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ID1412623000

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    5. Bundesminister: 1
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    7. Fischer.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 12069 B Zusatztagesordnungspunkt 1 Erste Beratung des von den Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P. eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 12 a) (Drucksache 14/4380) . . . . . . . . . . . . . . . . 12069 B Tagesordnungspunkt 2 Fragestunde (Drucksache 14/4356) . . . . . . . . . . . . . . . . 12069 D Einberufung einer Expertenkommission zur Weiterentwicklung von Bildungsfinanzie- rungs-, Familienförderungs-, Steuer- und Un- terhaltsrecht; Mitglieder MdlAnfr 1 Maritta Böttcher PDS Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen BMBF 12069 D ZusFr Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . 12070 A Aufteilung der für das Jahr 2001 eingeplanten Haushaltsmittel zur Unterstützung der deut- schen Minderheiten in Osteuropa (Epl. 06) auf die betreffenden Staaten MdlAnfr 2 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 12070 B ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 12070 C Finanzierung von mehr als 50 Prozent des EXPO-Verlustes durch den Bund MdlAnfr 3 Max Straubinger CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 12071 A ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . 12071 C ZusFr Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. 12072 A ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . 12072 B Aufbau des „Koordinierungszentrums deutsch-tschechischer Jugendaustausch“ MdlAnfr 6, 7 Maria Eichhorn CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Edith Niehuis BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12072 D, 12073 B ZusFr Maria Eichhorn CDU/CSU 12072 D, 12073 D PR-Kampagne der Bundesregierung in Tsche- chien; Beendigung des tschechischen Pro- gramms der Deutschen Welle MdlAnfr 8, 9 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA 12074 C, 12075 B ZusFr Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12074 C, 12075 C ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . 12075 B, D ZusFr Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU . . . 12076 B Zusagen Deutschlands und der EU auf dem Sondergipfel in Biarritz zur Unterstützung Ju- goslawiens bei Wiederaufbau und Demokra- tiesierung; Umsetzung und Bedingungen MdlAnfr 10, 11 Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU Plenarprotokoll 14/126 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 126. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 I n h a l t : Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA 12076 D, 12078 C ZusFr Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12076 D, 12079 A ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . 12077 D, 12079 C ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12078 A, 12079 D Mittel des Bundes und der EU für Wiederauf- baumaßnahmen in Jugoslawien 2000 und 2001 MdlAnfr 12, 13 PeterWeiß (Emmendingen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA 12080 B, 12081 C ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12080 C, 12081 D Aufhebung von Sanktionen gegen die Bundes- republik Jugoslawien MdlAnfr 14 Ursula Heinen CDU/CSU Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . . . . . . 12082 C ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 12082 D ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12083 A Finanzielle Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an der Erfüllung dortiger Ent- wicklungsaufgaben in der Bundesrepublik Jugoslawien MdlAnfr 15 Ursula Heinen CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12083 C ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 12083 C ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12084 A Versorgungsausgleichsregelungen für Berufs- soldaten und deren geschiedenen Ehefrauen MdlAnfr 19, 20 Ina Albowitz F.D.P. Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12084 C, 12085 C ZusFr Ina Albowitz F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 12085 B, D Mittel für den Weiterbau der A4 von Olpe-Süd bis zur Krombacher Höhe und der Hüttental- straße (B 54 und B 62) MdlAnfr 23, 24 Paul Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 12086 C ZusFr Paul Breuer CDU/CSU . . . . 12086 C, 12087 A Lärmminderung durch Verwendung von offen- porigem Asphalt beispielsweise beim Ausbau der A 9 im Stadtgebiet Bayreuth MdlAnfr 25 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 12087 C ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 12087 D Streichung von Interregio-Zugverbindungen in Ostbayern MdlAnfr 26, 27 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12088 C, 12089 C ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . 12088 C Zusagen des BMVBWzum Interregio-Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung (Düssel- dorf–Kassel–Bebra–Erfurt–Dresden) MdlAnfr 28, 29 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12089 D, 12090 C ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . 12090 A, D Zusatztagesordnungspunkt 2 a) Vereinbarte Debatte zur aktuellen Si- tuation in Nahost b) Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Haussmann, Günther Friedrich Nolting, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Für eine Konferenz für Si- cherheit und Zusammenarbeit im Nahen Osten (KSZNO) (Drucksache 14/4392) . . . . . . . . . . . . . 12091 C Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 12091 C Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 12093 B Christian Sterzing BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12095 C Dr. Klaus Kinkel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 12096 A Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 12097 C Christoph Moosbauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . 12098 C Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 12100 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 12101 A Zusatztagesordnungspunkt 3 Aktuelle Stunde betr. Ergebnisse des Eu- ropäischen Rates in Biarritz . . . . . . . . . . 12102 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 12102 D Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12103 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000II Dr. Helmut Haussmann F.D.P. . . . . . . . . . . . . 12105 A Christian Sterzing BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12105 D Uwe Hiksch PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12106 D Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 12107 D Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . 12109 D Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12110 D Hannelore Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 12111 D Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12112 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 12113 D Hedi Wegener SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12114 D Dr. Martina Krogmann CDU/CSU . . . . . . . . . 12115 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12116 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12117 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12117 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 12119 A Anlage 2 Abfindungen und Gehaltszahlungen an entlas- sene EXPO-Manager MdlAnfr 4 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 12119 C Anlage 3 Zusammenführung der Detmolder Bundesan- stalt für Getreide- und Kartoffelforschung mit der Bundesanstalt für Fettforschung in Münster MdlAnfr 5 Gudrun Kopp F.D.P. Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BML . . . 12119 D Anlage 4 Finanzierung der Ausgleichsmaßnahmen für die gestiegenen Energiekosten durch den Bund; Abschaffung der Ökosteuer MdlAnfr 16, 17 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 12120 A Anlage 5 Einsichtnahme des Bundesfinanzministers Hans Eichel in die ihn betreffenden Stasi-Un- terlagen MdlAnfr 18 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 12120 C Anlage 6 Eckdaten und Zeitplan für die Beratung der gesetzlichen Regelungen zum Personalabbau in der Bundeswehr MdlAnfr 21, 22 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 12120 D Anlage 7 Finanzierung der Renovierung des Bundes- kanzleramtes in Bonn und anschließender Be- zug MdlAnfr 30, 31 Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 12121 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 Günter Gloser 12117 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 125. Sitzung, Seite 12023 D, letzter Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „In dieser Zeit ist die Gasöl- beihilfe nicht angehoben worden.“ Seite 12024 A, letzter Absatz, der fünfte Satz ist wie folgt zu lesen: „Damit wird die Landwirtschaft von wei- teren Ökosteuererhöhungen ausgenommen.“ Seite 12024 C, erster Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Wir fordern die Bauern auf, die Möglich- keiten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und des Pro- gramms „Bioenergie“ zu nutzen.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 12119 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 25.10.2000 Bertl, Hans-Werner SPD 25.10.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 25.10.2000 Klaus Deß, Albert CDU/CSU 25.10.2000 Ehlert, Heidemarie PDS 25.10.2000 Elser, Marga SPD 25.10.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 25.10.2000 Großmann, Achim SPD 25.10.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 25.10.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 DIE GRÜNEN Hornung, Siegfried CDU/CSU 25.10.2000* Dr. Kahl, Harald CDU/CSU 25.10.2000 Klemmer, Siegrun SPD 25.10.2000 Dr. Knake-Werner, PDS 25.10.2000 Heidi Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 25.10.2000 Lippmann, Heidi PDS 25.10.2000 Matschie, Christoph SPD 25.10.2000 Müller (Jena), Bernward CDU/CSU 25.10.2000 Müller (Berlin), PDS 25.10.2000 Manfred Müller (Völklingen), SPD 25.10.2000 Jutta Neuhäuser, Rosel PDS 25.10.2000 Nickels, Christa BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 DIE GRÜNEN Polenz, Ruprecht CDU/CSU 25.10.2000 Roth (Augsburg), BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 Claudia DIE GRÜNEN Schmidt (Eisleben), SPD 25.10.2000 Silvia Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 25.10.2000 Hans Peter Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 25.10.2000 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 25.10.2000 Welt, Jochen SPD 25.10.2000 Wissmann, Matthias CDU/CSU 