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ID1413614800

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    Begrüßung des schweizerischen Bundespräsi- denten und Vorstehers des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölke- rungsschutz und Sport, Herrn Bundesrat Adolf Ogi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13193 D Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13187 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) 13187 B Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/4504, 14/4521) . . . . . . . 13187 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13187 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13194 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13197 D Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13199 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13204 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13210 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13214 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13223 B Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 C Sabine Kaspereit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13233 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13236 A Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13238 B Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . 13239 D Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13241 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13242 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13242 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/4505, 14/4521) . . . . . . . 13245 A Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13245 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13247 C Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13251 B Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13253 C Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13255 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 13256 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13260 C Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . 13262 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 13263 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . 13265 D Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/4513, 14/4521) . . . . . . . 13267 A Plenarprotokoll 14/136 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 136. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 I n h a l t : Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 13267 C Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13269 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . 13273 D Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13276 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13277 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13278 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . 13280 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13281 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . 13283 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13284 C Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13285 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13290 B Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13290 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13291 B Namentliche Abstimmungen 13293 A, 13293 A, 13298 B Ergebnisse . . . . . . 13293 D, 13296 A, 13301 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/4509, 14/4521) . . . . . . . 13298 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13298 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13303 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13306 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13308 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13310 D Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . 13312 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . 13314 C Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13316 A Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13316 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13319 B Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13320 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/4517, 14/4521) . . . . . . . 13322 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13322 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13324 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 13325 D Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13327 C Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13329 B Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13331 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13332 C Detlev von Larcher SPD . . . . . . . . . . . . . 13333 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 13335 B Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13337 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 C Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13339 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums der Verteidigung (Tagesordnungs- punkt III. 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13339 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Beschlussem- pfehlung des Haushaltsausschusses zum Ent- wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (Tagesordnungspunkt III. 16) 13340 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 Klaus-Jürgen Hedrich 13338 (C) (D) (A) (B) Berichtigungen 133. Sitzung, Seite 12861 (D) zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Diese 3,5 Millionen DM sind insofern verstetigt, als sie einen Ver- trag zwischen zwei förderalen Institutionen – zwischen Bund und Land – betreffen und Personalkosten sind.“ 135. Sitzung, Seite 13152 (B) vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Deshalb habe ich Herrn Austermann im Ohr, der vorhin behauptet hat, wir würden im Interesse der Haushaltskonsolidierung keine Ausgaben- beschränkung vornehmen, keine Ausgabendisziplin üben.