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    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Reform der gesetzli- chen Rentenversicherung und zur För- derung eines kapitalgedeckten Alters- vorsorgevermögens . . . . . . . . . . . . . . . . 12705 A Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12705 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 12705 D Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12705 D Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 12706 A Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12706 A Peter Dreßen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12706 B Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12706 C Ina Lenke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12707 A Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12707 B Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . 12707 B Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12707 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . 12707 C Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12707 D Heinz Schemken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 12708 A Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12708 A Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12708 C Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12708 C Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . 12708 C Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12708 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 12709 A Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12709 A Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12709 B Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12709 C Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 12709 D Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12710 A Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . 12710 B Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12710 C Erika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12710 C Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12710 D Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 12711 A Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . 12711 A Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . 12711 B Hans Martin Bury, Staatsminister BK . . . . . . 12711 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12711 D Hans Martin Bury, Staatsminister BK . . . . . . 12711 D Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 12712 A Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW 12712 A Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 14/4567, 14/4592) . . . . . . . 12712 B DringlAnfr Eckart von Klaeden CDU/CSU Antw StMin Hans Martin Bury BK . . . . . . . . 12712 C Antw PStSekr Dr. Eckart Pick BMJ . . . . . . . . 12714 A ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . 12712 C ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . 12713 A ZusFr Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12713 C ZusFr Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU 12713 D Plenarprotokoll 14/132 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 132. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. November 2000 I n h a l t : ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 12714 B ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 12714 C Stellungnahme des Bundeskanzlers zum bean- tragten Strafbefehl gegen Bundesverkehrsmi- nister Reinhard Klimmt wegen Beihilfe zur Untreue MdlAnfr 38 Eckart von Klaeden CDU/CSU Antw StMin Hans Martin Bury BK . . . . . . . . 12715 A ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . 12715 A ZusFr Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU 12715 B ZusFr Norbert Geis CDU/CSU . . . . . . . . . . . 12715 C ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 12715 C Politisches Schicksal von Bundesminister R. Klimmt bei einem Strafbefehl bzw. einer Anklageerhebung MdlAnfr 39, 40 Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU Antw StMin Hans Martin Bury BK 12715 D, 12716 D ZusFr Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12716 A ZusFr Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . 12716 A ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . 12716 B, D ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . 12716 C, 12717 A ZusFr Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU 12717 A Folgen der globalen Erwärmung für den vorausschauenden Küstenschutz MdlAnfr 2 Konrad Kunick SPD Antw PStSekr’in Simone Probst BMU . . . . . 12717 B ZusFr Konrad Kunick SPD . . . . . . . . . . . . . . 12717 D ZusFr Walter Hirche F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 12718 B Gesetze zum Schutze nationaler und ethnischer Minderheiten in der Tschechischen Republik; Berücksichtigung von Gewahrsamszeiten deut- scher Volkszugehöriger in tschechoslowakischen Internierungs- und Arbeitslagern in der tschechi- schen Rentenversicherung MdlAnfr 3, 4 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA 12718 C, 12719 B ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU 12718 D, 12719 B Verbesserung des Schutzes der Bevölkerung vor gefährlichen Sexualstraftätern; Opfer von flüchtigen Sexualstraftätern seit 1990 MdlAnfr 5, 6 Wolfgang Dehnel CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Eckart Pick BMJ 12719 D,12720 C ZusFr Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . 12720 B, C ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 12721 A Schutz der Allgemeinheit vor Straftätern, ins- besondere Sexualstraftätern MdlAnfr 7 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Eckart Pick BMJ . . . . . . . . 12721 B ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . 12721 C ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 12722 B ZusFr Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . . 12722 C Hintergründe des Anschlags auf die Düssel- dorfer Synagoge in der Nacht zum 3. Oktober 2000 MdlAnfr 8 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ . . . . . . . 12722 D ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . 12722 D ZusFr Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . 12723 A ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 12723 B Auswirkungen des Art. 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention auf die Autonomie des Menschen am Lebensende und die in Deutschland geltende Rechtslage MdlAnfr 9 Detlef Parr F.D.P. Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ . . . . . . . 12723 C ZusFr Deflef Parr F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 12724 A ZusFr Walter Hirche F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 12724 C Einsparungen des Bundes durch den teilweisen Rückzug aus der Finanzierung des Unterhalts- vorschusses sowie der Abschaffung der ori- ginären Arbeitslosenhilfe 2000; Auswirkung auf Hessen MdlAnfr 14 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA . . . . . 12724 D ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 12725 B Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 2000II Zahl der zum 2. Januar 2001 ihren Dienst bei der Bundeswehr nicht antretenden Frauen MdlAnfr 23 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 12725 D Versetzung von Soldaten in den vorzeitigen Ruhestand zur Einsparung von Personalkosten sowie zur Auflösung des Beförderungs- und Verwendungsstaus MdlAnfr 24 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 12726 A ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . 12726 A ZusFr Günther Friedrich Nolting CDU/CSU 12726 C Aufhebung der Entlassung des im Kosovo schwer verletzten Zeitsoldaten Stabsunteroffi- zier J. R. MdlAnfr 25, 26 Günther Friedrich Nolting F.D.P. Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg 12726 C,12727 A ZusFr Günther Friedrich Nolting F.D.P. 12726 D,12727 B Auswirkungen des geplanten Rückzugs des Bundes aus der Finanzierung des pauschali- sierten Wohngelds auf Hessen MdlAnfr 27 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 12727 D ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 12727 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung zur Rücknahme von deut- schem Atommüll aus der Wiederauf- arbeitungsanlage La Hague nach dem deutsch-französischen Gipfel in Vittel 12728 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 12728 C Monika Griefahn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12729 C Kurt-Dieter Grill CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 12730 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 12731 B Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 12732 D Arne Fuhrmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12733 D Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 12734 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12735 D Walter Hirche F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12737 A Hans-Peter Kemper SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 12738 A Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 12739 A Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12740 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 12741 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12742 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 12743 A Anlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung – des Berichts: Für eine sozial, finanziell und ökologisch nachhaltige Bundesverkehrs- planung – des Antrags: Realisierung einer direkten Fernbahnverbindung zwischen den Bahn- höfen Berlin-Ostbahnhof und Berlin-Lich- tenberg beim Ausbau des Verkehrsknotens Berlin – des Berichts: Überzählige Diesellokomoti- ven der DB AG nicht verschrotten, sondern weiterverwenden – des Berichts: Beibehaltung der Reisezug- Verbindungen zwischen Polen und Berlin (130. Sitzung – Tagesordnungspunkt 22 a bis d) 12743 C Peter Letzgus CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 12743 D Anlage 3 Änderung der Bundesärzteordnung im Hin- blick auf die Feststellung des Ausbildungsstan- des von Migranten aus den östlichen Nachbar- staaten durch eine Individualprüfung MdlAnfr 1 Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU Antw PStSekr’in Christa Nickels BMG . . . . . 12744 D Anlage 4 Abstimmung der für die Kohlesubventionie- rung vorgesehenen Haushaltsmittel mit der EU-Kommission, insbesondere für die Zeit nach 2005; Stilllegung oder Zusammenlegun- gen von Steinkohlezechen ohne betriebsbe- dingte Kündigungen MdlAnfr 10, 11 Dr. Norbert Lammert CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 12745 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 2000 III Anlage 5 Abschaffung der Sozialversicherungspflicht für ehrenamtlich tätige Feuerwehrleute und Neure- gelung für Ehrenamtsinhaber MdlAnfr 15, 16 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA . . . . . 12745 B Anlage 6 Arbeitsmarktzugang für Asylbewerber, gedul- dete Ausländer und Ausländer mit Aufenthalts- befugnis; Auswirkungen auf arbeitswillige Langzeitarbeitslose MdlAnfr 17, 18 Johannes Singhammer CDU/CSU Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA . . . . . 12745 C Anlage 7 Verteilungsmodus für die vom BMVg erwarte- ten Mehreinnahmen hinsichtlich der einzelnen Kapitel im Verteidigungshaushalt, insbeson- dere Beschaffung MdlAnfr 19, 20 Kurt J. Rossmanith CDU/CSU Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 12746 B Anlage 8 Höhe der aus dem vergangenen Haushaltsjahr erwirtschafteten und in das laufende Jahr über- tragenen Haushaltsmittel der Bundeswehruni- versitäten; Verteilung der Überschüsse MdlAnfr 21, 22 Werner Lensing CDU/CSU Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 12746 D Anlage 9 Errichtung des UN-Campus in Bonn MdlAnfr 28, 29 Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 12746 D Anlage 10 Untersuchungsergebnisse zum Ausbau der Do- nau zwischen Straubing und Vilshofen MdlAnfr 30, 31 Hans-Michael Goldmann F.D.P. Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 12747 B Anlage 11 Abstimmung über den Bau der Ortsumgehun- gen von Bundesstraßen im Rahmen des Zu- kunftsinvestitionsprogramms in Bayern MdlAnfr 32, 33 Eduard Lintner CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 12747 C Anlage 12 Finanzierung der Umfahrung von Rottenburg- Ergenzingen und des Freudenstädter Tunnels MdlAnfr 34 Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 12747 D Anlage 13 Zusammenlegung der Verwaltung der Bundes- fernstraßen mit der DB Netz AG zu einer ge- meinsamen Behörde; Auswirkungen MdlAnfr 35, 36 Georg Girisch CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 12748 B Anlage 14 Budgetierung des Fünfjahresprogrammes „Me- dia-Plus“ der EU MdlAnfr 41, 42 Bernd Neumann (Bremen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Michael Naumann BK . . . . . 12748 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 2000IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 2000 Dr. Christian Ruck 12742 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 2000 12743 (C) (D) (A) (B) Adam, Ulrich CDU/CSU 15.11.2000* Albowitz, Ina F.D.P. 15.11.2000 Balt, Monika PDS 15.11.2000 Bläss, Petra PDS 15.11.2000 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 15.11.2000* Burchardt, Ursula SPD 15.11.2000 Ehlert, Heidemarie PDS 15.11.2000 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 15.11.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 15.11.2000 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 15.11.2000 Gröhe, Hermann CDU/CSU 15.11.2000 Hempelmann, Rolf SPD 15.11.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 15.11.2000 DIE GRÜNEN Dr. Hornhues, CDU/CSU 15.11.2000 Karl-Heinz Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 15.11.2000* Kramme, Anette SPD 15.11.2000 Kühn-Mengel, Helga SPD 15.11.2000 Niebel, Dirk F.D.P. 15.11.2000 Robbe, Reinhold SPD 15.11.2000 Rönsch (Wiesbaden), CDU/CSU 15.11.2000 Hannelore Dr. Rössel, Uwe-Jens PDS 15.11.2000 Schily, Otto SPD 15.11.2000 Schmidt (Fürth), CDU/CSU 15.11.2000 Christian Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 15.11.2000* Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 15.11.2000 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 15.11.2000 Schultz (Everswinkel), SPD 15.11.2000 Reinhard Siebert, Bernd CDU/CSU 15.11.2000* Sterzing, Christian BÜNDNIS 90/ 15.11.2000 DIE GRÜNEN Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 15.11.2000 Dr. Tiemann, Susanne CDU/CSU 15.11.2000 Welt, Jochen SPD 15.11.2000 Wülfing, Elke CDU/CSU 15.11.2000 Zierer, Benno CDU/CSU 15.11.