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ID1412620600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 12069 B Zusatztagesordnungspunkt 1 Erste Beratung des von den Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P. eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 12 a) (Drucksache 14/4380) . . . . . . . . . . . . . . . . 12069 B Tagesordnungspunkt 2 Fragestunde (Drucksache 14/4356) . . . . . . . . . . . . . . . . 12069 D Einberufung einer Expertenkommission zur Weiterentwicklung von Bildungsfinanzie- rungs-, Familienförderungs-, Steuer- und Un- terhaltsrecht; Mitglieder MdlAnfr 1 Maritta Böttcher PDS Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen BMBF 12069 D ZusFr Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . 12070 A Aufteilung der für das Jahr 2001 eingeplanten Haushaltsmittel zur Unterstützung der deut- schen Minderheiten in Osteuropa (Epl. 06) auf die betreffenden Staaten MdlAnfr 2 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 12070 B ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 12070 C Finanzierung von mehr als 50 Prozent des EXPO-Verlustes durch den Bund MdlAnfr 3 Max Straubinger CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 12071 A ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . 12071 C ZusFr Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. 12072 A ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . 12072 B Aufbau des „Koordinierungszentrums deutsch-tschechischer Jugendaustausch“ MdlAnfr 6, 7 Maria Eichhorn CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Edith Niehuis BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12072 D, 12073 B ZusFr Maria Eichhorn CDU/CSU 12072 D, 12073 D PR-Kampagne der Bundesregierung in Tsche- chien; Beendigung des tschechischen Pro- gramms der Deutschen Welle MdlAnfr 8, 9 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA 12074 C, 12075 B ZusFr Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12074 C, 12075 C ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . 12075 B, D ZusFr Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU . . . 12076 B Zusagen Deutschlands und der EU auf dem Sondergipfel in Biarritz zur Unterstützung Ju- goslawiens bei Wiederaufbau und Demokra- tiesierung; Umsetzung und Bedingungen MdlAnfr 10, 11 Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU Plenarprotokoll 14/126 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 126. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 I n h a l t : Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA 12076 D, 12078 C ZusFr Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12076 D, 12079 A ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . 12077 D, 12079 C ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12078 A, 12079 D Mittel des Bundes und der EU für Wiederauf- baumaßnahmen in Jugoslawien 2000 und 2001 MdlAnfr 12, 13 PeterWeiß (Emmendingen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA 12080 B, 12081 C ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12080 C, 12081 D Aufhebung von Sanktionen gegen die Bundes- republik Jugoslawien MdlAnfr 14 Ursula Heinen CDU/CSU Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . . . . . . 12082 C ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 12082 D ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12083 A Finanzielle Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an der Erfüllung dortiger Ent- wicklungsaufgaben in der Bundesrepublik Jugoslawien MdlAnfr 15 Ursula Heinen CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12083 C ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . 12083 C ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12084 A Versorgungsausgleichsregelungen für Berufs- soldaten und deren geschiedenen Ehefrauen MdlAnfr 19, 20 Ina Albowitz F.D.P. Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12084 C, 12085 C ZusFr Ina Albowitz F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 12085 B, D Mittel für den Weiterbau der A4 von Olpe-Süd bis zur Krombacher Höhe und der Hüttental- straße (B 54 und B 62) MdlAnfr 23, 24 Paul Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 12086 C ZusFr Paul Breuer CDU/CSU . . . . 12086 C, 12087 A Lärmminderung durch Verwendung von offen- porigem Asphalt beispielsweise beim Ausbau der A 9 im Stadtgebiet Bayreuth MdlAnfr 25 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 12087 C ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 12087 D Streichung von Interregio-Zugverbindungen in Ostbayern MdlAnfr 26, 27 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12088 C, 12089 C ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . 12088 C Zusagen des BMVBWzum Interregio-Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung (Düssel- dorf–Kassel–Bebra–Erfurt–Dresden) MdlAnfr 28, 29 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12089 D, 12090 C ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . 12090 A, D Zusatztagesordnungspunkt 2 a) Vereinbarte Debatte zur aktuellen Si- tuation in Nahost b) Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Haussmann, Günther Friedrich Nolting, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Für eine Konferenz für Si- cherheit und Zusammenarbeit im Nahen Osten (KSZNO) (Drucksache 14/4392) . . . . . . . . . . . . . 12091 C Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 12091 C Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 12093 B Christian Sterzing BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12095 C Dr. Klaus Kinkel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 12096 A Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 12097 C Christoph Moosbauer SPD . . . . . . . . . . . . . . . 12098 C Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 12100 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 12101 A Zusatztagesordnungspunkt 3 Aktuelle Stunde betr. Ergebnisse des Eu- ropäischen Rates in Biarritz . . . . . . . . . . 12102 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 12102 D Dietmar Nietan SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12103 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000II Dr. Helmut Haussmann F.D.P. . . . . . . . . . . . . 12105 A Christian Sterzing BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12105 D Uwe Hiksch PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12106 D Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 12107 D Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . 12109 D Markus Meckel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12110 D Hannelore Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 12111 D Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12112 D Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 12113 D Hedi Wegener SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12114 D Dr. Martina Krogmann CDU/CSU . . . . . . . . . 12115 B Günter Gloser SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12116 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12117 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12117 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 12119 A Anlage 2 Abfindungen und Gehaltszahlungen an entlas- sene EXPO-Manager MdlAnfr 4 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 12119 C Anlage 3 Zusammenführung der Detmolder Bundesan- stalt für Getreide- und Kartoffelforschung mit der Bundesanstalt für Fettforschung in Münster MdlAnfr 5 Gudrun Kopp F.D.P. Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BML . . . 12119 D Anlage 4 Finanzierung der Ausgleichsmaßnahmen für die gestiegenen Energiekosten durch den Bund; Abschaffung der Ökosteuer MdlAnfr 16, 17 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 12120 A Anlage 5 Einsichtnahme des Bundesfinanzministers Hans Eichel in die ihn betreffenden Stasi-Un- terlagen MdlAnfr 18 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF 12120 C Anlage 6 Eckdaten und Zeitplan für die Beratung der gesetzlichen Regelungen zum Personalabbau in der Bundeswehr MdlAnfr 21, 22 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 12120 D Anlage 7 Finanzierung der Renovierung des Bundes- kanzleramtes in Bonn und anschließender Be- zug MdlAnfr 30, 31 Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW 12121 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 Günter Gloser 12117 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 125. Sitzung, Seite 12023 D, letzter Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „In dieser Zeit ist die Gasöl- beihilfe nicht angehoben worden.“ Seite 12024 A, letzter Absatz, der fünfte Satz ist wie folgt zu lesen: „Damit wird die Landwirtschaft von wei- teren Ökosteuererhöhungen ausgenommen.“ Seite 12024 C, erster Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Wir fordern die Bauern auf, die Möglich- keiten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und des Pro- gramms „Bioenergie“ zu nutzen.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 12119 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 25.10.2000 Bertl, Hans-Werner SPD 25.10.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 25.10.2000 Klaus Deß, Albert CDU/CSU 25.10.2000 Ehlert, Heidemarie PDS 25.10.2000 Elser, Marga SPD 25.10.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 25.10.2000 Großmann, Achim SPD 25.10.2000 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 25.10.