Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag
            des Abgeordneten Dr. Heinz Riesenhuber 13599 A
            Wahl der Abgeordneten Reinhard Weis (Sten-
            dal) und Jörg Tauss als stellvertretende Mit-
            glieder in den Gemeinsamen Ausschuss nach
            Art. 53 a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B
            Wahl des Abgeordneten Ulrich Kelber als
            stellvertretendes Mitglied in den Beirat der Re-
            gulierungsbehörde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B
            Wahl des Abgeordneten Hans-Joachim
            Hacker in den Beirat gemäß § 39 Abs. 1 des
            Stasi-Unterlagen-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B
            Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 13599 B
            Absetzung der Tagesordnungspunkte 17 a bis h
            und des Tagesordnungspunktes 26 . . . . . . . . . 13600 B
            Tagesordnungspunkt 3:
            Abgabe einer Regierungserklärung zur
            6. Weltklimakonferenz – Chancen für
            mehr Klimaschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13600 C
            in Verbindung mit
            Zusatztagesordnungspunkt 2:
            Antrag der Abgeordneten Birgit
            Homburger, Marita Sehn, weiterer Abge-
            ordneter und der Fraktion F.D.P.: Agenda
            für eine Initiative zum internationalen
            Klimaschutz (Drucksache
            14/4890) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13600 C
            Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 13600 D
            Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13602 D
            Monika Ganseforth SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13605 A
            Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13607 B
            Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13609 A
            Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 13610 D
            Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . . 13611 D
            Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13613 D
            Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . 13615 D
            Tagesordnungspunkt 4:
            a) Antrag der Abgeordneten Wolfgang
            Lohmann (Lüdenscheid), Horst
            Seehofer, weiterer Abgeordneter und
            der Fraktion CDU/CSU: Abschaffung
            der sektoralen Budgets in der gesetz-
            lichen Krankenversicherung (Druck
            sache 14/4604) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13617 B
            b) Zweite und dritte Beratung des von den
            Abgeordneten Dr. Dieter Thomae,
            Detlef Parr, weiteren Abgeordneten und
            der Fraktion F.D.P. eingebrachten Ent-
            wurfs eines Gesetzes zur Sicherung ei-
            ner angemessenen Vergütung psy-
            chotherapeutischer Leistungen im
            Rahmen der gesetzlichen Kranken-
            versicherung (Drucksachen 14/3086,
            14/4889) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13617 B
            c) Beschlussempfehlung und Bericht des
            Ausschusses für Gesundheit zu dem
            Antrag der Abgeordneten Dr. Ruth
            Fuchs, Dr. Ilja Seifert, weiterer Ab-
            geordneter und der Fraktion PDS:
            Existenzsichernde Vergütung der
            psychotherapeutischen Versorgung
            Plenarprotokoll 14/140
            Deutscher Bundestag
            Stenographischer Bericht
            140. Sitzung
            Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000
            I n h a l t :
            gewährleisten (Drucksachen 14/2929,
            14/4889) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13617 C
            in Verbindung mit
            Zusatztagesordnungspunkt 3:
            Antrag der Fraktionen SPD und BÜND-
            NIS 90/DIE GRÜNEN: Größere Vertei-
            lungsgerechtigkeit bei kassenärztlichen
            Honoraren (Drucksache 14/4891) . . . . . . 13617 C
            Dr. Sabine Bergmann-Pohl CDU/CSU . . . . . 13617 D
            Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13620 B
            Dr. Sabine Bergmann-Pohl CDU/CSU 13621 B
            Dr. Dieter Thomae F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13623 B
            Andrea Fischer, Bundesministerin BMG . . . . 13625 A
            Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid)
            CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13628 A
            Dr. Ruth Fuchs PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13629 D
            Horst Schmidbauer (Nürnberg) SPD . . . . . . . 13631 B
            Ulf Fink CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13633 C
            Wolfgang Zöller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13634 B
            Horst Schmidbauer (Nürnberg) SPD . . . . 13634 D
            Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13635 B
            Helga Kühn-Mengel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 13637 C
            Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 13638 B
            Dr. Ruth Fuchs PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13638 D
            Dr. Hans Georg Faust CDU/CSU . . . . . . . . . 13640 A
            Tagesordnungspunkt 28:
            Überweisungen im vereinfachten Ver-
            fahren
            a) Erste Beratung des von der Bundesre-
            gierung eingebrachten Entwurfs eines
            Gesetzes zur Neuordnung des Bun-
            desdisziplinarrechts (BDiszNOG)
            (Drucksache 14/4659) . . . . . . . . . . . . . 13642 B
            b) Erste Beratung des von der Bundesre-
            gierung eingebrachten Entwurfs eines
            Zweiten Gesetzes zur Neuordnung
            des Wehrdisziplinarrechts und zur
            Änderung anderer Vorschriften (2.
            WehrDiszNOG) (Drucksache 14/4660) 13642 C
            c) Erste Beratung des von der Bundesre-
            gierung eingebrachten Entwurfs eines
            Gesetzes zu dem Übereinkommen
            vom 12. April 1999 zum Schutz des
            Rheins (Drucksache 14/4674) . . . . . . 13642 C
            d) Erste Beratung des von der Bundesre-
            gierung eingebrachten Entwurfs eines
            Gesetzes zu dem Abkommen vom
            15. Februar 1999 zwischen der Bun-
            desrepublik Deutschland und dem
            Königreich Kambodscha über die
            Förderung und den gegenseitigen
            Schutz von Kapitalanlagen
            (Drucksache 14/4706) . . . . . . . . . . . . . 13642 C
            e) Erste Beratung des von der Bundes-
            regierung eingebrachten Entwurfs eines
            Gesetzes zu dem Vertrag vom 3. Juni
            1999 zwischen der Bundesrepublik
            Deutschland und der Tschechischen
            Republik über das Grenzurkunden-
            werk der gemeinsamen Staatsgrenze
            (Drucksache 14/4707) . . . . . . . . . . . . . 13642 D
            f) Erste Beratung des von der Bundesre-
            gierung eingebrachten Entwurfs eines
            Gesetzes zu dem Abkommen vom 15.
            September 1998 zwischen der Bun-
            desrepublik Deutschland und der
            Gabunischen Republik über die ge-
            genseitige Förderung und den gegen-
            seitigen Schutz von Kapitalanlagen
            (Drucksache 14/4708) . . . . . . . . . . . . . 13642 D
            g) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach,
            Cornelia Pieper, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion F.D.P.: Satellitenge-
            stütztes Umwelt-Monitoring als In-
            strument einer nachhaltigen Politik
            (Drucksache 14/3696) . . . . . . . . . . . . . 13642 D
            Tagesordnungspunkt 29:
            Abschließende Beratungen ohne Aus-
            sprache
            a) Zweite und dritte Beratung des von der
            Bundesregierung eingebrachten Ent-
            wurfs eines Gesetzes über Funkanla-
            gen und Telekommunikationsein-
            richtungen (FTEG) (Drucksachen
            14/4815, 14/4892) . . . . . . . . . . . . . . . . 13643 A
            b) Zweite Beratung und Schlussabstim-
            mung des von der Bundesregierung ein-
            gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu
            den Anpassungsprotokollen zu den
            Europa-Abkommen zwischen den
            Europäischen Gemeinschaften und
            ihren Mitgliedstaaten einerseits, der
            Republik Ungarn, der Tschechischen
            Republik, der Slowakischen Repu-
            blik, der Republik Polen, der Repu-
            blik Bulgarien und Rumänien ande-
            rerseits (Drucksachen 14/3464,
            14/4837) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13643 B
            d) Zweite und dritte Beratung des vom
            Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei-
            nes ... Gesetzes zur Änderung des Ge-
            setzes über die Errichtung eines
            Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000II
            Fonds „Deutsche Einheit“ und des
            Gesetzes über den Finanzausgleich
            zwischen Bund und Ländern (Druck-
            sachen 14/4436, 14/4922) . . . . . . . . . . 13643 C
            e) – l)
            Beschlussempfehlungen des Petitions-
            ausschusses Sammelübersichten 218,
            219, 220, 221, 222, 223, 224, 225 zu
            Petitionen (Drucksachen14/4839,
            14/4840, 14/4841, 14/4842, 14/4843,
            14/4844, 14/4845, 14/4846) . . . . . . . . 13643 D
            m) Beschlussempfehlung und Bericht des
            Rechtsausschusses zu den Streitsa-
            chen vor dem Bundesverfassungs-
            gericht 2 BvE 1/00 und 2 BvE 2/00
            (Drucksache 14/4866) . . . . . . . . . . . . . 13644 C
            Zusatztagesordnungspunkt 4:
            Weitere abschließende Beratungen
            ohne Aussprache (Ergänzung zu
            TOP 29)
            a) Antrag der Fraktionen SPD,
            CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
            NEN und F.D.P.: Wiederherstellung
            und archivarische Ordnung vorver-
            nichteter Stasi-Unterlagen (Druck-
            sache 14/4885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13644 D
            b) Antrag der Bundesregierung: Aus-
            nahme von dem Verbot der Zu-
            gehörigkeit zu einem Aufsichtsrat
            für Mitglieder der Bundesregierung
            (Drucksache 14/4912) . . . . . . . . . . . . . 13645 A
            c – j)
            Beschlussempfehlungen des Petitions-
            auschusses Sammelübersichten 226,
            227, 228, 229, 230, 231, 232, 233 zu
            Petitionen (Drucksachen 14/4900,
            14/4901, 14/4902, 14/4903, 14/4904,
            14/4905, 14/4906, 14/4907) . . . . . . . . 13645 A
            Tagesordnungspunkt 15:
            Zweite und dritte Beratung des von den
            Abgeordneten Rolf Kutzmutz, Heidemarie
            Ehlert und der Fraktion PDS eingebrachten
            Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung
            des Umsatzsteuergesetzes (Drucksachen
            14/2386, 14/4046) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13645 D
            Zusatztagesordnungspunkt 5:
            Aktuelle Stunde betr. Umgang der
            Bundesregierung mit der BSE-Krise 13646 A
            Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU . . . . . . 13646 A
            Regina Schmidt-Zadel SPD . . . . . . . . . . . . . . 13647 B
            Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13648 B
            Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13649 B
            Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 13650 C
            Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML . . . 13651 D
            Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13653 D
            Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13654 D
            Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . . 13656 A
            Heidemarie Wright SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13657 A
            Andrea Fischer, Bundesministerin BMG . . . . 13658 C
            Aribert Wolf CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13660 B
            Jella Teuchner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13661 B
            Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13662 B
            Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13663 B
            Tagesordnungspunkt 5:
            a) Erste Beratung des von der Bundesre-
            gierung eingebrachten Entwurfs eines
            Gesetzes zur Reform und Verbesse-
            rung der Ausbildungsförderung –
            Ausbildungsförderungsreformgesetz
            (Drucksache 14/4731) . . . . . . . . . . . . . 13664 C
            b) Zweite und dritte Beratung des von den
            Abgeordneten Maritta Böttcher, Dr.
