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ID1413705500

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    Vokabeln: 6
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    6. JohannesSinghammer.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Wahl des Abgeordneten Johannes Kahrs als Schriftführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13341 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 13341 A Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13341 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13341 D Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und So- zialordnung (Drucksachen 14/4511, 14/4521) . . . . . . . 13341 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13342 A Peter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13343 B Dr. Norbert Blüm CDU/CSU . . . . . . . . . 13343 C Gerd Andres SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13343 D Dr. Konstanze Wegner SPD . . . . . . . . . . . . . 13346 A Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . 13348 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P . . . . . . . . . . . . 13349 B Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13350 A Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13351 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . 13352 C Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13354 B Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 13356 A Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . 13358 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . 13359 C Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . 13360 A Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13362 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P . . . . . . . . . . . . . . 13364 A Ewald Schurer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13365 A Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . 13366 D Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13369 A Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13370 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13370 C Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13370 D Namentliche Abstimmungen . . . . . . 13372 D; 13373 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13373 B; 13376 A Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 14/4514, 14/4521) . . . . . . . 13378 A Aribert Wolf CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13378 B Dr. Wolfgang Wodarg SPD . . . . . . . . . . . 13381 A Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13382 D Plenarprotokoll 14/137 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 137. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. November 2000 I n h a l t : Detlef Parr F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13387 B Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13388 A Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13389 D Aribert Wolf CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13390 B Dr. Ruth Fuchs PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13392 A Andrea Fischer, Bundesministerin BMG . . . . 13393 A Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13394 B Aribert Wolf CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13396 A Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13396 D Regina Schmidt-Zadel SPD . . . . . . . . . . . . . 13399 A Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13401 C Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13402 B Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/4515, 14/4521) . . . . . . . 13403 D Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13404 A Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13405 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13407 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13410 A Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13412 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13413 A Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . 13413 A Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13414 D Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13416 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 13419 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13421 C Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 13422 A Kurt-Dieter Grill CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13422 C Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 13424 C Tagesordnungspunkt VII: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Verarbeitung und Nutzung der zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 820/97 des Ra- tes erhobenen Daten (Drucksache 14/4721) . . . . . . . . . . . . . 13427 C b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen von 1989 über Ber- gung (Drucksache 14/4673) . . . . . . . . . . . . . 13427 C c) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Ber- gungsrechts in der See- und Binnen- schifffahrt (Drittes Seerechtsände- rungsgesetz) (Drucksache 14/4672) . . . . . . . . . . . . . 13427 C d) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Verfahrens bei Zustellungen im gerichtlichen Ver- fahren (Zustellungsreformgesetz) (Drucksache 14/4554) . . . . . . . . . . . . . 13427 D e) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vor- schriften auf dem Gebiet der An- erkennung und Vollstreckung aus- ländischer Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen (Drucksache 14/4591) . . . . . . . . . . . . . 13427 D f) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Errichtung eines Fonds „Deutsche Einheit“ und des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksache 14/4436) . . . . . . . . . . . . . 13427 D g) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Änderungen vom 1. Oktober 1999 der Satzung der In- ternationalen Atomenergie-Organi- sation (Drucksache 14/4454) . . . . . . . . . . . . . 13428 A h) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungsleis- tungen an jüdische Verfolgte (Drucksache 14/4264) . . . . . . . . . . . . . 13428 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Abgeordneten Renate Diemers, Karl-Josef Laumann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion CDU/CSU: Verbesse- rung des Programmangebots für Schwer- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. November 2000II hörige, Gehörlose, Sehbehinderte und Blinde im Fernsehen und den neuen Me- dien (Drucksache 14/4385) . . . . . . . . . . . . . . . 