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ID1413616200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung des schweizerischen Bundespräsi- denten und Vorstehers des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölke- rungsschutz und Sport, Herrn Bundesrat Adolf Ogi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13193 D Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13187 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) 13187 B Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/4504, 14/4521) . . . . . . . 13187 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13187 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13194 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13197 D Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13199 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13204 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13210 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13214 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13223 B Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 C Sabine Kaspereit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13233 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13236 A Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13238 B Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . 13239 D Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13241 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13242 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13242 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/4505, 14/4521) . . . . . . . 13245 A Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13245 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13247 C Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13251 B Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13253 C Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13255 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 13256 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13260 C Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . 13262 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 13263 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . 13265 D Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/4513, 14/4521) . . . . . . . 13267 A Plenarprotokoll 14/136 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 136. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 I n h a l t : Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 13267 C Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13269 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . 13273 D Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13276 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13277 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13278 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . 13280 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13281 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . 13283 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13284 C Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13285 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13290 B Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13290 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13291 B Namentliche Abstimmungen 13293 A, 13293 A, 13298 B Ergebnisse . . . . . . 13293 D, 13296 A, 13301 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/4509, 14/4521) . . . . . . . 13298 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13298 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13303 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13306 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13308 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13310 D Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . 13312 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . 13314 C Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13316 A Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13316 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13319 B Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13320 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/4517, 14/4521) . . . . . . . 13322 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13322 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13324 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 13325 D Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13327 C Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13329 B Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13331 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13332 C Detlev von Larcher SPD . . . . . . . . . . . . . 13333 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 13335 B Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13337 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 C Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13339 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums der Verteidigung (Tagesordnungs- punkt III. 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13339 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Beschlussem- pfehlung des Haushaltsausschusses zum Ent- wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (Tagesordnungspunkt III. 16) 13340 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 Klaus-Jürgen Hedrich 13338 (C) (D) (A) (B) Berichtigungen 133. Sitzung, Seite 12861 (D) zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Diese 3,5 Millionen DM sind insofern verstetigt, als sie einen Ver- trag zwischen zwei förderalen Institutionen – zwischen Bund und Land – betreffen und Personalkosten sind.“ 135. Sitzung, Seite 13152 (B) vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Deshalb habe ich Herrn Austermann im Ohr, der vorhin behauptet hat, wir würden im Interesse der Haushaltskonsolidierung keine Ausgaben- beschränkung vornehmen, keine Ausgabendisziplin üben.