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 DIE GRÜNEN Hornung, Siegfried CDU/CSU 25.10.2000* Dr. Kahl, Harald CDU/CSU 25.10.2000 Klemmer, Siegrun SPD 25.10.2000 Dr. Knake-Werner, PDS 25.10.2000 Heidi Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 25.10.2000 Lippmann, Heidi PDS 25.10.2000 Matschie, Christoph SPD 25.10.2000 Müller (Jena), Bernward CDU/CSU 25.10.2000 Müller (Berlin), PDS 25.10.2000 Manfred Müller (Völklingen), SPD 25.10.2000 Jutta Neuhäuser, Rosel PDS 25.10.2000 Nickels, Christa BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 DIE GRÜNEN Polenz, Ruprecht CDU/CSU 25.10.2000 Roth (Augsburg), BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 Claudia DIE GRÜNEN Schmidt (Eisleben), SPD 25.10.2000 Silvia Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 25.10.2000 Hans Peter Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 25.10.2000 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 25.10.2000 Welt, Jochen SPD 25.10.2000 Wissmann, Matthias CDU/CSU 25.10.2000 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 25.10.2000* Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 25.10.2000 Margareta DIE GRÜNEN Zierer, Benno CDU/CSU 25.10.2000* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Fragen der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/4356, Frage 4) Ist es zutreffend, dass die Geschäftsführung der EXPO 2000 einen zweistelligen Millionenbetrag für Abfindungen und Ge- haltszahlungen an entlassene EXPO-Manager ausgegeben hat (laut Bericht der „Welt am Sonntag“ vom 15. Oktober 2000), und wie setzt sich der konkrete Gesamtbetrag für diesen Zweck de- tailliert zusammen? Der Inhalt der in der Zeitung „Welt am Sonntag“ wie- dergegebenen Äußerung des Geschäftsführers des nieder- sächsischen Steuerzahlerbundes ist falsch. Die EXPO 2000 Hannover GmbH hat seit ihrem Bestehen bis heute insgesamt 3,9 Millionen DM für zwischenzeitlich ausge- schiedene Geschäftsführer und Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene als Abfindung bzw. Gehaltsfortzah- lung bis zum vertraglich definierten Ende des Anstel- lungsverhältnisses gezahlt. Konkret teilt sich dieser Be- trag auf in Zahlungen an vier ausgeschiedene Mitglieder der Geschäftsführung in Höhe von rund 1,9 Millionen DM und an 26 ausgeschiedene Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene in Höhe von rund 2,0 Millionen DM. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerald Thalheim auf die Frage der Abgeordneten Gudrun Kopp (F.D.P.) (Druck- sache 14/4356, Frage 5) Wann ist die geplante Zusammenführung der Detmolder Bun- desanstalt für Getreide- und Kartoffelforschung mit der Bundes- anstalt für Fettforschung in Münster vorgesehen? entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Die organisatorische Zusammenführung der Detmol- der Bundesanstalt für Getreide- und Kartoffelforschung mit der Bundesanstalt für Fettforschung in Münster ist be- reits vor vielen Jahren erfolgt. In Münster sind zurzeit zwei Institute angesiedelt, die dem Forschungsbereich „Fette“ zugeordnet sind und die nach den bisherigen Pla- nungen zu einem Institut zusammengeführt werden sol- len. Die Frage einer Verlagerung des Bereichs Fettfor- schung von Münster nach Detmold stellt sich zurzeit nicht, weil dafür die infrastrukturellen Voraussetzungen in Detmold noch nicht gegeben sind und aufgrund der bau- lichen Situation am Standort Münster kein dringender Handlungsbedarf besteht. Im Übrigen soll die zurzeit be- stehende wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettfor- schung und der Universität Münster durch den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung auf eine vertragliche Grundlage gestellt werden. Die Zusammenarbeit soll nicht nur auf dem Gebiet der Fettforschung erfolgen, son- dern auch andere Tätigkeitsfelder dieser Bundesfor- schungsanstalt umfassen. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Fragen 16 und 17): Warum wird die Wirtschaft nicht zur Veränderung der Nut- zungsdauern in den Abschreibungstabellen gehört, bevor die Län- derfinanzministerkonferenz am 26. Oktober 2000 gültige Be- schlüsse fassen wird? Ist unter dem Eindruck der Steuermehreinnahmen nicht eine Finanzierung der Ausgleichsmaßnahmen für die gestiegenen Energiekosten durch den Bund möglich, und ist es nicht sinnvol- ler, die Ökosteuer abzuschaffen? Zu Frage 16: Die Abstimmung zwischen den obersten Finanzbehör- den des Bundes und der Länder über die Festlegung der Nutzungsdauern für die neue Abschreibungstabelle „All- gemein verwendbare Anlagegüter“ ist noch nicht abge- schlossen. Nur ein abgestimmter Entwurf kann den Wirt- schaftsverbänden zur Stellungnahme und als Grundlage für eine Verbandsanhörung zugesandt werden. Diese Ver- fahrensweise entspricht der gängigen Verwaltungspraxis. Von der Finanzministerkonferenz am 26. Oktober 2000 werden Beschlüsse zu dem Entwurf der neuen Abschrei- bungstabelle erwartet. Eine endgültige Festlegung von Nutzungsdauern erfolgt in diesem Beratungsstadium noch nicht. In den Entscheidungsprozess können somit die Stellungnahmen der Verbände noch angemessen ein- fließen. Die Verbandsanhörung ist – nach dem jetzigen Zeitplan – für den 30. November 2000 vorgesehen. Zu Frage 17: Die vorgesehene Beteiligung der Länder an den ge- planten Ausgleichsmaßnahmen ist sachgerecht und aus- gewogen. Im Übrigen erfolgt die nächste Steuerschätzung am 9. und 10. November dieses Jahres. Daher besteht kein Anlass, jetzt über die Verwendung etwaiger Steuermehr- einnahmen zu reden. Selbstverständlich hält die Bundes- regierung an der ökologischen Steuerreform fest. Denn sie ist und bleibt angesichts der damit verbundenen Ziele, nämlich mit dem Ökosteuer-Aufkommen die Lohnneben- kosten zu senken und gleichzeitig lenkend auf sparsamen Energieverbrauch einzuwirken, richtig und notwendig. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatsekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Frage 18): Seit wann wird dem Bundesminister der Finanzen, Hans Eichel, seitens des/der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR die Einsichtnahme in die über seine Person vorhandenen Stasi-Unterlagen ermög- licht, und wann beabsichtigt er, sein Aktenstudium voraussichtlich zu beenden, sodass dann schließlich die seine Person betreffenden Anfragen der Medien oder zum Zwecke der wissenschaftlichen Aufarbeitung bedient werden können? Der Bundesminister der Finanzen hat bei der/dem Bun- desbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheits- dienstes der ehemaligen DDR Antrag auf Einsicht in die seine Person betreffenden Unterlagen gestellt. Die Aufar- beitung der bei der Bundesbeauftragten liegenden Unter- lagen ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Daher wird der Bundesminister der Finanzen mit der Beauftragten in Verbindung bleiben, um eine vollständige Einsicht in die ihn betreffenden Unterlagen zu erhalten. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Werner Siemann (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Fragen 21 und 22) Mit welchen konkreten Eckdaten und nach welchem konkre- ten Zeitplan sollen die gesetzlichen Regelungen für den vom Bun- desminister der Verteidigung, Rudolf Scharping, in seiner so ge- nannten Grobplanung angekündigten Abbau für 8 000 im Überhang befindliche Soldaten vorgelegt und im Deutschen Bun- destag beraten werden? Mit welchen konkreten Eckdaten und nach welchem konkre- ten Zeitplan soll das erforderliche Gesetz für den vom Bundesmi- nister der Verteidigung, Rudolf Scharping, in seiner so genannten Grobplanung angekündigten Personalabbau beim beamteten Zi- vilpersonal der Bundeswehr vorgelegt werden? Zu Frage 21: Wesentliche Eckdaten einer geplanten gesetzlichen Regelung zur Personalanpassung sind bereits mit der von Ihnen zitierten Grobplanung zur Neuausrichtung der Bun- deswehr veröffentlicht worden. Die Bundesregierung be- absichtigt gesetzliche Maßnahmen zum Abbau der unaus- gewogenen Altersstruktur von Berufssoldaten dem Bundestag und dem Bundesrat zur Verabschiedung vor- zulegen. Die Bundesregierung legt Wert auf eine dauer- hafte Gesetzesregelung, um auch künftig auf Veränderun- gen des militärischen Personalkörpers flexibel reagieren zu können. Die Arbeiten werden so zeitgerecht vorange- trieben, dass der Gesetzesentwurf möglichst noch im Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 200012120 (C) (D) (A) (B) Frühjahr 2001 in den parlamentarischen Bereich einge- bracht werden kann. Zu Frage 22: Auf Ihre Frage nach dem beamteten Zivilpersonal möchte ich Ihnen mitteilen, dass zurzeit 4 459 Beamte des höheren Dienstes 10 447 Beamte des gehobenen Dienstes 12 218 Beamte des mittleren Dienstes 515 Beamte des einfachen Dienstes in der zivilen Bundeswehrverwaltung beschäftigt sind. Wie weit für diesen Personenkreis gesetzliche Rege- lungen notwendig sind, wird sich erst aus der Feinauspla- nung ergeben, die natürlich erst nach der Feinausplanung militärischer Strukturen erfolgen kann. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Fragen des Abgeordneten Norbert Hauser (Bonn) (CDU/CSU) (Drucksache 14/4356, Fragen 30 und 31): Trifft es zu, dass die Renovierung des Bundeskanzleramtes in Bonn 85 Millionen DM kosten soll und stimmen Presseberichte, dass weder der Bundeskanzler noch die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bereit sind, diese Kosten zu übernehmen? Welche Maßnahmen will der Bundeskanzler gegebenenfalls ergreifen, um die Renovierung des Bundeskanzleramtes und den anschließenden Bezug durch das Bundesministerium für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu gewährleisten? Zu Frage 30: Zurzeit wird die Haushaltsunterlage „Bau“ für die Sa- nierung und Herrichtung des Bundeskanzleramtes in Bonn zur Unterbringung des ersten Dienstsitzes des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erarbeitet. Genaue Angaben zu den Kosten liegen daher noch nicht vor. Unabhängig hiervon wird die grundsätzliche Frage der Finanzierung derzeit geklärt. Zu Frage 31: Die Bundesregierung hat mit Kabinettbeschluss vom 11. Oktober 1995 einvernehmlich festgelegt, dass der erste Dienstsitz des Bundesministeriums für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwicklung in der bisherigen Liegenschaft des Bundeskanzleramtes in Bonn unterge- bracht wird. Dies steht nicht infrage. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 126. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. Oktober 2000 12121 (C)(A) Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Gert Weisskirchen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsi-
    dent! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Gute Nachbarn zu
    werden – das war das Ziel der Verständigung zwischen Is-
    rael und Palästina, das war das Ziel in Oslo und Camp Da-
    vid. Es ging darum, Gemeinsamkeiten zu suchen in einer
    schwierigen Region: die gemeinsame Sorge um das Was-
    ser, die Lebensmittel und Arbeit.