            Heinrich Fink, Angela Marquardt und
            der Fraktion PDS eingebrachten Ent-
            wurf eines Gesetzes zur Sicherung
            derGebührenfreiheit des Hochschul-
            studiums (Drucksachen 14/3005,
            14/4455) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13664 C
            Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 13665 A
            Angelika Volquartz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13667 C
            Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13668 C
            Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13669 D
            Cornelia Pieper F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13672 B
            Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13674 B
            Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . 13675 C
            Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13678 A
            Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13678 C
            Tagesordnungspunkt 6:
            Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter
            Grill, Dr. Peter Paziorek, weiterer
            Abgeordneter und der Fraktion
            Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000 III
            CDU/CSU: Zukunft der nuklearen
            Entsorgung – Entsorgungskonzept
            jetzt vorlegen
            (Drucksache 14/4644) . . . . . . . . . . . . . 13680 D
            Dr. Paul Laufs CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13681 A
            Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 13682 D
            Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13683 B
            Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13685 C
            Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 13687 A
            Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU (zur GO) . . . 13689 B
            Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . 13689 C
            Arne Fuhrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13690 D
            Franz Obermeier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13692 C
            Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 13694 D
            Franz Obermeier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13695 A
            Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 13695 B
            Tagesordnungspunkt 7:
            a) Antrag der Fraktionen SPD,
            CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
            NEN und F.D.P.: Einrichtung eines
            Deutschen Instituts für Menschen-
            rechte (Drucksache 14/4801) . . . . . . . 13695 C
            b) Antrag der Abgeordneten Rudolf
            Bindig, Heide Mattischeck, weiterer
            Abgeordneter und der Fraktion SPD so-
            wie der Abgeordneten Claudia Roth
            (Augsburg), Kerstin Müller (Köln),
            Rezzo Schlauch und der Fraktion
            BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ab-
            schaffung der Todesstrafe in den
            USA (Drucksache 14/4800) . . . . . . . . 13695 C
            c) Antrag der Fraktionen SPD und
            BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flücht-
            lingsschutz ist Menschenschutz
            (Drucksache 14/4884) . . . . . . . . . . . . . 13695 C
            d) Unterrichtung durch die Bundesregie-
            rung: 5. Bericht der Bundesregierung
            über ihre Menschenrechtspolitik in
            den auswärtigen Beziehungen
            (Drucksache 14/3739) . . . . . . . . . . . . . 13695 D
            e) Beschlussempfehlung und Bericht des
            Ausschusses für Menschenrechte und
            humanitäre Hilfe zu dem Antrag der
            Abgeordneten Carsten Hübner, Fred
            Gebhardt, weiterer Abgeordneter und
            der Fraktion PDS: Gegen die Todes-
            strafe in den USA – Keine Hinrich-
            tung von Mumia Abu-Jamal (Druck-
            sachen 14/3196, 14/4642) . . . . . . . . . . 13695 D
            Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13696 A
            Hermann Gröhe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13697 B
            Claudia Roth (Augsburg) BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13698 D
            Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. 13700 D
            Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13702 D
            Lilo Friedrich (Mettmann) SPD . . . . . . . . . . . 13704 A
            Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU 13705 C
            Heide Mattischeck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13707 B
            Dr. Ludger Volmer, Staatsminister AA . . . . . . 13708 C
            Ruprecht Polenz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13710 B
            Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin
            BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 A
            Tagesordnungspunkt 8:
            Antrag der Abgeordneten Ulla Burchardt,
            Brigitte Adler, weiterer Abgeordneter und
            der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten
            Winfried Hermann, Franziska Eichstädt-
            Bohlig, weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
            Nationale Nachhaltigkeitsstrategie
            (Drucksache 14/4606) . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 C
            Ursula Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D
            Franz Obermeier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13716 D
            Winfried Hermann BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13718 D
            Birgit Homburger F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . 13720 D
            Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 13722 B
            Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 A
            Helmut Lamp CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13724 C
            Tagesordnungspunkt 9:
            Antrag der Abgeordneten Dr. Irmgard
            Schwaetzer, Dr. Heinrich L. Kolb , weiterer
            Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.:
            Reform des Tarifvertragsrechts
            (Drucksache 14/2612) . . . . . . . . . . . . . . . . 13725 B
            Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13725 C
            Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . 13727 A
            Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 C
            Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . 13728 B
            Dr. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . 13728 D
            Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . 13730 C
            Heinz Schemken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13731 D
            Konrad Gilges SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13732 D
            Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . . . . . . 13733 A
            Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 B
            Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000IV
            Dr. Reinhard Göhner CDU/CSU . . . . . . . . . . 13735 D
            Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13736 D
            Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13737 B
            Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . 13737 C
            Tagesordnungspunkt 10:
            Beschlussempfehlung und Bericht des
            Rechtssauschusses
            – zu dem Antrag der Abgeordneten
            Alfred Hartenbach, Margot von
            Renesse, weiterer Abgeordneter und
            der Fraktion SPD sowie der Abgeord-
            neten Volker Beck (Köln), Irmingard
            Schewe-Gerigk, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN: Rehabilitation der im Na-
            tionalsozialismus verfolgten Homos-
            exuellen
            – zu dem Antrag der Abgeordneten
            Christina Schenk, Ulla Jelpke, weiterer
            Abgeordneter und der Fraktion PDS:
            Unrechtserklärung der nationalsozi-
            alistischen §§ 175 und 175 a Nr. 4
            Reichsstrafgesetzbuch sowie Rehabi-
            littierung und Entschädigung für die
            schwulen und lesbischen Opfer des
            NS-Regimes
            – (Drucksachen14/2984(neu), 14/2619,
            14/4894) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 D
            in Verbindung mit
            Zusatztagesordnungspunkt 6:
            Beschlussempfehlung und Bericht des
            Rechtsausschusses zu dem Antrag der Ab-
            geordneten Christina Schenk, Ulla Jelpke,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            PDS: Rehabilitierung und Entschädi-
            gung für die strafrechtliche Verfolgung
            einvernehmlicher gleichgeschlechtlicher
            sexueller Handlungen zwischen Er-
            wachsenen in der Bundesrepublik
            Deutschland und der Deutschen Demo-
            kratischen Republik
            (Drucksachen 14/2620, 14/4914) . . . . . . . 13738 D
            Margot von Renesse SPD . . . . . . . . . . . . . . . 13739 B
            Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13740 C
            Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13742 D
            Jörg van Essen F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D
            Christina Schenk PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13744 C
            Tagesordnungspunkt 11:
            Erste Beratung des von den Abgeord-
            neten Wolfgang Bosbach, Erwin
            Marschewski (Recklinghausen), weite-
            ren Abgeordneten und der Fraktion
            CDU/CSU eingebrachten Entwurfs ei-
            nes Gesetzes über die Anpassung von
            Dienst- und Versorgungsbezügen in
            Bund und Ländern 2000/2001 (BB
            VAnpG 2000)
            (Drucksache 14/4247) . . . . . . . . . . . . . 13745 B
            Meinrad Belle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13745 C
            Hans-Peter Kemper SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13746 C
            Dr. Max Stadler F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13748 A
            Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13748 D
            Heidemarie Ehlert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 13749 A
            Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär
            BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13749 C
            Tagesordnungspunkt 12:
            Beschlussempfehlung und Bericht des
            Ausschusses für wirtschaftliche Zusam-
            menarbeit und Entwicklung
            – zu dem Antrag der Abgeordneten
            Adelheid Tröscher, Friedhelm-Julius
            Beucher, weiterer Abgeordneter und
            der Fraktion SPD sowie der Abgeord-
            neten Dr. Angelika Köster-Loßack,
            Hans-Christian Ströbele, weiterer Ab-
            geordneter und der Fraktion BÜND-
            NIS 90/DIE GRÜNEN: Entwick-
            lungszusammenarbeit mit Kuba
            – zu dem Antrag der Abgeordneten
            Carsten Hübner, Dr. Barbara Höll, wei-
            terer Abgeordneter und der Fraktion
            PDS: Aufnahme der Entwicklungs-
            zusammenarbeit mit Kuba im Jahr
            2000
            (Drucksachen 14/3128, 14/2263,
            14/4580) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 C
            Adelheid Tröscher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 D
            Erika Reinhardt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13751 D
            Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13753 C
            Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13754 B
            Heidemarie Wieczorek-Zeul,
            Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 A
            Tagesordnungspunkt 13:
            Antrag der Abgeordneten Klaus Hofbauer,
            Peter Hintze, weiterer Abgeordneter und
            Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000 V
            der Fraktion CDU/CSU: Die deutschen
            Grenzregionen auf die EU-Erweiterung
            durch einen Grenzgürtel-Aktionsplan
            vorbereiten (Drucksache 14/4643) ........... .13756 C
            in Verbindung mit
            Zusatztagesordnungspunkt 7:
            Antrag des Abgeordneten Günter Gloser,
            Hans-Werner Bertl, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion SPD sowie der Abgeord-
            neten Christian Sterzing, Ulrike Höfken,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flankie-
            rung der Erweiterung der Europäischen
            Union als innenpolitische Aufgabe
            (Drucksache 14/4886) . . . . . . . . . . . . . . . 13756 C
            Rainer Fornahl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13757 A
            Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13758 D
            Christian Sterzing BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13759 D
            Ernst Burgbacher F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13761 A
            Uwe Hiksch PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13762 A
            Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13762 D
            Tagesordnungspunkt 14:
            Beschlussempfehlung und des Berichts
            des Ausschusses für Tourismus
            – zu dem Antrag der Abgeordneten Klaus
            Brähmig, Hannelore Rönsch (Wiesba-
            den), weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion CDU/CSU: Sicherung der
            Volksfeste und des Schausteller-
            gewerbes in der Bundesrepublik
            Deutschland
            – zu dem Antrag der Abgeordneten
            Brunhilde Irber, Dr. Eberhard Brecht,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            SPD, der Abgeordneten Sylvia Voß,
            Matthias Berninger, weiterer Abgeord-
            neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN, der Abgeordneten
            Ernst Burgbacher, Hildebrecht Braun
            (Augsburg), weiterer Abgeordneter und
            der Fraktion F.D.P. sowie der Abgeord-
            neten Rosel Neuhäuser, Dr. Heinrich
            Fink, weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion PDS: Sicherung der Volks-
            feste, des Markthandels und des
            Schaustellergewerbes (Drucksachen
            14/1312, 14/3786, 14/4836) . . . . . . . . . 13764 A
            Siegmar Mosdorf, Parl. Staatssekretär
            BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 B
            Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13766 A
            Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13766 B
            Sylvia Voß BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13767 B
            Ernst Burgbacher F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13768 B
            Rosel Neuhäuser PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13769 B
            Marianne Klappert SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13770 B
            Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13771 B
            Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13772 A
            Zusatztagesordnungspunkt 8:
            Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
            schusses für Arbeit und Sozialordnung zu
            dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus
            Grehn, Ursula Lötzer, weiterer Abgeordne-
            ter und Fraktion PDS: Die Weichen für
            eine neue Vollbeschäftigung in Europa
            stellen (Drucksachen 14/3030, 14/3789) 13773 C
            Tagesordnungspunkt 16:
            Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes über Rahmenbedingungen für elek-
            tronische Signaturen und zur Änderung
            weiterer Vorschriften
            (Drucksache 14/4662) . . . . . . . . . . . . . . . 13773 D
            Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU 13774 A
            Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 D
            Anlage 1
            Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13777 A
            Anlage 2
            Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der
            Beschlussempfehlung und des Berichts zu den
            Anträgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13777 D
            – Entwicklungszusammenarbeit mit
            Kuba;
            – Aufnahme der Entwicklungszusam-
            menarbeit mit Kuba im Jahr 2000 (Ta-
            gesordnungspunkt 12)
            Joachim Günther (Plauen) F.D.P. . . . . . . . . . 13777 D
            Anlage 3
            Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der
            Beschlussempfehlung und des Berichts zu dem
            Antrag: Die Weichen für eine Vollbeschäfti-
            gung in Europa stellen (Zusatztagesord-
            nungspunkt 8) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13778 B
            Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13778 B
            Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000VI
            Dorothea Störr-Ritter CDU/CSU . . . . . . . . . 13780 A
            Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13781 A
            Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13781 D
            Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C
            Anlage 4
            Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung
            des Entwurfs eines Gesetzes über die Rahmen-
            bedingungen für elektronische Signaturen und
            zur Änderung weiterer Vorschriften (Tages-
            ordnungspunkt 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13784 A
            Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13784 A
            Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A
            Rainer Funke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D
            Ursula Lötzer PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A
            Siegmar Mosdorf, Parl. Staatssekretär
            BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13786 C
            Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000 VII
            Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000
        
        
        
        
          
          
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000
        Vizepräsidentin Petra Bläss
        13776
        (C)(A)
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000 13777
        (C)
        (D)
        (A)
        (B)
        Balt, Monika PDS 07.12.2000
        Dr. Bartsch, Dietmar PDS 07.12.2000
        Behrendt, Wolfgang SPD 07.12.2000*
        Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 07.12.2000
        Bonitz, Sylvia CDU/CSU 07.12.2000
        Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 07.12.2000*
        Klaus
        Burchardt, Ursula SPD 07.12.2000
        Caesar, Cajus CDU/CSU 07.12.2000
        Diemers, Renate CDU/CSU 07.12.2000
        Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 07.12.2000
        Joseph DIE GRÜNEN
        Freitag, Dagmar SPD 07.12.2000
        Großmann, Achim SPD 07.12.2000
        Heiderich, Helmut CDU/CSU 07.12.2000
        Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 07.12.2000
        DIE GRÜNEN
        Dr. Hornhues, CDU/CSU 07.12.2000*
        Karl-Heinz
        Hornung, Siegfried CDU/CSU 07.12.2000*
        Hörster, Joachim CDU/CSU 07.12.2000*
        Ibrügger, Lothar SPD 07.12.2000
        Imhof, Barbara SPD 07.12.2000
        Jäger, Renate SPD 07.12.2000*
        Kopp, Gudrun F.D.P. 07.12.2000
        Lintner, Eduard CDU/CSU 07.12.2000*
        Dr. Lucyga, Christine SPD 07.12.2000*
        Maaß CDU/CSU 07.12.2000*
        (Wilhelmshaven), Erich
        Müller (Berlin), PDS 07.12.2000
        Manfred
        Nahles, Andrea SPD 07.12.2000
        Neumann (Gotha), SPD 07.12.2000*
        Gerhard
        Nickels, Christa BÜNDNIS 90/ 07.12.2000
        DIE GRÜNEN
        Ostrowski, Christine PDS 07.12.2000
        Rühe, Volker CDU/CSU 07.12.2000
        Schaich-Walch, Gudrun SPD 07.12.2000
        Schily, Otto SPD 07.12.2000
        Schloten, Dieter SPD 07.12.2000*
        Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 07.12.2000*
        Hans Peter
        von Schmude, Michael CDU/CSU 07.12.2000
        Schösser, Fritz SPD 07.12.2000
        Schröder, Gerhard SPD 07.12.2000
        Schultz (Everswinkel), SPD 07.12.2000
        Reinhard
        Türk, Jürgen F.D.P. 07.12.2000
        Wimmer (Karlsruhe), SPD 07.12.2000
        Brigitte
        Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 07.12.2000
        Margareta DIE GRÜNEN
        Wülfing, Elke CDU/CSU 07.12.2000
        Dr. Zöpel, Christoph SPD 07.12.2000
        * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
        Anlage 2
        Zu Protokoll gegebene Rede
        zur Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
        richts zu den Anträgen:
        – Entwicklungszusammenarbeit mit Kuba;
        – Aufnahme der Entwicklungszusammenarbeit mit
        Kuba im Jahr 2000.