“ 135. Sitzung, Seite 13155 (D) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Also lassen Sie das doch mit der Leitgeschichte und bleiben Sie bes- ser bei Herrn Stoiber, der zu Recht auf Bayerisch gesagt hat: D’Leit brauch’n a Kultur.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 13339 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 29.11.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 29.11.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 29.11.2000* Klaus Burchardt, Ursula SPD 29.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 29.11.2000 Frick, Gisela F.D.P. 29.11.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 29.11.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 29.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Holetschek, Klaus CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 29.11.2000 Kramme, Anette SPD 29.11.2000 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 29.11.2000* Erich Müller (Berlin), PDS 29.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 29.11.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 29.11.2000 Schenk, Christina PDS 29.11.2000 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 Irmingard DIE GRÜNEN von Schmude, Michael CDU/CSU 29.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Wiese (Hannover), SPD 29.11.2000 Heino Wohlleben, Verena SPD 29.11.2000 Wülfing, Elke CDU/CSU 29.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist von der ihm zustehenden Beratung und Entscheidung über die Ausrichtung und Struktur einer reformierten Bundeswehr praktisch enteignet worden. Dieses vorde- mokratische Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deut- schen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es zum einen darum, dass ich eher aus der Presse als aus den dafür zuständigen Gremien über Vor- haben der Privatisierung und Wirtschaftskooperation er- fahre, deren Implikationen im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemes- senen parlamentarischen Beurteilung unterworfen wer- den. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel ge- genüber den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Würde des Parlaments. Zum anderen: Der in der Verfassung festgeschriebene Auftrag der Bundeswehr ist die Landesverteidigung. Wenn jetzt der Fokus auf „Bündnisverteidigung“ erwei- tert bzw. verlagert wird, bedeutet das statt einem Abbau der angriffsfähigen Verbände einen Ausbau der Krisenre- aktionskräfte. Die Armee wird auf Interventionsfähigkeit umgebaut – warum und für was? Auch der Kosovo-Krieg wäre nach offizieller Diktion unter „Bündnisverteidi- gung“ subsumiert worden, die aktuelle NATO-Strategie – übrigens genau wie die Bundeswehrstrukturreform zwar von tief greifender Bedeutung, aber ohne parlamen- tarische Befassung – geht von militärischen Präventiv- schlägen – zum Beispiel zur „Vermeidung von Flücht- lingströmen“ – aus. An ein UN-Mandat als Voraussetzung ist eine solche Intervention nicht gebunden. Auf der europäischen Ebene wird eine gemeinsame Truppe gebildet – ebenfalls wie die Bundeswehrstruk- turreform und die NATO-Strategie nicht einmal Gegen- stand von Beratungen, geschweige denn transparenter Entscheidung im Parlament! In wieweit dies zusätzliches Personal bedeutet, kann ich zurzeit nicht verifizieren, scheint mir aber gerade wegen der Notwendigkeit, bei Krisenreaktionskräften in regelmäßigen Abständen die Kräfte auszutauschen, sehr wahrscheinlich. Mit Sicher- heit bedeutet es zusätzliche Ausrüstung, damit ein Wei- terdrehen der Rüstungsspirale statt des überfälligen Ausstiegs. „Die Krisenreaktionstruppe soll durch um- fangreiche Lufttransport- und Logistik-Einheiten ergänzt werden. Die Truppe soll für Einsätze von über einem Jahr in bis zu 4 000 Kilometern Entfernung bereitstehen“ heißt es in einer Agenturmeldung vom 22. September 2000. Ei- nen so weit gestreckten Aktionsradius kann ich mit mei- nem Verständnis von Landesverteidigung nicht vereinba- ren und muss schon deshalb gegen ein solches Projekt erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken geltend ma- chen. An der europäischen Truppe hat der Verteidigungsmi- nister eine erhebliche Beteiligung zugesagt, Deutschland würde nach bisherigem veröffentlichten Stand gar den Löwenanteil übernehmen. In der Öffentlichkeit führt das zu besorgten Äußerungen – „Spiegel“, 48/2000 –: „Bei künftigen Krisen in Europa werden die Amerikaner ‚Ger- mans to the front’ rufen, anstatt eigene Spezialkräfte zu schicken. Und EU-Partner werden die starken Deutschen bei militärischen Abenteuern gern und womöglich oft um Hilfe bitten. Eine Berliner Regierung, die zudem offensiv einen ständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat anstrebt, könnte kaum noch nein sagen.“ Das sind Parameter für eine deutsche Militärpolitik, die ich nicht mittragen kann und will. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist mit der Entscheidung über die Ausrichtung und Struk- tur einer reformierten Bundeswehr nicht befasst worden. Dieses Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deutschen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es unter anderem darum, dass die Impli- kationen der Vorhaben der Privatisierung und Wirt- schaftskooperation im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemessenen parlamentarischen Beurteilung unterworfen werden. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel gegen- über den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Aufgabe des Parlaments. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 200013340 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ernst Hinsken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Verehrter Herr Minister,
    ich habe Ihre Rede aufmerksam verfolgt und darauf ge-
    wartet, dass Sie auch etwas zur EXPO sagen. Nachdem
    Frau Kollegin Hermenau vorhin darauf verwiesen hat,
    dass der Wunsch des Kanzlers erfüllt werden soll,


