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ID1413808300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber . . . . . . . . . . . . 13463 A Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksa- chen 14/4000, 14/4302) . . . . . . . . . . . 13459 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13459 A Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 14/4518, 14/521) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13459 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13459 C Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13463 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13465 D Ulrike Flach F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13466 B Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 13468 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13469 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13471 D Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 13473 C Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13474 A Ulrike Flach F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13476 C Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen) CDU/CSU 13478 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13481 A Ulrike Flach F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13481 D Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13482 C Haushaltsgesetz 2001 (Drucksachen 14/4522, 14/4523) . . . . . . . . . . 13486 C Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302, 14/4501 bis 14/4520, 14/4521, 14/4522, 14/4523) . . . . . . 13486 D Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU . . . . . . . . . . 13487 A Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13490 A Dr. Günter Rexrodt F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . 13494 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13496 B Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13499 B Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13500 D Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 13502 C Dr. Bernd Protzner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13505 D Namentliche Abstimmungen 13506 D, 13507 C, 13510 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . .13507 D, 13510 C, 13514 C Plenarprotokoll 14/138 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 I n h a l t : Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der sozialversiche- rungsrechtlichen Behandlung von einmalig ge- zahltem Arbeitsentgelt (Einmalzahlungs-Neu- regelungsgesetz) (Drucksachen 14/4371, 14/4409, 14/4743, 14/4803) . . . . . . . . . . . . . . 13512 B Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 13513 A Heinz Schemken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13516 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . 13518 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13519 A Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13519 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 13520 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13520 D Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13521 A Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13521 D Tagesordnungspunkt VI: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Zivilprozesses (Drucksache 14/4722) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 D Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 A Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13524 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13527 A Rainer Funke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13527 D Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13528 D Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13529 C Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13531 B Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . . . . . . . . . . . 13531 C Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13533 A Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Heidi Knake- Werner (PDS) zur Abstimmung über den Än- derungsantrag der Fraktion der F.D.P. zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushalts- gesetzes 2001 (Drucksache 14/4829) und zur Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Drucksachen 14/4522 und 14/4523) . . . . . . . 13533 D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13534 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 Joachim Stünker 13532 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 13533 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 01.12.2000 Dr. Blank, CDU/CSU 01.12.2000 Joseph-Theodor Dr. Blens, Heribert CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 01.12.2000 Klaus Bulling-Schröter, Eva PDS 01.12.2000 Burchardt, Ursula SPD 01.12.2000 Caesar, Cajus CDU/CSU 01.12.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 01.12.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 01.12.2000 Friedrich (Bayreuth), F.D.P. 01.12.2000 Horst Gehrcke, Wolfgang PDS 01.12.2000 Dr. Gerhardt, Wolfgang F.D.P. 01.12.2000 Girisch, Georg CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Grehn, Klaus PDS 01.12.2000 Haack (Extertal), SPD 01.12.2000 Karl-Hermann Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 01.12.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 01.12.2000 DIE GRÜNEN Hiksch, Uwe PDS 01.12.2000 Homburger, Birgit F.D.P. 01.12.2000 Dr. Hoyer, Werner F.D.P. 01.12.2000 Kelber, Ulrich SPD 01.12.2000 Kolbow, Walter SPD 01.12.2000 Lehn, Waltraud SPD 01.12.2000 Louven, Julius CDU/CSU 01.12.2000 Müller (Berlin), PDS 01.12.2000 Manfred Ostrowski, Christine PDS 01.12.2000 Pau, Petra PDS 01.12.2000 Pieper, Cornelia F.D.P. 01.12.2000 Rauen, Peter CDU/CSU 01.12.