“ 135. Sitzung, Seite 13155 (D) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Also lassen Sie das doch mit der Leitgeschichte und bleiben Sie bes- ser bei Herrn Stoiber, der zu Recht auf Bayerisch gesagt hat: D’Leit brauch’n a Kultur.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 13339 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 29.11.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 29.11.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 29.11.2000* Klaus Burchardt, Ursula SPD 29.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 29.11.2000 Frick, Gisela F.D.P. 29.11.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 29.11.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 29.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Holetschek, Klaus CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 29.11.2000 Kramme, Anette SPD 29.11.2000 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 29.11.2000* Erich Müller (Berlin), PDS 29.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 29.11.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 29.11.2000 Schenk, Christina PDS 29.11.2000 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 Irmingard DIE GRÜNEN von Schmude, Michael CDU/CSU 29.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Wiese (Hannover), SPD 29.11.2000 Heino Wohlleben, Verena SPD 29.11.2000 Wülfing, Elke CDU/CSU 29.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist von der ihm zustehenden Beratung und Entscheidung über die Ausrichtung und Struktur einer reformierten Bundeswehr praktisch enteignet worden. Dieses vorde- mokratische Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deut- schen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es zum einen darum, dass ich eher aus der Presse als aus den dafür zuständigen Gremien über Vor- haben der Privatisierung und Wirtschaftskooperation er- fahre, deren Implikationen im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemes- senen parlamentarischen Beurteilung unterworfen wer- den. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel ge- genüber den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Würde des Parlaments. Zum anderen: Der in der Verfassung festgeschriebene Auftrag der Bundeswehr ist die Landesverteidigung. Wenn jetzt der Fokus auf „Bündnisverteidigung“ erwei- tert bzw. verlagert wird, bedeutet das statt einem Abbau der angriffsfähigen Verbände einen Ausbau der Krisenre- aktionskräfte. Die Armee wird auf Interventionsfähigkeit umgebaut – warum und für was? Auch der Kosovo-Krieg wäre nach offizieller Diktion unter „Bündnisverteidi- gung“ subsumiert worden, die aktuelle NATO-Strategie – übrigens genau wie die Bundeswehrstrukturreform zwar von tief greifender Bedeutung, aber ohne parlamen- tarische Befassung – geht von militärischen Präventiv- schlägen – zum Beispiel zur „Vermeidung von Flücht- lingströmen“ – aus. An ein UN-Mandat als Voraussetzung ist eine solche Intervention nicht gebunden. Auf der europäischen Ebene wird eine gemeinsame Truppe gebildet – ebenfalls wie die Bundeswehrstruk- turreform und die NATO-Strategie nicht einmal Gegen- stand von Beratungen, geschweige denn transparenter Entscheidung im Parlament! In wieweit dies zusätzliches Personal bedeutet, kann ich zurzeit nicht verifizieren, scheint mir aber gerade wegen der Notwendigkeit, bei Krisenreaktionskräften in regelmäßigen Abständen die Kräfte auszutauschen, sehr wahrscheinlich. Mit Sicher- heit bedeutet es zusätzliche Ausrüstung, damit ein Wei- terdrehen der Rüstungsspirale statt des überfälligen Ausstiegs. „Die Krisenreaktionstruppe soll durch um- fangreiche Lufttransport- und Logistik-Einheiten ergänzt werden. Die Truppe soll für Einsätze von über einem Jahr in bis zu 4 000 Kilometern Entfernung bereitstehen“ heißt es in einer Agenturmeldung vom 22. September 2000. Ei- nen so weit gestreckten Aktionsradius kann ich mit mei- nem Verständnis von Landesverteidigung nicht vereinba- ren und muss schon deshalb gegen ein solches Projekt erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken geltend ma- chen. An der europäischen Truppe hat der Verteidigungsmi- nister eine erhebliche Beteiligung zugesagt, Deutschland würde nach bisherigem veröffentlichten Stand gar den Löwenanteil übernehmen. In der Öffentlichkeit führt das zu besorgten Äußerungen – „Spiegel“, 48/2000 –: „Bei künftigen Krisen in Europa werden die Amerikaner ‚Ger- mans to the front’ rufen, anstatt eigene Spezialkräfte zu schicken. Und EU-Partner werden die starken Deutschen bei militärischen Abenteuern gern und womöglich oft um Hilfe bitten. Eine Berliner Regierung, die zudem offensiv einen ständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat anstrebt, könnte kaum noch nein sagen.“ Das sind Parameter für eine deutsche Militärpolitik, die ich nicht mittragen kann und will. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist mit der Entscheidung über die Ausrichtung und Struk- tur einer reformierten Bundeswehr nicht befasst worden. Dieses Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deutschen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es unter anderem darum, dass die Impli- kationen der Vorhaben der Privatisierung und Wirt- schaftskooperation im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemessenen parlamentarischen Beurteilung unterworfen werden. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel gegen- über den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Aufgabe des Parlaments. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 200013340 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christian Ruck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin!
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der heute vor-
    liegende Haushaltsentwurf des Bundesministeriums für
    wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung trägt
    für mich die Überschrift: Der Karren steckt fest, aber er
    ist noch einmal schön herausgeputzt.

