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ID1413804600

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    Vokabeln: 8
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber . . . . . . . . . . . . 13463 A Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksa- chen 14/4000, 14/4302) . . . . . . . . . . . 13459 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13459 A Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 14/4518, 14/521) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13459 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13459 C Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13463 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13465 D Ulrike Flach F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13466 B Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 13468 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13469 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13471 D Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 13473 C Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13474 A Ulrike Flach F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13476 C Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen) CDU/CSU 13478 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13481 A Ulrike Flach F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13481 D Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13482 C Haushaltsgesetz 2001 (Drucksachen 14/4522, 14/4523) . . . . . . . . . . 13486 C Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302, 14/4501 bis 14/4520, 14/4521, 14/4522, 14/4523) . . . . . . 13486 D Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU . . . . . . . . . . 13487 A Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13490 A Dr. Günter Rexrodt F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . 13494 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13496 B Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13499 B Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13500 D Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 13502 C Dr. Bernd Protzner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13505 D Namentliche Abstimmungen 13506 D, 13507 C, 13510 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . .13507 D, 13510 C, 13514 C Plenarprotokoll 14/138 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 I n h a l t : Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der sozialversiche- rungsrechtlichen Behandlung von einmalig ge- zahltem Arbeitsentgelt (Einmalzahlungs-Neu- regelungsgesetz) (Drucksachen 14/4371, 14/4409, 14/4743, 14/4803) . . . . . . . . . . . . . . 13512 B Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 13513 A Heinz Schemken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13516 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . 13518 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13519 A Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13519 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 13520 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13520 D Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13521 A Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13521 D Tagesordnungspunkt VI: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Zivilprozesses (Drucksache 14/4722) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 D Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 A Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13524 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13527 A Rainer Funke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13527 D Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13528 D Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13529 C Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13531 B Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . . . . . . . . . . . 13531 C Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13533 A Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Heidi Knake- Werner (PDS) zur Abstimmung über den Än- derungsantrag der Fraktion der F.D.P. zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushalts- gesetzes 2001 (Drucksache 14/4829) und zur Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Drucksachen 14/4522 und 14/4523) . . . . . . . 13533 D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13534 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 Joachim Stünker 13532 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 13533 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 01.12.2000 Dr. Blank, CDU/CSU 01.12.2000 Joseph-Theodor Dr. Blens, Heribert CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 01.12.2000 Klaus Bulling-Schröter, Eva PDS 01.12.2000 Burchardt, Ursula SPD 01.12.2000 Caesar, Cajus CDU/CSU 01.12.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 01.12.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 01.12.2000 Friedrich (Bayreuth), F.D.P. 01.12.2000 Horst Gehrcke, Wolfgang PDS 01.12.2000 Dr. Gerhardt, Wolfgang F.D.P. 01.12.2000 Girisch, Georg CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Grehn, Klaus PDS 01.12.2000 Haack (Extertal), SPD 01.12.2000 Karl-Hermann Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 01.12.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 01.12.2000 DIE GRÜNEN Hiksch, Uwe PDS 01.12.2000 Homburger, Birgit F.D.P. 01.12.2000 Dr. Hoyer, Werner F.D.P. 01.12.2000 Kelber, Ulrich SPD 01.12.2000 Kolbow, Walter SPD 01.12.2000 Lehn, Waltraud SPD 01.12.2000 Louven, Julius CDU/CSU 01.12.2000 Müller (Berlin), PDS 01.12.2000 Manfred Ostrowski, Christine PDS 01.12.2000 Pau, Petra PDS 01.12.2000 Pieper, Cornelia F.D.P. 01.12.2000 Rauen, Peter CDU/CSU 01.12.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 01.12.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 01.12.2000 Schenk, Christina PDS 01.12.2000 Schily, Otto SPD 01.12.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 01.12.2000 Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Schockenhoff, CDU/CSU 01.12.2000 Andreas Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2000 Schultz (Everswinkel), SPD 01.12.2000 Reinhard Simm, Erika SPD 01.12.2000 Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Stadler, Max F.D.P. 01.12.2000 Dr. Freiherr von CDU/CSU 01.12.2000 Stetten, Wolfgang Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 01.12.2000 Wiese (Hannover), SPD 01.12.2000 Heino Wissmann, Matthias CDU/CSU 01.12.2000 Wohlleben, Verena SPD 01.12.2000 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 01.12.2000 Margareta DIE GRÜNEN Wülfing, Elke CDU/CSU 01.12.2000 Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Heidi Knake-Werner (PDS) zurAbstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der F.D.P. zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 2001 (Druck- sache 14/4829) und zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Drucksachen 14/4522 und 14/4523) Für die PDS-Fraktion erkläre ich, dass wir irrtümlich bei der Abstimmung zum Haushaltsgesetz 2001 (Drucksache 14/4522 und 14/4523) sowie zum Änderungsantrag der FDP § 25 Abs. 2 Satz 1 HHG mit Enthaltung gestimmt haben. Das Votum der PDS-Fraktion lautet bei beiden Abstim- mungen Nein. entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 3 Die Fraktion der CDU/CSU hat mit Schreiben vom 30. November 2000 – den Antrag „Energiepreiserhöhung zurück- nehmen, Energiebesteuerung in Europa har- monisieren“ – Drucksache 14/293 –, – den Antrag „Rücknahme des „Steuerentlas- tungsgesetzes 1999/2000/2002“ des „Gesetzes zum Einstieg in die ökologische Steuerreform“ sowie des „Gesetzes zur Neuregelung der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse“ – Drucksache 14/536 – und – den Antrag „Diskriminierung von ‚Frauen bei- den Olympischen Spielen in Sydney 2000“ – Drucksache 14/2240 – zurückgezogen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorla- gen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parla- ment zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 14/3428 Nr. 1.7 Finanzausschuss Drucksache 14/4170 Nr. 2.44 Drucksache 14/4170 Nr. 2.49 Drucksache 14/4170 Nr. 2.72 Drucksache 14/4170 Nr. 2.79 Drucksache 14/4170 Nr. 2.87 Drucksache 14/4309 Nr. 1.15 Drucksache 14/4309 Nr. 1.31 Ausschuss fürWirtschaft und Technologie Drucksache 14/2952 Nr. 2.8 Drucksache 14/2952 Nr. 2.14 Drucksache 14/2952 Nr. 2.16 Drucksache 14/2952 Nr. 2.17 Drucksache 14/2952 Nr. 2.19 Drucksache 14/2952 Nr. 2.27 Drucksache 14/2952 Nr. 2.31 Drucksache 14/2952 Nr. 2.32 Drucksache 14/2952 Nr. 2.33 Drucksache 14/2952 Nr. 2.34 Drucksache 14/3050 Nr. 2.28 Drucksache 14/3050 Nr. 2.29 Drucksache 14/3050 Nr. 2.30 Drucksache 14/3050 Nr. 2.31 Drucksache 14/3723 Nr. 2.4 Drucksache 14/4170 Nr. 1.14 Drucksache 14/4170 Nr. 2.13 Drucksache 14/4170 Nr. 2.15 Drucksache 14/4170 Nr. 2.32 Drucksache 14/4170 Nr. 2.43 Drucksache 14/4170 Nr. 2.46 Drucksache 14/4170 Nr. 2.56 Drucksache 14/4170 Nr. 2.61 Drucksache 14/4170 Nr. 2.63 Drucksache 14/4170 Nr. 2.66 Drucksache 14/4170 Nr. 2.67 Drucksache 14/4170 Nr. 2.68 Drucksache 14/4170 Nr. 2.75 Drucksache 14/4170 Nr. 2.77 Drucksache 14/4170 Nr. 2.80 Drucksache 14/4170 Nr. 2.85 Drucksache 14/4170 Nr. 2.88 Drucksache 14/4170 Nr. 2.89 Drucksache 14/4170 Nr. 2.92 Drucksache 14/4309 Nr. 1.1 Drucksache 14/4309 Nr. 1.10 Drucksache 14/4309 Nr. 1.11 Drucksache 14/4309 Nr. 1.12 Drucksache 14/4309 Nr. 1.23 Drucksache 14/4309 Nr. 1.34 Drucksache 14/4309 Nr. 1.35 Drucksache 14/4309 Nr. 1.43 Drucksache 14/4309 Nr. 1.47 Drucksache 14/4309 Nr. 1.48 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 14/671 Nr. 2.32 Drucksache 14/1708 Nr. 2.1 Drucksache 14/1708 Nr. 2.2 Drucksache 14/1708 Nr. 2.4 Drucksache 14/1708 Nr. 2.10 Drucksache 14/1708 Nr. 2.14 Drucksache 14/1778 Nr. 2.1 Drucksache 14/1778 Nr. 2.8 Drucksache 14/1778 Nr. 2.9 Drucksache 14/2747 Nr. 2.16 Drucksache 14/2747 Nr. 2.41 Drucksache 14/2747 Nr. 2.42 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 14/3050 Nr. 2.25 Drucksache 14/3341 Nr. 2.28 Drucksache 14/3341 Nr. 2.38 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 14/4309 Nr. 1.30 Drucksache 14/4441 Nr. 1.5 Drucksache 14/4441 Nr. 1.18 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 14/3859 Nr. 1.1 Drucksache 14/3859 Nr. 2.1 Drucksache 14/3859 Nr. 2.9 Drucksache 14/3859 Nr. 2.12 Drucksache 14/4170 Nr. 2.59 Drucksache 14/4170 Nr. 2.62 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 14/4170 Nr. 1.2 Drucksache 14/4170 Nr. 2.2 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 14/3576 Nr. 1.4 Drucksache 14/3576 Nr. 1.5 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 14/4441 Nr. 1.8 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 200013534 (C) (D) (A) (B) Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 14/3428 Nr. 2.17 Drucksache 14/4170 Nr. 1.7 Drucksache 14/4309 Nr. 1.8 Drucksache 14/4309 Nr. 1.27 Drucksache 14/3409 Nr. 1.46 Drucksache 14/4441 Nr. 1.24 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 14/4170 Nr. 2.65 Drucksache 14/4309 Nr. 1.39 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 13535 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen
    und Herren! Auch diese Haushaltswoche hat gezeigt: Die
    Haushaltspolitik der Bundesregierung und der sie tragen-
    den Fraktionen ist solide und zukunftsweisend.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie ist hier im Hohen Hause ohne Alternative.

