Rede:
ID1412622800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. der: 2
    2. Alsnächster: 1
    3. Redner: 1
    4. hat: 1
    5. das: 1
    6. Wort: 1
    7. Kollege: 1
    8. Uwe: 1
    9. Hikschvon: 1
    10. PDS-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 12069 B Zusatztagesordnungspunkt 1 Erste Beratung des von den Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P. eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 12 a) (Drucksache 14/4380) . . . . . . . . . . . . . . . . 12069 B Tagesordnungspunkt 2 Fragestunde (Drucksache 14/4356) . . . . . . . . . . . . . . . . 12069 D Einberufung einer Expertenkommission zur Weiterentwicklung von Bildungsfinanzie- rungs-, Familienförderungs-, Steuer- und Un- terhaltsrecht; Mitglieder MdlAnfr 1 Maritta Böttcher PDS Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen BMBF 12069 D ZusFr Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . 12070 A Aufteilung der für das Jahr 2001 eingeplanten Haushaltsmittel zur Unterstützung der deut- schen Minderheiten in Osteuropa (Epl. 06) auf die betreffenden Staaten MdlAnfr 2 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 12070 B ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 12070 C Finanzierung von mehr als 50 Prozent des EXPO-Verlustes durch den Bund MdlAnfr 3 Max Straubinger CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 12071 A ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . 12071 C ZusFr Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. 12072 A ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . 12072 B Aufbau des „Koordinierungszentrums deutsch-tschechischer Jugendaustausch“ MdlAnfr 6, 7 Maria Eichhorn CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Edith Niehuis BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12072 D, 12073 B ZusFr Maria Eichhorn CDU/CSU 12072 D, 12073 D PR-Kampagne der Bundesregierung in Tsche- chien; Beendigung des tschechischen Pro- gramms der Deutschen Welle MdlAnfr 8, 9 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA 12074 C, 12075 B ZusFr Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12074 C, 12075 C ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . 12075 B, D ZusFr Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU . . . 12076 B Zusagen Deutschlands und der EU auf dem Sondergipfel in Biarritz zur Unterstützung Ju- goslawiens bei Wiederaufbau und Demokra- tiesierung; Umsetzung und Bedingungen MdlAnfr 10, 11 Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU Plenarprotokoll 14/126 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 126. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 I n h a l t : Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA 12076 D, 12078 C ZusFr Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12076 D, 12079 A ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . 12077 D, 12079 C ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12078 A, 12079 D Mittel des Bundes und der EU für Wiederauf- baumaßnahmen in Jugoslawien 2000 und 2001 MdlAnfr 12, 13 PeterWeiß (Emmendingen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA 12080 B, 12081 C ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12080 C, 12081 D Aufhebung von Sanktionen gegen die Bundes- republik Jugoslawien MdlAnfr 14 Ursula Heinen CDU/CSU Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . . . . . . 12082 C ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 12082 D ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12083 A Finanzielle Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an der Erfüllung dortiger Ent- wicklungsaufgaben in der Bundesrepublik Jugoslawien MdlAnfr 15 Ursula Heinen CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12083 C ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 12083 C ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12084 A Versorgungsausgleichsregelungen für Berufs- soldaten und deren geschiedenen Ehefrauen MdlAnfr 19, 20 Ina Albowitz F.D.P. Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12084 C, 12085 C ZusFr Ina Albowitz F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 12085 B, D Mittel für den Weiterbau der A4 von Olpe-Süd bis zur Krombacher Höhe und der Hüttental- straße (B 54 und B 62) MdlAnfr 23, 24 Paul Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 12086 C ZusFr Paul Breuer CDU/CSU . . . . 12086 C, 12087 A Lärmminderung durch Verwendung von offen- porigem Asphalt beispielsweise beim Ausbau der A 9 im Stadtgebiet Bayreuth MdlAnfr 25 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 12087 C ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 12087 D Streichung von Interregio-Zugverbindungen in Ostbayern MdlAnfr 26, 27 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12088 C, 12089 C ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . 12088 C Zusagen des BMVBWzum Interregio-Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung (Düssel- dorf–Kassel–Bebra–Erfurt–Dresden) MdlAnfr 28, 29 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12089 D, 12090 C ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . 12090 A, D Zusatztagesordnungspunkt 2 a) Vereinbarte Debatte zur aktuellen Si- tuation in Nahost b) Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Haussmann, Günther Friedrich Nolting, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Für eine Konferenz für Si- cherheit und Zusammenarbeit im Nahen Osten (KSZNO) (Drucksache 14/4392) . . . . . . . . . . . . . 12091 C Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 12091 C Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 12093 B Christian Sterzing BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12095 C Dr. Klaus Kinkel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 12096 A Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 12097 C Christoph Moosbauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . 12098 C Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 12100 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 12101 A Zusatztagesordnungspunkt 3 Aktuelle Stunde betr. Ergebnisse des Eu- ropäischen Rates in Biarritz . . . . . . . . . . 12102 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 12102 D Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12103 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000II Dr. Helmut Haussmann F.D.P. . . . . . . . . . . . . 12105 A Christian Sterzing BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12105 D Uwe Hiksch PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12106 D Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 12107 D Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . 12109 D Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12110 D Hannelore Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 12111 D Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12112 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 12113 D Hedi Wegener SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12114 D Dr. Martina Krogmann CDU/CSU . . . . . . . . . 12115 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12116 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12117 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12117 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 12119 A Anlage 2 Abfindungen und Gehaltszahlungen an entlas- sene EXPO-Manager MdlAnfr 4 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 12119 C Anlage 3 Zusammenführung der Detmolder Bundesan- stalt für Getreide- und Kartoffelforschung mit der Bundesanstalt für Fettforschung in Münster MdlAnfr 5 Gudrun Kopp F.D.P. Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BML . . . 12119 D Anlage 4 Finanzierung der Ausgleichsmaßnahmen für die gestiegenen Energiekosten durch den Bund; Abschaffung der Ökosteuer MdlAnfr 16, 17 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 12120 A Anlage 5 Einsichtnahme des Bundesfinanzministers Hans Eichel in die ihn betreffenden Stasi-Un- terlagen MdlAnfr 18 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 12120 C Anlage 6 Eckdaten und Zeitplan für die Beratung der gesetzlichen Regelungen zum Personalabbau in der Bundeswehr MdlAnfr 21, 22 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 12120 D Anlage 7 Finanzierung der Renovierung des Bundes- kanzleramtes in Bonn und anschließender Be- zug MdlAnfr 30, 31 Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 12121 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 Günter Gloser 12117 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 125. Sitzung, Seite 12023 D, letzter Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „In dieser Zeit ist die Gasöl- beihilfe nicht angehoben worden.