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 01.12.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 01.12.2000 Schenk, Christina PDS 01.12.2000 Schily, Otto SPD 01.12.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 01.12.2000 Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Schockenhoff, CDU/CSU 01.12.2000 Andreas Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2000 Schultz (Everswinkel), SPD 01.12.2000 Reinhard Simm, Erika SPD 01.12.2000 Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Stadler, Max F.D.P. 01.12.2000 Dr. Freiherr von CDU/CSU 01.12.2000 Stetten, Wolfgang Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 01.12.2000 Wiese (Hannover), SPD 01.12.2000 Heino Wissmann, Matthias CDU/CSU 01.12.2000 Wohlleben, Verena SPD 01.12.2000 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 01.12.2000 Margareta DIE GRÜNEN Wülfing, Elke CDU/CSU 01.12.2000 Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Heidi Knake-Werner (PDS) zurAbstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der F.D.P. zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 2001 (Druck- sache 14/4829) und zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Drucksachen 14/4522 und 14/4523) Für die PDS-Fraktion erkläre ich, dass wir irrtümlich bei der Abstimmung zum Haushaltsgesetz 2001 (Drucksache 14/4522 und 14/4523) sowie zum Änderungsantrag der FDP § 25 Abs. 2 Satz 1 HHG mit Enthaltung gestimmt haben. Das Votum der PDS-Fraktion lautet bei beiden Abstim- mungen Nein. entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 3 Die Fraktion der CDU/CSU hat mit Schreiben vom 30. November 2000 – den Antrag „Energiepreiserhöhung zurück- nehmen, Energiebesteuerung in Europa har- monisieren“ – Drucksache 14/293 –, – den Antrag „Rücknahme des „Steuerentlas- tungsgesetzes 1999/2000/2002“ des „Gesetzes zum Einstieg in die ökologische Steuerreform“ sowie des „Gesetzes zur Neuregelung der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse“ – Drucksache 14/536 – und – den Antrag „Diskriminierung von ‚Frauen bei- den Olympischen Spielen in Sydney 2000“ – Drucksache 14/2240 – zurückgezogen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorla- gen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parla- ment zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 14/3428 Nr. 1.7 Finanzausschuss Drucksache 14/4170 Nr. 2.44 Drucksache 14/4170 Nr. 2.49 Drucksache 14/4170 Nr. 2.72 Drucksache 14/4170 Nr. 2.79 Drucksache 14/4170 Nr. 2.87 Drucksache 14/4309 Nr. 1.15 Drucksache 14/4309 Nr. 1.31 Ausschuss fürWirtschaft und Technologie Drucksache 14/2952 Nr. 2.8 Drucksache 14/2952 Nr. 2.14 Drucksache 14/2952 Nr. 2.16 Drucksache 14/2952 Nr. 2.17 Drucksache 14/2952 Nr. 2.19 Drucksache 14/2952 Nr. 2.27 Drucksache 14/2952 Nr. 2.31 Drucksache 14/2952 Nr. 2.32 Drucksache 14/2952 Nr. 2.33 Drucksache 14/2952 Nr. 2.34 Drucksache 14/3050 Nr. 2.28 Drucksache 14/3050 Nr. 2.29 Drucksache 14/3050 Nr. 2.30 Drucksache 14/3050 Nr. 2.31 Drucksache 14/3723 Nr. 2.4 Drucksache 14/4170 Nr. 1.14 Drucksache 14/4170 Nr. 2.13 Drucksache 14/4170 Nr. 2.15 Drucksache 14/4170 Nr. 2.32 Drucksache 14/4170 Nr. 2.43 Drucksache 14/4170 Nr. 2.46 Drucksache 14/4170 Nr. 2.56 Drucksache 14/4170 Nr. 2.61 Drucksache 14/4170 Nr. 2.63 Drucksache 14/4170 Nr. 2.66 Drucksache 14/4170 Nr. 2.67 Drucksache 14/4170 Nr. 2.68 Drucksache 14/4170 Nr. 2.75 Drucksache 14/4170 Nr. 2.77 Drucksache 14/4170 Nr. 2.80 Drucksache 14/4170 Nr. 2.85 Drucksache 14/4170 Nr. 2.88 Drucksache 14/4170 Nr. 2.89 Drucksache 14/4170 Nr. 2.92 Drucksache 14/4309 Nr. 1.1 Drucksache 14/4309 Nr. 1.10 Drucksache 14/4309 Nr. 1.11 Drucksache 14/4309 Nr. 1.12 Drucksache 14/4309 Nr. 1.23 Drucksache 14/4309 Nr. 1.34 Drucksache 14/4309 Nr. 1.35 Drucksache 14/4309 Nr. 1.43 Drucksache 14/4309 Nr. 1.47 Drucksache 14/4309 Nr. 1.48 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 14/671 Nr. 2.32 Drucksache 14/1708 Nr. 2.1 Drucksache 14/1708 Nr. 2.2 Drucksache 14/1708 Nr. 2.4 Drucksache 14/1708 Nr. 2.10 Drucksache 14/1708 Nr. 2.14 Drucksache 14/1778 Nr. 2.1 Drucksache 14/1778 Nr. 2.8 Drucksache 14/1778 Nr. 2.9 Drucksache 14/2747 Nr. 2.16 Drucksache 14/2747 Nr. 2.41 Drucksache 14/2747 Nr. 2.42 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 14/3050 Nr. 2.25 Drucksache 14/3341 Nr. 2.28 Drucksache 14/3341 Nr. 2.38 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 14/4309 Nr. 1.30 Drucksache 14/4441 Nr. 1.5 Drucksache 14/4441 Nr. 1.18 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 14/3859 Nr. 1.1 Drucksache 14/3859 Nr. 2.1 Drucksache 14/3859 Nr. 2.9 Drucksache 14/3859 Nr. 2.12 Drucksache 14/4170 Nr. 2.59 Drucksache 14/4170 Nr. 2.62 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 14/4170 Nr. 1.2 Drucksache 14/4170 Nr. 2.2 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 14/3576 Nr. 1.4 Drucksache 14/3576 Nr. 1.5 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 14/4441 Nr. 1.8 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 200013534 (C) (D) (A) (B) Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 14/3428 Nr. 2.17 Drucksache 14/4170 Nr. 1.7 Drucksache 14/4309 Nr. 1.8 Drucksache 14/4309 Nr. 1.27 Drucksache 14/3409 Nr. 1.46 Drucksache 14/4441 Nr. 1.24 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 14/4170 Nr. 2.65 Drucksache 14/4309 Nr. 1.39 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 13535 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich schließe die Aus-
    sprache.