    Frau Ministerin, Sie brüsten sich seit Tagen mit der an-
    geblichen Steigerung des Etats um 4,6 Prozent. Dies ist
    Schönfärberei.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    In Wirklichkeit hat die Entwicklungshilfe kaum eine
    müde Mark mehr bekommen. Der für das BMZ tatsäch-
    lich verfügbare Gesamtetat 2001, also die dem BMZ aus
    den Einzelplänen 23 und 60 zur Verfügung stehenden Mit-
    tel, sind nur um 16 Millionen DM höher als der tatsäch-
    lich verfügbare Gesamtetat 2000: 7,528Milliarden DM in
    2001 stehen 7,512 Milliarden DM in 2000 gegenüber. Ich
    habe das noch wohlwollend berechnet, Frau Ministerin,
    und Ihnen noch die 100 Millionen DM aus dem EP 60 aus
    der Bereinigungssitzung hinzugerechnet. Dies steht im
    Gegensatz zu Ihren eigenen Berechnungen.

    Aber Sie haben in einem wirklich grandiosen Verwirr-
    spiel die Mittel für Osteuropa, das Stabilitäts- und Trans-
    formprogramm im Einzelplan 60, über die Sie offiziell be-
    reits in 2000 verfügten, unter Hinnahme erheblicher
    Verluste in 2001 zu sich transferiert. Sie haben auch noch
    die jeweiligen Zahlen aufgebläht, aber tatsächlich hat das




    Max Straubinger
    13322


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Außenministerium auf einen Teil der Gelder Anspruch er-
    hoben. Das ist natürlich keine Erhöhung der Entwick-
    lungshilfe, sondern eine reine Umbuchung.

    Ihr erster Haushaltsentwurf vom Juli enthielt bezüglich
    der entwicklungspolitischen Kernaufgaben noch ein offi-
    zielles Minus von 2,1 Prozent und konnte nur über die Be-
    reinigungssitzung und nach zahlreichen Erhöhungsanträ-
    gen der CDU/CSU-Fraktion einigermaßen gerettet
    werden.


    (Dr. R. Werner Schuster [SPD]: Da sind wir dir aber sehr dankbar!)


    Übrig bleibt trotzdem eine bescheidene nominelle Er-
    höhung. Aber ein weiterer Blick hinter die Kulissen zeigt,
    dass die Entwicklungshilfe real zurückgeht; denn ein
    Großteil der dankenswerterweise durchgesetzten Korrek-
    turen – das möchte ich an dieser Stelle sagen – muss den
    ungünstigen Dollarwechselkurs auffangen und führt zu
    keiner zusätzlichen entwicklungspolitischen Aktivität.
    Ich denke nur an die Erhöhungen der Ansätze von über
    68 Millionen DM für die internationalen Organisationen.

    Wir sind zwar froh, dass dies gelungen ist. Aber es ist
    keine reale Erhöhung. Die Erhöhung der Mittel für die
    technische Zusammenarbeit um 22 Millionen DM oder
    die bei der finanziellen Zusammenarbeit um 70 Milli-
    onen DM kann weder die Euroschwäche auffangen noch
    das in Ansätzen ausgleichen, was Sie gerade bei diesen
    Haushaltsposten in den letzten Jahren angerichtet haben.
    So läuft es auch bei den Kirchen und Stiftungen nach dem
    Motto: Drei Schritte zurück und einen Schritt vor.


    (Zuruf von der SPD: Vier Schritte vor!)

    Es kommt noch etwas hinzu: Sie haben bereits Teile

    des zu erwartenden Verkaufserlöses der DEG eingestellt.
    Das halten wir für einen groben Schnitzer. Man kann si-
    cherlich sachlich darüber diskutieren, ob es die Synergie-
    effekte eines Zusammengehens mit der KfW rechtferti-
    gen, eine eigene Entwicklungsorganisation aus der Hand
    zu geben. Aber diese Diskussion fand zumindest im Par-
    lament nicht statt. Falsch ist auf jeden Fall, mit dem Ver-
    kauf eines wichtigen Infrastrukturbereichs Haushalts-
    löcher zu stopfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Dass die Verkaufserlöse der DEG vor allem in die Taschen
    des Finanzministers und nicht in die Entwicklungspolitik
    fließen, ist ein handfester Skandal.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Aus diesem Grunde ist der BMZ-Haushalt für 2001 ein

    Haushalt der Stagnation und des erneuten Rückschritts,
    den wir nicht mittragen. Der Haushalt 2001 ist ein erneu-
    ter Beleg für den Wortbruch von Kanzler Schröder und
    Ministerin Wieczorek-Zeul gegenüber den Entwicklungs-
    ländern, aber auch gegenüber deutschen Entwicklungspo-
    litikern und den deutschen Nichtregierungsorganisa-
    tionen.

