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    Begrüßung des schweizerischen Bundespräsi- denten und Vorstehers des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölke- rungsschutz und Sport, Herrn Bundesrat Adolf Ogi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13193 D Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13187 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) 13187 B Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/4504, 14/4521) . . . . . . . 13187 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13187 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13194 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13197 D Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13199 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13204 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13210 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13214 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13223 B Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 C Sabine Kaspereit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13233 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13236 A Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13238 B Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . 13239 D Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13241 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13242 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13242 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/4505, 14/4521) . . . . . . . 13245 A Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13245 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13247 C Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13251 B Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13253 C Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13255 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 13256 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13260 C Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . 13262 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 13263 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . 13265 D Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/4513, 14/4521) . . . . . . . 13267 A Plenarprotokoll 14/136 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 136. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 I n h a l t : Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 13267 C Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13269 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . 13273 D Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13276 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13277 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13278 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . 13280 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13281 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . 13283 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13284 C Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13285 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13290 B Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13290 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13291 B Namentliche Abstimmungen 13293 A, 13293 A, 13298 B Ergebnisse . . . . . . 13293 D, 13296 A, 13301 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/4509, 14/4521) . . . . . . . 13298 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13298 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13303 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13306 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13308 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13310 D Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . 13312 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . 13314 C Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13316 A Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13316 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13319 B Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13320 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/4517, 14/4521) . . . . . . . 13322 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13322 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13324 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 13325 D Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13327 C Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13329 B Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13331 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13332 C Detlev von Larcher SPD . . . . . . . . . . . . . 13333 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 13335 B Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13337 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 C Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13339 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums der Verteidigung (Tagesordnungs- punkt III. 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13339 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Beschlussem- pfehlung des Haushaltsausschusses zum Ent- wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (Tagesordnungspunkt III. 16) 13340 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 Klaus-Jürgen Hedrich 13338 (C) (D) (A) (B) Berichtigungen 133. Sitzung, Seite 12861 (D) zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Diese 3,5 Millionen DM sind insofern verstetigt, als sie einen Ver- trag zwischen zwei förderalen Institutionen – zwischen Bund und Land – betreffen und Personalkosten sind.“ 135. Sitzung, Seite 13152 (B) vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Deshalb habe ich Herrn Austermann im Ohr, der vorhin behauptet hat, wir würden im Interesse der Haushaltskonsolidierung keine Ausgaben- beschränkung vornehmen, keine Ausgabendisziplin üben.