“ Seite 12024 A, letzter Absatz, der fünfte Satz ist wie folgt zu lesen: „Damit wird die Landwirtschaft von wei- teren Ökosteuererhöhungen ausgenommen.“ Seite 12024 C, erster Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Wir fordern die Bauern auf, die Möglich- keiten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und des Pro- gramms „Bioenergie“ zu nutzen.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 12119 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 25.10.2000 Bertl, Hans-Werner SPD 25.10.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 25.10.2000 Klaus Deß, Albert CDU/CSU 25.10.2000 Ehlert, Heidemarie PDS 25.10.2000 Elser, Marga SPD 25.10.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 25.10.2000 Großmann, Achim SPD 25.10.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 25.10.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 DIE GRÜNEN Hornung, Siegfried CDU/CSU 25.10.2000* Dr. Kahl, Harald CDU/CSU 25.10.2000 Klemmer, Siegrun SPD 25.10.2000 Dr. Knake-Werner, PDS 25.10.2000 Heidi Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 25.10.2000 Lippmann, Heidi PDS 25.10.2000 Matschie, Christoph SPD 25.10.2000 Müller (Jena), Bernward CDU/CSU 25.10.2000 Müller (Berlin), PDS 25.10.2000 Manfred Müller (Völklingen), SPD 25.10.2000 Jutta Neuhäuser, Rosel PDS 25.10.2000 Nickels, Christa BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 DIE GRÜNEN Polenz, Ruprecht CDU/CSU 25.10.2000 Roth (Augsburg), BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 Claudia DIE GRÜNEN Schmidt (Eisleben), SPD 25.10.2000 Silvia Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 25.10.2000 Hans Peter Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 25.10.2000 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 25.10.2000 Welt, Jochen SPD 25.10.2000 Wissmann, Matthias CDU/CSU 25.10.2000 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 25.10.2000* Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 Margareta DIE GRÜNEN Zierer, Benno CDU/CSU 25.10.2000* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Fragen der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/4356, Frage 4) Ist es zutreffend, dass die Geschäftsführung der EXPO 2000 einen zweistelligen Millionenbetrag für Abfindungen und Ge- haltszahlungen an entlassene EXPO-Manager ausgegeben hat (laut Bericht der „Welt am Sonntag“ vom 15. Oktober 2000), und wie setzt sich der konkrete Gesamtbetrag für diesen Zweck de- tailliert zusammen? Der Inhalt der in der Zeitung „Welt am Sonntag“ wie- dergegebenen Äußerung des Geschäftsführers des nieder- sächsischen Steuerzahlerbundes ist falsch. Die EXPO 2000 Hannover GmbH hat seit ihrem Bestehen bis heute insgesamt 3,9 Millionen DM für zwischenzeitlich ausge- schiedene Geschäftsführer und Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene als Abfindung bzw. Gehaltsfortzah- lung bis zum vertraglich definierten Ende des Anstel- lungsverhältnisses gezahlt. Konkret teilt sich dieser Be- trag auf in Zahlungen an vier ausgeschiedene Mitglieder der Geschäftsführung in Höhe von rund 1,9 Millionen DM und an 26 ausgeschiedene Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene in Höhe von rund 2,0 Millionen DM. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die Frage der Abgeordneten Gudrun Kopp (F.D.P.) (Druck- sache 14/4356, Frage 5) Wann ist die geplante Zusammenführung der Detmolder Bun- desanstalt für Getreide- und Kartoffelforschung mit der Bundes- anstalt für Fettforschung in Münster vorgesehen? entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Die organisatorische Zusammenführung der Detmol- der Bundesanstalt für Getreide- und Kartoffelforschung mit der Bundesanstalt für Fettforschung in Münster ist be- reits vor vielen Jahren erfolgt. In Münster sind zurzeit zwei Institute angesiedelt, die dem Forschungsbereich „Fette“ zugeordnet sind und die nach den bisherigen Pla- nungen zu einem Institut zusammengeführt werden sol- len. Die Frage einer Verlagerung des Bereichs Fettfor- schung von Münster nach Detmold stellt sich zurzeit nicht, weil dafür die infrastrukturellen Voraussetzungen in Detmold noch nicht gegeben sind und aufgrund der bau- lichen Situation am Standort Münster kein dringender Handlungsbedarf besteht. Im Übrigen soll die zurzeit be- stehende wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettfor- schung und der Universität Münster durch den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung auf eine vertragliche Grundlage gestellt werden. Die Zusammenarbeit soll nicht nur auf dem Gebiet der Fettforschung erfolgen, son- dern auch andere Tätigkeitsfelder dieser Bundesfor- schungsanstalt umfassen. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Fragen 16 und 17): Warum wird die Wirtschaft nicht zur Veränderung der Nut- zungsdauern in den Abschreibungstabellen gehört, bevor die Län- derfinanzministerkonferenz am 26. Oktober 2000 gültige Be- schlüsse fassen wird? Ist unter dem Eindruck der Steuermehreinnahmen nicht eine Finanzierung der Ausgleichsmaßnahmen für die gestiegenen Energiekosten durch den Bund möglich, und ist es nicht sinnvol- ler, die Ökosteuer abzuschaffen? Zu Frage 16: Die Abstimmung zwischen den obersten Finanzbehör- den des Bundes und der Länder über die Festlegung der Nutzungsdauern für die neue Abschreibungstabelle „All- gemein verwendbare Anlagegüter“ ist noch nicht abge- schlossen. Nur ein abgestimmter Entwurf kann den Wirt- schaftsverbänden zur Stellungnahme und als Grundlage für eine Verbandsanhörung zugesandt werden. Diese Ver- fahrensweise entspricht der gängigen Verwaltungspraxis. Von der Finanzministerkonferenz am 26. Oktober 2000 werden Beschlüsse zu dem Entwurf der neuen Abschrei- bungstabelle erwartet. Eine endgültige Festlegung von Nutzungsdauern erfolgt in diesem Beratungsstadium noch nicht. In den Entscheidungsprozess können somit die Stellungnahmen der Verbände noch angemessen ein- fließen. Die Verbandsanhörung ist – nach dem jetzigen Zeitplan – für den 30. November 2000 vorgesehen. Zu Frage 17: Die vorgesehene Beteiligung der Länder an den ge- planten Ausgleichsmaßnahmen ist sachgerecht und aus- gewogen. Im Übrigen erfolgt die nächste Steuerschätzung am 9. und 10. November dieses Jahres. Daher besteht kein Anlass, jetzt über die Verwendung etwaiger Steuermehr- einnahmen zu reden. Selbstverständlich hält die Bundes- regierung an der ökologischen Steuerreform fest. Denn sie ist und bleibt angesichts der damit verbundenen Ziele, nämlich mit dem Ökosteuer-Aufkommen die Lohnneben- kosten zu senken und gleichzeitig lenkend auf sparsamen Energieverbrauch einzuwirken, richtig und notwendig. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatsekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Frage 18): Seit wann wird dem Bundesminister der Finanzen, Hans Eichel, seitens des/der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR die Einsichtnahme in die über seine Person vorhandenen Stasi-Unterlagen ermög- licht, und wann beabsichtigt er, sein Aktenstudium voraussichtlich zu beenden, sodass dann schließlich die seine Person betreffenden Anfragen der Medien oder zum Zwecke der wissenschaftlichen Aufarbeitung bedient werden können? Der Bundesminister der Finanzen hat bei der/dem Bun- desbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheits- dienstes der ehemaligen DDR Antrag auf Einsicht in die seine Person betreffenden Unterlagen gestellt. Die Aufar- beitung der bei der Bundesbeauftragten liegenden Unter- lagen ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Daher wird der Bundesminister der Finanzen mit der Beauftragten in Verbindung bleiben, um eine vollständige Einsicht in die ihn betreffenden Unterlagen zu erhalten. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Werner Siemann (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Fragen 21 und 22) Mit welchen konkreten Eckdaten und nach welchem konkre- ten Zeitplan sollen die gesetzlichen Regelungen für den vom Bun- desminister der Verteidigung, Rudolf Scharping, in seiner so ge- nannten Grobplanung angekündigten Abbau für 8 000 im Überhang befindliche Soldaten vorgelegt und im Deutschen Bun- destag beraten werden? Mit welchen konkreten Eckdaten und nach welchem konkre- ten Zeitplan soll das erforderliche Gesetz für den vom Bundesmi- nister der Verteidigung, Rudolf Scharping, in seiner so genannten Grobplanung angekündigten Personalabbau beim beamteten Zi- vilpersonal der Bundeswehr vorgelegt werden? Zu Frage 21: Wesentliche Eckdaten einer geplanten gesetzlichen Regelung zur Personalanpassung sind bereits mit der von Ihnen zitierten Grobplanung zur Neuausrichtung der Bun- deswehr veröffentlicht worden. Die Bundesregierung be- absichtigt gesetzliche Maßnahmen zum Abbau der unaus- gewogenen Altersstruktur von Berufssoldaten dem Bundestag und dem Bundesrat zur Verabschiedung vor- zulegen. Die Bundesregierung legt Wert auf eine dauer- hafte Gesetzesregelung, um auch künftig auf Veränderun- gen des militärischen Personalkörpers flexibel reagieren zu können. Die Arbeiten werden so zeitgerecht vorange- trieben, dass der Gesetzesentwurf möglichst noch im Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 200012120 (C) (D) (A) (B) Frühjahr 2001 in den parlamentarischen Bereich einge- bracht werden kann. Zu Frage 22: Auf Ihre Frage nach dem beamteten Zivilpersonal möchte ich Ihnen mitteilen, dass zurzeit 4 459 Beamte des höheren Dienstes 10 447 Beamte des gehobenen Dienstes 12 218 Beamte des mittleren Dienstes 515 Beamte des einfachen Dienstes in der zivilen Bundeswehrverwaltung beschäftigt sind. Wie weit für diesen Personenkreis gesetzliche Rege- lungen notwendig sind, wird sich erst aus der Feinauspla- nung ergeben, die natürlich erst nach der Feinausplanung militärischer Strukturen erfolgen kann. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Fragen des Abgeordneten Norbert Hauser (Bonn) (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Fragen 30 und 31): Trifft es zu, dass die Renovierung des Bundeskanzleramtes in Bonn 85 Millionen DM kosten soll und stimmen Presseberichte, dass weder der Bundeskanzler noch die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bereit sind, diese Kosten zu übernehmen? Welche Maßnahmen will der Bundeskanzler gegebenenfalls ergreifen, um die Renovierung des Bundeskanzleramtes und den anschließenden Bezug durch das Bundesministerium für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu gewährleisten? Zu Frage 30: Zurzeit wird die Haushaltsunterlage „Bau“ für die Sa- nierung und Herrichtung des Bundeskanzleramtes in Bonn zur Unterbringung des ersten Dienstsitzes des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erarbeitet. Genaue Angaben zu den Kosten liegen daher noch nicht vor. Unabhängig hiervon wird die grundsätzliche Frage der Finanzierung derzeit geklärt. Zu Frage 31: Die Bundesregierung hat mit Kabinettbeschluss vom 11. Oktober 1995 einvernehmlich festgelegt, dass der erste Dienstsitz des Bundesministeriums für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwicklung in der bisherigen Liegenschaft des Bundeskanzleramtes in Bonn unterge- bracht wird. Dies steht nicht infrage. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 12121 (C)(A) Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christian Sterzing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die
    Frage, die im Raume steht, ist, ob Biarritz ein Erfolg war.
    Um diese Frage zu beantworten, kommt es darauf an,
    welchen Maßstab man anlegt. Legt man den an, den Herr
    Haussmann soeben angedeutet hat – er hat kritisiert, dass
    über Erweiterung nicht gesprochen worden ist –, ist dem
    zu entgegnen: Das stand schlichtweg nicht auf der Tages-
    ordnung. Es gibt einen anderen europapolitischen Fahr-
    plan, auf den man sich innerhalb der Europäischen Union