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung – des Berichts: Für eine sozial, finanziell und ökologisch nachhaltige Bundesverkehrswe- geplanung – des Antrags: Realisierung einer direkten Fernbahnverbindung zwischen den Bahn- höfen Berlin-Ostbahnhof und Berlin-Lich- tenberg beim Ausbau des Verkehrsknotens Berlin – des Berichts: Überzählige Diesellokomotiven der DB AG nicht verschrotten, sondern wei- terverwenden – des Berichts: Beibehaltung der Reisezug- Verbindungen zwischen Polen und Berlin (130. Sitzung, Tagesordnungspunkt 22a bis d) Peter Letzgus (CDU/CSU): Von den zu diesem Ta- gesordnungspunkt vorliegenden vier PDS-Anträgen sind drei bereits im zuständigen Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen beraten worden. Der Antrag „Realisierung einer direkten Fernbahnver- bindung zwischen den Bahnhöfen Berlin-Ostbahnhof und Berlin-Lichtenberg beim Ausbau des Eisenbahnknotens Berlin“ auf Drucksache 14/3783 vom 5. Juli 2000 ist neu. Er beinhaltet die Aufforderung an den Deutschen Bun- destag, dieser wiederum solle die Bundesregierung auf- fordern, dafür Sorge zu tragen, die direkte Ferngleisver- bindung Berlin-Lichtenberg bis Berlin-Ostbahnhof in die Bundesverkehrswegeplanung zu integrieren. Ich bitte da- rum, diesen Antrag an den zuständigen Ausschuss zur Erstberatung zu überweisen. Der Antrag „Für eine sozial, finanziell und ökologisch nachhaltige Bundesverkehrswegeplanung“ auf Drucksa- che 14/2262 vom 1. Dezember 1999 wurde im Ausschuss entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht am27. Januar 2000 beraten und abgelehnt. Beschlussemp- fehlung und Bericht liegen in der Drucksache 14/3904 vom 20. Juli 2000 vor. Im PDS-Antrag wird festgestellt, dass ein neuer Bun- desverkehrswegeplan überfällig sei. Ferner wird behaup- tet, dass der BVWP 92 nicht dem Infrastrukturerhalt, dem Erkenntnisstand und dem Verkehrswegeerhalt genüge und dass auch das Verkehrswege-Investitionsprogramm 1999 bis 2002 nicht den Anforderungen genüge, die an ei- nen neuen BVWP zu stellen sind. Weiter wird die Bun- desregierung aufgefordert, einen neuen BVWP aufzustel- len, der bestimmte, im Antrag aufgeführte Kriterien und Maßgaben berücksichtigt. Der Forderung, noch in dieser Legislaturperiode einen neuen BVWP aufzustellen, kann ich mich anschließen. Die notwendige Planungssicherheit für Bauvorhaben im Infrastrukturbereich muss schnellstens hergestellt werden und darf nicht bis nach der nächsten Bundestagswahl ver- schoben werden. Bisher hat sich die Bundesregierung nicht zu dem Termin der Vorlage des neuen BVWP geäußert, sondern nur zu Kriterien und Methoden seiner Erstellung. Die im PDS-Antrag enthaltene Unterstellung, die Vor- gängerregierung habe nicht genug für die Planung und den Ausbau der Bundesverkehrswege getan, weise ich entschieden zurück. Speziell in die neuen Bundesländer sind bis 1998 Milliarden geflossen, die zum Auf- und Ausbau einer Infrastruktur genutzt wurden, die sich durchaus sehen lassen kann. Vorzeigeobjekte sind hier die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, die in einem abseh- baren Zeitraum alle vollendet sein werden. Auch zu der im Antrag enthaltenen Forderung, den nicht motorisierten Verkehr zu fördern, ist zu sagen, dass hier die frühere Bundesregierung vorbildlich gearbeitet hat (Stichwort Fahrradverkehr). Die Aussage zur Binnenschifffahrt im Antrag, die Schiffe den Flüssen anzupassen und nicht umgekehrt, ist zumindest unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für die Schiffseigner problematisch. Die Forderung im Antrag, der „Schiene den Vorrang zu geben“, ein „ausgewogenes Miteinander von Straße und Schiene“ zu schaffen und innerdeutsche Zugverbindun- gen dort, wo es möglich ist, durch schnelle Schienenver- bindungen zu ersetzen, sind im Ausschuss nicht strittig. Der kritische Hinweis darauf, dass zehn Jahre nach Wie- derherstellung der deutschen Einheit noch nicht alle un- terbrochenen innerdeutschen Verkehrswege wieder her- gestellt sind, sollte nicht ausgerechnet von der PDS kommen. Neben dem federführenden Ausschuss lehnten übri- gens auch alle mitberatenden Ausschüsse (Haushalt, Um- welt, Tourismus, Wirtschaft, Familie, Neue Länder und Angelegenheiten der Europäischen Union) den vorliegen- den Antrag ab. Der Antrag „Überzählige Diesellokomotiven der DB AG nicht verschrotten, sondern weiterverwenden“ auf Drucksache 14/1930 vom 28. Oktober 1999 wurde im Ausschuss am 16. Februar 2000 beraten und abgelehnt. Die Beschlussempfehlung und der Bericht liegen in der Drucksache 14/2788 vom 23. Februar 2000 vor. Mit dem vorliegenden Antrag soll die Bundesregierung aufgefor- dert werden, sich dafür einzusetzen, dass von der Deut- schen Bahn AG nicht mehr genutzte, freie Fahrzeuge – speziell handelt es sich hierbei um Lokomotiven der Baureihen 202 und 232 – kostengünstig den regionalen Schienenverkehrsunternehmen zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen verschiedene Vorgaben berücksichtigt wer- den. Zustimmen kann ich der Idee, dass Lokomotiven, die bei der DB AG nicht mehr gebraucht werden, wieder auf- zuarbeiten sind, um sie auf dem Markt zu veräußern. Das geschieht jedoch bereits, so zum Beispiel im Werk Sten- dal der DB AG. Unter anderem durch die Vermarktung dieser Lokomotiven soll das Stendaler Werk schwarze Zahlen schreiben können. Im Moment sieht es aber leider nicht so aus. Über 100 Loks stehen in den Schuppen von Jüterbog und warten auf den Verkauf. Es ist zu wünschen, dass diese und die in Stendal aufgearbeiteten Lokomoti- ven schnell einen Käufer finden, damit die beabsichtigte Schließung des Werkes in Stendal doch noch verhindert werden kann. Der privatisierten DB AG jedoch vorschreiben zu wol- len, welches Material zu welchem Preis an wen zu ver- kaufen sei, lehnen wir als unzulässigen staatlichen Ein- griff ab. Der vorliegende Antrag „Beibehaltung der Reisezug- Verbindungen zwischen Polen und Berlin“ unter Druck- sache 14/3191 vom 12. April 2000, der zum Ziel hat, die Reisezug-Verbindungen zwischen Polen und Berlin beizubehalten, wurde am 14. April 2000 im Ausschuss be- raten und abgelehnt, was in der Beschlussempfehlung und im Bericht unter Drucksache 14/4121 vom 21. September 2000 festgehalten wurde. Die Bundesregierung wird im Antrag aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass die genannten internationalen Eisenbahn-Fernverbindungen zwischen Berlin, Stettin, Köslin, Gdingen, Danzig, Marienburg, Elbing und ande- ren erhalten bleiben, Einschränkungen im Eisenbahnver- kehr zwischen Polen und Deutschland vermieden und die bestehenden Schienenwege zwischen beiden Staaten zü- gig und leistungsfähig entwickelt werden. Auch das stellt meiner Meinung nach einen unzulässi- gen staatlichen Eingriff in die privatisierte DB AG dar. Die Ausgestaltung des Fahrplanes liegt allein in der un- ternehmerischen Verantwortung der DB AG. Daher lehnt die CDU/CSU-Fraktion diesen und die zuvor genannten Anträge der PDS-Fraktion ab und bestätigt die mit Mehr- heit gefassten Voten im zuständigen Ausschuss für Ver- kehr, Bau- und Wohnungswesen. Anlage 3 Antwort der Parl. Staatssekretärin Christa Nickels auf die Frage des Abgeordneten Gerald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/ CSU) (Drucksache 14/4567, Frage 1): Beabsichtigt die Bundesregierung, die Bundesärzteordnungdahin gehend zu ändern, dass zur Feststellung der Gleichwertig-keit des Ausbildungsstandes bei Migranten aus den östlichenNachbarstaaten eine Individualprüfung im Sinne des Fachge-spräches ermöglicht wird? Die Bundesregierung prüft derzeit eine Änderung der Bundesärzteordnung, die den Ländern die Möglichkeit Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 200012744 (C) (D) (A) (B) eröffnet, ein rechtsstaatlichen Anforderungen genügendes Verfahren zur Beurteilung der Gleichwertigkeit ausländi- scher Qualifikationen anzuwenden. Diskutiert wird eine