13428 A Tagesordnungspunkt VIII: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare sieben- undneunzigste Verordnung zur Än- derung der Ausfuhrliste – Anlage AL zurAußenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 14/3995 (neu), 14/4093 Nr. 2.1, 14/4565) . . . . . . . . . . . . . . . . 13428 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie zu der Verordnung der Bundesregierung: Einundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Au- ßenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 14/4166, 14/4308 Nr. 2.1, 14/4566) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13428 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Tech- nologie zu der Verordnung der Bundes- regierung: Achtundneunzigste Verord- nung zur Änderung der Ausfuhrliste – Anlage ALzurAußenwirtschaftsver- ordnung (Drucksachen 14/4167, 14/4308 Nr. 2.2, 14/4585) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13428 C d) – i) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses Sammelübersichten 12, 212, 213, 214, 215, 216 zu Petitionen (Drucksachen 14/135, 14/4609, 14/4610, 14/4611, 14/4612, 14/4613) . . . . . . . . 13428 D Tagesordnungspunkt III: Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 14/4510, 14/4521) . . . . . . . 13429 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Verbot des Verfüt- terns, des innergemeinschaftlichen Ver- bringens und der Ausfuhr bestimmter Futtermittel (Drucksachen 14/4764, 14/4838) . . . . . . . 13429 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Annette Widmann- Mauz, Horst Seehofer, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion CDU/CSU: Sofort- programm zur Abwehr von Gefahren durch BSE (Drucksache 14/4778 (neu)) . . . . . . . . . . . 13429 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Ulrich Heinrich, Detlef Parr, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Vorrang für einen vor- sorgenden Verbraucherschutz bei der Bekämpfung von BSE (Drucksache 14/4852) . . . . . . . . . . . . . . . 13429 D Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU . . . . . 13430 A Iris Hoffmann (Wismar) SPD . . . . . . . . . . . . 13432 A Marita Sehn F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13434 C Steffi Lemke BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13436 A Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 13437 C Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML . . . 13439 A Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 13439 B Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . 13439 D Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . 13441 B Meinolf Michels CDU/CSU . . . . . . . . . . 13442 C Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13443 C Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13444 C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13446 A Dr. Wolfgang Wodarg SPD . . . . . . . . . . . . . . 13447 A Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13448 A Christa Nickels BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13449 A Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13449 D Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13450 B Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13450 D Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . . 13451 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. November 2000 III Dr. Wolfgang Wodarg SPD . . . . . . . . . . . . . . 13453 C Annette Widmann-Mauz CDU/CSU . . . . . . . 13453 D Norbert Schindler CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . 13454 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13455 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13455 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13457 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. November 2000IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. November 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. November 2000 Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer 13455 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 135. Sitzung, Seite 13033 (B); im letzten Absatz ist statt „Rolf Schwanitz“ „Carsten Schönfeld“ zu lesen Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. November 2000 13457 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 30.11.2000 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 30.11.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 30.11.2000* Klaus Burchardt, Ursula SPD 30.11.2000 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 30.11.2000 Hartmut Caesar, Cajus CDU/CSU 30.11.2000 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 30.11.2000 Herta Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 30.11.2000 Frick, Gisela F.D.P. 30.11.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 30.11.2000 Haack (Extertal), SPD 30.11.2000 Karl-Hermann Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 30.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 30.11.2000 DIE GRÜNEN Link (Diepholz), Walter CDU/CSU 30.11.2000 Müller (Berlin), PDS 30.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 30.11.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 30.11.2000 Schily, Otto SPD 30.11.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 30.11.2000 Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 30.11.2000 Dr. Schockenhoff, CDU/CSU 30.11.2000 Andreas Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 30.11.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 30.11.2000 DIE GRÜNEN Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 30.11.2000 Wiese (Hannover), SPD 30.11.2000 Heino Wohlleben, Verena SPD 30.11.2000 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 30.11.2000 Margareta DIE GRÜNEN Wülfing, Elke CDU/CSU 30.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ewald Schurer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr
    verehrten Damen und Herren! Wir sind ein ökonomisch,
    ein wirtschaftlich reiches Land, im Export Europameister,
    sogar Vizeweltmeister. In weltweiten Vergleichen der
    Produktivitätsraten sind wir anhaltend an der Spitze. Wir
    werden international gelobt für ein duales System in der
    beruflichen Bildung.

