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ID1413608400

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    Vokabeln: 7
    1. Herr: 1
    2. Minister,gestatten: 1
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    5. Zwischenfrage: 1
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    7. KollegenAustermann?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung des schweizerischen Bundespräsi- denten und Vorstehers des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölke- rungsschutz und Sport, Herrn Bundesrat Adolf Ogi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13193 D Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13187 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) 13187 B Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/4504, 14/4521) . . . . . . . 13187 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13187 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13194 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13197 D Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13199 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13204 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13210 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13214 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13223 B Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 C Sabine Kaspereit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13233 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13236 A Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13238 B Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . 13239 D Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13241 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13242 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13242 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/4505, 14/4521) . . . . . . . 13245 A Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13245 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13247 C Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13251 B Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13253 C Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13255 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 13256 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13260 C Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . 13262 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 13263 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . 13265 D Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/4513, 14/4521) . . . . . . . 13267 A Plenarprotokoll 14/136 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 136. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 I n h a l t : Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 13267 C Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13269 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . 13273 D Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13276 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13277 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13278 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . 13280 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13281 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . 13283 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13284 C Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13285 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13290 B Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13290 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13291 B Namentliche Abstimmungen 13293 A, 13293 A, 13298 B Ergebnisse . . . . . . 13293 D, 13296 A, 13301 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/4509, 14/4521) . . . . . . . 13298 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13298 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13303 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13306 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13308 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13310 D Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . 13312 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . 13314 C Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13316 A Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13316 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13319 B Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13320 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/4517, 14/4521) . . . . . . . 13322 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13322 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13324 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 13325 D Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13327 C Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13329 B Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13331 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13332 C Detlev von Larcher SPD . . . . . . . . . . . . . 13333 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 13335 B Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13337 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 C Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13339 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums der Verteidigung (Tagesordnungs- punkt III. 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13339 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Beschlussem- pfehlung des Haushaltsausschusses zum Ent- wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (Tagesordnungspunkt III. 16) 13340 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 Klaus-Jürgen Hedrich 13338 (C) (D) (A) (B) Berichtigungen 133. Sitzung, Seite 12861 (D) zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Diese 3,5 Millionen DM sind insofern verstetigt, als sie einen Ver- trag zwischen zwei förderalen Institutionen – zwischen Bund und Land – betreffen und Personalkosten sind.