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  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung des schweizerischen Bundespräsi- denten und Vorstehers des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölke- rungsschutz und Sport, Herrn Bundesrat Adolf Ogi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13193 D Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13187 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) 13187 B Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/4504, 14/4521) . . . . . . . 13187 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13187 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13194 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13197 D Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13199 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13204 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13210 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13214 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13223 B Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 C Sabine Kaspereit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13233 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13236 A Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13238 B Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . 13239 D Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13241 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13242 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13242 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/4505, 14/4521) . . . . . . . 13245 A Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13245 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13247 C Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13251 B Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13253 C Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13255 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 13256 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13260 C Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . 13262 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 13263 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . 13265 D Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/4513, 14/4521) . . . . . . . 13267 A Plenarprotokoll 14/136 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 136. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 I n h a l t : Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 13267 C Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13269 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . 13273 D Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13276 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13277 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13278 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . 13280 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13281 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . 13283 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13284 C Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13285 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13290 B Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13290 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13291 B Namentliche Abstimmungen 13293 A, 13293 A, 13298 B Ergebnisse . . . . . . 13293 D, 13296 A, 13301 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/4509, 14/4521) . . . . . . . 13298 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13298 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13303 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13306 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13308 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13310 D Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . 13312 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . 13314 C Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13316 A Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13316 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13319 B Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13320 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/4517, 14/4521) . . . . . . . 13322 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13322 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13324 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 13325 D Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13327 C Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13329 B Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13331 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13332 C Detlev von Larcher SPD . . . . . . . . . . . . . 13333 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 13335 B Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13337 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 C Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13339 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums der Verteidigung (Tagesordnungs- punkt III. 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13339 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Beschlussem- pfehlung des Haushaltsausschusses zum Ent- wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (Tagesordnungspunkt III. 16) 13340 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 Klaus-Jürgen Hedrich 13338 (C) (D) (A) (B) Berichtigungen 133. Sitzung, Seite 12861 (D) zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Diese 3,5 Millionen DM sind insofern verstetigt, als sie einen Ver- trag zwischen zwei förderalen Institutionen – zwischen Bund und Land – betreffen und Personalkosten sind.“ 135. Sitzung, Seite 13152 (B) vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Deshalb habe ich Herrn Austermann im Ohr, der vorhin behauptet hat, wir würden im Interesse der Haushaltskonsolidierung keine Ausgaben- beschränkung vornehmen, keine Ausgabendisziplin üben.