        (Tagesordnungspunkt 12)
        Joachim Günther (Plauen) (F.D.P): Wir beraten
        heute zum wiederholten Mal! über die Entwicklungszu-
        sammenarbeit mit Kuba. Die zwei vorliegenden Anträge
        haben vom Datum her eine lange Wegstrecke hinter sich
        und werden von uns wie folgt bewertet: Den PDS-Antrag
        haben wir bereits am 24. Februar vorliegen gehabt und
        schon damals war er überholt. Auch durch eine erneute Be-
        handlung wird er nicht aktueller. Er ist damit überflüssig
        und wir lehnen ihn ab. Der SPD-Antrag, um es gleich vor-
        wegzunehmen, ist aus unserer Sicht mehr oder weniger
        eine Ist-Zustandsbeschreibung und deshalb können wir
        ihm, wenn er auch keine kreativen Neuheiten enthält, zu-
        stimmen.
        Als F.D.P. haben wir uns bereits am 24. Februar die-
        ses Jahres dafür ausgesprochen, die Entwicklungszu-
        sammenarbeit mit Kuba auch auf staatlicher Ebene
        entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich
        Anlage 1
        Liste der entschuldigten Abgeordneten
        Anlagen zum Stenographischen Bericht
        durchzuführen. Uns geht es dabei vor allem darum, dort
        Hilfe zu leisten, wo sie unmittelbar der Bevölkerung zu-
        gute kommt oder unwiederbringbare Verluste in Natur
        und Umwelt drohen.
        Ein Ausschluss Kubas aus der Entwicklungszusam-
        menarbeit ist auch aufgrund der Entwicklung in den USA
        nicht mehr zu rechtfertigen. Die Lockerung des amerika-
        nischen Boykotts und die Entwicklungshilfe vieler
        EU-Staaten sind Realität.
        All diese Aktivitäten dürfen nicht darüber hinwegtäu-
        schen, dass es auch in meiner Fraktion noch erhebliche
        Bedenken auf der Menschenrechtsebene und bei den po-
        litischen Rahmenbedingungen in Kuba gibt.
        Deshalb finde ich es gut, dass die Entwicklungszusam-
        menarbeit auch als Chance für mehr Demokratie, Rechts-
        staatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte betrachtet
        wird. Besonderer Wert muss weiter auf die Arbeitsfähig-
        keit der politischen Stiftungen und der Nichtregierungs-
        organisationen gelegt werden. Sie zu begleiten und zu för-
        dern, so sieht es der Koalitionsantrag vor, darf nicht als
        pauschale Forderung im Raum stehen, sondern sollte in
        direktem Zusammenhang mit der Entwicklungshilfe und
        deren Höhe stehen.
        Als politisch wichtiges Zeichen wäre auch eine volle
        Mitgliedschaft Kubas im Lomé-Folgeabkommen zu se-
        hen. Damit würden die Chancen zur Verbesserung der
        Menschenrechte auf eine neue Stufe gestellt und die Wah-
        rung könnte international noch stärker angemahnt wer-
        den.
        Die F. D. P. sieht in der Aufhebung aller Embargos und
        in der Einbindung Kubas in internationale Abkommen so-
        wie in der Fortführung der Entwicklungszusammenarbeit
        den sichersten Weg, damit auch in Kuba die Uhren nicht
        stehen bleiben und Demokratie und soziale Marktwirt-
        schaft bald Realität werden.
        Wir sind davon überzeugt, dass der Gedanke der Frei-
        heit das Castro-Regime überlebt und die Bevölkerung da-
        nach aufatmen wird. Die Zusammenarbeit auf dieser
        Wegstrecke ist ein Baustein dazu.
        Anlage 3
        Zu Protokoll gegebene Reden
        zur Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
        richts zu dem Antrag: Die Weichen für eine Vollbe-
        schäftigung in Europa stellen (Zusatztagesord-
        nungspunkt 8)
        Doris Barnett (SPD): Die Europäische Union hat sich
        auf dem Europäischen Rat in Lissabon ehrgeizige Ziele
        gesetzt: Die Union soll zum wettbewerbsfähigsten und
        dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum in der
        Welt werden, zu einem Wirtschaftsraum mit mehr und
        besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zu-
        sammenhalt. Und vor allem: Wir wollen die Union in die
        Lage versetzen, wieder die Voraussetzungen für Vollbe-
        schäftigung zu schaffen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Aber
        es ist kein utopisches Ziel, wenn die Wirtschafts-, die Be-
        schäftigungs- und die Sozialpolitik zusammenwirken.
        Die Notwendigkeit der Verzahnung der verschiedenen In-
        strumente hat der Europäische Rat besonders betont. Nur
        durch die Verzahnung der verschiedenen Politikbereiche
        wird es gelingen, wie in Lissabon vereinbart, die Be-
        schäftigungsquote von im EU-Durchschnitt heute 61 Pro-
        zent auf 70 Prozent im Jahr 2010 für alle Beschäftigten so-
        wie die Frauen von heute 51 Prozent auf über 60 Prozent
        zu steigern. Lissabon war ein wichtiger Schritt zur Fort-
        führung der europäischen Beschäftigungsstrategie, die
        mit dem Amsterdamer Vertrag und dem Luxemburger Be-
        schäftigungsgipfel begonnen wurde.
        Die europäische Beschäftigungspolitik befindet sich
        auf einem guten Weg. Die von der PDS unterstellte
        schleppende Entwicklung der Wirtschaft und der Arbeits-
        märkte in Europa ist durch die neuesten, positiven Zahlen
        in der Zwischenzeit widerlegt. Nach den Angaben von
        Eurostat vom 5. Dezember ist die saisonbereinigte Ar-
        beitslosenquote der Eurozone binnen Jahresfrist von
        9,7 Prozent , Oktober 1999, auf 8,9 Prozent im Oktober
        2000 gesunken. Die Quote ist damit erstmals seit Mai
        1992 auf unter 9 Prozent gefallen. Das ist ein Ergebnis,
        auf das wir stolz sein können, auch wenn wir weiter an der
        Senkung der Arbeitslosenquote arbeiten müssen.
        Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist das wichtigste
        politische Ziel der Regierungskoalition. Auch die jüngs-
        ten Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit für Deutschland
        bestätigen uns, dass wir auf einem guten Weg sind. Im
        Vergleich zum letzten Jahr ist die Zahl der Arbeitslosen im
        November um 255 000 gefallen. Das sind die niedrigsten
        Novemberzahlen seit fünf Jahren.
        Die Beschäftigungspolitik als wichtiger Arbeitsauf-
        trag der Europäischen Union ist heute nicht mehr weg-
        zudenken. Es ist einfach nicht wahr, wenn die PDS un-
        terstellt, die EU-Politik sei nicht im Interesse der
        Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder schuld an be-
        stimmten regional auftretenden Problemen. Das Gegen-
        teil ist richtig: Wir müssen die europäischen Instrumente
        nutzen, wenn wir die Interessen der Arbeitnehmer und
        Lohnempfänger in einer globalisierten Weltwirtschaft
        schützen wollen.
        Nachdem mit dem Vertrag von Amsterdam und dem
        Beschäftigungsgipfel in Luxemburg1997 die formalen
        Grundlagen für eine europäische Beschäftigungspolitik
        gelegt worden waren, haben wir das Beschäftigungskapi-
        tal in der Zwischenzeit mit Leben erfüllt und weiter ent-
        wickelt.
        Mit dem Abschluss des europäischen Beschäftigungs-
        paktes auf dem Europäischen Rat in Köln hat die deutsche
        Ratspräsidentschaft unter maßgeblichem Einfluss von
        Bundeskanzler Schröder 1999 einen zentralen Baustein
        zu einer umfassenden europäischen Beschäftigungsstrate-
        gie hinzugefügt. Auf Vorschlag der Bundesregierung
        wurde damals vereinbart, neben den Finanzministern und
        der Europäischen Zentralbank auch die Sozialpartner am
        Dialog zu beteiligen. Deswegen kann ich hier im Ge-
        gensatz zur PDS keine Unterordnung der Lohn – unter
        die Geldpolitik sehen, sondern ein verantwortungsvolles
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 200013778
        (C)
        (D)
        (A)
        (B)
        Zusammenwirken dieser Akteure im Rahmen des Köln-
        Prozesses zwischen Geld-, Finanz- und Lohnpolitik.
        Wir brauchen dieses Zusammenwirken der verschiede-
        nen Elemente. Wir werden in Deutschland und in Europa
        nur Erfolg haben, wenn wir die Wirtschafts-, Struktur-
        und Arbeitsmarktpolitiken miteinander verzahnen. Des-
        wegen ist es auch unsinnig, in die alten Grabenkämpfe
        zwischen nachfrage- und angebotsorientierten Patentlö-
        sungen zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit zu verfallen.
        Die einseitig nachfrageorientierten Vorschläge der PDS
        zur Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik unterstellen,
        dass die EU eine einseitig angebotsorientierte Wirt-
        schaftspolitik betreibe, die Lohndumping, wirtschaftliche
        Erfolglosigkeit und zunehmende soziale Ungleichheit zur
        Folge habe. Wir brauchen aber keine Patentrezepte aus
        Wolkenkuckucksheim. Was wir brauchen, ist ein Zusam-
        menspiel der Wirtschafts-, Sozial- und Beschäftigungspo-
        litik. Wir brauchen Strukturreformen ebenso wie die Ko-
        ordinierung der beschäftigungspolitischen Ziele und den
        Austausch über die Erfahrungen der Mitgliedstaaten bei
        deren Umsetzung.
        Im Rahmen des Luxemburg-Prozesses werden auf eu-
        ropäischer Ebene beschäftigungspolitische Leitlinien ent-
        wickelt, die von den Mitgliedstaaten umzusetzen sind.
        Diese Leitlinien enthalten zum Teil quantifizierte Ziele,
        wie zum Beispiel die Forderung, dass jedem Jugendlichen
        innerhalb von sechs Monaten ein Ausbildungs- oder Ar-
        beitsplatz angeboten wird. Die Leitlinien werden jedes
        Jahr aktualisiert und ihre Umsetzung wird gemeinschaft-
        lich überwacht. Der Rat kann auch Empfehlungen an die
        Mitgliedstaaten richten und damit deren Beschäftigungs-
        politik unterstützen.
        Die diesjährigen Leitlinien, Empfehlungen und der ge-
        meinsame Beschäftigungsbericht wurden in der vergan-
        genen Wochen von den Arbeits- und Sozialministern ver-
        abschiedet und den Staats- und Regierungschefs für ihre
        heute beginnende Tagung in Nizza vorgelegt. Freuen Sie
        sich doch mit uns, dass dieses so genannte Herbstpaket
        die Politik der Bundesregierung bestätigt und uns ermu-
        tigt, sie fortzusetzen. Das gilt insbesondere für die aktive
        Arbeitsmarktpolitik auf hohem Niveau und für die Struk-
        turreformen zur Verbesserung der wirtschafts- und be-
        schäftigungspolitischen Rahmenbedingungen, also vor
        allem die Konsolidierung der Haushalte, die Steuerreform
        und die Rentenreform.