    Aber ich darf hier feststellen: In einer 16-jährigen
    „Dürreperiode“ kam es in diesem Land zu einer anhalten-
    den politischen Desorientierung, auch im Bereich des
    Ausbildungs- und Arbeitsmarktes. Langsam, aber si-
    cher zogen sich damals auch große Konzerne zunehmend
    aus der beruflichen Ausbildung zurück. Das seien Kosten,
    hörte man Anfang der 90er-Jahre, die keiner mehr tragen
    möchte.

    Da entwickelte sich ein Zeitgeist, der sich in wirt-
    schaftsliberalen Befreiungschorälen den Weg in eine
    Shareholder-Value-Kultur bahnte, aber einfach nicht
    erkennen wollte, dass für diese Volkswirtschaft Bil-
    dung und Ausbildung die gesellschaftliche Investition
    schlechthin bedeuten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Liberalen forderten damals in Fortsetzung ihrer ge-
    sellschaftlichen Fehlanalysen sogar die vollständige Ein-
    stellung öffentlicher Programme, trotz ökonomisch nach-
    haltiger Verwerfungen in dieser Republik im Zuge der
    Wiedervereinigung.


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [F.D.P.]: Was erzählt der da für einen Schwachsinn?)


    Im wieder vereinten Deutschland brachen in den neuen
    Bundesländern die industriellen Strukturen teilweise fast
    vollkommen zusammen. Die angekündigten „blühenden
    Landschaften“ verkehrten sich damals, zumindest am Ar-
    beits- und Ausbildungsmarkt, ins krasse Gegenteil.

    1998 neigte sich dieser reale Albtraum dann endlich
    dem Ende zu.


    (Lachen der Abg. Dr. Irmgard Schwaetzer [F.D.P.])


    Nach den Bundestagswahlen wurde im Oktober 1998 ein
    neues Koalitionsprogramm vorgestellt. Darin war als ei-
    ner der wesentlichen Eckpfeiler das Sofortprogramm der
    neuen rot-grünen Bundesregierung zur Bekämpfung der
    Jugendarbeitslosigkeit enthalten. Die Chancen junger
    Menschen, sich über Bildung und Beruf gesellschaftlich
    zu integrieren und sich mit der Gesellschaft zu identifi-
    zieren, sollten nicht mehr länger dem Zufall überlassen
    werden. Nein, sie sollten gezielt verbessert und ausgebaut
    werden. Im neuen Programm wurden von der Arbeits-
    verwaltung aus dem SGB III bereits bewährte und
    neue Maßnahmen konzentriert, damit zunächst einmal
    100 000 junge Menschen unter 25 Jahren Ausbildung und
    Beschäftigung bekamen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Doch noch einmal, meine verehrten Damen und Her-
    ren, meldeten sich die Geister, zwar nicht aus dem Jenseits
    – so weit sind sie noch nicht –, aber aus dem Abseits. „So-
    fort abschaffen“, hieß es damals aus den Reihen der Union
    von vermeintlichen Sozialexperten der CSU,


    (Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: „Vermeintlich“? Das ist falsch!)


    noch bevor das Programm richtig loslegte. „Sie operieren
    mit falschen Zahlen“, wollte die liberale „Sozialabsänge-
    rin“ schon in der Startphase des JUMP-Programms da-
    mals wissen.


    (Dr. Irmgard Schwaetzer [F.D.P.]: Von einem Diplombetriebswirt könnte man mehr Substanz verlangen!)


    Tatsache ist: Allein im Jahre 1999 wurden rund 176 000
    Einzelpersonen durch das JUMP-Programm persönlich
    gefördert.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bis Oktober dieses Jahres verzeichnete das Programm
    rund 75 000 weitere Eintritte. Weil circa 7 000 Jugendli-
    che in beiden Jahren in Maßnahmen des Programms ein-
    traten, kann wie folgt bilanziert werden: Von Anfang 1999
    bis zum Herbst 2000 sind insgesamt rund 243 000 junge
    Menschen unter 25 Jahren in dieses Programm eingetre-
    ten und wurden in ungefähr 279 000 Fördermaßnahmen
    weitergebildet, qualifiziert und gefördert.

    Zum 1. Januar 2000 wurde das Programm schwer-
    punktmäßig auf die Eingliederung Jugendlicher in den
    ersten Arbeitsmarkt hin ausgerichtet. So ergibt sich für
    das laufende Jahr folgende Situation: Gut 28 000 Einglie-
    derungen in den ersten Arbeitsmarkt konnten mit Lohn-
    kostenzuschüssen vorgenommen werden. Mehr als
    17 000 Jugendliche sind in Qualifizierungs- und Arbeits-
    beschaffungsmaßnahmen eingetreten. Fast 14 000 Ju-
    gendliche wurden in Trainingsmaßnahmen nach Art. 7
    integriert, um in einem systematischen Findungsprozess
    die beruflichen Neigungen und Fähigkeiten junger Men-
    schen ganz gezielt herauszuarbeiten. Damit müssen Sie
    sich, liebe Oppositionskollegen, auch einmal fachlich be-
    fassen. Erst dann können Sie sich ein Urteil erlauben.