    (Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, das habe ich nicht gesagt!)


    möchte ich von Ihnen wissen, in welcher finanziellen Ka-
    tegorie sich die Wünsche des Kanzlers bewegen, was die
    Aufteilung des Defizits der EXPO anbelangt.

    Dr. Werner Müller, Bundesminister für Wirtschaft
    und Technologie: Ich kann Ihnen das Defizit der EXPO im
    Moment nicht beziffern, weil es mittelfristig zu berechnen
    ist.


    (Hans Georg Wagner: Er ist doch kein Hellseher!)


    Es gibt sehr viele offene Forderungen der EXPO, zum Teil
    auch an Ausstellungsteilnehmer, die EXPO hat ihrerseits
    wegen Streitigkeiten noch Zahlungen zurückgehalten etc.
    Das alles muss erst geklärt werden, ehe wir einen Strich
    unter das Ganze ziehen können. Was die Aufteilung anbe-
    langt, habe ich nicht den letzten Stand; ich habe heute
    Nachmittag am Schreibtisch gesessen. Aber ich darf Ih-
    nen eines sagen: Mein Haushalt verkraftet das nicht.


    (Klaus Brähmig [CDU/CSU]: 50/50, dabei bleibt es! Das steht im Vertrag!)


    – Sicherlich gibt es Verträge. Aber wenn wir mit diesen
    Verträgen so umgehen, wie Herr Brüderle mit dem Kohle-
    vertrag – – ich lasse den Rest einmal weg.


    (Heiterkeit bei der SPD)

    Wir werden den Mittelstand stärker in das Auslandsge-

    schäft integrieren müssen. Das erfordert das Erarbeiten
    neuer Instrumentarien. Ein Mittelständler kann sich

    vielleicht einmal an einem Wettbewerb in China beteili-
    gen. Wenn er dabei nicht zum Zuge kommt, dann beutelt
    ihn das so stark, dass er dies ein zweites Mal kaum ma-
    chen kann. Andere Länder geben dem Mittelstand dafür
    gewisse Hilfen und erzielen dadurch Erfolge. Auch hier
    müssen wir dem deutschen Mittelstand mehr Anreize ge-
    ben.

    Alles in allem darf ich Ihnen sagen: Seien Sie zuver-
    sichtlich, was das wirtschaftliche Wachstum anbelangt.
    Die Zahlen sind gut. Wenn Sie mit Vertretern aus den Be-
    trieben vor Ort reden, dann bekommen Sie auch die rich-
    tige Stimmungslage mit. Die Stimmung wird von dem ei-
    nen oder anderen Verbandsfunktionär nicht immer richtig
    beschrieben. Das ficht uns aber nicht an und wird uns
    auch nicht anfechten, wenn wir die Reformen umsetzen,
    die durchgeführt werden müssen.

    In diesem Zusammenhang müssen wir uns beispiels-
    weise einmal überlegen, warum wir derartig viel über die
    Erhöhung des Arbeitskräftepotenzials durch Einwande-
    rung reden, obwohl wir im Inland eine Vielzahl von nicht
    berufstätigen Frauen haben, die zu der im historischen
    Vergleich bisher am besten ausgebildeten Generation
    gehören.


    (Klaus Brähmig [CDU/CSU]: Das frage ich mich auch! – Hier muss etwas gemacht werden!)


    Kein Mensch in der Wirtschaft hat ernsthaft mit mir darü-
    ber diskutiert, ob Frauenförderpläne einen Nutzen für
    den eigenen Betrieb bringen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Wenn ich von der BDA die Zusicherung bekäme, dass in
    zwei Jahren in jedem Mitgliedsunternehmen der BDAein
    Frauenförderplan vorliegt, dann bräuchte man in der Tat
    nicht darüber zu reden, eine bessere Förderung von
    Frauen eher zwangsweise herbeizuführen.

    Dieses Land hat eine große Zukunft. Irgendwann wer-
    den auch Sie das einsehen. Dann werden Ihre Reden wie-
    der etwas optimistischer klingen und Sie können das
    Stimmungsbild der Fraktion auf der anderen Seite nach-
    vollziehen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile das Wort
dem Kollegen Gunnar Uldall für die CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gunnar Uldall


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine
    Damen! Meine Herren!

    Die schönen Tage in Aranjuez sind nun zu Ende. Eure
    königliche Hoheit ...

    So beginnt Schiller sein Schauspiel „Don Carlos“. Ein
    Schauspiel über die schrödersche Wirtschaftspolitik




    Bundesminister Dr. Werner Müller
    13316


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    könnte folgendermaßen beginnen: Die schönen Tage in
    der Wirtschaftspolitik sind zu Ende, Herr Bundeskanzler.


    (Manfred Hampel [SPD]: Die haben doch gerade erst angefangen!)


    Die schönen Tage in der Wirtschaftspolitik sind inzwi-
    schen zu Ende gegangen.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Jetzt reden Sie schon wieder alles mies!)


