrechts MdlAnfr 38 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ . . . . . . . 13924 A Anlage 17 Heizölkosten für Gartenbaubetriebe im Hin- blick auf die holländische Konkurrenz MdlAnfr 39 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 13924 B Anlage 18 Verlängerung der durchschnittlichen Nutzungs- dauer der Wirtschaftsgüter in den AfA-Tabel- len; Auswirkungen auf die Wirtschaft MdlAnfr 40, 41 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 13925 A Anlage 19 Wettbewerbsbenachteiligung des deutschen Un- terglasgartenbaus auf dem europäischen Bin- nenmarkt MdlAnfr 42 Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL 13925 B Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001 III Anlage 20 Definition eines industriell geführten landwirt- schaftlichen Betriebes sowie Anzahl dieser Be- triebe in Deutschland MdlAnfr 43, 44 Reinhard Freiherr von Schorlemer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL 13925 D Anlage 21 Verlängerung der Geltung der Zuckermarkt- ordnung um fünf Jahre MdlAnfr 45 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL 13926 A Anlage 22 Kosten für die Sanierung der Stabsgebäude und für feste Unterkünfte für kranke Soldaten in Prizren MdlAnfr 46 Dirk Niebel F.D.P. Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 13926 A Anlage 23 Gesundheitsrisiken für Bundeswehrangehörige im Auslandseinsatz; Entscheidung über Bun- deswehrstandorte MdlAnfr 47, 48 Günther Friedrich Nolting F.D.P. Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 13926 B Anlage 24 Gefährdung der im Kosovo und in Bosnien ein- gesetzten Soldaten und zivilen Kräfte durch mit Uran abgereicherte Munition MdlAnfr 49 Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 13926 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001 Dr. Hans-Peter Uhl 13917 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001 13919 (C) (D) (A) (B) Behrendt, Wolfgang SPD 17.01.01** Bindig, Rudolf SPD 17.01.01* Dr. Blank, CDU/CSU 17.01.01 Joseph-Theodor Friedrich (Altenburg), SPD 17.01.01 Peter Dr. Fuchs, Ruth PDS 17.01.01 Gehrcke, Wolfgang PDS 17.01.01 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 17.01.01 Gradistanac, Renate SPD 17.01.01 Dr. Gysi, Gregor PDS 17.01.01 Hanewinckel, Christel SPD 17.01.01 Haschke (Großhenners- CDU/CSU 17.01.01 dorf), Gottfried Helias, Siegfried CDU/CSU 17.01.01 Dr. Hendricks, Barbara SPD 17.01.01 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 17.01.01 DIE GRÜNEN Irber, Brunhilde SPD 17.01.01 Klappert, Marianne SPD 17.01.01 Dr. Luft, Christa PDS 17.01.01 Nahles, Andrea SPD 17.01.01 Nickels, Christa BÜNDNIS 90/ 17.01.01 DIE GRÜNEN Opel, Manfred SPD 17.01.01 Ost, Friedhelm CDU/CSU 17.01.01 Dr. Pfaff, Martin SPD 17.01.01 Pflug, Johannes SPD 17.01.01 Rübenkönig, Gerhard SPD 17.01.01 Steiger, Wolfgang CDU/CSU 17.01.01 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 17.01.01 DIE GRÜNEN Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 17.01.01 Welt, Jochen SPD 17.01.01 Wohlleben, Verena SPD 17.01.01 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Eckhart Lewering (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Fraktion F.D.P. zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 2001 – Drucksache 14/4806 – (Tagesordnungs- punkt III; Einzelplan 11 – Bundesministerium fürArbeit und Sozialordnung) Mein Name ist in der Abstimmungsliste nicht aufge- führt. Ich erkläre, dass ich an der Abstimmung teilge- nommen habe. Mein Votum lautet „Nein“. Anlage 3 Neuabdruck, aus technischen Gründen, der Er- klärung der Abgeordneten Konrad Gilges und Dr. Axel Berg (beide SPD) zurAbstimmung über die Beschlussempfehlung des Innenausschusses: Erkenntnisse der Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern zur Verfassungswidrig- keit der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“. Hier: Entscheidung des Deutschen Bundestages über die Einleitung eines Verfahrens zur Fest- stellung der Verfassungswidrigkeit der „Natio- naldemokratischen Partei Deutschlands“ (NPD) gemäß Artikel 21 Absatz 2 Grundgesetz i.V.m. § 13 Nr. 2, §§ 43 ff Bundesverfassungsgerichtsge- setz – Drucksache 14/4923 (141. Sitzung, Tages- ordnungspunkt 20 a am 8. Dezember 2000) Wir stimmen – trotz erheblicher Bedenken – dem An- trag auf Verbot der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) zu. Unsere Bedenken beruhen auf unserem Verfassungs- verständnis, nach dem es kein Parteienverbot in einem demokratischen Rechtsstaat geben sollte. Entsprechend entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht sind wir grundsätzlich gegen das Verbot der NPD heute und gegen das Verbot anderer Parteien in der Vergangen- heit. Unserem Demokratieverständnis nach muss eine poli- tische Auseinandersetzung politisch geführt werden. Par- teienverbote sind ein Zeichen der Schwäche, besonders in der Demokratie. Dort, wo Politik in kriminelle Bereiche übergeht, ist das Strafrecht zuständig. Seine Möglichkei- ten müssen allerdings von den für die Strafverfolgung zu- ständigen Behörden ausgeschöpft werden. Würden wir jedoch mit Nein stimmen, führte dies zu Missverständnissen bei der extremen Rechten, besonders bei den Nationaldemokraten, der Deutschen Volksunion und den „Republikanern“. Demokratinnen und Demokra- ten dürfen der extremen Rechten keinen Anlass zu Miss- verständnissen geben. Wir möchten jedoch ausdrücklich betonen, dass es in der NPD Kräfte gibt, die kriminell im strafrechtlichen Sinne sind. Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger unserer Republik ist es, eine politische Auseinandersetzung mit der extre- men Rechten auch mit dem Wahlzettel zu führen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Fragen des Abgeordneten Werner Lensing (CDU/CSU) (Druck- sache 14/5065, Fragen 1 und 2): Ist die Trennung der Zuständigkeiten für die Aufstiegsfortbil- dungsförderung innerhalb der Bundesregierung der primäre Grund dafür, dass die notwendige und seit einem Jahr überfällige Reform des so genannten „Meister-BAföG“ ausbleibt? Stimmt es, dass die Bundesregierung beabsichtigt, eine Re- form des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) erst im November 2001 in Kraft treten zu lassen (Handelsblatt vom 27. November 2000)? Zu Frage 1: Wie bereits in meiner Antwort am 6. Dezember 2000 auf eine ähnliche Frage von Ihnen dargelegt, setzt die Bundesregierung seit ihrem Amtsantritt verstärkt auf neue Existenzgründungen im Mittelstand, um zusätzliche Aus- bildungs- und Arbeitsplätze schaffen zu können. Deshalb plant sie als Konsequenz aus dem Erfahrungsbericht der Bundesregierung von 1999 mit dem Aufstiegsfortbil- dungsförderungsgesetz die dort genannten Defizite und handwerklichen Mängel des Gesetzes der alten Bundes- regierung mit einer Novelle zu beseitigen. Über die Eck- punkte der Novelle hat eine Abstimmung zwischen den beiden betroffenen Häusern, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung am 6. Dezember 2000 stattge- funden. Zurzeit laufen noch Gespräche hinsichtlich der Finanzierung in den Folgejahren ab 2002. Die finanz- technische Bereinigung der Einzelpläne im Bundeshaus- halt 1999, die zu einer Zusammenlegung der bis dahin beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und beim Bundesministerium für Bildung und Forschung veranschlagten Haushaltsmittel im Einzelplan 09 geführt haben, ist für die Frage der Finanzierung unerheblich. Zu Frage 2: Das In-Kraft-Treten der Novelle ist vom Fortgang der Abstimmung innerhalb der Bundesregierung und des sich anschließenden parlamentarischen Verfahrens abhängig. Insofern bitte ich um Verständnis, dass zum gegenwär- tigen Zeitpunkt dazu keine Aussagen gemacht werden können. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass die Re- form in 2001 in Kraft treten wird. Ich bitte dabei aber auch zu bedenken, dass dies ein zustimmungsbedürftiges Ge- setz ist, sodass die Beteiligung der Länder allein zeitlich noch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen wird. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Stephan Hilsberg auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) (Drucksache 14/5065, Frage 3): Mit welcher Zielsetzung untersucht die Bundesregierung der- zeit die drei Trassenvariationen einer gegenüber der Hansestadt Hamburg westlichen Elbquerung der A 20 und welchen Zeithori- zont für die Fertigstellung hat die Bundesregierung geplant? Im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen ist die Bun- desautobahn A 20, Nordwestumfahrung Hamburg, vor- dringlich eingestuft. Der Bundesverkehrswegeplan wird überarbeitet. Die Länder Niedersachsen und Schleswig- Holstein haben insgesamt fünf Varianten der Nordwest- umfahrung Hamburg zur Bewertung angemeldet. Die von dieser Bewertung ausgehende Entscheidung der Bundes- regierung für den neuen Bundesverkehrswegeplan sowie die Entscheidung des Deutschen Bundestages hinsichtlich der Dringlichkeit von Einzelprojekten in einem neuen Bedarfsplan im Rahmen der Novellierung des Fern- straßenausbaugesetzes bleiben abzuwarten, bevor eine Aussage über den Zeithorizont der Fertigstellung dieser Maßnahme möglich ist. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Stephan Hilsberg auf die Fragen des Abgeordneten Georg Girisch (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/5065, Fragen 4 und 5): Wie beabsichtigt die Bundesregierung im Bereich Ostbayern ihren Verpflichtungen für die Schieneninfrastruktur und den Schienenpersonenfernverkehr nach Artikel 87 e Grundgesetz nach- zukommen, sodass eine Abkoppelung einer Region mit über 3 Millionen Bundesbürgern vom Schienenfernverkehr ausge- schlossen werden kann? Wie sehen die konkreten Planungen der Bundesregierung (nach Haushaltsjahren und Teilstücken aufgeschlüsselt) für die Fertigstellung der Bundesautobahn A6 zwischen Amberg/Ost und Waidhaus aus, damit die Finanzierung des von Bundeskanzler Gerhard Schröder am 18. Dezember 2000 in Weiden zugesagten Lückenschlusses bis zu den Jahren 2008/2009 gewährleistet wer- den kann? Zu Frage 4: Der Gewährleistungsauftrag des Bundes nach Arti- kel 87 e Absatz 4 GG erstreckt sich auf die Infrastruktur Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 200113920 (C) (D) (A) (B) und ein dem Wohl der Allgemeinheit dienendes Verkehrs- angebot (ausgenommen Schienenpersonennahverkehr) der Eisenbahnen des Bundes. Der Bund nimmt diese Ver- antwortung grundsätzlich für beide Bereiche wahr, indem er – entsprechend dem Verkehrsbedarf und im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel – Investitio- nen in die Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes finanziert. Im Jahr 2000 wurden hierfür zinslose Darlehen und Baukostenzuschüsse in Höhe von rund 6,8 Milliar- den DM bereitgestellt. In den kommenden Jahren wird der Bund sein finanzielles Engagement für den Erhalt und Ausbau des Schienennetzes der Eisenbahnen des Bundes noch weiter verstärken (6 Milliarden DM zusätzlich im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundes- regierung). Es ist grundsätzlich sinnvoller, mittels Inves- titionen in die Infrastruktur zur Verkürzung der Fahrzei- ten den Eisenbahnverkehrsunternehmen die Möglichkeit zur Aktivierung von Nachfragepotenzialen zu bieten, als auf dem Verkehrsmarkt nicht konkurrenzfähige Angebote zu subventionieren. Ob das Fernverkehrsangebot dem Wohl der Allge- meinheit – insbesondere den Verkehrsbedürfnissen – ent- spricht oder nicht, kann nur im konkreten Einzelfall nach gründlicher Analyse und Prüfung bewertet werden. Dabei kommt es nicht darauf an, möglichst viele Zugkilometer zu fahren, sondern möglichst viele Fahrgäste dann zu be- fördern, wenn diese das Angebot nachfragen. Dies bedeu- tet für das Angebot im Schienenpersonennahverkehr, dass das Wohl der Allgemeinheit, insbesondere die Verkehrs- bedürfnisse nicht tangiert werden, wenn die Nachfrage nach dem Verkehrsmittel Schiene so gering ist, dass das Verkehrsbedürfnis vertretbar und besser anderweitig be- friedigt werden kann. In die Beurteilung der Vertretbar- keit ist auch der Umfang der zur Verfügung stehenden Steuermittel und das Ziel, mit diesen Mitteln wirtschaft- lich umzugehen, einzubeziehen. Zu Frage 5: Die rund 55 km lange, ab 2001 noch mit rund 640 Mil- lionen DM zu finanzierende Gesamtstrecke der A 6 Amberg/Ost–Waidhaus gliedert sich in die Teilstrecken „West“ Amberg/Ost–Pfreimd (A 93) mit einer Länge von rund 20 km und mit Kosten von rund 300 Millionen DM und „Ost“ Pfreimd (A93) – Waidhaus mit einer Länge von rund 35 km und mit Kosten von 340 Millionen DM. Auf- grund der Zusagen, die tschechische, von Prag kommende Autobahn D 8 baldmöglichst mit dem deutschen Auto- bahnnetz zu verknüpfen, hat die aus vier Abschnitten be- stehende Teilstrecke „Ost“ Priorität. Hierfür gilt folgende Disposition: Der westliche Ab- schnitt „Pfreimd–Woppenhof“ ist in Bau und soll bis 2004 fertig gestellt werden, der östliche Abschnitt „Lohma–Waidhaus“ ist bereits seit 1992 in Verkehr. Die beiden Zwischenabschnitte „Kaltenbaum–Lohma“ und „Woppenhof–Kaltenbaum“ sollen – der Baureife entspre- chend – in diesem und im kommenden Jahr in Bau gehen. Die Teilstrecke Ost soll 2005 durchgängig fertig gestellt sein. Möglichst noch 2005 soll mit dem Bau der derzeit noch beklagten Teilstrecke „West“, das heißt mit dem Lückenschluss Amberg/Ost–Pfreimd begonnen werden und die A 6 dann 2008, spätestens 2009 durchgängig fer- tig gestellt sein. Dieses Ziel hat Bundeskanzler Schröder bei seinem Besuch am 18. Dezember 2000 in Weiden ge- nannt. Dies wird bei der Fortschreibung aller Baupro- gramme berücksichtigt. Anlage 7 Antwort des Staatssekretärs Uwe-Karsten Heye auf die Fragen des Abgeordneten Klaus-Peter Willisch (CDU/CSU) (Druck- sache 14/5065, Fragen 7 und 8) Welche Beträge hat die Bundesregierung seit Amtsantritt im Oktober 1998 für Anzeigenwerbung in Zeitungen und Zeitschrif- ten, aufgeschlüsselt nach Ressorts, aufgewendet? Wie hoch war dabei der Anteil der Aufwendungen, der für An- zeigen in Medien, an denen die Deutsche Druck- und Verlagsge- sellschaft mbH (DDVG) mindestens 10¼ % Eigentumsanteil hält oder eine sonstige wirtschaftliche Beteiligung der SPD mittelbar oder unmittelbar besteht? Zu Frage 7: Von Oktober 1998 bis zum Jahresende 2000 hat die Bun- desregierung für Anzeigenwerbung im Rahmen der Öffent- lichkeitsarbeit, für Fachinformationen und für Nachwuchs- werbung der Bundeswehr folgende Beträge, aufgeschlüsselt nach Ressorts, aufgewendet: Ressort Summe (DM) Auswärtiges Amt – BM des Innern 2 693 846,20 BM der Justiz 30 217,00 BM der Finanzen 11 519 910,69 BM für Wirtschaft und Technologie 3 418 308,40 BM für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 360 000,00 BM für Arbeit und Sozialordnung 22 664 500,28 BM für Verteidigung – Anzeigen für Nachwuchswerbung – 3 363 599,38 BM für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2 666 915,40 BM für Gesundheit 293 200,00 BM für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen 324 000,00 BM für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 2 087 564,49 BM für Bildung und Forschung 243 537,10 BM für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – Bundeskanzleramt – Beauftragte der BR für Angelegenheiten der Kultur und der Medien – BPA (siehe gesonderte Anlage) 35 008 213,00 Summe 84 673 811,94 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001 13921 (C) (D) (A) (B) Zu Frage 8: Die Bundesregierung setzt das Kommunikationsin- strument der Anzeige zielgruppenspezifisch ein. Folglich orientieren sich Mediapläne, also die Streupläne für An- zeigen, streng daran, mit welchen Printmedien aufgrund des zur Verfügung stehenden Budgets ein höchstmögli- cher Abdeckungsgrad der Zielgruppe(n) am wirkungs- vollsten und wirtschaftlichsten erreichbar ist. Mediapläne werden von den mit der Anzeigenschaltung und -gestal- tung beauftragten fachkompetenten Agenturen erarbeitet. Diese buchen dann ihrerseits die Anzeigenplätze bei den Zeitungen und Zeitschriften. Maßgeblich für die Zusam- menstellung des Medienmixes ist allein sein Wirkungs- grad. Andere Kriterien, wie z. B. Verlage und deren Ei- gentumsverhältnisse, spielen keine Rolle. Insofern knüpft die Bundesregierung an die Maßstäbe der Vorgängerre- gierung an. Lassen sie mich dies am Beispiel der laufenden IT-Kampagne des BPA zur Stützung des IT-Aktionspro- gramms der Bundesregierung verdeutlichen: Die Ziel- gruppe Meinungsbildner, junge Menschen, Frauen, Semi- User und User wird mit einem Budget von rund 2,8 Millionen Mark (im Jahr 2000) am wirkungsvollsten durch Anzeigenschaltung in Focus, Spiegel, Stern, Super- illu, TV-Movie, TV-Spielfilm, Hörzu und Brigitte er- reicht. Anlage 8 Antwort des Staatssekretärs Uwe-Karsten Heye auf die Fragen des Abgeordneten Uwe Hiksch (PDS) (Drucksache 14/5065, Fragen 9 und 10): Wie erklärt sich die Bundesregierung die Tatsache, dass der Leiter ihres Presse- und Informationsamtes, Staatssekretär Uwe- Karsten Heye, in der Fragestunde des Deutschen Bundestages am 17. Mai 2000, Plenarprotokoll 14/104, Seite 9743 D, auf meine Nachfrage, ob zwischen dem Theaterstück „Glatzer oder der hek- tische Stillstand“ bzw. den damit verbundenen Veröffentlichungen und der Versetzung des Verfassers, sowie ehemaligen Mitarbeiters und früheren Abgeordneten ein Zusammenhang bestehe, Folgen- des ausführte: „Das kann ich mitnichten bestätigen, weil hier kein innerer und sachlicher Zusammenhang besteht.