    Immer waren es die USA, die trotz aller Schwierig-
    keiten, auch wenn der Prozess ins Stocken geriet, auch
    wenn der Prozess abriss, immer wieder, unermüdlich ei-
    nen neuen Anfang suchten, die Fäden neu zu knüpfen.
    Auch diesmal nimmt es Bill Clinton auf sich, zu versu-
    chen, die Fäden neu zu knüpfen. Wir wünschen, dass Bill
    Clinton dabei Erfolg hat. Wir wünschen, dass diese Re-
    gion endlich eine Zukunft hat, dass sie zu einer friedli-
    chen Region wird, dass ein gutes Zusammenleben zwi-
    schen Israelis und Palästinensern möglich wird.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P. und des Abg. Dr. Ilja Seifert [PDS])


    Lieber Herr Bundeskanzler, es ist zu wünschen, dass
    Ihre Reise, wenn Sie sie denn unternehmen – ich hoffe,
    Sie werden es tun –, genau diesem Zweck dienen kann,
    nämlich die Fäden neu zu knüpfen und so dafür zu sorgen,
    dass Deutschland gemeinsam mit den Europäern einen
    entscheidenden Beitrag dazu leisten kann, die Gewalt dort
    einzudämmen. Herr Bundeskanzler, wir wünschen Ihnen
    dabei alles Gute.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Seit Tagen, seit Wochen sehen wir nun diese schreck-
    lichen Bilder. Wer kann sich ihnen entziehen? Junge
    Menschen, von Hass erfüllt und mit Schleudern in den