    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Sie haben die Rede von Rexrodt noch nicht gehört!)

    Herr Roth, wenn Sie ehrlich wären, müssten Sie zuge-

    ben: Wenn Sie einen solchen Haushalt in Ihrer Verant-
    wortung als haushaltspolitischer Sprecher in den letzten
    Jahren jemals hätten vorlegen können, hätten Sie an die-
    ser Stelle jubiliert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deswegen merkte man Ihrer Rede auch an, wie schwer es
    Ihnen gefallen ist, Ihre Ablehnung unseres Haushalts zu
    begründen. Diese Haushaltswoche hat gezeigt: Die Zwi-
    schenbilanz der Regierung Schröder ist überzeugend. In
    dieser Woche ist deutlich geworden: Gewinner unserer
    Politik sind vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-
    mer, Familien mit Kindern und der Mittelstand.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Lachen bei der CDU/CSU – Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Das Gegenteil ist deutlich geworden!)


    Meine Damen und Herren von der Opposition, wie
    schon bei der ersten Lesung des Haushalts haben Sie
    keine ernsthafte haushaltspolitische Debatte geführt. Das
    hat zwei Gründe:

    Erstens. Sie wissen, dass der Bundeshaushalt 2001 im
    Rahmen der Möglichkeiten und Gegebenheiten in Wahr-
    heit ein gelungener Etat ist und dass es deshalb keine
    grundsätzlichen Einwendungen dagegen gibt. Sie wissen
    auch, dass es zu unserer Haushaltspolitik, die inzwischen
    zum Markenzeichen dieser Koalition geworden ist, keine
    sinnvolle Alternative gibt.

    Zweitens. Sie wissen, dass Sie – das gilt insbesondere
    für die Union –, in Ihrer derzeitigen Verfassung weder
    die konzeptionelle noch die politische Kraft haben, eine
    Alternative zu entwickeln.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie sind dabei, Ihre jüngste Vergangenheit zu bewältigen.