“ 135. Sitzung, Seite 13152 (B) vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Deshalb habe ich Herrn Austermann im Ohr, der vorhin behauptet hat, wir würden im Interesse der Haushaltskonsolidierung keine Ausgaben- beschränkung vornehmen, keine Ausgabendisziplin üben.“ 135. Sitzung, Seite 13155 (D) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Also lassen Sie das doch mit der Leitgeschichte und bleiben Sie bes- ser bei Herrn Stoiber, der zu Recht auf Bayerisch gesagt hat: D’Leit brauch’n a Kultur.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 13339 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 29.11.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 29.11.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 29.11.2000* Klaus Burchardt, Ursula SPD 29.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 29.11.2000 Frick, Gisela F.D.P. 29.11.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 29.11.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 29.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Holetschek, Klaus CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 29.11.2000 Kramme, Anette SPD 29.11.2000 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 29.11.2000* Erich Müller (Berlin), PDS 29.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 29.11.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 29.11.2000 Schenk, Christina PDS 29.11.2000 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 Irmingard DIE GRÜNEN von Schmude, Michael CDU/CSU 29.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Wiese (Hannover), SPD 29.11.2000 Heino Wohlleben, Verena SPD 29.11.2000 Wülfing, Elke CDU/CSU 29.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist von der ihm zustehenden Beratung und Entscheidung über die Ausrichtung und Struktur einer reformierten Bundeswehr praktisch enteignet worden. Dieses vorde- mokratische Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deut- schen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es zum einen darum, dass ich eher aus der Presse als aus den dafür zuständigen Gremien über Vor- haben der Privatisierung und Wirtschaftskooperation er- fahre, deren Implikationen im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemes- senen parlamentarischen Beurteilung unterworfen wer- den. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel ge- genüber den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Würde des Parlaments. Zum anderen: Der in der Verfassung festgeschriebene Auftrag der Bundeswehr ist die Landesverteidigung. Wenn jetzt der Fokus auf „Bündnisverteidigung“ erwei- tert bzw. verlagert wird, bedeutet das statt einem Abbau der angriffsfähigen Verbände einen Ausbau der Krisenre- aktionskräfte. Die Armee wird auf Interventionsfähigkeit umgebaut – warum und für was? Auch der Kosovo-Krieg wäre nach offizieller Diktion unter „Bündnisverteidi- gung“ subsumiert worden, die aktuelle NATO-Strategie – übrigens genau wie die Bundeswehrstrukturreform zwar von tief greifender Bedeutung, aber ohne parlamen- tarische Befassung – geht von militärischen Präventiv- schlägen – zum Beispiel zur „Vermeidung von Flücht- lingströmen“ – aus. An ein UN-Mandat als Voraussetzung ist eine solche Intervention nicht gebunden. Auf der europäischen Ebene wird eine gemeinsame Truppe gebildet – ebenfalls wie die Bundeswehrstruk- turreform und die NATO-Strategie nicht einmal Gegen- stand von Beratungen, geschweige denn transparenter Entscheidung im Parlament! In wieweit dies zusätzliches Personal bedeutet, kann ich zurzeit nicht verifizieren, scheint mir aber gerade wegen der Notwendigkeit, bei Krisenreaktionskräften in regelmäßigen Abständen die Kräfte auszutauschen, sehr wahrscheinlich. Mit Sicher- heit bedeutet es zusätzliche Ausrüstung, damit ein Wei- terdrehen der Rüstungsspirale statt des überfälligen Ausstiegs. „Die Krisenreaktionstruppe soll durch um- fangreiche Lufttransport- und Logistik-Einheiten ergänzt werden. Die Truppe soll für Einsätze von über einem Jahr in bis zu 4 000 Kilometern Entfernung bereitstehen“ heißt es in einer Agenturmeldung vom 22. September 2000. Ei- nen so weit gestreckten Aktionsradius kann ich mit mei- nem Verständnis von Landesverteidigung nicht vereinba- ren und muss schon deshalb gegen ein solches Projekt erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken geltend ma- chen. An der europäischen Truppe hat der Verteidigungsmi- nister eine erhebliche Beteiligung zugesagt, Deutschland würde nach bisherigem veröffentlichten Stand gar den Löwenanteil übernehmen. In der Öffentlichkeit führt das zu besorgten Äußerungen – „Spiegel“, 48/2000 –: „Bei künftigen Krisen in Europa werden die Amerikaner ‚Ger- mans to the front’ rufen, anstatt eigene Spezialkräfte zu schicken. Und EU-Partner werden die starken Deutschen bei militärischen Abenteuern gern und womöglich oft um Hilfe bitten. Eine Berliner Regierung, die zudem offensiv einen ständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat anstrebt, könnte kaum noch nein sagen.“ Das sind Parameter für eine deutsche Militärpolitik, die ich nicht mittragen kann und will. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist mit der Entscheidung über die Ausrichtung und Struk- tur einer reformierten Bundeswehr nicht befasst worden. Dieses Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deutschen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es unter anderem darum, dass die Impli- kationen der Vorhaben der Privatisierung und Wirt- schaftskooperation im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemessenen parlamentarischen Beurteilung unterworfen werden. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel gegen- über den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Aufgabe des Parlaments. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 200013340 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Im Jahre 1996 betrugen die Einsparungen, Herr Kollege
    Koppelin, 1,172 Milliarden DM.