        Die europäische Beschäftigungsstrategie hat sich be-
        währt. Deshalb wird die seit Beginn des Luxemburg-Pro-
        zesses bestehende Struktur der Leitlinien mit ihren vier
        Säulen – der Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit,
        der Förderung des Unternehmergeistes, der Anpassungs-
        fähigkeit von Unternehmen und Arbeitnehmern sowie der
        Chancengleichheit – auch 2001 weitestgehend beibehal-
        ten. Von dieser Art der Koordinierung einen kurzfristigen
        Umschwung auf dem Arbeitsmarkt zu erwarten, wie die
        PDS es zu tun schein, ist naiv. Aber ebenso naiv ist es, zu
        unterstellen, dass solche Leitlinien und vor allem auch der
        Erfahrungsaustausch der Mitgliedstaaten im Rahmen ih-
        rer Formulierung und Umsetzung politisch wirkungslos
        seien.
        Die diesjährige Anpassung konzentriert sich vor allem
        auf eine stärkere Betonung der Rolle der Sozialpartner im
        Rahmen der europäischen Beschäftigungsstrategie und
        des Schwerpunktes „lebenslanges Lernen“.
        Lassen Sie mich auf den letzten Punkt noch einmal be-
        sonders hinweisen. Unsere Gesellschaften befinden sich
        durch die Globalisierung und die Verbreitung der Informa-
        tions- und Kommunikationstechnologien in einem rapiden
        Wandel. Die Begriffe „Wissensgesellschaft“ und „Dienst-
        leistungsgesellschaft“ prägen diesen Wandelpunkt. Im
        Dienstleistungssektor haben die Europäische Union und
        die meisten ihrer Mitgliedstaaten einen großen Nachholbe-
        darf, zum Beispiel gegenüber den Vereinigten Staaten –
        aber auch gegenüber Dänemark oder Schweden. Begreifen
        wir das doch als Chance für einen Aufholprozess bei der
        Beschäftigungsentwicklung; denn der Zuwachs an Arbeits-
        plätzen wird in allen entwickelten Industrieländern schon
        seit einer Reihe von Jahren ausschließlich im Dienstleis-
        tungsbereich erzielt.
        Eine ganz entscheidende Aufgabe liegt allerdings noch
        vor uns – und wenn wir uns ihr nicht stellen, sind alle
        Bemühungen um Stärkung der Wirtschaftskraft und mehr
        Beschäftigung nutzlos –: Dringend nötig ist eine wesent-
        liche Verbesserung unseres gesamten Bildungssystems.
        Die Allgemeinbildung vor allem aber auch die kontinu-
        ierliche berufliche Bildung müssen verbreitet und viel
        stärker auf die neuen Entwicklungen der Informations-
        und Kommunikationstechniken sowie auf den Übergang
        in die Wissensgesellschaft ausgerichtet werden. Die
        Kommission hat in ihren neuen Leitlinien zur Beschäfti-
        gungspolitik zu Recht auf die große Bedeutung des le-
        benslangen Lernens hingewiesen. Auch wir in Deutsch-
        land unternehmen im Rahmen des Aktionsprogramms
        „Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesell-
        schaft des 21. Jahrhundert“ und im Bündnis für Arbeit alle
        Anstrengungen, um den Nachholbedarf zu überwinden.
        Dabei kommt insbesondere den Unternehmen eine be-
        sondere Verantwortung zu, die diese verstärkt wahrneh-
        men.
        Im Rahmen der französischen Präsidentschaft ist es ge-
        lungen, mit der sozialpolitischen Agenda ein sozialpoliti-
        sches Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre zu verab-
        reden. Auch hier steht die Beschäftigung an vorderster
        Stelle. Diese Sozialagenda liegt dem Europäischen Rat in
        Nizza jetzt aktuell zur Verabschiedung vor; die Regie-
        rungschefs kümmern sich also um das Thema.
        Auf dem nächsten Beschäftigungsgipfel im Frühjahr in
        Stockholm soll und muss dann Bilanz gezogen werden.
        Dann können wir feststellen, welche Fortschritte auf dem
        Weg zur Wissensgesellschaft gemacht wurden und ob es
        uns gelungen ist, die Voraussetzungen für ein nachhalti-
        ges wirtschaftliches Wachstum in Europa zu schaffen.
        Ich kann feststellen, dass wir sowohl in Europa als
        auch in Deutschland auf einem sehr guten Weg sind, wenn
        auch zur Vollbeschäftigung noch viel Arbeit vor uns liegt.
        Dabei dürfen wir nicht alles sofort und auf einmal erwar-
        ten. Denn wir müssen unsere Politik der Zusammenarbeit
        und Koordinierung auf europäischer Ebene fortsetzen, um
        gemeinsam Erfolg zu haben.
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000 13779
        (C)
        (D)
        (A)
        (B)
        Dorothea Störr-Ritter (CDU/CSU): Es ist richtig,
        dass die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu den drin-
        gendsten Herausforderungen gehört, vor denen die Euro-
        päische Union steht. Es wäre jedoch völlig falsch, daraus
        abzuleiten, dass es nicht zuallererst die Nationalstaaten
        sein müssten, die zuvorderst zur Bekämpfung der Ar-
        beitslosigkeit in ihren Ländern aufgerufen sind.
        Unterschiedlich strukturierte Nationalstaaten erfordern
        grundsätzlich unterschiedliche Betrachtung und unter-
        schiedliche Lösungen. Innerhalb der letzten Jahre hat es
        sich sogar gezeigt, dass einzelne Staaten, gerade weil sie
        unterschiedliche Konzepte verfolgten, auch unterschied-
        liche Erfolge zu verbuchen hatten.
        Unser eigenes Land erstrahlt dabei nicht in besonders
        hellem Glanz: Für das Jahr 2000 ist in Deutschland von
        einem Wachstum von knapp 2,5 Prozent auszugehen. Da-
        mit wird Deutschland erneut hinter der Wachstumsrate
        der Europäischen Union von circa 3 Prozent zurückblei-
        ben. Und wenn die Regierung einen Rückgang der Ar-
        beitslosigkeit in diesem Jahr um etwa 320 000 Personen
        feiert, so ist das nur die halbe Wahrheit: Der wesentliche
        Teil des Rückgangs der Arbeitslosigkeit ist auf die demo-
        graphische Entwicklung zurückzuführen und nicht auf die
        Politik der derzeitigen Bundesregierung. Arbeitslose sind
        zu Rentnern geworden. Aufgrund des Eintritts geburten-
        schwacher Jahrgänge in das Erwerbsleben verringert sich
        automatisch auch die Zahl der arbeitslosen jungen Men-
        schen.
        Glück für die Regierung – aber keine Entlastung von
        der Verpflichtung, für einen Ausbau der Beschäftigung in
        unserem Land zu sorgen. Und diese Last kann und darf
        nicht auf die europäische Ebene abgewälzt werden. Dies
        wäre zu einfach. Dies wäre so naiv und verantwortungs-
        los, wie die jüngst getätigte Äußerung des Bundeskanz-
        lers, dass wir uns über einen schwachen Euro doch freuen
        sollten, da dies ja schließlich den Export in Deutschland
        ankurbeln würde. So leicht kann man es sich wirklich
        nicht machen – und schon gar nicht als Bundeskanzler des
        bevölkerungsreichsten und ehemals wirtschaftlich erfolg-
        reichsten Landes Europas. Vielleicht ist es auf gerade
        diese Einstellung zurückzuführen, dass wir uns diesbe-
        züglich nur noch im letzten Drittel der europäischen Län-
        der befinden.
        Diesem Problem Herr zu werden und damit auch Voll-
        beschäftigung zu erreichen muss natürlich das Ziel aller
        europäischen Mitgliedstaaten, aber insbesondere aller
        Fraktionen hier im Bundestag und der Bundesregierung
        sein. Wenn ich die Vorschläge des PDS-Antrages – der
        sich in nicht wenigen Punkten kaum von Vorschlägen
        der Regierungskoalition unterscheidet – unter dem Mot-
        to betrachte : „Der Weg ist das Ziel“, so kann ich mit
        großer Sicherheit sagen: Dieser Weg kann niemals zum
        Ziel führen – also darf er schon gar nicht eingeschlagen
        werden.
        Einige Punkte möchte ich besonders aufgreifen:
        Erstens. Die Vorschläge zur Wirtschaftspolitik zielen
        ausnahmslos darauf ab, den Einfluss des Staates bzw. der
        Staaten in die soziale Marktwirtschaft zu vergrößern. Eine
        „gezielte Innovationspolitik“ – die im Kontext des Antra-
        ges nichts anderes heißen kann als „staatliche Inter-
        vention“ – solle sich für den sozial-ökologischen Umbau
        einsetzen. Einer weiteren Privatisierung als Deregulie-
        rung der öffentlichen Infrastruktur – die sich bislang aus-
        nahmslos als Vorteil für die Bürger erwiesen hat – soll ent-
        gegengetreten werden. Das heißt im Klartext: Der Staat
        allein bestimmt, was für die Wirtschaft gut ist und was
        auch die Menschen für gut zu befinden haben. Das ken-
        nen wir. Die Menschen aus den neuen Bundesländern
        können ein Lied vom spürbaren Erfolg einer solchen Po-
        litik singen. Dieses Lied will niemand in Deutschland ein
        zweites Mal singen.
        Zweitens. Über die Europäische Union sollen die Mit-
        bestimmungsrechte ausgebaut werden. Ein Vetorecht für
        Betriebsräte und Gewerkschaften gegenüber Übernah-
        men, Fusionen, Verlagerungen und Betriebsschließungen
        soll vermutlich Arbeitsplätze sichern. Oder soll damit be-
        wusst die Abwanderung großer Unternehmen in den
        außereuropäischen Raum gefördert werden? Ist dies eine
        Strategie, um unser Land bzw. Europa von ungeliebten
        Konzernen zu säubern, weil Gewinn erzielende Unter-
        nehmen nicht in das linke Weltbild passen? Nur frage ich:
        Was werden wohl unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
        nehmer dazu sagen, wenn sie ihre Arbeitsplätze an nicht-
        europäische Arbeitnehmer verlieren? Die Lösung wären
        dann wohl wieder Staatsbetriebe. Der Kreis hätte sich ge-
        schlossen und der Wohlstand der Menschen europaweit
        würde sich nicht einen halben Schritt nach vorne, sondern
        fünf Schritte zurück bewegen.
        Drittens. „Zurück ins Mittelalter“ scheint die Devise
        auch zu heißen bei der Forderung, verbindliche Beiträge
        der Wirtschaft und der Unternehmen zur Verbesserung der
        Beschäftigungslage für mindestens existenzsichernde Ar-
        beit festzuschreiben. Damit werden der Wirtschaft nicht
        nur Fußfesseln angelegt. Solche Festschreibungen sind
        Folterinstrumente, die die Wirtschaft in letzter Konse-
        quenz ganz sicher nicht zum Handeln bringen werden,
        sondern zum Schweigen. Zum Schweigen, weil auch der
        letzte Hauch unternehmerischer Freiheit ausgelöscht wer-
        den würde. Wie dann die nach dem Antrag festzuschrei-
        benden hohen sozialen Standards gewährleistet werden
        sollen – das entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Damit
        befinde ich mich in guter Gesellschaft aller besonnen den-
        kenden Menschen in unserem Land. Zur Arbeitszeitver-
        kürzung in großen Schritten bei vollem Lohnausgleich
        kann ich nur sagen: siehe oben.
        Viertens. Mit ähnlich unsinnigen Zwangsmaßnahmen
        soll auch die Chancengleichheit für Frauen gefördert
        werden. Gestatten Sie mir, um mich nicht zu wiederholen,
        die einfache Frage: Was glauben Sie, wie viele Frauenar-
        beitsplätze Unternehmen bieten können, wenn sie von der
        Bildfläche verschwunden sind?
        Wenn wir in Europa und zuallererst in eigenem Land
        Vollbeschäftigung erreichen wollen, dann sollten wir uns
        auf die positiven Errungenschaften der sozialen Markt-
        wirtschaft berufen: Nach einer Studie des Institutes für
        Mittelstandsforschung fühlen nach einer Selbsteinschät-
        zung mittelständischer Unternehmer 72 Prozent dem Ziel
        verpflichtet, Arbeitsplätze zu erhalten, für 86 Prozent
        steht ganz vorne auf der Rangliste das Ziel „Wachstum
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 200013780
        (C)
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        (A)
        (B)
        des Unternehmens stärken“. Die Bevölkerung verbindet
        mit Unternehmern, ebenfalls laut repräsentativer Um-
        frage, vor allem die Eigenschaft, willensstark zu sein, viel
        zu leisten und hart zu arbeiten.