    Wir kommen zur Abstimmung über den von der Bun-
    desregierung eingebrachten Entwurf eines Einmalzahlungs-
    Neuregelungsgesetzes, Drucksachen 14/4371, 14/4409 und
    14/4743.

    Dazu liegt ein Änderungsantrag der Fraktion der PDS
    auf Drucksache 14/4859 vor, über den wir zuerst abstim-
    men. Wer stimmt für diesen Änderungsantrag? – Wer
    stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Damit ist der Ände-
    rungsantrag mit den Stimmen des Hauses gegen die Stim-
    men der PDS abgelehnt.

    Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der Aus-
    schussfassung zustimmen wollen, um das Handzeichen. –
    Wer stimmt dagegen? – Stimmenthaltungen? – Der Ge-
    setzentwurf ist damit in zweiter Beratung mit den Stim-
    men von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen die
    Stimmen der übrigen Fraktionen angenommen.

    Wir kommen zur
    dritten Beratung

    und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
    Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. – Wer
    stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf
    ist mit den Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die Grü-
    nen gegen die Stimmen der übrigen Fraktionen angenom-
    men.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt VI auf:
    Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform
    des Zivilprozesses
    – Drucksache 14/4722 –
    Überweisungsvorschlag:
    Rechtsausschuss

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Franz Thönnes
    13522


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
    Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen. – Ich höre kei-
    nen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile der Bundesmi-
    nisterin Dr. Herta Däubler-Gmelin das Wort.

    Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin der
    Justiz: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Wir beraten die ZPO-Novelle heute zum zweiten Mal in
    erster Lesung. Dass wir das zum zweiten Mal tun, ist die
    Erklärung für die kurze Beratungsdauer und für den Zeit-
    punkt, an einem Freitagnachmittag.

    Vor gut vier Monaten, vor der Sommerpause, haben
    wir die erste Lesung dieses Gesetzentwurfs zum ersten
    Mal durchgeführt. Der Gesetzentwurf war von den Koali-
    tionsfraktionen eingebracht worden. Damals ist viel über
    den Inhalt, aber auch über das Verfahren gesagt worden.
    Wir fanden es etwas merkwürdig, mit welchen Worten
    ausgerechnet die CDU/CSU-Opposition das Vorgehen,
    den Gesetzentwurf doppelt – einmal seitens der Koali-
    tionsfraktionen und einmal seitens der Bundesregierung –
    in das Gesetzgebungsverfahren einzubringen, geißelte.
    Wir haben das Doppelverfahren vor vier Monaten ge-
    wählt, um die Zeit für öffentliche Diskussionen erheblich
    zu verlängern. Die Richtigkeit dieses Vorgehens war völ-
    lig klar; das zeigt sich auch jetzt.

    Dieses Vorgehen entspricht der von uns eingeführten
    Praxis, die Transparenz der Gesetzgebung in der breiten
    Öffentlichkeit, also nicht allein gegenüber den Verbän-
    den, sondern auch gegenüber den Bürgerinnen und Bür-
    gern, zu verbessern. Dieses Ziel haben wir dadurch zu er-
    reichen versucht, dass wir den Referentenentwurf und
    weitere Entwürfe zur unmittelbaren öffentlichen Diskus-
    sion nicht nur versandt, sondern auch ins Internet gestellt
    haben.