“ 135. Sitzung, Seite 13155 (D) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Also lassen Sie das doch mit der Leitgeschichte und bleiben Sie bes- ser bei Herrn Stoiber, der zu Recht auf Bayerisch gesagt hat: D’Leit brauch’n a Kultur.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 13339 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 29.11.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 29.11.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 29.11.2000* Klaus Burchardt, Ursula SPD 29.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 29.11.2000 Frick, Gisela F.D.P. 29.11.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 29.11.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 29.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Holetschek, Klaus CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 29.11.2000 Kramme, Anette SPD 29.11.2000 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 29.11.2000* Erich Müller (Berlin), PDS 29.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 29.11.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 29.11.2000 Schenk, Christina PDS 29.11.2000 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 Irmingard DIE GRÜNEN von Schmude, Michael CDU/CSU 29.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Wiese (Hannover), SPD 29.11.2000 Heino Wohlleben, Verena SPD 29.11.2000 Wülfing, Elke CDU/CSU 29.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist von der ihm zustehenden Beratung und Entscheidung über die Ausrichtung und Struktur einer reformierten Bundeswehr praktisch enteignet worden. Dieses vorde- mokratische Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deut- schen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es zum einen darum, dass ich eher aus der Presse als aus den dafür zuständigen Gremien über Vor- haben der Privatisierung und Wirtschaftskooperation er- fahre, deren Implikationen im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemes- senen parlamentarischen Beurteilung unterworfen wer- den. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel ge- genüber den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Würde des Parlaments. Zum anderen: Der in der Verfassung festgeschriebene Auftrag der Bundeswehr ist die Landesverteidigung. Wenn jetzt der Fokus auf „Bündnisverteidigung“ erwei- tert bzw. verlagert wird, bedeutet das statt einem Abbau der angriffsfähigen Verbände einen Ausbau der Krisenre- aktionskräfte. Die Armee wird auf Interventionsfähigkeit umgebaut – warum und für was? Auch der Kosovo-Krieg wäre nach offizieller Diktion unter „Bündnisverteidi- gung“ subsumiert worden, die aktuelle NATO-Strategie – übrigens genau wie die Bundeswehrstrukturreform zwar von tief greifender Bedeutung, aber ohne parlamen- tarische Befassung – geht von militärischen Präventiv- schlägen – zum Beispiel zur „Vermeidung von Flücht- lingströmen“ – aus. An ein UN-Mandat als Voraussetzung ist eine solche Intervention nicht gebunden. Auf der europäischen Ebene wird eine gemeinsame Truppe gebildet – ebenfalls wie die Bundeswehrstruk- turreform und die NATO-Strategie nicht einmal Gegen- stand von Beratungen, geschweige denn transparenter Entscheidung im Parlament! In wieweit dies zusätzliches Personal bedeutet, kann ich zurzeit nicht verifizieren, scheint mir aber gerade wegen der Notwendigkeit, bei Krisenreaktionskräften in regelmäßigen Abständen die Kräfte auszutauschen, sehr wahrscheinlich. Mit Sicher- heit bedeutet es zusätzliche Ausrüstung, damit ein Wei- terdrehen der Rüstungsspirale statt des überfälligen Ausstiegs. „Die Krisenreaktionstruppe soll durch um- fangreiche Lufttransport- und Logistik-Einheiten ergänzt werden. Die Truppe soll für Einsätze von über einem Jahr in bis zu 4 000 Kilometern Entfernung bereitstehen“ heißt es in einer Agenturmeldung vom 22. September 2000. Ei- nen so weit gestreckten Aktionsradius kann ich mit mei- nem Verständnis von Landesverteidigung nicht vereinba- ren und muss schon deshalb gegen ein solches Projekt erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken geltend ma- chen. An der europäischen Truppe hat der Verteidigungsmi- nister eine erhebliche Beteiligung zugesagt, Deutschland würde nach bisherigem veröffentlichten Stand gar den Löwenanteil übernehmen. In der Öffentlichkeit führt das zu besorgten Äußerungen – „Spiegel“, 48/2000 –: „Bei künftigen Krisen in Europa werden die Amerikaner ‚Ger- mans to the front’ rufen, anstatt eigene Spezialkräfte zu schicken. Und EU-Partner werden die starken Deutschen bei militärischen Abenteuern gern und womöglich oft um Hilfe bitten. Eine Berliner Regierung, die zudem offensiv einen ständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat anstrebt, könnte kaum noch nein sagen.“ Das sind Parameter für eine deutsche Militärpolitik, die ich nicht mittragen kann und will. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist mit der Entscheidung über die Ausrichtung und Struk- tur einer reformierten Bundeswehr nicht befasst worden. Dieses Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deutschen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es unter anderem darum, dass die Impli- kationen der Vorhaben der Privatisierung und Wirt- schaftskooperation im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemessenen parlamentarischen Beurteilung unterworfen werden. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel gegen- über den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Aufgabe des Parlaments. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 200013340 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Anke Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Das Wort hat jetzt der
    Bundesminister für Wirtschaft und Technologie,
    Dr. Werner Müller.

