Rede:
ID1413607400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 91
    1. Grünen: 3
    2. möchte: 2
    3. ja: 2
    4. der: 2
    5. Sie: 2
    6. nicht: 2
    7. Bündnis: 2
    8. 90/Die: 2
    9. 2,9: 2
    10. für: 2
    11. System: 2
    12. Es: 2
    13. es: 2
    14. Frau: 1
    15. Kollegin: 1
    16. Beer,: 1
    17. da: 1
    18. Sievon: 1
    19. einer: 1
    20. Modernisierung: 1
    21. gesprochen: 1
    22. haben,: 1
    23. ichSie,: 1
    24. weil: 1
    25. wir: 1
    26. in: 1
    27. Haushaltsdebatte: 1
    28. sind,: 1
    29. fragen: 1
    30. –: 1
    31. ichfürchte,: 1
    32. vor: 1
    33. lauter: 1
    34. Lyrik: 1
    35. kommen: 1
    36. mehr: 1
    37. darauf: 1
    38. zusprechen: 1
    39. –:: 1
    40. Werden: 1
    41. den: 1
    42. Mil-liarden: 1
    43. DM: 1
    44. das: 1
    45. Eurodass: 1
    46. zustimmen,: 1
    47. also: 1
    48. ei-nem: 1
    49. zur: 1
    50. Kampfwertsteigerung: 1
    51. des: 1
    52. Eurofighters,der: 1
    53. noch: 1
    54. gar: 1
    55. fliegt?: 1
    56. gibt: 1
    57. dazu: 1
    58. eine: 1
    59. Vorlage: 1
    60. desVerteidigungsministers: 1
    61. und: 1
    62. interessiert: 1
    63. mich: 1
    64. sehr,: 1
    65. obdie: 1
    66. dieser: 1
    67. zustimmen: 1
    68. werden.: 1
    69. handelt: 1
    70. sichwohlgemerkt: 1
    71. um: 1
    72. Milliarden: 1
    73. DM.Ich: 1
    74. weiterhin: 1
    75. fragen:: 1
    76. Wie: 1
    77. konnte: 1
    78. mög-lich: 1
    79. sein,: 1
    80. dass: 1
    81. Erhöhung: 1
    82. derVerpflichtungsermächtigung: 1
    83. ein: 1
    84. Transportflugzeugvon: 1
    85. 8MilliardenDM: 1
    86. auf: 1
    87. 10MilliardenDM: 1
    88. innerhalb: 1
    89. von30: 1
    90. Minuten: 1
    91. zustimmten?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Begrüßung des schweizerischen Bundespräsi- denten und Vorstehers des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölke- rungsschutz und Sport, Herrn Bundesrat Adolf Ogi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13193 D Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13187 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) 13187 B Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/4504, 14/4521) . . . . . . . 13187 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13187 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13194 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13197 D Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13199 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13204 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13210 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13214 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13223 B Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13231 C Sabine Kaspereit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13233 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13236 A Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13238 B Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . 13239 D Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13241 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13242 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13242 C Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/4505, 14/4521) . . . . . . . 13245 A Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13245 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13247 C Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13251 B Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13253 C Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13255 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 13256 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13260 C Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . 13262 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 13263 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . 13265 D Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/4513, 14/4521) . . . . . . . 13267 A Plenarprotokoll 14/136 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 136. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 I n h a l t : Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 13267 C Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13269 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . 13273 D Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13276 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13277 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13278 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . 13280 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13281 B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . 13283 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13284 C Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13285 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13287 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13290 B Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13290 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13291 B Namentliche Abstimmungen 13293 A, 13293 A, 13298 B Ergebnisse . . . . . . 13293 D, 13296 A, 13301 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 14/4509, 14/4521) . . . . . . . 13298 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13298 D Manfred Hampel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13303 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13306 D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13308 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13310 D Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . 13312 B Dankward Buwitt CDU/CSU . . . . . . . . . 13314 C Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13316 A Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 13316 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13319 B Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13320 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/4517, 14/4521) . . . . . . . 13322 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13322 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13324 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 13325 D Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13327 C Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13329 B Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13331 B Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13332 C Detlev von Larcher SPD . . . . . . . . . . . . . 13333 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 13335 B Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13337 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 C Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13338 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13339 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums der Verteidigung (Tagesordnungs- punkt III. 