Rahmenregelung durch den Bund, wonach zunächst die Gleichwertigkeit der ausländischen Qualifikation geprüft wird. Ergeben sich danach Zweifel an der Gleichwertig- keit, sollen die Länder gesetzlich die Möglichkeit erhal- ten, die Gleichwertigkeit durch Prüfung der Kenntnisse festzustellen. Die Länder wollen von der Rahmenrege- lung möglichst einheitlich, objektiv und unbürokratisch Gebrauch machen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Norbert Lammert (CDU/CSU) (Drucksache 14/4567, Fragen 10 und 11): Welche Vereinbarungen zur geltenden Kohlevereinbarung inDeutschland sind mit der EU-Kommission zur Genehmigung dervorgesehenen Haushaltsmittel getroffen worden und welche Zu-sagen oder Verpflichtungen ist die Bundesregierung in diesem Zu-sammenhang für die Zeit nach 2005 eingegangen? Sind zusätzliche Stilllegungen oder Zusammenlegungen vonSteinkohlezechen ohne betriebsbedingte Kündigungen möglich? Zu Frage 10: Die Bundesregierung hat nach Abstimmung mit RAG AG, der IG BCE und NRW der EU-Kommission vorge- schlagen, 1,2 Milliarden DM der bisher den Absatzhilfen nach Artikel 3 der Entscheidung Nr. 3632/93/EGKS zu- geordneten Mittel dem Artikel 4 (Absatzhilfen für stillzu- legende Bergwerke) zuzuordnen. Durch diese geänderte Zuordnung der Absatzhilfen ist der 1997 vereinbarte und bis 2005 geltende Kohlekompromiss nicht tangiert. Die durch die Neuverteilung der Mittel notwendige Stillle- gung wird erst ab dem Jahre 2006 erfolgen. Auf dieser Grundlage erwartet die Bundesregierung von der Kom- mission eine Genehmigung der deutschen Beihilfen für den Steinkohlebergbau für die Jahre 2000 bis 2002. Zu Frage 11: Zusätzliche Stilllegungen oder Zusammenlegungen von Steinkohlezechen während der Laufzeit des Kohle- kompromisses sind nicht vorgesehen. Auch nach 2005 wird gemeinsam mit allen Beteiligten dafür Sorge zu tra- gen sein, dass der Anpassungsprozess wie bisher sozial- verträglich gestaltet werden kann. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ulrike Mascher auf die Fragen des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/4567, Frage 15 und 16): Wann beabsichtigt die Bundesregierung, die Sozialversiche-rungspflicht für ehrenamtlich tätige Feuerwehrleute – wie von Bun-deskanzler Gerhard Schröder am 24. Juni 2000 beim 27. Feuer-wehrtag in Augsburg angekündigt – abzuschaffen? Wann ist die Bundesregierung bereit, die Sozialversicherungs- pflicht für Ehrenamtsinhaber neu zu regeln? Zu Frage 15: Bundeskanzler Gerhard Schröder hat auf dem Feuer- wehrtag in Augsburg angekündigt, die Sozialversiche- rungspflicht für Aufwandsentschädigungen ehrenamtlich Tätiger grundsätzlich und ohne Sonderlösung für einzelne Bereiche zu regeln; dabei steht eine solide, tragfähige Lö- sung im Vordergrund. Ausgehend von diesen Vorgaben wird es keine nur auf ehrenamtlich tätige Feuerwehrleute bezogene Regelung geben. Zu Frage 16: Die Bundesregierung prüft derzeit in Zusammenarbeit mit der Enquete-Kommission zur Zukunft des bürger- schaftlichen Engagements, welche Regelung zielführend ist. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ulrike Mascher auf die Fragen des Abgeordneten Johannes Singhammer (CDU/CSU) (Drucksache 14/4567, Fragen 17 und 18): Wieviele Asylbewerber, geduldete Ausländer und Ausländermit Aufenthaltsbefugnis erhalten nach der von der Bundesregie-rung geplanten Veränderung der Arbeitsgenehmigungsverord-nung nunmehr den Arbeitsmarktzugang, und wie beurteilt dieBundesregierung den Verdrängungseffekt zulasten von arbeits-willigen Langzeitarbeitslosen? Wie beurteilt die Bundesregierung den in der geplanten Ver-ordnung vorgesehenen Verzicht auf die Arbeitsmarktprüfung vorder erneuten Erteilung von Arbeitserlaubnissen zur Fortsetzungvon seit mindestens einem Jahr bestehenden erlaubten Beschäfti-gungen im Hinblick auf die jederzeit mögliche Vollziehung derAusreiseverpflichtung des Personenkreises und die Verfestigungdes Verdrängungseffektes, insbesondere in den Grenzgebietendurch Grenzgänger? Zu Frage 17: Nach einer zuletzt zum 31. August 2000 erfolgten Aus- wertung des Ausländerzentralregisters hätte die geplante Änderung der Arbeitsgenehmigungsverordnung im Falle ihres In-Kraft-Tretens am 1. September 2000 zu einem Einmaleffekt von rechnerisch rund 82 500 in den Mona- ten Mai 1997 bis Ende August 1999 eingereister Asylbe- werber, geduldeter Ausländer und Ausländer mit Aufent- haltsbefugnis und danach von rund 2 900 dieser Personen monatlich geführt, die, jeweils nach Ablauf der vorgese- henen Wartezeit für den Zugang zum Arbeitsmarkt von ei- nem Jahr, einen Antrag auf Erteilung einer Arbeitserlaub- nis stellen können. Wie bereits in der schriftlichen Antwort auf Ihre Frage Nr. 32 für die Fragestunde im November 1999 ausgeführt, ist jedoch eine genaue Voraussage über die Zahl der tatsächlichen Beschäftigungsverhältnisse, die durch die Änderung zu erwarten sind, allein aufgrund der Anzahl der genannten Gruppen nur schwer möglich, weil Fakto- ren wie Alter, Geschlecht, berufliche Qualifikation, regio- nale Verteilung im Bundesgebiet sowie der regional und branchenbezogen unterschiedliche Bedarf, der Einstel- lungswille der Arbeitgeber und die Bereitschaft der ge- nannten Gruppen, auch tatsächlich eine Beschäftigung aufzunehmen, berücksichtigt werden müssten. Verdrängungseffekte zulasten von arbeitsuchenden Langzeitarbeitslosen werden durch die beabsichtigten Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 2000 12745 (C) (D) (A) (B) Änderungen nicht erwartet. Der sich aus § 285 Absatz 1 Satz 1 Drittes Buch Sozialgesetzbuch ergebende Ver- mittlungs- und Beschäftigungsvorrang deutscher Arbeit- suchender und ihnen gleichgestellter Ausländer, wie zum Beispiel EU/EWR-Staatsangehörige, drittstaatsangehö- rige Ausländer mit Daueraufenthaltsrecht, vor der Ertei- lung einer Arbeitserlaubnis an die Asylbewerber, gedulde- ten Ausländer und Ausländer mit Aufenthaltsbefugnis bleibt von den Änderungen unberührt. Dabei stellt die Vor- schrift des § 285 Absatz 1 Satz 2 Drittes Buch Sozialge- setzbuch zugunsten der arbeitsuchenden Langzeitarbeits- losen klar, dass in den Vermittlungsvorrang insbesondere auch die deutschen Arbeitsuchenden und gleichgestellten Ausländer einbezogen sind, die für die Vermittlung förde- rungsrechtlicher Hilfen des Arbeitsamtes bedürfen. Zu Frage 18: Zwischen dem vorgesehenen Verzicht auf die Arbeits- marktprüfung vor der erneuten Erteilung von Arbeitser- laubnissen zur Fortsetzung von seit mindestens einem Jahr bestehenden erlaubten Beschäftigungen und der Voll- ziehung einer im Einzelfall bestehenden Ausreiseverpflich- tung besteht nach Auffassung der Bundesregierung kein rechtlicher Widerspruch. Nach § 8 Absatz 1 der Arbeitsge- nehmigungsverordnung erlischt – dem Nachrang des Ar- beitsgenehmigungs- gegenüber dem Aufenthaltsrecht fol- gend – mit der Beendigung des Aufenthaltes auch eine zuvor erteilte Arbeitsgenehmigung. Eine vorherige Ertei- lung der Arbeitserlaubnis steht daher der Durchführung aufenthaltsbeendender Maßnahmen nicht entgegen. Auch sieht die Bundesregierung durch den Verzicht auf die Arbeitsmarktprüfung in den Fällen der Fortsetzung ei- ner bereits bestehenden Beschäftigung keine Verfestigung von Verdrängungseffekten. Zum einen bleibt für die Ar- beitsämter die Möglichkeit erhalten, Verdrängungseffekte im Rahmen der Arbeitsmarktprüfung vor der Erteilung der Arbeitserlaubnis für die Aufnahme der Beschäftigung bei dem Arbeitgeber auszuschließen, bei