Rede:
ID1413502900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 12
    1. Nun: 1
    2. gebeich: 1
    3. dem: 1
    4. Kollegen: 1
    5. Dr.: 1
    6. Günter: 1
    7. Rexrodt: 1
    8. für: 1
    9. die: 1
    10. F.D.P.-Frak-tion: 1
    11. das: 1
    12. Wort.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeordneten Rainer Funke, Dr. Christian Schwarz-Schilling und Gunnar Uldall sowie des Vizepräsidenten Dr. Hermann Otto Solms 13023 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 13023 B Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 13023 D Geänderte Ausschussüberweisung . . . . . . . . . 13023 D Tagesordnungspunkt I: Eidesleistung des Bundesministers für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen . . . 13024 A Präsident Wolfgang Thierse . . . . . . . . . . . . . . 13024 B Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 13024 B Tagesordnungspunkt II: a) Abgabe einer Regierungserklärung zum bevorstehenden Europäischen Rat in Nizza vom 7. bis 9. Dezember 2000 13024 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union – zu dem Antrag der Abgeordneten Günter Gloser, Hermann Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Christian Sterzing, Ulrike Höfken, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europäischer Rat in Feira – Eu- ropa entschlossen voranbringen – zu dem Antrag der Abgeordneten Peter Hintze, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/ CSU: Innere Reform der Europä- ischen Union – Stand der Regie- rungskonferenz – Stabilität des Euro – Haltung zu Österreich – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Haussmann, Hildebrecht Braun (Augsburg), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion F.D.P.: Mutige EU-Reform als Vorausset- zung für eine erfolgreiche Erweite- rung (Drucksachen 14/3514, 14/3377, 14/3522, 14/4457) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13024 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union – zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Jürgen Meyer (Ulm), Joachim Poß, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Claudia Roth (Augsburg), Christian Sterzing, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur vereinbarten Debatte zur EU- Grundrechte-Charta – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Peter Hintze, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion CDU/CSU: Entwurf der Charta der Grundrechte der Euro- päischen Union Plenarprotokoll 14/135 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 135. Sitzung Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 I n h a l t : – zu dem Antrag der Abgeordneten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Ina Albowitz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Europäische Grundrechte-Charta als Eckstein einer europäischen Verfassung (Drucksachen 14/4269, 14/4246, 14/4253, 14/4584) . . . . . . . . . . . . . . . . 13025 A d) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union – zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu den Ergebnissen der Sondertagung des Europäischen Rates vom 23./ 24. März 2000 in Lissabon – zu dem Entschließungsantrag der Fraktion CDU/CSU zu der Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu den Ergebnissen der Sonderta- gung des Europäischen Rates vom 23./24. März 2000 in Lissabon (Drucksachen 14/3099, 14/3101, 14/3903) 13025A e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union zu dem Antrag der Fraktion CDU/CSU: Regierungs- konferenz 2000 und Osterweiterung – Herausforderungen für die Euro- päische Union an der Schwelle zum neuen Millennium (Drucksachen 14/2233, 14/3472) . . . . 13025 B f) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Haussmann, Hildebrecht Braun (Augsburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Beziehungen zu Österreich normali- sieren (Drucksachen 14/3187, 14/4323) . . . . 13025 B g) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gehrcke, Dr. Gregor Gysi, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion PDS: Die Europäische Union als Zivilmacht ausbauen (Drucksache 14/4653) . . . . . . . . . . . . . 13025 C h) Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus Grehn, Uwe Hiksch, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion PDS: Für eine verbindliche und erweiterbare Euro- päische Charta der Grundrechte (Drucksache 14/4654) . . . . . . . . . . . . . 13025 C i) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: 60. Bericht der Bundesregierung über die Integration der Bundesrepu- blik Deutschland in die Europäische Union (Berichtszeitraum: 1. Januar bis 31. Dezember 1999) (Drucksache 14/3434 [neu]) . . . . . . . . 13025 D j) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über die Anwendung des Subsidiaritätsprinzips im Jahr 1999 (Subsidiaritätsbericht 1999) (Drucksache 14/4017) . . . . . . . . . . . . . 13026 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Peter Hintze, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Der Europäische Rat von Nizza muss zum Erfolg für Eu- ropa werden (Drucksache 14/4732) . . . . . . . . . . . . . . . 13026 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, Heinrich Fink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS: Klarheit des Begriffs Mensch in EU-Grundrechte-Charta si- chern und Menschenwürde umfassend gewährleisten (Drucksache 14/4720) . . . . . . . . . . . . . . . 13026 A Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13026 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13031 D Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 13036 C Dr. Helmut Haussmann F.D.P. . . . . . . . . . . . . 13040 A Uwe Hiksch PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13041 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13043 B Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13046 B Christian Sterzing BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13049 A Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. . 13050 B Hans-Ulrich Klose SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13051 B Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13053 B Michael Roth (Heringen) SPD . . . . . . . . . . . 13055 C Tagesordnungspunkt III: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000II deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13058 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) 13058 D Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 14/4501, 14/4521) . . . . . . . 13059 A Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 14/4502, 14/4521) . . . . . . . 13059 B Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 14/4503, 14/4521) . . . . . . . 13059 B Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 14/4508, 14/4521) . . . . . . . 13059 C in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 14/4519) . . . . . . . . . . . . . . . 13059 C in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 14/4520) . . . . . . . . . . . . . . . 13059 C in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 14/4521) . . . . . . . . . . . . . . . 13059 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 13060 A Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . 13064 B Dr. Günter Rexrodt F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . 13069 A Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13072 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13075 A Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13078 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 13080 A Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13086 D Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13090 C Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU . . . . . . . . 13091 B Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . 13092 D Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13093 B Dr. Barbara Höll PDS . . . . . . . . . . . . . . . 13093 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 13094 D Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13096 A Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . . . . . . . . 13097 C Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13098 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . 13099 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13101 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13101 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über das Verbot des Verfütterns, des innergemein- schaftlichen Verbringens und der Aus- fuhr bestimmter Futtermittel (Drucksache 14/6764) . . . . . . . . . . . . . . . 13104 B Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 14/4516, 14/4521) . . . . . . . 13104 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13104 D Antje-Marie Steen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13106 A Klaus Haupt F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13108 B Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13109 D Petra Bläss PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13111 A Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13112 A Antje-Marie Steen SPD . . . . . . . . . . . . . . 13112 C Christian Simmert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13114 B Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13115 C Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13116 C Ina Lenke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13117 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 14/4507, 14/4521) . . . . . . . 13120 A in Verbindung mit Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 III Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 14/4521) . . . . . . . . . . . . . . . 13120 A Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13120 B Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13121 C Rainer Funke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13124 A Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13125 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13126 A Sabine Jünger PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13127 B Norbert Geis CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13128 B Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13131 A Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 14/4506, 14/4521) . . . . . . . 13134 A in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . . . . 13134 A Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13134 B Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13136 B Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13137 C Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . 13139 B Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13140 B Ulla Jelpke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13143 C Günter Graf (Friesoythe) SPD . . . . . . . . . . . 13145 A Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13146 C Günter Graf (Friesoythe) SPD . . . . . . . . . 13147 C Gunter Weißgerber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13149 A Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13150 C Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 13152 A Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 13153 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13155 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13156 C Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Drucksachen 14/4512, 14/4521) . . . . . . . 13159 A Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13159 B Gerhard Rübenkönig SPD . . . . . . . . . . . . . . . 13161 C Horst Friedrich (Bayreuth) F.D.P. . . . . . . . . . 13163 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13166 A Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 13167 C Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD . . . . . . . . . 13169 C Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . 13171 D Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13174 B Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . . . . . . . 13176 C Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 13178 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13181 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13183 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hubert Hüppe (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta der Grund- rechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13183 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Thomas Dörflinger, Norbert Barthle, Meinrad Belle, Klaus Bühler (Bruchsal), Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land), Hans-Joachim Fuchtel, Georg Gierisch, Peter Götz, Klaus Holetschek, Siegfried Hornung, Elmar Müller (Kirchheim), Erika Reinhardt, Klaus Riegert, Franz Romer, Kurt Rossmanith, Gerhard Scheu, Heinz Seiffert, Johannes Singhammer, Peter Weiß (Emmendingen), Ilse Aigner, Werner Wittlich, Dr. Gerd Müller, Susanne Jaffke, Helmut Heiderich und Aribert Wolf (alle CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13183 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Paul Laufs (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta der Grund- rechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13184 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000IV Anlage 5 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Koppelin (F.D.P.) zur Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion der CDU/CSU zu der zwei- ten Beratung des Entwurfs des Haushaltsge- setzes 2001 – Drucksachen 14/4000 Anlage, 14/4302, 14/4506, 14/4521, 14/4522, 14/4523; hier: Einzelplan 06 Kapitel 0602 Titel 882 14 – Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 14/4769) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13185 A Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Koppelin (F.D.P.) zur Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion der CDU/CSU zu der zwei- ten Beratung des Entwurfs des Haushaltsge- setzes 2001 – Drucksachen 14/4000 Anlage, 14/4302, 14/4506, 14/4521, 14/4522, 14/4523; hier: Einzelplan 06 Kapitel 0625 Titel 111 01– 041 – Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 14/4771) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13185 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 V Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 Bundesminister Kurt Bodewig 13181 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 Custode 13182 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 13183 (C) (D) (A) (B) Andres, Gerd SPD 28.11.2000 Balt, Monika PDS 28.11.2000 Dr. Blank, CDU/CSU 28.11.2000 Joseph-Theodor Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 28.11.2000 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 28.11.2000* Burchardt, Ursula SPD 28.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 28.11.2000 Griefahn, Monika SPD 28.11.2000 Haack (Extertal), SPD 28.11.2000 Karl-Hermann Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 28.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 28.11.2000 DIE GRÜNEN Kramme, Anette SPD 28.11.2000 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2000 Leidinger, Robert SPD 28.11.2000 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 28.11.2000* Erich Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 28.11.2000 Müller (Berlin), PDS 28.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 28.11.2000 von Schmude, Michael CDU/CSU 28.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 28.11.2000 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2000 Reinhard Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 28.11.2000 DIE GRÜNEN Westrich, Lydia SPD 28.11.2000 Wiese (Hannover), SPD 28.11.2000 Heino Wülfing, Elke CDU/CSU 28.11.2000 Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlungdes Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hubert Hüppe (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta derGrundrechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) Hubert Hüppe (CDU/CSU): So sehr ich grundsätzlich das Vorhaben einer Grundrechte-Charta der Europäischen Union begrüße, werde ich dennoch keinem Antrag zu- stimmen, der die jetzige Fassung der Charta gutheißt. Die Enquete-Kommission „Recht und Ethik der mo- dernen Medizin“, der ich als stellvertretender Vorsitzender angehöre, hat in ihrer 6. Sitzung am 3. Juli 2000 einver- nehmlich Formulierungsvorschläge für einzelne Artikel der Europäischen Grundrechte-Charta abgegeben. Dieses Votum, das ich teile, blieb in wesentlichen Punkten un- berücksichtigt. Meine Vorbehalte richten sich in erster Linie gegen die Verwendung des Begriffs „Person“ anstelle von „Mensch“ oder „jeder“. Die jetzige Formulierung, zu- mindest der deutschen Fassung, kann der These Vorschub leisten, dass nicht jeder Mensch auch eine Person mit Würde und Recht auf Leben sei. Wir dürfen es nicht zu- lassen, dass auch nur die Möglichkeit offengelassen bleibt, etwa Menschen mit geistigen Behinderungen oder Menschen im Wachkoma die Menschenrechte abzuspre- chen. Art. 3 des Entwurfs der Charta schließt nur das repro- duktive Klonen von Menschen aus und lässt das Klonen von Menschen zu anderen, etwa therapeutischen Zwe- cken offen. Ich halte das Klonen von Menschen an sich für mit der Menschenwürde unvereinbar, unabhängig von der mit dem Klonen verfolgten Zielsetzung. Doch ist insbe- sondere das therapeutische Klonen, bei dem ein mensch- licher Embryo zu fremdnützigen Zwecken geklont und anschließend zur Gewinnung embryonaler Stammzellen getötet wird, mit dem Konzept unteilbarer Menschen- würde unvereinbar. Die Europäische Grundrechte-Charta hätte die Chance geboten, unteilbare Menschenwürde und Menschenrechte in das Zentrum der weiteren europäischen Integration zu stellen. Da der vorliegende Entwurf dies nicht tut, muss ich ihn ablehnen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Thomas Dörflinger, Norbert Barthle, Meinrad Belle, Klaus Bühler (Bruchsal), Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land), Hans- entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Joachim Fuchtel, Georg Gierisch, Peter Götz, Klaus Holetschek, Siegfried Hornung, Elmar Müller (Kirchheim), Erika Reinhardt, Klaus Riegert, Franz Romer, Kurt Rossmanith, Gerhard Scheu, Heinz Seiffert, Johannes Singhammer, Peter Weiß (Emmendingen), Ilse Aigner, Werner Wittlich, Dr. Gerd Müller, Susanne Jaffke, Helmut Heidrich und Aribert Wolf (alle CDU/CSU) zurAbstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) Wir begrüßen grundsätzlich den vorliegenden Entwurf der Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Charta zukünftig ein elementarer Bestandteil eines zu schaffenden europä- ischen Verfassungsvertrags sein soll, legen wir bei unse- rer Zustimmung zum Antrag der CDU/CSU-Bundestags- fraktion Wert auf folgende Feststellungen: Erstens. Die in Art. 1 der Charta garantierte Würde des Menschen darf durch den in den Folgeartikeln verwand- ten Begriff „Person“ keine Einschränkung erfahren. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion in der Rechtswissen- schaft (zum Beispiel bei Peter Singer) ist bei der Schaf- fung eines europäischen Verfassungsvertrags durchgän- gig der Begriff „Mensch“ zu verwenden. Zweitens. Wir bedauern, dass die Familie als kleinste Zelle, in der soziale Kompetenz erworben wird, keinen besonderen Schutz durch die EU-Grundrechte Charta ge- nießt. Wir bedauern zudem, dass in Art. 3 das reproduk- tive Klonen von Menschen, nicht aber das Klonen von Menschen uneingeschränkt unter Verbot gestellt wurde. Hierdurch hätte angesichts der Diskussion um die Hu- mangenetik ein wichtiges politisches Signal gesetzt wer- den können. Drittens. Eine Aufnahme der in der Charta festgelegten Grundrechte in EU-Recht erfordert vorab und unbedingt eine klare Begründung und Abgrenzung der Kompeten- zen von Union und Mitgliedstaaten. Diese klare Abgren- zung der Kompetenzen hat zeitlich vor der Schaffung eines europäischen Verfassungsvertrages zu erfolgen. Viertens. Die Festlegung von Leistungsansprüchen in Bereichen, die auch weiterhin in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten gehören, erachten wir nicht für sinnvoll. Sie provoziert eine nicht wünschenswerte Kompetenz- erweiterung der EU zulasten der Mitgliedstaaten. Es ist vor der Erarbeitung eines europäischen Verfassungsver- trages sicherzustellen, dass auf Gemeinschaftsebene nur solche Rechte einklagbar sind, die unstreitig in den Kom- petenzbereich der Union fallen. Fünftens. Bei der Schaffung eines europäischen Ver- fassungsvertrages ist dafür Sorge zu tragen, dass die EU ihren Bürgerinnen und Bürgern das Recht einräumt, ihre örtlichen Angelegenheiten mithilfe kommunaler Gebiets- körperschaften, die mit demokratisch legitimierten Be- schlussfassungsorganen und weitgehender Autonomie in Befugnissen und Finanzen ausgestattet sind, selbst zu gestalten. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Paul Laufs (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) Dr. Paul Laufs (CDU/CSU): Wir begrüßen grundsätz- lich den vorliegenden Entwurf der Charta der Grund- rechte der Europäischen Union. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Charta zukünftig ein elementarer Be- standteil eines zu schaffenden europäischen Verfassungs- vertrags sein soll, legen wir bei unserer Zustimmung zum Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wert auf fol- gende Feststellungen: Erstens. Die in Art. 1 der Charta garantierte Würde des Menschen darf durch den in den Folgeartikeln verwand- ten Begriff „Person“ keine Einschränkung erfahren. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion in der Rechtswissen- schaft (zum Beispiel bei Peter Singer) ist bei der Schaf- fung eines europäischen Verfassungsvertrags durchgän- gig der Begriff „Mensch“ zu verwenden. Zweitens. Wir bedauern, dass die Familie als kleinste Zelle, in der soziale Kompetenz erworben wird, keinen besonderen Schutz durch die EU-Grundrechte-Charta ge- nießt. Wir bedauern zudem, dass im Art. 3 das reproduk- tive Klonen von Menschen, nicht aber das Klonen von Menschen uneingeschränkt unter Verbot gestellt wurde. Hierdurch hätte angesichts der Diskussion um die Hu- mangenetik ein wichtiges politisches Signal gesetzt wer- den können. Drittens. Eine Aufnahme der in der Charta festgeleg- ten Grundrechte sowie der weitgefassten Staatsziele und Programmsätze in EU-Recht erfordert vorab und unbe- dingt eine klare Begründung und Abgrenzung der Kom- petenzen von Union und Mitgliedstaaten. Diese klare Ab- grenzung der Kompetenzen hat zeitlich vor der Schaffung eines europäischen Verfassungsvertrages zu erfolgen. Viertens. Die Festlegung von Leistungsansprüchen in Bereichen, die auch weiterhin in die Zuständigkeit der Mitliedstaaten gehören, erachten wir nicht für sinnvoll. Sie provoziert eine nicht wünschenswerte Kompetenzer- weiterung der EU zulasten der Mitgliedstaaten. Es ist vor der Erarbeitung eines europäischen Verfasssungsvertra- ges sicherzustellen, dass auf Gemeinschaftsebene nur sol- che Rechte einklagbar sind, die unstreitig in den Kompe- tenzbereich der Union fallen. Fünftens. Bei der Schaffung eines europäischen Ver- fassungsvertrages ist dafür Sorge zu tragen, dass die EU ihren Bürgerinnen und Bürgern das Recht einräumt, ihre örtlichen Angelegenheiten mithilfe kommunaler Gebiets- körperschaften, die mit demokratisch-legitimierten Be- schlussfassungsorganen und weitgehender Autonomie in Befugnissen und Finanzen ausgestattet sind, selbst zu gestalten. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 200013184 (C) (D) (A) (B) Anlage 5 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Koppelin (F.D.P.) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 2001 – Drucksachen 14/4000 Anlage, 14/4302, 14/4506, 14/451, 14/4521, 14/4522, 14/4523; hier: Einzel- plan 06 Kapitel 0602 Titel 882 14 – Geschäftsbe- reich des Bundesministers des Innern (Drucksa- che 14/4769) Das Votum meiner Fraktion lautet Nein. Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Koppelin (F.D.P.) Zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetztes 2001 – Drucksachen 14/4000 Anlage, 14/4302, 14/4506, 14/4521, 14/4522, 14/4523; hier: Einzelplan 06 Kapitel 0625 Titel 111 01-041 – Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 14/4771) Das Votum meiner Fraktion lautet Ja. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 13185 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans Georg Wagner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine
    sehr verehrten Damen und Herren! Während der Rede des
    Kollegen Austermann dachte ich: Das kann doch nicht
    der Austermann sein, so redet bestenfalls der Weihnachts-
    mann. Das passt auch zur Jahreszeit. Dem Weihnachts-
    mann kann man unterstellen, dass er vom Haushalt keine
    Ahnung hat, aber von Ihnen kann man erwarten, dass Sie
    zumindest die Kapitel des Bundeshaushaltes kennen.
    Deshalb bin ich über Ihren Diskussionsbeitrag etwas ver-
    blüfft.