    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen denn den Unsinn aufgeschrieben? Ich sage nur: Wettig-Danielmeier!)


    Dabei sind Ihnen fast jedes Argument und jedes Mittel
    recht. Der Parteienforscher Lösche sagt dazu:

    Die CDU versucht – verlockt durch den Wahlsieg in
    Hessen im Februar 1999 – immer noch, den beque-
    meren Weg zu gehen. Sie will über die Mobilisierung
    von Vorurteilen Wahlen gewinnen, statt eine alterna-
    tive Programmatik zur Regierung zu entwickeln. Die

    Partei ist innerlich zerrissen und hat bisher keinen
    Konsens gefunden.

    Das ist die Situation der Union.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hartmut Schauerte [CDU/ CSU]: Das hätten Sie gern!)


    Die letzten drei langen Tage haben gezeigt: Die Haus-
    haltspolitik der Koalition ist solide und verlässlich. Sie
    löst die aktuellen Probleme, hat aber auch die Sicherung
    der Zukunft und die Interessen der nachfolgenden
    Generationen im Blick.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Wo ist bei diesem Mann die Nachdenklichkeit geblieben?)


    Was haben Sie dem entgegenzusetzen? Insbesondere die
    so genannten Hauptredner von CDU/CSU und F.D.P. ha-
    ben nicht viel geboten, haben sich im Wesentlichen in
    Halbwahrheiten, Unwahrheiten und bisweilen sogar in
    absurden Gedankengängen verloren. Zu den absurden
    Äußerungen zählt vor allem Ihre Behauptung – Herr Roth
    hat sie gerade wiederholt –, die Koalition habe im Haus-
    halt 2001 zu wenig gespart. Das ist wirklich abwegig.

    In den parlamentarischen Beratungen ist es gelungen,
    die Nettokreditaufnahme gegenüber dem Entwurf um
    2,4 Milliarden DM auf 43,7 Milliarden DM zu senken.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Eine derart niedrige Nettokreditaufnahme ist Ihnen in den
    90er-Jahren nur einmal, und zwar im Jahre 1992, gelun-
    gen. Mit Ihren Einwänden spekulieren Sie also auf das
    kurze Gedächtnis der Menschen. Ich will nur auf die letz-
    ten drei Jahre, in denen Sie für die Nettokreditaufnahme
    des Bundes verantwortlich waren, zurückblicken: 1996
    haben Sie fast 80 Milliarden DM an Krediten aufge-
    nommen, 1997 64 Milliarden DM und 1998 immer noch
    über 56 Milliarden DM.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das ging doch runter!)


    Das waren nicht nur historisch hohe Neuverschuldungen;
    in den Jahren 1996 und 1997, Herr Austermann, lag die
    Nettokreditaufnahme zudem weit über der Höhe der
    Investitionsausgaben. Sie haben damit die Kreditober-
    grenze des Art. 115 Grundgesetz in zwei aufeinander fol-
    genden Jahren nicht eingehalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Und auch im Jahre 1998 haben Sie mit der Neuverschul-
    dung lediglich um 690 Millionen DM unter den Investi-
    tionen gelegen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das ist ja fast wie in Niedersachsen!)


    Das heißt: Als wir die Regierungsverantwortung über-
    nommen haben – das ist die historische Wahrheit –, muss-
    ten wir zunächst die Verfassungsmäßigkeit der Haushalts-
    aufstellung sicherstellen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 200013490


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Das ist uns gelungen. Ab dem Jahre 1999 liegt, wie das
    Grundgesetz es vorschreibt, die jährliche Kreditaufnahme
    des Bundes erheblich unter den Investitionsausgaben. Da
    wir die Nettokreditaufnahme kontinuierlich senken wer-
    den, die Investitionen jedoch ihr Niveau behalten sollen,
    wird diese Differenz immer größer werden. Das heißt, der
    Art. 115 des Grundgesetzes ist unter unserer Regierung
    kein Thema mehr. Damit verantworten wir eine Finanz-
    politik, die eine ganz andere Qualität hat als Ihre Finanz-
    politik, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das bringt mich zu einer anderen Behauptung, die Sie
    wiederholt gemacht haben. Sie haben behauptet, Herr
    Eichel und die Koalition insgesamt stünden nur deshalb
    haushaltspolitisch so gut dar, weil sie von glücklichen
    Umständen auf der Einnahmenseite, insbesondere bei den
    Privatisierungserlösen profitierten.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: 120 Milliarden DM!)


    – Ich rede nicht über UMTS, sondern über Ihre Behaup-
    tung, die Sie zu den Privatisierungserlösen gemacht ha-
    ben.

    Bezeichnend für die Art und Weise, wie zum Beispiel
    der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU, Herr
    Austermann, mit Fakten umgeht, ist seine Behauptung:
    Kein Finanzminister in Deutschland habe je mehr Priva-
    tisierungserlöse erzielt als Bundesfinanzminister Eichel.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Richtig! 120 Milliarden DM!)


    – Sie sagen jetzt noch: „Richtig!“ Herr Austermann,
    1998 – in der Regierungszeit der Herren Kohl und Waigel;
    also in Ihrer Regierungszeit, auch wenn Sie nicht regiert
    haben, sondern im Parlament gestaltend mitgewirkt ha-
    ben – gab es Einnahmen aufgrund von Beteiligungsver-
    äußerungen und von Rückflüssen von Kapitaleinlagen,
    also Privatisierungserlösen, von 22,6 Milliarden DM.
    Dem gegenüber betragen die Privatisierungserlöse 2001
    nur 15,6 Milliarden DM. Dies ist, wie es Ihre Art ist, Herr
    Austermann, wieder einmal eine Falschaussage.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: UMTS hat er völlig vergessen! – Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Das war aber schwach!)


    Mit diesen Privatisierungserlösen finanzieren wir das
    Vorziehen der dritten Stufe des Steuerentlastungsgesetzes
    von 2002 auf 2001. Das ist im Interesse von den Bezie-
    hern kleiner und mittlerer Einkommen und auch solide,
    weil ein einmaliger Vorgang. Auch das unterscheidet uns
    im Übrigen: Wir tun etwas zur steuerlichen Entlastung
    und finanzieren diese Entlastung solide. Sie haben in den
    90er-Jahren nicht ein Steuerkonzept vorgelegt, das auch
    nur annähernd solide finanziert war. Das unterscheidet
    uns wesentlich.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Was war 1997?)