25.10.2000 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 25.10.2000* Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 Margareta DIE GRÜNEN Zierer, Benno CDU/CSU 25.10.2000* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Fragen der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/4356, Frage 4) Ist es zutreffend, dass die Geschäftsführung der EXPO 2000 einen zweistelligen Millionenbetrag für Abfindungen und Ge- haltszahlungen an entlassene EXPO-Manager ausgegeben hat (laut Bericht der „Welt am Sonntag“ vom 15. Oktober 2000), und wie setzt sich der konkrete Gesamtbetrag für diesen Zweck de- tailliert zusammen? Der Inhalt der in der Zeitung „Welt am Sonntag“ wie- dergegebenen Äußerung des Geschäftsführers des nieder- sächsischen Steuerzahlerbundes ist falsch. Die EXPO 2000 Hannover GmbH hat seit ihrem Bestehen bis heute insgesamt 3,9 Millionen DM für zwischenzeitlich ausge- schiedene Geschäftsführer und Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene als Abfindung bzw. Gehaltsfortzah- lung bis zum vertraglich definierten Ende des Anstel- lungsverhältnisses gezahlt. Konkret teilt sich dieser Be- trag auf in Zahlungen an vier ausgeschiedene Mitglieder der Geschäftsführung in Höhe von rund 1,9 Millionen DM und an 26 ausgeschiedene Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene in Höhe von rund 2,0 Millionen DM. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die Frage der Abgeordneten Gudrun Kopp (F.D.P.) (Druck- sache 14/4356, Frage 5) Wann ist die geplante Zusammenführung der Detmolder Bun- desanstalt für Getreide- und Kartoffelforschung mit der Bundes- anstalt für Fettforschung in Münster vorgesehen? entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Die organisatorische Zusammenführung der Detmol- der Bundesanstalt für Getreide- und Kartoffelforschung mit der Bundesanstalt für Fettforschung in Münster ist be- reits vor vielen Jahren erfolgt. In Münster sind zurzeit zwei Institute angesiedelt, die dem Forschungsbereich „Fette“ zugeordnet sind und die nach den bisherigen Pla- nungen zu einem Institut zusammengeführt werden sol- len. Die Frage einer Verlagerung des Bereichs Fettfor- schung von Münster nach Detmold stellt sich zurzeit nicht, weil dafür die infrastrukturellen Voraussetzungen in Detmold noch nicht gegeben sind und aufgrund der bau- lichen Situation am Standort Münster kein dringender Handlungsbedarf besteht. Im Übrigen soll die zurzeit be- stehende wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettfor- schung und der Universität Münster durch den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung auf eine vertragliche Grundlage gestellt werden. Die Zusammenarbeit soll nicht nur auf dem Gebiet der Fettforschung erfolgen, son- dern auch andere Tätigkeitsfelder dieser Bundesfor- schungsanstalt umfassen. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Fragen 16 und 17): Warum wird die Wirtschaft nicht zur Veränderung der Nut- zungsdauern in den Abschreibungstabellen gehört, bevor die Län- derfinanzministerkonferenz am 26. Oktober 2000 gültige Be- schlüsse fassen wird? Ist unter dem Eindruck der Steuermehreinnahmen nicht eine Finanzierung der Ausgleichsmaßnahmen für die gestiegenen Energiekosten durch den Bund möglich, und ist es nicht sinnvol- ler, die Ökosteuer abzuschaffen? Zu Frage 16: Die Abstimmung zwischen den obersten Finanzbehör- den des Bundes und der Länder über die Festlegung der Nutzungsdauern für die neue Abschreibungstabelle „All- gemein verwendbare Anlagegüter“ ist noch nicht abge- schlossen. Nur ein abgestimmter Entwurf kann den Wirt- schaftsverbänden zur Stellungnahme und als Grundlage für eine Verbandsanhörung zugesandt werden. Diese Ver- fahrensweise entspricht der gängigen Verwaltungspraxis. Von der Finanzministerkonferenz am 26. Oktober 2000 werden Beschlüsse zu dem Entwurf der neuen Abschrei- bungstabelle erwartet. Eine endgültige Festlegung von Nutzungsdauern erfolgt in diesem Beratungsstadium noch nicht. In den Entscheidungsprozess können somit die Stellungnahmen der Verbände noch angemessen ein- fließen. Die Verbandsanhörung ist – nach dem jetzigen Zeitplan – für den 30. November 2000 vorgesehen. Zu Frage 17: Die vorgesehene Beteiligung der Länder an den ge- planten Ausgleichsmaßnahmen ist sachgerecht und aus- gewogen. Im Übrigen erfolgt die nächste Steuerschätzung am 9. und 10. November dieses Jahres. Daher besteht kein Anlass, jetzt über die Verwendung etwaiger Steuermehr- einnahmen zu reden. Selbstverständlich hält die Bundes- regierung an der ökologischen Steuerreform fest. Denn sie ist und bleibt angesichts der damit verbundenen Ziele, nämlich mit dem Ökosteuer-Aufkommen die Lohnneben- kosten zu senken und gleichzeitig lenkend auf sparsamen Energieverbrauch einzuwirken, richtig und notwendig. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatsekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Frage 18): Seit wann wird dem Bundesminister der Finanzen, Hans Eichel, seitens des/der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR die Einsichtnahme in die über seine Person vorhandenen Stasi-Unterlagen ermög- licht, und wann beabsichtigt er, sein Aktenstudium voraussichtlich zu beenden, sodass dann schließlich die seine Person betreffenden Anfragen der Medien oder zum Zwecke der wissenschaftlichen Aufarbeitung bedient werden können? Der Bundesminister der Finanzen hat bei der/dem Bun- desbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheits- dienstes der ehemaligen DDR Antrag auf Einsicht in die seine Person betreffenden Unterlagen gestellt. Die Aufar- beitung der bei der Bundesbeauftragten liegenden Unter- lagen ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Daher wird der Bundesminister der Finanzen mit der Beauftragten in Verbindung bleiben, um eine vollständige Einsicht in die ihn betreffenden Unterlagen zu erhalten. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Werner Siemann (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Fragen 21 und 22) Mit welchen konkreten Eckdaten und nach welchem konkre- ten Zeitplan sollen die gesetzlichen Regelungen für den vom Bun- desminister der Verteidigung, Rudolf Scharping, in seiner so ge- nannten Grobplanung angekündigten Abbau für 8 000 im Überhang befindliche Soldaten vorgelegt und im Deutschen Bun- destag beraten werden? Mit welchen konkreten Eckdaten und nach welchem konkre- ten Zeitplan soll das erforderliche Gesetz für den vom Bundesmi- nister der Verteidigung, Rudolf Scharping, in seiner so genannten Grobplanung angekündigten Personalabbau beim beamteten Zi- vilpersonal der Bundeswehr vorgelegt werden? Zu Frage 21: Wesentliche Eckdaten einer geplanten gesetzlichen Regelung zur Personalanpassung sind bereits mit der von Ihnen zitierten Grobplanung zur Neuausrichtung der Bun- deswehr veröffentlicht worden. Die Bundesregierung be- absichtigt gesetzliche Maßnahmen zum Abbau der unaus- gewogenen Altersstruktur von Berufssoldaten dem Bundestag und dem Bundesrat zur Verabschiedung vor- zulegen. Die Bundesregierung legt Wert auf eine dauer- hafte Gesetzesregelung, um auch künftig auf Veränderun- gen des militärischen Personalkörpers flexibel reagieren zu können. Die Arbeiten werden so zeitgerecht vorange- trieben, dass der Gesetzesentwurf möglichst noch im Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 200012120 (C) (D) (A) (B) Frühjahr 2001 in den parlamentarischen Bereich einge- bracht werden kann. Zu Frage 22: Auf Ihre Frage nach dem beamteten Zivilpersonal möchte ich Ihnen mitteilen, dass zurzeit 4 459 Beamte des höheren Dienstes 10 447 Beamte des gehobenen Dienstes 12 218 Beamte des mittleren Dienstes 515 Beamte des einfachen Dienstes in der zivilen Bundeswehrverwaltung beschäftigt sind. Wie weit für diesen Personenkreis gesetzliche Rege- lungen notwendig sind, wird sich erst aus der Feinauspla- nung ergeben, die natürlich erst nach der Feinausplanung militärischer Strukturen erfolgen kann. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Fragen des Abgeordneten Norbert Hauser (Bonn) (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Fragen 30 und 31): Trifft es zu, dass die Renovierung des Bundeskanzleramtes in Bonn 85 Millionen DM kosten soll und stimmen Presseberichte, dass weder der Bundeskanzler noch die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bereit sind, diese Kosten zu übernehmen? Welche Maßnahmen will der Bundeskanzler gegebenenfalls ergreifen, um die Renovierung des Bundeskanzleramtes und den anschließenden Bezug durch das Bundesministerium für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu gewährleisten? Zu Frage 30: Zurzeit wird die Haushaltsunterlage „Bau“ für die Sa- nierung und Herrichtung des Bundeskanzleramtes in Bonn zur Unterbringung des ersten Dienstsitzes des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erarbeitet. Genaue Angaben zu den Kosten liegen daher noch nicht vor. Unabhängig hiervon wird die grundsätzliche Frage der Finanzierung derzeit geklärt. Zu Frage 31: Die Bundesregierung hat mit Kabinettbeschluss vom 11. Oktober 1995 einvernehmlich festgelegt, dass der erste Dienstsitz des Bundesministeriums für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwicklung in der bisherigen Liegenschaft des Bundeskanzleramtes in Bonn unterge- bracht wird. Dies steht nicht infrage. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 12121 (C)(A) Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Uwe Hiksch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Herr Präsident! Liebe Kollegin-
    nen und Kollegen! Wir als PDS-Fraktion haben die Dis-
    kussion über die Europäische Union und über das, was
    nach dem informellen Gipfel in Biarritz folgen wird,
    durchaus mit Sorge zur Kenntnis genommen. Diese Sorge
    haben wir zum einen deshalb, weil in diesem Hause im-
    mer mehr feststellbar ist, dass die CDU/CSU-Fraktion die
    Europapolitik dazu nutzen will, eine parteipolitische Pro-
    filierung zu betreiben, und dass sie damit der europä-
    ischen Sache schadet. Diese Sorge haben wir zum ande-
    ren deshalb, weil feststellbar ist, dass die CDU/CSU
    durch Zuspitzung in eine Richtung versucht, davon abzu-
    lenken, dass der Konsens, den es einmal in der Europapo-
    litik in der CDU/CSU gegeben hat, schon lange nicht
    mehr besteht und ihre Politik weit auseinander klafft zwi-
    schen dem, was beispielsweise Teile der CSU vertreten,
    die heute teilweise einen europafeindlichen Kurs verfol-
    gen, und dem, was die Europapolitiker in der CDU/CSU-
    Fraktion wollen.