    Aber er hat bei mir nur geringe Verblüffung ausgelöst;
    denn ich hatte meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ge-
    beten, einmal zusammenzustellen, was der Herr
    Austermann sagen könnte. Sie haben genau die angeführ-
    ten Punkte genannt. Insofern waren wir bestens präpa-
    riert. Deshalb will ich auf Ihre Rede nicht näher eingehen.

    Bei Ihrer Eingangsrede stimmte nur der erste Satz, dass
    wir heute die zweite Lesung des Bundeshaushaltes haben.
    Das ist richtig. Das möchte ich ausdrücklich bestätigen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Alles andere ist falsch. Wenn Sie sich die Zeitung von
    heute anschauen, Herr Kollege Austermann, dann werden
    Sie unschwer feststellen, dass sich die Industrieinvesti-
    tionen in Deutschland seit 1992 erstmals auf über
    100Milliarden DM belaufen. Das Statistische Bundesamt
    hat festgestellt, dass die größten Unternehmen des verar-
    beitenden Gewerbes und der Bergbau rund 102 Milliar-
    den DM investiert haben.

    Jetzt noch ein Wort zur Zukunft des Steinkohleberg-
    baus. Wir haben eine einvernehmliche Lösung zwischen
    dem Unternehmen RAG, der Bergbaugewerkschaft, der
    Landesregierung in Nordrhein-Westfalen und der Koali-
    tion gefunden. Sie wird die Zukunft des Bergbaus sichern.


    (Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Das hatten wir auch!)


    – Sie können lachen, so viel Sie wollen. Diese Lösung
    wird bis zum Jahre 2005 das sicherstellen, was Sie, Herr
    Rexrodt, als Vereinbarung im Jahre 1997 unterschrieben
    haben. Diese Regierung hält ihre Versprechen. Sie hält so-
    gar die Versprechen ein, die Sie, die alte Regierung, sei-
    nerzeit den Bergwerkern gegeben haben.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Das ist nicht wahr! Wir haben immer einvernehmliche Lösungen gehabt!)


    Auch die EU-Kommissarin de Palacio wird dieser
    Regelung zustimmen, sodass wir auf der sicheren Seite
    sind und die Wünsche des Bergbaus erfüllen können. Sie
    wissen alle: 2003 wird über die Auszahlung entschieden.
    Bis 2005 muss ausgezahlt werden.

    Heute wird eine Umfrage der Deutschen Genossen-
    schaftsbank veröffentlicht, die unter 2 500 mittelständi-
    schen Unternehmen durchgeführt wurde. Darin steht,
    dass die Geschäftslage des deutschen Mittelstandes von
    den Unternehmen selber als unverändert gut bezeichnet
    wird. Dynamik herrsche in den Traditionsbranchen Elek-
    tro, Metall und Chemie. Beim Bau sei allerdings noch
    eine flaue Gesamtlage festzustellen. Deshalb haben wir
    bei den Bauinvestitionen etwas hinzugetan. Die Zinser-
    sparnisse haben wir auch für die Bauinvestitionen einge-
    setzt, damit die Bauwirtschaft wieder besser über die
    Runden kommt. Das alles ist doch bei Ihnen vernachläs-
    sigt worden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das Wichtigste ist: Die 2 500 Mittelständler sagen,
    dass es auch in den nächsten zwei Monaten einen erheb-
    lichen Anstieg der Zahl der Beschäftigten geben wird. Das
    heißt, es werden Arbeitsplätze geschaffen. Da greift doch
    unser Programm. Sie haben sich nie so intensiv darum
    gekümmert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)





    Dietrich Austermann
    13064


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Unser Haushalt, so wie er von der Koalition verab-
    schiedet worden ist, ist ein wichtiger Meilenstein zur
    Konsolidierung der Bundesfinanzen. Unser Tenor „Spa-
    ren und Gestalten“ ist Wirklichkeit geworden – das kann
    nachgelesen werden –, im Gegensatz zu früher, als hem-
    mungslos Schulden gemacht worden sind, anstatt Maß zu
    halten, und man gegenüber allen praktischen Vorschlägen
    der damaligen Opposition, wie man Geld einsparen
    könne, uneinsichtig war.

    Die Koalition hat im Verfahren den Regierungsentwurf
    zum Haushalt um 1,7MilliardenDM auf nunmehr 477Mil-
    liardenDM gekürzt. Das hat es bei Ihnen nie gegeben. Wir
    kürzen permanent auch bei den eigenen Entwürfen, weil
    wir der Meinung sind, dass immer noch eine Chance be-
    steht, etwas herauszuholen. Wir holen auch etwas heraus,
    wie diese Zahlen beweisen.

    Herr Kollege, Sie haben eben die Investitionsquote
    beklagt. Dazu muss ich Ihnen sagen: Die Investitionen
    steigen durch die Beschlüsse der Koalition um 3,4 Milli-
    arden DM auf 57,9 Milliarden DM.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Investitionsquote liegt damit bei 12,2 Prozent. Sie ha-
    ben öffentlich behauptet, diese Investitionsquote sei sogar
    niedriger als 1998. In der Tat hatten Sie 1998 eine Inves-
    titionsquote von 12,5 Prozent, also eine höhere als jetzt.

    Wir wissen aber alle, dass die alte Regierung das Haus-
    haltsrecht nicht so genau nahm. – Herr Kollege Austermann,
    Sie waren ja im Haushaltsausschuss maßgeblich daran be-
    teiligt. – Sie legte nicht nur verfassungswidrige Haushalte
    vor, sondern manipulierten den Investitionsbegriff, um
    den Verschuldungsrahmen nach Art. 115 des Grundgeset-
    zes hoch zu halten. Investitionsausgaben wurden künst-
    lich hochgerechnet, um dann am Ende – wie 1996 – 5,3Mil-
    liarden DM unter dem Soll des Haushaltsplanes 1996 zu
    liegen. Das heißt, es wurden Investitionen angesetzt, bei
    denen Sie von vornherein wussten, dass sie niemals um-
    gesetzt werden können. Das war nicht Haushaltswahrheit
    und -klarheit, das war Haushaltsverlogenheit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Im Jahr 1998 wurden 1,7 Milliarden DM für Struk-
    turanpassungsmaßnahmen im Osten eingestellt, und zwar
    für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die nun wirklich
    keine Investitionen sind. Subtrahiert man diese 1,7 Milli-
    arden DM von der Investitionssumme des Jahres 1998,
    dann erhält man eine Investitionsquote von exakt 12,1 Pro-
    zent. Und diese liegt unter der Investitionsquote unseres
    Haushaltes für das Jahr 2001.

    Herr Kollege Austermann, Sie haben vorhin gesagt,
    das Problem der Arbeitslosigkeit werde nicht verringert.
    Schauen wir uns doch einmal die Zahlen der Bundesan-
    stalt für Arbeit an. Ich darf die Zahlen noch einmal verge-
    genwärtigen: 1997 hatten wir 4 396 000 Arbeitslose, 1998
    4 266 000 Arbeitslose, 1999 4 093 000 Arbeitslose, im
    Oktober 2000 3 611 000 Arbeitslose. Bei der Prognose für
    2001 gehen die Bundesregierung und die Institute wie-
    derum von einem Rückgang von 400 000 Arbeitslosen

    aus. Wie man da von einer Stagnation beim Arbeitsmarkt
    sprechen kann, begreife ich überhaupt nicht. Die Arbeits-
    losigkeit geht ganz klar zurück. Sie wollen das nur nicht
    zur Kenntnis nehmen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Anträge, die Sie gestellt haben, sind alle nicht ge-
    genfinanziert. Sie sprechen von einer Erhöhung des Bun-
    deshaushaltes um 8,1 Milliarden DM. Aber das geht nur
    durch Erhöhung der Nettokreditaufnahme; anders können
    Sie das nicht finanzieren. Der Finanzierungsvorschlag,
    den Sie gemacht haben, Gelder der Europäischen Union
    als Einnahme zu veranschlagen, ist völlig unüblich und
    widerspricht schlicht und ergreifend dem deutschen
    Haushaltsrecht. Das hätten Sie aber wissen müssen, bevor
    Sie den Antrag gestellt haben. Deshalb werden wir den
    Antrag ablehnen.