    Wenn einige von Ihnen behaupten, die Regierungsko-
    alition habe nicht gespart, dann zeigen Sie nur, dass Sie
    ein kurzes Gedächtnis haben. Es ist gerade ein Jahr her,
    dass fast jeder Berufsstand – auch jene, die vorher noch
    nichts mit Demonstrationen zu tun hatten – vor dem Bran-
    denburger Tor gestanden und gegen die umfangreichen
    Sparpläne von Koalition und Regierung protestiert hat.
    Wer von uns erinnert sich nicht an die manchmal bitter-
    bösen Briefe, die wir bekommen haben, weil wir quer
    über den gesamten Bundeshaushalt und quer über alle Po-
    litikbereiche finanzielle Mittel eingespart und abgebaut
    haben? Sie wissen das doch noch. Sie haben doch bei ei-
    nigen Demonstrationen – ich werfe Ihnen das gar nicht
    vor – kräftig mitgemacht. Auch für einige von Ihnen war
    das ein neues Erlebnis.

    Wer uns vor diesem Hintergrund mangelndes Sparen
    und mangelndes Konsolidieren vorwirft, bastelt sich die
    Welt so, wie er sie haben will und wie er es politisch für
    opportun hält. Herr Austermann, Herr Merz, aber auch
    Herr Rauen: In dieser Hinsicht unterscheiden Sie sich in
    nichts von Ihrem früheren Bundeskanzler Dr. Helmut
    Kohl, dessen Realitätsverständnis man letzthin wieder
    einmal bei der Vorstellung seines Tagebuches staunend
    zur Kenntnis nehmen konnte.


    (Peter Dreßen [SPD]: Das war aber höflich formuliert)


    – Ja, das war sehr höflich formuliert. Ich habe mir extra
    vorgenommen, heute Morgen besonders höflich zu sein.

    Ihre Kritik, wir würden zu wenig sparen, wird völlig
    unglaubwürdig, wenn man sich Ihr Abstimmungsverhal-
    ten in den Beratungen des Haushaltsausschusses und hier
    im Plenum – zu den Änderungsanträgen, über die wir ab-
    gestimmt haben – ansieht. Wenn man sich die Forderun-
    gen Ihrer Fachpolitiker anschaut, so stellt man fest, dass
    es kaum einen Bereich gibt, in dem Sie nicht opportunis-
    tisch draufsatteln wollen: mehr Geld für die Bauern, mehr
    Geld für die Beamten, mehr Geld für den Straßenbau,
    mehr Geld für die Bundeswehr. Man kann diese Reihe be-
    liebig fortsetzen. Nur: Solange Sie keinen sinnvollen
    Finanzierungsvorschlag machen – bisher haben Sie das
    nicht –, sind solche Forderungen wohlfeil. Sie überzeugen
    noch nicht einmal diejenigen, die von Ihrer Politik be-
    günstigt werden sollen.

    Eine allgemeine Aussage machen Sie – Sie werden sie
    sicherlich gleich wiederholen –, indem Sie behaupten,
    man müsse bei den konsumtiven Ausgaben mehr sparen
    und dafür die Investitionen erhöhen. Doch was sind
    – auch manche Wissenschaftler benutzen diesen Begriff
    leichthin – „konsumtive Ausgaben“? Was sind konsum-
    tive Ausgaben im Bundeshaushalt? Da ist das Erzie-
    hungsgeld, da ist das Wohngeld: Wollen Sie das abschaf-
    fen? – Da ist das BaföG: Noch heute Morgen haben Sie
    eine weitere Erhöhung gefordert, obwohl wir in dieser
    Hinsicht schon eine Menge gemacht haben.


    (Heinz Wiese [Ehingen] [CDU/CSU]: Eine Reform wollen wir!)


    Das sind konsumtive Ausgaben. – Oder Arbeitslosengeld
    oder die Arbeitslosenhilfe: Wollen Sie die abschaffen?

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    Joachim Poß

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    Wenn Sie, meine Damen und Herren von der Opposi-
    tion, an diese Leistungen herangehen wollen, dann sagen
    Sie das den Bürgerinnen und Bürgern, damit sie wissen,
    woran sie bei Ihnen wirklich sind. Wer mehr sparen will,
    der muss genau sagen, wo er sparen will.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Allgemeine Floskeln helfen nicht weiter. Die Wahrheit ist
    immer konkret.

    Konsumtiv ist auch der gesamte Bereich der Alters-
    sicherungsleistungen aus dem Bundeshaushalt, also
    nicht nur die Zuschüsse an die Rentenversicherungsträ-
    ger, sondern zum Beispiel auch die Ausgaben für die Al-
    terssicherung der Landwirte und die Versorgungsleistun-
    gen für Beamte, die beim Bund beschäftigt sind. Wenn Sie
    an diesen Stellen abbauen wollen, dann sagen Sie das
    doch bitte den Rentnern, den Landwirten und den Beam-
    ten. Aber auf der einen Seite sozusagen eine neue soziale
    Melodie anzustimmen und uns – wie gestern – eine un-
    soziale Politik vorzuwerfen


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Mit Recht!)


    und auf der anderen Seite den Abbau von konsumtiven
    Leistungen zu fordern, das geht nicht auf und das lassen
    wir Ihnen nicht durchgehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Was Sie hier zum Thema Rente von sich geben, zeigt
    Ihre vollkommene Konzeptionslosigkeit und auch eine
    mangelnde Abstimmung in der Union. Walter Riester hat
    sich monatelang bemüht, Ihnen entgegenzukommen.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: „Bemüht“ kann man sagen! Er war stets bemüht! Das ist schon das Abschlusszeugnis für den Minister!)


    Wie ist Ihre Reaktion? Zunächst waren Sie bereit, die
    schwierige, aber dennoch unabdingbare Reform der Al-
    terssicherung mit uns zusammen anzugehen. Herr Merz
    bekundet verbal noch immer, dass er dazu bereit ist. In
    Wirklichkeit aber wollen Sie aus rein taktischen Erwä-
    gungen zusammen mit uns keine Lösung mehr finden,
    egal, was Herr Merz uns hier weismachen will.