    Wenn es nach Ihrer mittelfristigen Finanzplanung geht,
    werden die Mittel des Haushalts der deutschen Entwick-
    lungshilfe weiter reduziert, sodass der Haushalt innerhalb

    kürzester Zeit ein Niveau erreichen wird, das um mehr als
    1 Milliarde DM unter dem Niveau des letzten Jahres der
    Regierung Kohl liegt. Der Entwicklungshaushalt wird im-
    mer mehr zu einem Steinbruch. Wenn Kanzler Schröder
    nicht aufhört, den Euro schwach und den Dollar stark zu
    reden, wird dies unter Umständen tragische Folgen für
    den tatsächlichen Umfang des Entwicklungshilfehaus-
    halts haben.

    Es ist aber nicht nur die mangelnde Quantität, sondern
    auch die abnehmende Qualität der Entwicklungspolitik,
    die uns Sorgen macht. Politikshow und Propaganda sind
    wichtig, können aber überzeugende Strategien und sorg-
    fältig ausgearbeitete Konzeptionen nicht ersetzen. Die
    langjährige erfolgreiche sektorale Schwerpunktsetzung,
    Armutsbekämpfung, Bildung, Ausbildung, Umwelt-
    schutz, und der aufgestellte Kriterienkatalog werden im-
    mer mehr verwässert.
    Die Linie der deutschen Entwicklungspolitik droht unter-
    zugehen.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Mann, oh Mann, das sind ja Sprüche!)


    Dafür einige Beispiele.
    „Armutsbekämpfung ist für die Ministerin ein Schlag-

    wort“, so klagt zumindest die Welthungerhilfe. Während
    sie und der Kanzler, vor allem im Ausland, von der Hal-
    bierung der Armut bis 2015 sprechen, sinkt der Anteil der
    Mittel für Armutsbekämpfung.

    Die von uns mitgetragene Entschuldungsinitiative
    kommt zwar bei einigen Ländern langsam in die Gänge,
    aber die Beispiele zeigen: Entgegen Ihrer Zusicherung ist
    nicht sichergestellt, dass die frei werdenden Mittel etwa
    für Armutsbekämpfung und im Geist von „good gover-
    nance“ eingesetzt werden. Auch die Deutsche Welthun-
    gerhilfe und andere NGOs bestätigen, was wir immer
    festgestellt haben: Die jährliche Entschuldungslast der
    Bundesrepublik Deutschland, die entgegen Ihren Ver-
    sprechen, Frau Ministerin, doch im BMZ angesiedelt
    wird – soweit es den deutschen Beitrag zum multilatera-
    len HIPC-Fonds betrifft –, ist nur ein Bruchteil dessen,
    was der Entwicklungshilfe auf der anderen Seite durch
    massive Haushaltskürzungen weggenommen wird.

    Auch beim Umwelt- und Ressourcenschutz droht die
    Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit rot-grüner Po-
    litik größer zu werden. Wenn man Ihre Besuchspro-
    gramme, Reden und Presseerklärungen verfolgt, Frau Mi-
    nisterin, kommt niemand auf die Idee, dass Ihnen das ein
    großes Anliegen ist. Die ursprünglichen Kürzungen der
    bilateralen FZ- und TZ-Maßnahmen in diesem Sektor be-
    liefen sich auf über 65 Millionen DM.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sie müssen Ihrer Beifallbeauftragten einmal ein bisschen Raum lassen. – Gernot Erler [SPD]: Die klatschen ja gar nicht!)