        Ich meine, wir sollten das Ziel, Vollbeschäftigung zu
        erreichen, in Europa und in Deutschland, jenen ermögli-
        chen, die auch Vollbeschäftigung verwirklichen können.
        Das sind europaweit und deutschlandweit eben diese Un-
        ternehmerinnen und Unternehmer, die aber Freiheiten zur
        Selbstbestimmung brauchen. Sie brauchen ausreichend
        Freiheit, ihre unternehmerischen Ziele verwirklichen zu
        können. Denn nur dann können sie das von der Bevölke-
        rung bescheinigte Durchhaltevermögen, ihre Tüchtigkeit
        und ihr Verantwortungsbewusstsein zum Ausbau und
        Aufbau von Arbeitsplätzen auch einsetzen. Das wollen
        und dürfen wir nicht verhindern. Deshalb lehnen wir ei-
        nen solchen Verhinderungsantrag mit Entschiedenheit ab.
        Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
        Wir müssen hier nicht über unsere Ziele streiten, denn
        selbstverständlich würden auch wir gerne die Arbeitslo-
        sigkeit in Europa reduzieren. Diskutieren müssen wir je-
        doch über den Weg hin zu diesem Ziel. Dabei müssen wir
        natürlich auch bedenken, dass wir in Europa nicht alleine
        sind. Es gilt, die Interessen von 15 Mitgliedstaaten zu
        koordinieren.
        Populistische Forderungen helfen uns nicht weiter.
        Konkretes Handeln ist gefragt und da sind wir seit zwei
        Jahren auf einem guten Weg.
        Allerdings gilt gerade im Bereich Beschäftigungspo-
        litik, dass dezentrale Ansätze notwendig sind, um die re-
        gionalen und strukturellen Besonderheiten durch gezielte
        Maßnahmen zu berücksichtigen. Die gilt europaweit und
        national.
        Den Kollegen von der PDS will ich in aller Deutlich-
        keit eines sagen: Zur Bekämpfung der Massenarbeitslo-
        sigkeit reicht es eben nicht aus, einfach Geld in europä-
        ische Beschäftigungsprogramme zu stecken, in der
        Annahme, dies ermögliche langfristig eine positive Ent-
        wicklung auf dem Arbeitsmarkt.
        Dies ist ein Trugschluss. Wir brauchen einen gesunden
        Mix aus angebots- und nachfrageorientierter Beschäfti-
        gungspolitik. Dazu gehört auch eine nachhaltige Finanz-
        politik in Deutschland und in Europa. Begriffe wie Spa-
        ren und Haushaltsdisziplin scheinen für Sie nach wie vor
        Fremdwörter zu sein.
        Wir hingegen wollen nicht nur Beschäftigungspolitik,
        sondern auch Schuldensenkung betreiben. Wir lehnen ein
        Leben auf Pump ab, denn dies ist eine Zumutung für
        zukünftige Generationen.
        Die Steuerreform, die Senkung von Steuern und Abga-
        ben, hat aber gerade kleine Einkommen entlastet und zu-
        sätzlich Nachfrage geschaffen. Das hat die Erfolge der Ar-
        beitsmarktsentwicklung befördert. Dies ist der richtige
        Weg, denn unser Ziel sind Arbeitsplätze im ersten Ar-
        beitsmarkt. Der Weg zur hohen Beschäftigung liegt im
        ersten Arbeitsmarkt. Der zweite Arbeitsmarkt ergänzt und
        stützt, er ist aber nicht die Lösung des Problems.
        Seit zwei Jahren unternehmen wir nun heftige An-
        strengungen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. In al-
        len Politikbereichen ist dies eine zentrale Aufgabe. Wir
        verzahnen Steuerpolitik, Finanzpolitik, Haushaltskonso-
        lidierung mit der Arbeitsmarktpolitik.
        Und die Erfolge dieser Politik geben uns Recht. Die Ar-
        beitslosigkeit ist zurückgegangen. Die Zahl der Beschäf-
        tigten wird in diesem Jahr und auch im nächsten Jahr um
        500 000 steigen. Damit ist die Beschäftigung stärker ge-
        wachsen als jemals zuvor in den vergangenen zehn Jahren.
        Wir werden im nächsten Jahr diese erfolgreiche Politik
        weiterführen. Im nächsten Haushalt werden wir gerade in
        den Bereichen Arbeitsmarktpolitik und Bildung und Qua-
        lifizierung weitere Prioritäten setzen. Wir haben zum Bei-
        spiel die Aktion Beschäftigungshilfen für Langzeitar-
        beitslose verlängert. Auch der deutliche Rückgang der
        Jugendarbeitslosigkeit ist ein Erfolg des JUMP-Program-
        mes. Wir werden dieses Programm fortführen. Zum ers-
        ten Mal gibt es mehr Ausbildungsplätze als Bewerber.
        Leider ist das nicht in allen Teilen Deutschlands der
        Fall. Bestimmte Regionen – insbesondere der Osten –
        sind ein Problem. Die Schwierigkeiten im Osten betreffen
        Förderprogramme auf nationaler Ebene. Hier sind wir auf
        dem richtigen Weg. Wir verstetigen die aktive Arbeits-
        marktpolitik auf hohem Niveau. Wir werden im Zuge des
        JUMP-Programmes höhere Fördermengen in die neuen
        Bundesländer fließen lassen.
        Im nächsten Jahr werden wir die Instrumente der Ar-
        beitsförderung – SGB III – verbessern. Es ist dringend
        nötig, die Arbeitsförderung neu zu gestalten. Zum Bei-
        spiel bekommen die Arbeitsämter vor Ort eine größere
        Flexibilität bei der Verwendung der finanziellen Mittel
        eingeräumt.
        Die PDS fordert für die Gewerkschaften eine produk-
        tivitätsorientierte Lohnpolitik. Sie wissen so gut wie ich,
        dass die Lohnpolitik den Tarifparteien vorbehalten ist.
        Das ist auch gut so. Es gibt keinen Grund, hier in die Ta-
        rifautonomie einzugreifen. Allerdings hat das Bündnis für
        Arbeit längst Verabredungen für eine beschäftigungsori-
        entierte Lohnpolitik getroffen. Dies ist ein guter Erfolg.
        Ich finde, wir sind auf einem sehr guten Weg, mit unse-
        rer Politik des Sparens und Gestaltens die Arbeitslosigkeit
        zu bekämpfen. Uns muss man nicht zum Jagen tragen.
        Dirk Niebel (F.D.P): Die Bekämpfung der Arbeits-
        losigkeit ist ein Schlüsselthema in vielen europäischen
        Ländern. Die Hauptproblemgruppen sind durchgängig
        Geringqualifizierte, Langzeitarbeitslose und die jugend-
        lichen Arbeitslosen. Es klingt sinnvoll, Arbeitsmarktpro-
        bleme durch eine gemeinsame aktive Arbeitsmarktpolitik
        und gemeinsame Ziele zur Bekämpfung der Arbeitslosig-
        keit zu formulieren. Unterschiedliche Entwicklungen und
        Ausprägungen in den einzelnen Ländern fordern aller-
        dings unterschiedliche Ansätze zur Beseitigung der über-
        wiegend strukturell bedingten Arbeitslosigkeit.
        Dabei wird immer auch eine Flexibilisierung der Ar-
        beitsmärkte angemahnt, um eine Anpassung an den wirt-
        schaftlichen Wandel zu ermöglichen. Die beschäftigungs-
        politischen Leitlinien des Europäischen Rats von
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000 13781
        (C)
        (D)
        (A)
        (B)
        Luxemburg 1997 haben keine rechtlich verbindliche Wir-
        kung in den Mitgliedstaaten. Sie werden eher mit einer de-
        fizitär ausgerichteten Beurteilung genutzt, zum Beispiel
        zur Bloßstellung nationaler Fehlleistungen. Es stehen
        auch keine Mittel zur Verfügung, die Verbindlichkeit der
        beschäftigungspolitischen Leitlinien zu erhöhen.
        Es gibt allerdings auch Stimmen, die eine europäische
        Beschäftigungspolitik sehr kritisch sehen und bedenklich
        finden. Möglicherweise wird den unterschiedlichen Be-
        dürfnissen der Regionen in gemeinsamen Leitlinien nicht
        genügend Rechnung getragen. Eine klare Zuordnung der
        Verantwortung wird ebenfalls erschwert. Ohne entspre-
        chende Arbeitsmarktreformen werden alle Ansätze wir-
        kungslos bleiben.
        Der Abbau der Arbeitslosigkeit kann deshalb nicht
        wirklich auf europäischer Ebene geleistet werden. Der
        Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs
        kann wirtschaftspolitische Impulse geben und gemein-
        schaftliche Initiativen zur beschäftigungswirksamen Aus-
        schöpfung des Wirtschaftswachstums unterstützen. Auch
        eine bessere Abstimmung von Arbeitsnachfrage und Ar-
        beitsangebot ist sicher sinnvoll. Aber die entsprechenden
        Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit müssen auf natio-
        naler Ebene ergriffen werden.
        Ein internationaler Vergleich von Arbeitslosen- und
        Beschäftigungsquoten kann den Weg für das dringend
        notwendige Umdenken in Deutschland frei machen. Im
        Vergleich mit den USA fällt die höhere Beschäftigung
        dort gleich ins Auge. In der EU steht ein hohes ungenutz-
        tes Arbeitskräftepotenzial zur Verfügung. Eine höhere Be-
        schäftigungsquote entlastet die Sozialsysteme und ist des-
        halb mehr als nur wünschenswert.
        Durch den Europäischen Sozialfonds, den Europä-
        ischen Fonds für regionale Entwicklung und andere
        Aktionsprogramme werden erhebliche Mittel für die
        nationalen Arbeitsmärkte zur Verfügung gestellt. In Ein-
        zelfällen wirken sie sich zur Flexibilisierung und Er-
        schließung neuer Arbeitsmärkte in wachstumsintensiven
        Sektoren aus. Hier ist eine sorgfältige Kontrolle erforder-
        lich, wie diese Mittel verwendet werden und wie nach-
        haltig sie sich auswirken.
        Die rot-grüne Regierung beteiligt sich kräftig an Ab-
        sichtserklärungen zur Senkung der Arbeitslosigkeit. Die
        demographische Entwicklung führt in Deutschland zu ei-
        ner Verringerung der Arbeitslosenzahl. Es verlassen jähr-
        lich etwa 200 000 bis 250 000 mehr Arbeitnehmer den
        Arbeitsmarkt, als neue kommen. Zu der besseren Arbeits-
        losenstatistik hat Rot-Grün bisher keinen Handschlag bei-
        getragen.
        Viele arbeitsmarktpolitische Erfolge der Regierung
        Kinkel/Kohl sind durch so genannte Reformgesetze
        zurückgenommen worden. Der hohe bürokratische Auf-
        wand bei den Neuregelungen zur so genannten Schein-
        selbstständigkeit und zu den geringfügigen Beschäftigun-
        gen hat zahlreiche Arbeitsplätze gekostet oder in die
        Schattenwirtschaft verdrängt.
        Rot-Grün blockiert Innovation und Unternehmergeist
        durch zusätzliche Regulierung wie zuletzt beim Gesetz
        zur Teilzeitarbeit und zu befristeten Arbeitsverhältnissen.
        Das Gegenteil wäre notwendig gewesen, um neue Ar-
        beitsplätze zu schaffen.
        Wie die F.D.P. fordern Gutachter und Experten, dass
        die verkrusteten Strukturen auf dem Arbeitsmarkt aufge-
        brochen werden müssen. Das Tarifvertragsrecht muss
        weiterentwickelt und mehr Entscheidungskompetenz in
        die Verantwortung der Betriebe gegeben werden. Arbeits-
        marktpolitische Mittel wie Arbeitsbeschaffungs und
        Strukturanpassungsmaßnahmen müssen auf ihre Effizi-
        enz überprüft werden. Wenn sie nicht die erwünschten Er-
        folge zeigen, müssen die Konsequenzen gezogen werden.
        All dies kann nur auf nationaler Ebene geleistet wer-
        den.