    Natürlich hätten wir gerne ein höheres Investitionsvo-
    lumen beschlossen. Wer denn nicht? Aber dann hätten wir
    unser Sparziel verfehlt. Das ist mit uns nicht zu machen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Noch eine Anmerkung zur Investitionsquote. Diese

    Kennziffer ist zumindest verwirrend, wenn nicht proble-
    matisch. Ich beziehe mich dabei auf die Rede des Bundes-
    präsidenten am Donnerstag der vergangenen Woche in
    Bonn zum 50-jährigen Jubiläum des Bundesrechnungs-
    hofes. Kollege Kalb war meines Wissens anwesend.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Geistig und körperlich anwesend!)


    – Natürlich, ich habe mich auch gefreut, Sie zu sehen. –
    Der Bundespräsident hat die Frage gestellt, ob es richtig
    sein kann, dass die Anschaffung eines Dienstwagens nach
    unserem Haushaltsrecht eine Investition ist, wogegen In-
    vestitionen im Bildungs- und Forschungsbereich als kon-
    sumtive Ausgaben bezeichnet werden. Wenn jeder davon
    spricht, wir müssten für die Zukunft unserer Kinder und
    Enkelkinder etwas tun, so ist damit doch die Investition in
    die Zukunft Deutschlands gemeint; solche Ausgaben wer-
    den aber nicht als Investitionen, sondern als konsumtive
    Ausgaben gewertet. Über diese Sache müssen wir in Ruhe
    reden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sicherlich sind auch Brücken, Straßen, Schienen und Ge-
    bäude Zukunftsinvestitionen, aber auch Mittel, die in die
    Bildung und Ausbildung von Menschen fließen, müssen
    in die Investitionsquote mit einbezogen werden. Auf die-
    sem Feld bestehen zwischen Ihnen und uns keine Strei-
    tigkeiten; wir müssten gemeinsam diskutieren, wie wir zu
    einem anderen Begriff kommen können.

    Gerade im Bereich Bildung und Ausbildung haben
    Sie in der Vergangenheit am schwersten gesündigt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Von 1992 bis 1998 haben Sie die Mittel hierfür von
    20,6 Milliarden DM auf 18,7 Milliarden DM gesenkt. In




    Hans Georg Wagner

    13065


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ihrer Regierungszeit wurden also die Ausgaben für Bil-
    dung massiv gesenkt und das BAföG verkümmerte. Die
    Mittel in diesem Bereich belaufen sich im Haushalt 2001
    wieder auf 20,6 Milliarden DM, also den Stand des Jahres
    1992. So gewinnen wir die Zukunft. Beim BAföG sind
    Sie völlig von der Rolle: Eben haben Sie beklagt, beim
    BAföG sei wenig gemacht worden, obwohl doch im
    nächsten Jahr 500 Millionen DM mehr bereitgestellt wer-
    den, damit auch die Arbeiterkinder Gelegenheit haben zu
    studieren.


    (Beifall bei der SPD)

    Es ist nicht mehr so wie bei Ihnen, dass nur Kinder von
    Ärzten oder Professoren Ärzte und Professoren werden
    konnten, während Arbeiterkinder nur Arbeiter werden
    konnten. Die Zeit ist vorbei!


    (Beifall bei der SPD – Widerspruch bei der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Wir sind angetreten, die Arbeit billiger zu machen, und
    senken die Lohnnebenkosten. 1999 betrug der Beitrags-
    satz zur Rentenversicherung 19,5 Prozent, 2000 beträgt er
    19,3 Prozent. 2001 wird er bei 19,1 Prozent liegen, 2002
    bei 18,8 Prozent und 2003 bei 18,6 Prozent. Jetzt klat-
    schen Sie nicht, obwohl das für Sie Traumzahlen sein
    müssten. Dies hätten Sie nie erreicht, wenn Sie Ihre Poli-
    tik hätten fortsetzen können. Das Schöne ist, dass Sie ab-
    gewählt worden sind.

    Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Herr
    Jagoda, hat in den letzten Tagen erklärt, dass auf dem Aus-
    bildungsmarkt zurzeit mehr Ausbildungsplätze verfügbar
    als Bewerber vorhanden seien. Das ist gut so und unter an-
    derem auch ein Ergebnis des Sonderprogramms, das wir
    aufgelegt haben. Es hat sich als äußerst erfolgreich erwie-
    sen, und wir werden es mit einer Größenordnung von
    2 Milliarden DM fortsetzen. Man muss aber auf diesem
    Gebiet etwas genauer hinsehen:


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Man muss immer genau hinsehen!)


    In Deutschland gibt es Regionen, in denen die Jugendar-
    beitslosigkeit hoch ist, und andere, in denen sie niedrig ist.
    Man muss also versuchen, die Gelder dorthin zu bringen,
    wo die Not am größten ist, wo die wenigsten Ausbil-
    dungsplätze angeboten werden. In diesen Regionen muss
    man Jugendliche in Ausbildung bringen und ihnen damit
    eine berufliche Chance geben. Das wird geschehen. Wir
    sind dabei, dieses Ziel genauer zu formulieren, aber an
    dem Ansatz in Höhe von 2 Milliarden DM ändert sich
    nichts.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben damals gestänkert und gehetzt, aber wir ha-
    ben mit diesem Programm einen großen Erfolg gehabt.
    Alle sagen, dass die Koalition stolz darauf sein kann, die-
    ses Ziel erreicht zu haben, und wir sind auch stolz darauf.
    Die gesamte Arbeitsmarktpolitik wird auch im Jahre 2001
    in einem Umfang von 44 Milliarden DM finanziert. Auch
    das ist Kontinuität in unserer Arbeit. Auf uns, auf Rot-
    Grün, ist auch bei der Arbeitsmarktpolitik Verlass.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich will zwei große Problemfelder ansprechen – es er-
    scheint mit notwendig, dies anzuführen – die Bundes-
    wehr und die Bundesbahn. Zum Thema Bundeswehr sage
    ich: Rudolf Scharping ist nicht zu beneiden,


    (Lachen bei der CDU/CSU)

    aber er hat die volle Solidarität von Rot-Grün. Er ist nicht
    zu beneiden, weil er die Bundeswehr in einem technolo-
    gisch schlechten Zustand übernommen hat.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Sie haben doch immer gestrichen!)


    Ich will das an Beispielen klarmachen, damit Sie es be-
    greifen: Vom Heer wurden Leo-II-Panzer in den Kosovo
    transportiert, von denen die eine Hälfte dadurch einsatz-
    fähig gemacht wurden, dass man die andere Hälfte ausge-
    schlachtet hat. Das ist die Wahrheit.

    Man hat Mörser in den Kosovo transportiert, sie als
    Drohkulisse aufgebaut, aber nicht die geringste Menge an
    Munition gehabt, die hätte verschossen werden können.
    Das war das Ergebnis Ihrer Politik.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der SPD: Unerhört! – Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Wer hat denn ständig gekürzt? Das wart ihr doch! – Bartholomäus Kalb [CDU/ CSU]: Wir haben 1990 noch nicht gewusst, dass ihr Krieg führen wollt!)


    Jetzt zur Marine. Wie sah es dort aus? Ich will Ihnen ei-
    nen Punkt nennen. Es fand ein Marinemanöver der NATO
    im Ägäischen Meer statt. Die NATO musste die Anforde-
    rungsstandards sehr tief setzen, damit die Bundesmarine
    überhaupt teilnehmen konnte. Also auch dort alles tote
    Hose. Das ist das Ergebnis Ihres Versagens, meine Damen
    und Herren.


    (Beifall bei der SPD)

    Jetzt zur Luftwaffe. In Deutschland gibt es Fliegerhors-

    te, in denen junge Piloten ausgebildet werden sollen, in
    denen aber für 30 auszubildende Piloten nur eine einzige
    Maschine zur Verfügung steht,


    (Wolfgang Gehrcke [PDS]: Eine zu viel!)

    weil alle anderen nicht einsatzfähig sind. Dann kommt
    noch ein NATO-Offizier, der seine Flugstunden haben
    muss und das Flugzeug noch vier Tage in der Woche be-
    legt. Also sitzen 30 junge Menschen, hoch motiviert für
    diesen Beruf, herum, spielen Mensch-ärgere-dich-nicht
    oder Skat oder trinken. Das ist das Ergebnis Ihrer Politik.
    Das müssen wir jetzt angehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deshalb sage ich: Rudolf Scharping ist absolut nicht zu
    beneiden, wenn er Ihr Chaos beseitigen muss.

    Sie arbeiten auch mit der Unwahrheit, wie immer,
    wenn Sie sagen, das Finanzvolumen reiche nicht aus. Ihr
    Oberexperte ist ja heute nicht anwesend. Ich frage aber
    alle, die sich als Experten bezeichnen, insbesondere die
    Kolleginnen und Kollegen der CDU/CSU aus dem Ver-




    Hans Georg Wagner
    13066


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    teidigungsausschuss: Haben Sie denn über Jahre und
    Jahrzehnte wirklich nicht bemerkt, was mit der Bundes-
    wehr los ist?


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das ist ja nicht zu fassen! Ständig sind von Ihnen Kürzungsanträge gekommen. – Gegenruf des Abg. Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die hätten Sie ja nicht mitmachen müssen, oder?)


    Dabei geht es nicht nur um die von Ihnen verursachte Un-
    terbezahlung vieler Soldaten und später auch Soldatinnen.
    Das werden wir – damit das auch klar ist – ändern, damit
    die Motivation in der Bundeswehr wieder steigt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Frau Matthäus-Maier lässt grüßen! –Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Jäger 90!)