    Dietmar Nietan

    12105


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    geeinigt hat. Ich bitte Sie, ihn einmal zur Kenntnis zu neh-
    men. Ihre ewige Leier reißt hier niemanden mehr vom
    Hocker.

    Was ist also der Maßstab für Biarritz? Wir scheuen
    nicht davor zurück, hohe Maßstäbe an die Arbeit und an
    die Leistungen der Regierung anzulegen. Nur müssen
    diese Maßstäbe realistisch sein. In dieser Hinsicht gilt es
    festzuhalten: Biarritz war ein informeller Gipfel, auf dem
    diskutiert wurde, auf dem man Gedankenaustausch be-
    trieben hat und auf dem man neue Entwicklungen be-
    sprochen hat. Beschlüsse standen aber nicht auf der Ta-
    gesordnung.

    Biarritz ist eben nicht Nizza; insofern ist der Vorwurf
    gegenüber der Bundesregierung, sie habe vieles von dem,
    was für Nizza vorgesehen ist, in Biarritz nicht erreicht,
    nicht angemessen und ohne Realitätsbezug.

    Wenn man ein Fazit aus den Beratungen dieses Gipfels
    zieht, dann kann man sagen, dass es selten einen so erfolg-
    reichen informellen Gipfel gab.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das Thema Grundrechte-Charta wurde schon erwähnt.
    Auf diesem Gipfel ist das passiert, was sich der Bundes-
    tag, auch in der Debatte der letzten Sitzungswoche, er-
    hofft hat: dass diese Grundrechte-Charta von den Regie-
    rungschefs der Mitgliedstaaten akzeptiert wird. Außer-
    dem ist Kostunica empfangen worden und es ist über den
    Nahen Osten gesprochen worden.

    Aus vielen Äußerungen kann man ablesen, dass die
    Beratungen durch das Stichwort „Bewegung“ am besten
    charakterisiert werden. Zwar hat es keinen Durchbruch
    gegeben, aber Bewegung. Schaut man sich das Thema
    „verstärkte Zusammenarbeit“ – auch vor dem Hinter-
    grund von Äußerungen des britischen Premierministers –
    an, dann muss man das Zustandekommen einer deutsch-
    italienischen Initiative anerkennen. Es geht jetzt eigent-
    lich nicht mehr um das Ob, sondern sehr konkret um das
    Wie, um die Ausgestaltung der Bedingungen, wie man
    diese verstärkte Zusammenarbeit durchführen kann.

    Auch im Hinblick auf die Kommissionsgröße ist es un-
    ter Beteiligung der deutschen Bundesregierung zu einer
    Initiative gekommen, die – dies zeigen die entsprechen-
    den Reaktionen – die Debatte in Gang gebracht hat.
    Ebenso ist bei dem Problem der Stimmengewichtung
    nach dem Besuch des Bundeskanzlers in Spanien Bewe-
    gung entstanden. Es wird über neue Zahlen, was die Stim-
    mengewichtung anbelangt, gesprochen. Auch in Bezug
    auf das Ziel, den Komplex der Mehrheitsentscheidungen
    zu erweitern, hat die Bundesregierung ihre Hausaufgaben
    gemacht. Sie hat dargelegt, in welchen Bereichen sie sich
    eine solche Ausweitung vorstellen kann. Darüber ist auf
    dem Gipfel in Biarritz sehr konkret mit den anderen Mit-
    gliedstaaten gesprochen worden. – Das Fazit lautet also:
    kein Durchbruch, aber in sehr vielen entscheidenden
    Punkten Bewegung.

    Ich bitte Sie, auch folgenden Punkt zur Kenntnis zu
    nehmen: An all diesen Initiativen war die deutsche Bun-
    desregierung beteiligt. Auch dies, so glaube ich, ist ein

    deutliches Zeichen dafür, dass gute Gründe bestehen, mit
    den Ergebnissen dieses Gipfels zufrieden zu sein. Die Be-
    urteilung der Öffentlichkeit entspricht der unsrigen. Mich
    wundert schon, dass Sie, Herr Kollege Hintze, ein
    schwarzes Bild zeichnen, indem Sie darauf hinweisen,
    was alles auf dem Gipfel in Biarritz angeblich nicht er-
    reicht worden ist.


    (Joachim Poß [SPD]: Was soll er denn sonst machen?)


    Dass Sie uns nicht alles glauben, das sei Ihnen zugestan-
    den. Sie sollten sich jedoch einmal bei Ihren Kollegen er-
    kundigen, zum Beispiel bei Ihrem Kollegen Brok,


    (Joachim Poß [SPD]: Bei den wirklich sachkundigen Christdemokraten!)


    der in der Presse sehr deutlich seine Bewertung dieses
    Gipfels bekannt gegeben hat und hinzugefügt hat, dass die
    Bewegung, die in Biarritz ausgelöst worden ist, nach der
    Gipfelkonferenz in den Verhandlungen der Regierungs-
    vertreter im Rahmen der Regierungskonferenz zu weite-
    ren Fortschritten geführt hat. Dies merkt er ausdrücklich
    positiv an.