“, obwohl die An- wälte des Presse- und Informationsamtes vor dem Verwaltungs- gericht keine anderen Argumente vorgetragen haben? Mit welcher Begründung hat die Chefredaktion des „Stern“ sich geweigert, den Leserbrief von Staatssekretär Uwe-Karsten Heye abzudrucken, der sich auf den Artikel vom 25. Mai 2000 (Überschrift „Schwindelanfall“) bezog, in dem der „Stern“ be- hauptete, dass der Staatssekretär zum Fall des Theaterstückes „Glatzer oder der hektische Stillstand“ vor dem Parlament auf meine Fragen „forsch gelogen“ hätte? Zu Frage 9: Ihre Frage suggeriert, es bestünde ein Widerspruch zwischen meiner Beantwortung Ihrer Frage am 17. Mai 2000 und dem Vortrag meines Amtes in dem Verwal- tungsprozess. Allerdings lässt Ihre Frage nicht erkennen, worin dieser Widerspruch bestehen sollte – und in der Tat gibt es einen solchen Widerspruch auch nicht. Die Bun- desregierung kann hierzu folglich auch nichts erklären. Zu Frage 10: Der „stern“ hat mir auf mein Schreiben vom 24. Mai 2000 durch Telefax vom 26. Mai 2000 geantwortet. Dabei ging es nicht um die Frage des Abdrucks meines Briefes, sodass ich auch eine entsprechende Weigerung des „stern“ nicht bestätigen kann. Schließlich habe ich selbst keine Veröffentlichung erbeten. Anlage 9 Antwort des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksache 14/5065, Frage 11): Ist es zutreffend, dass sich der heutige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), wie der „Focus“ in seiner Ausgabe Nr. 50/2000 vom 11. Dezember 2000 berichtet, in den 80er-Jahren mit dem Führungsoffizier des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR F. K. getroffen haben soll, und falls ja, welcher Art waren diese Kontakte? Der Bundeskanzler hat keine Erinnerung an ein von Ih- nen beschriebenes Gespräch. Im Übrigen gab es seit der Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten in den 70er-Jahren Kontakte von Ab- geordneten aller Parteien zu Mitarbeitern der Ständigen Vertretung der DDR in Bonn. Daraus für einen Politiker die Schlussfolgerung zu ziehen, er habe Stasi-Kontakte unterhalten, ist schlichtweg unverantwortlich. Anlage 10 Antwort des Bundesministers Joseph Fischer auf die Fragen des Abgeordneten Klaus Hofbauer (CDU/CSU) (Druck- sache 14/5065, Fragen 26 und 27): Für welche europäische Regelung der Übergangsfristen wird sich die Bundesregierung im Rahmen der EU-Osterweiterung ein- setzen, um einerseits das Wohlstandsgefälle zwischen den EU-Län- dern und den Beitrittsländern (Polen, Tschechien) für die Arbeit- nehmer, das Handwerk, kleine Service-Betriebe, die Landwirtschaft sowie für mittelständische Baubetriebe abzufedern und andererseits dem Konkurrenzdruck aus den benachbarten Billiglohnländern standhalten zu können? Sieht die Bundesregierung eine Möglichkeit, bereits vor der Osterweiterung regional unterschiedliche Kontingente von Ar- beitnehmern zuzulassen, die in Abstimmung zwischen Arbeits- verwaltung und den Kammern festgelegt werden? Zu Frage 26: Der Bundeskanzler hat in seiner Rede in Weiden am 18. Dezember letzten Jahres die Grundzüge der von uns angestrebten Regelung vorgestellt. Danach streben wir an: eine angemessene Übergansfrist mit einer Beschrän- kung der Arbeitnehmerfreizügigkeit für sieben Jahre. Ein flexibles Modell, das die Verkürzung der Übergangsfrist für einzelne Beitrittsländer zulässt. Hierzu sind Pflicht- überprüfungen nach fünf Jahren erforderlich. Auf Antrag könnte bei geeigneten Kandidaten, wenn die Vorausset- zungen vorliegen, bereits vorher eine Aufhebung der Be- schränkungen erfolgen. Bei allgemeinem und fachlichem Arbeitskräftemangel in den alten Mitgliedstaaten können Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 200113922 (C) (D) (A) (B) diese gemäß nationalem Recht bereits während der Über- gangszeit kontrollierte Zugangsmöglichkeiten schaffen. Parallel brauchen wir schließlich für die Dauer der Über- gangsfrist in Teilbereichen eine Einschränkung der Dienst- leistungsfreiheit, insbesondere in der Bauwirtschaft und im Handwerk. Dies ist sinnvoll, um zu verhindern, dass oben genannte Übergansregelungen bei der Arbeitnehmer- freizügigkeit umgangen werden. Zu Frage 27: Ein gewisser Zugang zum Arbeitsmarkt besteht schon heute durch Werkvertragsarbeitnehmer und Saisonarbei- ter. Die neue Regelung für IT-Kräfte kommt auch Arbeit- nehmern aus MOE zugute. Darüber hinaus ist derzeit keine Regelung vorgesehen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU) (Druck- sache 14/5065, Frage 28): Ist der Bundesregierung bekannt, dass die Frankfurter Staats- schutzabteilung heute Unterlagen, Akten über die militante Ver- gangenheit des Bundesministers des Auswärtigen, Joseph Fischer, vermisst, die 1985 von der damaligen rot-grünen hessischen Lan- desregierung angefordert und der Staatskanzlei ausgehändigt wur- den und seitdem verschollen sind (vgl. „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 9. Januar 2001)? Fragen, die den Zuständigkeitsbereich des Landes Hes- sen betreffen, kann Ihnen die Bundesregierung nicht be- antworten. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Norbert Geis (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/5065, Frage 29): Liegen Bundesverfassungsschutzbehörden Erkenntnisse über den Bundesminister des Auswärtigen, Joseph Fischer, und seine militante Vergangenheit vor, und wenn ja, welche? Die Übermittlungsvorschriften nach dem Bundesver- fassungsschutzgesetz (BVerfSchG) stehen einer Beant- wortung ihrer Frage entgegen. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen der Abgeordneten Elke Wülfing (CDU/CSU) (Druck- sache 14/5065, Fragen 30 und 31): Welche konkreten Erkenntnisse hat die Bundesregierung, dass (frühere) Minister/Ministerinnen der von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführten Bundesregierung eine linksextremistische oder militante Vergangenheit haben, und um welche Mitglieder handelt es sich? Seit wann hat die Bundesregierung diese Erkenntnisse, und was hat sie jeweils veranlasst? Zu Frage 30: Über personenbezogene Erkenntnisse, die das Bundes- amt für Verfassungsschutz gewonnen hat, darf Ihnen die Bundesregierung keine Auskünfte geben, da die Über- mittlungsvorschriften des Bundesverfassungsschutzge- setzes dies nicht zulassen. Zu Frage 31: Auf die Antwort zu Frage 30 wird verwiesen. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Dirk Niebel (F.D.P.) (Drucksache 14/5065, Frage 32): Ist die Bundesregierung der Ansicht, dass ihr Engagement zum Abbau von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auch von expo- nierten Personen der bundesunmittelbaren Verwaltungen öffent- lich deutlich gemacht werden sollte? Die Bundesregierung vertritt die Auffassung, dass zum Abbau von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus die ge- samte Gesellschaft beitragen muss. Dies schließt auch ein entsprechendes Engagement exponierter Personen der Bundesveraltung ein. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Helmut Heiderich (CDU/CSU) (Drucksache 14/5065, Fragen 34 und 35): Welche Um- und Ausbaumaßnahmen wird die Bundesregie- rung am Fort- und Ausbildungszentrum des Bundesgrenzschutzes in Eschwege im Haushaltsjahr 2001 und in den Folgejahren der Finanzplanung in quantitativer und qualitativer Sicht vornehmen? Welche Absicht verfolgt die Bundesregierung mit ihrer Er- klärung, am Standort Eschwege „nur begonnene Baumaßnahmen abzuschließen oder zwingend notwendige Baumaßnahmen durch- zuführen“ vor dem Hintergrund der Forderung des Bundesrech- nungshofs, den Standort Eschwege aufzugeben, und folgt die Bundesregierung damit dessen Aufforderung, am Standort Esch- wege vorläufig keine weiteren Baumaßnahmen durchzuführen? Zu Frage 34: In der Liegenschaft war bis zum Eintritt der Neuorgani- sation des Bundesgrenzschutzes am 1. Januar 1998 eine Einsatzabteilung untergebracht. Die Nutzung als Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) erfordert schwerpunktmäßig den Rückbau der übergroßen Mehrbettzimmer in Ein- und Zweibettzimmer mit einer Nasszelle nach neuem BGS- Standard für 371 Unterzubringende, die Herrichtung des Lehrsaalbereiches und der Dienstzimmer für die Fach- lehrer sowie die Anpassung der vorhandenen Raum- schießanlage an die aktuellen Bedürfnisse des BGS. Bei Bestätigung des Standortes durch den Rechnungsprü- fungsausschuss des Deutschen Bundestages, die ab- schließende Erörterung soll am 26. Januar 2001 stattfinden, kann noch im Haushaltsjahr 2001 mit der Herrichtung des Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001 13923 (C) (D) (A) (B) Unterkunftswohngebäudes Nr. 7, für das eine baufachlich genehmigte und haushaltsmäßig anerkannte Haushaltsun- terlage-Bau vorliegt (Baukosten rund 5,5 Millionen DM), begonnen werden. Zu Frage 35: Der mehrfach erhobenen Forderung des Bundesrech- nungshofes, das AFZ Eschwege aufzulösen, hat das Bun- desministerium des Innern in verschiedenen Stellungnah- men widersprochen. Um gleichwohl kein Präjudiz zu schaffen und Fehlplanungen zu vermeiden, wurden alle Baumaßnahmen, mit Ausnahme der für den Erhalt der Liegenschaft erforderlichen substanzerhaltenden Maßnah- men, zurückgestellt, zumal auch der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in den Beratungen zum Haus- halt 2000 gebeten hatte, Baumaßnahmen in der Liegen- schaft erst nach seiner ausdrücklichen Zustimmung vor- zunehmen. Vor weiteren Investitionen muss daher das Ergebnis der Beratung zu der hierzu einschlägigen Prüf- bemerkung des Bundesrechnungshofs im Rechnungsprü- fungsausschuss am 26. Januar diesen Jahres abgewartet werden. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Eckhart Pick auf die Frage des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (F.D.P.) (Drucksache 14/5065, Frage 38): Welcher Zeitplan besteht hinsichtlich des weiteren Gesetzge- bungsverfahrens in Bezug auf die Reform des Urheberver- tragsrechts, also wann ist mit ihrer ersten parlamentarischen Be- ratung zu rechnen? Nach der Vorstellung des so genannten „Professoren- Entwurfs“ vom Frühjahr 2000 haben die Bundesministe- rin der Justiz Prof. Dr. Däubler-Gmelin und ihre Mitarbei- ter zahlreiche Gespräche mit den beteiligten Kreisen über die Inhalte einer Novellierung des Urhebervertragsrechts geführt. Diese Gespräche mit Vertretern der Verwerter werden voraussichtlich noch eine Weile andauern. Ihre Er- gebnisse werden alsdann in die Fassung des Referenten- entwurfs einfließen, den das Bundesministerium der Justiz nach Abschluss der Gespräche vorlegen wird. Eine Festle- gung hinsichtlich des Zeitpunkts der ersten parlamentari- schen Beratung ist daher derzeit noch nicht möglich. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des Ab- geordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 14/5065, Frage 39): Was gedenkt die Bundesregierung dagegen zu unternehmen, dass die heimische Gartenbaubranche durch die immens gestiegenen Heizölpreise – unter anderem infolge der Ökosteuer – derart in Be- drängnis gerät, dass sie gegen die staatlich subventionierte holländi- sche Konkurrenz, die etwa nur ein Drittel der deutschen Heizölpreise zahlen muss, auf Dauer nicht bestehen kann und deshalb schon jetzt viele mittelständische Gartenbaubetriebe ihr Sortiment verkleinern und mittelfristig womöglich ihren Betrieb sogar ganz einstellen müs- sen? Der Anstieg des Heizölpreises Ende letzten Jahres war nicht auf die Ökosteuer zurückzuführen, sondern wurde ausschließlich von der Entwicklung auf den internationa- len Rohölmärkten und dem Dollarkurs bestimmt. Die Bundesregierung hat die Mineralölsteuer für Heizöl bis- her lediglich einmal – nämlich zum 1. April 1999 – mit dem „Gesetz zum Einstieg in die ökologische Steuerre- form“ maßvoll um 4 Pfennig je Liter angehoben. Das Auf- kommen aus dieser und den nachfolgenden Stufen der Ökosteuer wird in vollem Umfang für die Senkung der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung verwendet. Inzwischen ist der Rohöl-Weltmarktpreis von seinem Höchststand von 35 Dollar/barrel (Preismittel North sea brent/Arabian light) im September 2000 auf das Niveau gesunken, das er zu Beginn des Jahres 2000 hatte und liegt gegenwärtig bei etwa 25 Dollar/barrel. Noch stärker ist der Preis für Heizöl zurückgegangen: von über 90 Pfennig/Liter – ohne Mehrwertsteuer – im September 2000 auf nunmehr 65 Pfennig/Liter. Diese Angaben stam- men übrigens aus einer gewerblichen Website im Internet und beruhen auf den aktuellen Rohölpreisen auf dem Rot- terdamer Markt sowie aktuellen Lieferpreisen von ver- schiedenen Brennstoffhändlern in ganz Deutschland. Es ist auch nicht richtig, dass niederländische Gartenbauun- ternehmen für Heizöl nur ein Drittel des deutschen Heiz- ölpreises zahlen. Niederländische Gartenbauunterneh- men profitieren jedoch von einem stark ermäßigten Gasbezugspreis, der auf eine Vereinbarung zwischen dem niederländischen Gartenbauverband und dem niederlän- dischen Gaslieferanten GASUNI zurückgeht. Die Bundesregierung hat bereits verschiedene Maß- nahmen eingeleitet, um die bestehenden Belastungen für den Unterglasanbau abzufedern. Dies reicht von der Öff- nung des Sonderkreditprogramms der Landwirtschaftli- chen Rentenbank hin zur Innovationsförderung aus dem Zweckvermögen des Bundes bei der Landwirtschaftli- chen Rentenbank. Ferner werden in den Jahren 2001 und 2002 die Mittel der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ um jeweils 15 Millionen DM aufgestockt und im Rahmen der Agrar- investitionsförderung gezielt dazu verwendet, energiespa- rende Investitionen der Landwirtschaft – insbesondere im Unterglasanbau – zu fördern. Für ein Programm zur Si- cherung der Liquidität werden im Bundeshaushalt für die Jahre 2001 und 2002 jeweils 10 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Das Programm soll von den Ländern durchgeführt werden und hälftig von Bund und Ländern finanziert werden. Entsprechend der problematischen Liquiditätslage der Unternehmen setzt die angebotene Hilfe bei der Beschaffung von Betriebsmittelkrediten an. Der Zinssatz für diese Kredite wird um 5 Prozentpunkte verbilligt. Mit beiden Maßnahmen – die allerdings noch der Genehmigung durch die Europäische Kommission bedürfen – stehen dem Gartenbau in diesem und dem kommenden Jahr insgesamt 50 Millionen DM an Bundes- mitteln zur Verfügung. Schließlich hat die Bundesregierung die Unterschiede der Energiepreise für Landwirtschaft und Gartenbau beim Agrarrat am 23. Oktober 2000 angesprochen und an die EU-Kommission appelliert, sich auch im Hinblick auf die EU-Osterweiterung für gleiche Wettbewerbsbedingungen einzusetzen. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 200113924 (C) (D) (A) (B) Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Druck- sache 14/5065, Fragen 40 und 41) Warum wurde in den amtlichen AfA-Tabellen (AfA: Abset- zung für Abnutzung) die durchschnittliche Nutzungsdauer der Wirtschaftsgüter nicht um 10 von Hundert, sondern um circa 28 von Hundert erhöht? Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass die prognos- tizierten rund 3,5 Milliarden DM Mehrbelastung für die Wirtschaft auch bei einer Erhöhung der Nutzungsdauern in den amtlichen AfA-Tabellen um 28 von Hundert nicht überschritten wird? Zu Frage 40: Zurzeit gibt es 101 Abschreibungstabellen. Davon wurde zum 1. Januar 2001 eine, nämlich die für die allge- mein verwendbaren Anlagegüter, in Kraft gesetzt und ver- öffentlicht. Bei dieser Tabelle verlängern sich die Nut- zungsdauern um durchschnittlich 20 von Hundert. Dieses Ergebnis beruht darauf, dass sich die Neugestaltung an festgestellten tatsächlichen Nutzungsdauern orientiert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich jetzt bei der Überar- beitung der Branchentabellen die gleiche Verlängerungs- relation ergibt. Zu Frage 41: Die Bundesregierung beabsichtigt, das Steuermehrauf- kommen durch die Anpassung aller Abschreibungstabel- len auf eine Größenordnung von 3,5 Milliarden DM im Entstehungsjahr zu begrenzen. Diese Mehreinnahmen sind als Teil der Finanzierung der im Steuersenkungsge- setz beschlossenen Reform der Unternehmensbesteuerung unverzichtbar. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die Frage des Abgeordneten Gerald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/ CSU) (Drucksache 14/5065, Frage 42): Was hat die Bundesregierung unternommen, um die existenz- gefährdende Wettbewerbsbenachteiligung des deutschen Unter- glasgartenbaus auf dem europäischen Binnenmarkt – aufgrund der Preisverzerrungen zahlen deutsche Gartenbaubetriebe das Dreifache für die gleiche Energiemenge – zu beseitigen? Der Unterglasgartenbau befindet sich aufgrund des er- heblichen Energiepreisanstiegs in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Situation. Die Preisverzerrungen beste- hen aber bereits seit längerer Zeit. Die Wettbewerbssitua- tion zu den wesentlichen europäischen Konkurrenten lässt es nicht zu, die gestiegenen Kosten auf die Produkt- preise zu überwälzen. Die Hauptmitbewerber in den Nie- derlanden zahlen für Energie aufgrund einer besonderen privatrechtlichen langfristigen Vereinbarung mit einem niederländischen Gasversorger derzeit nur die Hälfte des Preises, die der deutsche Gartenbau zahlen muss. Gärtner in den anderen Nachbarländern stehen vor einer ähnlichen Situation. Die Bundesregierung hat verschiedene Maß- nahmen eingeleitet, um die hervorgerufenen Belastungen abzufedern. Dies reicht von der Öffnung des Sonderkre- ditprogramms der Landwirtschaftlichen Rentenbank bis hin zur Innovationsförderung aus dem Zweckvermögen des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Ferner werden in den Jahren 2001 und 2002 die Mittel der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) um jeweils 15 Millionen DM aufgestockt. Diese Mittel werden im Rahmen des Agrarinvestitionsförderungsprogramms gezielt dazu ver- wendet, energiesparende Investitionen in der Landwirt- schaft, insbesondere im Unterglasgartenbau, zu fördern. Damit kann die Abhängigkeit von hohen Energiepreisen mittelfristig verringert werden. Für ein Programm zur Sicherung der Liquidität wurden im Bundeshaushalt jeweils 10 Millionen DM für die Jahre 2001 und 2002 zur Verfügung gestellt. Das Programm soll von den Ländern durchgeführt und hälftig von Bund und Ländern finanziert werden. Entsprechend der problemati- schen Liquiditätslage der Unternehmen setzt die angebo- tene Hilfe bei der Beschaffung von Betriebsmittelkrediten an. Der Zinssatz für diese Kredite wird um 5 Prozent ver- billigt. Sowohl die Investitionsförderung als auch das Li- quiditätssicherungsprogramm bedürfen noch der Geneh- migung durch die Dienststellen der Europäischen Kommission. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die Fragen des Abgeordneten Reinhard Freiherr von Schorlemer (CDU/CSU) (Drucksache 14/5065, Fragen 43 und 44): Wie definiert die Bundesregierung einen landwirtschaftlichen Betrieb in Deutschland, der industriell geführt wird? Wie viele dieser Betriebe gibt es davon, nach Bundesländern aufgeteilt, in Deutschland? Zu Frage 43: In der durch die BSE-Fälle ausgelösten Diskussion über eine Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik sind auch Begriffe wie industriell geführte Landwirtschaft, Agrarfabriken oder Massentierhaltung verwendet worden. Die Bundesregierung hält es nicht für erforderlich, diese Begriffe offiziell zu definieren. Auch der bäuerliche Fa- milienbetrieb hat nie eine offizielle Definition erfahren, obwohl er immer wieder als Zielgröße der Politik verwen- det worden ist. Die Bundesregierung wird im Zuge der an- gekündigten Neuausrichtung der Agrar- und Verbraucher- politik in Kürze ihre Vorstellungen konkretisieren. Zu Frage 44: Die Beantwortung dieser Frage erübrigt sich. Da eine Definition industriell geführter, landwirtschaftlicher Be- triebe nicht existiert, können hierzu auch keine Daten er- hoben werden. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001 13925 (C) (D) (A) (B) Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die Frage des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/ CSU) (Drucksache 14/5065, Frage 45) Ist der Bundeskanzler Gerhard Schröder bereit, sich persön- lich für die Verlängerung der Zuckermarktordnung auf fünf Jahre im Sinne unserer betroffenen Landwirte einzusetzen, nachdem laut Presse-Berichten (vgl. „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 30. Dezember 2000) bekannt ist, dass der Bundesminister der Fi- nanzen sowie auch der Bundesminister für Wirtschaft und Tech- nologie nur für eine zweijährige Verlängerung eintreten wollen? Die Frage zur Zuckermarktordnung wurde Ihnen bereits mit meiner Antwort auf Ihre schriftlichen Fragen 1/7 und 1/8 für den Monat Januar beantwortet. Ich hatte Ihnen darin mitgeteilt, dass innerhalb der Bundesregierung die Bera- tungen über den Vorschlag der Europäischen Kommission zur Verlängerung der Zuckermarktverordnung – auch un- ter Berücksichtigung der eingetretenen Veränderungen in- nerhalb der Bundesregierung – noch nicht abgeschlossen sind. An dieser Situation hat sich nichts geändert. Ent- scheidungen über die künftige Zuckermarktverordnung sind erst im Frühjahr 2001 möglich, wenn das Europäische Parlament Stellung genommen hat. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Walter Kolbow auf die Frage des Abgeordneten Dirk Niebel (F.D.P.) (Drucksache 14/5065, Frage 46) Wie viel Geld wurde bzw. wird für die Sanierung der Stabsge- bäude in Prizren investiert, und welche Investitionskosten müssten für feste Unterkünfte für kranke Soldaten aufgebracht werden? Die Investitionskosten (reinen Baukosten) für die Funktionsertüchtigung der vorhandenen und durch den Krieg zerstörten Gebäude 2 und 3 im Feldlager VJ-Ka- serne in Prizren zur Unterbringung des Stabes Multina- tionale Brigade Süd (MNB (S)) werden voraussichtlich circa 5,1 Millionen DM betragen. Die geplanten Investi- tionskosten (reinen Baukosten) für die Unterbringung der Bettenstation des Feldlazaretts und des zentralen Sa- nitätsbereiches in einem Neubau werden auf circa 1,5 Millionen DM geschätzt. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Walter Kolbow auf die Fragen des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (F.D.P.) (Drucksache 14/5065, Fragen 47 und 48) Welche über das allgemeine Maß hinausgehenden Gesundheits- risiken (zum Beispiel durch Munition, Infektionen, Stäube etc. her- vorgerufen) bestehen für Bundeswehrangehörige im Auslandsein- satz, und welche konkreten Maßnahmen hat die Bundesregierung zu deren Vermeidung getroffen? Wann kann die Öffentlichkeit mit einem Entscheidungsstand hinsichtlich der Bundeswehr-Standorte rechnen, und wodurch stellt die Bundesregierung eine vorherige Beteiligung des Parla- mentes sicher? Zu Frage 47: Zusätzliche gesundheitliche Risiken im Auslandsein- satz durch Munition, zum Beispiel Minen, durch Infek- tionen, zum Beispiel Hepatitis A und B und durch ge- sundheitsgefährdende Stäube werden durch militärische Ausbildung, zum Beispiel in Hammelburg, durch präventivmedizinische Maßnahmen, zum Beispiel Imp- fungen, und durch gezielte Schutzmaßnahmen, zum Bei- spiel Staubmasken minimiert oder sogar ausgeschlossen. Im Einsatz gelten Vorschriften, Richtlinien und rechtliche Vorgaben, die der Unfallverhütung und der Sicherheit un- serer Soldaten dienen, unverändert fort. Dies gilt natürlich auch für den Gesundheitsschutz. Die im Einsatz verfüg- baren Fachkräfte aus dem Bereich des ABC-Schutzes, des Arbeitsschutzes, der Betriebsmedizin, der Umwelt- medizin und -hygiene, der Präventivmedizin, der Lebensmittelüberwachung, der Trinkwasseraufbereitung und -kontrolle stellen sicher, dass mögliche zusätzliche Risiken erkannt und vermieden werden können. Die um- fassende Sanitätsdienstliche Versorgung im Einsatz steht für die Maxime der sanitätsdienstlichen Auftragserfül- lung, den Soldaten im Falle einer Erkrankung, eines Un- falls oder einer Verwundung eine medizinische Versor- gung zuteil werden zu lassen, die im Ergebnis dem fachlichen Standard in Deutschland entspricht. Zu Frage 48: Am 11. Oktober 2000 hat Bundesminister Scharping die Ergebnisse und Entscheidungen zur Grobplanung dem Deutschen Bundestag und der Öffentlichkeit vorgestellt und in der Sitzung des Bundestages am 12. Oktober hierzu eingehend Stellung genommen. Der darin veröf- fentlichte Zeitplan für die Neuausrichtung der Bundes- wehr sieht unter anderem vor, dass die Feinausplanung der Personalumfänge und Strukturen bis zum Ende des Jahres 2000 vorliegt und darauf aufbauend im 1. Quartal des Jahres 2001 die Erarbeitung des Stationierungskon- zeptes sowie die Abstimmung mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestages und den Länderregierungen er- folgt. Im Anschluss daran ist die Verabschiedung des Sta- tionierungskonzeptes im 2. Quartal 2001 vorgesehen. An diesem Zeitplan wird festgehalten. Die mit der Bearbei- tung befassten Abteilungen und Stäbe im Hause werden die Entscheidungsvorschläge zur Stationierung zeitge- recht vorlegen. Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Walter Kolbow auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/ CSU) (Drucksache 14/5065, Frage 49): Was hat die Bundesregierung zum Schutz ihrer bisher 60 000 Sol- daten im Kosovo und in Bosnien und für die eingesetzten zivilen Kräfte, von denen auch viele aus dem Bundeswehrstandort Schleswig stammen, sowie für die Zivilbevölkerung im Hinblick darauf unternommen, dass die USA während des Bosnienkrieges mit uranabgereicherter Munition die Zerstörung von Panzern praktiziert und damit alle Betroffenen einem erhöhten Krebsrisiko durch Strahlen ausgesetzt haben, was nach Angaben aus spa- nischen Regierungskreisen zu zwei Todesfällen und insgesamt sieben Krebserkrankungen nach dem Bosnieneinsatz geführt hat Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 200113926 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 142. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Januar 2001 13927 (C)(A) und nach Hinweis der italienischen Regierung dort zu sechs krebs-toten Soldaten, deren Ursache nach Auffassung einer Exper- tenkommission uranabgereicherte Munition sein soll, vor dem Hintergrund, dass vor dem Einsatz dieser Munition Bundeskanzler Gerhard Schröder jetzt erst eindringlich warnt, die Bündnisgrünen jetzt ein Verbot von Uran-Munition fordern und die Vorsitzende der Ethikkommission, die Abgeordnete Margot von Renesse, sogar die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses für not- wendig hält, und was konnte die Bundesregierung nicht un- ternehmen, bedingt durch die Eigenständigkeit der US-Streit- kräfte? Die Bundeswehr hat für den Umgang mit von DU-Mu- nition getroffenen Fahrzeugen bzw. DU-Munitionsfunden bereits 1996 grundsätzliche Regelungen zum Schutz der Soldaten in den Balkanoperationen getroffen. Direkt nach- dem konkrete Informationen über den Einsatz von DU-Mu- nition im Kosovo im BMVg vorlagen, wurde das deutsche Kontingent darüber unterrichtet und angewiesen, die ent- sprechenden Schutzmaßnahmen zu treffen. Parallel hat auch das KFOR-Hauptquartier allen Brigaden der multi- nationalen KFOR-Truppe den Einsatz von DU-Munition während des vorangegangenen Luftkriegs angezeigt. Im deutschen Verantwortungsbereich bei KFOR wurden zu Beginn des Einsatzes 15 Verdachtsorte gefunden und überprüft. Dabei wurden zwei Flächen als kontaminierte Flächen identifiziert und bei drei Panzerwracks eine Strahlenspur festgestellt. Die betreffenden Gebiete wur- den abgesperrt und durch Warnschilder markiert. Darüber hinaus wurden die zivilen Organisationen und Nichtre- gierungsorganisationen, die ihre Einsätze im deutschen Verantwortungsbereich mit der multinationalen Brigade Süd abstimmten, im Rahmen der regelmäßigen, von der Brigade abgehaltenen „Runden Tische“ informiert. Zu- sätzlich zu den bestehenden Schutzmaßnahmen für den Umgang mit Munitionsresten wurde, seit Juli 1999 einge- leitet, eine gesundheitliche Überwachung von eingesetz- ten Soldaten einschließlich eines Biomonitoring durchge- führt. Zusätzliche Informationen sind der Internet-Seite der Bundeswehr (www.bundeswehr.de) zu entnehmen. Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Als
    nächste Rednerin hat das Wort die Kollegin Dr. Angela
    Merkel von der CDU/CSU-Fraktion.

    Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) (von der CDU/CSU
    mit Beifall begrüßt): Herr Präsident! Meine Damen und
    Herren! Je länger diese Debatte dauert, umso mehr ver-
    stärkt sich mein Eindruck, dass wir wieder einmal die
    Grundzüge unserer Demokratie miteinander besprechen
    sollten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir selber gemacht!)


    In unserem Lande ist das Gewaltmonopol des Staates – und
    das seit Existenz des Grundgesetzes – aus gutem Grunde
    ein fest verankertes Prinzip. Das ist gut so!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Phantomdiskussion! – Zuruf von der SPD: Wer zweifelt das denn an?)


    Der Herr Bundesaußenminister hat in einem Interview
    im „Stern“ den Journalisten gefragt: „Sind Sie sicher, dass
    Sie noch nie einen Stein geworfen haben?“ Dieser ant-
    wortete: „Ja.“ Daraufhin stellte der Bundesaußenminister
    fest: Dann fragen Sie einmal im Deutschen Bundestag
    und in Ihrer Redaktion herum. – Auf diese Art und Weise
    macht der Bundesaußenminister sein Verhalten zu einem
    ganz normalen Vorgang. Ich sage Ihnen: Die Mehrheit
    dieses Landes hat weder 1949 noch 1959, noch 1969,
    noch 1979 mit Steinen geworfen. Das ist die Realität.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Herr Schlauch, es geht doch nicht darum, einer ganzen
    politischen Generation den Garaus zu machen, sondern es
    geht um die Frage, ob die damalige Republik, die von
    Bundeskanzler Willy Brandt regiert wurde, ein liberales
    Land war oder ob sie eine Diktatur war. Ich sage: Sie war
    ein liberales Land, obwohl wir nicht regiert haben. Für die
    Regierungszeit von Helmut Schmidt gilt das Gleiche.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Jörg Tauss [SPD]: Obwohl!)