    Interessant ist auch die Art und Weise Ihrer Argumen-
    tation. Sie sagen, wir berücksichtigten in der Rentenfrage
    zu wenig die Interessen der jungen Generation,


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Genau!)

    bei uns stiegen die Beiträge zu stark und die späteren Ren-
    tenleistungen für die heutigen jungen Leute seien zu nied-
    rig. Was wollen Sie nun? Wollen Sie noch niedrigere
    Beiträge für die Generation der derzeitigen Beitragszah-
    ler als von uns vorgesehen? Wenn das Ihre Absicht ist,
    dann müssten Sie aufgrund der daraus folgenden geringe-
    ren Beitragseinnahmen in den Rentenkassen den heutigen
    Rentnern weniger Geld auszahlen. Wenn Sie das wollen,
    dann sagen Sie den Rentnern, dass das die Konsequenz
    ist. Oder wollen Sie zur Kompensation einen höheren
    Bundeszuschuss?


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Um wie viel Prozent sind die Renten in diesem Jahr erhöht worden? Inflationsausgleich!)


    Nur, wie würde sich das mit der von Ihnen eingeforderten
    stärkeren Haushaltskonsolidierung vertragen? Außerdem
    wären damit mehr konsumtive Ausgaben verbunden;
    diese aber wollen Sie senken.

    Des Weiteren werfen Sie uns vor, dass wir das Ren-
    tenniveau zu stark absenken. Ein höheres Rentenniveau
    verlangt aber logischerweise mehr Einnahmen in den
    Rentenkassen. Also sind auch in diesem Fall höhere
    Beiträge oder ein höherer Bundeszuschuss notwendig,
    was Sie wiederum ablehnen. Man sieht also: Auch in die-
    ser Argumentation steckt nichts als Konzeptionslosigkeit
    und Widersprüchlichkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das bisher Gesagte beweist: Sie versuchen bei jeder
    Gelegenheit, die wahren Sachverhalte zu verschleiern.
    Vor allem CDU und CSU setzen so darauf, dass es ihnen
    gelingt, von ihrer konzeptionellen, aber auch personellen
    Schwäche abzulenken. Den Grad an Realitätsferne, den
    Sie mittlerweile erreicht haben, zeigt übrigens auch die
    Tatsache, dass Sie gegen die grundlegende Wahrnehmung
    der Bürgerinnen und Bürger anreden. Gerade der Bun-
    desfinanzminister Hans Eichel steht bei den Bürgerinnen
    und Bürgern, und zwar zu Recht, für den Erfolg der Bun-
    desregierung aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen.
    Unsere Haushalts- und Finanzpolitik steht für Solidität,
    für Verlässlichkeit und für Zukunftsorientierung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Wann?)


    Wir konsolidieren den Haushalt Schritt für Schritt und
    Jahr für Jahr. Aber gleichzeitig lassen wir die Menschen
    nicht allein. Wir verbessern die soziale Situation für viele.
    Wir haben in den letzten beiden Jahren viel zur Wieder-
    herstellung der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland
    getan,meine Damen und Herren. Vielleicht haben wir ei-
    nen Fehler gemacht: Wir haben zu wenig darüber geredet.
    Aber diesen Fehler werden wir noch korrigieren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Barbara Höll [PDS]: Davon wird es auch nicht besser!)


    – Etwas für die soziale Gerechtigkeit zu tun ist etwas an-
    deres als die Sozialdemagogie, die von der PDS kommt –
    um das zur Unterscheidung auch einmal klarzumachen.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Barbara Höll [PDS]: Na, na, na!)


    Wir müssen in diesem Parlament einmal für programma-
    tische und inhaltliche Schärfe sorgen, damit den Bürgern
    die Unterschiede wirklich klar werden zwischen verant-
    wortungsbewusster Politik, die gleichzeitig sozialgerecht
    ist, und hemmungslosem Populismus, wie wir ihn hier
    von rechts und von links erleben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Rosel Neuhäuser [PDS]: Das ist doch unglaublich!)


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    Deswegen sagen wir, dass konsumtive Ausgaben im
    Haushalt nach wie vor ihre Berechtigung haben. Außer-
    dem sind wir sehr wohl der Meinung, dass gerade in Zei-
    ten, in denen dauerhafte Arbeitsplätze immer seltener
    werden und berufliche Perspektiven für jeden Einzelnen
    immer schwieriger zu planen sind, eine verlässliche fi-
    nanzielle Absicherung des Risikos der Arbeitslosigkeit
    unbedingt vonnöten ist. Arbeitsmarktausgaben, seien sie
    passiv oder aktiv, müssen – das ist die Grundaussage –
    auch weiterhin auf hohem Niveau erhalten bleiben,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    auch wenn, so füge ich hinzu, beständig überlegt werden
    muss – und das machen wir –, ob man ihren Einsatz nicht
    effizienter und zielführender gestalten kann. Aber beides
    steht nicht im Gegensatz zueinander.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Es ist natürlich richtig, dass die Struktur des Bundes-

    haushalts noch mehr in Richtung Zukunftsgestaltung ver-
    bessert werden muss. Aber auch das geht ja seriöserweise
    nur schrittweise; denn der entscheidende Zusammenhang
    heißt hier:


    (Zuruf von der CDU/CSU: Aber man muss damit anfangen!)


    mit den Zinsausgaben herunter, mit den Investitionen
    herauf! So haben wir es mit den UMTS-Versteigerungs-
    erlösen gemacht: 5 Milliarden DM Zinsersparnisse auf-
    grund von Schuldentilgung haben wir zu 5Milliarden DM
    zusätzlichen Zukunftsinvestitionen gemacht. Das ist un-
    ser Konzept auch für die zukünftige Haushaltspolitik.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: 3,9 Milliarden DM!)