    Christian Sterzing
    12106


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Deshalb kann ich Sie nur auffordern, zu alten Positio-
    nen zurückzukehren und wieder zu lernen, dass Europa-
    politik kein parteipolitisches Thema sein sollte, sondern
    dass wir uns darum bemühen sollten, Europa weiterzuent-
    wickeln, zu vertiefen und vor allen Dingen zu erweitern.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wir nehmen zur Kenntnis, dass natürlich eines stimmt,

    nämlich dass in Biarritz nicht das erreicht wurde, was von
    Teilen der Bundesregierung gesagt wurde. Wirkliche
    Fortschritte standen nämlich noch nicht auf der Tagesord-
    nung und konnten auch nicht durchgesetzt werden. Es
    muss festgestellt werden, dass bei einer ganzen Reihe der
    so genannten „leftovers“ das Problem besteht, dass Eini-
    gungen in diesen Punkten nach unserer Überzeugung
    noch weit entfernt sind. Wir wissen aber, dass solche Ei-
    nigungen die Grundvoraussetzung dafür sind, dass insti-
    tutionelle Reformen die Grundlage dafür sein werden,
    durchzusetzen, dass eine Erweiterung um die mittel- und
    osteuropäischen Staaten möglich wird. Deshalb glauben
    wir, dass die Aufgabe der Bundesregierung auch darin be-
    stehen muss, wieder zusammenzuführen.

    Wir haben der Presse entnommen – Herr Bundes-
    außenminister Fischer, hier besteht bei uns durchaus
    Sorge –, dass sich die Bundesregierung in eine Diskussion
    eingereiht hat, bei der die Unterscheidung zwischen den
    Positionen der großen Staaten der Europäischen Union
    auf der einen Seite und der kleinen Staaten der Europä-
    ischen Union auf der anderen Seite in einer Weise zuge-
    spitzt wurde, wie sie einer europäischen Entwicklung
    nach unserer Überzeugung nicht gut tut. Wir würden uns
    wünschen, dass die Bundesregierung wieder die Position
    einnimmt, die deutsche Bundesregierungen über viele
    Jahre eingenommen haben, nämlich die, zu versuchen, als
    Mittler zwischen den Interessen der großen Nationalstaa-
    ten auf der einen Seite und den Interessen der kleinen Na-
    tionalstaaten auf der anderen Seite aufzutreten. Denn es
    ist immer die Bundesrepublik gewesen, die hier Fort-
    schritte möglich gemacht hat.

    Deshalb wollen wir die Bundesregierung zum Ersten
    dabei unterstützen, im Sinne der Funktionsfähigkeit der
    Organe deutlich zu machen und bei der Stimmenvertei-
    lung im Rat zu erreichen, dass auf der einen Seite unsere
    Interessen als großer Staat gewahrt werden, nämlich nicht
    von einer Reihe kleiner Staaten, die eben nicht die Mehr-
    heit der Menschen in der Europäischen Union stellen,
    überstimmt zu werden. Auf der anderen Seite müssen aber
    auch die Interessen der kleinen Staaten bei der Stimmen-
    gewichtung berücksichtigt werden. Wir können uns vor-
    stellen, dass das, was die Bundesregierung als „doppelte
    Mehrheit“ bezeichnet hat, ein Weg sein könnte, der in die
    richtige Richtung führt.

    Zum Zweiten müssen wir in Bezug auf die Größe der
    Kommission auf der einen Seite deutlich machen, dass
    wir die Funktionsfähigkeit der Kommission, gerade in ei-
    ner erweiterten Europäischen Union, für einen zentralen
    Punkt halten, um sicherzustellen, dass die Europäische
    Union auch weiterentwickelt werden kann. Auf der ande-
    ren Seite muss aber auch gesehen werden, dass beispiels-
    weise durch das Rotationsprinzip – das können auch wir
    uns vorstellen – die Vertretung der Nationalstaaten we-
    nigstens über einen längeren Zeitraum gegeben sein muss.