    Parl. Staatssekretär Siegfried Scheffler

    12091


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Händen, werfen Steine. Hundertmal und öfter antwortet
    der Tod. Junges Leben wirft sich weg, zerstört Chancen
    auf eine gelingende Zukunft. Aber ist es nicht das, worauf
    sich alles konzentrieren müsste: das Zusammenleben in
    der gemeinsamen Region? Juden und Araber, sie können
    nicht leben wie Feuer und Wasser. Schimon Peres sagt:
    Gewalt und Frieden sind wie Feuer und Wasser.

    Gewiss, Ariel Scharon – wir haben es gesehen – hat fa-
    tal provoziert. Die Extremisten beider Seiten haben Fes-
    seln abgestreift. Wilde Exzesse palästinensischen Hasses
    sind aufgelodert. Dahinter und darunter sind Schichten ei-
    nes Jahrhundertkonfliktes explodiert, auf die Dan Diner
    kürzlich hingewiesen hat. Ich zitiere:

    An der Jerusalem-Frage
    – schreibt Dan Diner –

    offenbart sich die Tiefendimension des Konflikts. An
    ihr nämlich hängen alle anderen Fragen: nach den je-
    weiligen Identitäten, Legitimitäten und historischen
    Ansprüchen.

    Dabei – wenn wir es richtig verstehen und gehört haben –
    waren sich die beiden, Barak und Arafat, doch schon so
    nahe gekommen, dass es beinahe die Chance zu einem
    wirklich historischen Kompromiss gegeben hätte.

    Wie aber lässt sich nun der Zwang durchbrechen, dass
    Gewalthandeln immer wieder neue Gewalt produziert?
    Gibt es einen Weg, der aus dem Zwang herausführt? Der
    Weg hat einen gemeinsamen Punkt. Ich hoffe sehr, dass
    wir alle dazu beitragen können, noch einmal alle Betei-
    ligten auf diesen gemeinsamen Punkt hinzuweisen und
    deutlich zu machen, worum es geht. Es ist das Wissen da-
    rum, dass die Palästinenser die Israelis nicht ins Meer
    werfen können und umgekehrt die Israelis die Palästinen-
    ser nicht in die Wüste schicken können. Das wissen beide.
    Sie sollten es wissen. Sie müssen es immer wieder neu
    wissen. War das nicht die Chance, die in Oslo begann?
    Schließlich: War es denn nicht so, dass Ehud Barak mit
    unerhörtem Mut dem Willen Arafats entgegengekommen
    war?