    Wir haben die vergangenen vier Monate außerordent-
    lich gut genutzt. Wir haben mit allen diskutiert, die dazu
    bereit waren – mit Menschen, die nicht der Auffassung
    sind, dass persönliche Injurien oder irgendwelche partei-
    taktisch motivierten Zurückweisungen Sachargumente
    ersetzen –, und zwar sehr häufig, in sehr vielen Veranstal-
    tungen: mit Richterinnen, Richtern, Anwältinnen, Anwäl-
    ten, Verbänden, Einzelnen, Gerichten. Die Diskussion
    wird in der Anhörung des Rechtsausschusses des Deut-
    schen Bundestages am kommenden Mittwoch weiterge-
    hen.

    Lässt man einmal alle persönlichen Angriffe und auch
    die parteitaktisch – häufig hört man den Begriff „strate-
    gisch“ – gemeinten Überlegungen unberücksichtigt, dann
    zeigt sich Folgendes sehr klar: Es gibt eine Menge
    Übereinstimmungen und einiges, worüber wir weiterhin
    diskutieren müssen.


    (Beifall des Abg. Alfred Hartenbach [SPD])

    Es gibt Übereinstimmungen darüber, dass es höchste Zeit
    ist, auch die Justiz zu modernisieren. Wer meint, er könne
    aus irgendwelchen Gründen vermeintlicher Liebedienerei

    einen Wettlauf „nach hinten“ starten, der erweist der
    Justiz überhaupt keinen Dienst.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wer das tut, der muss wissen, dass die Justiz den An-
    schluss an die Arbeit und an die Aufgaben des 21. Jahr-
    hunderts nur dann halten kann, wenn sie bereit ist, sich zu
    modernisieren. Die Justiz kann ihre wichtige Rolle in un-
    serem demokratischen und sozialen Rechtsstaat nur be-
    haupten, wenn alle, Gerichte, Bund und Länder, die Mo-
    dernisierung gemeinsam vorantreiben. Wir tun das.

    Ich möchte einige ganz wichtige Felder nennen, auf de-
    nen ich sehr viel sachliche Gemeinsamkeit sehe. Es han-
    delt sich nicht nur um die Tatsache, dass modernisiert
    werden muss; vielmehr geht es auch darum, dass die
    bisherige justizpolitische Debatte insbesondere die Amts-
    gerichte sträflich vernachlässigt hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Uns liegen heute folgende Zahlen vor: Durchschnitt-
    lich 1,5 Millionen Menschen klagen vor dem Amtsge-
    richt. Die Klagen sind nicht etwa immer einfach und un-
    kompliziert, auch wenn ihr Streitwert bei weniger als
    10 000 DM liegt. Vor dem Amtsgericht treffen die Kläger
    selbstverständlich auf Einzelrichter – nicht etwa auf Kam-
    mern –, die im Jahr zwischen 600 und 700 Fälle zu lösen
    haben, schwierige wie einfache. – Die Möglichkeit der
    Berufung in diesem Bereich ist sehr viel stärker einge-
    schränkt, als es ansonsten der Fall ist. – Die Richterinnen
    und Richter eines Landgerichts – es handelt sich zu einem
    Teil um Einzelrichter, zum anderen Teil entscheiden
    Kammern –, die für Klagen ab einem Streitwert von
    10 000 DM in erster Instanz zuständig sind – diese Fälle
    sind keineswegs immer schwieriger als die mit einem ge-
    ringeren Streitwert –, haben 170 Fälle im Jahr zu bearbei-
    ten.

    Manchen mag das nicht stören. Wir sagen: Das wirkt
    sich für die große Zahl der Recht suchenden Bürgerinnen
    und Bürger und für die Amtsrichterinnen und Amtsrichter
    negativ aus. Es gibt zu wenig Zeit für das Gespräch, es
    gibt zu wenig Zeit für die Schlichtung. Dies muss sich än-
    dern. Deshalb stärken wir das Amtsgericht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir werden und wollen – darin gibt es viel Übereinstim-
    mung – die Möglichkeiten der Berufung beim Amtsge-
    richt verbessern.

    Wir halten das Prinzip des Einzelrichters für vernünf-
    tig, übrigens nicht nur beim Amtsgericht, sondern auch
    beim Landgericht und bei den anderen Instanzen. Dass
    wir hier viel weniger weit gehen als Sie in den Gesetzent-
    würfen, die Sie eingebracht haben, meine Damen und
    Herren von der Opposition, will ich nur am Rande be-
    merken.