    Dr. Heinrich L. Kolb

    13365


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)



    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Irmgard Schwaetzer [F.D.P.]: Das ist schon unverschämt!)


    Fast 14 000 junge Menschen wurden in diesem Jahr mit
    „hinführenden Maßnahmen“ über soziale Betreuung ge-
    rade auch durch Streetworker, also durch eine individuelle
    Sozialarbeit, erreicht. Circa 10 000 Nach- und Zusatz-
    qualifizierungen wurden und werden in diesem Jahr als
    Vollmaßnahmen nach Art. 7 durchgeführt. Noch nicht
    ausbildungsgeeignete Jugendliche werden über Praktika
    an die Berufsausbildung herangeführt. Die außerbetrieb-
    liche Ausbildung ist in strukturschwachen Regionen Ost-
    deutschlands nach wie vor ein ergänzendes Instrument,
    auf das wir vorerst nicht verzichten können. Bleibt noch
    zu ergänzen: Maßnahmen zum Nachholen des Haupt-
    schulabschlusses dürfen in der Palette der Maßnahmen
    des Sofortprogramms nicht fehlen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Nutzt das mal!)


    Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsfor-
    schung der Bundesanstalt für Arbeit hat erst kürzlich fest-
    gestellt: Das Programm hilft ausbildungs- und ar-
    beitslosen Jugendlichen gezielt. Die Begleitforschung
    belegt: 27 Prozent der teilnehmenden Jugendlichen kom-
    men aus Familien mit niedriger sozialer Stellung. Fast
    15 Prozent der Teilnehmer haben keinen Schulabschluss,
    was eine wichtige Voraussetzung wäre, um beruflich ge-
    bildet werden zu können. 77 Prozent der Teilnehmer des
    Sofortprogramms waren zuvor arbeitslos, davon 45 Pro-
    zent einmal und 32 Prozent mindestens zweimal. Das
    zeigt: Das Programm erreicht exakt die Richtigen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Junge Menschen werden mit dem Sofortprogramm
    JUMP gezielt angesprochen, geworben, motiviert und zu
    einem guten Teil neu ausgebildet und beschäftigt. Dass in
    Ostdeutschland trotz dieses Programms die Jugendar-
    beitslosigkeit in diesem Jahr ein Stück weit gestiegen ist,
    spiegelt leider die geographisch gespaltene Konjunktur
    des Landes wider. Der gesamtwirtschaftliche Auf-
    schwung konnte sich aufgrund tief greifender Strukturde-
    fizite in einzelnen Regionen des Ostens noch nicht in aus-
    reichendem Maße durchsetzen.

    Während die Jugendarbeitslosigkeit im Westen im
    Oktober 2000 gegenüber dem Vergleichsmonat des Vor-
    jahres um 21 000 abnahm, gab es im Osten leider einen
    Zuwachs von circa 15 000 jungen Menschen unter 25 Jah-
    ren. Aber ohne das Sofortprogramm – das ist die Wahrheit –
    wäre die Jugendarbeitslosigkeit in den neuen Ländern we-
    sentlich stärker – ein Teil der Expertinnen und Experten
    sagt sogar: explosionsartig – gestiegen.

    Gemäß den Empfehlungen des Spitzengespräches im
    Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähig-
    keit vom 10. Juli 2000 wurden in das JUMP-Programm
    zusätzlich Mobilitätshilfen für Jugendliche aufgenom-
    men und vom Kabinett im Herbst entsprechend beschlos-
    sen. Jugendliche, die mindestens drei Monate arbeitslos
    sind, können durch diese Mobilitätshilfen zusätzliche Un-

    terstützung erhalten, wenn ihr neuer Arbeitsplatz mindes-
    tens 100 Kilometer oder wenigstens eineinhalb Stunden –
    einfache Fahrzeit – vom alten Wohnort entfernt liegt.