    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Gehen Sie mal auf die Frage ein!)


    – Ich komme gleich zu der Frage; denn das gehört in die-
    sen Zusammenhang, Herr Kollege Nolting. Sie ver-
    längern mit Ihren Zwischenfragen dankenswerterweise
    meine Redezeit, wofür ich mich ausdrücklich erkenntlich
    zeigen möchte.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Kollege außer Dienst Ernst Kastning!)


    Die Summe der zwischen 1994 und 1998 in den lau-
    fenden Haushaltsjahren vorgenommenen Kürzungen von
    3,119 Milliarden DM übersteigt bei weitem alles, was die
    SPD-Bundestagsfraktion jemals an Kürzungsanträgen ge-
    stellt hatte.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Gehen Sie doch mal auf die Frage ein, die er gestellt hat!)


    – Ich habe dem Kollegen Koppelin, der sich jetzt leider
    schon gesetzt hat, gesagt, dass die Summe der in den Än-
    derungsanträgen der SPD-Bundestagsfraktion aus der
    Zeit, über die ich jetzt geredet habe, vorgeschlagenen
    Kürzungen weit unter der Summe dessen liegt, was Sie in
    den laufenden Haushaltsjahren innerhalb des Einzel-
    plans 14 gekürzt haben.

    Wichtiger aber, Herr Kollege Koppelin, ist mir der
    Hinweis darauf, dass 1999 entgegen der von Ihnen ge-
    pflegten und politisch seinerzeit verantworteten Praxis
    zum ersten Mal nicht in einen laufenden Haushalt einge-
    griffen wurde. Vielmehr war der Abschluss des Haushalts
    1999 gegenüber dem Haushaltssoll um 1,019 Milliar-
    den DM besser.


    (Beifall bei der SPD)

    Das ist eine beachtliche Umkehr. Damit wurde auch
    Schluss mit der Unterfinanzierung als Hauptursache für
    mangelnde Ausrüstung gemacht.

    Nun muss ich etwas zu den Bemerkungen der Opposi-
    tion sagen. Wissen Sie, wir kooperieren mit über 650 Fir-
    men.


    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Die Firmen wissen davon gar nichts!)


    Wir kooperieren mit allen Industrie- und Handelskam-
    mern. Wir kooperieren mit allen Handwerkskammern.
    Wir kooperieren mit der gesamten wehrtechnischen
    Industrie, die kürzlich beim Bundeskanzler mit mir zu-
    sammen eine gemeinsame Strategie zur europäischen Re-
    strukturierung der Heerestechnik und der Marinetech-
    nik verabredet hat. Wenn Sie als CDU/CSU unbedingt




    Bundesminister Rudolf Scharping

    13281


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Opposition betreiben wollen, gegen die gesamte wehr-
    technische Industrie, gegen die Mehrzahl der Industrie-
    und Handelskammern, gegen die Mehrzahl der Hand-
    werkskammern und im Übrigen auch noch gegen die
    überwältigende Mehrheit der Angehörigen der Bundes-
    wehr,


    (Paul Breuer [CDU/CSU]: So ein Blödsinn!)

    kann ich nur sagen: Machen Sie ruhig so weiter. Sie sind
    total isoliert: in Deutschland isoliert, in Europa isoliert,
    innerhalb der NATO isoliert.


    (Beifall der SPD)

    Sie wissen doch auch, dass die Erneuerung der Bun-

    deswehr von Grund auf nicht nur von der Regierung in
    Deutschland und der sie tragenden Koalition für richtig
    gehalten wird, sondern dass sie auch innerhalb der Euro-
    päischen Union und innerhalb der NATO ausdrücklich be-
    grüßt wird.


    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Sie sind nicht die Bundeswehr!)


    Ich will Ihnen zu diesen Pfeilern noch etwas im Ein-
    zelnen sagen.

    Erster Pfeiler: Investitionen in Menschen. Wir wer-
    den die Attraktivität des Dienstes erhöhen. Die Vorausset-
    zungen im Haushalt sind dafür geschaffen; also werden
    wir den Weg, den wir schon begonnen haben, konsequent
    fortsetzen.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Abbau!)

    Neben der akademischen Ausbildung der Offiziere an den
    Universitäten der Bundeswehr werden wir künftig auch in
    allen anderen Laufbahnen jedem länger dienenden Solda-
    ten die Möglichkeit eröffnen, seine mitgebrachte zivile
    Qualifikation zu verbessern. Deshalb gibt es die enge Zu-
    sammenarbeit mit Wirtschaft und Handwerk, deshalb gibt
    es die Qualifizierungsoffensive, deshalb war es wichtig,
    im Haushalt 2001 die finanziellen Grundlagen dafür zu
    schaffen.