    Die Reden von Bundeskanzler Schröder und von
    Minister Müller, in denen sie die Lage beschrieben, stim-
    men überhaupt nicht mit den Realitäten überein, die wir
    verzeichnen müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Hier wird begeistert von Wachstumsraten geschwärmt,
    die man erreicht hat. Das war sowohl heute Mittag wie
    auch eben noch einmal so. Die Realität sieht aber anders
    aus – da sollten wir uns alle überhaupt nichts vormachen –:
    Die Wachstumsrate betrug im ersten Quartal dieses Jahres
    3,6 Prozent, im zweiten Quartal 3,3 Prozent, im dritten
    Quartal nur noch 2,8 Prozent und im vierten Quartal wird
    sie voraussichtlich bei 2,3 Prozent liegen. Das ist die Rea-
    lität. Die Regierung sollte dies entsprechend zur Kenntnis
    nehmen und sich nicht selber auf die Schulter klopfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Alle Frühindikatoren der Konjunkturentwicklung ver-

    schlechtern sich zusehends. Alle Prognosen, die die Wirt-
    schaftsforschungsinstitute für das nächste Jahr abgegeben
    haben, werden zurückgenommen. Die Ziele, die Sie sich
    hinsichtlich des Arbeitsmarktes gesteckt haben, werden
    nicht erreicht. Herr Minister, Ihre Geschichte über die
    wunderbare Vermehrung der Arbeitsplätze zieht nicht
    mehr. Inzwischen hat jeder die Eingriffe in die Statistik
    längst durchschaut. In den Betrieben entstehen nämlich
    keine neuen Arbeitsplätze durch Neueinstellungen, son-
    dern sie entstehen nur statistisch durch Neuabgrenzungen.
    Das ist der entscheidende Punkt. Nach wie vor gilt des-
    halb das Wort von Churchill: Ich glaube nur an die Statis-
    tik, die ich selbst gefälscht habe.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das gilt jetzt für Sie, oder was?)


    Meine Damen und Herren, das Bündnis für Arbeit,
    das Vorschläge erarbeiten und der Wirtschaft einen völlig
    neuen Schwung geben sollte, ist faktisch gescheitert. Da-
    bei spielt es gar keine Rolle, ob in den letzten Wochen die-
    ses Jahres noch eine weitere Sitzung dieser Runde zu-
    stande kommt oder das nächste Treffen erst im nächsten
    Frühjahr stattfindet. Dieses Bündnis für Arbeit ist ge-
    scheitert.

    Deswegen gilt: Die zarte Frühlingsstimmung zwischen
    den Wirtschaftsverbänden und Bundeskanzler Schröder
    ist verhaucht. Ernüchterung macht sich in der Wirtschaft
    breit. Ich kann in Anlehnung an „Don Carlos“ nur sagen:


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Es wird Frost geben!)


    Die schönen Tage in Berlin sind nun zu Ende. Man muss
    leider hinzufügen: ohne dass die Zeit von der Regierung

    für eine dauerhafte Strukturverbesserung unserer Wirt-
    schaft genutzt wurde.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Eine schrödersche Ordnungspolitik kann man auch in

    der zweiten Hälfte der Legislaturperiode beim besten Wil-
    len nicht erkennen. Allenfalls ist ein roter Faden zu er-
    kennen.


    (Dr. Heinz Riesenhuber [CDU/CSU]: Rot auf jeden Fall!)


    Dieser rote Faden bedeutet: Immer dann, wenn es um die
    Entscheidung mehr Markt oder mehr Regulierung ging,
    hat sich die Regierung für die Alternative mehr Regulie-
    rung und weniger Markt entschieden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Leider wahr!)


    Ich kann keine einzige wirtschaftspolitische Entschei-
    dung der letzten Zeit anführen, bei der sich die Regierung
    einmal für mehr Marktwirtschaft entschieden hätte.


    (Dr. Ditmar Staffelt [SPD]: Stimmt doch gar nicht!)


    Aber ich kann eine Fülle von Beispielen bringen, bei de-
    nen sich die Regierung gegen den Markt entschieden hat.