    Der Gewinn von Zeit, das war das Ziel des Prozesses,
    der 1993 begonnen hatte. Beide wollten sich, nach der ge-
    genseitigen Anerkennung, aneinander gewöhnen, die exis-
    tenziellen Probleme zunächst ausklammern, Schritt für
    Schritt aber dem palästinensischen Willen auf selbstbe-
    stimmte Autorität Raum geben. Ein eigener Staat gar
    sollte sich so entwickeln können.

    Aber die palästinensischen Hoffnungen und die der is-
    raelischen Araber kreuzten sich mit den Ängsten eines
    großen Teils in Israel selbst. Die Mehrheit Baraks war fra-
    gil. Obwohl er Netanjahu politisch hat besiegen können,
    gesellschaftlich stärker wäre er nur geworden, hätte
    Arafat seinerseits jene Chance wirklich konstruktiv ge-
    nutzt. Auf den unerhörten Mut Baraks hätte er, Arafat, mit
    unerhörtem Mut antworten können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Er hat es nicht getan.

    Auf die Provokation Scharons jedoch hat er sich dem
    arabischen Extremismus dann allerdings, als er auflo-
    derte, nicht in den Weg gestellt. Gewalteruptionen sind
    die fast zwanghafte Folge dieses unseligen Miteinander-
    verkettet-Seins.

    Zwei Nationalismen stehen sich nun gegenüber, auf
    der einen Seite ein arabischer, von diffuser Gewalt be-
    setzt, schwer kontrollierbar, in Flüchtlingscamps auch
    noch geschürt, mythisch aufgeladen und von sozialer Not
    getränkt, und auf der anderen Seite ein Nationalismus in
    Israel, pragmatisch gebrochen, von einer sich aufklä-
    renden Zivilgesellschaft gezähmt, die in inneren Kämpfen
    versucht, sich von religiösen Zwängen zu lösen – und das
    nun auch noch im Angesicht des periodisch ins Unermess-
    liche wachsenden feindlichen Umfeldes, in dem sich Is-
    rael bewegt.

    Der unerhörte Mut Baraks ruhte auf einem zerbrechli-
    chen politischen Bündnis. Als es zerbrach, stürzte die
    Hoffnung in das Vakuum, das die Hoffnung hinterließ.

    Moshe Zimmermann hat den historischen Grund des-
    sen ausgeleuchtet – es hat etwas mit uns zu tun, was da ge-
    schieht –, was sich vor unseren Augen ereignet – ich zi-
    tiere:

    Am Anfang steht die „Erbsünde“ Europas: die ge-
    scheiterte Emanzipation und Integration der Juden.

    Sie brachte die Auswanderer dazu, nach Israel auch na-
    tionalistische Einstellungen aus ihrer Herkunft mitzuneh-
    men. Macht das nicht auch einen Teil unserer Ohnmacht
    aus, unser Wissen, dass wir Gefangene der eigenen Ge-
    schichte sind, dass der jüdische und der arabische Natio-
    nalismus die Nachgeburt auch europäischer Verstri-
    ckungen sind? Mit den Kreuzzügen haben sie begonnen,
    sich über die Vertreibungen des Islam aus Europa fortge-
    setzt und in der Schoah so furchtbaren Schrecken ver-
    breitet.

    Ich hoffe, niemand ist Gefangener der Geschichte. Wir
    teilen Schimon Peres’Hoffnung: „Krieg und Terror (sind)

    nur tödliche Sackgassen.“
    Wenn es doch jeder verstünde!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Er hat Recht: Die Straße darf nicht über Krieg und Frie-
    den entscheiden.

    Wäre es nicht unsere Aufgabe als Europäische Union,
    im Nahen Osten dabei mitzuhelfen, dass eine gemeinsame
    Wirtschaftszone aufgebaut wird, fragt uns Schimon Peres.
    Wäre es nicht unsere Aufgabe, den Barcelona-Prozess zu
    verstärken, dem Frieden ein sicheres Fundament zu ge-
    ben, vertrauensbildend mitzuwirken und uns gemeinsam
    mit der arabischen Welt, den USA und Israel dafür
    einzusetzen, dass auf den Einsatz von Gewalt verzichtet
    wird und sich eine neue Perspektive für den Nahen Osten
    auftut?

    Wir unterstützen daher Bill Clinton und hoffen, dass es
    ihm gelingt, Ruhe in die Region hereinzutragen oder ihr
    wenigstens eine neue Perspektive zu geben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)





    Gert Weisskirchen (Wiesloch)

    12092


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Diesem Ziel wird auch die Reise des Bundeskanzlers ver-
    pflichtet sein, ohne unsere eigenen Möglichkeiten dabei
    zu überschätzen. Alle unsere Hoffnungen und alle An-
    strengungen zielen darauf, dass die Kontrahenten wieder
    miteinander reden, verhandeln und schließlich ein dauer-
    hafter Friede erreicht wird.