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13339 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Beschlussem- pfehlung des Haushaltsausschusses zum Ent- wurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (Tagesordnungspunkt III. 16) 13340 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 Klaus-Jürgen Hedrich 13338 (C) (D) (A) (B) Berichtigungen 133. Sitzung, Seite 12861 (D) zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Diese 3,5 Millionen DM sind insofern verstetigt, als sie einen Ver- trag zwischen zwei förderalen Institutionen – zwischen Bund und Land – betreffen und Personalkosten sind.“ 135. Sitzung, Seite 13152 (B) vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Deshalb habe ich Herrn Austermann im Ohr, der vorhin behauptet hat, wir würden im Interesse der Haushaltskonsolidierung keine Ausgaben- beschränkung vornehmen, keine Ausgabendisziplin üben.“ 135. Sitzung, Seite 13155 (D) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Also lassen Sie das doch mit der Leitgeschichte und bleiben Sie bes- ser bei Herrn Stoiber, der zu Recht auf Bayerisch gesagt hat: D’Leit brauch’n a Kultur.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 2000 13339 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 29.11.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 29.11.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 29.11.2000* Klaus Burchardt, Ursula SPD 29.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 29.11.2000 Frick, Gisela F.D.P. 29.11.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 29.11.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 29.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Holetschek, Klaus CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 29.11.2000 Kramme, Anette SPD 29.11.2000 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 29.11.2000* Erich Müller (Berlin), PDS 29.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 29.11.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 29.11.2000 Schenk, Christina PDS 29.11.2000 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 Irmingard DIE GRÜNEN von Schmude, Michael CDU/CSU 29.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 29.11.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 29.11.2000 DIE GRÜNEN Wiese (Hannover), SPD 29.11.2000 Heino Wohlleben, Verena SPD 29.11.2000 Wülfing, Elke CDU/CSU 29.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Annelie Buntenbach (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist von der ihm zustehenden Beratung und Entscheidung über die Ausrichtung und Struktur einer reformierten Bundeswehr praktisch enteignet worden. Dieses vorde- mokratische Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deut- schen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es zum einen darum, dass ich eher aus der Presse als aus den dafür zuständigen Gremien über Vor- haben der Privatisierung und Wirtschaftskooperation er- fahre, deren Implikationen im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemes- senen parlamentarischen Beurteilung unterworfen wer- den. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel ge- genüber den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Würde des Parlaments. Zum anderen: Der in der Verfassung festgeschriebene Auftrag der Bundeswehr ist die Landesverteidigung. Wenn jetzt der Fokus auf „Bündnisverteidigung“ erwei- tert bzw. verlagert wird, bedeutet das statt einem Abbau der angriffsfähigen Verbände einen Ausbau der Krisenre- aktionskräfte. Die Armee wird auf Interventionsfähigkeit umgebaut – warum und für was? Auch der Kosovo-Krieg wäre nach offizieller Diktion unter „Bündnisverteidi- gung“ subsumiert worden, die aktuelle NATO-Strategie – übrigens genau wie die Bundeswehrstrukturreform zwar von tief greifender Bedeutung, aber ohne parlamen- tarische Befassung – geht von militärischen Präventiv- schlägen – zum Beispiel zur „Vermeidung von Flücht- lingströmen“ – aus. An ein UN-Mandat als Voraussetzung ist eine solche Intervention nicht gebunden. Auf der europäischen Ebene wird eine gemeinsame Truppe gebildet – ebenfalls wie die Bundeswehrstruk- turreform und die NATO-Strategie nicht einmal Gegen- stand von Beratungen, geschweige denn transparenter Entscheidung im Parlament! In wieweit dies zusätzliches Personal bedeutet, kann ich zurzeit nicht verifizieren, scheint mir aber gerade wegen der Notwendigkeit, bei Krisenreaktionskräften in regelmäßigen Abständen die Kräfte auszutauschen, sehr wahrscheinlich. Mit Sicher- heit bedeutet es zusätzliche Ausrüstung, damit ein Wei- terdrehen der Rüstungsspirale statt des überfälligen Ausstiegs. „Die Krisenreaktionstruppe soll durch um- fangreiche Lufttransport- und Logistik-Einheiten ergänzt werden. Die Truppe soll für Einsätze von über einem Jahr in bis zu 4 000 Kilometern Entfernung bereitstehen“ heißt es in einer Agenturmeldung vom 22. September 2000. Ei- nen so weit gestreckten Aktionsradius kann ich mit mei- nem Verständnis von Landesverteidigung nicht vereinba- ren und muss schon deshalb gegen ein solches Projekt erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken geltend ma- chen. An der europäischen Truppe hat der Verteidigungsmi- nister eine erhebliche Beteiligung zugesagt, Deutschland würde nach bisherigem veröffentlichten Stand gar den Löwenanteil übernehmen. In der Öffentlichkeit führt das zu besorgten Äußerungen – „Spiegel“, 48/2000 –: „Bei künftigen Krisen in Europa werden die Amerikaner ‚Ger- mans to the front’ rufen, anstatt eigene Spezialkräfte zu schicken. Und EU-Partner werden die starken Deutschen bei militärischen Abenteuern gern und womöglich oft um Hilfe bitten. Eine Berliner Regierung, die zudem offensiv einen ständigen Sitz im Uno-Sicherheitsrat anstrebt, könnte kaum noch nein sagen.“ Das sind Parameter für eine deutsche Militärpolitik, die ich nicht mittragen kann und will. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Knoche (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001); hier: Einzelplan 14 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums der Verteidigung (Tagesord- nungspunkt III. 16) Ich lehne den Verteidigungshaushalt ab. Das Parlament ist mit der Entscheidung über die Ausrichtung und Struk- tur einer reformierten Bundeswehr nicht befasst worden. Dieses Verfahren lässt mir als Abgeordnete im Deutschen Bundestag lediglich die Möglichkeit, meine Kritik beim Etat zum Ausdruck zu bringen. Hierbei geht es unter anderem darum, dass die Impli- kationen der Vorhaben der Privatisierung und Wirt- schaftskooperation im parlamentarischen Raum keiner oder jedenfalls keiner rechtzeitigen oder angemessenen parlamentarischen Beurteilung unterworfen werden. Auch langfristige Verpflichtungen zum Beispiel gegen- über den europäischen Partnern werden eingegangen, ohne dass über deren Inhalt und Umfang im Deutschen Bundestag befunden worden wäre. Hier zeichnen sich Ri- siken für einen erheblichen Aufwuchs des Verteidigungs- etats ab, was ich nachdrücklich ablehne. Ein solches Vor- gehen lässt sich weder mit meinem Selbstverständnis und meiner Verantwortung als Abgeordnete vereinbaren noch mit meinem Verständnis von der Aufgabe des Parlaments. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 136. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. November 200013340 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Angelika Beer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Ja,
    natürlich.



Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Frau Kollegin Beer, da Sie
von einer Modernisierung gesprochen haben, möchte ich
Sie, weil wir ja in der Haushaltsdebatte sind, fragen – ich
fürchte, vor lauter Lyrik kommen Sie nicht mehr darauf zu
sprechen –: Werden Bündnis 90/Die Grünen den 2,9 Mil-
liarden DM für das System Eurodass zustimmen, also ei-
nem System zur Kampfwertsteigerung des Eurofighters,
der noch gar nicht fliegt? Es gibt dazu ja eine Vorlage des
Verteidigungsministers und es interessiert mich sehr, ob
die Grünen dieser zustimmen werden. Es handelt sich
wohlgemerkt um 2,9 Milliarden DM.

Ich möchte Sie weiterhin fragen: Wie konnte es mög-
lich sein, dass Bündnis 90/Die Grünen der Erhöhung der
Verpflichtungsermächtigung für ein Transportflugzeug
von 8MilliardenDM auf 10MilliardenDM innerhalb von
30 Minuten zustimmten?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Angelika Beer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Guten Morgen, Herr Kollege. Wir hatten eine Debatte im
    Verteidigungsausschuss, und zwar genau zu den Fragen,
    die Sie gestellt haben. Wir haben dieser Vorlage zuge-
    stimmt, weil wir ein neues Flugzeug brauchen und bei der
    Analyse der Leistungen der Vorgängerregierung im Hin-
    blick auf die Finanzierung des Eurofighters mit größtem
    Bedauern feststellen mussten, dass Sie dieses nicht flug-
    fähig ausstatten wollten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Lachen der Abg. Heidi Lippmann [PDS] – Heidi Lippmann [PDS]: Das ist schon peinlich!)





    Angelika Beer

    13277


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Das heißt, die Grünen hatten längst die Debatte im Fach-
    ausschuss geführt. Wir werden dafür Sorge tragen, dass
    der Eurofighter nicht nur steht, sondern dass er auch flie-
    gen kann und einsatzfähig ist.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Der fliegt doch schon!)


    Zur Ihrer zweiten Frage, Herr Kollege Koppelin. Sie
    beziehen sich dabei auf die Diskussion im Haushaltsaus-
    schuss. Wir haben den 10 Milliarden DM für das FTA, für
    das Transportflugzeug, zugestimmt, und das aus einem
    sehr guten Grunde. Wir wissen doch alle, dass die letztli-
    che Investitionssumme zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht
    abschließend festgelegt werden kann. Wir brauchten eine
    Verpflichtungsermächtigung, um die Verträge mit den
    Partnern jetzt überhaupt abschließen zu können.


    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Das können Sie doch mit 8 Milliarden DM auch machen!)