    An der Ersetzung der Streitwertrevision durch eine er-
    weiterte Grundsatz- und Divergenzrevision gibt es,

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Franz Thönnes

    13523


    (C)



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    (B)


    glaube ich, nicht viel zu kritisieren. Lassen Sie mich es
    noch einmal sagen: Wir halten auch die Zusammen-
    führung der Berufungen bei den Oberlandesgerichten für
    richtig. All die Bedenken, die hier so unglaublich pole-
    misch geäußert werden, gibt es da, wo die Berufungen zu-
    sammengeführt werden, überhaupt nicht: weder bei den
    Familiengerichten, noch im Bereich der Zivilgerichtsbar-
    keit, noch bei den Arbeitsgerichten, den Sozialgerichten
    oder den Verwaltungsgerichten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Lassen Sie uns die Zeit nutzen, jetzt über Sachpunkte

    zu diskutieren. Mit Injurieren oder Polemik beindrucken
    Sie niemanden; diejenigen, die wissen, dass modernisiert
    werden muss, am wenigsten. Damit verabschieden Sie
    sich nur aus der eigentlichen Sachdiskussion.

    Ich möchte dies sehr deutlich sagen: Die Justiz kann
    ihre Rolle als tragender Pfeiler, als dritte Gewalt in unse-
    rem sozialen und demokratischen Rechtstaat nur erhalten,
    wenn sie modernisiert wird. Und Zusammenarbeit wäre
    mir allemal lieber als dieses Hickhack, das in dieser wich-
    tigen und grundlegenden Frage veranstaltet wird.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nun hat der Kollege
Norbert Röttgen, CDU/CSU-Fraktion, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Röttgen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine
    sehr geehrten Damen und Herren! Die Diskussion über
    die so genannte Justizreform dauert jetzt ziemlich genau
    ein Jahr.


    (Joachim Stünker [SPD]: 10 Jahre, Herr Röttgen!)


    In diesem Jahr der intensiven Diskussion hat es, wie das
    bei keinem anderen rechtspolitischen oder juristischen
    Thema in vergleichbarer Weise festgestellt werden kann,
    ein eindeutiges und einhelliges Ergebnis gegeben. So et-
    was ist unter Juristen eigentlich gar nicht vorstellbar. Es
    hat in der Fachwelt eine flächendeckende und totale Ab-
    lehnung gegeben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU )

    Es geht hier nicht um parteitaktische Überlegungen.


    (Dr. Eberhard Brecht [SPD]: Um Geld!)

    – Es geht hier auch nicht um Geld. – Meine Damen und
    Herren, nehmen Sie es doch endlich zur Kenntnis: Die
    Richter in unserem Land lehnen diese Reform ab.


    (Joachim Stünker [SPD]: Nein!)

    Die Anwälte in unserem Land lehnen diese Reform ab.


    (Joachim Stünker [SPD]: Nein!)

    Die Rechtswissenschaft lehnt diese Reform ab.


    (Joachim Stünker [SPD]: Sie haben keine Ahnung!)


    Der Deutsche Juristentag – die Justizministerin war an-
    wesend, ich auch; es waren nur wenige von Ihnen da –
    lehnt diese Reform ab.


    (Joachim Stünker [SPD]: Sie waren immer auf der falschen Veranstaltung!)


    Die Wirtschaftsverbände lehnen diese Reform ab. Die
    Verbraucherverbände lehnen diese Reform ab. Der Bun-
    desrat lehnt diese Reform ab.


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Den ADAC haben Sie vergessen!)


    Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristen
    ist auch nicht für diese Reform. Die Stellungnahmen aus
    der Anhörung liegen vor. Es gibt keinen Sachverständi-
    gen, auch nicht von denen, die von Ihnen benannt worden
    sind, der sagt: So, wie es vorgelegt ist, wollen wir das. Es
    gibt eine flächendeckende, totale Ablehnung dieses Vor-
    habens. Nehmen Sie das zur Kenntnis!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wer ist eigentlich für Ihre Reform? Welche Zeugen aus

    der Fachwelt können Sie aufführen? Es geht doch um die
    Diskussion in der Fachwelt. Einige von Ihnen waren auf
    dem Juristentag. Sind Sie denn taub, meine Damen und
    Herren?


    (Ilse Janz [SPD]: Nein, wir haben alle den Hörtest gemacht! – Alfred Hartenbach [SPD]: Herr Röttgen, nicht diese Schärfe!)