“ 135. Sitzung, Seite 13155 (D) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Also lassen Sie das doch mit der Leitgeschichte und bleiben Sie bes- ser bei Herrn Stoiber, der zu Recht auf Bayerisch gesagt hat: D’Leit brauch’n a Kultur.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 13339 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 29.11.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 29.11.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 29.11.2000* Klaus Burchardt, Ursula SPD 29.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 29.11.2000 Frick, Gisela F.D.P. 29.11.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 29.11.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 29.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Holetschek, Klaus CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 29.11.2000 Kramme, Anette SPD 29.11.2000 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 29.11.2000* Erich Müller (Berlin), PDS 29.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 29.11.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 29.11.2000 Schenk, Christina PDS 29.11.2000 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 Irmingard DIE GRÜNEN von Schmude, Michael CDU/CSU 29.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Wiese (Hannover), SPD 29.11.2000 Heino Wohlleben, Verena SPD 29.11.2000 Wülfing, Elke CDU/CSU 29.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist von der ihm zustehenden Beratung und Entscheidung über die Ausrichtung und Struktur einer reformierten Bundeswehr praktisch enteignet worden. Dieses vorde- mokratische Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deut- schen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es zum einen darum, dass ich eher aus der Presse als aus den dafür zuständigen Gremien über Vor- haben der Privatisierung und Wirtschaftskooperation er- fahre, deren Implikationen im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemes- senen parlamentarischen Beurteilung unterworfen wer- den. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel ge- genüber den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Würde des Parlaments. Zum anderen: Der in der Verfassung festgeschriebene Auftrag der Bundeswehr ist die Landesverteidigung. Wenn jetzt der Fokus auf „Bündnisverteidigung“ erwei- tert bzw. verlagert wird, bedeutet das statt einem Abbau der angriffsfähigen Verbände einen Ausbau der Krisenre- aktionskräfte. Die Armee wird auf Interventionsfähigkeit umgebaut – warum und für was? Auch der Kosovo-Krieg wäre nach offizieller Diktion unter „Bündnisverteidi- gung“ subsumiert worden, die aktuelle NATO-Strategie – übrigens genau wie die Bundeswehrstrukturreform zwar von tief greifender Bedeutung, aber ohne parlamen- tarische Befassung – geht von militärischen Präventiv- schlägen – zum Beispiel zur „Vermeidung von Flücht- lingströmen“ – aus. An ein UN-Mandat als Voraussetzung ist eine solche Intervention nicht gebunden. Auf der europäischen Ebene wird eine gemeinsame Truppe gebildet – ebenfalls wie die Bundeswehrstruk- turreform und die NATO-Strategie nicht einmal Gegen- stand von Beratungen, geschweige denn transparenter Entscheidung im Parlament! In wieweit dies zusätzliches Personal bedeutet, kann ich zurzeit nicht verifizieren, scheint mir aber gerade wegen der Notwendigkeit, bei Krisenreaktionskräften in regelmäßigen Abständen die Kräfte auszutauschen, sehr wahrscheinlich. Mit Sicher- heit bedeutet es zusätzliche Ausrüstung, damit ein Wei- terdrehen der Rüstungsspirale statt des überfälligen Ausstiegs. „Die Krisenreaktionstruppe soll durch um- fangreiche Lufttransport- und Logistik-Einheiten ergänzt werden. Die Truppe soll für Einsätze von über einem Jahr in bis zu 4 000 Kilometern Entfernung bereitstehen“ heißt es in einer Agenturmeldung vom 22. September 2000. Ei- nen so weit gestreckten Aktionsradius kann ich mit mei- nem Verständnis von Landesverteidigung nicht vereinba- ren und muss schon deshalb gegen ein solches Projekt erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken geltend ma- chen. An der europäischen Truppe hat der Verteidigungsmi- nister eine erhebliche Beteiligung zugesagt, Deutschland würde nach bisherigem veröffentlichten Stand gar den Löwenanteil übernehmen. In der Öffentlichkeit führt das zu besorgten Äußerungen – „Spiegel“, 48/2000 –: „Bei künftigen Krisen in Europa werden die Amerikaner ‚Ger- mans to the front’ rufen, anstatt eigene Spezialkräfte zu schicken. Und EU-Partner werden die starken Deutschen bei militärischen Abenteuern gern und womöglich oft um Hilfe bitten. Eine Berliner Regierung, die zudem offensiv einen ständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat anstrebt, könnte kaum noch nein sagen.“ Das sind Parameter für eine deutsche Militärpolitik, die ich nicht mittragen kann und will. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist mit der Entscheidung über die Ausrichtung und Struk- tur einer reformierten Bundeswehr nicht befasst worden. Dieses Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deutschen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es unter anderem darum, dass die Impli- kationen der Vorhaben der Privatisierung und Wirt- schaftskooperation im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemessenen parlamentarischen Beurteilung unterworfen werden. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel gegen- über den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Aufgabe des Parlaments. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 200013340 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anke Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Bitte sehr.