    Diese Qualifizierungs- und Bildungsoffensive nimmt
    bei der Reform der Streitkräfte eine Schlüsselrolle ein.
    Wir sind mit der Bundeswehr vorbildlich, gegenüber Un-
    ternehmen wie auch gegenüber anderen Bereichen der öf-
    fentlichen Verwaltung. Wir reservieren 22 000 Dienstpos-
    ten, 8 Prozent der Belegschaft, für laufende zivile wie
    berufliche Fortbildung und Qualifikation. Damit stehen
    wir an der Spitze aller Unternehmen und aller öffentlichen
    Verwaltungen. Das ist eine großartige Leistung der Bun-
    deswehr und für die Bundeswehr.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auf der Grundlage der Rahmenvereinbarung mit der
    Wirtschaft vom 8. Juli haben wir bereits mit 20 Industrie-
    und Handelskammern und mit 26 Handwerkskammern
    Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen.


    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Oberflächlich gesprochen! – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Keine Auftragnehmer!)


    Bis Ende des Jahres 2000 werden weitere 35 Abschlüsse
    folgen. Mit 300 Unternehmen bestehen Kooperationsver-
    einbarungen auf dem Gebiet der Ausbildung, der Fort-
    und der Weiterbildung.

    Wir werden dank der Haushaltsbeschlüsse die struktu-
    rellen Personalüberhänge abbauen können. Wie zugesagt,
    werden wir in den Jahren 2001 und 2002 den Stau in
    Beförderung und Verwendung auflösen und im Übrigen
    Verwerfungen beseitigen – Verwerfungen in der Besol-
    dungsstruktur und hinsichtlich des strukturellen Perso-
    nalüberhangs, die Sie zu verantworten haben. Dazu legen
    wir dem Deutschen Bundestag im Frühjahr 2001 einen
    entsprechenden Gesetzentwurf vor.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Wieder eine Ankündigung!)


    Ich bin sicher: Dazu werden sich im Deutschen Bundes-
    tag entsprechende Mehrheiten finden.

    Wir hatten schon im Haushalt 2000 Stellenhebungen
    durchgeführt. Wir hatten dafür gesorgt, dass die beson-
    dere Vergütung für Wehrsoldempfänger angehoben wor-
    den ist, und wir werden jetzt dafür sorgen, dass nach der
    Streichung der Eingangsbesoldung A 1 und A 2 in der
    Mannschaftslaufbahn entsprechende Verbesserungen bei
    den Unteroffizieren und bei den Feldwebeln sowie bei den
    Einheitsführern folgen.

    Wenn die innere Situation der Bundeswehr Sie wirk-
    lich interessiert und wenn Tatsachen noch eine Rolle spie-
    len, dann akzeptieren Sie die Feststellung: Wir haben in-
    nerhalb von zwei Jahren alle Voraussetzungen dafür
    geschaffen, dass der strukturelle Personalüberhang und
    die Verwerfungen in Besoldung und Laufbahn mit Beginn
    des Jahres 2001 wirksam abgebaut werden können.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist ein großer Fortschritt für die Bundeswehr, der dort
    übrigens vollständig akzeptiert wird.

    Sie gestatten mir in diesem Zusammenhang eine Be-
    merkung zur Wehrpflicht. Ich bin sehr erstaunt, wie Sie
    manchmal argumentieren.


    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Wen meinen Sie?)

    – In dem Falle den Kollegen Nolting, der seine Gespräche
    jetzt wieder unterbrochen hat.


    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Ich höre! Aber ich kann hier noch freie Entscheidungen treffen!)