    Wenn ich es recht verstanden habe, dann waren der
    Herr Bundesaußenminister und der Herr Bundeskanzler
    unglaublich stolz darauf, dass vor wenigen Wochen ein
    Platz in Warschau nach Willy Brandt benannt wurde.
    Denn Willy Brandt stand für Aussöhnung und hat damals
    gesagt: Deutsche, ihr könnt stolz auf euer Land sein. – Das
    ist die Wahrheit und zu der haben wir alle miteinander
    heute zu stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Uwe Hiksch [PDS]: Die CDU war gegen die Aussöhnung!)


    Ich bin aber nicht bereit – und darum geht es –, zu kon-
    zedieren, dass diejenigen, die Steine geworfen haben, und
    diejenigen, die zu den RAF-Terroristen gehörten, einen
    Beitrag zur Freiheit in der Bundesrepublik Deutschland
    geleistet haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Herr Vizekanzler, ich erwarte von Ihnen nicht nur, dass

    Sie sich für das Werfen von Steinen auf einen konkreten
    Menschen entschuldigen. Ich erwarte von Ihnen viel mehr
    auch, dass Sie sagen: Ich hatte in der damaligen Zeit eine
    total verquere Sicht von der Bundesrepublik Deutschland.


    (Zurufe von der SPD und vom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Das hat er doch schon gesagt!)


    Ich habe mich geirrt. Ich habe eine falsche Sicht gehabt.
    Dies war nicht die richtige Sicht und ich habe deshalb
    Buße zu tun und das anzuerkennen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Das hat er doch schon getan!)


    – Nein. Er hat sich nur für das Steinewerfen entschuldigt
    und ist der Meinung, die 68er hätten einen Beitrag zur Be-
    freiung geleistet.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Darin hat er sich selbst gleich mit eingeschlossen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Herr Bundeskanzler, dass Ihr Vizekanzler das nicht tut,

    ist deshalb so schlimm – nicht, weil er eine verquere Ge-
    schichtssicht hat; das könnte uns allen egal sein –,


    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gott sei Dank, dass bei euch alles so stromlinienförmig ist!)


    weil wir es heute wieder mit Gewalt von Jugendlichen zu
    tun haben, mit politisch und nicht politisch motivierter
    Gewalt. Wenn wir glaubwürdig gegen diese Gewalt




    Gernot Erler

    13909


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    vorgehen wollen – das wollen und das müssen wir ge-
    meinsam tun –, müssen wir sagen: Gewalt war zu keiner
    Zeit gerechtfertigt und unsere Sicht auf die Geschichte
    war falsch;


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Anke Fuchs [Köln] [SPD]: Das hat er doch dreimal gesagt!)


    es gab zu keiner Zeit in der Bundesrepublik Deutschland
    die Notwendigkeit, den Staat so zu verändern, dass man
    Gewalt gebrauchen musste. –


    (Zurufe von der SPD: Das hat er doch gesagt!)

    Nur so lässt sich das legitimieren.

    Deshalb ist das nicht richtig, was Ihre zukünftige Par-
    teivorsitzende sagt: „Der Staat hat damals den Fehler ge-
    macht...“ Nicht der Staat hat den Fehler gemacht, sondern
    diejenigen, die Gewalt angewendet haben, haben den
    Fehler gemacht! Das ist der Unterschied.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der, der Benno Ohnesorg erschossen hat!)


    Wenn Fehler im Rechtsstaat gemacht werden – das gilt für
    Polizisten heute und das galt für Polizisten damals –, hat
    sich der Rechtsstaat mit diesen Fehlern auseinander zu
    setzen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat er aber nicht gemacht!)


    Aber generell zu sagen, der Staat habe Fehler gemacht
    und Ulrike Meinhof wäre Familienministerin, wenn der
    Staat nicht Fehler gemacht hätte, zeigt eine falsche Sicht.


    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat nicht die Claudia Roth, das hat Herr Herold gesagt! Prüfen Sie Ihre Zitate!)


    – Das hat Claudia Roth in N-TV gesagt. Und jetzt lassen
    Sie mich zum Schluss kommen und schreien Sie nicht so!


    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat Herr Herold gesagt, falls der Ihnen ein Begriff ist!)