    Herr Rauen sprach am Dienstag von einem gewaltigen
    Investitionsstau in Deutschland. Wer hat denn hier
    16 Jahre lang regiert? Wer hat denn die offensichtlichen
    Infrastrukturprobleme – nicht nur bei der Bahn – zu ver-
    antworten? Verkehrswege, Bauten und Kanäle verfallen
    doch nicht von heute auf morgen; sie können allerdings
    auch nicht von heute auf morgen wieder saniert bzw. auf-
    gebaut werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Für diese Bewältigung der Erbschaft brauchen wir leider
    noch mehrere Legislaturperioden. Das ist die Wahrheit,
    meine Damen und Herren, und das werden wir den Bür-
    gern auch in aller Deutlichkeit vermitteln. Was Ihre Erb-
    schaft wirklich bedeutet und dass das nicht über Nacht be-
    wältigt werden kann, ist eigentlich noch gar nicht ins
    Bewusstsein gedrungen.

    Eine weitere Behauptung, die genauso falsch ist, ist
    in dieser Woche wiederholt worden: Wir würden die Bür-
    ger in Wirklichkeit steuerlich gar nicht entlasten. Aber
    selbst Herr Rauen musste zugeben, dass, wenn jemand
    5 500 DM brutto verdient, er im nächsten Jahr um
    1 026 DM entlastet wird. Dann sagt Herr Rauen – das geht
    nun wirklich nicht –: Die Menschen haben von diesen

    Entlastungen nichts, weil das Geld durch die Folgen des
    Energiepreisanstiegs aufgezehrt werde.


    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Es ist möglich, dass es diese Fälle gibt. Aber geht der Ener-
    giepreisanstieg auf politische Maßnahmen zurück? Der
    Energiepreisanstieg geht doch – entgegen den Behaup-
    tungen bei der Bauern- und Dummenfängerei, die Sie be-
    treiben – zum allergrößten Teil auf die Erdölproduzenten
    und Erdölhändler zurück. Inzwischen wissen die Bürge-
    rinnen und Bürger das auch – trotz der Kampagne, die Sie
    heute wieder gestartet haben. Deswegen werden Ihre An-
    tiökosteuerkampagnen Sie keinen Schritt weiterbringen;
    denn trotz Ökosteuer wird sich die Abgaben- und Steu-
    erquote in den nächsten Jahren verringern. Gleiches gilt
    auch für die Staatsquote.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Die Abgabenquote steigt!)


    Das gilt im Übrigen gerade für den Mittelstand, denn von
    den über 90Milliarden DM Steuerentlastung profitiert der
    Mittelstand mit 30Milliarden DM. Die Großunternehmen
    werden mit 2 Milliarden DM sogar leicht belastet. Wir ha-
    ben etwas geändert, was die Bürger über Jahre geärgert
    hat und was Sie, insbesondere die F.D.P., durch Klientel-
    politik herbeigeführt haben, nämlich dass sich Millionäre
    arm rechnen konnten. Jetzt können sie das nicht mehr.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch mit dieser groben Ungerechtigkeit haben wir
    Schluss gemacht.

    Im Übrigen muss man sich von der Vorstellung lösen,
    ein Mittelständler unterliege in der Regel dem Einkom-
    mensteuerspitzensatz. Alle empirischen Untersuchungen
    zeigen, dass sich der Mittelstand überwiegend nicht aus
    überdurchschnittlichen Verdienern zusammensetzt. Von
    den rund 3 Millionen Unternehmen in diesem Lande wei-
    sen rund 1,7 Millionen Unternehmen einen Gewinn von
    unter 50 000 DM aus. Das heißt, insbesondere sie profi-
    tieren von unserer Erhöhung des Grundfreibetrages um
    2 000 DM und von der Senkung des Eingangssteuersatzes
    um 10 Prozent. Diejenigen, die oberhalb dieses Bereichs
    liegen, profitieren von der pauschalierten Anrechnung der
    Gewerbesteuer auf die Einkommensteuerschuld. Damit
    haben wir etwas gemacht, was vom gewerblichen Mittel-
    stand seit Jahrzehnten gefordert wurde.

    Deswegen kann ich hier zum Abschluss voller Über-
    zeugung sagen: Wir verantworten eine Politik, von der Ar-
    beitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Familien mit Kin-
    dern und der Mittelstand wirklich profitiert haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im nächsten Jahr wird das noch sichtbarer werden als in
    der Vergangenheit.

    Danke schön.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


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Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Für die
F.D.P.-Fraktion spricht der Kollege Dr. Günter Rexrodt.


(Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Jetzt wird einiges zurechtgerückt!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Günter Rexrodt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine
    Damen und Herren! Es ist guter Brauch, zu Beginn der
    Schlussrunde zunächst einmal den Mitarbeitern des
    Haushaltsausschusses sowie den Mitarbeitern der Abge-
    ordneten, der Ministerien und des Bundesrechnungshofs
    für die Arbeit, die sie in den letzten Wochen geleistet ha-
    ben, zu danken.


    (Beifall im ganzen Hause)

    Ich bin immer fasziniert, was insbesondere im Haus-

    haltsausschuss geleistet wird. Ich ersticke oft in der Fülle
    des Papiers. Ich komme damit nicht klar und beneide im-
    mer den Ausschussvorsitzenden, der die Papiere so wohl
    geordnet hat. Ich bin da fast immer im Chaos, aber das ist
    Ihnen zu verdanken.


    (Joachim Poß [SPD]: Das war ja leider in Ihrer Ministerzeit auch schon so, Herr Rexrodt!)


    Herr Poß, Sie haben eben vorgetragen, Sie wollten, um
    den Bürgern die Dinge einmal vor Augen zu führen, ein
    Stück Schärfe in die Diskussion bringen. Ich frage mich,
    nachdem ich Ihren Beitrag gehört habe, ob die Schärfe im
    Tonfall in Übereinstimmung mit der Schärfe des Argu-
    ments steht.


    (Heiterkeit und Beifall bei der F.D.P. der CDU/CSU und der PDS – Ernst Burgbacher [F.D.P.]: Schöner kann man das nicht ausdrücken!)


    Darüber lasse ich die Bürger draußen ihr Urteil fällen,
    Herr Poß.