    Mit einer Verwaltungsvereinbarung – darauf hat Herr
    Minister Walter Riester schon hingewiesen – wird die
    Bundesregierung sicherstellen, dass die Mittel für das So-
    fortprogramm im Jahr 2001 zu 50 Prozent in die neuen
    Länder fließen, also schwerpunktmäßig dort eingesetzt
    werden, wo es die jungen Menschen ganz besonders nötig
    haben.


    (Beifall bei der SPD)

    Das Programm wird – das ist bedeutend – im Jahr 2001

    in einem Volumen von 2 Milliarden DM fortgeführt, wo-
    von – auch das ist interessant – 800 Millionen DM aus
    dem Europäischen Sozialfonds refinanziert werden. Jun-
    gen Menschen, die aufgrund fehlender Voraussetzungen
    vom Erwerbsleben ausgeschlossen sind bzw. den Zugang
    dazu nicht gefunden haben, eröffnet diese Bundesregie-
    rung auch weiterhin die Chance zum Einstieg in Beruf
    und Gesellschaft. Über den Beruf Lebensperspektiven zu
    entwickeln bedeutet, dass junge Menschen neben dem
    Fachwissen auch soziale Kompetenz erlangen. Ich betone
    das deshalb, weil das Sofortprogramm damit auch ein
    Projekt gegen die Versuche des Rechtsradikalismus in
    diesem Land ist, Jugendliche für sich, also für die falsche
    Seite, zu vereinnahmen. Das zählt auf jeden Fall doppelt.

    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Für die
CDU/CSU-Fraktion spricht der Kollege Johannes
Singhammer.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsi-
    dent! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im „Spiegel“ die-
    ser Woche ist eine Einschätzung der Konzeption rot-grü-
    ner Regierungspolitik aus dem Regierungslager zu lesen.
    Der Urheber will sich nicht mit Namen dazu bekennen.
    Darin heißt es:

    Wir bauen ein Auto, ohne einen Plan zu haben. Am
    Schluss haben wir das Auto, nur das Lenkrad ist nicht
    in Fahrtrichtung.

    Herr Bundesarbeitsminister Riester, bei Ihnen könnte
    man hinzufügen: Der Motor stottert, die Luft ist raus, Sie
    fahren auf den Felgen und das auch noch im Zickzack-
    kurs.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Er sitzt im Kofferraum!)


    Da nützt es auch nichts, wenn Ihnen der Bundeskanzler
    immer wieder ins Lenkrad greift.

    In der ersten Hälfte dieser Legislaturperiode haben Sie
    die Nähe der Bosse gesucht. „Genosse der Bosse“ zu sein
    war das Ziel, das auch Sie angestrebt haben. Mit zuneh-
    mender Nähe zum Wahltermin ist eine merkwürdige Ver-
    änderung festzustellen. Jetzt wollen Sie wieder gern der




    Ewald Schurer
    13366


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Boss der Genossen sein und Sie suchen die wärmende
    Nähe der Gewerkschaften.

    Die Folge dieses Schlingerkurses ist es allerdings, dass
    die rot-grüne Bundesregierung nicht nur bei Arbeitneh-
    mern, sondern auch bei Arbeitgebern jeden Tag mehr an
    Kredit verliert und dass es um Sie als Arbeitsminister von
    Tag zu Tag politisch einsamer wird. Ihr politischer Über-
    lebenskampf wird nicht einfacher. Auch dass Sie heute
    den Verteidigungsstaatssekretär Kolbow mitgebracht ha-
    ben, wird Ihnen nicht viel nützen.


    (Zuruf von der SPD: Aber Ihnen auch nicht!)

    Mit den von Ihrer Regierung als besonders herausra-

    gend und wichtig proklamierten Projekten, nämlich der
    Rentenreform und der Reform des Betriebsverfassungs-
    gesetzes, kommen Sie nicht voran.

    Im Jahre 1998 haben Sie angekündigt, die Renten-
    reform der Regierung Kohl/Waigel, die in Kraft war,
    außer Kraft zu setzen und nach kurzer Zeit ein völlig
    neues Gebäude zu errichten. Das Erstere haben Sie getan,
    aber was Letzteres angeht, so liegt noch immer erst ein
    Entwurf vor, obwohl wir bereits über die Hälfte der Le-
    gislaturperiode hinter uns haben. Und über diesen Ent-
    wurf – das muss man auch einmal sagen – werden von Tag
    zu Tag mehr Kübel an Kritik ausgeschüttet, wie dies in der
    Rentendiskussion der vergangenen Jahre noch nie der Fall
    war.