    Darf ich sagen, wie ich es verstehe? Ja, ich will es sa-
    gen und hoffte, ich könnte für viele sprechen: Wir stehen
    für Israel ein. Das sage ich nicht nur mit dem Blick auf die
    eigene dunkle Vergangenheit. Israel ist die Demokratie im
    Nahen Osten. Wer nach verlässlichen Pfeilern für regio-
    nale Stabilität sucht, muss zu dem Ergebnis kommen: Is-
    rael ist der wichtigste Pfeiler für regionale Stabilität. Ohne
    ein starkes demokratisches Israel haben die Menschen
    im Nahen Osten keine Zukunft. Eine friedliche Zukunft
    aber wird Gestalt annehmen, wenn die Menschen begin-
    nen, auf Gewalt zu verzichten, damit sie ohne Angst vor-
    einander zusammenleben können. Das beginnt damit,
    dass ein solches Vertrauen wieder aufgebaut wird, wie es
    Schimon Peres gegenüber Vaclav Havel am letzten Sonn-
    tag in Prag beschrieben hat: Einen Optimisten nenne ich,
    der optimistisch blickt, nicht nur auf sich selbst – das wäre
    egozentrisch, wie er sagt –, sondern Optimist ist, wer op-
    timistisch auf die Fähigkeiten seiner Nachbarn blickt. Das
    ist die große Perspektive, die sich für diese Region bietet.

    Heute muss, wie ich glaube, für uns alle klar sein – und
    so wird es auch unverrückbar für Deutschland gelten, nie-
    mand aus der arabischen Welt, im Nahen oder Mittleren
    Osten, sollte sich darin irren –: Wer Israel von der Land-
    karte tilgen will, der trifft auf unseren Widerstand. Wenn
    es um das Existenzrecht Israels geht, ist Deutschland Par-
    tei.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der F.D.P. und der PDS)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Als
nächster Redner hat der Kollege Karl Lamers von der
CDU/CSU-Fraktion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Lamers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Verehrte
    Kolleginnen und Kollegen! Der Friedensprozess im Na-
    hen Osten ist mit der Eskalation von Gewalt zwischen Is-
    raelis und Palästinensern zum Stillstand gekommen. Ging
    es in Camp David noch um Frieden, so geht es jetzt nur
    noch um die Abwendung roher Gewalt. Das Risiko ist
    groß, dass die Krise auf die gesamte Region übergreift
    und zu Radikalisierung und einer weiteren Entfremdung
    zwischen dem Westen und der arabischen Welt führt. Das
    müssen wir mit allen Mitteln unterbinden.

    Dieser erneute Ausbruch von Gewalt zwischen Israe-
    lis und Palästinensern zeigt, wie explosiv die Lage im Na-
    hen Osten ist und wie viel Hass und Frustration auf bei-
    den Seiten, bei Israelis und Palästinensern, vorhanden
    sind und – das füge ich hinzu – wie viel Angst auf israeli-
    scher Seite, auch wenn der Anschein ein anderer ist. Des-
    halb war der Besuch von Oppositionsführer Scharon auf
    dem Tempelberg unverantwortlich. Natürlich mussten die

    Palästinenser ihn als Provokation empfinden. Die Reak-
    tion der israelischen Sicherheitskräfte auf in diesem Zu-
    sammenhang geschehene Ausschreitungen hat die Lage
    eher noch angeheizt als beruhigt.

    Nach den Lynchmorden an den drei israelischen Sol-
    daten und den israelischen Vergeltungsschlägen auf Ra-
    mallah und Gaza-Stadt folgten leider mit der Freilassung
    der Dschihad- und Hamas-Häftlinge auf der palästinensi-
    schen Seite sowie den fortgesetzten israelischen Rake-
    tenangriffen auf palästinensische Siedlungen weitere
    Schritte der Eskalation. Die Vereinbarungen des Gipfels
    von Scharm el-Scheich, mit denen die Gewalt beendet
    werden sollte, drohen zu scheitern.

    Nun rächt sich, dass Ministerpräsident Barak und
    Palästinenserführer Arafat in Camp David keinen Kom-
    promiss gefunden haben. Dafür tragen nach meiner Über-
    zeugung beide Seiten Verantwortung. Es verwundert
    nicht, dass die Enttäuschung und die Frustration über den
    bisherigen Verlauf des Friedensprozesses groß sind. Dies
    gilt vor allem für die Palästinenser, weil ihnen der ge-
    samte bisherige Friedensprozess keine Früchte gebracht
    hat und ihnen bis heute das Recht auf einen eigenen Staat
    vorenthalten wird. Sie sehen sich nach wie vor auch einem
    demütigenden Besatzungsregime gegenüber, das sie für
    ihre wirtschaftliche Lage – wenn auch nur teilweise zu
    Recht – verantwortlich machen.

    Die Israelis waren anfangs ebenfalls enttäuscht, dass
    der Friedensprozess sie nicht vor schlimmen Terroran-
    schlägen schützte.

    In den letzten Jahren hatten allerdings gemeinsame An-
    strengungen von Israelis, von Palästinensern und von den
    Vereinigten Staaten dazu geführt, dass es zu keinen wei-
    teren schweren Zwischenfällen gekommen ist. Mittler-
    weile sind aber auch diejenigen, die sich für den Friedens-
    prozess immer engagiert haben, schockiert und fragen
    sich, ob sie einer Illusion nachgelaufen sind.

    Die Verunsicherung ist groß und vor allen Dingen das
    gegenseitige Vertrauen ist, so fürchte ich, fast zerstört. Es
    bedarf viel Zeit, um aus dieser Atmosphäre der Feind-
    schaft zu den notwendigen, alternativlosen Friedensver-
    handlungen und zu Kompromissbereitschaft zurückzufin-
    den. Es bedarf vor allen Dingen auf beiden Seiten mehr
    Mut als Rache und Gewalt.