dem die Beschäfti- gung fortgesetzt werden soll. Zum anderen bleibt von den Arbeitsämtern bei der Erteilung der Arbeitserlaubnisse für die Fortsetzung der Beschäftigungen zu prüfen, dass die ausländischen Arbeitnehmer nicht zu ungünstigeren Ar- beitsbedingungen als vergleichbare deutsche Arbeitnehmer beschäftigt werden. Hierdurch kann Verdrängungseffekten, wie sie bei nachträglicher Verschlechterung der Arbeitsbe- dingungen auftreten könnten, weiterhin ausreichend entge- gengewirkt werden. Dies gilt auch bei der Entscheidung über die Arbeitserlaubnisse für die Fortsetzung der mit Grenzgängern bestehenden Beschäftigungsverhältnisse. Die beabsichtige Regelung wird im Übrigen von Arbeitge- bern und Gewerkschaften gleichermaßen begrüßt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Walter Kolbow auf die Fragen des Abgeordneten Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) (Drucksache 14/4567, Fragen 19 und 20): Nach welchem Verteilungsmodus sollen die vom Bundesmi- nister der Verteidigung erwarteten Erlöse aus Effizienzgewinnen sowie Mehreinnahmen aus Vermietung, Veräußerung und sonsti- gen Dienstleistungen in Höhe von bis zu 1 Milliarde DM im Ver- teidigungshaushalt 2001 den einzelnen Kapiteln, vor allem im Be- reich der Beschaffungskapitel, zufließen? Welche Planungen bestehen für den Fall, dass die erwartetenMehreinnahmen von 1 Milliarde DM im Jahr 2001 auch teilweisenicht erwirtschaftet werden, und nach welcher Prioritätenliste solldann von den geplanten Projekten Abstand genommen werden? Zu Frage 19: In der 57. Sitzung des Verteidigungsausschusses am 25. Oktober 2000 hat Bundesminister Scharping zugesagt, den Verteidigungsausschuss vierteljährlich – erstmals zum 15. Januar 2001 – über den Stand und die Erwartungen der Mehreinnahmen und Minderausgaben aus Effizienzsteige- rungen sowie aus Veräußerungserlösen sowie deren Ver- wendung zu informieren. Mehreinnahmen sollen zur Stär- kung der investiven Ausgabenbereiche des Einzelpla- nes 14 dienen, Minderausgaben sollen (mit Ausnahme der Titel der Gruppe 529) ohne kapitel-/titelbezogene Ein- schränkung dem Verteidigungshaushalt verbleiben. Vertei- lungskriterien werden zurzeit im Ministerium erarbeitet. Zu Frage 20: Ich verweise auf meine Ausführungen zu Ihrer vorheri- gen Frage. Die derzeit in Erarbeitung befindlichen Vertei- lungskriterien haben zu berücksichtigen, dass es sich bei den genannten Beträgen von bis zu 1 Milliarde DM für den Verteidigungshaushalt 2001 um Höchstgrenzen handelt. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatsekretärs Walter Kolbow auf die Fragen des Abgeordneten Werner Lensing (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/4567, Fragen 21 und 22): In welcher Höhe haben die Universitäten der Bundeswehr – imRahmen der flexiblen Budgetierung – Haushaltsmittel aus demvergangenen Haushaltsjahr in das laufende Jahr übertragen? Haben die Universitäten der Bundeswehr Überschüsse in derHöhe erwirtschaftet, die in der Sitzung des Verteidigungsaus-schusses des Deutschen Bundestages vom 25. Oktober 2000 ge-nannt wurden, und wie verteilt sich dieser Betrag auf die beidenUniversitäten? Zu Frage 21: Die Universitäten der Bundeswehr haben Haushaltsmittel (Ausgabereste) in Höhe von 8 079 000 DM in das nächste Haushaltsjahr übertragen. Zu Frage 22: Die erwirtschafteten Ausgabereste bewegen sich in der Höhe, die in der Sitzung des Verteidigungsausschusses vom 25. Oktober genannt wurden. Von der Gesamtsumme der Ausgabenreste entfallen auf die Universität der Bun- deswehr München 5 286 798,65 DM und auf die Univer- sität der Bundeswehr Hamburg 2 792 201,35 DM. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Fragen des Abgeordneten Norbert Hauser (Bonn) (CDU/CSU) (Drucksache 14/4567, Fragen 28 und 29): Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 200012746 (C) (D) (A) (B) Wie erklärt die Bundesregierung, dass sie in der Antwort auf meine schriftlichen Fragen am 27. Oktober 2000 durch ihren Par- lamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Achim Großmann, erklären ließ, dass in Kürze über die Errichtung des UN-Campus in Bonn eine Ent- scheidung getroffen werde, aber dann am 6. November 2000 die interministeriellen Verhandlungen über dieses Thema abgebro- chen wurden, und ist die Bundesregierung der Auffassung, dass sich solche Widersprüche nachteilig auf weitere Bewerbungen für internationale Einrichtungen auswirken können? Hält die Bundesregierung weiterhin an der Errichtung des UN- Campus in Bonn fest und ist sie bereit, in den zukünftigen Ver- handlungen über den UN-Campus mit dem Land Nordrhein-West- falen und der Bundesstadt Bonn auf das Junktim zu verzichten, dass die Bundesstadt Bonn Unterhalt und mögliches Defizit für das „Kongresszentrum-Bundeshaus Bonn“ übernehmen soll? Zu Frage 28: Wie ich bereits inmeinerAntwort vom27.Oktober die- ses Jahres auf Ihre parlamentarischeAnfrage erklärt habe, hält die Bundesregierung langfristig eine Konzentration der UN-Einrichtungen an einem Standort im ehemaligen Parlamentsbereich in Bonn für wünschenswert. Dies ent- spricht auch den Vorstellungen der Vereinten Nationen. Zusätzlich halten die Vereinten Nationen eine räumliche Anbindung an ein geeignetes Konferenzzentrum für zweckmäßig. Die Bundesregierung hat daher die Unter- bringung von UN-Organisationen im ehemaligen Regie- rungs- und Parlamentsviertel in Bonn in einem Sachzu- sammenhang mit dem internationalen Kongress- und Veranstaltungszentrum gesehen. Sie geht davon aus, dass die damit in Zusammenhang stehenden Fragen zwischen dem Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Bun- desstadtBonn imLaufe des erstenHalbjahres 2001 geklärt werden.WegenbesondererDringlichkeitenkann jetzt dem UN-Sekretariat der Klimarahmenkonvention eine Unter- bringung imAlten Hochhaus zugesichert werden. Zu Frage 29: Die noch offenen Fragen zur Einrichtung eines inter- nationalen Kongress- und Veranstaltungszentrums im Be- reich des früheren Plenarsaals in Bonn sollen im Frühjahr 2001 zwischen dem Bund, dem Land Nordrhein-West- falen und der Bundesstadt Bonn geklärt werden. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Fragen des Abgeordneten Hans-Michael Goldmann (F.D.P.) (Drucksache 14/4567, Fragen 30 und 31): Wann werden die Ergebnisse der zwischen dem Bundesminis- terium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) und dem Freistaat Bayern vereinbarten vertieften Untersuchungen zum Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen vorlie- gen, um den „Flaschenhals“ der Donauverbindung zwischen Deutschland und Jugoslawien zu beseitigen? Gibt es bereits im BMVBW einen zeitlichen Fahrplan, wannnach Vorlage der Untersuchungen eine Entscheidung über denAusbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen entschiedenwird, und wenn ja, wie sieht der zeitliche Fahrplan aus? Zu Frage 30: Das BMVBWgeht davon aus, dass die Untersuchungs- ergebnisse noch im Dezember 2000 vorliegen werden. Im Einzelnen wurden von den Beteiligten folgende Ter- mine genannt: Die Gutachten der Bundesanstalt für Was- serbau über die verkehrswasserbaulichen Untersuchungen sollen Ende November/Anfang Dezember fertig gestellt werden; die ökologischen Studie wird erst im Januar 2001 vorliegen, da sie auf den Ergebnissen der verkehrswasser- baulichen Untersuchungen aufbaut; erste Wertungsergeb- nisse sind für Ende Dezember 2000 zugesagt; die ökono- mische Bewertung des Donauausbaus soll im Dezember vorgelegt werden. Zu Frage 31: Das BMVBW wartet die Ergebnisse aller Untersu- chungen ab. Die Daten und Fakten werden anschließend aufgearbeitet, zusammengestellt und bewertet. Die mit Bayern – wegen den Main-Donau-Verträgen – einver- nehmlich zu präzisierende Richtungsentscheidung kann voraussichtlich im 1. Quartal 2001 angegangen werden. Ein detaillierter Zeitplan liegt noch nicht vor. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Fra- gen des Abgeordneten Eduard Lintner (CDU/CSU) (Drucksache 14/4567, Fragen 32 und 33): Wie und wann hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen die Ortsumgehungen von Bundesstraßen, die im Rahmen des „Zukunftsinvestitionsprogramms“ in Bayern gebaut werden sollen, mit der bayerischen Staatsregierung oder bayerischen Fachbehörden abgestimmt? Welche Ortsumgehungen im Regierungsbezirk Unterfranken befinden sich darunter und mit welcher Begründung wurden als vordringlich eingestufte und baureife Ortsumgehungen gegebe- nenfalls abgelehnt? Zu Frage 32: Die Projektauswahl des Zukunftsinvestitionspro- gramms (ZIP) 2001 bis 2003 erfolgte anhand der Baureife bzw. des Planungsstandes unter Abwägung der verkehrli- chen Dringlichkeiten und im Einklang mit dem vorgege- benen Finanzrahmen. Im Rahmen der üblichen Baube- sprechungen erfolgt die Detailabstimmung mit der bayerischen Auftragsverwaltung. Von den zusätzlichen im Zukunftsinvestitionsprogramm (2001 bis 2003) zur Verfügung stehenden Bundesfernstraßenmitteln können im Freistaat Bayern 363 Millionen DM für 17 Ortsumge- hungen im Programmzeitraum eingeplant werden. Zu Frage 33: Projekte aus Unterfranken konnten bei den Vorschlä- gen nicht berücksichtigt werden. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Frage des Abgeordneten Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) (Drucksache 14/4567, Frage 34): Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 2000 12747 (C) (D) (A) (B) Wieso war es im Rahmen des zügigen Ausbaus der überregio- nalen Straßenverbindung der Bundesfernstraße B 28 neu von Reutlingen über den Schwarzwald in das Rheintal nicht möglich, weder aus Mitteln der aufgelösten globalen Minderausgabe noch aus dem Investitionsprogramm UMTS-Zinserlösen Maßnahmen voranzubringen, wie zum Beispiel die planfestgestellte und bau- reife Umfahrung von Rottenburg-Ergenzingen und wieso wurde in diesem Zusammenhang über die bereits am 16. Dezember 1999 vom Land Baden-Württemberg dem Bund zugeleitete und beson- ders bedeutende Entwurfsplanung für den Freudenstädter Tunnel noch nicht entschieden? Die dem Land Baden-Württemberg aufgrund der Auf- lösung der globalen Minderausgabe zusätzlich zur Verfü- gung gestellten Mittel in Höhe von 125,2 Millionen DM dienen in erster Linie der zügigen Fertigstellung im Bau befindlicher Maßnahmen des Investitionsprogramms 1999 bis 2002 (hochprioritäre Maßnahmen) und dem Baubeginn von Maßnahmen, die im Investitionspro- gramm als prioritäre Maßnahmen enthalten sind. Im In- vestitionsprogramm 1999 bis 2002 ist die Ortsumgehung von Ergenzingen nicht enthalten. In Baden-Württemberg wurden im Zukunftsinvesti- tionsprogramm 14 Ortsumfahrungen aufgenommen. Auf- grund der Vielzahl von rechtskräftig planfestgestellten Projekten in Baden-Württemberg war eine Berücksichti- gung der Ortsumfahrung von Ergenzingen im Zuge der B 28 im Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) 2001 bis 2003 nicht möglich. Zur Beurteilung des vom Land Baden-Württemberg vorgelegten Entwurfes für die Verlegung in Freudenstadt im Zuge der B 28 sind bei der Auftragsverwaltung Baden- Württemberg noch ergänzende Unterlagen angefordert worden; diese liegen dem Bundesministerium für Ver- kehr, Bau- und Wohnungswesen noch nicht vor. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Fra- gen des Abgeordneten Georg Girisch (CDU/CSU) (Drucksache 14/4567, Fragen 35 und 36): Wie ist die Haltung der Bundesregierung zu aktuellen Forde- rungen, die Verwaltung von Bundesfernstraßen mit der DB Netz AG in einer gemeinsamen Behörde zusammenzufassen, da es un- ter der neuen Bundesregierung noch nicht gelungen ist, die von der alten Bundesregierung beabsichtigte unternehmerische Ent- zerrung von Netzbetreibern und Schienennutzern faktisch durch- zusetzen, und welche Synergien könnte man unter der Voraus- setzung, dass die Fahrdienstleistungen weiterhin durch die bestehenden Aktiengesellschaften der Deutschen Bahn AG so- wie Drittanbietern (auch aus dem Ausland gemäß EU-Recht) zu erbringen sind, erreichen? Wie würde sich eine Zusammenlegung der Verwaltung der Bundesfernstraßen mit der DB Netz AG zu einer gemeinsamen Behörde auf die Möglichkeiten des Parlaments und der Bundes- regierung, das nach Artikel 87 e Absatz 4 Grundgesetz geforderte Wohl der Allgemeinheit beim Ausbau und Erhalt des Schienen- netzes durchzusetzen, auswirken? Zu Frage 35: Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, die Verwaltung von Bundesfernstraßen mit der DB Netz AG in einer ge- meinsamen Behörde zusammenzufassen. Eine solche Maßnahme ist mit Artikel 87 e Absatz 3 GG nicht verein- bar und war auch von der früheren Bundesregierung nicht beabsichtigt. Die Bundesregierung kann auch keine beson- deren Synergieeffekte einer solchen Regelung erkennen. Zu Frage 36: Die Verpflichtung gemäß Artikel 87 e GG besteht un- abhängig von der Organisationsform der Schieneninfra- struktur. Anlage 14 Antwort des Staatsministers Dr. Michael Naumann auf die Fragen des Abgeordneten Bernd Neumann (Bremen) (CDU/ CSU) (Drucksache 14/4567, Fragen 41 und 42): Trifft es zu, dass die Bundesregierung bei den Verhandlungenüber das Budget des Fünfjahres-Programmes „Media-Plus“ derEU dafür eintrat, im Gegensatz zum Europäischen Parlament, derEU-Kommission und den meisten anderen Ländern nur eine Ge-samthöhe von 350 Millionen Euro vorzusehen, mit der noch nichteinmal die Inflation ausgeglichen würde, also folglich eine Redu-zierung erfolgte? Wird die Bundesregierung das Ergebnis vom „Bündnis für denFilm“ am 3. November 2000 berücksichtigen, wonach für „Me-dia-Plus“ ein Budget von mindestens 400 Millionen Euro für un-verzichtbar gehalten wurde? Zu Frage 41: Die Bundesregierung hat sich bisher in den entspre- chenden Gremien des EU-Rates, vor allem aber im Minis- terrat für eine Erhöhung der Finanzausstattung des Me- dia-Plus-Programms von mehr als 12 Prozent gegenüber Media II eingesetzt. Dabei hat sich die Bundesregierung bemüht, zwischen der französischen Maximal- und der niederländischen Minimalposition zu vermitteln. Die letzte Ministerratsrunde in Brüssel am 26. September 2000 führte zu keiner Entscheidung. Die Bundesregie- rung hat sich nach eingehenden Diskussionen mit der EU- Präsidentschaft entschieden, einer Finanzausstattung des Media-Plus-Programms von 400 Millionen Euro, wie von der EU-Komission vorgeschlagen, zuzustimmen. Zu Frage 42: Anlässlich der Veranstaltung „Bündnis für den Film“ wurde von Vertretern der Branche eine Mittelausstattung von 400 Millionen Euro für wünschenswert gehalten. Die Bundesregierung hat diese Wünsche zur Kenntnis ge- nommen. Die endgültige Entscheidung über den Etat liegt beim Ministerrat und, in Teilen, beim europäischen Parla- ment. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 132. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. November 200012748 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eva-Maria Bulling-Schröter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