    Mit 46,8 Milliarden DM, die in den Beratungen von
    uns noch um 60 Millionen DM erhöht wurden, und mit
    den Erlösen, die das Verteidigungsministerium durch den
    Verkauf von Liegenschaften und anderen Einrichtungen
    erzielen kann, sowie durch eine Modernisierung der Ver-
    waltung ist die Reform zu finanzieren. Dies werden wir,
    wenn die Finanzierung steht und die Umstrukturierung
    in Gang gesetzt ist, auch darstellen.


    (V o r s i t z: Dr. h. c. Rudolf Seiters)

    Wir haben in diesem Falle großes Zutrauen zu Rudolf
    Scharping und wir werden ihn bei dieser Umstrukturie-
    rung auch unterstützen. Falls Sie etwas anderes erwarten,
    machen Sie sich falsche Hoffnungen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Scharping scheint mir die falschen Freunde zu haben!)


    Das zweite problematische Thema ist die Deutsche
    Bahn AG.Hierzu frage ich die Kolleginnen und Kollegen
    der CDU/CSU aus dem Verkehrsausschuss: Haben Sie
    wirklich über Jahre und Jahrzehnte – spätestens seit der
    Privatisierung der Bundesbahn – nicht bemerkt, dass das
    Schienennetz so marode ist, wie dies heute, im Jahr 2000,
    festgestellt wird?

    Herr Mehdorn hat mir, als ich ihn gemeinsam mit
    Herrn Poß besuchte, eine Schraube gezeigt, mit der Schie-
    nen an Holzschwellen festgemacht sind und die er mit der
    Hand herausgezogen hatte. Auf dieser Strecke fahren
    ICE-Züge. Dieser marode Schienenweg ist das Ergebnis
    Ihres Wegsehens. Das kann nur daran liegen, dass Sie
    überhaupt nicht aufgepasst haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Über solche Unterstützung wird sich Herr Mehdorn aber freuen!)


    Wie desolat der Zustand ist, will ich jetzt nicht mit ei-
    genen Zahlen belegen. Ich zitiere vielmehr aus dem Brief
    der deutschen Bauindustrie vom 13. November. Sie haben
    ihn wohl alle bekommen. Zumindest Herr Austermann hat
    ihn auch bekommen. Darin steht Folgendes:

    Die deutsche Bauindustrie begrüßt die Entscheidung
    der Bundesregierung, der Deutschen Bahn AG in den
    Jahren 2001 bis 2003 jährlich 2 Milliarden DM zu-

    sätzlich an Baukostenzuschüssen bzw. Darlehen für
    Investitionen zur Verfügung zu stellen. Die Initiative
    der Bundesregierung wird aber nur dann erfolgreich
    sein, wenn diese zusätzlichen Mittel auch tatsächlich
    in die Modernisierung des Schienennetzes in
    Deutschland fließen.

    Richtig! Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass dies
    in den letzen Jahren nicht immer der Fall war. In den
    Haushaltsjahren 1992 bis 1996 hat die Deutsche Bahn AG
    Investitionsmittel in Höhe von 4,2 Milliarden DM nicht
    abgerufen. Warum?


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Aha! Es waren also genug da!)


    – Sie hatten doch die Kontrolle. Was haben Sie denn ge-
    macht? Vor allem die neuen Bundesländer hatten unter der
    Investitionsschwäche der DBAG zu leiden.

    In den Haushaltsjahren 1996 bis 1998 hat der Bund für
    den Bereich der ehemaligen Deutschen Reichsbahn
    Investitionsmittel in Höhe von 11,1 Milliarden DM zur
    Verfügung gestellt. Das war das Haushalts-Soll. Tatsäch-
    lich sind nur 6,6 Milliarden DM in das ostdeutsche Schie-
    nennetz geflossen. Das war das Haushalts-Ist. Das war
    doch unter Ihrer Verantwortung, meine Damen und Her-
    ren! Sie müssen sich dieser Verantwortung endlich einmal
    stellen.

    Im Haushaltsjahr 1998 haben Sie sogar 960 Milli-
    onen DM aus allgemeinen Investitionsmitteln zur Abwen-
    dung des Fehlbedarfs beim Bundeseisenbahnvermögen,
    also zur konsumtiven Verwendung, umgeschichtet.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Weil die Bahn das Geld nicht verarbeiten konnte!)


    Das war ein fataler Fehler. Anstatt mit diesen Mitteln das
    Schienennetz zu sanieren und Investitionen zu tätigen, ha-
    ben Sie mit den Mitteln konsumtive Ausgaben bestritten.
    Das war falsch, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD)

    Sie behaupten, von Sparen könne keine Rede sein.

    Wenn Sie so etwas behaupten, dann spricht die pure Un-
    wissenheit aus Ihnen. In der Tat sind die Ausgaben von
    1998 zu 1999 um 25,9 Milliarden DM auf 482,8 Milliar-
    den DM gestiegen. Aber warum? Sie wissen es doch am
    besten. Wir mussten die Ausgaben um rund 10 Milliar-
    den DM erhöhen, um das zu etatisieren, was vorher gar
    nicht oder zu niedrig etatisiert wurde. Ich verweise auf
    den Arbeitsmarkt, auf die Sonderhilfen für Bremen und
    das Saarland und auf die Gewährleistungen.

    Wir haben für Haushaltsklarheit gesorgt. Zuschüsse zu
    den Postunterstützungskassen wurden in den Haushalt
    eingestellt. Außerdem haben wir den Bundeszuschuss zur
    Rentenversicherung, der aus dem Ökosteueraufkommen
    finanziert wird, erstmalig veranschlagt. Bereinigt man
    den Haushalt um diese Faktoren, dann stieg der Haushalt
    1999 nur um 1,7 Prozent. Der Zuwachs beträgt von 1999
    bis 2003, in vier Jahren, nur 2,6 Prozent. Gleichzeitig
    steigt das Bruttoinlandsprodukt um 16,5 Prozent. Was
    will man denn noch mehr? Sie haben solche Erfolge, die
    wir in der kurzen Zeit unserer Regierungstätigkeit schon
    erreicht haben, nie erzielt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)





    Hans Georg Wagner

    13067


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ein paar Sätze zur Entwicklungshilfepolitik, die Sie
    vorhin kritisiert haben: Ich mache es mir einfach und ver-
    weise auf das, was Herr Wolfensohn, der Präsident der
    Weltbank, in einem Gespräch mit mir und einigen Kolle-
    ginnen und Kollegen gestern in Berlin gesagt hat. Er lobte
    ausdrücklich die deutsche Entwicklungshilfe und sagte,
    sie sei im Gegensatz zu der anderer Industriestaaten wie
    etwa USAund Japan vorbildlich. Das ist unsere Entwick-
    lungspolitik, die Entwicklungspolitik von Rot-Grün!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir setzen Akzente und stellen die Mittel zur Verfügung,
    die wir zur Unterstützung der dritten Welt zugesagt haben.
    Wenn die Weltbank uns derart lobt, dann sollten wir froh
    sein. Sie sollten sich mit freuen; denn die deutsche Re-
    gierung, die auch Ihre Regierung ist, hat diesen Erfolg er-
    zielt.

    Herr Austermann hat natürlich wieder behauptet: Die
    rot-grüne Koalition schröpft die Bürger und die Unter-
    nehmen. Das ist Ihr Standardsatz, seitdem Sie in der Op-
    position sind. Sie müssen zur Kenntnis nehmen, dass die
    deutschen Steuerzahler durch die Steuerreform 2000 um
    62,5 Milliarden DM bis 2005 entlastet werden.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Das sind natürlich keine Peanuts! Das ist schon was!)


    Durch das Steuerentlastungsgesetz 1999/2000/2002,
    Maßnahmen zur Familienförderung und durch die ande-
    ren Reformmaßnahmen kommen Entlastungen in Höhe
    von 30 Milliarden DM hinzu. Die Wirtschaft, das Deut-
    sche Institut für Wirtschaftsforschung und der Sachver-
    ständigenrat haben das positiv gewürdigt. Viele Arbeit-
    nehmer sollten sich im Januar ihren Lohnzettel einmal
    genau anschauen. Dann werden sie sofort erkennen, dass
    CDU/CSU und F.D.P. gezielt versuchen, sie hinters Licht
    zu führen. Auf Dauer können Sie so keine Politik machen,
    schon gar keine ehrliche.

    Im Beratungsverfahren hat die CDU/CSU Anträge ge-
    stellt, die den Etatansatz um 8,1 Milliarden DM erhöht
    hätten, und zwar ohne Gegenfinanzierungsvorschläge.
    Die F.D.P. hat Anträge eingebracht, die eine Erhöhung um
    4,6 Milliarden DM bedeutet hätten, ebenfalls ohne
    Gegenfinanzierungsvorschläge. Die PDS-Anträge hätten
    eine Erhöhung um rund 700 Millionen DM bedeutet. Da-
    mit waren Sie, meine Damen und Herren von der PDS,
    noch sehr zurückhaltend. Allerdings wollten Sie diese
    Summe durch Kürzungen im Verteidigungsetat gegenfi-
    nanzieren.


    (Zuruf von der PDS: Gute Gegenfinanzierung!)


    – Sie waren zwar die einzigen, die Gegenfinanzierungs-
    vorschläge gemacht haben – das ist wahr; das gestehe ich
    Ihnen ausdrücklich zu –, aber diese waren vollkommen
    unrealistisch. Sie wollten den Verteidigungshaushalt
    schröpfen, um Ihre Vorschläge gegenzufinanzieren. Das
    konnten wir nicht mitmachen.