    Klar ist für uns: Wenn es um das Existenzrecht Israels
    geht – Kollege Weisskirchen, da sind wir in diesem Hause
    gottlob einer Meinung –, dann kann es für Deutsche keine
    Neutralität geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der F.D.P. sowie des Abg. Dr. Ilja Seifert [PDS])


    Dies gebietet nicht nur die aus der Geschichte erwach-
    sende Verantwortung, sondern auch unsere Verbundenheit
    mit Israel, einem Land, das zur westlichen politischen Zi-
    vilisation gehört. Mit Israel verbinden uns gemeinsame
    Vorstellungen von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
    Diese grundsätzliche Solidarität mit Israel schließt unse-
    ren besonderen Einsatz für den Friedensprozess und




    Gert Weisskirchen (Wiesloch)


    12093


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    damit für einen fairen Ausgleich mit den Palästinensern
    ausdrücklich ein.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der F.D.P.)


    Ein solcher Friedensprozess dient nicht nur den legitimen
    Interessen der Palästinenser und den Interessen der Eu-
    ropäer in der nahöstlichen Region, sondern auch dem
    wohlverstandenen eigenen Interesse Israels.

    Zur Unterstützung des Friedensprozesses in Israel
    kann es insofern auch geboten sein – wir werden von is-
    raelischer Seite immer wieder dazu aufgefordert –, be-
    stimmte einzelne Aspekte und bestimmte einzelne Maß-
    nahmen der israelischen Politik zu kritisieren. Grund-
    sätzliche Solidarität und Partnerschaft bedeuten nicht Ver-
    zicht auf Kritik.

    Es ist daher richtig, dass der EU-Gipfel in Berlin die
    Siedlungspolitik Israels ausdrücklich kritisiert hat. Seit
    dem Osloer Abkommen hat sich die Zahl der Siedler in
    der West Bank von etwa 100 000 auf 200 000 verdop-
    pelt. Auch unter der Regierung Barak hat diese Sied-
    lungspolitik angehalten. Das Anlegen neuer Siedlungen
    und israelisch kontrollierter Straßen führt dazu, dass das
    palästinensische Gemeinwesen, beispielsweise die Stadt
    Ramallah, im Hinblick auf seine zukünftige Entwicklung
    nahezu stranguliert wird. Wir können nicht übersehen,
    dass diese Siedlungspolitik von den Palästinensern als
    eine permanente Aggression empfunden wird.

    Auf der anderen Seite kann nicht bestritten werden,
    dass Ministerpräsident Barak bei den Verhandlungen in
    Camp David wie auch in der Öffentlichkeit mit seinen An-
    geboten an die palästinensische Seite über alles hinausge-
    gangen ist, was bislang von israelischer Seite angeboten
    worden ist. Insbesondere ist festzuhalten, dass er in der is-
    raelischen Öffentlichkeit deutlich über zwei Hauptstädte
    in Jerusalem gesprochen hat. – Sicherlich wäre es noch
    besser gewesen, wenn er diesbezüglich nicht nur eine Au-
    tonomie, sondern auch eine wirkliche Souveränitätstei-
    lung in Aussicht gestellt hätte. – Dieser Vorstoß Baraks
    traf Arafat anscheinend unvorbereitet; zumal das palästi-
    nensische Volk – übrigens auch die arabische Öffentlich-
    keit insgesamt – auf eine Kompromisslösung, vor allem
    im Hinblick auf Jerusalem, nicht ausreichend vorbereitet
    war.

    Für seine Maximalforderungen dagegen blieb Arafat
    selbst unter den arabischen Staaten ohne engagierte Un-
    terstützung.

    Dies lässt zumindest den Verdacht zu, er habe als Re-
    aktion auf die unverantwortliche Provokation Scharons
    den Volkszorn der Palästinenser gleichsam als Druckmit-
    tel vorführen wollen. Fraglich erscheint jedoch, ob er
    seitdem die Lage immer vollständig im Griff hat, da die
    wiederholten Aufforderungen zu Gewaltlosigkeit ohne
    sichtbare Auswirkungen blieben. Wenn diese Analyse zu-
    treffend ist, dann, fürchte ich, ist die Lage noch ernster, als
    wir sie jetzt empfinden.

    Jetzt jedenfalls ist es dringend geboten, die noch ge-
    ringe Chance auf eine Umsetzung der Resultate des Gip-

    fels in Scharm el-Scheich zu nutzen. Eine Voraussetzung
    für den politischen Neuanfang dürfte vor allem die Un-
    tersuchung der Vorkommnisse der letzten Wochen und
    Tage unter Beteiligung sowohl der USAals auch der UNO
    sein. Ich benutze diese Gelegenheit übrigens gerne, um an
    dieser Stelle die herausragende und außerordentlich kon-
    struktive, kluge, ja weise Rolle von Kofi Annan lobend zu
    erwähnen.


    (Beifall im ganzen Hause)

    Langfristig erwächst aus dieser schmerzlichen und tra-

    gischen Krise vielleicht die Einsicht – das hoffe ich je-
    denfalls –, einen Schritt über den Gipfel von Camp David
    hinaus machen zu müssen. Denn zu einem friedlichen und
    fairen Ausgleich zwischen Palästinensern und Israelis
    gibt es in der Tat keine Alternative. Ich weiß, der Satz „Es
    gibt keine Alternative“ ist vielfach ein dummer Schnack.
    Aber hier ist er nichts anderes als die harte Wahrheit.