    Herr Präsident! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Wenn ich mir das Thema der
    Aktuellen Stunde und die Beiträge dazu vor Augen führe,
    dann kann ich nur sagen: Die AKW-Lobby hat es wieder
    einmal geschafft, im Parlament ihren Einfluss geltend zu
    machen. So wird es wohl tatsächlich sein. Sie mahnen den
    störungsfreien Betrieb an, der in den Konsensgesprächen
    sanktioniert wurde. Ich denke, ich kann Sie beruhigen:
    Auch diese Bundesregierung wird für die nächste Zeit den
    störungsfreien Betrieb garantieren; denn der Atomaus-




    Bundesminister Jürgen Trittin
    12732


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    stieg ist nicht unmittelbar beschlossen worden. Es gibt
    eine Ausstiegsfrist von 10 oder 20 Jahren.


    (Horst Kubatschka [SPD]: Sie haben etwas gelernt!)


    So lange werden die AKWs weiterlaufen. Mit den entspre-
    chenden Problemen wird diese Regierung leben müssen.

    Frau Homburger hat zu Recht angesprochen, dass Frau
    Merkel vor einigen Jahren die Castortransporte – es wa-
    ren zwei – aus guten Gründen gestoppt hat. Damals wurde
    der Zehn-Punkte-Katalog beschlossen. Meine Frage dazu
    ist: Ist er wirklich schon umgesetzt?


    (Birgit Homburger [F.D.P.]: Es ist noch viel mehr umgesetzt worden!)


    Ich möchte aus einem Greenpeace-Brief vom 26. Ok-
    tober dieses Jahres zitieren. Darin steht:

    Über zwei Jahre nach dem so genannten Castor-
    Skandal hat das Bundesamt für Strahlenschutz im
    September 2000 acht Transporte in die Wiederaufar-
    beitung genehmigt.

    In der Presseerklärung zur Genehmigungserteilung
    vom 22. Oktober 2000 sagte der BfS-Präsident Wolfram
    König:

    Durch Auflagen habe ich sichergestellt, dass künftig
    die international festgelegten Grenzwerte für radio-
    aktive Verunreinigungen auch bei den französischen
    Stachelbehältern eingehalten werden.

    Aber ein von Greenpeace am Montag veröffentlichter
    Bericht des Eisenbahn-Bundesamtes zeigt: Bereits beim
    ersten Probelauf einer Stachelbehälterbeladung im Atom-
    kraftwerk Philippsburg ist es zu schwerwiegenden Pan-
    nen und zu einer Kontamination gekommen. Das heißt,
    die Probleme sind nach wie vor nicht gelöst. Ich meine,
    sie müssten jetzt endlich gelöst werden. Dazu gehört auch
    die Umsetzung des Zehn-Punkte-Programms.

    Wie denken Sie die Akzeptanz der Bevölkerung für
    diese Transporte zu bekommen? In diesem Fall ist es egal,
    ob sie von Schwarz-Gelb oder Rot-Grün durchgeführt
    werden. Es gibt eine ganze Menge Menschen, die wissen,
    dass diese Castortransporte gefährlich sind, egal, welche
    Fraktionen die Regierung stellen. Die Menschen werden
    erst dann Castortransporte akzeptieren, wenn tatsächlich
    ein Ausstieg erfolgt. Er erfolgt aber nicht, sondern durch
    die Konsensgespräche – das habe ich schon vorher ge-
    sagt – wird es noch sehr lange Laufzeiten geben, insge-
    samt 32 Jahre. Das ist aber meiner Meinung nach viel zu
    lange. Eine vernünftige Antwort kann nur der sofortige
    Ausstieg aus der Atomenergie sein.

    Zum Schluss will ich noch vier grundsätzliche Argu-
    mente gegen die Technologie der Wiederaufbereitung in
    Erinnerung rufen. Ich will in diesem Zusammenhang auch
    in Erinnerung rufen, dass einmal von Herrn Trittin das
    Ende der Wiederaufarbeitung zum 1. Januar 2000 ver-
    sprochen wurde. Das war wohl nichts! Eine reine Luft-
    blase! Ich fürchte: Wenn wir von der PDS die Argumente
    nicht noch einmal nennen, dann wird sie in diesem Hause
    keiner mehr erwähnen. Jedes Argument für sich kann ein
    sofortiges entschädigungsfreies Verbot der Wiederaufar-
    beitung hinreichend begründen.

    Erstens. Anlagen, wie sie in Frankreich und Großbri-
    tannien betrieben werden, müssten in Deutschland binnen
    24 Stunden aufgrund der radioaktiven Emissionen dicht-
    gemacht werden.

    Zweitens. Das gewonnene Plutonium birgt auf kurze
    und lange Sicht die Gefahr, in Atombomben verarbeitet zu
    werden; sei es als Folge eines Diebstahls oder aufgrund
    politischer Fehlentwicklungen.

    Drittens. Die Menge der Abfälle wird durch Wieder-
    aufarbeitung nicht geringer, sondern quantitativ größer
    und qualitativ vielschichtiger. Das kann die Chance, in
    Deutschland ein geeignetes Endlager zu finden, wesent-
    lich mindern. Das ist klar.