    Ich möchte Ihnen nur eine kurze Kostprobe geben.
    Der sächsische LVA-Direktor, Heinz Löffler, trifft die

    generelle Aussage, die Rentner seien die Gewinner der
    deutschen Einheit gewesen. Nun ändere sich dies, denn
    die Rentner gerieten auf die Verliererseite. Der Präsident
    des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirt-
    schaft, Bernd Michaels, kritisiert, dieser Zickzackkurs
    zerstöre das „zarte Pflänzchen an Vertrauen“. Der Präsi-
    dent des Deutschen Städtetages, Hajo Hoffmann, sagt,
    wenn Sozialhilfe als Grundrente missbraucht werde,
    drohe ein Anstieg der Zahl der Sozialhilfeempfänger von
    derzeit 180 000 auf 400 000. Und ein Zitat aus dem Be-
    reich der Wirtschaft: Der Allianz-Vorstand Gerhard
    Rupprecht sagt, das Defizit der Reform liege im Hand-
    werklichen.

    Wenn Ihnen das immer noch nicht reicht, so kann ich
    auch noch einige Stimmen aus Ihrem Lager zitieren: Die
    finanzpolitische Sprecherin der Grünen, Frau Scheel,
    sagte, es sei naiv, zu glauben, man könne die neue Ren-
    tenformel schon im nächsten Jahr anwenden, mit der pri-
    vaten Absicherung aber erst ein Jahr später starten – bei-
    des gehöre zusammen. – Recht hat sie! Kurz und knapp
    hat die Kritik, die hier von vielen schon zitiert worden ist,
    ein Plakat auf dem ÖTV-Kongress in Leipzig mit der Auf-
    schrift: „Riesters Rente macht uns arm“ zusammenge-
    fasst.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, diese Kritik,
    die aus allen Lagern kommt, die ideologisch nicht einzu-
    ordnen ist, zeigt: Diese Bundesregierung sitzt mit ihrem
    Entwurf buchstäblich zwischen allen Stühlen. Dieser
    Bundesregierung fehlt der Kompass.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Den neuen Herausforderungen dieses eben begonnenen
    Jahrhunderts – auch das kann man an dieser Stelle sa-
    gen – wird sie in keiner Weise, weder intellektuell noch
    politisch, gerecht. Was ist das Megaproblem der deut-
    schen Sozialpolitik in den nächsten Jahren? Das Mega-
    problem wird darin bestehen, dass sich die Sozialpolitik
    auf eine völlig andere demographische Entwicklung, als
    wir sie im zurückliegenden Jahrhundert verzeichnen
    konnten, einstellen muss.

    Die große Veränderung wird daran deutlich, dass die
    Bevölkerungspyramide in den unteren Bereichen ab-
    schmilzt und ausfranst. Dies hat Folgen für die Bevölke-
    rungspolitik und wird nicht nur die Renten-, sondern auch
    die Kranken- und die Pflegeversicherung massiv
    berühren. Der eigentliche Grund dafür, warum eine Dis-
    kussion über die Reform der Rente aufgekommen ist, ist,
    dass die Zahl der Beitragszahler in den kommenden Jah-
    ren zurückgehen, die Zahl derjenigen, denen zum Beispiel
    Leistungen aus der Rentenversicherung zustehen, aber
    wachsen wird. Auf dieses entscheidende Problem geben
    Sie eine völlig unzureichende Antwort. Sie weichen aus
    und sagen, dass Sie das Problem durch erhöhte Zuwande-
    rung lösen. Aber das Problem der demographischen Ent-
    wicklung werden Sie mithilfe von Zuwanderung nicht in
    den Griff bekommen.


    (Klaus Hagemann [SPD]: Welche Antworten haben Sie?)