Rede von Dankward Buwitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Minister
Müller, Sie sagen, die entsprechenden Kürzungen seien
nicht vorgenommen worden. Können Sie Folgendes be-
stätigen: Forschung und Entwicklung in den neuen Bun-
desländern – minus 30 Millionen DM; Existenzgründung
und allgemeine Beratung – minus 12,5 Millionen DM;
Förderung der Einrichtung, Modernisierung und Ausstat-
tung von überbetrieblichen Fortbildungseinrichtungen –
minus 20 Millionen DM? Die 15 Millionen DM, die Sie
für die Messebeteiligung zugesagt haben, gehen zulasten
der kleinen Betriebe, die sich daher an den anderen Mes-
sen nicht beteiligen können.


(Zuruf der Abgeordneten Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


– Ich habe gefragt, ob er das bestätigen kann. Reicht Ih-
nen das nicht aus? Er wird mir bestätigen, dass 15 Milli-
onen DM, auf die die Wirtschaft eigentlich angewiesen
ist, von der Messeförderung abgezogen und nicht von
Ihrem Haushalt extra bereitgestellt werden.


(Hans Georg Wagner [SPD]: Was wollen Sie denn jetzt wissen?)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anke Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Wenn Sie stehen blei-
    ben, Herr Kollege, dann bekommen Sie auch eine Ant-
    wort. – Bitte sehr, Herr Minister.

    Dr. Werner Müller, Bundesminister für Wirtschaft
    und Technologie: Ich weiß nicht, was ich beantworten
    soll.


    (Dankward Buwitt [CDU/CSU]: Können Sie die Zahlen bestätigen, die ich gesagt habe?)


    Aber ich kann Ihnen eines sagen: Getreu Ihrer Logik
    müsste ich die von der Wirtschaft geforderten 30 Milli-
    onen DM zur Finanzierung einer Messe in Japan aus mei-
    nem Haushalt herausschneiden und die anderen Messen
    würden noch weniger gefördert. Deswegen geht das nicht
    anders.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ansonsten können Sie aus jedem Haushalt irgendwel-
    che Minuspositionen herausnehmen. Sie hätten freundli-
    cherweise erwähnen müssen, um wie viel die Ansätze für
    „Forschung und Entwicklung“ und „Neue Energien“ auch
    für Ostdeutschland erhöht werden. Ich habe schon einmal
    gesagt: Für die Vernetzung von KMUs und Wissenschaft
    gibt es einen Ansatz, der um 10 Prozent auf 930 Milli-




    Bundesminister Dr. Werner Müller
    13314


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    onen DM angewachsen ist. Es handelt sich insofern nicht
    um ein Nullsummenspiel. In meinem Haushalt ist sowohl
    für Ostdeutschland als auch für Forschung und Technolo-
    gie insgesamt ein Plus zu verzeichnen. Gemessen an den
    Herausforderungen der Zukunft ist das auch notwendig.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich zum Thema Energie kommen. Ich
    will darauf hinweisen: Es war nicht einfach, die Förde-
    rung der deutschen Steinkohle in Brüssel abzusichern.
    Herr Brüderle, wenn es nicht gerade Sie wären, dann hätte
    ich vielleicht gedacht, dort habe jemand mit Einfluss in-
    terveniert.


    (Rainer Brüderle [F.D.P.]: Das muss Sie hart getroffen haben, dass Sie so oft davon reden!)


    – Nein, Sie haben mich nicht getroffen. Ich finde das nur
    ganz nett. Wir können ruhig einmal das eine oder andere
    persönliche Wort hier austauschen. Es ist doch nicht so,
    dass ich Ihnen nur zuhören soll und nicht reden darf.

    Zurück zum Thema. Ich habe gestern ein Schreiben der
    EU-Kommissarin bekommen. Danach kann ich nun sa-
    gen, dass die Sicherung der Steinkohleförderung bis
    Mitte 2002 geregelt ist, sodass wir etliche Jahre in dieser
    Angelegenheit mit Brüssel keinen Ärger mehr haben wer-
    den.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich will des Weiteren sagen: Ich teile nicht die Argu-

    mentation der Stromwirtschaft, dass wir die Kosten-
    senkungen durch Liberalisierung auf dem Strommarkt
    und durch staatliche Regularien völlig auffangen. Der
    Strompreis ist in einer Größenordnung von 20 Milliar-
    den DM gefallen. Wir werden allerdings von diesen
    20 Milliarden DM vielleicht nächstes oder übernächstes
    Jahr 5 Milliarden DM abzweigen, weil irgendeine Zu-
    kunftsvorsorge getroffen werden muss.


    (Dagmar Wöhrl [CDU/CSU]: Haben wir eigentlich schon einmal danke gesagt?)


    Ich sage allen Anhängern des völlig liberalen Wettbe-
    werbs: Der Wettbewerb regelt vieles; er richtet nicht alles
    und er richtet die Zukunft unter Umständen zugrunde. Vor
    diesem Hintergrund muss man sich einmal klarmachen,
    was Energiepolitik heißt: Energiepolitik heißt ex defini-
    tione eine Politik gegen die autonomen Marktkräfte.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich kann Ihnen die autonomen Marktkräfte be-
    schreiben. Zu Ihrer Regierungszeit haben wir fossile
    Kraftwerke auf den höchsten Umweltstandard in der Welt
    gebracht. Das ist nicht zu kritisieren. Allerdings kostet das
    im Vergleich zu Kraftwerken, die diesen Umweltstandard
    nicht haben, 3 Pfennig mehr. Jetzt frage ich Sie: Welchen
    Sinn macht ein reiner Preiswettbewerb, wenn er dazu
    führt, dass die für die Umwelt schlechten Kraftwerke die
    für die Umwelt guten Kraftwerke in diesem Land ver-
    drängen? Das macht an sich schon keinen Sinn. Darüber
    hinaus habe ich Sorge, dass wir in den nächsten Jahren nur

