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ID1413617700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung des schweizerischen Bundespräsi- denten und Vorstehers des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölke- rungsschutz und Sport, Herrn Bundesrat Adolf Ogi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13193 D Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13187 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) 13187 B Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/4504, 14/4521) . . . . . . . 13187 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13187 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13194 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13197 D Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13199 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13204 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13210 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13214 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13223 B Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 C Sabine Kaspereit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13233 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13236 A Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13238 B Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . 13239 D Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13241 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13242 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13242 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/4505, 14/4521) . . . . . . . 13245 A Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13245 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13247 C Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13251 B Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13253 C Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13255 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 13256 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13260 C Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . 13262 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 13263 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . 13265 D Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/4513, 14/4521) . . . . . . . 13267 A Plenarprotokoll 14/136 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 136. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 I n h a l t : Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 13267 C Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13269 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . 13273 D Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13276 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13277 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13278 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . 13280 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13281 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . 13283 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13284 C Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13285 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13290 B Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13290 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13291 B Namentliche Abstimmungen 13293 A, 13293 A, 13298 B Ergebnisse . . . . . . 13293 D, 13296 A, 13301 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/4509, 14/4521) . . . . . . . 13298 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13298 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13303 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13306 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13308 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13310 D Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . 13312 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . 13314 C Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13316 A Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13316 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13319 B Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13320 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/4517, 14/4521) . . . . . . . 13322 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13322 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13324 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 13325 D Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13327 C Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13329 B Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13331 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13332 C Detlev von Larcher SPD . . . . . . . . . . . . . 13333 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 13335 B Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13337 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 C Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13339 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums der Verteidigung (Tagesordnungs- punkt III. 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13339 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Beschlussem- pfehlung des Haushaltsausschusses zum Ent- wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (Tagesordnungspunkt III. 16) 13340 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 Klaus-Jürgen Hedrich 13338 (C) (D) (A) (B) Berichtigungen 133. Sitzung, Seite 12861 (D) zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Diese 3,5 Millionen DM sind insofern verstetigt, als sie einen Ver- trag zwischen zwei förderalen Institutionen – zwischen Bund und Land – betreffen und Personalkosten sind.“ 135. Sitzung, Seite 13152 (B) vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Deshalb habe ich Herrn Austermann im Ohr, der vorhin behauptet hat, wir würden im Interesse der Haushaltskonsolidierung keine Ausgaben- beschränkung vornehmen, keine Ausgabendisziplin üben.“ 135. Sitzung, Seite 13155 (D) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Also lassen Sie das doch mit der Leitgeschichte und bleiben Sie bes- ser bei Herrn Stoiber, der zu Recht auf Bayerisch gesagt hat: D’Leit brauch’n a Kultur.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 13339 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 29.11.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 29.11.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 29.11.2000* Klaus Burchardt, Ursula SPD 29.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 29.11.2000 Frick, Gisela F.D.P. 29.11.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 29.11.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 29.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Holetschek, Klaus CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 29.11.2000 Kramme, Anette SPD 29.11.2000 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 29.11.2000* Erich Müller (Berlin), PDS 29.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 29.11.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 29.11.2000 Schenk, Christina PDS 29.11.2000 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 Irmingard DIE GRÜNEN von Schmude, Michael CDU/CSU 29.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Wiese (Hannover), SPD 29.11.2000 Heino Wohlleben, Verena SPD 29.11.2000 Wülfing, Elke CDU/CSU 29.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist von der ihm zustehenden Beratung und Entscheidung über die Ausrichtung und Struktur einer reformierten Bundeswehr praktisch enteignet worden. Dieses vorde- mokratische Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deut- schen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es zum einen darum, dass ich eher aus der Presse als aus den dafür zuständigen Gremien über Vor- haben der Privatisierung und Wirtschaftskooperation er- fahre, deren Implikationen im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemes- senen parlamentarischen Beurteilung unterworfen wer- den. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel ge- genüber den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Würde des Parlaments. Zum anderen: Der in der Verfassung festgeschriebene Auftrag der Bundeswehr ist die Landesverteidigung. Wenn jetzt der Fokus auf „Bündnisverteidigung“ erwei- tert bzw. verlagert wird, bedeutet das statt einem Abbau der angriffsfähigen Verbände einen Ausbau der Krisenre- aktionskräfte. Die Armee wird auf Interventionsfähigkeit umgebaut – warum und für was? Auch der Kosovo-Krieg wäre nach offizieller Diktion unter „Bündnisverteidi- gung“ subsumiert worden, die aktuelle NATO-Strategie – übrigens genau wie die Bundeswehrstrukturreform zwar von tief greifender Bedeutung, aber ohne parlamen- tarische Befassung – geht von militärischen Präventiv- schlägen – zum Beispiel zur „Vermeidung von Flücht- lingströmen“ – aus. An ein UN-Mandat als Voraussetzung ist eine solche Intervention nicht gebunden. Auf der europäischen Ebene wird eine gemeinsame Truppe gebildet – ebenfalls wie die Bundeswehrstruk- turreform und die NATO-Strategie nicht einmal Gegen- stand von Beratungen, geschweige denn transparenter Entscheidung im Parlament! In wieweit dies zusätzliches Personal bedeutet, kann ich zurzeit nicht verifizieren, scheint mir aber gerade wegen der Notwendigkeit, bei Krisenreaktionskräften in regelmäßigen Abständen die Kräfte auszutauschen, sehr wahrscheinlich. Mit Sicher- heit bedeutet es zusätzliche Ausrüstung, damit ein Wei- terdrehen der Rüstungsspirale statt des überfälligen Ausstiegs. „Die Krisenreaktionstruppe soll durch um- fangreiche Lufttransport- und Logistik-Einheiten ergänzt werden. Die Truppe soll für Einsätze von über einem Jahr in bis zu 4 000 Kilometern Entfernung bereitstehen“ heißt es in einer Agenturmeldung vom 22. September 2000. Ei- nen so weit gestreckten Aktionsradius kann ich mit mei- nem Verständnis von Landesverteidigung nicht vereinba- ren und muss schon deshalb gegen ein solches Projekt erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken geltend ma- chen. An der europäischen Truppe hat der Verteidigungsmi- nister eine erhebliche Beteiligung zugesagt, Deutschland würde nach bisherigem veröffentlichten Stand gar den Löwenanteil übernehmen. In der Öffentlichkeit führt das zu besorgten Äußerungen – „Spiegel“, 48/2000 –: „Bei künftigen Krisen in Europa werden die Amerikaner ‚Ger- mans to the front’ rufen, anstatt eigene Spezialkräfte zu schicken. Und EU-Partner werden die starken Deutschen bei militärischen Abenteuern gern und womöglich oft um Hilfe bitten. Eine Berliner Regierung, die zudem offensiv einen ständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat anstrebt, könnte kaum noch nein sagen.“ Das sind Parameter für eine deutsche Militärpolitik, die ich nicht mittragen kann und will. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist mit der Entscheidung über die Ausrichtung und Struk- tur einer reformierten Bundeswehr nicht befasst worden. Dieses Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deutschen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es unter anderem darum, dass die Impli- kationen der Vorhaben der Privatisierung und Wirt- schaftskooperation im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemessenen parlamentarischen Beurteilung unterworfen werden. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel gegen- über den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Aufgabe des Parlaments. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 200013340 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anke Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Ministerin, ge-
    statten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Detlev von
    Larcher?

    Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für
    wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Wenn
    dies nicht auf meine Redezeit angerechnet wird, dann ja.


    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Die Frage war doch bestellt!)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nein. Ihre Redezeit
wird angehalten.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Detlev von Larcher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Ministerin, wenn
    Sie davon sprechen, dass durch den Welthandel ein großer
    Teil dessen verloren geht, was im Rahmen der Entwick-
    lungszusammenarbeit in die Entwicklungsländer fließt,
    müsste es dann nicht so sein, dass in den WTO-Verhand-
    lungen die Interessen der Entwicklungsländer viel stärker
    Berücksichtigung finden?

    Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für
    wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Herr
    Abgeordneter von Larcher, wir bemühen uns zusammen
    mit anderen, dazu beizutragen – dies gilt übrigens auch für
    unseren Etat –, dass die Entwicklungsländer bessere
    Chancen haben, ihre Interessen in der WTO überhaupt
    durchzusetzen, und dass sie in diesem Bereich die erfor-
    derlichen Kenntnisse erwerben. Wir wollen, dass die Ent-
    wicklungsländer an den Chancen, die die Globalisierung
    bietet, teilnehmen können. Das setzt voraus, dass sie die
    Spielregeln der entsprechenden Handelsorganisationen
    kennen und sich ihrer bedienen.


    (Carsten Hübner [PDS]: Oder sich ihr unterwerfen! Das ist im Moment die Praxis!)





    Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul

    13333


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Jetzt zu meinem zweiten Punkt, zum Kampf gegen die
    Aidsepidemie. Sie wissen – gestern sind von UNAIDS
    neue Zahlen genannt worden –, dass 36 Millionen Men-
    schen infiziert sind. Wir haben in dem vorliegenden Haus-
    halt, der durch entsprechende Ergänzungen des Haus-
    haltsausschusses aufgestockt worden ist, 140 Millionen
    DM für die Aidsbekämpfung vorgesehen. Uns geht es da-
    bei um die Prävention und um funktionsfähige Gesund-
    heitssysteme in den Partnerländern. Wer hat das vor uns
    in Gang gesetzt?

    Das Pharma-Unternehmen Boehringer Ingelheim hat
    angekündigt, dass es bereit ist, kostenlos Medikamente,
    die die Übertragung der Krankheit von der infizierten
    Mutter auf das neugeborene Kind verhindern können, zur
    Verfügung zu stellen. Wir werden mit Boehringer Ingel-
    heim zusammenarbeiten, indem wir in Tansania, Kenia
    und Uganda den dafür notwendigen Gesundheitsbereich
    entwickeln und dafür sorgen, dass diese Medikamente
    auch tatsächlich der Bevölkerung vor Ort zugute kom-
    men.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist eine praktische Form, den betroffenen Men-
    schen zu helfen, indem verhindert wird, dass Kinder ster-
    ben, und indem die Gesundheit der Mutter im Rahmen des
    Möglichen erhalten wird. Das sind Schwerpunkte, die wir
    uns vorgenommen haben und die wir entsprechend ver-
    wirklichen und umsetzen wollen.


    (Dr. R. Werner Schuster [SPD]: Die hat es vorher nicht gegeben!)


    – I wo, da hat ja die Phantasie bei manchen gefehlt.
    Der dritte Punkt: Klimaschutz und regenerative

    Energien. Es geht uns darum, dem Klimawandel entge-
    genzuwirken und unsere Mittel einzusetzen. Wir werden
    im nächsten Jahr über 500 Millionen DM bereitstellen,
    um diesen Zwecken Rechnung zu tragen.

    Es geht darum, den Partnerländern beim Aufbau einer
    klimafreundlichen Produktionsstruktur und klimafreund-
    licher Energieversorgungssysteme zu helfen und sie zu
    unterstützen. Ich finde, es ist von Vorteil, – das sehe ich
    anders als Sie, Herr Kollege Hübner –, wenn die Indus-
    trieländer im Rahmen festgelegter Regelungen durch In-
    vestitionen in diese Bereiche in den Entwicklungsländern
    dazu beitragen können, die Treibhausgasemissionen zu
    reduzieren und erneuerbare Energien und Energieeffi-
    zienz zu fördern. Das ist ein für alle Beteiligten sinnvol-
    ler Ansatz, den wir unterstützen und voranbringen wollen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der vierte Punkt: Wir haben eine deutliche Steigerung
    der Finanzmittel für Nichtregierungsorganisationen, für
    Kirchen, für den zivilen Friedensdienst und für politische
    Stiftungen vorgesehen.


    (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Aber doch nicht mehr als 1999!)


    Diese Einrichtungen und Menschen leisten eine ganz
    wichtige Arbeit. Sie bringen zivilgesellschaftliches En-
    gagement.

    Ich möchte die Gelegenheit nutzen, all diesen Men-
    schen, die sich engagieren, damit es anderen Menschen
    besser geht, ein herzliches Dankeschön zu sagen. Sie leis-
    ten praktische Solidarität. Mit diesem Haushalt wollen
    wir ihnen den Rücken stärken und ihnen sagen, wie wich-
    tig ihre Arbeit ist.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen alle Beteiligten. Das ist doch das Neue, aber
    das hat mancher immer noch nicht verstanden. In der Ent-
    wicklungszusammenarbeit, wo die Probleme so groß sind,
    brauchen wir den Staat, die private Wirtschaft und die Zi-
    vilgesellschaft. Lassen Sie uns doch über die Frage disku-
    tieren, wie wir das zusammenbinden und wie wir dazu
    beitragen können, dass daraus Vorteile für die Ent-
    wicklungsländer entstehen.