    Viertens. Über 90 Prozent der gesamten radioaktiven
    Belastung des nördlichen Atlantiks stammen aus den ato-
    maren Wiederaufarbeitungsanlagen in La Hague, Sella-
    field und Dounreay. Die Nuklide lassen sich auch in der
    Ostsee und in der Barentssee zwischen Sibirien und der
    Arktis nachweisen. 1995 entdeckten Meeresforscher strah-
    lendes Jod 129 aus Sellafield sogar in Küstengewässern
    Nordkanadas.

    Was soll man dazu noch viel sagen? Die Gefährlichkeit
    ist vorhanden. Sie müsste in diesem Hause eigentlich be-
    kannt sein. Nach wie vor wird von vielen Seiten die Wie-
    deraufarbeitung gefordert. Ich fordere Herrn Minister
    Trittin auf, die Glaskokillen abzuholen und endlich die
    Wiederaufarbeitung zu stoppen, so, wie er es damals ver-
    sprochen hat.

    Danke.

    (Beifall bei der PDS)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich gebe
dem Kollegen Arne Fuhrmann für die SPD-Fraktion das
Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Arne Fuhrmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen! Zu Beginn möchte ich in aller
    Schärfe auch im Namen meiner Fraktion zurückweisen,
    was Kollege Grill vorhin im Zusammenhang mit Rechts-
    bruchbeschuldigungen von sich gegeben hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich finde es unerhört und unglaublich, dass solche Vor-
    würfe immer wieder von diesem Mann in diesem Parla-
    ment zu hören sind. Ich wünsche mir, dass irgendwann
    einmal Konsequenzen gezogen werden.

    Aber jetzt zum Thema. Es fällt mir unglaublich schwer,
    heute hier zu stehen und begründen zu müssen, warum
    diese Bundesregierung, die meine Bundesregierung ist,
    Glaskokillen aus La Hague zurück nach Gorleben, in mei-
    nen Wahlkreis, bringen wird. Ich bin zutiefst davon über-
    zeugt, dass jegliche Art von Nukleartourismus in
    Deutschland und in der ganzen Welt zu den schlimmsten,
    menschenverachtendsten und damit auch zu den verant-
    wortungslosesten Dingen gehört, zu denen wir Politiker
    immer wieder – gezwungen oder auch weniger gezwun-
    gen – Ja sagen müssen oder glauben Ja sagen zu müssen.




    Eva Bulling-Schröter

    12733


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Diese Bundesregierung befindet sich in der misslichen
    Lage – das hat Minister Trittin vorhin ganz exzellent for-
    muliert –, die Suppe auslöffeln zu müssen, die andere
    – weder die Grünen noch die Sozialdemokraten – zu ver-
    antworten haben.


    (Walter Hirche [F.D.P.]: Wer war denn 1978 Bundeskanzler?)


    – Hören Sie doch endlich mit Ihrer 78er-Philosophie auf!
    Wer hat denn 16 Jahre lang regiert, den Schotter irgend-
    wohin gebracht und den Menschen dabei versprochen, ihn
    auch wieder hierher zu holen, obwohl es keine Endlager-
    möglichkeiten gab?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es ist schlimm genug, dass wir Atommüll aus den be-
    stehenden AKWs in Deutschland haben.


    (Birgit Homburger [F.D.P.]: Wer hat denn Gorleben gestoppt?)


    Gott sei Dank hat sich ja in der Zwischenzeit die Philoso-
    phie durchgesetzt, dass die AKWs in der Lage sind, Atom-
    müll zumindest für eine bestimmte Dauer zwischenzula-
    gern. Aber wir suchen im Moment dringlicher denn vor
    drei Jahren in dieser Republik eine Endlagermöglichkeit.
    Politisch spitzt sich im Prinzip immer noch alles auf
    Gorleben zu – egal, wie auch immer es formuliert wird.
    Ich kann es weder durch die Tatsache ändern, dass ich ein
    Gegner dieser Transporte bin, noch durch die Tatsache,
    dass ich einer Fraktion angehöre, die diese Transporte
    auch nicht will. Ich befinde mich vielmehr genau wie alle
    anderen in der misslichen Lage, völkerrechtsverbindliche
    Verträge auf dem Tisch liegen zu haben und meinem
    Minister nicht sagen zu können: Lass die Finger davon.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In der Kürze der Zeit will ich aber über einen anderen
    Teilbereich reden, und zwar über die Befindlichkeit der
    Menschen in der Region Lüchow-Dannenberg. Vor knapp
    vier Jahren wurde beim letzten Transport in dieser Region
    von weiß der Kuckuck was gesprochen. Führend waren
    Argumente des damaligen amtierenden deutschen Bun-
    desinnenministers, Herrn Kanther. Ich mag das alles gar
    nicht wiederholen; Sie können es alle im Protokoll nach-
    lesen.

    Ich habe mehrfach versucht, in den Diskussionen da-
    rauf hinzuweisen, dass friedlicher Widerstand – –


    (Gunnar Uldall [CDU/CSU]: Na, na!)

    – Herr Uldall, lassen Sie mich ausreden. Das, was Sie jetzt
    machen, kenne ich aus den letzten Debatten bestens. Ihre
    Äußerungen waren immer gespickt mit einer verbalen Zu-
    schusterung von Gewalt. Verbale Unterstellung von Ge-
    walt zieht automatisch eine Gewaltkette nach sich.


    (Gunnar Uldall [CDU/CSU]: Das ist eine Lachnummer!)


    Es war die Fähigkeit Ihres damaligen Innenministers,
    durch seine verbalen Gewaltaktionen die Gewalt in der

    Region auf die Spitze zu treiben, und zwar auf beiden Sei-
    ten:


    (Beifall bei Abgeordneten der PDS)

    bei denen, die in der Absicht demonstriert haben, friedlich
    zu bleiben, und bei der Polizei. Durch die Äußerung von
    verantwortungslosen Politikern wurden diese in eine Es-
    kalationsposition geschoben, aus der sie kaum wieder he-
    rauskamen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Ich hoffe nicht nur, Herr Trittin, sondern ich erwarte
    von meiner Regierung, dass sie mit den Gefühlen der
    Menschen sensibler umgeht, dass sie akzeptiert, dass
    Ängste und Sorgen Bestandteil von menschlichem Mitei-
    nander und von Verantwortung sind. Es muss uns gelin-
    gen, an das Verständnis der Politiker zu appellieren: Men-
    schen, die aus ihren Sorgen heraus demonstrieren gehen,
    dürfen von uns nicht verdammt werden. Vielmehr müssen
    wir sie verstehen und ernst nehmen. Es ist ihr Recht, in
    diesem Lande zu demonstrieren.

    Das Gewaltmonopol ist Sache des Staates und steht
    sonst niemandem zu. Ich verurteile jede Form von Ge-
    walt, auch Gewalt gegen Sachen. Ich verurteile auch die-
    jenigen, die versuchen, einen vom Staat angeordneten
    Transport – auch einen Castortransport – zu stoppen.
    Mein Verständnis und meine Fürsorge gilt denen, die ihre
    Ängste um ihrer Familie und ihres Landes willen äußern.
    Das müssen sie auch dürfen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und der PDS)