    Meine Damen und Herren, wir haben vor zehn Jahren
    eine Veränderung in Deutschland erlebt. Damals sind die
    Menschen in einer Diktatur friedlich auf die Straße ge-
    gangen. Damals haben wir mit Kerzen friedlich demons-
    triert und haben es geschafft, eine Diktatur zum Einsturz
    zu bringen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wenn Brüche im Leben von Menschen dazu beitragen

    sollen, dass sie Vorbilder für Jugendliche werden, möchte
    ich, dass dies Menschen betrifft, die eine Veränderung
    friedlich herbeigeführt haben. Auf diese Teile der deut-
    schen Geschichte können wir stolz sein. Alle anderen
    müssen kritisiert werden. Unser Staat, die Bundesrepublik
    Deutschland, ist seit 1949 ununterbrochen eine freiheitli-
    che, solidarische, weltoffene Republik, auf die wir stolz
    sein können. Mit dieser Sicht können wir gemeinsam wei-

    ter arbeiten, aber nicht mit Ihrem Geschichtsbild. Das ist
    die Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben im Tal der Ahnungslosen gelebt!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat jetzt der
Bundeskanzler Gerhard Schröder.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident!
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Merkel,
    ich weiß nicht, was größer ist, Ihre Selbstgerechtigkeit
    oder Ihr Jagdfieber.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Sie haben Willy Brandt erwähnt – und vor allem aus die-
    sem Grunde habe ich das Wort genommen – und Sie sind
    Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Union. Sie
    haben in dieser Erwähnung Bezug auf die Ostpolitik
    Willy Brandts und die damit verbundene Aussöhnung ge-
    nommen.

    Ich werfe Ihnen nicht vor, dass Sie damals nicht dabei
    sein konnten, als die Auseinandersetzung im Deutschen
    Bundestag stattfand;


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das fehlte auch noch!)


    niemand kann Ihnen das vorwerfen. Aber ich muss Ihnen
    vorwerfen, dass Sie sich mit der Historie Ihrer Partei nicht
    zureichend auseinander gesetzt haben.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Viele von uns – Frau Merkel, hören Sie einmal einen Mo-
    ment zu – waren Zeitzeugen und haben noch im Ohr, mit
    welcher Unversöhnlichkeit Sie diese Ostpolitik bekämpft
    haben und in welcher hämischen Art und Weise Sie Willy
    Brandt bekämpft haben. Sie können sich nicht auf ihn be-
    rufen!


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Wir Sozialdemokraten haben genau im Ohr, mit welch
    hämischer Zustimmung der äußersten Rechten dieses
    Landes – es gab durchaus Verbindungen hinein in Ihre da-
    malige Partei –, mit welch hämischer Unversöhnlichkeit
    dieser Kampf geführt worden ist. Dies ging bis hin zu
    Leuten, die – man mag es ja gar nicht wiederholen: das
    waren nicht Unionspolitiker, jedenfalls nicht Unionspoli-
    tiker aus dem Deutschen Bundestag – diese verräterischen
    Sätze sagten wie „Brandt an die Wand!“ Wir haben das nie
    vergessen.


    (Friedrich Merz [CDU/CSU]: Das ist unglaublich! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


    – Wo stehen Sie denn historisch?

    (Hartmut Büttner [Schönebeck] [CDU/CSU]: Das ist ja unglaublich!)





    Dr. Angela Merkel
    13910


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    In dieser Auseinandersetzung hat die Union keinerlei
    Recht, sich auf Willy Brandt zu berufen. Das kann nicht
    gestattet werden.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS – Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Sie verteidigen das noch, was der Fischer gemacht hat!)


    Jetzt reden wir einmal über das, was hier wirklich los
    ist. In dieser Auseinandersetzung, die Sie angefangen ha-
    ben, meine Damen und Herren,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Die Medien haben sie angefangen!)


    ist doch auch die Frage nach der Qualität unserer Gesell-
    schaft zu beantworten: Was für eine Gesellschaft wollen
    wir eigentlich? Man könnte dies auch auf die heutige
    junge Generation beziehen. Wollen wir eine Gesellschaft,
    die gegenüber politischen Irrtümern – sie waren schwer-
    wiegend genug und sie werden ja auch zugestanden – er-
    barmungslos ist,


    (Wolfgang Bosbach [CDU/CSU]: Darum geht es nicht!)


    oder wollen wir eine Gesellschaft, die politische Irrtümer
    diskutiert und die daraus resultierenden Konsequenzen,
    die in einem langen Werdegang beschrieben sind, akzep-
    tiert?


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Angesichts einiger Reden, die hier heute gehalten wur-
    den, ist für mich nur der Schluss nahe liegend: Sie wollen
    nicht urteilen – wozu Sie ein Recht haben; auch Sie wol-
    len das nicht, Herr Gerhardt –, sondern verdammen.


    (Beifall bei der SPD – Widerspruch bei der CDU/CSU)


    Sie wollen damit nicht einen politischen Irrtum kenn-
    zeichnen – den der Bundesaußenminister zugegeben
    hat –, sondern seine politische Existenz vernichten. Das
    ist Ihr Ziel. Nur: Sie werden es nicht erreichen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Ich fand das, was Sie, Frau Knake-Werner, gesagt ha-
    ben – bis auf den Schluss Ihrer Rede –, genauso wie das,
    was Sie, Herr Erler, gesagt haben, bemerkenswert, wich-
    tig und richtig: Hier spielt auch eine Rolle, dass Sie eine
    ganze Generation, nämlich die, die man „68er“ nennt
    – ich kann das sagen, weil ich das miterlebt habe –, pau-
    schal verdammen wollen. Sie wollen doch gar nicht ein-
    zelne politische Irrtümer – und seien sie noch so schwer-
    wiegend – diskutieren.


    (Walter Hirche [F.D.P.]: Es geht um politische Gewalt!)


    Sonst hätten Sie hier anders geredet. Nein, Sie wollen die
    Generation, die einen politischen Aufbruch wollte, die in
    dieser Gesellschaft etwas bewegt hat – auch diejenigen,
    die sich nicht die geringste, gar strafrechtlich zurechen-

    bare, Schuld haben zukommen lassen –, diffamieren. Das
    geht doch nicht.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Meine Damen und Herren von der Opposition, im
    Grunde ist das, was Sie hier versuchen, ebenso lächerlich
    wie erfolglos.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Was Sie nämlich versuchen, ist, einen Politikbegriff zu
    definieren, der so verengt ist wie Ihrer, und diesen für alle
    verbindlich zu machen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie versuchen, eine Politikergeneration wie die Ihre als
    beispielhaft hinzustellen – die mit Ihrem Werdegang und
    mit Ihrem politischen Scharfsinn ausgestattet ist. Auch
    das will die Mehrheit der Deutschen nicht. Sie will schon
    eine plurale Gesellschaft.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    In einer pluralen Gesellschaft müssen auch unterschiedli-
    che Biografien akzeptiert werden.

    Wenn diese Art von Selbstgerechtigkeit, von unhistori-
    schem Umgang mit unserer eigenen jüngeren Vergangen-
    heit hier wirklich Platz greift, wenn diese Art von Erbar-
    mungslosigkeit in Bezug auf politische Irrtümer


    (Walter Hirche [F.D.P.]: Reden Sie nicht immer von sich selber!)


    die Basis unseres politischen Verhaltens wird, weiß ich
    nicht mehr, wie man national und international erklären
    soll, dass zur Zivilisation und zu zivilisierten Gesell-
    schaften auch immer gehört,


    (Dirk Niebel [F.D.P.]: Steine zu werfen!)

    dass man Integration erlaubt, nachdem jemand Irrtümer
    eingestanden hat. Dieses Fähigkeit zur Integration macht
    die Qualität einer freien, einer offenen Gesellschaft aus.
    Seien Sie sicher: Diese Qualität einer offenen Gesell-
    schaft werden wir gegen Ihre Versuche, hier ein vorder-
    gründiges Spiel zu spielen, nicht wirklich etwas zu klären,
    sondern den Bundesaußenminister zu diffamieren, vertei-
    digen, und dies – da seien Sie ganz beruhigt – mit großem
    Erfolg.


    (Anhaltender Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei der PDS)