    Entscheidend ist ja nicht, dass Sie diese Ablehnung er-
    fahren haben. Es kann einmal passieren, dass ein Vor-
    schlag in der Sache in der Fachwelt eine totale Ablehnung
    erfährt. Es geht vielmehr um den neuen Stil in der Rechts-
    politik seit 1998; das sage ich sehr ruhig und besorgt auch
    im Namen meiner Fraktion. Dieser Stilwandel besteht
    darin, das die Bundesjustizministerin noch nicht einmal
    im Ansatz dazu bereit ist, auf diese Einwände einzugehen.
    Ich bestreite gar nicht, dass Sie diskutieren. Sie diskutie-
    ren; aber Sie hören nicht zu und nehmen die Kritik nicht
    auf.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie lesen nicht!)


    Sie erweisen sich als absolut argumentationsresistent.

    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Gegenteil ist wahr!)

    Bedauerlich ist, dass das nicht nur in diesem Bereich so

    ist. Es ist leider typisch für die Rechtspolitik Ihrer Bun-
    desregierung; es ist der neue Stil der Rechtspolitik. Sie
    peitschen das Gesetz zur Homosexuellenehe durch den
    Rechtsausschuss.


    (Ilse Janz [SPD]: Irgendwie habt ihr es mit der Peitsche! Das ist euer Lieblingswort!)


    Die überwiegende Anzahl der Sachverständigen war da-
    gegen, aus unterschiedlichen Gründen.


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Aber seit heute haben wir ein Gesetz, Herr Röttgen!)


    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Bundesministerin Dr. Herta Däubler-Gmelin
    13524


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    (A)



    (B)


    Die verfassungsrechtlichen Bedenken werden ignoriert;
    Sie peitschen das Gesetz durch.

    Sie schaffen es, eine Mietsrechtsreform vorzulegen,
    die sowohl auf den entschiedenen Widerspruch der Mie-
    ter wie der Vermieter stößt. Sie schaffen es, ein Urheber-
    vertragsgesetz in die Diskussion zu bringen, das sowohl
    bei den Autoren wie bei den Verlagen auf Protest stößt. Sie
    drohen jetzt damit, das Schuldrecht, ein Herzstück des
    Bürgerlichen Rechts, mit einer Generalüberholung übers
    Knie zu brechen. Auch in diesem Fall wurde aus der
    Rechtswissenschaft starker Widerstand angekündigt.

    Es ist bezeichnend, dass das wichtigste justizpolitische
    Vorhaben der Bundesjustizministerin am Freitagnachmit-
    tag als letzter Tagesordnungspunkt einer langen und an-
    strengenden Haushaltswoche platziert wird. Das sagt
    doch alles aus.


    (Aribert Wolf [CDU/CSU]: Schlechtes Gewissen ist das!)


    Sie wollen die Öffentlichkeit meiden. Sie scheuen die Öf-
    fentlichkeit und wissen auch, warum: weil Sie schwach in
    der Sache sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Alfred Hartenbach [SPD]: Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie ein Niemand sind!)


    Wenn diese Debatte einen Sinn machen soll, lieber
    Herr Hartenbach – da wende ich mich an Sie und Ihre Kol-
    leginnen und Kollegen, an die Kolleginnen und Kollegen
    von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie an die
    Kolleginnen und Kollegen von der PDS –,


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Aber sachlich, bitte!)


    dann besteht sie in dem Appell an Sie: Hören Sie auf da-
    mit, nur zu sagen: Wir haben die Mehrheit, ihr die Argu-
    mente.


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Haben wir keine Mehrheit?)


    Ich appelliere wirklich – ich sage das in ruhigem Ton, weil
    ich es wirklich ernst meine –: Kehren Sie zur argumenta-
    tiven politischen Auseinandersetzung in der Rechtspolitik
    zurück! Unsere Bitte an Sie ist, diesen Boden wieder zu
    betreten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich will jetzt diese Auseinandersetzung in der Sache

    führen. Verehrte Frau Justizministerin, ich fand den allge-
    meinen Charakter Ihrer Formulierungen ausgesprochen
    bemerkenswert. Sie sind gar nicht auf die konkreten
    Punkte eingegangen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie auch nicht! – Ilse Janz [SPD]: Kein einziges sachliches Argument nennen Sie! Nur heiße Luft!)


    All das, was konkret diskutiert wird, haben Sie mit allge-
    meinen Formulierungen zu überdecken versucht. Wir
    müssen konkret über die Sache reden. Dass Sie das nicht
    tun, ist das, was Ihnen vorgeworfen wird. Aber ich werde
    es gerne tun.