    In der Schlussrunde möchte ich feststellen: Der Kurs
    der Schuldenabbaupolitik ist richtig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Deutschland befindet sich damit im Geleitzug der großen
    Industriestaaten. Es ist dem Finanzminister zugute zu hal-
    ten, dass er die enormen Einnahmezuwächse – Herr Poß,
    dazu gehören natürlich auch die Erlöse aus der Versteige-
    rung der UMTS-Linzenzen – nicht benutzt, um die Be-
    gehrlichkeiten der Ressorts zu bedienen, sondern dass da-
    mit die Schulden abgebaut werden.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist eine Politik, die wir unterstützen.
    Allerdings halte ich es für neben der Sache liegend,

    diesen Haushalt 2001 als einen Sparhaushalt zu bezeich-
    nen. Die Ausgabenseite wurde nicht konsolidiert. Herr
    Lafontaine hatte im Jahre 1999 den Haushalt gegenüber
    dem des Vorjahres um 20 Milliarden DM aufgeblasen.
    Nun davon einige wenige Milliarden zurückzuführen, um
    dann ab 2002 wieder kräftig draufzusatteln, hat mit einem

    Sparkurs nichts zu tun. Sie haben Ihre Schularbeiten nicht
    gemacht.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Die rot-grüne Koalition hat sich in dieser Haushaltsde-

    batte bemüht, sich das Mäntelchen des Reformers um-
    zuhängen. Ich kann das aus verschiedenen Gründen nicht
    akzeptieren.

    Zunächst einmal hat es Herr Eichel in dieser Debatte
    – ich erinnere mich an seine Rede am Dienstag – fertig ge-
    bracht, die Wachstumsraten des Bruttosozialprodukts im
    Deutschland der 90er-Jahre den heutigen Wachstumsraten
    gegenüberzustellen. Er hat das auch in Bezug auf den Ar-
    beitsmarkt getan: Die positiven Abweichungen, die es da
    gebe, seien natürlich ein Verdienst der rot-grünen Koa-
    lition gewesen.

    Faktum ist – das sollten die Menschen wissen –, dass
    die Konjunkturdaten in den 90er-Jahren in allen europä-
    ischen Ländern schlechter waren als heute. Über die
    Gründe dafür haben wir oft genug diskutiert. Die kon-
    junkturelle Wende, die zu deutlichen Wachstumssteige-
    rungen und zu positiven Folgen in Bezug auf das Brutto-
    sozialprodukt geführt hat, und die Wende auf dem
    Arbeitsmarkt wurden 1998 herbeigeführt. Das hat Kol-
    lege Eichel einfach unterschlagen.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Faktum ist, dass Deutschland heute im Hinblick auf

    den Wachstumsprozess, obwohl die Wachstumsraten, ab-
    solut gesehen, höher sind, im europäischen Vergleich zu-
    sammen mit Italien das Schlusslicht in Europa darstellt.


    (Ernst Burgbacher [F.D.P.]: Leider, leider!)

    Auch das wurde einfach vergessen. Das sollten die Men-
    schen aber wissen. Man kann in diesem Zusammenhang
    nicht mit absoluten Zahlen arbeiten; das ist irreführend
    und unredlich.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, die Koalition spricht von ei-

    ner Auflösung des Reformstaus. Tatsache ist, dass Rot-
    Grün damals in der Oppositionsrolle alle wichtigen Re-
    formen bekämpft und die wichtigste von ihnen, die
    Reform des Einkommen- und Körperschaftsteuer-
    rechts, verhindert hat. Ich gestehe Ihnen ausdrücklich
    zu – denn ich will eine faire Rede halten –, dass es nun-
    mehr bei den direkten Steuern zu einer Reform gekom-
    men ist. Die ist zwar weniger mittelstandsfreundlich als
    notwendig und geht am Ziel der Steuervereinfachung vor-
    bei. Aber sie führt zu einer Entlastung und gibt der Wirt-
    schaft Impulse. Dort wird sie auch positiv aufgenommen.
    Das ist Ihr Verdienst; das sage ich hier ganz klar.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wenn ich mir Ihre anderen Reformvorhaben ansehe

    – Herr Poß, meine Damen und Herren von der Koalition,
    Sie sagen doch, Sie hätten den Reformstau aufgelöst –,
    stelle ich bei den Steuern als dem ersten Bereich fest: Die
    von Ihnen eingeführte unselige Ökosteuer ist vom Ansatz
    her verfehlt. Dies hat verheerende Folgen gerade für die
    Bezieher kleiner Einkommen und für den Mittelstand.
    Das wird Ihr Waterloo werden; das habe ich hier schon
    einmal gesagt; ich wiederhole das.

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 200013494


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    Die Rentenreform – das ist der zweite Bereich – ist
    zum Dauerärgernis geworden. Begonnen hatten Sie da-
    mit, eine Komponente der Leistungskorrektur abzuschaf-
    fen, die Sie jetzt mit einer anderen Überschrift wieder ein-
    führen müssen. Ihr Reformentwurf ist noch immer zu
    kompliziert und an vielen entscheidenden Stellen un-
    zulänglich, insbesondere dann, wenn es darum geht, die
    private Altersvorsorge zu fördern. Ganz wichtige Berei-
    che werden aus der Förderung herausgenommen. Diese
    Reform ist im Ansatz verfehlt.

    Der dritte Bereich ist die Gesundheitsreform. So wie
    es aussieht, wird sie gegen die Wand gefahren. Das Kon-
    zept stimmt nicht; alle Beteiligten verweigern sich.

    Im vierten Bereich, im Arbeitsrecht, einem der großen
    Reformbereiche, gibt es eine Kette von Ungereimtheiten
    und Ärgernissen. Das beginnt mit dem 630-Mark-Gesetz
    sowie mit dem verunglückten Gesetz zur Scheinselbst-
    ständigkeit und endet beim Gesetz zur Teilzeitarbeit und
    zu befristeten Arbeitsverhältnissen.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU – Peter Dreßen [SPD]: Das ist doch eine gute Sache!)


    Teilzeit wird dadurch eher verhindert. Denn Ihr dies-
    bezügliches Gesetz ist kompliziert, ellenlang, kaum ver-
    ständlich sowie mit Ausnahmeregelungen und un-
    bestimmten Rechtsbegriffen gespickt, wie das für
    überhaupt alles gilt, was aus dem Bereich Riester kommt.
    Es ist kaum lesbar, kaum verständlich und kaum anwend-
    bar. Fragen Sie doch einmal die Arbeitsrichter, wie sie
    dieses Vorhaben beurteilen.