    Wir haben – das ist Bestandteil der Konsolidierungspoli-
    tik unserer Koalition – durchgesetzt, dass die Mittel lang-
    fristig aus dem Einzelplan 14 erwirtschaftet werden.


    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Aha! Das ist ja interessant! – Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Ich hoffe, dass der Minister zugehört hat!)


    Insofern sind wir mit dieser Beschlusslage ausgesprochen
    einverstanden.

    Bezogen auf Deutschland kann man natürlich streiten,
    ob die Reformschritte, die wir diskutieren, weit genug ge-
    hen oder nicht. Ich nenne noch einmal die Problemfelder:
    Umfang und Aufwuchsfähigkeit, Wehrpflicht und Stand-
    ortfrage.

    Zu Umfang und Aufwuchsfähigkeit habe ich genügend
    ausgeführt. Unsere Position ist klar. Wenn wir keine Mas-
    senarmeen mehr benötigen – ich glaube, das ist Kon-
    sens –, spielt Aufwuchsfähigkeit keine Rolle mehr. Es
    wird die Debatte zu führen sein – der Bundespräsident
    und der Wehrbeauftragte haben sie noch einmal sehr sach-
    lich geführt –, wann die sicherheitspolitische Legitima-
    tion für die Wehrpflicht nicht mehr gegeben ist. Wir sehen
    dieser Diskussion mit Freude entgegen. Wir werden uns
    an der sachlichen Auseinandersetzung beteiligen.


    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Nicht nur Äußerungen machen, sondern auch beschließen!)


    Was die Standorte betrifft, ist die Angstkampagne, die
    hier immer wieder durchgeführt wird – ich meine insbe-
    sondere den Kollegen Austermann –, vollkommen fehl
    am Platz. Die Zahl der Standorte der Bundeswehr ist ab-
    hängig vom Umfang, den militärischen Notwendigkeiten
    und der Wirtschaftlichkeit der Standorte – um die wich-
    tigsten Kriterien zu nennen. Dass eine große Anzahl von
    Standorten notwendig sei, um die Integration der Solda-
    ten in die Gesellschaft zu gewährleisten, halte ich mit Ver-
    laub für einen der Mythen, die die Debatte bestimmen. Ich
    meine die Debatte über die Legitimierung der Wehr-
    pflicht.

    Ich bin davon überzeugt, dass eine große Zahl von
    Standorten für die Soldaten – insbesondere für Offiziere –
    häufige Versetzungen zur Folge hat. Das bedeutet eben

    nicht Integration von Soldaten. Wir müssen dafür Sorge
    tragen, eine klare Standortentscheidung für die Zukunft
    vorzunehmen, die die Flickschusterei von Rühe beendet
    und den Soldaten Sicherheit gibt. Ich bin weiter davon
    überzeugt, dass die Integration der Soldaten in die Ge-
    sellschaft von solchen klaren Entscheidungen nicht be-
    rührt wird.

    Ich habe diese Beispiele genannt, weil sie zeigen, dass
    noch genügend Potenzial zur Rationalisierung und Effizi-
    enzsteigerung in der Bundeswehr steckt.


    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde!)


    Dieses Potenzial auszuschöpfen muss – anstatt immer nur
    nach mehr Geld zu rufen – vorrangige Aufgabe unserer
    Regierung sein. In diesem Sinne begrüßen wir die Bereit-
    schaft des Bundesministers Scharping, die Neuausrich-
    tung der Bundeswehr im Rahmen der Haushaltskonsoli-
    dierung so vorzunehmen und umzusetzen, wie es im
    Parlament konzeptionell dargelegt worden ist.

    Ich will den Kollegen Helminger hier nicht noch ein-
    mal ausführlich zitieren, will aber erwähnen, dass er deut-
    lich gemacht hat, dass die europäische Diskussion ein
    Stück weiter ist als manche durch Parteiüberlegungen be-
    einflusste Diskussionen in der F.D.P. oder der CDU/CSU.
    Ich glaube, das gilt nicht nur im nationalen Rahmen. Es ist
    im Interesse der Soldaten – übrigens auch der Soldaten im
    Einsatz –, der Europäischen Gemeinschaft sowie der
    Partner in der NATO, dass sich die Opposition – CDU,
    CSU, aber auch die F.D.P. – endlich auf den Weg in die
    Gegenwart der multinationalen Diskussion und Struktur-
    veränderung macht,


    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Sie haben doch Ihre Zukunft schon hinter sich!)


    damit sie die Zukunft mitgestalten kann, anstatt immer
    nur den Reformbremser zu spielen. Diese Rolle haben Sie
    16 Jahre lang gespielt. Jetzt ist Schluss damit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)