    Dr. Werner Müller, Bundesminister für Wirtschaft
    und Technologie: Frau Präsidentin! Meine Damen und
    Herren! Lassen Sie mich mit einem herzlichen Dank an
    die Berichterstatter meines Haushaltes beginnen. Na-
    mentlich möchte ich Frau Hermenau, Herrn Hampel und
    Herrn Wagner nennen. Ich muss sagen, dass ich mich über
    die Unterstützung der SPD-Fraktion, was Fragen meines
    Haushaltes anbelangt, sehr gefreut habe. Herzlichen Dank
    dafür.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Brüderle, als Weiteres will ich kurz anmerken:
    Dass der Haushalt heute Abend und nicht, wie planmäßig
    vorgesehen, Donnerstag früh um 9 Uhr gelesen wird, liegt
    daran, dass der Bundestag zu diesem Zeitpunkt Ihres ver-
    storbenen Kollegen Ertl gedenkt.


    (Rainer Brüderle [F.D.P.]: Der Donnerstag hat auch noch einen Nachmittag!)


    Lassen Sie mich nun auf die Themen im Einzelnen ein-
    gehen.

    Zurzeit freut sich der Wirtschaftsminister, wenn er über
    die wirtschaftliche Lage referieren kann; denn wir schrei-
    ben rundum gute Zahlen. Besonders wichtig ist: Die Ar-
    beitslosigkeit sinkt, wenn auch vielleicht noch nicht in
    dem Maße, wie wir es uns wünschen. Das liegt daran, dass
    die Erwerbstätigkeit zunimmt. Im Vergleich zum Vorjahr
    gibt es in diesem Land immerhin 600 000 Beschäfti-
    gungsverhältnisse zusätzlich.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch das nächste Jahr wird gut. Das Wirtschafts-
    wachstum liegt in diesem Jahr bei 3 Prozent. Im nächs-
    ten Jahr wird es vielleicht etwas weniger sein und bei etwa
    2,8 Prozent liegen.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Statistikfälscher!)


    Wenn Sie sich freundlicherweise an die Zahlen der letzten
    Jahre erinnern, dann werden Sie feststellen: Das dies-
    jährige Wirtschaftswachstum um 3 Prozent ist das höchs-
    te seit 1991.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Das ist falsch!)


    Sie konnten nur 1991 ein gutes Wirtschaftswachstum vor-
    weisen, der Grund dafür war der so genannte Wiederver-
    einigungsboom. Aber seit Ende 1998 gibt es einen Wie-
    derbelebungsboom.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Wirtschaft atmet jetzt auf, nachdem sie jahrelang
    durch immer höhere Steuern und Abgaben zunehmend
    zum Erlahmen gebracht wurde. Herr Brüderle, Sie schei-
    nen völlig vergessen zu haben, dass die F.D.P. 30 Jahre
    lang in diesem Land den Wirtschaftsminister gestellt hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich möchte darauf hinweisen, dass das Volumen des
    Haushalts des Bundeswirtschaftsministers um rund 5 Pro-
    zent unter dem des Vorjahres liegt. Damit ist der Haushalt
    des Wirtschaftsministers neben dem des Finanzministers
    der einzige Haushalt, der weiterhin nennenswerte Einspar-
    raten ausweist. Das heißt konkret: Subventionsabbau.
    Dieser ist notwendig, wenn die Wirtschaft in diesem Land
    wieder aus sich heraus, also selbstständig, wachsen soll.
    In diesem Land ist ein immenser Subventionsberg aufge-
    baut worden. Das ist das Ergebnis von 30 Jahren F.D.P.-
    Wirtschaftspolitik. Vor diesem Hintergrund sage ich Ih-




    Dr. Christa Luft
    13312


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    nen: Es geht nicht um irgendwelche Müller-Comics, wie
    Sie das nennen, sondern darum, eine wohlverstandene
    Renaissance der sozialen Marktwirtschaft – das fordern
    Sie zwar jetzt; aber das haben Sie 30 Jahre lang nicht ge-
    schafft – einzuleiten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Obwohl der Haushalt insgesamt um 5 Prozent gerin-
    gere Ausgaben als der Haushalt des Jahres 2000 ausweist,
    gibt es Positionen, die Zuwächse aufweisen. Deutliche
    Zuwächse gibt es einerseits bei den Ausgaben zur Förde-
    rung der IuK-Technologien und des Internets und ande-
    rerseits bei den Ausgaben zur Förderung der Energiefor-
    schung und zur Unterstützung der Einführung neuer
    Energietechniken in den Markt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte zuerst auf das Thema IuK-Technologien
    eingehen. Wir sind dabei, die notwendigen Rahmenbe-
    dingungen zu schaffen. Wir haben das Signaturgesetz auf
    den Weg gebracht und wir werden die E-Commerce-
    Richtlinie umsetzen. Ich gehe davon aus, dass die Libera-
    lisierung auf den neuen Technologiemärkten weitergehen
    wird. Wir werden die Zugabeverordnung und das Rabatt-
    gesetz abschaffen. Das haben Sie, Herr Brüderle, vor ei-
    nigen Jahren expressis verbis abgelehnt. Heute fordern
    Sie es, obwohl es damals an Ihrem persönlichen Wider-
    stand gescheitert ist.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Hört! Hört!)