    Wir haben vernünftige Anträge der Opposition mitge-
    tragen. Natürlich haben wir den Antrag der F.D.P. mitge-
    tragen, die politischen Stiftungen, die Aufbauarbeit im

    Osten und insbesondere auf dem Balkan leisten, zu unter-
    stützen. Das war ja auch ein vernünftiger Antrag. Deshalb
    wurde er von der SPD und von den Grünen unterstützt.
    Wir haben auch den PDS-Antrag, in Not geratene Hand-
    werker sowie kleinere und mittlere Unternehmen zu un-
    terstützen, mitgetragen, weil er vernünftig war.


    (Beifall bei der PDS)

    Ich habe mich geärgert – das muss ich ehrlich zugeben –,
    dass wir selber nicht auf die Idee gekommen sind. Von der
    CDU/CSU kam kein einziger vernünftiger Antrag. Des-
    halb konnten wir keinen Ihrer Anträge unterstützen. Das
    ist Realität.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Ich möchte noch eine Minute bei dem Thema der man-
    gelnden Zahlungsmoral der öffentlichen Hand und der
    Privaten bleiben; denn das ist kein Thema, um das es zwi-
    schen Koalition und Opposition Auseinandersetzungen
    gibt. Viele Unternehmen


    (Zuruf von der CDU/CSU: Denken Sie einmal an die Bundesländer!)


    – genau! – leiden unter der mangelnden Zahlungsmoral.
    Wir haben ein entsprechendes Gesetz auf den Weg ge-
    bracht. Es greift noch nicht so, wie wir uns das vorgestellt
    haben. Ich bin jedenfalls mit dem Ergebnis noch nicht zu-
    frieden. Der Versuch war es jedenfalls wert. Viele Be-
    triebe, aber auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-
    mer in den Betrieben leben aufgrund der mangelnden
    Zahlungsmoral in ständiger Ungewissheit hinsichtlich ih-
    rer Zukunft. Herr Kollege Rauen – wir beide kommen so-
    zusagen aus demselben Gewerbe –, Sie wissen ja: Man
    muss die Gewährleistung mit Bankbürgschaften absi-
    chern. Man muss aufgrund der Vorfinanzierung Ab-
    schlagszahlungen hinnehmen. Wenn dann die Zahlungen
    ausbleiben oder nur verzögert erfolgen, dann ist der Kon-
    kurs des Unternehmens vorprogrammiert. So einfach ist
    das. Deshalb muss man an die öffentliche Hand und an die
    Privaten appellieren, damit sie die Finanzierung endlich
    so vornehmen, dass die Betriebe nicht über die Wupper
    gehen. Wir sollten das gemeinsam angehen, damit dem
    entgegengesteuert wird.

    Ich fasse zusammen: Der Haushalt des Jahres 2001 ist
    die Fortsetzung unseres strikten Konsolidierungsprozes-
    ses. Der Sparkurs wird uneingeschränkt fortgesetzt. Spä-
    testens 2006 wollen wir keine Nettokreditaufnahme mehr
    vornehmen und damit auch keine neuen Schulden ma-
    chen. Ab 2007 wollen wir, mit dem Abbau des Schulden-
    berges, den Sie uns hinterlassen haben, beginnen. Das
    dauert sehr lange, weil die Schulden sehr hoch sind. Wir
    sind es unseren Kindern und Enkeln schuldig. Die Koali-
    tion ist gewillt, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Sie wer-
    den sich wundern, wie die nächsten Haushalte aussehen
    werden. Wir werden diesen Kurs weiterführen, denn nur
    er führt zum Erfolg. Dass Rot-Grün ein Erfolg wird, wer-
    den Sie sehen, wenn wir vor die Wähler treten und wenn
    abgerechnet wird.

    Schönen Dank.




    Hans Georg Wagner
    13068


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)



    (Anhaltender Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Detlev von Larcher [SPD]: Guter Mann bekommt viel Beifall!)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Nun gebe
ich dem Kollegen Dr. Günter Rexrodt für die F.D.P.-Frak-
tion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Günter Rexrodt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine
    Damen und Herren! Im Haushalt 2001 fällt zweierlei auf:
    Der Kurs des Schuldenabbaus stimmt. Die Staatsschuld
    ist zu hoch, die Neuverschuldung muss zurückgeführt
    werden und sie muss in absehbarer Zeit auf null gebracht
    werden. Die Bundesrepublik Deutschland befindet sich
    im Übrigen in Gleichklang mit anderen Industrienationen.


    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Seit Rot-Grün dran ist! Vorher nicht!)


    Ich zögere nicht, dies am Anfang als ein positives Ergeb-
    nis der Haushaltspolitik herauszustellen.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der Kurs ist gut. Aber er macht aus dem Haushalt 2001
    beileibe noch kein Highlight. Wenn man genau hinschaut,
    ist dieser Haushalt eher Magerkost. Der Haushalt profi-
    tiert auf der Einnahmeseite von sprudelnden Steuern und
    Privatisierungserlösen. Das gibt Freiraum für die rot-
    grüne Koalition. Sie hat diesen Freiraum in einem ent-
    scheidenden Punkt aber nicht richtig genutzt: Sie hat ihn
    nicht genutzt, um die wirklichen, die strukturellen Pro-
    bleme des Haushalts anzugehen. Die liegen auf der Aus-
    gabeseite. Die Ausgabeseite des Haushaltes ist nicht kon-
    solidiert.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Da gibt es keine Reserven. Das wird dem Bundesfinanz-
    minister und der Koalition bei erstbester – oder anders:
    bei erstschlechter – Gelegenheit zu schaffen machen.
    Dazu genügen ein ungünstiger Verlauf der Konjunktur – die
    Konjunktur, Herr Wagner, ist sehr fragil; das kann bereits
    im nächsten Jahr so sein, was ich nicht hoffen will –,
    weniger Steuereinnahmen oder auch höhere Ausgaben für
    Europa. Dafür sind so lange keine Reserven vorhanden,
    wie man die Ausgabeseite des Haushaltes nicht richtig an-
    geht. Dies ist nicht geschehen.

    Der Kurs des Schuldenabbaus ist ohne Alternative. Ich
    füge hinzu: Er ist umso bemerkenswerter, als er durchaus
    nicht in sozialdemokratischer Tradition steht. Ihre Regie-
    rungen in Bund und Ländern haben sich nicht unbedingt
    durch finanzielle Disziplin ausgezeichnet, ganz im Ge-
    genteil.


    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P.– Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Seien Sie froh, dass wir jetzt so gut arbeiten!)


    – Man lernt dazu. – Auch in der Amtszeit des Kollegen
    Eichel in Hessen ist die Verschuldung dieses Bundeslan-
    des um sage und schreibe 59 Prozent gestiegen.


    (Zuruf von F.D.P.: Die leiden noch heute darunter!)


    Sozialdemokratische Oppositionspolitik war nicht immer
    durch Ausgabendisziplin gekennzeichnet.


    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie war es, als Sie Wirtschaftsminister waren?)


    Ich erinnere mich sehr gut daran – es ist gerade zwei Jahre
    her –, dass Sie Anträge von uns nur deshalb abgelehnt ha-
    ben, weil Sie der Auffassung waren, dass an der jeweili-
    gen Stelle von uns nicht genügend Geld in die Hand
    genommen worden sei. Sie haben immer noch draufge-
    sattelt. Von Disziplin konnte keine Rede sein.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Das eine Lager der Grünen spielt sich heute als Ober-

    konsolidierer auf. Gleichzeitig holt das andere Lager je-
    den vernünftigen Vorschlag, auch den von Ihnen, Herr
    Schlauch,


    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Das war doch nur ein Plagiat! Da steckt doch keine Substanz hinter!)


    dahin zurück, wo die Grünen herkommen, wo sie mit
    ihrem Herzen und auch in der öffentlichen Wahrnehmung
    eigentlich anzusiedeln sind. Das ist der wesentliche
    Punkt.

    Ich höre an dieser Stelle oft Protestgeschrei, zum Bei-
    spiel von Ihnen, Herr Wagner. Auch der Bundesfinanzmi-
    nister tut sich hervor. Da wird immer gesagt: Ihr seid doch
    diejenigen, die die Bundesschuld auf 1,5 Billionen DM
    getrieben haben. – Das ist eine perfide Argumentation, die
    ganz geschickt angelegt ist. Damit will man die Menschen
    glauben machen, dass es gewissermaßen zum Wesen der
    alten Koalition gehört habe, leichtfertig mit dem Geld der
    Steuerzahler umzugehen, Schulden zu machen und Ge-
    fälligkeiten zu verteilen. Ich weise das mit Nachdruck
    zurück.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie war denn die Goldaktion? Der Goldesel Waigel! Ich kann mich noch gut erinnern!)


    In dieser perfiden Argumentation lassen Sie ein glück-
    liches Ereignis, das unsere Entwicklung in den letzten
    zehn Jahren geprägt hat, immer ganz bewusst und ge-
    schickt außen vor: die Wiedervereinigung. Sie kostet uns
    bis zum heutigen Tage viel Geld. Ich sage gern: Wir müs-
    sen in die Wiedervereinigung noch immer viel Geld inves-
    tieren, Geld, das sich amortisieren wird. Es ist perfide,
    diese Entwicklung dazu zu benutzen, uns zu unterstellen,
    wir seien die Schuldenmacher.


    (Detlev von Larcher [SPD]: Sind Sie ja auch!)