    Vom Geburtsjahrgang 1965 haben 87,9 Prozent einen
    Dienst im Rahmen der Wehrpflicht und der gleichgestell-
    ten Dienste geleistet, vom Geburtsjahrgang 1966 waren es
    83,7 Prozent und vom Geburtsjahrgang 1967 waren es
    85,7 Prozent. Ich bin sehr erstaunt, dass diejenigen, die in
    der Zeit der Einberufung dieser Geburtsjahrgänge zwi-
    schen 1983 und 1992 politische Verantwortung getragen
    haben, heute einen Mangel an Wehrgerechtigkeit bekla-
    gen können,


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das war der Wehrbeauftragte!)





    Bundesminister Rudolf Scharping
    13282


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    obwohl die Realität heute ganz anders aussieht und in Ih-
    rer Verantwortung 15, 16 oder manchmal 17 Prozent ei-
    nes Jahrgangs überhaupt keinen Dienst geleistet haben.
    So eine heuchlerische Argumentation!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Vom Geburtsjahrgang 1973 haben 98 Prozent, vom
    Geburtsjahrgang 1974 97,6 Prozent und vom Geburts-
    jahrgang 1975, der noch nicht vollständig herangezogen
    ist, bisher 97,1 Prozent einen entsprechenden Dienst ge-
    leistet. Mindestens der Kollege Breuer, der ja nach diesen
    Zahlen gefragt hat, ist darüber informiert. Wir werden si-
    cherstellen, dass so wie mit den Geburtsjahrgängen 1973,
    1974 und 1975 auch in Zukunft immer zwischen 96 und
    98 Prozent eines Jahrgangs einen Dienst für die Allge-
    meinheit leisten. An der Wehrgerechtigkeit wird nicht
    gerüttelt.

    Im Übrigen haben Sie, verehrter Herr Kollege
    Austermann, hier eine Flut haltloser Behauptungen auf-
    gestellt


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Alles belegbar!)


    und für nicht eine den Beleg vorgetragen. Zu dieser Flut
    von Behauptungen gehörte auch die Behauptung, es wür-
    den 50 – der Nächste wird vielleicht von 47, der Dritte von
    45 sprechen – Standorte geschlossen. Es bleibt exakt bei
    dem, was wir dem Parlament, dem Verteidigungsaus-
    schuss, der Öffentlichkeit und den Angehörigen der Bun-
    deswehr gesagt haben: Das Ziel ist die Überprüfung der
    166 Kleinststandorte auf ihre militärische Notwendigkeit.
    Ist sie nicht gegeben, wie es zum Beispiel bei einer Ra-
    darstation oder Vergleichbarem der Fall ist, werden diese
    Kleinstandorte mit weniger als 50 Leuten geschlossen. Es
    wird nur wenige von ihnen treffen. Die übrigen 439 Stand-
    orte werden daraufhin untersucht, ob und wie man sie op-
    timal, auch wirtschaftlich effizienter, führen kann. Darin
    wird einbezogen, wie das Umfeld dieser Standorte ist: der
    Arbeitsmarkt, die wirtschaftliche Lage, die Nachwuchs-
    gewinnung der Bundeswehr, die Ausbildungslage, der
    Wert und der Zustand der Liegenschaften usw. Alles an-
    dere wäre schwer vertretbar.

    Ich wäre dankbar, wenn die Opposition nicht fort-
    während und gebetsmühlenartig haltlose Behauptungen
    nach dem Motto in den Raum stellte, der Verteidigungs-
    minister oder die Koalition könnten sie ja widerlegen. Sie
    haben selbstverständlich das Recht, zu kritisieren. Aber
    dann müssen Sie bitte schön auch die Belege für ihre Be-
    hauptungen nennen, anstatt hier immer wieder haltloses,
    dummes Zeug in die Landschaft zu setzen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU und der F.D.P.)


    Damit machen Sie nämlich nichts anderes als den Ver-
    such, Menschen zu verunsichern. Sie lassen sich aber von
    Ihnen nicht mehr verunsichern.



Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Herr Minister,
gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen
Austermann?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Herr Kollege Austermann, wollen Sie einen Beleg für das
    nennen, was Sie beispielsweise hinsichtlich der 50 Stand-
    orte behauptet haben?


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Ja, richtig!)


    – Bitte schön.