    Nach Modellrechnungen der Vereinten Nationen
    – vielleicht glauben Sie denen, wenn Sie mir nicht glau-
    ben, Herr Hagemann; passen Sie bitte genau auf! – wäre
    eine jährliche Zuwanderung von sage und schreibe
    3,4 Millionen Menschen nach Deutschland nötig – das
    entspricht der Bevölkerungszahl von Mecklenburg-Vor-
    pommern und Schleswig-Holstein –, um das zahlen-
    mäßige Verhältnis der 15- bis 64-Jährigen zu den über 64-
    Jährigen in der Balance zu halten. Eine Zuwanderung in
    derartiger Größenordnung befürwortet in diesem Haus
    Gott sei Dank niemand und würde Deutschland auch
    überfordern. Deshalb – jetzt komme ich zu dem entschei-
    denden Punkt – brauchen wir eine nachhaltige, vernetzte
    Politik für Familien und Kinder, gerade auch im Ressort
    des Arbeitsministers.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Es geht uns nicht darum, die Zahl der Deutschen zu er-
    höhen, sondern es geht uns darum, dass die Familien, die
    Kinder wollen, diesen Wunsch auch realisieren können,
    ohne dass dadurch der soziale Abstieg vorprogrammiert
    wird und sie, wenn sie selbst in Rente gehen, erhebliche
    Nachteile befürchten müssen. Deshalb haben wir beim
    Einstieg in die private Vorsorge so großen Wert darauf
    gelegt, dass die Familien besonders gefördert und nicht
    erneut benachteiligt werden. Denn nur so kann der Gene-
    rationenvertrag wieder ins Gleichgewicht kommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Von einer schnellen und kräftigen Förderung für

    die Familien kann aber bei Ihnen keine Rede sein. Ich
    möchte nur diesen einen Punkt herausgreifen. Die hier
    vorgesehene Familienkomponente kommt einem Mini-
    programm gleich. So beläuft sich die Kinderkomponente




    Johannes Singhammer

    13367


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    beispielsweise im ersten Jahr – das wäre dann 2002 – auf
    nur 7,50 DM pro Kind im Monat. Wie soll denn eine junge
    Frau, ein junger Mann eine sichere zusätzliche Altersvor-
    sorge mit diesen minimalen Beträgen aus eigener Kraft er-
    reichen? Völlig unverständlich ist, dass die Bezieher ho-
    her Einkommen durch Steuerersparnisse zum Beispiel
    aufgrund von Abschreibungsmöglichkeiten wesentlich
    günstiger gestellt werden. So erhält eine allein stehende
    Verkäuferin mit einem monatlichen Durchschnittsein-
    kommen eine Zulage von gerade 300 DM im Jahr und
    auch dies wird erst im Jahr 2008 erreicht, während ein
    allein stehender Großverdiener bei einem Grenzsteuersatz
    von 50 Prozent einen Steuervorteil von 2 000 DM hat.
    Wenn er verheiratet ist, hat er sogar einen Vorteil von
    4 000 DM. Das ist nicht das, was Sie angekündigt haben;
    das ist auch nicht sozial, sondern das ist ungerecht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. – Zuruf von der CDU/ CSU: Ja, das ist ein Hohn!)


    Damit diese Ungerechtigkeit von den Menschen in
    Deutschland nicht bemerkt wird, verschieben Sie aus
    wahltaktischen Gründen den Einstieg in die private Al-
    tersvorsorge auf das Jahr 2002. Der Trick: Die Förderung
    würde zwar im Jahr 2002 einsetzen, die Bilanz aber wird
    erst nach dem Wahljahr 2002 vorliegen. Dann wird sich
    mit großer Wahrscheinlichkeit herausstellen, dass sich
    alle Ihre Ankündigungen von einer breiten Inan-
    spruchnahme dieser privaten Vorsorge eben nicht bestäti-
    gen, weil es sich nämlich viele mit einem schmalen Geld-
    beutel überhaupt nicht leisten können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aufgrund der demographischen Gründe gibt es auch

    nicht den geringsten Anlass, dass sich Rot-Grün am Rück-
    gang der Arbeitslosenzahlen berauscht und geradezu
    trunken vor Glück einen Erfolg proklamiert. Auch bei völ-
    ligem Politikstillstand, wenn Sie die Hände in den Schoß
    legten und nichts täten – manchmal wäre es im Übrigen
    besser, Sie täten nichts statt das Falsche –, verließen Jahr
    für Jahr 220 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
    mehr den Arbeitsmarkt, als Jüngere in ihn neu einträten.