    Wir halten es zum Dritten für notwendig und werten
    deshalb die Vorschläge der Bundesregierung im Großen
    und Ganzen positiv, dass es hinsichtlich der Mehrheits-
    entscheidungen darum gehen muss, ob die Europäische
    Union auch in Zukunft handlungsfähig sein wird, um das
    Erforderliche durchzusetzen. Deshalb sind wir der Über-
    zeugung, dass in Nizza darüber diskutiert werden muss,
    wie beispielsweise bei Mehrheitsentscheidungen Demo-
    kratisierungsprozesse dahin gehend in Gang gesetzt wer-
    den können, dass auch das Europäische Parlament ein
    Mitentscheidungsrecht bekommt; denn diese demokra-
    tisch gewählte Institution muss ebenso mitbestimmen
    können. Dies ist eine wichtige Forderung zur Demokrati-
    sierung der Europäischen Union.

    Wir können aber nicht verstehen, dass die Bundesre-
    gierung als einen der Ausnahmetatbestände, die sie defi-
    niert hat, gerade die Handwerksordnung genommen hat
    und damit nach unserer Überzeugung klargemacht hat,
    dass sie mit rein egoistischen Forderungen in die Ver-
    handlung zur Schaffung von Mehrheitsentscheidungen
    geht.

    Die PDS-Bundestagsfraktion will mit ihren Forderun-
    gen erreichen, dass Nizza ein Erfolg wird. Wir wollen
    dazu beitragen, dass die Vertiefung der Europäischen
    Union auf der einen Seite und vor allen Dingen auch die
    Erweiterung um die mittel- und osteuropäischen Staaten
    auf der anderen Seite ein Erfolg zum Wohle der Menschen
    und zum Wohle der Europäischen Union wird.

    Danke schön.

    (Beifall bei der PDS)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort
hat jetzt der Bundesminister Joseph Fischer.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joseph Fischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren! Herr Präsident! Es gab hier ei-
    nige Beiträge. Gestatten Sie mir, dass ich versuche, unsere
    Position in der Kontroverse herauszuarbeiten.

    Kollege Hintze, Ihnen wird vorgeworfen, Sie hätten
    schwarz gemalt: In welcher Farbe sollen Sie auch sonst
    malen.


    (Heiterkeit bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Das ist die Farbe, die Ihnen angemessen ist. Ich meine das
    gar nicht abwertend.


    (Peter Hintze [CDU/CSU]: Welches ist Ihre Farbe?)


    – Grün, wie die Hoffnung!

    (Dr. Wolfgang Schäuble [CDU/CSU]: Hoff nung! Das musste gesagt werden!)

    – Ach was! Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Schäuble.
    Für das Schwarzmalen sind Sie zuständig, nicht unser-
    eins. Dass Sie die Arbeit der Regierung nicht in europä-
    ischen Morgenrötefarben malen können, kann ich verste-
    hen, auch wenn Sie es durchaus tun sollten. Ein gewisser
    Farbenwechsel wäre bei Ihnen zumindest im Kopf ange-
    messen.




    Uwe Hiksch

    12107


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Kollege Hintze, wir haben in Biarritz über vieles nicht
    nur gesprochen, sondern auch bei vielem, wie ich denke,
    erhebliche Fortschritte erreicht. Es ging nicht nur um den
    Friedensprozess. Ihn haben wir zuvor in der Debatte erör-
    tert. Auch das Treffen mit dem neuen jugoslawischen,
    dem demokratischen Präsidenten Kostunica war nicht nur
    symbolisch, sondern auch emotional ein wichtiger Punkt.
    Das demokratische Jugoslawien, das demokratische Ser-
    bien kehren in die Gemeinschaft der europäischen Demo-
    kratien zurück.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Das hat auch, wie ich gehört habe, in der Belgrader Öf-
    fentlichkeit eine große Bedeutung gehabt.

    Ich komme jetzt zu den wesentlichen Punkten der
    Regierungskonferenz. Die wesentlichen Punkte sind ja
    – deutsche Leitkultur, nicht wahr? – „leftovers“. Was
    heißt das auf Deutsch? Überbleibsel. Aber ein Überbleib-
    sel von wem? Nicht von Rot-Grün,


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    sondern ein Überbleibsel aus der glanzvollen Regie-
    rungsperiode Ihrer Koalition. Warum sind sie Überbleib-
    sel geworden – oder „leftovers“, um wieder gemäß der
    Leitkultur zu formulieren? Wenn ich Sie so sehe, Herr
    Merz, frage ich mich natürlich: Gehört Mickeymaus zu
    unserer Leitkultur oder würden Sie das schon als eine
    Überfremdung ansehen? – Ich möchte das jetzt nicht ver-
    tiefen.


    (Dr. Ruth Fuchs [PDS]: Barbie-Puppen sind noch besser! – Peter Hintze [CDU/CSU]: Jeder zitiert aus seiner Lektüre!)