        Dr. Klaus Grehn (PDS):Man kann leider nicht sagen,
        dass das Thema der existenzsichernden Erwerbsarbeit
        von mehreren Hundert Millionen Menschen, die in Eu-
        ropa leben, unaktuell geworden und von der Tagesord-
        nung verschwunden ist. Der Antrag unserer Fraktion be-
        zog sich zwar auf die Vorbereitungen des EU-Gipfels in
        Lissabon, wir könnten ihn aber auch für den jetzigen Gip-
        fel in Nizza gestellt haben; denn nach wie vor bleibt allein
        die statistisch erfasste Arbeitslosigkeit von 17 Millionen
        Bürgerinnen und Bürgern der Union ein nicht hinnehm-
        bares Übel unserer Zeit.
        Angesichts der Zunahme von nicht existenzsichernden
        und damit nicht armutsfesten prekären und Unterbeschäf-
        tigungsarbeitsverhältnissen hat dieses Thema an Aktua-
        lität gewonnen. Während für die Arbeitslosen das „Glas
        leer ist“, ist es für die prekär Beschäftigten bereits „halb
        leer“.
        Wir wollen den Gremien der Europäischen Union als
        Ganzes und der deutschen Bundesregierung im Einzelnen
        nicht vorwerfen, sie verfolge gänzlich falsche Wege in ih-
        rer Beschäftigungspolitik oder sie hätten keinerlei Erfolge
        errungen. Wir sehen sehr wohl, dass in Irland mit massi-
        ver Hilfe der europäischen Fonds und bei kluger Nutzung
        der dargebotenen Möglichkeiten der Förderstrukturen die
        Beschäftigungsquote nach oben geschnellt ist, die Ar-
        beitslosigkeit von einst über 17 Prozent auf unter 6 Pro-
        zent gesunken ist. Deutsche und irische Arbeitslosenorga-
        nisationen stehen in engem Kontakt, sodass wir wissen,
        dass dieser Umschwung tatsächlich eingetreten ist. Aus
        Spanien werden Teilerfolge berichtet und sicher ließen
        sich weitere positive Beispiele hinzufügen. Nicht zuletzt
        nutzt auch Deutschland die Möglichkeiten der EU-Fonds.
        Wir erinnern daran, dass mit Mitteln etwa des Europä-
        schen Sozialfonds die Bundesländer und die Bundesan-
        stalt für Arbeit mehr Zielgruppen erreichen und intensiver
        helfen konnten.
        Unsere Fraktion hat auch ausdrücklich und wiederholt
        den Wechsel begrüßt, den die rot-grüne Koalition in der
        europäischen Beschäftigungspolitik vollzogen hat; denn
        die Weichen für Konstruktivität und Aufgabe der Blocka-
        dehaltung in Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsfragen
        wurden nicht zuletzt während der deutschen EU-Ratsprä-
        sidentschaft und auf dem Kölner Gipfel gestellt. Wir an-
        erkennen die Tatsache, dass mit den beschäftigungspoliti-
        schen Leitlinien und den nationalen Aktionsplänen in
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 200013782
        (C)
        (D)
        (A)
        (B)
        Europa und in jedem einzelnen Mitgliedsland der Union
        der Abbau der Arbeitslosigkeit und die Schaffung neuer
        Arbeitsplätze angegangen wird.
        Dennoch: Fonds können immer nur ausgleichen, er-
        gänzen, korrigierend eingreifen. Die Grundlage muss eine
        richtige Politik sein, auch eine richtige Wirtschaftspolitik.
        Dabei jedoch hat sich ein Wechsel nicht vollzogen. Das
        stellt die erreichten Fortschritte wieder infrage und ge-
        fährdet einen dauerhaften oder nachhaltigen, wie man
        neu-deutsch in der Brüssler Terminologie sagt – Um-
        schwung.
        Auch die rot-grüne Koalition und die heutige Bundes-
        regierung verfolgen den gleichen neoliberalen Wirt-
        schaftskurs wie ihre Vorgänger. Im Kern und für die Be-
        schäftigungslage bedeutet das, dass unter dem Motto des
        Standortewettbewerbs der Wirtschaft bedeutende Zuge-
        ständnisse gemacht werden, die auf Kosten der Arbeit-
        nehmer, der Sozialhilfeempfänger, der Rentner und der
        Arbeitslosen gehen. Dafür stehen viele Einzelmaßnah-
        men von der Deckelung der Sozialhilfe bis zur Absenkung
        der Bemessungsgrundlage für die Arbeitslosenhilfe oder
        die Kürzungen in der geplanten Rentenreform.
        Die vorgebliche Notwendigkeit, „den Faktor Arbeit zu
        entlasten“ führt zu der Auffassung auch bei dieser Bun-
        desregierung, dass deftige Eingriffe und Kürzungen im
        sozialen Bereich die Unternehmen in die Lage versetzen,
        effektiver und mit gesteigerter Produktivität zu wirtschaf-
        ten.
        Das führt letztendlich zu nachhaltigem Wirtschafts-
        wachstum und mehr und neuen Arbeitsplätzen. Zur Be-
        stätigung ihrer. Politik ist die Bundesregierung sogar be-
        reit; die tatsächliche Lage auf dem Arbeitsmarkt
        schönzureden und den leichten Rückgang der statistisch
        erfassten Arbeitslosigkeit eben dieser ihrer Politik zuzu-
        schreiben. Dabei ist weithin bekannt, dass Frühverren-
        tung, prekäre Beschäftigung, die demographische Ent-
        wicklung und der starke Zuwachs der nun sozial-
        versicherungspflichtigen 630-DM-Jobs als alleinige Ein-
        kommensart auf 3,7 Millionen die tatsächlich anhaltend
        hohe Massenarbeitslosigkeit verdecken helfen. Es muss
        auch diese Bundesregierung nachdenklich stimmen, dass
        parallel zu den viel zitierten Erfolgen auf dem Arbeits-
        markt die Armut in allen europäischen Ländern wächst
        und nun laut Statistik bei rund 55 Millionen liegt. Diese
        gegenläufige Entwicklung weist darauf hin, dass die Eta-
        blierung eines nicht existenzsichernden Niedriglohnsek-
        tors in Europa und auch in Deutschland zumindest billi-
        gend in Kauf genommen, wenn nicht gar angestrebt wird.
        Das ist die Kehrseite bzw. integraler Bestandteil des
        Neo-Liberalismus in der Wirtschaftspolitik.
        Diese Politik hat zur Folge, das es die Bundesregierung
        als ihre Aufgabe ansieht, alle sozialen Sicherungssysteme
        zu „reformieren“, das heißt, abzubauen. Fiskalische Be-
        gründungen müssen dazu herhalten, den Sozialstaat in-
        frage zu stellen. Dabei ist längst klar erwiesen, dass die
        Unternehmen und vor allem die Konzerne den Abbau der
        Sozialleistungen und weitere Maßnahmen bei der Sen-
        kung der Lohnnebenkosten fast ausschließlich zur maßlo-
        sen Steigerung ihrer Profite und zum forcierten Abbau
        von Arbeitsplätzen genutzt haben; neue haben sie nur in
        geringem Umfang geschaffen.
        Arbeitslosigkeit und Armut gehören also weiterhin zu
        den Begleiterscheinungen des europäischen Einigungs-
        prozesses. Das darf nicht einfach übergangen werden.
        Wie moralisch niederschmetternd ist die Tatsache, dass
        die Sterblichkeitsrate bei Arbeitslosen dreifach höher ist
        als im Durchschnitt der Arbeitnehmer, die Morbidität bei
        Arbeitslosen fast doppelt so hoch wie bei Nicht-Arbeits-
        losen und die Häufigkeit psychatrischer Krankheiten bei
        Arbeitslosen um das 7,5-fache höher sind.
        Nicht vergessen werden darf auch die Tatsache, dass
        selbst die Vorzeigeländer der beschäftigungspolitischen
        Erfolge der Europäischen Union, – erst Recht Deutsch-
        land – einen hohen und anwachsenden Sockel von Lang-
        zeitarbeitslosen haben, die von diesen Erfolgen nicht pro-
        fitieren. Alle scheinbar wissenschaftlichen Maßnahmen
        zur „Früherkennung“ von Langzeitarbeitslosigkeit, die in
        den Beschäftigungsplänen der Unionsmitglieder durch-
        aus enthalten sind, ändern nichts Bestand bzw. Anstieg
        der bestehenden Langzeitarbeitslosigkeit.
        Die Lage auf dem Arbeitsmarkt Ost wird seit kurzem
        verstärkt schöngeredet. Sie ist trotzdem mit einer doppelt
        so hohen Rate wie im Westen auch 10 Jahre nach der Wirt-
        schafts- und Währungsunion nicht bewältigt. Das ver-
        heißt nichts Gutes für die anstehende Erweiterung der EU;
        denn die politischen Defizite werden besonders in der
        Ausgestaltung der sozialen Sicherungssysteme und auf
        dem Arbeitsmarkt sichtbar werden.
        Niemand verrät ein Konzept, wie die Umwandlung
        bisheriger beschäftigungsintensiver Wirtschaftszweige in
        den mittel- und osteuropäischen Ländern sich vollziehen
        soll. Schon in den neuen Bundesländern erwies sich die
        Seligsprechung der Privatisierung als untaugliches Mittel.
        Der abzusehende riesige „Überhang“ an billigen Arbeits-
        kräften hat auch Auswirkungen auf die Beschäfti-
        gungslage in ganz Europa. Die zu erwartenden sozialen
        Probleme in den Beitrittsländern kann man ihnen nicht
        selbst überlassen unter dem Motto, dass sie erst aufge-
        nommen werden, wenn sie „reif“ dafür sind.
        Ob der Gipfel in Nizza daran etwas ändern wird, ist of-
        fen. Die bisherige Europapolitik erweist sich immer deut-
        licher als unvollständig und nicht bis zu Ende gedacht, als
        allzu lineares Weiterrechnen des Bestehenden. Das jedoch
        reicht schon längst nicht mehr aus. Der vorliegende An-
        trag der PDS schlägt konkrete Veränderungen in wichti-
        gen Bereichen der Wirtschafts- und Beschäftigungspoli-
        tik vor.
        Es muss die versammelten Regierungschefs der
        Mitgliedstaaten auch nachdenklich stimmen, dass Zehn-
        tausende Menschen der Union, Gewerkschafter, Umwelt-
        schützer, Arbeitslose und ganz normale Bürgerinnen und
        Bürger mit ihren Forderungen auf die Straße gehen. Sie
        fordern ein Europa der Bürger, sie fordern den Erhalt und
        den Ausbau hoher und der europäischen Kultur und Leis-
        tung angemessener sozialer Standards, sie fordern – wie
        in Lissabon versprochen und zu wenig sichtbar – eine Po-
        litik der Vollbeschäftigung, des Schutzes der Umwelt, der
        Menschlichkeit, der Friedenserhaltung und der Toleranz
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000 13783
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        und eine entsprechend weiter entwickelte Grundrechte-
        Charta.
        Mit ihnen fordert die PDS die Weiterführung dieses
        Prozesses, um die neuen Herausforderungen zu bewälti-
        gen und eine Wende zum Besseren auch in der Wirt-
        schafts-, Sozial- und Beschäftigungspolitik herbeizu-
        führen.
        Anlage 4
        Zu Protokoll gegebene Reden
        zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über
        Rahmenbedingungen für elektronische Signatu-
        ren und zurÄnderung weitererVorschriften (Ta-
        gesordnungspunkt 16)
        Hubertus Heil (SPD): „Bezahlen Sie einfach nur mit
        Ihrem guten Namen“ verheißt uns seit Jahren ein bekann-
        ter Kreditkartenanbieter in seiner Werbung. Nun, das war
        bisher gar nicht so einfach, wie es uns diese Reklame
        glauben machen wollte. Rechts- und Geschäftsverkehr
        über neue Medien, also per digitaler Signatur, ist bis heute
        mit einer Reihe von juristischen Unwägbarkeiten belastet.
        Insbesondere im grenzüberschreitenden Geschäfts- und
        Rechtsverkehr haben sich unsere bislang geltenden natio-
        nalen rechtlichen Bestimmungen bei der Beseitigung die-
        ser Unsicherheiten als unzureichend erwiesen.
        Mit dem neuen Signaturgesetz setzt Deutschland als ei-
        nes der ersten Länder Europas die Richtlinie über die ge-
        meinsamen Rahmenbedingungen für elektronische Si-
        gnaturen um. Damit wird das deutsche Signaturrecht auf
        eine europäische Basis gestellt.