    Ich fange einmal mit der Energiepolitik an. Durch die
    Energiegesetze erfolgte ein Einstieg in neue Dauersub-
    ventionen, die uns alle in den nächsten Jahren noch sehr
    zu schaffen machen werden. Herr Minister, Sie redeten
    vorhin über den Abbau der Kohlesubvention. Was hier
    aber an neuen Subventionen aufgebaut wird, wird in drei,
    vier Jahren das Volumen der Kohlesubvention überschrit-
    ten haben. Deswegen kann ich nur sagen: Bemühen Sie
    sich darum, zu verhindern, dass neue Dauersubventionen
    geschaffen werden! Dauersubventionen können kein Bei-
    trag sein, um die Energieprobleme bei uns in Deutschland
    zu lösen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das so erfolgreiche Knacken der Strommonopole,

    womit wir den Stromverbrauchern gewaltige Einsparun-
    gen verschafft haben, wird von Ihnen jetzt zum großen
    Teil wieder zurückgenommen. Mit einem Importverbot
    – auch das ist eine Anti-Markt-Entscheidung – für den so
    genannten schmutzigen Strom versuchen Sie jetzt, Herr
    Minister, die von Ihnen verursachte Fehlentwicklung
    beim Ausstieg aus der Kernenergie wieder auszugleichen.
    Wohin man schaut: Es sind immer Entscheidungen gegen
    den Markt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Rainer Brüderle [F.D.P.])


    Das Gleiche gilt für die Steuerreform.Auch die Steu-
    erreform hat kein Mehr an Markt, sondern ein Mehr an
    Regulierung zur Folge. Durch die unterschiedlich hohen
    Einkommens- und Körperschaftssteuersätze werden
    erfolgreiche Personengesellschaften so benachteiligt,
    dass der Staat die Unternehmen faktisch zwingt, sich in
    eine Kapitalgesellschaft umzuwandeln. Das ist staatliche
    Lenkung, die wir uns nicht wünschen können.




    Gunnar Uldall

    13317


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Das Ausschüttungs- und damit das Investitionsverhal-
    ten der Betriebe wird staatlich so beeinflusst, dass sie ihre
    althergebrachten Investitionen weiter verstärken; denn
    der Weg in die New Economy außerhalb der bisherigen
    Geschäftsfelder der Unternehmen wird steuerlich be-
    straft. Deshalb ist auch dieses ein erster Schritt zur Inves-
    titionslenkung in Deutschland nach dem Motto: weg
    vom Markt, hin zur Regulierung.

    Ein weiteres Beispiel für Ihre marktfeindliche Politik
    ist schließlich das verfehlte Scheinselbstständigengesetz,
    mit dem Sie die Menschen davon abhalten, sich selbst-
    ständig zu machen, weil Sie neue Regulierungen ein-
    führen.

    Ich habe noch eine ganze Reihe von Beispielen, die ich
    Interessierten gerne zur Verfügung stelle, die ich aber an-
    gesichts meiner Redezeit nicht im Einzelnen vortragen
    kann.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Telekom!)

    Ich möchte aber noch ein Beispiel aus den letzten Ta-

    gen nennen,

    (Dr. Ditmar Staffelt [SPD]: Einmal! Sonst haben Sie ja die ganze Zeit nur Geschichten aus den 50er-Jahren erzählt!)


    nämlich die Begrenzung der Mietanhebung auf 20 Pro-
    zent anstelle der Anhebung auf 30 Prozent innerhalb einer
    bestimmten Frist. Dieses Beispiel zeigt nicht einfach nur
    den Hang zu mehr Regulierung, sondern auch den Hang
    zu mehr Regulierung in einer Zeit, in der sich der Mieter-
    markt völlig gewandelt hat. Wir haben heute ein Über-
    angebot an Mietwohnungen. Deswegen wäre ein solcher
    Eingriff überhaupt nicht erforderlich. Er ist nur mit Ihrem
    Wunsch nach mehr Regulierung zu erklären.

    Das Ergebnis einer solchen Politik ist dann ein Rück-
    fall der deutschen Volkswirtschaft im Vergleich zu unse-
    ren Nachbarn. Das gilt nicht nur für die Wachstumsrate
    – Deutschland ist, zusammen mit Italien, Schlusslicht in
    Bezug auf das Wirtschaftswachstum –,


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Wir haben die rote Laterne!)


    sondern das gilt auch für die Staatsquote, den besten
    Maßstab dafür, wie viel der Staat versucht zu lenken.


    (Zurufe von der CDU/CSU: Schlussleuchte! – Katzenauge!)