    – Ja, das ist wahr. Es hat in der Tat manchmal etwas Be-
    freiendes, wenn man so etwas liest und nicht andere Re-
    den lesen muss, Herr Kollege Hintze.

    Der entscheidende Punkt ist: Es sind deswegen Über-
    bleibsel, weil sie damals nicht lösbar waren. Wenn Sie
    diesen Maßstab an Biarritz anlegen, sollten vor allen Din-
    gen doch Sie – getrieben von christlicher Wahrhaftig-
    keit – die Frage stellen: Sind diese Überbleibsel – damals
    der Kern von Amsterdam – jetzt lösbarer geworden? Ja
    oder nein? Die Antwort auf diese Frage hätte ich von Ih-
    nen erwartet; das ist der Maßstab.


    (Gernot Erler [SPD]: Nicht überfordern!)

    Ich kann nur sagen: Wenn sie lösbarer geworden sind,
    sollten Sie die schwarze Farbe einmal vergessen und sa-
    gen: Das habt ihr gut gemacht.

    Es kommt noch ein weiterer Punkt hinzu, nämlich die
    verstärkte Zusammenarbeit. Ich erinnere mich noch gut,
    wie sie für illusionär gehalten wurde. Im Zuge der Erwei-
    terung wurde uns privat von europasachverständigen Kol-
    legen aus Ihren Reihen gesagt: Das ist der zentrale Punkt;
    denn eine sich erweiternde Union muss die Perspektive
    zur Vertiefung über die verstärkte Zusammenarbeit ha-
    ben; aber das werdet ihr nicht schaffen. – Dieser Punkt
    gehörte nicht einmal zu den Überbleibseln, sondern zu
    den Hoffnungen der sachverständigen Europapolitiker
    aus der Union.

    Heute kann ich Ihnen sagen: In Biarritz ist klar gewor-
    den – die deutsch-italienische Initiative ist erwähnt wor-
    den –, dass wir diesen Punkt in Nizza weiter verhandeln
    werden. Vor einem europäischen Abschluss muss man das
    Ganze immer unter Vorbehalt sehen; aber nach Biarritz
    gehe ich mit wesentlich mehr Optimismus nach Nizza.
    Wenn wir in diesen Punkten einen Durchbruch erzielen
    wollen, wird das mit dazugehören. Das muss man doch
    einmal anerkennen; es ist einer der entscheidenden
    Punkte.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich komme zu den anderen Punkten: zur Größe und Zu-
    sammensetzung der Kommission und zum Rotationsmo-
    dell. Wenn gesagt wird, die Bundesregierung würde sich
    nicht mehr um die kleinen Mitgliedstaaten kümmern,
    dann wissen Sie doch ganz genau, dass dieses schlichtweg
    Quatsch ist. Wir haben doch gegensätzliche Interessen der
    großen und kleinen Staaten – bei den Fragen, die wir hier
    diskutieren, geht es ganz entscheidend darum – bezüglich
    der Frage der Stimmengewichtung und der Frage der Zu-
    sammensetzung der Kommission. Schauen Sie sich doch
    einmal Verhältnis, Bedeutung und Gewicht der Stimme
    eines deutschen Bürgers gegenüber denen der Stimme ei-
    nes Bürgers eines kleineren Mitgliedslandes an. Ich sage
    gar nicht, dass das zu beklagen ist – es macht sogar ein
    Stück weit den Integrationsmechanismus der Europä-
    ischen Union aus –; das Ganze muss nur ausbalanciert
    sein.

    Genau um diese Balance geht es. Es gibt den Vorschlag
    der großen Mitgliedsländer, auf einen von zwei Kommis-
    saren zu verzichten, was nicht allen großen einfach gefal-
    len ist.


    (Dr. Wolfgang Schäuble [CDU/CSU]: Aber uns fällt es leicht!)


    – Nein, Herr Schäuble, uns fällt es nicht leicht. Was soll
    das jetzt?

    Der entscheidende Punkt ist doch ein anderer. Der ent-
    scheidende Punkt ist, dass die Kommission nicht nur eine
    Repräsentationsebene für die Integration darstellt, son-
    dern gleichzeitig eine Funktionsebene ist. Das heißt, die
    Kommission kann nicht beliebig erweitert werden. Die
    großen Staaten haben vorgeschlagen: Wir verzichten auf
    einen Kommissar und sind sogar bereit, für ein Jahrfünft
    auf die Repräsentation in der Kommission im Sinne der
    Rotation zu verzichten, – das heißt, wir sind nicht immer
    mit dabei, – um die Funktionalität der Kommission als
    Ganzes zu erhalten. Dem haben die Kleinen sehr heftig
    widersprochen.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [F.D.P.]: Die Kleinen haben es kaum geglaubt!)