        Das Gesetz schafft die Sicherheitsinfrastruktur für
        elektronische Signaturen mit Rechtswirkung. Dazu
        gehört zum einen die „qualifizierte elektronische Signa-
        tur“. Damit wird es in Zukunft möglich sein, im elektro-
        nischen Rechts- und Geschäftsverkehr den Urheber und
        die Integrität von Daten zuverlässig festzustellen. Es wer-
        den die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die elek-
        tronische Signatur als Ersatz für die handschriftliche Un-
        terschrift mit entsprechender Rechtswirkung gelten kann.
        Da bisher viele Kunden wegen mangelnder Sicherheit
        keine Geschäfte über das Internet getätigt haben, wird mit
        der EU-weit einheitlichen „qualifizierten elektronischen
        Signatur“ der elektronische Handel weiteren Auftrieb er-
        halten. Das neue Signaturgesetz soll Anfang 2001 in Kraft
        treten und ersetzt die rechtlichen Bestimmungen aus dem
        Jahre 1997. Zum anderen greift das neue Signaturgesetz
        die Ergebnisse der Evaluierung des geltenden Rechts
        durch Klarstellungen auf, hier zum Beispiel hinsichtlich
        der Befugnisse der Berufskammern oder der Funktionen
        der Zertifizierungsdiensteanbieter.
        Lassen sie mich an dieser Stelle die wesentlichen Be-
        stimmungen des Gesetzes noch einmal rekapitulieren. Das
        Signaturgesetz sieht folgende wesentliche Anpassungen
        an die EU-Signaturrichtlinie vor: erstens die Festlegung
        von EU-weit einheitlichen rechtlichen Rahmenbedingun-
        gen für elektronische Signaturen mit Rechtswirkung;
        zweitens die Angleichung der allgemeinen Sicherheitsan-
        forderungen an Zertifizierungsstellen und technische Si-
        gnaturkomponenten entsprechend den gemeinsamen euro-
        päischen Standards der Signaturrichtlinie; drittens den
        Wegfall der Genehmigungspflicht für Zertifizierungsstel-
        len nach geltendem Signaturgesetz; stattdessen Ein-
        führung eines allgemeinen Aufsichtssystems entsprechend
        der Signaturrichtlinie; viertens die Beibehaltung des Si-
        cherheitsniveaus nach geltendem Signaturgesetz bei der
        Prüfung von Zertifizierungsstellen und technischen Si-
        gnaturkomponenten über die Einführung einer freiwilli-
        gen Akkreditierung für Zertifizierungsdiensteanbieter.
        Damit erhalten akkreditierte Zertifizierungsdiensteanbie-
        ter die Berechtigung, im Geschäftsverkehr mit der umfas-
        send geprüften Sicherheit für ihre Zertifikate zu werben;
        fünftens die Bestandsschutzregelung für Zertifizierungs-
        diensteanbieter, die bereits nach geltendem Signaturge-
        setz geprüfte Leistungen oder Produkte anbieten; sechs-
        tens die Aufnahme einer Regelung zur Haftung von
        Zertifizierungsdiensteanbietern verbunden mit der Ver-
        pflichtung zur ausreichenden Deckungsvorsorge.
        Für die SPD-Bundestagsfraktion möchte ich an dieser
        Stelle der Bundesregierung und insbesondere den Mitar-
        beiterinnen und Mitarbeitern des Bundeswirtschaftsminis-
        teriums recht herzlich danken. Mit diesem Gesetz setzt
        Deutschland nicht nur eine EU-Richtlinie als einer der ers-
        ten Mitgliedstaaten der Union um. Dieses Gesetz schafft
        zudem Rechtssicherheit und damit Vertrauen. Es ist dieses
        Vertrauen, das wir brauchen, damit sich der elektronische
        Handels- und Rechtsverkehr in Deutschland umfassend
        entfalten kann.
        Im Jahre 1998 hatten nach einer Studie des Verbands
        der Elektronik- und Informationstechnik lediglich 45 Pro-
        zent der Deutschen den Eindruck, dass der Weg in die In-
        formationsgesellschaft mehr Vorteile als Nachteile bringt.
        Es war und ist an uns als Gesetzgeber, dem aus dieser
        Umfrage sprechenden Misstrauen durch aktives Handeln
        zu begegnen.
        Dafür haben wir Sozialdemokraten zwei Prioritäten:
        Erstens setzen wir auf eine Informationsgesellschaft für
        alle. Unser Programm „Innovation und Arbeitsplätze in
        der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts“ und
        die vom Bundeskanzler erklärten „Zehn-Punkte“ be-
        schreiben dazu die entsprechenden konkreten Maßnah-
        men. Wir wirken damit einer drohenden digitalen Spal-
        tung der Gesellschaft in User und Loser entgegen.
        Zweitens begegnen wir tatsächlichen materiellen Be-
        fürchtungen und Rechtsunsicherheiten durch entspre-
        chendes gesetzgeberisches Handeln.
        Dieses Gesetz zur elektronischen Signatur ist ein zen-
        traler Baustein zur Weiterentwicklung des Rechtsrahmens
        für diesen dynamischen und zukunftsträchtigen Prozess.
        Wir tragen dabei dem Erfordernis Rechnung, dass die
        Wirtschaft in der Informationsgesellschaft einen klaren
        – aber weit gefassten und flexiblen – Rechtsrahmen
        braucht. Wir verfahren daher nach dem Motto „So viel
        Freiraum wie möglich, so viel Regulierung wie nötig“ und
        setzten auf den engen Dialog mit Wirtschaft und Wissen-
        schaft. Aus diesem Dialog wissen wir auch, dass hin-
        sichtlich der organisatorischen und technischen Voraus-
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 200013784
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        setzungen deutsche Zertifizierungsdiensteanbieter hier
        quasi in den Startlöchern stehen.
        Die SPD-geführte Bundesregierung leistet mit diesem
        Gesetz einen wichtigen Beitrag für die Modernisierung
        unserer Volkswirtschaft. Wir sorgen also auch hier für
        mehr Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäfti-
        gung in Deutschland.
        Margareta Wolf (Frankfurt) (BÜNDNIS 90/DIE
        GRÜNEN): Das Internet bietet großartige neue Chancen
        für eine bürgerfreundlichere Verwaltung, für mehr Demo-
        kratie, für neue Dienstleistungen, für neue Jobs. Verträge
        können im Netz geschlossen, Meldungen beim Einwoh-
        nermeldeamt digital vorgenommen werden, Bankge-
        schäfte können vom heimischen PC aus erledigt werden.
        Die digitale Modernisierung der öffentlichen Verwaltung
        ist ein wichtige Voraussetzung für ihre Effizienz und Bür-
        gerfreundlichkeit. Der Einsatz von E-Commerce wird zur
        Frage der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Auch
        Wahlen könnten über das Internet abgewickelt werden.
        Hier entstehen neue Chancen für mehr Demokratie und
        Bürgerbeteiligung. Der Landesverband Baden-Würtem-
        berg meiner Partei hat kürzlich den weltweit ersten digi-
        talen Parteitag durchgeführt.
        Transaktionen im Netz müssen die gleiche Rechtsver-
        bindlichkeit entfalten wie die persönliche Unterschrift.
        Der Gesetzentwurf über die Rahmenbedingungen für
        elektronische Signaturen definiert Voraussetzungen für
        die sichere Ausstellung digitaler Signatursysteme. Darü-
        ber hinaus schaffen wir die rechtlichen Voraussetzungen
        für die Gültigkeit digital abgeschlossener Verträge mit ei-
        nem Gesetzentwurf zur Anpassung der Formvorschriften
        des Privatrechts an den modernen Rechtsgeschäftsver-
        kehr, den wir zusammen mit dem Gesetz zur Umsetzung
        der EU-E-Commerce-Richtlinie im nächsten Jahr hier
        diskutieren werden.
        Digitale Signaturen müssen fälschungssicher sein, da-
        mit Vertrauen in das digitale Bezahlen oder die Abgabe
        der Stimme am PC entsteht. Die Anerkennung durch mög-
        lichst viele Staaten ist Voraussetzung, dem internationalen
        Charakter des Netzes gerecht zu werden.
        In der Bundesrepublik ist mit dem im Rahmen des
        IukDG verabschiedeten Signaturgesetz relativ früh ein
        Rechtsrahmen für die digitale Signatur geschaffen wor-
        den. Allerdings hat er bisher keine breite Verbreitung ge-
        funden Mit dem Gesetz, das wir heute zum ersten Mal im
        Deutschen Bundestag diskutieren, passen wir die deut-
        sche Gesetzgebung an die in der Europäischen Union in
        der Signaturrichtlinie vereinbarten Standards an und
        schaffen damit ein mehrstufiges System der digitalen Si-
        gnatur und damit die Voraussetzung für eine schnellere
        Verbreitung digitaler Signaturen. Die Richtlinie schafft
        einen einheitlichen Rechtsrahmen für Europa.
        Das Gesetz definiert drei Stufen von elektronischen
        Signaturen: Es gibt die Möglichkeit, einfache Signaturen
        zu verwenden, an die keine besonderen qualitativen An-
        sprüche gestellt werden. Als zweite Möglichkeit regelt
        das Gesetz qualitative Ansprüche an Unternehmen, die
        qualifizierte Signaturen ausstellen. Sie unterliegen einem
        allgemeinen Aufsichtssystem: Ein noch höheres Sicher-
        heitsniveau kann durch die Verwendung von Signaturen
        eines Unternehmens erreicht werden, das sich zuvor bei
        der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunika-
        tion hat akkreditieren lassen. Für Transaktionen mit
        Behörden können Signaturen von akkreditierten Signa-
        turschlüssel-Unternehmen durch Rechtsvorschrift ver-
        langt werden.
        Damit können unterschiedliche Sicherheitslevels für
        unterschiedliche Transaktionen gewählt werden. Unter-
        nehmen und Verbraucherinnen und Verbraucher, Bund
        und Länder werden jeweils darüber entscheiden, welches
        das jeweils für eine Transaktion notwendige Sicherheits-
        niveau ist.
        Dies entspricht der Situation offline, Sicherheitsni-
        veaus werden dem jeweiligen Gefährdungspotenzial an-
        gepasst. Auch die Kosten des jeweiligen Systems können
        damit angepasst werden – Kaugummis werden auch nicht
        im Geldtransporter ausgeliefert. Eine Voraussetzung für
        die schnelle Verbreitung digitaler Signaturen wird damit
        geschaffen.
        Notwendig ist darüber hinaus die umfassende Infor-
        mation der Verbraucher und Verbraucherinnen über die
        digitale Signatur. Hier sind die Unternehmen gefordert.
        Auch die Bundesregierung wird hier im Rahmen ihrer Ak-
        tivitäten zur Gestaltung des Weges in die Informationsge-
        sellschaft ihren Beitrag leisten. Die Menschen müssen in
        die Lage versetzt werden, die Qualität der jeweils ver-
        wendeten Signaturschlüssel zu unterscheiden. Nur so
        kann das notwendige Vertrauen geschaffen werden.
        Rainer Funke (F.D.P.): In seinem Grundanliegen wird
        der Gesetzentwurf über Rahmenbedingungen für elek-
        tronische Signaturen und zur Änderung weiterer Vor-
        schriften von der F.D.P.-Bundestagsfraktion begrüßt. Der
        moderne Dienstleistungsstaat des 21. Jahrhunderts benö-
        tigt klare, sichere und praktikable Regelungen im Bereich
        der qualifizierten elektronischen Signatur.
        Dabei darf es keine deutsche Insellösung geben, die
        zwar möglicherweise den höchsten technischen An-
        forderungen genügt, aber in der Praktikabilität hinter den
        europäischen Standards hinterherhinkt. Unsere Wirtschaft
        wird im globalen Wettbewerb dann einen Vorteil haben,
        wenn der elektronische Rechts- und Geschäftsverkehr
        sich schnell und sicher entwickelt und ihn – dieses ist nach
        meiner Ansicht bei neuen Technologien der wesentlichste
        Punkt – schnell das Vertrauen der Nutzer in Wirtschaft
        und Privatleben erlangt.
        Insofern ist es auch richtig, dass der Gesetzentwurf die
        Auswertung der Erfahrungen des noch geltenden Sig-
        naturgesetzes berücksichtigt. Allerdings sollten wir hier
        und heute nicht vergessen, dass mit dem Gesetzentwurf
        über Rahmenbedingungen für elektronische Signaturen
        nur das Fundament für die eigentlich wichtige Frage der
        Rechtswirkung qualifizierter elektronischer Signaturen
        gelegt wird.