    Die Etikette, mit denen Sie diese Reform versehen, lau-
    ten: Bürgernähe, Transparenz und Effizienz. Ich frage Sie
    und die Kolleginnen und Kollegen der Fraktionen, ob Sie
    der Auffassung sind, dass die Verlagerung der Be-
    rufungszuständigkeit an die wenigen, weiter entfernt
    liegenden Oberlandesgerichte mehr Bürgernähe bringt.


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Das ist das dümmste Argument, das ich je gehört habe!)


    Ist die Justiz näher bei den Bürgerinnen und Bürgern oder
    entfernt sie sich von ihnen, wenn Sie die Zuständigkeit
    auf die wenigen, zentralen Oberlandesgerichte in den
    Flächenstaaten reduzieren und konzentrieren? Es ist we-
    niger Bürgernähe; das ist doch unbestreitbar.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es macht die Justiz im Übrigen teurer, wie Ihnen alle Lan-
    desjustizminister vorgerechnet haben.


    (Joachim Stünker [SPD]: Ein tolles Argument! Das überzeugt mich unheimlich!)


    Ich frage Sie: Ist es bürgernah, wenn die Berufung als
    zweite Tatsacheninstanz grundsätzlich abgeschafft wer-
    den soll? Ist es bürgernah, wenn der Bürger seine Sache
    nicht mehr mündlich vortragen kann? Ist die Konsequenz,
    die dies haben wird, bürgernah, dass man nämlich in der
    Berufung nicht mehr über die Sache redet, sondern über
    die Formalien, über die Einhaltung des Verfahrens, dass in
    der Berufung nicht der Beweis erhoben, sondern darüber
    geredet wird, ob er in erster Instanz verfahrensfehlerfrei
    erhoben worden ist? Fördert das die Akzeptanz der Justiz
    oder ist das Gegenteil der Fall? Das Gegenteil ist der Fall!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich frage die Kolleginnen und Kollegen der Koali-

    tionsfraktionen: Führt es zu mehr Transparenz im zivilge-
    richtlichen Verfahren, wenn zukünftig die Möglichkeit
    besteht, dass die Bürger – ohne mündliche Verhandlung –
    schriftlich beschieden werden, dass über ihre Sache nicht
    mehr verhandelt wird, ohne dass sie die Gelegenheit ha-
    ben, in die mündliche Verhandlung zu kommen und für
    ihre Sache zu streiten?
    Sie bekommen einen schriftlichen Bescheid mit dem In-
    halt: Verehrter Bürger, über deine Sache sprechen wir
    nicht mehr. – Ist das Transparenz? Ist das Bürgernähe? Es
    ist das glatte Gegenteil davon!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Sie von den Grünen, die einmal ein bürgerrechtliches
    Selbstverständnis hatten, sollten sich gut überlegen, wie
    Sie sich in dieser Frage verhalten.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie ist das in der Verwaltungsgerichtsbarkeit?)


    Ich frage auch: Ist es effizient, wie Sie das Verfahren
    organisieren? Sie sehen Folgendes vor: Zuerst kommt die
    Berufungssache zum Senat des Oberlandesgerichtes.
    Der gesamte Senat muss sich dann mit der Frage beschäf-
    tigen, ob er die Berufung zurückweisen muss. Wenn er
    dieser Auffassung ist, muss er darüber die einzelnen Par-
    teien informieren und den Berufungsführer über die

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Norbert Röttgen

    13525


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    (A)



    (B)


    Gründe informieren, warum der Senat gedenkt, diese Be-
    rufung zurückzuweisen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rechtliches Gehör nennt man das!)


    Dann nimmt der Berufungsführer dazu Stellung. Er nutzt
    Fristen aus. Es geht also Zeit ins Land. Dann kommt die
    Stellungnahme an den Senat zurück. Der Senat muss er-
    neut zusammentreten und sich damit beschäftigen. Nach
    einem Zeitverlust von mehreren Monaten kommt er dann
    zu dem Ergebnis: Die Sache können wir nicht zurückwei-
    sen; sie wird dem Einzelrichter übertragen.