    – Ich komme gleich zu einer guten Stelle.

    (Heiterkeit – Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Emil Schnell [SPD]: Das war sie!)





    Dr. Christian Ruck

    13323


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    – Das war sie. – Ich freue mich immer, wenn es im Haus
    lustig zugeht, aber ausgerechnet bei dem Thema bitte ich
    doch um etwas mehr Ernst.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Noch mehr? Wir waren so demutsvoll!)


    Es geht also um den Umwelt- und Ressourcenschutz.
    Gerade bei Wald, Wasser und Wüste wird die Situation
    immer bedrohlicher und der Bedarf immer größer. Der ge-
    scheiterte Klimagipfel in Den Haag hat deutlich ge-
    macht, dass die Entwicklungshilfe gerade hier in Zukunft
    noch stärker gefordert werden wird. Vor diesem Hinter-
    grund droht der regionalen und sektoralen Schwerpunkt-
    setzung mit Ihrem neuen Konzept der nächste Fehlschlag.

    VENRO hat Ihnen zu Recht vorgeworfen, dass gerade
    die Berücksichtigung der Ärmsten der Armen in diesem
    Konzept fehlt. Von den 48 am wenigsten entwickelten
    Ländern werden 26 nicht in den zukünftigen Kreis der
    bisher geförderten aufgenommen. Da fragt man sich
    natürlich: Wie verträgt sich das mit Ihrer Zusage, die Ar-
    mut halbieren zu wollen?

    Auch die sektorale Schwerpunktsetzung könnte
    schlimm enden. Eine Beschränkung auf drei Schwer-
    punkte klingt gut, wird aber in der Tendenz dem bisheri-
    gen Grundanliegen unserer Entwicklungspolitik nicht ge-
    recht. Denn viele Partnerregierungen werden versucht
    sein, aus der Zahl ihrer möglichen Schwerpunkte die aus-
    zuwählen, die für sie am bequemsten sind.

    In Indonesien zum Beispiel fielen dadurch die Berei-
    che Demokratisierungshilfe und Politikberatung ebenso
    durch den Rost wie der gesamte Forstsektor; Bereiche
    also, die wir auch im AWZ über alle Parteigrenzen hinweg
    für Schlüsselbereiche halten. Das ist eine gefährliche
    Falle, die wir unbedingt vermeiden müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Auch eine weitere kostenintensive Idee von Rot-Grün
    halten wir für falsch, nämlich den Aufbau des zivilen
    Friedensdienstes. Selbstverständlich kann Entwick-
    lungspolitik mit sinnvollen Projekten im Bereich der Kri-
    senprävention hierzu einen wertvollen Beitrag leisten.
    Aber die Probleme, die uns im Sicherheitsbereich der Ent-
    wicklungshilfe bedrücken, nämlich die Kriege und Bür-
    gerkriege zum Beispiel in Afrika, die jahre- und jahr-
    zehntelange Entwicklungshilfe zunichte machen, sind
    natürlich nicht durch den zivilen Friedensdienst zu lösen,
    sondern nur durch eine entschlossene deutsche und inter-
    nationale Außen- und Sicherheitspolitik.

    Davon sind wir weit entfernt. Die deutsche Außenpoli-
    tik bietet für Afrika kein Konzept – sie zeigt noch nicht
    einmal großes Engagement –, das mit dem BMZ abge-
    stimmt wäre und dessen Arbeit unterstützt. Im Gegenteil:
    Von führender Stelle des Außenministeriums kommen so-
    wohl von Rot als auch von Grün ständig Sticheleien ge-
    gen die Arbeit des Entwicklungsministeriums. Das ist so-
    gar noch wesentlich schlimmer als der Auflösungsantrag
    der F.D.P., den wir natürlich schärfstens zurückweisen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Was? Das ist ja unglaublich!)