    – Wenn Sie dies sagen, dann zeigen Sie, dass Sie keine
    Ahnung haben. Sie wissen genau: Die Menschen nehmen
    es Ihnen nicht ab.


    (Jörg-Otto Spiller [SPD]: Doch! Die Leute sind ja klüger als Sie!)


    Der Zuwachs der Bundesschuld entspricht in etwa
    dem, was im gleichen Zeitraum, also in den letzten zehn
    Jahren, in die neuen Länder geflossen ist. Die Zahlen
    sind fast identisch. Das weiß jeder Mann und jede Frau in






    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    diesem Lande. Sie betreiben eine perfide Politik, indem
    Sie dieses Ereignis in Ihrer Argumentation weglassen.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Die günstige Entwicklung der Einnahmeseite hat zwei

    Ursachen:
    Als erste nenne ich: die verbesserte konjunkturelle Si-

    tuation und die geringere Arbeitslosigkeit. Das führt zu
    Mehreinnahmen im Jahr 2001 von 14 Milliarden DM.

    Zweitens. Man muss die enormen Geldzuflüsse auf-
    grund der Privatisierungen hinzufügen. Wenn sich die
    Konjunktur verbessert, dann rechnen sich die Regierun-
    gen das immer selbst zu. Das stimmt nur zu einem Teil.
    Ich zögere aber nicht zu sagen: Auch wir haben das ge-
    macht. Insoweit sei Ihnen der Bonus der guten Konjunk-
    tur gegönnt; zumal Sie eine Steuerreform verabschiedet
    haben, die für den Mittelstand zwar ganz gravierende
    Nachteile enthält und das Ziel der Steuervereinfachung
    verfehlt, die aber insgesamt so ist, wie es von der Großin-
    dustrie gewünscht wurde, und die alles in allem – ich sage
    das ausdrücklich: alles in allem – in die richtige Richtung
    geht.

    Der Rückgang der Arbeitslosigkeit – es handelt sich
    übrigens um einen sehr zögerlichen Rückgang – hat auch
    etwas mit der Konjunktur zu tun. Vor allem ist er ein Er-
    gebnis der demographischen Entwicklung.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Es geht um die Tatsache, dass aus dem Erwerbsleben al-
    tersbedingt mehr Arbeitnehmer ausscheiden als Berufsan-
    fänger in das Berufsleben eintreten. Der Saldo ist also ne-
    gativ. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entlastet den
    Haushalt 2001.

    Ich möchte an dieser Stelle auf eine besondere, und
    zwar hausgemachte, Gefahr hinweisen. Sie liegt in der
    mangelnden Flexibilität unseres Arbeitsrechts. Man-
    gelnde Flexibilität besteht im Arbeitszeitrecht, im Kündi-
    gungsrecht und im Tarifvertragsrecht. Ich erinnere zum
    Beispiel an die unselige Bestimmung, dass Arbeitgeber
    und Arbeitnehmer in den Betrieben nicht das individuell
    regeln dürfen, was regelmäßig Bestandteil von Tarifver-
    trägen ist. Mit anderen Worten: Was im Tarifvertrag steht,
    kann individuell nicht mehr anders geregelt werden.
    Wenn dies in der Bundesrepublik Deutschland so bleibt,
    sehe ich enorme Gefahren für unsere konjunkturelle Ent-
    wicklung und auch für unsere Wettbewerbsfähigkeit im
    internationalen Vergleich.

    Nachdem wir mit der Steuerreform einigermaßen rü-
    bergekommen sind und sich auch bei der Rente etwas ab-
    zeichnet – beim Thema Gesundheit tun wir uns nach wie
    vor schwer –, ist die Flexibilisierung des Arbeitsrechtes
    der entscheidende Reformpunkt in der Bundesrepublik
    Deutschland.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Die rot-grüne Koalition wagt sich an diesen Punkt nicht
    heran. Wenn wir aber an ihn nicht herangehen, wird das
    zum Nachteil der Arbeitsplätze sein. Das hat man irgend-
    wie begriffen und deshalb wird nun ein Gesetzentwurf
    über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverhältnisse ge-

    macht. Das ist eine Verschlimmbesserung des bestehen-
    den Rechts. Es kann nicht angehen, dass der Arbeitgeber,
    das Unternehmen schutzlos gemacht wird, während der
    Arbeitnehmer nahezu um jeden Preis Teilzeitarbeit, die
    wir ja alle wollen, begehren kann. Das führt zu mangeln-
    der Flexibilität der Unternehmen; das führt dazu, dass
    „teilzeitverdächtige“ Personengruppen, vor allem Frauen,
    überhaupt nicht mehr eingestellt werden. Sie haben einen
    schlimmen Gesetzentwurf gemacht, der der notwendigen
    Flexibilisierung entgegenwirkt.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was Sie sich in Ihrem Haushalt nicht zurechnen lassen
    können, ist der Milliardensegen aus der Privatisierung
    und dem Lizenzverkauf. Meine Damen und Herren,
    diese Erlöse beruhen zum großen Teil auf Reformen, die
    Sie leidenschaftlich bekämpft und manchmal auch über
    Jahre verzögert haben. Welch ein Geschrei gab es hier im
    Deutschen Bundestag und bei den Gewerkschaften
    draußen, als es um die Privatisierung der „alten Tante“
    Deutsche Bundespost ging! Was wäre denn, wenn nicht
    die Zuflüsse aus dem Börsengang der Telekom oder aus
    der Versteigerung der UMTS-Lizenzen kämen? Herr
    Eichel, diese Zuflüsse haben Ihnen eine enorme Entlas-
    tung gebracht; das können Sie nicht in Abrede stellen. Ich
    sage ja auch gar nicht, dass Sie das Geld falsch verwen-
    den, indem Sie es in den Schuldenabbau stecken. Aber
    diese Entlastung ist aus Reformen gekommen, die wir ge-
    macht und die Sie leidenschaftlich bekämpft haben.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Das gilt auch für die Zuflüsse, die jetzt aus der gelben Post
    und vielen anderen Privatisierungsvorhaben kommen
    werden.

    Meine Damen und Herren, dass Sie diese Mittel zum
    Schuldenabbau verwenden, bringt Zinsersparnisse. Mit
    diesen Zinsersparnissen können Sie in den Bereichen
    Wissenschaft, Verkehr und Bildung etwas tun. Das ist
    grundsätzlich okay, auch wenn wir – darüber werden wir
    noch am Freitag sprechen – ein paar Akzente anders set-
    zen wollen. Die richtigen Bereiche sind das jedenfalls
    schon, gar keine Frage.

    Nicht zuletzt – das muss ich nun auch ansprechen –
    profitiert die Einnahmeseite von der unseligen Erhöhung
    der Mineralölsteuer und der Gassteuer sowie von der Ein-
    führung der Stromsteuer. Sie fassen diese Steuererhöhun-
    gen und diese neue Steuer unter dem Begriff Ökosteuer
    zusammen. Im Jahre 2001 werden Sie nach Realisierung
    der dritten Stufe Einnahmen in Höhe von 22,3 Milliar-
    den DM haben. Immer wieder muss gesagt werden – das
    gehört in diese Debatte, weil es die Einnahmeseite des
    Haushalts berührt –, dass diese Steuer nichts mit „Öko“ zu
    tun hat, weil die Hauptverursacher, unter anderem die In-
    dustrie, von der Steuer ausgenommen worden sind. Das
    ist zwar mit Blick auf die Arbeitsplätze richtig, mit Blick
    auf die Begründung dieser Steuer aber lächerlich und ab-
    surd. Diese unselige Ökosteuer bezeichnet der Finanzmi-
    nister sehr gern als durchlaufenden Posten, der gewisser-
    maßen so, wie er hereinkommt, weiter an die Rentenkassen
    geht. Jedes Kind, jeder Laie weiß, dass eine so geartete
    Zurechnung von Einnahme- und Ausgabepositionen in




    Dr. Günter Rexrodt
    13070


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    einem öffentlichen Haushalt gar nicht erfolgen darf. Des-
    halb bleibe ich dabei: Die Ökosteuer ist schlicht der Ge-
    genposten dafür, dass Sie, Herr Eichel, auf der Ausgaben-
    seite nicht zurechtkommen. Für den Verbraucher stellt das
    Ganze ohnehin nur eine Abzockerei dar.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Völliger Unsinn!)


    Sie haben auf der Ausgabeseite Ihre Schularbeiten
    nicht gemacht. Den Leuten werden die paar Mark, die sie
    im Zuge der ersten Stufe der Steuerreform mehr bekamen,
    durch die Ökosteuer wieder abgenommen, mehr noch:
    Selbst diejenigen, die nichts herausbekamen, die Rentner,
    die Sozialhilfeempfänger, die Arbeitslosen und die
    BAföG-Empfänger, werden kräftig zur Kasse gebeten.
    Eine feine Politik ist das.


    (Adolf Roth [Gießen] [CDU/CSU]: Das ist die neue Gerechtigkeit!)


    Hätten wir das so gemacht, dann hätten Sie auf die Trä-
    nendrüse gedrückt.


    (Zuruf von der SPD: Was machen Sie denn?)

    Alle Leute, die im sozialen Bereich arbeiten – das sind
    viele in Deutschland –, wären auf die Straße gegangen
    und hätten protestiert, wenn wir eine solch unselige Steuer
    eingeführt hätten.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Wo bleiben die Gewerkschaften?)


    So richtig durchhalten können Sie Ihre Politik auch
    nicht. Das merken Sie ja. Die Ölpreise sind gestiegen,
    diese Erhöhungen gibt der Markt an den Verbraucher wei-
    ter. Das ist ja eigentlich von Ihnen gewünscht, denn nur so
    lässt sich das Argument von der ökologischen Lenkungs-
    funktion dieser Steuer begründen. Die Preiserhöhungen
    sind also eigentlich gewollt. Oder wollte man sie doch
    nicht? Es ist jedenfalls eng für Sie geworden. So gibt es
    nun für einen Teil der Betroffenen einen Heizkostenzu-
    schuss und vielleicht wird auch noch eine Entfernungs-
    pauschale eingeführt.

    Es ist der Fluch der bösen Tat, dass Böses sie gebären
    muss. – Nun haben wir wütende Verbraucher, ungehaltene
    Länder und wieder einmal zusätzlichen Aufwand und zu-
    sätzliche Bürokratie. Wenn die Leute aus den Weih-
    nachtsferien nach Hause fahren und noch einmal sieben
    Pfennig pro Liter mehr bezahlen müssen, weil die Ideolo-
    gen das so gewollt haben, werden Ihnen die gar nicht
    weihnachtlichen Verwünschungen in den Ohren klingen.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Erst recht werden die Leute, wenn sie nach der Heizperi-
    ode im Mai/Juni ihre Abrechnungen über Heiz- und
    Stromkosten und was sonst noch alles bekommen, die
    paar Mark, die sie im Zuge der ersten Stufe der Steuerre-
    form bekommen haben, längst vergessen haben. Sie wer-
    den Ärger bekommen. Den haben Sie dann auch verdient.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Nun zur Ausgabeseite des Haushaltes: Dort liegt die
    eigentliche Herausforderung – ich habe es schon gesagt.
    Der Finanzminister sagt, es werde gespart. Das haben im
    Übrigen alle Finanzminister gesagt. Bemerkenswert ist
    doch eines: Während die Ausgaben des Bundes unter
    Theo Waigel im Zeitraum von 1995 bis 1998 um rund
    30 Milliarden DM gesenkt werden konnten, bleibt das
    Ausgabevolumen in den Jahren 2000 und 2001 in etwa
    konstant, um dann wieder kräftig anzusteigen. Der ei-
    gentliche Kraftakt, der Einstieg in die Konsolidierung,
    wurde schon in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre unter
    sehr viel schwierigeren Zeitumständen, weil wir sehr viel
    näher am Zeitpunkt der Wiedervereinigung waren, voll-
    zogen.

    Nach Ihren Prognosen werden die Ausgaben im Bun-
    deshaushalt im Jahre 2004 erstmals über einer halben Bil-
    lion DM liegen. Der Finanzminister bagatellisiert das. Er
    sagt, der Anstieg bei den Ausgaben bewege sich innerhalb
    der Inflationsrate und deshalb sei das eigentlich gar kein
    Anstieg. Ich sage Ihnen, Herr Eichel: Das ist eine falsche
    Betrachtungsweise.


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [F.D.P.])

    Ich will nicht Erbsen zählen, aber es kommt darauf an, bei
    der Konsolidierung der Staatsfinanzen nicht einseitig auf
    die Einnahmeseite zu setzen. Es muss auch die Ausgabe-
    seite angegangen werden. Das haben Sie nicht getan.
    Darin liegt das Manko dieses Haushalts.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU – Hans Eichel, Bundesminister: Das ist unglaublich!)


    Ein anderer Strukturfehler ist das verheerende Miss-
    verhältnis zwischen investiven und konsumtiven Aus-
    gaben. Die konsumtiven Ausgaben wachsen ständig
    weiter, eine Trendwende ist nicht in Sicht. Die Investiti-
    onsquote wird 2004 auf das historische Tief von 10,4 Pro-
    zent gesunken sein. Herr Kollege Wagner, ich weiß sehr
    wohl, dass die Unterscheidung von investiven und kon-
    sumtiven Ausgaben schwierig ist. Darüber können wir
    diskutieren. Aber auch wir sind auf der Basis der Abgren-
    zung und Zurechnung gemessen worden, wie sie im Mo-
    ment vorgenommen wird, mit all den damit verbundenen
    technischen oder administrativen Schwierigkeiten.

    Die Leistungen des Bundes an die Rentenversiche-
    rung steigen überproportional. Im Jahre 2001 wird es eine
    Steigerung von 127 Milliarden auf 137 Milliarden DM
    geben. Eine Rentenreform ist längst überfällig. Ich muss
    zugeben: Herr Riester hat in den letzten Monaten einiges
    gelernt.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Da war viel nötig!)


    Es wäre uns allen aber viel Ärger erspart geblieben, wenn
    die demographische Komponente, die wir eingeführt ha-
    ben, nicht abgeschafft worden wäre, um sie jetzt wieder
    einzuführen. Sie hätten auch gut daran getan, die Vorstel-
    lungen gerade meiner Partei zur Förderung der privaten
    Vorsorge sehr viel früher zu übernehmen. Der Lernpro-
    zess hat uns allen viel Ärger und Ihnen – das ist auch be-
    rechtigt – sehr viel Verdruss eingebracht.




    Dr. Günter Rexrodt

    13071


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ein Hauptübel der Sozialausgaben liegt darin, dass die
    Bundesanstalt für Arbeit als Verschiebebahnhof für fi-
    nanzpolitische Manöver genutzt wird. Riesige Ausgabe-
    volumina, zum Beispiel für das Programm zum Abbau der
    Jugendarbeitslosigkeit und für Strukturanpassungsmaß-
    nahmen, werden jetzt aus dem Haushalt der Bundesanstalt
    und nicht mehr aus dem Haushalt des Arbeitsministeri-
    ums bezahlt. Das hat tief greifende Konsequenzen. Die
    Regierung begibt sich der Möglichkeit, die Beiträge zur
    Arbeitslosenversicherung angesichts geringerer Arbeits-
    losigkeit zu senken. Im Koalitionsvertrag noch konnte
    man lesen: Senkung der Quote der Sozialbeiträge auf un-
    ter 40 Prozent. Eine Politik, die falsche Maßnahmen wei-
    ter finanziert und Ausgaben nur verschiebt, bringt unser
    Land um die Möglichkeit, einen für die Wettbewerbs-
    fähigkeit der gesamten Wirtschaft wichtigen Reform-
    schritt einzuleiten, nämlich der Senkung der Beiträge der
    Arbeitslosenversicherung. Da gehen Sie nicht heran.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Mit Blick auf meine verbliebene Redezeit will ich das

    Thema Verkehrspolitik nicht allgemein anschneiden. In
    diesem Bereich ist eine Menge gemacht und auch finan-
    ziell zugelegt worden. Ich möchte aber zu dem Thema
    Bahn, das mich umtreibt und zu dem das letzte Wort noch
    nicht gesprochen ist, eine Bemerkung machen.

    Ich sage Ihnen und dem ganzen Hause – auch wir wa-
    ren in diesem Punkt nicht konsequent genug; das muss ich
    meinen Freunden sagen –:


    (Jörg-Otto Spiller [SPD]: Das stimmt! – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Endlich mal ein bisschen Selbsterkenntnis!)


    Ohne Trennung von Netz und Betrieb ist die Bahn ein
    Fass ohne Boden.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Sie werden die Probleme nicht lösen, wenn Netz und Be-
    trieb nicht getrennt werden. Es muss Geld ins Netz ge-
    steckt werden – auch vom Bund. Aber diese finanzielle
    Unterstützung muss berechenbar und überschaubar sein.
    Wenn Sie Netz und Betrieb zusammenlassen, ist es ein
    Fass ohne Boden. Die Bahn würde auf diese Weise nie
    wettbewerbsfähig werden und die Menschen würden sich
    weiterhin ärgern.

    Es mag zwar nicht Ihren ethischen Grundvorstellungen
    entsprechen, aber die Erfahrungen insbesondere des letz-
    ten Jahrzehnts haben uns gelehrt: Es geht nur mit Wettbe-
    werb. Er muss endlich auch im Bereich der Schiene – wie
    schon im Bereich der Telekommunikation – eingeführt
    werden. Nur so bekommen wir die Probleme der Bahn in
    den Griff. Diese große Reform steht in der Bundesrepu-
    blik Deutschland noch aus. Keiner von Ihnen spricht die-
    sen Reformbedarf an, nur wir, die F.D.P, tun dies.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Wenn Sie am Ende diese Reform doch machen, dann sa-
    gen Sie aber nicht, Sie seien die großen Reformer gewe-
    sen. Wir waren es, die Sie in diese Richtung getrieben ha-
    ben, zu der es keine Alternative gibt.

    Der Präsident mahnt mich zu Recht, meine Rede zu be-
    enden. Ich will Ihnen zum Schluss sagen, Herr Eichel: Der
    Abbau der Schulden und damit die Konsolidierung sind in
    Ordnung. Sie haben das Glück, dass die Konjunktur läuft
    und dass es Privatisierungserlöse gibt. Aber die eigentli-
    che, die schwierige Aufgabe eines Finanzministers, an die
    Struktur der Ausgabenpolitik zu gehen, um Vorsorge für
    eine Zeit zu treffen, in der die Einnahmen nicht mehr so
    ergiebig sind, haben Sie nicht erfüllt. Wir werden Sie und
    die rot-grüne Koalition daran messen, ob Sie dies schaf-
    fen.

    Danke.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)