    Das ist die Effizienzvorstellung, die diesem Gesetzent-
    wurf zugrunde liegt. Dies ist absurd, praxisfern und ohne
    jede Kenntnis von den Problemen des Justizprozesses. Sie
    sollten diese Argumente nicht mit Floskeln übertünchen,
    sondern den Menschen reinen Wein einschenken.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich frage Sie weiterhin: Ist es bürgernah, wenn Sie mit

    diesem Gesetzentwurf den Bürgern das Recht abschnei-
    den, mit ihrem Einzelfall vor den BGH zu treten?


    (Joachim Stünker [SPD]: Sie haben nichts verstanden, Herr Röttgen!)


    Sie sagen: Bürger, du darfst nur noch vor den BGH treten,
    wenn du behauptest, deine Sache diene der Rechtsfortbil-
    dung.


    (Joachim Stünker [SPD]: Steht doch gar nicht im Gesetz!)


    Was antworten Sie eigentlich dem Bürger auf seine Frage:
    „Was heißt hier Rechtsfortbildung? Ich habe doch nichts
    mit Rechtsfortbildung zu tun; ich will das Recht nicht
    fortbilden; ich will es nur haben?“


    (Joachim Stünker [SPD]: Kriegt er doch!)

    Nach dem, was Sie vorhaben, muss ihm dann geantwor-
    tet werden: Dann wirst du nicht gehört.


    (Joachim Stünker [SPD]: Doch, wird er!)

    – Lieber Herr Stünker, wissen Sie eigentlich, wie viel Pro-
    zent der Revisionsfälle Zulassungsberufungen oder
    Streitwertrevisionen sind? 99 Prozent der Fälle beruhen
    auf der Streitwert-, auf der Annahmerevision. Die alle
    wollen Sie beseitigen. Die kommen nicht mehr vor. Sie
    schaffen den Bundesgerichtshof, das oberste deutsche Zi-
    vilgericht, als eine Instanz ab, die der Einzelfallgerechtig-
    keit dient. Das oberste Prinzip der Justiz ist es, Einzelfall-
    gerechtigkeit herzustellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich stelle als Letztes fest: Die Aushöhlung des Rechts-

    mittelsystems – das wird auch gar nicht bestritten; es
    wird ja immer gesagt, das alles seien Kröten, die wir
    schlucken müssten –


    (Joachim Stünker [SPD]: Sie reden pro domo, Herr Röttgen!)


    führt nicht nur zur Schwächung der Rechtsmittelinstan-
    zen, sondern unweigerlich und notwendigerweise auch
    zur Schwächung der ersten Instanz, und zwar aus zwei

    Gesichtspunkten: Erstens ist das Vorhandensein einer um-
    fassenden effektiven Kontrolle in den oberen Instanzen
    ein Instrument der Qualitätssicherung der erstinstanzli-
    chen Entscheidung. Richter, die wissen: „Wir haben eine
    effektive, umfassende Kontrolle“, bemühen sich auch.
    Denn sie wissen, dass da noch einer über ihnen steht und
    kontrolliert, was getan worden ist. Das ist ein Instrument
    der Qualitätssicherung.

    Gemäß Ihrem neuen Modell werden zweitens die An-
    wälte – denn die erste Instanz ist ja im Grunde genommen
    der einzige Schuss, den man hat, um zum Erfolg zu kom-
    men; die Berufung wird in vielen Fällen abgeschnitten,
    und die Revision ist gesetzlich gar nicht mehr möglich –,
    eine relativ strenge Haftungsrechtsprechung des Bundes-
    gerichtshofes im Kopf habend, erstinstanzlich alles vor-
    tragen,


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hoffentlich!)


    weil sie keinen Haftungsfall produzieren wollen. Sie wer-
    den alles vortragen; ob dies unbedingt sachdienlich ist, ist
    die Frage.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Steht heute schon im Gesetz, dass sie alles vortragen müssen!)


    Die Richter werden bemüht sein, ihre Sache beru-
    fungsfest zu machen. Sie werden alles dokumentieren.
    Denn wenn man nicht dokumentiert, ist die Sanktions-
    folge, dass es nicht verfahrensfehlerfrei war, und das ist
    das einzige Nadelöhr, um überhaupt in die Rechtsmittel-
    instanz zu kommen.

    Das wird ohne jeden Zweifel zu einer Aufblähung, zu
    einer Verlangsamung des erstinstanzlichen Verfahrens
    führen. Sie werden die Amtsrichter mit noch mehr Ver-
    antwortung belasten. Alles wird länger dauern.


    (Alfred Hartenbach [SPD]: Was haben Sie denn gegen Verantwortung? – Joachim Stünker [SPD]: Die Verantwortung tragen die Amtsrichter gern, Herr Röttgen!)