    Wir stehen ohne Wenn und Aber zu einem eigenständigen
    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
    und Entwicklung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir stehen zu den vielen staatlichen und freiwilligen Ent-
    wicklungshelfern – auch im ureigenen deutschen Inte-
    resse –, die sich im besten Sinne für eine bessere Welt ein-
    setzen. Wir kämpfen um den Haushalt des BMZ und
    wehren uns nicht gegen eine Diskussion um neue Ak-
    zente.


    (Hans Georg Wagner [SPD]: Dann stimmt doch zu!)


    Wir brauchen zum Beispiel im Bereich der Energie-
    politik neue Ansätze, eine Diskussion über einen fle-
    xibleren und stärkeren Einsatz bei der Politikberatung so-
    wie die Diskussion über internationale Organisationen.
    So sollten Schwächen, zum Beispiel unser mangelnder
    Einfluss bei der Besetzung von Schlüsselpositionen in der
    EZ, angesprochen werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Entwicklungspolitik eignet sich aber nicht für kurz-
    atmige Experimente. Der Erfolg hängt von der Bere-
    chenbarkeit, der durchdachten Konzeption sowie von na-
    tionaler und internationaler Durchsetzbarkeit ab. Der
    vorliegende Haushalt und die Politik seit dem Regie-
    rungswechsel erfüllen diese Anforderungen nicht. Des-
    wegen lehnen wir diesen Haushalt ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat nun der
Kollege Emil Schnell, SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Emil Schnell


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr
    verehrten Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Ruck,
    geben Sie sich doch einfach mal einen Ruck und freuen
    Sie sich mit uns darüber, dass wir bei diesem Einzelplan
    etwas erreicht haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Klaus-Jürgen Hedrich [CDU/ CSU]: Was denn?)


    Wir haben ordentlich etwas draufgelegt. Ich sehe Ihren
    großen Augen und den offenstehenden Mund an, dass Sie
    das noch gar nicht realisiert haben bzw. noch immer da-
    rüber staunen, dass wir das so hinbekommen haben.


    (Beifall bei der SPD – Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Emil, du brauchst eine neue Brille!)


    – Ich habe eine neue Brille.
    Insofern: Freuen Sie sich doch einfach mit uns! Ich

    werde widerlegen, was Sie dargestellt haben. In vielen
    Bereichen gibt es nämlich Erhöhungen, die Sie geleugnet
    haben. Wir aber haben die Ansätze nicht nur herausge-
    putzt, sondern in elementaren Bereichen etwas getan. Da-
    rauf werde ich noch zu sprechen kommen.

    Vorweg zur Frage der DEG, die Sie angesprochen ha-
    ben: Der Auftrag der DEG – Entwicklungspolitik mit




    Dr. Christian Ruck
    13324


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    dem Mittelstand in den Partnerländern zu verknüpfen –
    bleibt erhalten; auch unter der KfW wird das so bleiben.
    Insofern greift Ihre Kritik ins Leere.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Konsolidieren und gestalten – das haben Sie in den
    letzten zwei Tagen des Öfteren gehört. Auch anhand die-
    ses Einzelplans kann man deutlich herausarbeiten, was
    wir unter „gestalten“ verstehen.

    Im Vorfeld der Haushaltsberatungen wurde an dem
    Entwurf aus der ersten Lesung Kritik geübt, von der Op-
    position, von VENRO, auch von den NGOs. Soweit sie
    konstruktiv war, hat sie uns dazu gebracht , bestimmte
    Dinge zu verbessern. Ich nenne nur folgende Fragen:
    Ausgleich für die Wechselkurse, Umfang der Mittel für
    den Stabi-Pakt, für die NGOs, zur Höhe des Gesamtpla-
    fonds. All das haben wir in hervorragender und befriedi-
    gender Art und Weise beantwortet. Ich werde später kon-
    kret darauf eingehen.