    Ein weiterer Bereich ist die Energiepolitik – dabei
    lasse ich die 30-jährige Garantie für den Betrieb von
    Kernkraftwerken außen vor –: Durch falsche Fördersys-
    teme und falsche Fördersätze bei den erneuerbaren Ener-
    gien sowie beim ungebremsten Ausbau der Kraft-Wärme-
    Kopplung werden sage und schreibe 40 Prozent des
    gerade einmal liberalisierten Marktes rereguliert, also
    wieder in die Regulierung zurückgeführt. Die Kraft-
    werkswirtschaft fasst sich an den Kopf. Die Verbraucher
    werden das bezahlen müssen.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ist das eine gelungene Reformpolitik, meine Damen und
    Herren? – Das ist das Gegenteil!

    Ich möchte auch auf das Justizministerium, das anson-
    sten gar nicht so sehr im Mittelpunkt steht, zu sprechen
    kommen: Die Justizministerin will das Mietrecht am
    Markt vorbei reformieren. Sie verfolgt die Reform des
    Zivilprozessrechts in einer Weise, dass die beteiligten
    Kreise das überhaupt nicht mehr nachvollziehen können.


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [F.D.P.])

    Es hat noch nie so viel Ärger über ein Justizressort
    gegeben, wie das gegenwärtig der Fall ist, und zwar aus
    unterschiedlichen Gründen.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Frau Däubler-Gmelin geht in einer fast sektiererischen
    Weise vor. Unsere schwäbischen Mitbürger haben ja viele
    gute Eigenschaften aber man sagt ihnen nach, es gebe
    unter ihnen zuweilen ein Sektierertum. Was die Jus-
    tizministerin tut, ist sektiererisch.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will jetzt nicht auf die Bundeswehr eingehen, bei
    der Notoperationen gesucht werden, um die Reform
    durchzuführen, die wir alle wollen, und vieles andere
    mehr. Stattdessen will ich noch ein paar Bemerkungen zu
    einigen Kuriositäten der Etatpolitik im Detail machen.

    Ich beginne mit der Subventionierung der Steinkohle.
    Sie, Herr Kollege Wagner, haben uns jahrelang den Vor-
    wurf gemacht, wir würden bestehende Verträge nicht ein-
    halten. Dabei war gar nichts anderes passiert, als dass wir
    die Modalitäten der Zahlungen von öffentlicher Seite an
    die Unternehmen mit deren Liquiditätsbedarf in Einklang
    gebracht haben, und zwar immer im Einvernehmen mit
    den Unternehmen.

    Damals wurde gesagt, das sei Wortbruch. Der Kollege
    Wagner ist, wenn er darüber gesprochen hat, immer na-
    hezu kollabiert, und der Kollege Urbaniak hat regelmäßig
    Tränen vor Rührung und Entsetzen in den Augen gehabt.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Heute machen Sie nichts anderes – frank, fröhlich, frei –,
    aber heute ist das die hohe Kunst der Finanzpolitik. Es ist
    nichts anderes als bei uns. Was haben wir hier für Debat-
    ten geführt!


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Jetzt möchte ich, allerdings nur kurz, die EXPO an-

    sprechen.

    (Zurufe von der SPD)


    – Ich stehe zur EXPO, ich fand sie gut. Aber sie wurde von
    vielen, auch aus Ihren Reihen, kaputtgeredet.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Darum geht es hier jetzt aber nicht. Ich will wissen, wer
    die Defizite trägt.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Bund und Niedersachsen jeweils zur Hälfte, wie verein-
    bart, oder gibt es aus nahe liegenden Gründen Trick-
    sereien zugunsten des Landes Niedersachsen? Das darf
    nicht sein. Das hat mit dem Inhalt der EXPO nichts zu tun.


    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P. – Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Kuhhandel!)


    Ein Wort zur Studienförderung:Was sind die Fakten?
    Sie haben die Höchstsätze beim BAföG von 1 030DM auf
    1 100 DM erhöht. Daneben führen Sie eine Rückzah-
    lungsgrenze in Höhe von 20 000 DM ein. Darüber kann
    man reden, aber eine richtungsweisende Reform ist das
    nicht.


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [F.D.P.])


    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Dr. Günter Rexrodt

    13495


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Schauen Sie sich unser BAföG-Modell an; wir wollen
    eine strukturelle Veränderung, eine elternunabhängige
    Förderung. Dafür muss Geld in die Hand genommen wer-
    den, deshalb haben wir einen entsprechenden Antrag
    gestellt.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Sie haben viel zu wenig gemacht und Sie haben es

    nicht richtig gemacht, wie immer.

    (Hans Georg Wagner [SPD]: Sie haben gar nichts gemacht! – Dirk Niebel [F.D.P.]: Sie wollen nur nicht, dass junge Menschen von ihren Eltern unabhängig werden!)


    Denn Sie meinen, Sie seien im Besitz der absoluten
    Wahrheit. Sie wollen Volksbeglückung, aber nicht an die
    wirklichen Wurzeln herangehen.

    Ich habe leider aus Zeitgründen nicht mehr die Mög-
    lichkeit, auf die Bahnreform einzugehen. Wenn Sie da
    nicht umschalten, wird das Ganze ein Fass ohne Boden.

    Ich sage das alles nur mit Blick darauf, dass trotz einer
    guten Grundausrichtung der Haushalts- und Finanzpolitik
    bezüglich des Schuldenabbaus die eigentlichen Probleme
    auf der Ausgabenseite nicht angepackt werden. Hier wird
    nur herumgedoktert und herumgeschustert, aber es gibt
    kein wirkliches Konzept. Deutschland wird in schwerer
    Zeit, wenn die Einnahmenzuwächse bei einer schwachen
    Konjunktur und weniger Privatisierungserlösen geringer
    ausfallen, keine Reserven haben. Sie haben noch nicht ge-
    lernt, mit dem Haushalt angemessen umzugehen.


    (Beifall bei der F.D.P.)