    Wir werden – das will ich hinzufügen –bei der wettbe-
    werblichen Behandlung der Post- und Telekommunikati-
    onsmärkte den Weg weitergehen, den wir schon bislang
    gegangen sind. Ich sage das vor dem Hintergrund, dass
    der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommuni-
    kation und Post zu meinem Bedauern ein materiell außer-
    ordentlich attraktives Angebot aus der Wirtschaft anneh-
    men will.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Rausgejagt haben Sie ihn! Das ist wie bei der Ausgleichsbank! – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Was ist denn mit dem Brief von Herrn Eichel?)


    – Ich weiß nicht, warum Sie erwarten, dass jemand, der in
    der Wirtschaft ein Vielfaches seines jetzigen Gehaltes ver-
    dienen kann, Ihnen zuliebe seinen Beamtenjob weiterma-
    chen soll.

    Zu den Dingen, die wir im Bereich der Informations-
    und Kommunikationstechnologien zukunftsorientiert ent-
    wickeln müssen, gehört natürlich auch ein vernünftiges
    Urheberschutzrecht. Dass Sie, Herr Brüderle, bei Ihren
    Reden keine Angst haben, dass sie jemand kopiert, ist mir
    klar.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber wir müssen angesichts der ungeheuren Vielzahl an
    neuen Vervielfältigungs- und Speichermöglichkeiten
    grundsätzlich darauf achten, dass die Rechte der Urheber
    gewahrt bleiben.

    Lassen Sie mich damit zum Thema Mittelstand über-
    gehen. Wir machen auch eine aktive Mittelstandspolitik.
    Es ist barer Unsinn, zu sagen, dass beim Mittelstand ir-
    gendetwas gekürzt werde. Wir werden beispielsweise im
    nächsten Jahr Kredite in der Größenordnung von knapp
    30 Milliarden DM an Gründer und an Firmen des Mittel-
    standes geben können. Wir werden die Mittelstandsförde-
    rung insgesamt neu strukturieren, etwa durch die Zusam-
    menlegung der DtAund der KfW zu der Mittelstandsbank
    des Bundes. Wir haben darüber hinaus mit den Vertretern
    der Kreditwirtschaft vereinbart, dass die Finanzierung des
    Mittelstandes wieder zu einer in allen Bereichen der Kre-
    ditwirtschaft bevorzugten Aufgabe wird; denn Sie wissen,
    dass die Finanzierung des Mittelstandes ein durchaus
    ernstes Problem darstellt. Wir werden Instrumentarien
    entwickeln, die es den Geschäftsbanken, insbesondere
    den Genossenschaften und Sparkassen, ermöglichen, die
    ausgelegten Kredite in ihren Risiken an den Mittelstand
    weiterzugeben, sodass sie im Neugeschäft der Kreditver-
    mittlung nicht übermäßig behindert sind, etwa durch Vor-
    schriften der Eigenkapitalunterlegung.

    Wir haben beispielsweise 930 Millionen DM allein zur
    Vernetzung von mittelständischen Unternehmen mit
    öffentlichen Forschungseinrichtungen vorgesehen;
    denn es ist eine der zentralen Aufgaben, dass wir das Wis-
    sen, das in öffentlichen Forschungseinrichtungen gewon-
    nen wird, möglichst auch auf den Mittelstand übertragen,
    sodass der Mittelstand dann mithilfe dieses Wissens
    marktorientierte Produkte entwickeln kann. Von diesen
    930MillionenDM fließt übrigens weit mehr als die Hälfte
    in die neuen Länder. Das ist ein Zuwachs von deutlich
    über 10 Prozent. Auch das spricht gegen die Zahlen, die
    hier vorhin bezüglich angeblicher Kürzungen der Hilfen
    für den Aufbau Ost genannt wurden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Stichwort Aufbau Ost: Insgesamt schreiben wir in
    Ostdeutschland statistisch gesehen durchaus erfreuliche
    Zahlen. Sie wissen, wir haben beispielsweise beim Export
    gute Zuwachsraten und auch die Investitionsquoten sind
    gut. In Ostdeutschland sind die entsprechenden Zahlen
    durchweg günstiger als in Westdeutschland; zugegebe-
    nermaßen allerdings auf niedrigem Niveau. Die Tatsache,
    dass wir dort bessere Zahlen schreiben, zeigt aber, dass
    der Aufholprozess in Gang gekommen ist. Damit haben
    wir gegenüber früheren Jahren eine Trendwende erreicht,
    sodass ich sagen kann: Der Aufschwung Ost ist jetzt wirk-
    lich messbar.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage auch: Es wird noch Jahre dauern.
    Zu den Dingen, von denen insbesondere Ostdeutsch-