    Es gibt zum Glück im Deutschen Bundestag ein großes
    Einvernehmen darüber, dass wir in diesem Etat, dass wir
    in der Entwicklungspolitik etwas tun wollen. Wir haben
    den Etat immerhin – zusätzlich zu dem, was die Regie-
    rung bereits beschlossen hatte – um 2,8 Prozent aufge-
    stockt. Darauf können wir stolz sein.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Mittel im Einzelplan 23 sind Investitionen – In-
    vestitionen in die Zukunft der Partnerländer und bei uns
    im Land. Sie werden sogar bei der Investitionsquote an-
    gerechnet. Auch das ist ein Punkt, der nicht außer Acht ge-
    lassen werden darf. Im Gegensatz dazu steht der Antrag
    der F.D.P. zur Auflösung des BMZ; dieser Populismus,
    bei dem es nur um eine schnelle Pressemitteilung geht,
    bringt uns nicht weiter.


    (Klaus-Jürgen Hedrich [CDU/CSU]: Da würde ich mich zurückhalten!)


    Ich möchte hier ganz klar sagen, dass wir diesen Antrag
    strikt ablehnen. Wir wollen vielmehr das Ressort und da-
    mit diesen Politikbereich stärken.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das haben wir in den Haushaltsplanberatungen auch ge-
    zeigt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Klaus-Jürgen Hedrich [CDU/CSU]: Wie ist das mit dem Außenminister? Da hörst du aus dem Auswärtigen Amt anderes!)


    – Lieber Kollege Hedrich, im Vergleich zum Haushalt
    2000 steigt der Plafond um 325 Millionen DM auf
    7,427 Milliarden DM. Dies ist ein Plus von 4,6 Prozent.
    Das hätten Sie wohl kaum erwartet. Es hat Sie in der Tat
    überrascht. Das hat man bei Ihrer ersten Rede gemerkt.
    Ich denke, lieber Kollege Hedrich, das werden Sie nach-
    her in der Schlussrunde vielleicht richtig stellen. Im Prin-

    zip gibt es auch überhaupt keinen Grund für Sie, diesen
    Einzelplan abzulehnen, da wir eigentlich alle gestellten
    Forderungen, zum Beispiel auch die Anträge, die Sie im
    AWZ gestellt haben – ich komme auf sie noch zu spre-
    chen –, mit Leben erfüllt haben. Wir haben das so ausge-
    staltet, dass Sie eigentlich mit jeder Entscheidung zufrie-
    den sein können. Ich erwarte von Ihnen ganz einfach, dass
    Sie dem Einzelplan nachher zustimmen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Von der F.D.P. kann ich das nicht erwarten, aber von Ih-
    nen darf ich das eigentlich erwarten.

    Wir haben in den Haushaltsberatungen 203 Mil-
    lionen DM zugelegt. Die Verpflichtungsermächtigungen
    haben wir – man höre und schreibe – sogar um 20 Prozent
    erhöht. Das gab es bei Ihnen seinerzeit nie. Durch die Pla-
    fonderhöhung steigt der Anteil des Einzelplans 23, bezo-
    gen auf den Gesamthaushalt, von 1,5 Prozent auf 1,6 Pro-
    zent. Ich denke, auch das ist ein Erfolg, auf den wir stolz
    sein können.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zur Gegenfinanzierung wurden in der Tat 100 Milli-
    onen DM aus dem DEG-Verkauf eingesetzt. Das soll auch
    im nächsten Jahr noch einmal geschehen. Ich denke, das
    ist legitim und auch vernünftig, da wir bei solider Haus-
    haltsführung immer eine Gegenfinanzierung brauchen.
    Damit sind Sie in den Haushaltsplanberatungen 2001 lei-
    der überhaupt nicht zurechtgekommen.


    (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Was macht ihr denn, wenn es fertig ist? – KlausJürgen Hedrich [CDU/CSU]: Mit wie viel Einnahmen rechnet ihr?)


    Gegenfinanzierung war für Sie ein Fremdwort in jeder
    Hinsicht, nicht nur bei diesem Einzelplan, sondern auch
    bei anderen Einzelplänen. Insofern bitte ich auch hier um
    etwas mehr Solidität und Seriosität.


    (Beifall bei der SPD)