    (Beifall im ganzen Hause)

    Eine einseitige Schaffung von Fakten seitens der Paläs-

    tinenser oder der Israelis – also zum Beispiel der Rückzug
    Israels aus weiten Teilen der West Bank und der Versuch
    einer Separierung – würde nach meiner Überzeugung
    nicht zu einer Befriedung führen. Im Gegenteil: Es wäre
    sogar mit einer Verschärfung des Kampfes um Jerusalem
    zu rechnen.

    Israel muss wissen, dass es militärisch gegen Steine
    werfende Jugendliche nicht gewinnen kann.


    (Wolfgang Gehrcke [PDS]: Sehr richtig!)

    Es muss hinterfragt werden, ob das israelische Vorgehen
    wirklich immer angemessen ist. Die Israelis müssen das
    selber tun. Ich sage das mit großer Vorsicht. Aber ich
    meine dies deutlicher, als ich es hier sage; um dies einmal
    hinzuzufügen. Israel muss sich fragen, ob die dauernde
    Besetzung der West Bank nicht eine Ursache für viele Er-
    eignisse ist, die nur als Menschenrechtsverletzungen be-
    zeichnet werden können.

    Andererseits muss auch festgestellt werden: Palästi-
    nensische Intifada-Anführer, die Kinder und Heranwach-
    sende Steine werfend gegen Militärposten schicken, han-
    deln vollkommen unverantwortlich. Es ist unbegreiflich,
    dass sie so handeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der F.D.P.)


    Die internationalen Bemühungen um eine Entschär-
    fung der Lage – so auch die aktuellen Bemühungen Prä-
    sident Clintons, Arafat und Barak zu Gesprächen in Wa-
    shington zu bewegen – erfordern unsere uneinge-
    schränkte Unterstützung. Herr Kollege Weisskirchen,
    auch Sie haben das festgestellt. Der amerikanische Präsi-
    dent hatte sich allerdings nach dem Gipfel von Camp Da-
    vid öffentlich – fälschlicherweise, wie ich finde – einsei-
    tig auf die Seite Israels gestellt. Das hat seine Stellung
    nicht gestärkt. Wir müssen ein Interesse daran haben, dass
    die amerikanische Position gegenüber beiden Konflikt-
    parteien stark ist. Natürlich ist er durch das herannahende
    Ende seiner Präsidentschaft gehandicapt. Deswegen
    sollte die Europäische Union Vermittlungsbemühungen




    Karl Lamers
    12094


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    unterstützen, die die Amerikaner unternehmen, und sich
    selber engagieren. Ich will nicht sagen, dass sie eigene,
    zusätzliche und unkoordinierte – dies vor allen Dingen
    schon gar nicht – Vermittlungsbemühungen unternehmen
    sollte. Herr Außenminister, ich stimme Ihnen ausdrück-
    lich zu, dass wir, Deutschland, das auf gar keinen Fall al-
    lein tun sollten.

    Wir bekennen uns klar zu einem politischen Engage-
    ment Europas. Denn es geht um mehr als um die finanzi-
    elle und wirtschaftliche Absicherung dieses politischen
    Prozesses, der ja ohnehin in einer sehr tiefen Krise steckt;
    um das einmal ganz vorsichtig auszudrücken. Wir können
    diesen Prozess aber nicht unterstützen, wenn wir ihn nicht
    mitgestalten. Europa hat in dieser Region ganz vitale po-
    litische Interessen. Der Nahe Osten heißt nicht „Naher
    Osten“, weil er nahe bei Amerika liegt, sondern weil er
    nahe bei Europa liegt.

    Deshalb haben wir es sehr begrüßt, dass der Hohe Re-
    präsentant der EU, Javier Solana, an dem Gipfel von
    Scharm el-Scheich konstruktiv teilgenommen hat. Wenn
    das zutrifft, Herr Minister, was Sie heute Morgen ausge-
    führt haben – ich habe keinen Zweifel daran, dass dies der
    Fall ist –, dann möchte ich ihn zu seiner Rolle, die er in
    Scharm el-Scheich gespielt hat, ausdrücklich beglück-
    wünschen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Allerdings werden die EU-Staaten dadurch noch mehr
    verpflichtet, eine gemeinsame Position zu diesem Kon-
    flikt zu finden. Gemeinsame Erklärungen wie die von
    Berlin und Biarritz reichen nicht aus, wenn die EU-Staa-
    ten in der Generalversammlung der Vereinten Natio-
    nen wieder unterschiedlich votieren und damit die Glaub-
    würdigkeit von Javier Solana unterminieren.

    Der Bundesregierung kommt innerhalb des europä-
    ischen Engagements eine besondere Verantwortung zu.
    Bilateral, im Verbund mit den EU-Partnern und in Ab-
    sprache mit den USA, sollte das Gespräch nicht nur mit
    Israel, sondern vor allem auch mit der arabischen Welt in-
    tensiver geführt werden, um einer weiteren Entfremdung
    zwischen ihr und dem Westen vorzubeugen und um den
    Dialog zwischen Palästinensern und Israelis sowie die für
    eine Friedenslösung notwendige Kompromissbereitschaft
    und Vertrauensbasis zu fördern.

    Ihre geplante Reise in die Region, Herr Bundeskanzler,
    wird wohl die schwerste sein, die Sie zu bewältigen ha-
    ben. Ich hoffe, dass die Abstimmung unter den Europäern
    bis dahin so weit gediehen ist, dass Sie, wenn auch ohne
    EU-Mandat, eine europäische Position vertreten können.
    Ich wünsche Ihnen im Namen meiner Fraktion für diese
    Reise jeden denkbaren Erfolg.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der PDS)