    land profitieren wird, gehört beispielsweise, dass wir nun
    den A3XX fördern wollen. Das war immer mein Ziel.
    Durch die Vereinbarungen, die wir mit der Wirtschaft ge-
    troffen haben, werden einige – ich sage einmal: nicht ganz
    zukunftssichere – Stellen in Ostdeutschland gesichert,
    beispielsweise bei den Flugzeugwerken Dresden. Außer-
    dem entstehen in Ostdeutschland durch den A3XX noch
    etwa 2 000 neue Arbeitsplätze in diesem Hightechbereich.




    Bundesminister Dr. Werner Müller

    13313


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Zum Thema Werften. Wir haben geregelt, dass die
    deutsche Werftindustrie – dazu gehört insbesondere die
    Ostdeutschlands – in den restlichen Wochen dieses Jahres
    noch bis zu 14 Milliarden DM an Aufträgen annehmen
    kann, sodass wir die ungewisse Situation, was die Fort-
    setzung der EU-Werftenhilfe anbelangt, in jedem Falle bis
    in das Jahr 2003 überbrücken können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Außerdem haben wir – das ist gesagt worden – die Ab-
    satzförderung Ost deutlich hochgeschraubt und können
    so bedarfsgerecht fördern.

    Wir werden – davon profitiert vor allem Ostdeutsch-
    land – im nächsten Jahr eine Initiative ergreifen, zu deren
    geistigen Müttern und Vätern insbesondere Frau Irber und
    auch Herr Hinsken gehören: Wir haben im nächsten Jahr
    das Jahr des Tourismus in Deutschland.


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Aber leider ohne Geld!)


    – Nein, so ist es nicht. – Wir haben bei den Übernachtun-
    gen in Ostdeutschland Zuwachsraten im zweistelligen
    Bereich.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte, dass wir Deutschland insgesamt wieder at-
    traktiver machen; denn wir wissen: Die Deutschen geben
    im Ausland 90 Milliarden DM aus, ausländische Touris-
    ten bringen aber nur 30 Milliarden DM ins Land. Unser
    Land ist so schön, dass wir dieses Defizit nicht einfach ta-
    tenlos hinnehmen sollten. Vielmehr müssen wir daran ar-
    beiten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Ernst Hinsken [CDU/CSU])


    Wir führen die Messeförderung tatkräftig fort. Ich
    will übrigens einmal sagen: Es kommt mir schon etwas
    komisch vor, wenn ich hier seitens einzelner Abgeordne-
    ter aufgefordert werde, der deutschen Wirtschaft zusätzli-
    che Subventionen zu geben. Richtig ist, dass die deutsche
    Wirtschaft eine große Industrieausstellung in Japan plant,
    genannt Konsumgerma. Die Kosten sollen 100 Milli-
    onen DM betragen. Ich habe mich mit dem BDI-Präsi-
    denten Henkel schriftlich darauf verständigt, dass aus
    meinem Haushalt – was schwer genug fällt – ein Zuschuss
    in Höhe von 15 Millionen DM gegeben wird. Das ist so-
    zusagen Staatsknete für dieses Vorhaben der deutschen
    Wirtschaft. Vor dem Hintergrund, dass insbesondere der
    BDI anmahnt, dass viel zu wenig gespart werde, finde ich
    es merkwürdig, dass er gerade Sie ausguckt, hier zu sa-
    gen: Die deutsche Wirtschaft braucht viel mehr Messe-
    förderung. Das müssen Sie einmal irgendwie verständlich
    machen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das provoziert nun
eine Zwischenfrage des Kollegen Buwitt. Gestatten Sie
das, Herr Minister?

Dr. Werner Müller, Bundesminister für Wirtschaft
und Technologie: Aber nicht so lange; ich muss um halb
neun beim Kanzler sein.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anke Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Bitte sehr.