    (Joachim Poß [SPD]: Auch Rühe hat ja ein bisschen Ahnung!)


    Insofern ist festzustellen: Ein bisschen Kommunika-
    tion mit den Kollegen im Europaparlament erspart uns
    hier vielleicht die eine oder andere Aktuelle Stunde.

    Vielen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Manfred Grund [CDU/CSU]: Gerade den Grünen könnte Kommunikation gut tun! – Peter Hintze [CDU/CSU]: Dass ihr das sagt, ist heftig! Euch gibt es ja gar nicht mehr im Europaparlament! Da ist aber im Glashaus mächtig mit Steinen geworfen worden!)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Als
nächster Redner hat das Wort der Kollege Uwe Hiksch
von der PDS-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Uwe Hiksch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Herr Präsident! Liebe Kollegin-
    nen und Kollegen! Wir als PDS-Fraktion haben die Dis-
    kussion über die Europäische Union und über das, was
    nach dem informellen Gipfel in Biarritz folgen wird,
    durchaus mit Sorge zur Kenntnis genommen. Diese Sorge
    haben wir zum einen deshalb, weil in diesem Hause im-
    mer mehr feststellbar ist, dass die CDU/CSU-Fraktion die
    Europapolitik dazu nutzen will, eine parteipolitische Pro-
    filierung zu betreiben, und dass sie damit der europä-
    ischen Sache schadet. Diese Sorge haben wir zum ande-
    ren deshalb, weil feststellbar ist, dass die CDU/CSU
    durch Zuspitzung in eine Richtung versucht, davon abzu-
    lenken, dass der Konsens, den es einmal in der Europapo-
    litik in der CDU/CSU gegeben hat, schon lange nicht
    mehr besteht und ihre Politik weit auseinander klafft zwi-
    schen dem, was beispielsweise Teile der CSU vertreten,
    die heute teilweise einen europafeindlichen Kurs verfol-
    gen, und dem, was die Europapolitiker in der CDU/CSU-
    Fraktion wollen.




    Christian Sterzing
    12106


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Deshalb kann ich Sie nur auffordern, zu alten Positio-
    nen zurückzukehren und wieder zu lernen, dass Europa-
    politik kein parteipolitisches Thema sein sollte, sondern
    dass wir uns darum bemühen sollten, Europa weiterzuent-
    wickeln, zu vertiefen und vor allen Dingen zu erweitern.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wir nehmen zur Kenntnis, dass natürlich eines stimmt,

    nämlich dass in Biarritz nicht das erreicht wurde, was von
    Teilen der Bundesregierung gesagt wurde. Wirkliche
    Fortschritte standen nämlich noch nicht auf der Tagesord-
    nung und konnten auch nicht durchgesetzt werden. Es
    muss festgestellt werden, dass bei einer ganzen Reihe der
    so genannten „leftovers“ das Problem besteht, dass Eini-
    gungen in diesen Punkten nach unserer Überzeugung
    noch weit entfernt sind. Wir wissen aber, dass solche Ei-
    nigungen die Grundvoraussetzung dafür sind, dass insti-
    tutionelle Reformen die Grundlage dafür sein werden,
    durchzusetzen, dass eine Erweiterung um die mittel- und
    osteuropäischen Staaten möglich wird. Deshalb glauben
    wir, dass die Aufgabe der Bundesregierung auch darin be-
    stehen muss, wieder zusammenzuführen.