    Ich bin mir sicher, was die Anzahl der Kommissare be-
    trifft, wird es eine Lösung im Austarieren zwischen Groß
    und Klein geben, auch hinsichtlich der Repräsentanz und
    der Funktionalität. Das heißt, im Zuge der Erweiterung
    wird die Kommission nicht so weit ausgedehnt, dass sie
    nicht mehr funktionieren kann.

    Zur Frage der Stimmengewichtung. Der Bundeskanz-
    ler hat klar gesagt: Es ist keine mathematische Frage, son-




    Bundesminister Joseph Fischer
    12108


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    dern es muss letztendlich politisch entschieden werden.
    Wir können mit verschiedenen genannten Modellen le-
    ben, solange der demographische Faktor mit einbezogen
    wird. Auch in diesem Punkt wird deutlich, dass die Dis-
    kussion nach Biarritz eine positive Entwicklung auslösen
    kann.

    Bei der Frage der Mehrheitsentscheidung zeichnet sich
    – auch und gerade auf der letzten Vorbereitungssitzung
    nach Biarritz – ab, dass wir hier in der Tat vorankommen.
    Nur kann man es sich nicht so einfach machen. Wenn Sie
    sich die Zahlen anschauen, werden Sie erkennen, dass die
    Verteilung das große Problem ist. Ich bin nachdrücklich
    dafür, dass wir die Beschlüsse von Tampere umsetzen und
    zum Beispiel eine europäische Harmonisierung des Asyl-
    rechts bekommen. Wenn die Dinge hier nicht in die rich-
    tige Proportion geraten, würde dies zu praktischen Pro-
    blemen führen, die auf Dauer innenpolitisch nicht mehr
    ausbalanciert werden könnten. Dieses Argument muss
    man einfach zur Kenntnis nehmen. Ich bin mir sicher, dass
    wir bei Punkten, die von anderen Mitgliedstaaten kritisch
    gesehen werden, mit Mehrheitsentscheidungen einen ech-
    ten, substanziellen Fortschritt bekommen können.

    Wenn ich die Fragen – ich habe es vorhin angespro-
    chen – einer verstärkten Zusammenarbeit, der Daseins-
    vorsorge und die deutsche Initiative des Bundeskanzlers
    hinzunehme, als Folge daraus den Einstieg bis 2004 in
    eine Verfassungsdebatte annehme und dann höre, dass
    Sie, Herr Hintze, ganz stolz verkünden, die Grundrechte-
    Charta solle Teil dieser Verfassungsdebatte sein, muss ich
    Ihnen sagen: Sie hätten auch hinzufügen können, dass es
    die Initiative dieser Bundesregierung war, dass sie das
    während ihrer Präsidentschaft auf den Weg gebracht hat
    und dass wir heute in den Punkten einen wirklichen Er-
    folg haben werden. Wenn es sich auch noch nicht in den
    Verträgen niedergeschlagen hat, so liegt die Sache doch
    auf dem Tisch, findet die Billigung aller Beteiligten auf
    der politischen Ebene und wird auch noch in die Verträge
    einbezogen werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wenn ich einen Strich darunter ziehe, kann ich sagen:
    Es wird noch sehr schwer werden. Wer die europäische
    Gefechtslage und Kompromissstruktur kennt, wird dem
    zustimmen. Wir wissen, wie wichtig es ist, die Interessen
    der Großen und der Kleinen zusammenzuführen. Wir
    werden die Zeit bis Nizza nutzen.


    (Dr. Wolfgang Schäuble [CDU/CSU]: Was ist mit Österreich?)


    – Da Sie Österreich angesprochen haben, muss ich sagen:
    Österreich hat sich überaus konstruktiv verhalten.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [F.D.P.]: Wir haben es angesprochen, weil Sie von den Kleinen gesprochen haben!)


    – Entschuldigung wegen der Kleinen. In dem Punkt wer-
    den wir uns einfach nicht einigen. Da die Österreicher
    heute ihren Nationalfeiertag haben, lassen Sie uns den
    Österreichern ganz herzlich gratulieren. Das hätten Sie
    ja erwähnen können, da die Debatten des Deutschen

    Bundestages in Österreich sehr aufmerksam verfolgt wer-
    den.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Wolfgang Gerhardt [F.D.P.]: Ich gehe nachher zum Empfang des Botschafters!)


    – Dann werden wir uns dort sehen, Herr Gerhardt. Jetzt
    habe ich sogar noch eine Überraschung für Sie. Sie sehen,
    die Bundesregierung ist immer einen Schritt voraus.