    Deshalb sind die Arbeitslosenzahlen dieser Regierung,
    die Sie hier als Erfolg verkaufen wollen, der Lackmustest
    für die Erfolglosigkeit; denn hätten Sie wirklich etwas
    außerhalb der demographischen Entwicklung bewirkt,
    dann müssten Sie mit den Arbeitslosenzahlen weit näher
    an der 3-Millionen-Marke angekommen sein, als dies
    jetzt der Fall ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Kommen wir noch zu dem zweiten großen Vorhaben,
    der Reform des Betriebsverfassungsgesetzes. Vor der
    Bundestagswahl versprach dieser Bundeskanzler den Ge-
    werkschaften eine weitgehende Umsetzung der damals
    schon vorliegenden gewerkschaftlichen Forderungen.
    Schließlich hat man diesen Bundeskanzler im Wahlkampf
    ja mit 8 Millionen DM unterstützt.


    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)


    Mit dem Start des Bündnisses für Arbeit war allerdings
    klar, dass die Arbeitgeber es nicht hinnehmen werden,
    wenn die gewerkschaftlichen Vorstellungen detailgenau
    umgesetzt werden. Deshalb wird nun die Vorlage des Ent-
    wurfes für ein geändertes Betriebsverfassungsgesetz stän-
    dig weiter verschoben. Es werden Eckpunkte vorgelegt,
    sie werden auch einmal präzisiert, aber ein echter Ent-
    wurf, den dieses Hohe Haus schon längst einmal sehen
    wollte, kommt nicht, weil Sie die Auseinandersetzung
    scheuen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [F.D.P.])


    Herr Bundesarbeitsminister, das ist das politische
    BSE-Prinzip: aussitzen, abwarten und hoffen, dass die
    Katastrophe nicht eintritt. Aber damit werden Sie nicht
    sehr weit kommen. Deshalb möchte ich Sie fragen, Herr
    Bundesarbeitsminister: Wie sieht denn nun Ihr Entwurf
    letztendlich aus? Was haben Sie denn in den Schubladen?
    Welche Auswirkungen werden Ihre Vorschläge für den
    Standort Deutschland haben? Werden die Mitbestim-
    mungstatbestände jetzt ausgeweitet oder nicht? Wird die
    maßgebliche Zahl der Arbeitnehmer –, ab der ein Be-
    triebsrat gegründet werden muss, verändert oder nicht?


    (Peter Dreßen [SPD]: Ja!)

    Wird mehr reguliert, wird mehr bürokratisiert oder weni-
    ger? Wie sieht das Verfahren bei den Betriebsratswahlen
    aus?

    Und, Herr Bundesarbeitsminister: Was geschieht hin-
    sichtlich dieser Fragen in Nizza?


    (Franz Thönnes [SPD]: Da wird auch ein Betriebsrat gewählt!)


    In Nizza soll der Bereich der Mitbestimmung in die Reihe
    der durch Mehrheitsentscheid zu regelnden Bereiche
    überführt werden. Das heißt in der Konsequenz: Wenn es
    dabei bliebe, wenn dieser Bereich in eine Mehrheitsent-
    scheidung überführt würde, würde die letzte Entschei-
    dung eben nicht mehr hier im Deutschen Bundestag ge-
    troffen, sondern in Brüssel. Welche Auswirkungen hat das
    auf die Mitbestimmung? Welche Auswirkungen hat das
    auf das Betriebsverfassungsgesetz? – Dazu brauchen wir
    von Ihnen endlich einmal eine Auskunft!

    Es wundert nicht, wenn die Menschen in Deutschland
    mit dieser Art von Politik immer weniger zufrieden sind.
    Eine Emnid-Umfrage aus der letzten Woche belegt dies.
    Speziell für Ihren Bereich der Arbeits- und Sozialpolitik
    fällt die Beurteilung besonders schlecht aus. Nur ein Drit-
    tel der Bürger bejaht die Frage, ob die sozial Schwachen
    von der Politik der Bundesregierung profitiert haben. Die
    Mehrheit sieht in Ihrer Politik also das Gegenteil von
    dem, was Sie versprochen haben.

    Herr Bundesarbeitsminister, es wird kälter in Deutsch-
    land. Sie tragen die Verantwortung dafür.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von der SPD: Oh!)