    Fünftens. Wir haben mehr finanzielle Ausstattung und
    ein Mehr an damit verbundenen Aufgaben durch die
    Übernahme des Stabilitätspaktes für Südosteuropa und
    der überwiegenden Mittel des TRANSFORM-Programms.
    Wir wollen vor allen Dingen durch die Mittel, die im Ein-
    zelplan 60 für Serbien vorgesehen sind, dazu beitragen,
    dass die Hilfe schnell geleistet wird, dass im Umfang von
    50 Millionen DM Soforthilfe gegenüber Serbien geleistet
    wird, damit die Menschen wieder aufbauen können und
    damit vor allen Dingen der Demokratieprozess unterstützt
    wird. Menschen werden sich Vorteile davon versprechen,
    wenn sie merken, dass es ihnen wirtschaftlich besser geht
    und dass es ihrem Land insgesamt besser geht.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Einzelplan 23
    sind im Übrigen bereits die Mittel enthalten, die für den
    Bereich des Stabilitätspaktes insgesamt vorgesehen wa-
    ren. Wir werden bereits in der ersten Hälfte, also in den
    ersten zwei Jahren, insgesamt 1,2 Milliarden DM zur Ver-
    fügung stellen. Das ist mehr, als viele andere Länder im
    Rahmen ihrer internationalen Verpflichtungen bisher ein-
    gelöst haben. Wir stehen da an der Spitze, und das ist gut
    so.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich möchte an dieser Stelle auch der KfW, übrigens ei-
    ner Entwicklungsbank mit großer Erfahrung in diesem
    Bereich, und der Gesellschaft für Technische Zusammen-
    arbeit sehr herzlich danken. Sie verspüren durch die Ak-
    zentsetzung des Parlaments zu Recht eine Anerkennung
    für ihre effektive und nachhaltige Entwicklungsarbeit, die
    ich an dieser Stelle auch einmal loben möchte.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Carsten Hübner [PDS])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bedanke mich
    ausdrücklich beim Finanzminister – er ist nicht zu sehen,
    aber ich werde es ihm noch einmal selbst sagen – dafür,


    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Auf dem nächsten Parteitag in Hessen!)


    dass es möglich war, eine plafonderhöhende Wechsel-
    kursanpassung zu verwirklichen. Das war zum ersten




    Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul
    13334


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Mal überhaupt möglich. Sie haben es immer eingefordert,
    aber soweit ich weiß, hat in der Geschichte nur ein einzi-
    ges Mal jemand das erreicht, was jetzt der Haushaltsaus-
    schuss und wir gemeinsam erreicht haben. Es war die Kol-
    legin Hermenau, die in einer Situation, in der die früheren
    Regierungsparteien einmal nicht aufgepasst haben, dazu
    beigetragen hat, dass das verwirklicht worden ist. Das ist
    damals sozusagen gegen Ihren Willen passiert.


    (Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)


    Das ist einmalig in der Geschichte. Diesmal ist es erreicht
    worden. Sagen Sie doch auch einmal, dass da etwas Gutes
    erreicht worden ist,


    (Albert Deß [CDU/CSU]: Sie müssen zuhören!)


    machen Sie nicht einfach klein-klein und versuchen Sie
    nicht, hier mit kleiner Münze zu handeln.

    Ich möchte mich beim Haushaltsausschuss und vor al-
    len Dingen bei den Kolleginnen und Kollegen Hans
    Georg Wagner, Emil Schnell, Frau Hermenau und
    Metzger dafür bedanken, dass die Beschlüsse zum Perso-
    nalhaushalt des BMZ in dieser Form gefasst worden
    sind. Dies wird uns helfen, die zusätzlichen Aufgaben zu
    erfüllen. Für die Arbeit eines solches Ressorts, das im
    Übrigen Bonn und Berlin als ersten und zweiten Dienst-
    sitz hat, ist die entsprechende personelle Ausstattung ein-
    fach notwendig.

    Sie haben den Präsidenten der Weltbank, James
    Wolfensohn, am Montag hier in Berlin erlebt. Er hat auf
    dem Weltbankforum ausdrücklich die neue Rolle der
    deutschen Regierung im internationalen und im multila-
    teralen Bereich gelobt und deutlich gemacht, dass unsere
    Bedeutung gewachsen ist. Wir nehmen unsere Rolle in der
    internationalen Politik aktiv wahr. Dieses Lob möchte ich
    gern an Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, weiterge-
    ben. Ich freue mich, dass es uns mit der heutigen parla-
    mentarischen Entscheidung ermöglicht wird, ein weiteres
    positives Signal im Interesse der Entwicklungsländer und
    ihrer Menschen zu setzen, und bedanke mich für die Dis-
    kussion.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)