    Die deutsche Staatsquote ist immer niedriger gewesen
    als der Durchschnitt der Staatsquoten der 15 Staaten der
    EU. Es hat nur zwei Jahre schröderscher Wirtschaftspoli-
    tik bedurft, um Deutschlands Position hinsichtlich der
    Staatsquote so zu verschlechtern, dass wir jetzt schlechter
    sind als der EU-Durchschnitt.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Davor haben wir gewarnt!)


    Das wird uns alle in Bezug auf die wirtschaftliche Ent-
    wicklung Deutschlands noch teuer zu stehen kommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Dabei sind die Chancen für unsere Volkswirtschaft gar

    nicht so schlecht. Die Union wird in der zweiten Hälfte

    dieser Legislaturperiode alles daran setzen, um die Re-
    gierung zu mehr marktwirtschaftlicher Politik zu treiben.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Von ihrer Politik wollen wir gar nichts mehr erwarten!)


    Nur dann werden wir die Chancen für mehr Arbeit und
    mehr Wachstum in Deutschland wahrnehmen können.


    (Zuruf von der SPD: Gut, dass es Sie gibt!)

    Dabei sind folgende Felder am wichtigsten: Der Ar-

    beitsmarkt muss zu einem echten Markt werden. Zu
    Recht sagen die Sachverständigen in ihrem jüngsten Gut-
    achten, die desolate Lage des Arbeitsmarktes verlange ein
    offensives Vorgehen und eine konsistente Konzeption.
    Herr Minister, eine solche Konzeption wird also nicht nur
    von uns vermisst, sondern auch von den Sachver-
    ständigen. Der von Ihnen beschlossene gesetzliche An-
    spruch auf Teilzeitarbeit – er ist hier mehrfach behandelt
    worden – wird Tausende Arbeitsplätze in Deutschland
    vernichten, aber er wird keine neuen Arbeitsplätze schaf-
    fen. Deswegen sollten Sie mit großer Intensität versu-
    chen, diesen Unsinn zu verhindern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Wolfgang Weiermann [SPD]: Das ist doch dummes Zeug, was sie erzählen!)


    Wir, die Union, werden dafür sorgen, dass die Libera-
    lisierung in weiteren Wirtschaftsbereichen fortgesetzt
    wird. Besonders besorgt sind wir, dass die Liberalisierung
    auf dem Postmarkt


    (Zuruf von der CDU/CSU: Die haben Sie hinausgemobbt! – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Mobber Müller!)


    nicht mehr mit der gleichen Intensität vorangetrieben
    werden soll wie bisher. Das Herausdrängen des Präsiden-
    ten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und
    Post, Herrn Scheurle, ist eine erste Vorwarnung. Herrn
    Scheurle möchte ich für sein mutiges Handeln bei der Öff-
    nung des Marktes für Telekommunikation und Post dan-
    ken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Herr Scheurle ist ein echter Marktwirtschaftler. Ich kann
    nur hoffen, dass die Regierung einen Mann gleicher Qua-
    lifikation als Nachfolger einsetzen wird.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist nicht zu erwarten!)


    Schließlich noch ein Wort zum Betriebsverfassungsge-
    setz. Bei meinen vielen Besuchen in Unternehmen habe
    ich nicht einen einzigen Arbeitnehmer getroffen, der mich
    angesprochen und gesagt hätte: Herr Uldall, sorgen Sie
    bitte dafür, dass das Mitbestimmungsrecht in den Be-
    trieben ausgeweitet wird. Diesen Arbeitnehmer gibt es in
    Deutschland nicht. Aber es gibt viele Gewerk-
    schaftsfunktionäre, die ihre Position oder den Einfluss ih-
    rer Gewerkschaft auf diese Art und Weise sichern wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    sind Sie bei Grimms Märchen!)




    Gunnar Uldall
    13318


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Herr Minister Müller, deswegen habe ich mit Freude in
    der „Welt“ gelesen – ich möchte Sie ja auch einmal lo-
    ben –:


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das muss nicht sein!)


    Müller und Rogowski gegen Riesters Pläne.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Herr Minister, ich kann wirklich nur sagen: Hoffentlich ist
    dies keine hohle Ankündigung am Tage der Wahl des
    neuen BDI-Präsidenten. Im Übrigen wünsche ich Herrn
    Rogowski in seinem neuen Amt viel Erfolg. Eine gute Tat,
    bei der Sie zusammenwirken könnten, wäre, zu verhin-
    dern, dass dieses Gesetz in Deutschland Realität wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)