    Wir haben der Presse entnommen – Herr Bundes-
    außenminister Fischer, hier besteht bei uns durchaus
    Sorge –, dass sich die Bundesregierung in eine Diskussion
    eingereiht hat, bei der die Unterscheidung zwischen den
    Positionen der großen Staaten der Europäischen Union
    auf der einen Seite und der kleinen Staaten der Europä-
    ischen Union auf der anderen Seite in einer Weise zuge-
    spitzt wurde, wie sie einer europäischen Entwicklung
    nach unserer Überzeugung nicht gut tut. Wir würden uns
    wünschen, dass die Bundesregierung wieder die Position
    einnimmt, die deutsche Bundesregierungen über viele
    Jahre eingenommen haben, nämlich die, zu versuchen, als
    Mittler zwischen den Interessen der großen Nationalstaa-
    ten auf der einen Seite und den Interessen der kleinen Na-
    tionalstaaten auf der anderen Seite aufzutreten. Denn es
    ist immer die Bundesrepublik gewesen, die hier Fort-
    schritte möglich gemacht hat.

    Deshalb wollen wir die Bundesregierung zum Ersten
    dabei unterstützen, im Sinne der Funktionsfähigkeit der
    Organe deutlich zu machen und bei der Stimmenvertei-
    lung im Rat zu erreichen, dass auf der einen Seite unsere
    Interessen als großer Staat gewahrt werden, nämlich nicht
    von einer Reihe kleiner Staaten, die eben nicht die Mehr-
    heit der Menschen in der Europäischen Union stellen,
    überstimmt zu werden. Auf der anderen Seite müssen aber
    auch die Interessen der kleinen Staaten bei der Stimmen-
    gewichtung berücksichtigt werden. Wir können uns vor-
    stellen, dass das, was die Bundesregierung als „doppelte
    Mehrheit“ bezeichnet hat, ein Weg sein könnte, der in die
    richtige Richtung führt.

    Zum Zweiten müssen wir in Bezug auf die Größe der
    Kommission auf der einen Seite deutlich machen, dass
    wir die Funktionsfähigkeit der Kommission, gerade in ei-
    ner erweiterten Europäischen Union, für einen zentralen
    Punkt halten, um sicherzustellen, dass die Europäische
    Union auch weiterentwickelt werden kann. Auf der ande-
    ren Seite muss aber auch gesehen werden, dass beispiels-
    weise durch das Rotationsprinzip – das können auch wir
    uns vorstellen – die Vertretung der Nationalstaaten we-
    nigstens über einen längeren Zeitraum gegeben sein muss.

    Wir halten es zum Dritten für notwendig und werten
    deshalb die Vorschläge der Bundesregierung im Großen
    und Ganzen positiv, dass es hinsichtlich der Mehrheits-
    entscheidungen darum gehen muss, ob die Europäische
    Union auch in Zukunft handlungsfähig sein wird, um das
    Erforderliche durchzusetzen. Deshalb sind wir der Über-
    zeugung, dass in Nizza darüber diskutiert werden muss,
    wie beispielsweise bei Mehrheitsentscheidungen Demo-
    kratisierungsprozesse dahin gehend in Gang gesetzt wer-
    den können, dass auch das Europäische Parlament ein
    Mitentscheidungsrecht bekommt; denn diese demokra-
    tisch gewählte Institution muss ebenso mitbestimmen
    können. Dies ist eine wichtige Forderung zur Demokrati-
    sierung der Europäischen Union.

    Wir können aber nicht verstehen, dass die Bundesre-
    gierung als einen der Ausnahmetatbestände, die sie defi-
    niert hat, gerade die Handwerksordnung genommen hat
    und damit nach unserer Überzeugung klargemacht hat,
    dass sie mit rein egoistischen Forderungen in die Ver-
    handlung zur Schaffung von Mehrheitsentscheidungen
    geht.

    Die PDS-Bundestagsfraktion will mit ihren Forderun-
    gen erreichen, dass Nizza ein Erfolg wird. Wir wollen
    dazu beitragen, dass die Vertiefung der Europäischen
    Union auf der einen Seite und vor allen Dingen auch die
    Erweiterung um die mittel- und osteuropäischen Staaten
    auf der anderen Seite ein Erfolg zum Wohle der Menschen
    und zum Wohle der Europäischen Union wird.

    Danke schön.

    (Beifall bei der PDS)