    noch Strom importieren und im Inland so viele Kraft-
    werke stilllegen, dass wir den inländischen Strombedarf
    nicht mehr aus inländischer Erzeugung decken können.
    Das wäre dann ein sehr kritischer Fall; so weit darf es
    nicht kommen.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: So weit sind wir ja schon!)


    Vor diesem Hintergrund werden wir einen Teil der Preis-
    gewinne – 20 Milliarden DM – abschöpfen. Das ist die
    Versicherungsprämie für die Zukunft, die der Markt von
    sich aus nicht hergibt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir werden auch die Kraft-Wärme-Kopplung för-
    dern. Ich stimme in diesem Zusammenhang vollkommen
    dem zu, was beispielsweise gestern die grüne Partei in
    Nordrhein-Westfalen gesagt hat. Es gab in der dortigen
    Koalition wohl eine Diskussion über Kraft-Wärme-Kopp-
    lung und die grüne Partei hat erklärt, dass Kraft-Wärme-
    Kopplungsanlagen einen primärenergetischen Wirkungs-
    grad von 80 Prozent haben. Das heißt – ich stimme hier
    der grünen Partei Nordrhein-Westfalens zu –, eine Kraft-
    Wärme-Kopplungsanlage nutzt, aufs Jahr gerechnet, die
    eingesetzte Primärenergie zu 80 Prozent aus. Solche An-
    lagen wird diese Bundesregierung fördern.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir werden sie in einer der Marktwirtschaft möglichst ge-
    rechten Art und Weise fördern.

    Allerdings werden wir – darauf werde ich als Wirt-
    schaftsminister achten – keine Kraft-Wärme-Kopplungs-
    anlagen fördern, die diesen Namen nicht verdienen. Es
    geht nicht an, dass man neben ein Kraftwerk ein Ge-
    wächshaus baut, ein bisschen Wärme hineinschiebt und
    dann meint, es gebe Staatsknete, wenn man das Ding
    Kraft-Wärme-Kopplungsanlage nennt. Dies verdient
    keine Förderung; Förderung verdienen aber sehr wohl die
    hoch effizienten Anlagen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Lassen Sie mich ein Letztes sagen: Wichtig in dem Por-

    tefeuille, das der Wirtschaftsminister zu erledigen hat, ist,
    dass wir im Bereich der Außenwirtschaft zu neuen Rah-
    mendaten für unsere Unternehmen kommen. Ich erlebe
    immer wieder und immer häufiger, dass Aufträge aus
    großen Ausschreibungen auf dem Globus – das sind im-
    mer Infrastrukturprojekte: Telekommunikation, Strom-
    versorgung, Gasversorgung, Wasserversorgung, Abwas-
    serentsorgung, Müll – an den deutschen Unternehmen
    vorbeigehen.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Warum wohl?)


    Wenn diese Prestigeobjekte an deutschen Unternehmen
    vorbeigehen, dann gehen auch weitere Aufträge verloren.
    Wenn also beispielsweise die Wasserversorgung einer
    südamerikanischen Großstadt an ein französisches Unter-
    nehmen geht, dann werden dort auf lange Sicht kein deut-
    scher Wasserhahn und keine deutsche Pumpentechnik




    Bundesminister Dr. Werner Müller

    13315


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    verkauft. Deswegen ist es wichtig, dass wir diese Presti-
    geobjekte gewinnen.

    Wir müssen daher erstens die deutsche Wirtschaft,
    wenn sie denn will, so begleiten, wie es auch ausländische
    Staaten mit ihren Unternehmen machen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zweitens müssen wir sehen, dass der Mittelstand zuneh-
    mend in die Lage gerät, an der Globalisierung teilzuha-
    ben.