        Der Gesetzentwurf zur Anpassung der Formvorschrif-
        ten des Privatrechts an den modernen Rechtsgeschäfts-
        verkehr hätte eigentlich mit diesem Gesetzentwurf ver-
        bunden werden müssen. Wir sollten als Bundestag bei
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000 13785
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        neuen Technologien darauf achten, dass sie in unser
        Gesamtsystem umfassend eingebunden werden. Im Rah-
        men der Beratungen des Gesetzentwurfes in den Aus-
        schüssen sollten wir allerdings noch prüfen, ob nicht auch
        das neue Signaturgesetz eine unnötige Überregulierung
        zur Folge hat. Denn wir dürfen die zarte Pflanze des
        Wirtschaftszweiges Datensicherheit nicht durch über-
        bordende Bürokratie eingehen lassen.
        Lassen Sie uns dafür Sorge tragen, dass die Vorreiter-
        rolle Deutschlands im Bereich der digitalen Signaturen
        – auch durch Vermeidung parteipolitischen Geplänkels –
        erhalten bleibt.
        Ursula Lötzer (PDS): Die digitale Signatur ist ein
        Schlüsselelement sicherer Datenübertragung im Internet
        und für elektronische Kommunikation unentbehrlich. Wie
        weit und in welchen Zeiträumen sie sich durchsetzt, hängt
        allerdings in hohem Maße von der Sicherheit der elektro-
        nischen Unterschrift ab. Doch erst wenn die Menschen
        der Signatur per Computer genauso vertrauen wie der
        eigenhändigen Unterschrift, wird sich das Internet als
        Kommunikationsmedium auch für den Austausch von
        sensiblen Daten durchsetzen, erklärte ein Team von Wis-
        senschaftlern der Europäischen Akademie kürzlich. Das
        aber setzt Vertrauenswürdigkeit der digitalen Signatur vo-
        raus.
        Mit dem jetzt vorliegenden Antrag ist in Anpassung an
        die Europäische Richtlinie leider keine Verbesserung, son-
        dern eine Verschlechterung in Bezug auf Vertrauens-
        würdigkeit und Sicherheit erreicht worden. Nach der EU-
        Richtlinie und jetzt auch im Gesetz werden bis auf
        Ausnahmen alle Arten von Signaturen zugelassen, auch
        solche ohne Sicherheitsüberprüfung. Im Rahmen der Ver-
        einheitlichung wird die derzeitige Genehmigungspflicht
        für Zertifizierungsstellen der Einführung eines Auf-
        sichtssystems weichen. Zwar wird zumindest der For-
        derung der Verbraucherverbände insoweit nachgekom-
        men, dass der Sicherheitsstandard von geprüften
        Signaturen als qualifiziert gekennzeichnet ist, doch die
        Transparenz und das Vertrauen der Verbraucher darin wird
        damit nicht gestärkt. Ergänzend sind dazu Haftungsbes-
        timmungen für die Anbieter aufgenommen worden. Doch
        vorbeugen wäre besser als nachträgliche Streiterei.
        Die Bundesregierung versucht über verschiedene Pro-
        jekte die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen. Im
        „Media@Komm-Projekt“ wird der Einsatz digitaler Sig-
        naturen in Kommunen getestet. Eines der Bestandteile des
        Projektes ist die Untersuchung in welchen Spielarten sich
        die Anwendung der digitalen Signatur durchsetzt. Durch
        die jetzt vorliegende Regelung wird die Durchsetzung
        eines Standards in der digitalen Signatur weitgehend den
        Marktkräften überlassen. Qualifizierte Signaturen sind
        teurer.
        In diesem Projekt wird davon ausgegangen, dass große
        Anbieter nicht qualitätsgeschützter Signaturen auf den
        Markt kommen werden. Im Wettbewerb über Preise,
        mögliche Anwendungen und Zusatznutzen oder Zwangs-
        nutzen für bestimmte Bereiche werde sich der Standard für
        digitale Signaturen entscheiden und damit leider auch die
        Vertrauenswürdigkeit der Signaturen für die Verbraucher.
        Insofern haben die Verbraucherverbände sicherlich Recht,
        wenn sie fordern, dass dafür gesorgt werden muss, dass
        auch künftig allen Verbrauchern die Möglichkeit offen ste-
        hen muss, rechtlich relevante Geschäfte auf herkömmlicher
        Art tätigen zu können. Kein Verbraucher darf zum Nutzen
        der elektronischen Signaturen gezwungen werden.
        Das mindert aber sicherlich nicht die Notwendigkeit
        zur verstärkten Auseinandersetzung mit E–Commerce.
        Die Ergebnisse einer repräsentativen Betriebsbefragung
        ergaben, dass inbesondere KMU vielfach keinen Nutzen
        darin sehen und in der Nutzung weit hinter anderen Län-
        dern zurückliegen. Insbesondere gilt das für Betriebe in
        ländlichen Strukturen und in den neuen Ländern. Digitale
        Signaturen sind das eine. Der Aufbau von Kompetenz-
        zentren zur Beratung über E-Commerce und digitale Sig-
        naturanwendung durch die Bundesregierung sind sicher
        auch ein begrüßenswerter Schritt.
        Doch die Studie zeigt auch, dass neben den Chancen
        und der Notwendigkeit für KMU sich der Wettbewerb
        sind bisher geschützten Märkten massiv verhärten wird.
        Eine wettbewerbsrechtliche Regelung, Studien über die
        sozialen und beschäftigungspolitischen Auswirkungen
        und Maßnahmen zum Schutz der KMU und der
        Beschäftigten sind besonders dringend. Dafür fehlen aber
        die Initiativen der Bundesregierung und der Europäischen
        Kommission noch immer.
        Siegmar Mosdorf, Parl. Staatssekretär beim Bundes-
        minister für Wirtschaft und Technologie: Das neue Signa-
        turgesetz leistet einen wichtigen Beitrag für einen euro-
        päischen Binnenmarkt des sicheren E-Commerce. Der
        E-Commerce ist das Epizentrum der Entwicklung im
        IuK-Bereich. Daher müssen die Voraussetzungen hierfür
        stimmen: Sicherheit schafft Vertrauen und Vertrauen
        schafft einen stabilen Markt. Hier sind wir gut aufgestellt:
        Mit dem geltenden Signaturgesetz verfügen wir über ei-
        nen mehr als dreijährigen Erfahrungsvorsprung in Europa
        und auch im globalen Umfeld. Es gilt, diesen Vorsprung
        jetzt zu nutzen und weiter auszubauen.
        Mit dem heute zur Beratung anstehenden Gesetz über
        Rahmenbedingungen für elektronische Signaturen soll
        das geltende Signaturgesetz abgelöst werden. Wir verfol-
        gen mit dem Gesetz zwei Ziele: Erstens wollen wir die
        EG-Signaturichtlinie zügig in Deutschland umsetzen und
        zweitens die Ergebnisse der Evaluierung des geltenden
        Signaturgesetzes aufgreifen.
        Das Gesetz regelt die erforderliche Sicherheitsin-
        frastruktur für elektronische Signaturen mit Rechtswir-
        kung – denen wir die Bezeichnung „qualifizierte elektro-
        nische Signaturen“ geben. Die Rechtswirkung dieser
        Signaturen wird nicht im Signaturgesetz geregelt. Sie ist
        Gegenstand eines Gesetzentwurfes zur Anpassung der
        Formvorschriften des Privatrechts an den modernen
        Rechtsgeschäftsverkehr. Dieser Gesetzentwurf wird zeit-
        nah zu dem Signaturgesetz in den Bundestag eingebracht;
        er hat das Kabinett am 6. September und den Bundes-
        rat am 20. Oktober passiert. Eine Anpassung der Form-
        vorschriften im öffentlichen Bereich wird von der Bun-
        desregierung ebenfalls vorbereitet. Es gibt hier noch
        Klärungsbedarf mit den Ländern. Der zuständige Bun-
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 200013786
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        desinnenminister wird danach das Gesetz so schnell wie
        möglich vorlegen. Damit hat die Bundesregierung die
        Grundlagen für die Gleichstellung der handschriftlichen
        Unterschrift mit der elektronischen Unterschrift für weite
        Bereiche des Rechtsgeschäftsverkehrs gelegt.
        Das neue Signaturgesetz sieht gegenüber dem gelten-
        den Gesetz im Wesentlichen Strukturänderungen insbe-
        sondere nach der EG-Signaturrichtlinie vor: Es wird der
        administrative Aufwand vermindert und es werden Er-
        leichterungen und Anreize für die Wirtschaft in diesem
        Bereich geschaffen.
        Hier sind insbesondere zu nennen: die Festlegung von
        EU-weit einheitlichen rechtlichen Rahmenbedingungen
        für elektronische Signaturen mit Rechtswirkung – ein-
        schließlich der Angleichung der allgemeinen Sicherheits-
        anforderungen an den europäischen Standard –, der Weg-
        fall der bisher geltenden Genehmigungspflicht für
        Zertifizierungsstellen und – stattdessen – Einführung ei-
        nes allgemeinen Aufsichtssystems entsprechend der
        Richtlinie, die Beibehaltung des hohen Sicherheitsni-
        veaus nach geltendem Signaturgesetz durch Einführung
        einer freiwilligen Akkreditierung für Zertifizierungs-
        diensteanbieter als Option für den Markt – die Zertifizie-
        rungsdiensteanbieter erhalten in diesem Falle die Berech-
        tigung, mit dem Gütezeichen der Akkreditierung zu
        werben –, die Bestandsschutzregelung für diejenigen Zer-
        tifizierungsdiensteanbieter, die bereits nach geltendem
        Signaturgesetz geprüfte Leistungen oder Produkte anbie-
        ten, die Aufnahme einer Regelung zur Haftung von Zer-
        tifizierungsdiensteanbietern, verbunden mit der Ver-
        pflichtung zur ausreichenden Deckungsvorsorge.
        Darüber hinaus greifen wir die Ergebnisse der Eva-
        luierung des geltenden Signaturgesetzes auf. Es war aus-
        drücklicher Wunsch des Deutschen Bundestages bei Ver-
        abschiedung des geltenden Signaturgesetzes im Jahre
        1997, das Gesetz in der Praxis nach Ablauf von zwei Jah-
        ren zu überprüfen. Die Bundesregierung hat den Eva-
        luierungsbericht im Jahre 1999 dem Deutschen Bundes-
        tag vorgelegt. Hierbei haben wir unter anderem festge-
        stellt, dass die Befugnisse der Berufskammern gestärkt
        werden sollten. Durch entsprechende Klarstellungen in
        den Regelungen zur Vergabe und Sperrung von berufsbe-
        zogenen Angaben im qualifizierten Zertifikat tragen wir
        der zunehmenden Bedeutung der elektronischen Zertifi-
        kate im Kammerwesen Rechnung.
        Die Ersetzung der handschriftlichen Unterschrift durch
        eine elektronische Unterschrift bedeutet einen Paradig-
        menwechsel für den Rechtsgeschäftsverkehr. Hier sind
        viele Hemmschwellen zu überwinden. Wir wollen, dass
        die elektronische Unterschrift auch im Alltag zur Norma-
        lität wird. Hierzu brauchen wir Anwendungen. Mit dem
        Projekt Media@Komm fördert das Bundeswirtschaftsmi-
        nisterium im bisher größten Pilotversuch des Bundes ei-
        nen ganzheitlichen Innovationsansatz, der Bürgerinnen
        und Bürger, öffentliche Verwaltung und Unternehmen
        zu Multimedia-Anwendungen zusammenführt. Wir brau-
        chen effiziente Verwaltungen im Sinne eines „onestop-
        government“. Mit einem gerade gestarteten weiteren Pi-
        lotvorhaben führen wir die öffentliche Auftragsvergabe
        über das Netz. Wir kommen damit unserem Ziel, bis 2005
        alle internetfähigen Dienstleistungen online zu ermögli-
        chen, einen großen Schritt weiter.
        Das neue Signaturgesetz schafft die Vertrauensbasis
        für die neuen Anwendungen. Darüber hinaus bereiten wir
        die Novelle der Signaturverordnung vor. Die neue Signa-
        turverordnung soll zeitnah mit dem Signaturgesetz verab-
        schiedet werden. Wir werden in der Verordnung insbe-
        sondere die näheren Einzelheiten der europäischen
        Vorgaben zu den Sicherheitsanforderungen ausgestalten.
        Deutschland ist auf einem guten Weg: Die Weichen für
        den E-Commerce im europäischen Binnenmarkt sind ge-
        stellt. Deshalb werbe ich hier für eine Annahme des heute
        vorgelegten Gesetzentwurfs.
        Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2000 13787
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        Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin