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ID1413501500

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    Nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeordneten Rainer Funke, Dr. Christian Schwarz-Schilling und Gunnar Uldall sowie des Vizepräsidenten Dr. Hermann Otto Solms 13023 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 13023 B Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 13023 D Geänderte Ausschussüberweisung . . . . . . . . . 13023 D Tagesordnungspunkt I: Eidesleistung des Bundesministers für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen . . . 13024 A Präsident Wolfgang Thierse . . . . . . . . . . . . . . 13024 B Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 13024 B Tagesordnungspunkt II: a) Abgabe einer Regierungserklärung zum bevorstehenden Europäischen Rat in Nizza vom 7. bis 9. Dezember 2000 13024 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union – zu dem Antrag der Abgeordneten Günter Gloser, Hermann Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Christian Sterzing, Ulrike Höfken, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europäischer Rat in Feira – Eu- ropa entschlossen voranbringen – zu dem Antrag der Abgeordneten Peter Hintze, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/ CSU: Innere Reform der Europä- ischen Union – Stand der Regie- rungskonferenz – Stabilität des Euro – Haltung zu Österreich – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Haussmann, Hildebrecht Braun (Augsburg), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion F.D.P.: Mutige EU-Reform als Vorausset- zung für eine erfolgreiche Erweite- rung (Drucksachen 14/3514, 14/3377, 14/3522, 14/4457) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13024 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union – zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Jürgen Meyer (Ulm), Joachim Poß, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Claudia Roth (Augsburg), Christian Sterzing, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur vereinbarten Debatte zur EU- Grundrechte-Charta – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Peter Hintze, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion CDU/CSU: Entwurf der Charta der Grundrechte der Euro- päischen Union Plenarprotokoll 14/135 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 135. Sitzung Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 I n h a l t : – zu dem Antrag der Abgeordneten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Ina Albowitz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Europäische Grundrechte-Charta als Eckstein einer europäischen Verfassung (Drucksachen 14/4269, 14/4246, 14/4253, 14/4584) . . . . . . . . . . . . . . . . 13025 A d) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union – zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu den Ergebnissen der Sondertagung des Europäischen Rates vom 23./ 24. März 2000 in Lissabon – zu dem Entschließungsantrag der Fraktion CDU/CSU zu der Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu den Ergebnissen der Sonderta- gung des Europäischen Rates vom 23./24. März 2000 in Lissabon (Drucksachen 14/3099, 14/3101, 14/3903) 13025A e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union zu dem Antrag der Fraktion CDU/CSU: Regierungs- konferenz 2000 und Osterweiterung – Herausforderungen für die Euro- päische Union an der Schwelle zum neuen Millennium (Drucksachen 14/2233, 14/3472) . . . . 13025 B f) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Haussmann, Hildebrecht Braun (Augsburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Beziehungen zu Österreich normali- sieren (Drucksachen 14/3187, 14/4323) . . . . 13025 B g) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gehrcke, Dr. Gregor Gysi, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion PDS: Die Europäische Union als Zivilmacht ausbauen (Drucksache 14/4653) . . . . . . . . . . . . . 13025 C h) Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus Grehn, Uwe Hiksch, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion PDS: Für eine verbindliche und erweiterbare Euro- päische Charta der Grundrechte (Drucksache 14/4654) . . . . . . . . . . . . . 13025 C i) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: 60. Bericht der Bundesregierung über die Integration der Bundesrepu- blik Deutschland in die Europäische Union (Berichtszeitraum: 1. Januar bis 31. Dezember 1999) (Drucksache 14/3434 [neu]) . . . . . . . . 13025 D j) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über die Anwendung des Subsidiaritätsprinzips im Jahr 1999 (Subsidiaritätsbericht 1999) (Drucksache 14/4017) . . . . . . . . . . . . . 13026 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Peter Hintze, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Der Europäische Rat von Nizza muss zum Erfolg für Eu- ropa werden (Drucksache 14/4732) . . . . . . . . . . . . . . . 13026 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, Heinrich Fink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS: Klarheit des Begriffs Mensch in EU-Grundrechte-Charta si- chern und Menschenwürde umfassend gewährleisten (Drucksache 14/4720) . . . . . . . . . . . . . . . 13026 A Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 13026 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13031 D Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 13036 C Dr. Helmut Haussmann F.D.P. . . . . . . . . . . . . 13040 A Uwe Hiksch PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13041 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13043 B Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13046 B Christian Sterzing BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13049 A Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. . 13050 B Hans-Ulrich Klose SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13051 B Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13053 B Michael Roth (Heringen) SPD . . . . . . . . . . . 13055 C Tagesordnungspunkt III: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000II deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . 13058 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) 13058 D Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 14/4501, 14/4521) . . . . . . . 13059 A Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 14/4502, 14/4521) . . . . . . . 13059 B Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 14/4503, 14/4521) . . . . . . . 13059 B Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 14/4508, 14/4521) . . . . . . . 13059 C in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 14/4519) . . . . . . . . . . . . . . . 13059 C in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 14/4520) . . . . . . . . . . . . . . . 13059 C in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 14/4521) . . . . . . . . . . . . . . . 13059 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 13060 A Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . 13064 B Dr. Günter Rexrodt F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . 13069 A Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13072 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13075 A Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13078 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 13080 A Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 13086 D Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13090 C Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU . . . . . . . . 13091 B Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . 13092 D Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13093 B Dr. Barbara Höll PDS . . . . . . . . . . . . . . . 13093 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 13094 D Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13096 A Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . . . . . . . . 13097 C Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13098 D Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . 13099 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13101 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13101 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über das Verbot des Verfütterns, des innergemein- schaftlichen Verbringens und der Aus- fuhr bestimmter Futtermittel (Drucksache 14/6764) . . . . . . . . . . . . . . . 13104 B Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 14/4516, 14/4521) . . . . . . . 13104 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13104 D Antje-Marie Steen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13106 A Klaus Haupt F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13108 B Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13109 D Petra Bläss PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13111 A Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13112 A Antje-Marie Steen SPD . . . . . . . . . . . . . . 13112 C Christian Simmert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13114 B Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13115 C Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13116 C Ina Lenke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13117 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 14/4507, 14/4521) . . . . . . . 13120 A in Verbindung mit Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 III Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 14/4521) . . . . . . . . . . . . . . . 13120 A Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13120 B Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 13121 C Rainer Funke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13124 A Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13125 B Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13126 A Sabine Jünger PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13127 B Norbert Geis CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 13128 B Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13131 A Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 14/4506, 14/4521) . . . . . . . 13134 A in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung (Drucksachen 14/4000, 14/4302) . . . . . . . 13134 A Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13134 B Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13136 B Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 13137 C Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . 13139 B Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13140 B Ulla Jelpke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13143 C Günter Graf (Friesoythe) SPD . . . . . . . . . . . 13145 A Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13146 C Günter Graf (Friesoythe) SPD . . . . . . . . . 13147 C Gunter Weißgerber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 13149 A Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13150 C Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 13152 A Dr. Werner Hoyer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 13153 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13155 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13156 C Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Drucksachen 14/4512, 14/4521) . . . . . . . 13159 A Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13159 B Gerhard Rübenkönig SPD . . . . . . . . . . . . . . . 13161 C Horst Friedrich (Bayreuth) F.D.P. . . . . . . . . . 13163 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13166 A Christine Ostrowski PDS . . . . . . . . . . . . . . . 13167 C Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD . . . . . . . . . 13169 C Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . 13171 D Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13174 B Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . . . . . . . 13176 C Kurt Bodewig, Bundesminister BMVBW . . . 13178 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13181 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13183 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hubert Hüppe (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta der Grund- rechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13183 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Thomas Dörflinger, Norbert Barthle, Meinrad Belle, Klaus Bühler (Bruchsal), Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land), Hans-Joachim Fuchtel, Georg Gierisch, Peter Götz, Klaus Holetschek, Siegfried Hornung, Elmar Müller (Kirchheim), Erika Reinhardt, Klaus Riegert, Franz Romer, Kurt Rossmanith, Gerhard Scheu, Heinz Seiffert, Johannes Singhammer, Peter Weiß (Emmendingen), Ilse Aigner, Werner Wittlich, Dr. Gerd Müller, Susanne Jaffke, Helmut Heiderich und Aribert Wolf (alle CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13183 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Paul Laufs (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta der Grund- rechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13184 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000IV Anlage 5 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Koppelin (F.D.P.) zur Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion der CDU/CSU zu der zwei- ten Beratung des Entwurfs des Haushaltsge- setzes 2001 – Drucksachen 14/4000 Anlage, 14/4302, 14/4506, 14/4521, 14/4522, 14/4523; hier: Einzelplan 06 Kapitel 0602 Titel 882 14 – Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 14/4769) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13185 A Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Koppelin (F.D.P.) zur Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion der CDU/CSU zu der zwei- ten Beratung des Entwurfs des Haushaltsge- setzes 2001 – Drucksachen 14/4000 Anlage, 14/4302, 14/4506, 14/4521, 14/4522, 14/4523; hier: Einzelplan 06 Kapitel 0625 Titel 111 01– 041 – Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 14/4771) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13185 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 V Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 Bundesminister Kurt Bodewig 13181 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 Custode 13182 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 13183 (C) (D) (A) (B) Andres, Gerd SPD 28.11.2000 Balt, Monika PDS 28.11.2000 Dr. Blank, CDU/CSU 28.11.2000 Joseph-Theodor Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 28.11.2000 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 28.11.2000* Burchardt, Ursula SPD 28.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 28.11.2000 Griefahn, Monika SPD 28.11.2000 Haack (Extertal), SPD 28.11.2000 Karl-Hermann Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 28.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 28.11.2000 DIE GRÜNEN Kramme, Anette SPD 28.11.2000 Lehn, Waltraud SPD 28.11.2000 Leidinger, Robert SPD 28.11.2000 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 28.11.2000* Erich Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 28.11.2000 Müller (Berlin), PDS 28.11.2000 Manfred Pau, Petra PDS 28.11.2000 von Schmude, Michael CDU/CSU 28.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 28.11.2000 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2000 Reinhard Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ 28.11.2000 DIE GRÜNEN Westrich, Lydia SPD 28.11.2000 Wiese (Hannover), SPD 28.11.2000 Heino Wülfing, Elke CDU/CSU 28.11.2000 Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlungdes Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hubert Hüppe (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta derGrundrechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) Hubert Hüppe (CDU/CSU): So sehr ich grundsätzlich das Vorhaben einer Grundrechte-Charta der Europäischen Union begrüße, werde ich dennoch keinem Antrag zu- stimmen, der die jetzige Fassung der Charta gutheißt. Die Enquete-Kommission „Recht und Ethik der mo- dernen Medizin“, der ich als stellvertretender Vorsitzender angehöre, hat in ihrer 6. Sitzung am 3. Juli 2000 einver- nehmlich Formulierungsvorschläge für einzelne Artikel der Europäischen Grundrechte-Charta abgegeben. Dieses Votum, das ich teile, blieb in wesentlichen Punkten un- berücksichtigt. Meine Vorbehalte richten sich in erster Linie gegen die Verwendung des Begriffs „Person“ anstelle von „Mensch“ oder „jeder“. Die jetzige Formulierung, zu- mindest der deutschen Fassung, kann der These Vorschub leisten, dass nicht jeder Mensch auch eine Person mit Würde und Recht auf Leben sei. Wir dürfen es nicht zu- lassen, dass auch nur die Möglichkeit offengelassen bleibt, etwa Menschen mit geistigen Behinderungen oder Menschen im Wachkoma die Menschenrechte abzuspre- chen. Art. 3 des Entwurfs der Charta schließt nur das repro- duktive Klonen von Menschen aus und lässt das Klonen von Menschen zu anderen, etwa therapeutischen Zwe- cken offen. Ich halte das Klonen von Menschen an sich für mit der Menschenwürde unvereinbar, unabhängig von der mit dem Klonen verfolgten Zielsetzung. Doch ist insbe- sondere das therapeutische Klonen, bei dem ein mensch- licher Embryo zu fremdnützigen Zwecken geklont und anschließend zur Gewinnung embryonaler Stammzellen getötet wird, mit dem Konzept unteilbarer Menschen- würde unvereinbar. Die Europäische Grundrechte-Charta hätte die Chance geboten, unteilbare Menschenwürde und Menschenrechte in das Zentrum der weiteren europäischen Integration zu stellen. Da der vorliegende Entwurf dies nicht tut, muss ich ihn ablehnen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Thomas Dörflinger, Norbert Barthle, Meinrad Belle, Klaus Bühler (Bruchsal), Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land), Hans- entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Joachim Fuchtel, Georg Gierisch, Peter Götz, Klaus Holetschek, Siegfried Hornung, Elmar Müller (Kirchheim), Erika Reinhardt, Klaus Riegert, Franz Romer, Kurt Rossmanith, Gerhard Scheu, Heinz Seiffert, Johannes Singhammer, Peter Weiß (Emmendingen), Ilse Aigner, Werner Wittlich, Dr. Gerd Müller, Susanne Jaffke, Helmut Heidrich und Aribert Wolf (alle CDU/CSU) zurAbstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) Wir begrüßen grundsätzlich den vorliegenden Entwurf der Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Charta zukünftig ein elementarer Bestandteil eines zu schaffenden europä- ischen Verfassungsvertrags sein soll, legen wir bei unse- rer Zustimmung zum Antrag der CDU/CSU-Bundestags- fraktion Wert auf folgende Feststellungen: Erstens. Die in Art. 1 der Charta garantierte Würde des Menschen darf durch den in den Folgeartikeln verwand- ten Begriff „Person“ keine Einschränkung erfahren. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion in der Rechtswissen- schaft (zum Beispiel bei Peter Singer) ist bei der Schaf- fung eines europäischen Verfassungsvertrags durchgän- gig der Begriff „Mensch“ zu verwenden. Zweitens. Wir bedauern, dass die Familie als kleinste Zelle, in der soziale Kompetenz erworben wird, keinen besonderen Schutz durch die EU-Grundrechte Charta ge- nießt. Wir bedauern zudem, dass in Art. 3 das reproduk- tive Klonen von Menschen, nicht aber das Klonen von Menschen uneingeschränkt unter Verbot gestellt wurde. Hierdurch hätte angesichts der Diskussion um die Hu- mangenetik ein wichtiges politisches Signal gesetzt wer- den können. Drittens. Eine Aufnahme der in der Charta festgelegten Grundrechte in EU-Recht erfordert vorab und unbedingt eine klare Begründung und Abgrenzung der Kompeten- zen von Union und Mitgliedstaaten. Diese klare Abgren- zung der Kompetenzen hat zeitlich vor der Schaffung eines europäischen Verfassungsvertrages zu erfolgen. Viertens. Die Festlegung von Leistungsansprüchen in Bereichen, die auch weiterhin in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten gehören, erachten wir nicht für sinnvoll. Sie provoziert eine nicht wünschenswerte Kompetenz- erweiterung der EU zulasten der Mitgliedstaaten. Es ist vor der Erarbeitung eines europäischen Verfassungsver- trages sicherzustellen, dass auf Gemeinschaftsebene nur solche Rechte einklagbar sind, die unstreitig in den Kom- petenzbereich der Union fallen. Fünftens. Bei der Schaffung eines europäischen Ver- fassungsvertrages ist dafür Sorge zu tragen, dass die EU ihren Bürgerinnen und Bürgern das Recht einräumt, ihre örtlichen Angelegenheiten mithilfe kommunaler Gebiets- körperschaften, die mit demokratisch legitimierten Be- schlussfassungsorganen und weitgehender Autonomie in Befugnissen und Finanzen ausgestattet sind, selbst zu gestalten. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Paul Laufs (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Entwurf der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Drucksache 14/4246) Dr. Paul Laufs (CDU/CSU): Wir begrüßen grundsätz- lich den vorliegenden Entwurf der Charta der Grund- rechte der Europäischen Union. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Charta zukünftig ein elementarer Be- standteil eines zu schaffenden europäischen Verfassungs- vertrags sein soll, legen wir bei unserer Zustimmung zum Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wert auf fol- gende Feststellungen: Erstens. Die in Art. 1 der Charta garantierte Würde des Menschen darf durch den in den Folgeartikeln verwand- ten Begriff „Person“ keine Einschränkung erfahren. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion in der Rechtswissen- schaft (zum Beispiel bei Peter Singer) ist bei der Schaf- fung eines europäischen Verfassungsvertrags durchgän- gig der Begriff „Mensch“ zu verwenden. Zweitens. Wir bedauern, dass die Familie als kleinste Zelle, in der soziale Kompetenz erworben wird, keinen besonderen Schutz durch die EU-Grundrechte-Charta ge- nießt. Wir bedauern zudem, dass im Art. 3 das reproduk- tive Klonen von Menschen, nicht aber das Klonen von Menschen uneingeschränkt unter Verbot gestellt wurde. Hierdurch hätte angesichts der Diskussion um die Hu- mangenetik ein wichtiges politisches Signal gesetzt wer- den können. Drittens. Eine Aufnahme der in der Charta festgeleg- ten Grundrechte sowie der weitgefassten Staatsziele und Programmsätze in EU-Recht erfordert vorab und unbe- dingt eine klare Begründung und Abgrenzung der Kom- petenzen von Union und Mitgliedstaaten. Diese klare Ab- grenzung der Kompetenzen hat zeitlich vor der Schaffung eines europäischen Verfassungsvertrages zu erfolgen. Viertens. Die Festlegung von Leistungsansprüchen in Bereichen, die auch weiterhin in die Zuständigkeit der Mitliedstaaten gehören, erachten wir nicht für sinnvoll. Sie provoziert eine nicht wünschenswerte Kompetenzer- weiterung der EU zulasten der Mitgliedstaaten. Es ist vor der Erarbeitung eines europäischen Verfasssungsvertra- ges sicherzustellen, dass auf Gemeinschaftsebene nur sol- che Rechte einklagbar sind, die unstreitig in den Kompe- tenzbereich der Union fallen. Fünftens. Bei der Schaffung eines europäischen Ver- fassungsvertrages ist dafür Sorge zu tragen, dass die EU ihren Bürgerinnen und Bürgern das Recht einräumt, ihre örtlichen Angelegenheiten mithilfe kommunaler Gebiets- körperschaften, die mit demokratisch-legitimierten Be- schlussfassungsorganen und weitgehender Autonomie in Befugnissen und Finanzen ausgestattet sind, selbst zu gestalten. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 200013184 (C) (D) (A) (B) Anlage 5 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Koppelin (F.D.P.) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 2001 – Drucksachen 14/4000 Anlage, 14/4302, 14/4506, 14/451, 14/4521, 14/4522, 14/4523; hier: Einzel- plan 06 Kapitel 0602 Titel 882 14 – Geschäftsbe- reich des Bundesministers des Innern (Drucksa- che 14/4769) Das Votum meiner Fraktion lautet Nein. Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Koppelin (F.D.P.) Zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetztes 2001 – Drucksachen 14/4000 Anlage, 14/4302, 14/4506, 14/4521, 14/4522, 14/4523; hier: Einzelplan 06 Kapitel 0625 Titel 111 01-041 – Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 14/4771) Das Votum meiner Fraktion lautet Ja. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 135. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. November 2000 13185 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Hintze


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr
    geehrten Damen und Herren! Wir haben gerade im Ple-
    num lange gerätselt, warum Herr Poß hier für die Sozial-
    demokraten spricht. Wir haben nach längerem Nachden-
    ken den Grund gefunden: Die Sozialdemokraten haben
    jemanden gesucht, der es nicht besser macht als der Bun-
    deskanzler. Das ist Herrn Poß heute gelungen; das können
    wir bestätigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Michael Roth [Heringen] [SPD]: Was Sie machen, ist auch nicht besser als das, was Ihr Fraktionsvorsitzender macht! – Gernot Erler [SPD]: Er ist einfach zuständig! Das muss man wissen!)


    Der Bundesaußenminister hat heute leider keine Aus-
    kunft darüber gegeben, ob er bei den Sitzungen der Re-

    gierungskonferenz gefehlt hat. Vielleicht sagt uns das ja
    noch ein anderer Vertreter der Regierung. Stattdessen hat
    er dem Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU vorgehal-
    ten, in den USA, in Frankreich und in Tschechien gebe es
    keine Leitkulturdebatte wie in Deutschland. Warum gibt
    es in den USA, in Frankreich und in Tschechien keine sol-
    che Debatte?


    (Gernot Erler [SPD]: Weil die keinen Merz haben!)


    Es gibt dort keine solche Debatte, weil das, was Friedrich
    Merz angesprochen hat, in den von Ihnen zitierten Ländern
    eine blanke Selbstverständlichkeit ist und es dort keine sol-
    chen hysterischen Reaktionen wie hier in Deutschland gibt,
    wenn man eine solche Selbstverständlichkeit ausspricht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dann hat der Bundesaußenminister hier die Unterstüt-

    zung der Opposition für die Regierungskonferenz einge-
    fordert. Zuhören hätte geholfen. Der Fraktionsvorsitzende
    der CDU/CSU hat heute – auch Herr Haussmann hat das
    für die F.D.P. getan und ich wiederhole das gerne – gesagt,
    dass die Opposition die Bundesregierung hinsichtlich der
    anstehenden Verhandlungen in allen Punkten, die der Herr
    Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung angespro-
    chen hat – ob es um die verstärkte Zusammenarbeit, um
    die Neugewichtung der Stimmen im Rat, um die Stärkung
    der Kommission, um das Europäische Parlament oder um
    die Osterweiterung geht –, unterstützt. Hier wird ein Po-
    panz aufgebaut, wenn dem Fraktionsvorsitzenden unter-
    stellt wird, er habe das nicht gemacht. Man hat nicht zu-
    gehört!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Gernot Erler [SPD]: Es fehlte die Leidenschaft, Herr Kollege!)


    – Jetzt bleiben Sie mal einen Moment ruhig.
    Was wir – wie ich finde, zu Recht – kritisieren, ist die

    Differenz zwischen den richtigen Worten und den erleb-
    baren Taten. Da machen wir uns Sorgen und die sprechen
    wir hier an.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Unsere Sorge ist, dass die Europäische Union – unter

    Mitverantwortung dieser rot-grünen Bundesregierung –
    in den letzten zwei Jahren in wichtigen Feldern an Hand-
    lungsfähigkeit verloren hat. Die Beitrittsverhandlungen
    verlaufen ausgesprochen schleppend. Formal hat das
    natürlich die Kommission, de facto die französische Prä-
    sidentschaft, zu verantworten. Aber wir sind bei diesen
    Verhandlungen ein wichtiger Partner. Die Agenda 2000,
    hier in Berlin groß gefeiert, war ein ziemlich bröckeliger
    Kompromiss auf einem ziemlich niedrigen Niveau. Das
    Ergebnis von Nizza steht auf des Messers Schneide.

    Nun habe ich der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“
    – Helmut Kohl hat immer gesagt, wir sollen den „Spiegel“
    nicht so ernst nehmen; aber ab und zu muss man doch ein-
    mal hineinschauen – entnommen, dass Bundeskanzler
    Schröder in Deutschland alles hat stehen und liegen
    lassen – der Kulturstaatsminister ist ihm inzwischen ab-




    Joachim Poß
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    (C)



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    (B)


    handen gekommen –, um die Regierungskonferenz von
    Nizza doch noch vor dem Scheitern zu bewahren.


    (Gernot Erler [SPD]: Das nenne ich Leidenschaft! – Joachim Poß [SPD]: Leidenschaft zur Sache!)


    Ich finde das ja richtig. Herr Bundeskanzler, das ist eine
    gute Aktivität.

    Die Frage, die wir uns mit Blick auf die letzten zwei
    Jahre Ihres Regierungswirkens stellen, ist, ob diese Akti-
    vität möglicherweise etwas zu spät kommt und ob nicht
    zu viel Zeit verspielt wurde.


    (Gernot Erler [SPD]: Nein, nein! Das ist nicht so! – Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Das ist der Punkt!)


    Ich habe soeben voller Freude wahrgenommen, dass Sie
    gesagt haben, Sie hätten mit Bundeskanzler Schüssel im
    Hinblick auf den Gipfel in Nizza Vereinbarungen getrof-
    fen. Es ist für uns eine große Freude, dass Österreich
    trotz der Demütigungen, die es erlebt hat, zu uns steht und
    dem Gipfel von Nizza zum Erfolg verhelfen will.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Aber war es denn nötig, mit Österreich derart herumzu-
    hakeln, einen solchen Krampf zu veranstalten und da-
    durch so viel Energie zu vergeuden?

    Die Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich
    ist ein schwieriges und kompliziertes Thema; ich weiß
    das. Ich stelle hier ausdrücklich fest: Wir nehmen den
    Bundesaußenminister in Schutz, wenn er von politisch
    Verantwortlichen unseres großen Nachbarn in einer nicht
    akzeptablen Weise verbal angegangen wird.


    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: So weit darf es gar nicht kommen!)


    Aber natürlich ist es eine zentrale Aufgabe der deutschen
    Politik, das deutsch-französische Verhältnis in Ordnung
    zu halten und es gar nicht erst so weit kommen zu lassen,
    wie dies heute der Fall ist. Wir müssen den früheren
    Regierungen, zum Beispiel der Regierung unter Helmut
    Kohl, deutlich bescheinigen, dass auf diesem Gebiet eine
    erfolgreiche Politik gemacht worden ist. Die jetzige Form
    der Beziehungen stört uns alle. Auch das Gegeneinander
    von Großen und Kleinen ist keine gute Sache.

    Nun rennt also der Bundeskanzler durch Europa und
    versucht zu reparieren; das ist gut. Aber anders als in dem
    Film „Lola rennt“, in dem die Handlung immer wieder
    neu einsetzt, bis die Akteure die Sache am Ende in Ord-
    nung gebracht haben


    (Gernot Erler [SPD]: Haben Sie den gesehen, Herr Kollege?)


    – allerdings –, gibt es hier diese Chance nicht. Auf dem
    Gipfel in Nizza muss man, Herr Bundeskanzler, zu einem
    ordentlichen Ergebnis kommen. Was die inhaltlichen
    Punkte angeht – ich wiederhole das –, haben Sie die Un-
    terstützung der CDU/CSU-Fraktion. Wenn der Bundes-
    außenminister dem Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU

    zugehört hätte, hätte er das seiner Rede klar entnehmen
    können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Beim Betreten des Reichstagsgebäudes fragte mich

    heute ein Reporter von n-tv, woran es eigentlich liege,
    dass trotz der großen Bedeutung des Europathemas die öf-
    fentliche Aufmerksamkeit für dieses Thema so gering
    sei. Ich bin der Überzeugung, dass der Gipfel von Nizza
    einen Beitrag dazu leisten kann, auch in diesen wichtigen
    Fragen eine größere europäische Öffentlichkeit herzustel-
    len und die Aufmerksamkeit zu steigern, und zwar dann,
    wenn es uns auf der Regierungskonferenz gelingt, die
    Entscheidungsprozesse transparenter zu machen und die
    Verantwortlichkeiten eindeutiger zu gestalten. Was die
    Menschen beschwert, ist, dass sie ein Europaparlament
    wählen und dann keinen Zusammenhang mehr zwischen
    ihrer Wahlentscheidung und den auf europäischer Ebene
    getroffenen politischen Entscheidungen erkennen. Denn
    es gibt auf der europäischen Ebene keine klare Trennung
    von Exekutive und Legislative. Da hören die Menschen
    etwas von einem Ministerrat, der zugleich eine Art Parla-
    ment und ein Exekutivorgan darstellt. Es ist nicht klar,
    wer eigentlich für was zuständig ist.

    Auch das so wichtige Thema BSE, das die Menschen
    im Moment sehr beschäftigt und ihnen große Sorgen be-
    reitet – Friedrich Merz hat es angesprochen –, können wir
    nicht allein angehen; das ist eindeutig. Im Gegenteil: Die-
    ses Thema ist eine Herausforderung für die europäische
    Politik, und zwar in zweifacher Weise: Zum einen sollten
    wir sagen, dass BSE eine große Bedrohung für die Tiere
    und möglicherweise auch für die Menschheit ist, die wir
    gemeinsam angehen müssen. Zum anderen müssen wir
    unsere Institutionen und Verfahren daraufhin überprüfen,
    ob sie für die Bewältigung dieses Problems tauglich sind.
    Das ist eine ganz wichtige Angelegenheit.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Übrigens, nebenbei festgestellt: In der Kette der letzten

    vielen Ministerrücktritte – es wurden ja der Verkehrsmi-
    nister und der Kulturstaatsminister ausgewechselt – habe
    ich einen in der Tat vermisst: Der Minister, der wirklich
    ausgewechselt gehörte, ist der Landwirtschaftsminister.
    Dessen Pirouetten in den letzten Wochen und Tagen wa-
    ren abenteuerlich!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. – Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Wie heißt denn der? – Gernot Erler [SPD]: Das gehört aber nicht zu Nizza, Herr Kollege! – Weitere Zurufe von der SPD)


    Zur Struktur von Europa ist zu sagen: Wir haben ei-
    nen Gesundheitsministerrat, einen Agrarministerrat, ei-
    nen Verbraucherministerrat und einen allgemeinen
    Rat, der leider seine allgemeine Funktion längst verloren
    hat. Wir müssen diese Strukturen neu ordnen. Deswegen
    ist das, was wir gerade im Zusammenhang mit
    dem Post-Nizza-Prozess gefordert haben, sehr wichtig,
    nämlich dass wir eine Verfassung in Form eines
    Verfassungsvertrages, der die Trennung von Exekutive




    Peter Hintze

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    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    und Legislative herstellt und der wieder einen allgemei-
    nen Rat schafft, in dem auch tatsächlich die gesamte und
    zentrale Verantwortlichkeit zusammengeführt wird, er-
    halten. Das jetzige Nebeneinander, das zum Ergebnis hat,
    dass derjenige, der zum allgemeinen Rat gehört, sagt, zu
    dieser oder jener Sitzung gehe er nicht, weil ihm das zu
    langweilig sei und sowieso alles auseinander drifte, sollte
    beseitigt werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Deswegen wollen wir einen Rat aus echt für Europa ver-
    antwortlichen Ministern, der die zentrale Verantwortung
    hat, und die gesamten Fachministerräte müssen Fachaus-
    schüsse dieses einen zentralen Rates werden.

    Nun will ich gerne dem Herrn Bundeskanzler bestäti-
    gen, dass auch aus unserer Sicht die mit Abstand wichtigs-
    te Reform der EU der Übergang zur qualifizierten Mehr-
    heit ist. Ich weiß, das war auch in Deutschland immer ein
    Thema. Früher haben wir auch oft Angst gehabt. Diese
    Einstimmigkeitsregel ist ja eine Angstregel. Wir haben
    Angst davor, es würde irgendetwas beschlossen, was ge-
    gen uns ginge. In Wahrheit ist es aber eine Fesselungsre-
    gel; das erkennen wir mehr und mehr. Wenn wir größer
    und nicht schwächer werden sollen und stark und erfolg-
    reich bleiben wollen, dann muss diese Fessel gelöst wer-
    den.

    Deswegen ist unser nachdrücklicher Wunsch – obwohl
    wir bei dem einen oder anderen Thema auch noch diesen
    oder jenen Gedanken haben –, dass es in Nizza zu einem
    klaren Votum weg von der Einstimmigkeitsfessel hin zur
    qualifizierten Mehrheit kommt. Das ist das wichtigste
    Kernstück der Reform.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Darin unterstützen wir Sie nachdrücklich und öffentlich.
    Es kommt auch nicht so sehr auf die Zahl der Bestim-
    mungen für die dann die qualifizierte Mehrheit gelten soll,
    sondern auf ihre Substanz und ihre Bedeutung an. Dafür
    haben Sie die Unterstützung der Opposition; denn Europa
    wird seine Rolle im 21. Jahrhundert in dieser Welt nur
    wahrnehmen können, wenn es diese Handlungsfähigkeit
    in seinen Abstimmungsverfahren herstellt.

    In Nizza schlägt die Stunde der Staatsmänner. Ich sage
    jetzt ohne Unterton oder Verweis auf verliehene Preise: In
    Nizza wird sich entscheiden, ob die Verantwortung, die in
    Ihren Händen liegt, wirksam genutzt wird, nicht nur für
    unser Land, sondern für Europa, das vor der Chance sei-
    ner Wiedervereinigung und vor großen Aufgaben und
    Herausforderungen steht. Dabei sind die eben genannten
    Punkte zentral. Auch die verstärkte Zusammenarbeit ist
    ein ganz wichtiger und zentraler Punkt. Im Zusammen-
    hang mit dem Verfassungsvertrag müssen wir schauen,
    dass der Prozess auch nach dem Gipfel von Nizza weiter-
    geht. Sie, Herr Bundeskanzler, haben dafür 2004 genannt.
    Das ist aus unserer Sicht wirklich das mit Abstand spätes-
    te Datum. Aber die Zeit bis dahin muss genutzt werden.
    Ich hoffe, dass auch die Bundesregierung das so sieht und
    unterstützt, damit ein solcher Verfassungsvertrag klug er-
    arbeitet werden kann.

    Zur Erarbeitung will ich ein Wort sagen: Ich habe das
    Gefühl, dass die Methode der Regierungskonferenzen
    mittlerweile an eine Erschöpfungsgrenze gekommen ist.
    Wir hatten die Einheitliche Europäische Akte, wir hatten
    Maastricht und Amsterdam, aber das Handeln wird ir-
    gendwie kraftloser. Was uns bei der Grundrechte-Charta
    gelungen ist, nämlich eine neue Form der Erarbeitung ei-
    nes europäischen Themas zu finden, das müssen wir als
    Idee auch in die Vorarbeiten für die Konferenz 2004 ein-
    bringen.

    Ich halte es für total wichtig, dass wir nicht im bisheri-
    gen Trott weitermachen. Das hat in der Vergangenheit Er-
    folge gezeitigt, aber wir brauchen neue Arbeitsformen.
    Was Roman Herzog mit der Beteiligung der nationalen
    Parlamente, des Europäischen Parlaments, der Kommis-
    sion und der Regierungen geschafft hat, war eine großar-
    tige Sache.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Gernot Erler [SPD]: Aber auch Jürgen Meyer!)


    Die Notwendigkeit einer umfassenden Überprüfung
    der Arbeitsweise der Organe der EU ergibt sich aus unse-
    rer Sicht auch aus einem Auftrag des Amsterdamer Ver-
    trages. Ich spreche vom siebten Protokoll, Art. 2. Dieser
    Auftrag ist für uns verbindlich, den können wir aufgrei-
    fen; denn es stellt sich ja ein bisschen die Frage: Soll das
    in Nizza schon festgelegt werden oder nicht? Ich finde, es
    sollte festgelegt werden.

    Lassen Sie mich einen letzten Punkt ansprechen. Ich
    will auch ein freundliches Wort zur Regierung sagen, das
    ist jetzt einfach mal angebracht:


    (Joachim Poß [SPD]: Au ja! Das gibt es ja nicht!)


    Ich finde es gut, wie in der Frage der europäischen Si-
    cherheits- und Verteidigungspolitik, zumindest was die
    politischen Beschlüsse angeht, Nägel mit Köpfen ge-
    macht wurden. Das ist etwas zügiger gegangen, als es
    zu erwarten war. Das ist die eine Seite. Auf der anderen
    Seite – damit das Lob auch mit einem Arbeitsauftrag ver-
    bunden wird – ist natürlich die Ausstattung zu bedenken.
    Friedrich Merz hat zitiert, was General Naumann ge-
    schrieben hat, und auch Javier Solana hat es gesagt.

    Wenn wir in Europa handlungsfähig sein wollen, brau-
    chen wir Institutionen und politische Beschlüsse. Beides
    ist geliefert und wird jetzt in Nizza festgeklopft. Aber wir
    müssen natürlich auch zusehen, dass beides materiell
    unterfüttert wird. Wenn ich 60 000 Mann aufstelle, brau-
    che ich auch für diese Luft- und Seetransportkapazitäten,
    Satellitenaufklärung, Kommunikationsmittel und Mittel
    zur Luftbetankung. Ich kann nicht auf der einen Seite die
    Bundeswehr austrocknen und auf der anderen Seite sa-
    gen: Ich liefere meinen Beitrag für Europa. Wenn Europa
    ein Spieler auf der Weltenbühne ist, dann muss er auch mit
    den entsprechenden Mitteln ausgerüstet werden.

    Mein Wunsch ist, dass die Regierung ihren guten poli-
    tischen Beschlüssen in Sachen ESVP gute Beschlüsse in
    Sachen Bundeswehr folgen lässt, damit wir unsere




    Peter Hintze
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    (C)



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    (B)


    Verpflichtungen im Rahmen der europäischen Verträge
    auch einhalten können.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Gernot Erler [SPD]: Machen wir, auch wenn
    Sie uns angegriffen haben!)



Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Als
nächster Redner hat der Kollege Christian Sterzing vom
Bündnis 90/Die Grünen das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christian Sterzing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Be-
    richte über eine Regierungskonferenz haben immer den
    Charakter von Berichten über eine Baustelle; es sind so-
    zusagen Statusberichte über die Fortschritte und Schwie-
    rigkeiten, die beim Fortgang der Bauarbeiten auftreten.
    Wenn man sich aber all das anschaut, was in den letzten
    Wochen und Monaten über die Regierungskonferenz ge-
    schrieben und gesagt wurde, gewinnt man immer mehr
    den Eindruck, dass es hier nicht um eine Neubaustelle,
    sondern um eine Altbausanierung geht.

    Gerade das macht deutlich, wo viele der Unwägbar-
    keiten in diesem Prozess liegen. Es gibt nämlich ganz spe-
    zifische Schwierigkeiten, unkalkulierbare Risiken bei ei-
    nem solchen Unterfangen; denn so manches Mal stehen
    sich auf der einen Seite der Denkmalschutz und auf der
    anderen Seite das Bedürfnis nach Nutzbarkeit dieses eu-
    ropäischen Hauses gegenüber.

    Im Kern geht es natürlich um das historische Projekt
    der Erweiterung. Der Gipfel in Nizza ist ein ganz we-
    sentlicher Schritt in diesem Prozess. Aber gerade die
    Komplexität der in Nizza anstehenden Reform macht die
    Begeisterung so schwer. Man hat den Eindruck, hier seien
    Vertragsmechaniker am Werk. Schaut man sich die Syn-
    thesedokumente der französischen Ratspräsidentschaft
    an, erkennt man den Versuch, komplizierte politische
    Kompromisse in Vertragsformulierungen zu gießen. Das
    ist die augenblickliche Schwierigkeit und sie erfordert die
    seriöse Auseinandersetzung über die damit zusammen-
    hängenden Probleme.

    Leider – das müssen wir auch in der heutigen Debatte
    feststellen – fehlt der Opposition in der Auseinanderset-
    zung so manches Mal die Seriosität.


    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Aber bitte!)

    – Doch, es gibt schon eine ganze Reihe von Wider-
    sprüchen, die in diesem Prozess stecken und von Ihnen
    nicht ehrlich angesprochen werden. Auf der einen Seite
    fordern Sie, nationale Interessen in diesem Prozess deut-
    lich durchzusetzen und auf der anderen Seite sagen Sie,
    die Bundesrepublik müsse natürlich der Anwalt der klei-
    nen Staaten sein.


    (Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Wo ist denn da der Gegensatz?)


    Sie müssen doch deutlich sagen, dass es den Konflikt
    zwischen großen und kleinen Staaten gibt und dass es sich
    darum dreht, einen für beide Seiten tragbaren Kom-

    promiss zu finden. Genauso unaufrichtig sind Sie, wenn
    Sie – wie vorhin Herr Merz in der Handelspolitik – einer-
    seits die qualifizierte Mehrheit fordern, anderseits aber sa-
    gen, das deutsch-französische Verhältnis dürfe in keiner
    Weise gefährdet werden. Das fordern Sie in dem Wissen
    darum, dass es darüber eine ganz entscheidende Ausei-
    nandersetzung zwischen den Franzosen und einem
    großen Teil der anderen Mitgliedstaaten gibt. Das ist
    schlichtweg unaufrichtig.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN sowie bei der SPD – Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Regierungskunst bringt das zusammen!)


    Ein weiteres Beispiel: Sie werfen der Regierung vor,
    sie habe angeblich die Forderung nach der doppelten
    Mehrheit aufgegeben, und sagen gleichzeitig, das gute
    Verhältnis zu den Franzosen sollte absolute Priorität ge-
    nießen. Doch auch Sie wissen, dass hier ein fundamenta-
    ler Widerspruch zur französischen Position besteht.

    Ich glaube, Sie sollten aufhören, diese komplexe Re-
    formauseinandersetzung zu missbrauchen, indem Sie sich
    über diese Widersprüche einfach hinwegsetzen. Damit
    schaden Sie dem Reformprozess und der europäischen
    Sache. Das können Sie auch nicht mit einem rhetorischen
    Überschuss in Sachen Europapolitik und europapolitische
    Bekenntnisse wieder gutmachen.

    Über die „leftovers“ von Amsterdam ist hier schon We-
    sentliches gesagt worden. Ich möchte zusammenfassend
    nur auf zwei Entwicklungen hinweisen, die meines Er-
    achtens drohen: Das sind Intergouvernementalisierung
    und Entparlamentarisierung.

    Nachdem ich mir den neuesten Vertragsentwurf der
    französischen Präsidentschaft angeschaut habe, habe ich
    den Eindruck, dass grundlegende Ziele dieses Integra-
    tionsprozesses, nämlich Demokratisierung und
    Vergemeinschaftung, auf dem Altar der Handlungs-
    fähigkeit geopfert werden sollen. Eine ganze Reihe von
    Mitgliedstaaten scheinen sich nicht wie die Bundesre-
    publik, vertreten durch die Bundesregierung, deutlich
    hinter diese Forderungen nach Demokratisierung und
    Vergemeinschaftung zu stellen. Insofern halte ich es für
    wichtig, dass wir hier deutlich machen: Wenn es zu qua-
    lifizierten Mehrheitsentscheidungen kommt, dann muss
    es auch zu einer Mitentscheidung des Europäischen Par-
    laments kommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Das ist Demokratisierung; sie ist notwendig.
    Wenn es Schwierigkeiten gibt, dann dürfen die Ent-

    scheidungsprozesse nicht immer in den Europäischen Rat,
    in die intergouvernementale Zusammenarbeit verlagert
    werden, weil dies nämlich dem Vergemeinschaftungspro-
    zess, so wie wir ihn in den letzten Jahren angelegt haben,
    die Möglichkeit nimmt, sich weiterzuentwickeln. Insofern
    glaube ich, dass dies auch der Integrationsentwicklung
    keineswegs förderlich sein wird.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)





    Peter Hintze

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    Wir wissen, dass die Regierung da auf unserer Seite ist,
    und wir hoffen, dass sie sich in den Verhandlungen ge-
    genüber einigen anderen Mitgliedstaaten besser durchset-
    zen kann, als dies bisher der Fall ist.

    Erweiterung, so sagte ich, ist das zentrale Stichwort,
    um das es geht. Die Kommission hat die Fortschrittsbe-
    richte vorgelegt. Ich glaube, drei Wirkungen sind im Au-
    genblick festzustellen:

    Zum Ersten hat mit der objektiven Einschätzung der
    Fortschritte in den Beitrittsländern auch in diesen Län-
    dern die Motivation zugenommen, sich in diesem Heran-
    führungsprozess weiter engagiert für den möglichst bal-
    digen Eintritt einzusetzen und dafür auch Opfer auf sich
    zu nehmen.

    Zum Zweiten wurde, so glaube ich, ein wichtiges Si-
    gnal in die Mitgliedsländer gesandt, denn dieser mit so
    viel Integrations- und Beitrittsrhetorik begleitete Weg
    verlangt nach entschlossenem Handeln und deutlicher
    Bereitschaft, hierbei den Beitrittsländern entgegenzu-
    kommen. Der Bericht ist auch ein Appell an die Regie-
    rungen in den Mitgliedsländern, sich offensiver als bisher
    für diesen Beitrittsprozess einzusetzen.

    Zum Dritten schließlich liegt der Ball in dem Erweite-
    rungsprozess nun bei den Regierungen der Mitgliedslän-
    der. Der ambitionierte Fahrplan für die Erweiterung, der
    von der Kommission vorgelegt wurde, muss nun in Nizza
    beraten werden. Ich hoffe, dass dort alle bereit sein wer-
    den, dem Beitrittsprozess neuen Schwung zu verleihen.

    Die Äußerungen der schwedischen Außenministerin in
    den letzten Tagen haben gezeigt, dass die schwedische
    Präsidentschaft bereit ist, die Verhandlungen hierzu mit
    Nachdruck voranzutreiben. Ich hoffe, dass sehr viele Re-
    gierungen von Mitgliedstaaten wie auch unsere Bundes-
    regierung bereit sein werden, diesen Ball mit neuem
    Nachdruck aufzunehmen, um dann nach einem erfolgrei-
    chen Abschluss des Gipfels von Nizza diesen Beitritts-
    prozess in das Zentrum der weiteren europapolitischen
    Zusammenarbeit zu stellen. Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)