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ID1412325000

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    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 11783 A Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Aktuali- sierung des deutschen Stabilitätspro- gramms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11783 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 11783 B Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11784 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 11784 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11786 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 11786 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11787 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 11787 B Hans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11788 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 11788 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11788 D Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 11788 D Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 14/4206) . . . . . . . . . . . . . . . . 11788 D Eventuelle Eingliederung des BMZ in das Aus- wärtige Amt MdlAnfr 1 PeterWeiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Antw StSekr Erich Stather BMZ . . . . . . . . . . . 11789 A ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 11789 A ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11789 D Aussage des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Pleuger hinsichtlich einer Eingliederung des BMZ in das Auswärtige Amt MdlAnfr 4 PeterWeiß (Emmendingen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . . 11790 A ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU 11790 A ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11790 D Zugang zur gesetzlichen Rentenversicherung für Tagesmütter MdlAnfr 6, 7 Ina Lenke F.D.P. Antw StSekr Peter Haupt BMFSFJ . . . . . . . .11791 A, C ZusFr Ina Lenke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . .11791 B, C Aufnahme von Transporten abgebrannter Brennelemente MdlAnfr 8, 9 Dr. Paul Laufs CDU/CSU AntwPStSekr’inGilaAltmannBMU 11792 C, 11793 A ZusFr Dr. Paul Laufs CDU/CSU . . . 11792 D, 11793 B ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . 11793 C Nichteinladung Österreichs zu den Einheitsfei- erlichkeiten am 3. Oktober 2000 MdlAnfr 12, 13 Dr. Klaus Rose CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11793 D, 11794 C ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . .11794 A, D Plenarprotokoll 14/123 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 123. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. Oktober 2000 I n h a l t : ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11794 B, 11795 A Nichteinladung Österreichs zu den Feierlich- keiten anlässlich der deutschen Einheit; Fort- setzung der Sanktionspolitik MdlAnfr 14, 15 Max Straubinger CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11795 B, 11796 C ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11795 C, 11796 C ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . 11796 A ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11796 A, 11797 A ZusFr Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11796 B, 11797 B Finanzierung des Weiterbaus der A 6 zwischen Amberg und Waidhaus, insbesondere mit ei- nem Darlehen der Europäischen Investitions- bank MdlAnfr 16, 17 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11797 C, 11800 C ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . 11797 D ZusFr Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11798 C, 11800 C ZusFr Reinhold Strobl SPD . . . . . . . . . . . . . . 11798 D ZusFr Georg Girisch CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11799 A, 11801 B ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11799 C, 11801 C ZusFr PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11799 D, 11801 D ZusFr Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11800 A Finanzierungsvorschlag des Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank (EIB), Wolfgang Roth, für das fehlende Teilstück der A 6 zur tschechischen Grenze MdlAnfr 18 Renate Blank CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 11802 A ZusFr Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11802 B ZusFr PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 11802 C ZusFr Georg Girisch CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11803 B Zeitpunkt der Fertigstellung des fehlenden Teil- stücks der A 6 zur tschechischen Grenze MdlAnfr 23 Renate Blank CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 11803 D ZusFr Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11804 B Aufstellung eines neuen Bundesverkehrswege- plans; Neuerarbeitung der Unterlagen für die Einstufung als „vordringlich“ und „Neubau“, zum Beispiel bei der Ortsumgehung Roten- burg/Lispenhausen im Zuge der B 83 MdlAnfr 24, 25 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11804 D, 11805 C ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . 11805 A, D Anbindung von ländlichen Regionen an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn AG MdlAnfr 26 Dr. Gerd Müller CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 11806 B ZusFr Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . 11806 C ZusFr Heinz Wiese (Ehingen) CDU/CSU . . . 11807 A ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 11807 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Unterschiedliche Vorschläge aus der Koalition, die Beiträ- ge zur Arbeitslosenversicherung kurz- fristig abzusenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11808 A Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . 11808 A Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 11809 A Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11811 B Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11812 D Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11813 D Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11814 D Heinz Schemken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11815 D Andrea Nahles SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11816 D Johannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . . 11817 C Walter Hoffmann (Darmstadt) SPD . . . . . . . . 11818 C Andreas Storm CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11819 D Renate Rennebach SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11821 A Dr. Bernd Protzner CDU/CSU: . . . . . . . . . . . . 11821 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Vereinbarte Debatte zur Situation in Ju- goslawien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11822 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Oktober 2000II Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 11822 D Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . . 11824 C Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11826 C Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . 11827 D Dr. Klaus Kinkel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11828 C Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 11830 A Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11831 A Karl Lamers CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11831 D Dr. Eberhard Brecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11833 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11834 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11835 A Anlage 2 Eventuelle Verschärfung der §§ 86, 86 a Straf- gesetzbuch (Verbreiten von Propagandamitteln und Verwenden von Kennzeichen verfassungs- widriger Organisationen) MdlAnfr 5 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Eckhart Pick BMJ . . . . . . . 11835 C Anlage 3 Nichteinladung Österreichs zum zehnten Jah- restag der deutschen Einheit MdlAnfr 10, 11 Jürgen Koppelin F.D.P. Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 11835 D Anlage 4 Zunahme der Zahl von Förderprojekten nach § 96 Bundesvertriebenengesetz; Projekte im Jahr 2000 MdlAnfr 2, 3 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin Dr. Michael Naumann BK . . . . . 11836 B Anlage 5 Ungleichbehandlung von Soldaten gegenüber Beamten bei Verwundung in einem Krisenre- aktionseinsatz in der nachdienstlichen Versor- gung; Veränderungen bei den Einberufungskri- terien für Wehrpflichtige MdlAnfr 19, 20 Günther Friedrich Nolting F.D.P. Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 11836 D Anlage 6 Änderung von § 25 Abs. 3 Soldatengesetz im Hinblick auf Interessenkonflikte bei der Wahr- nehmung kommunaler Ämter durch Soldaten MdlAnfr 21, 22 Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . 11837 B Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Oktober 2000 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Oktober 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Oktober 2000 Dr. Eberhard Brecht 11834 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Oktober 2000 11835 (C) (D) (A) (B) Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 11.10.2000 Breuer, Paul CDU/CSU 11.10.2000 Burchardt, Ursula SPD 11.10.2000 Elser, Marga SPD 11.10.2000 Dr. Gehb, Jürgen CDU/CSU 11.10.2000 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 11.10.2000 Haack (Extertal), SPD 11.10.2000 Karl-Hermann Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 11.10.2000 Hemker, Reinhold SPD 11.10.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 11.10.2000 DIE GRÜNEN Dr.-Ing. Jork, Rainer CDU/CSU 11.10.2000 Kalb, Bartholomäus CDU/CSU 11.10.2000 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 11.10.2000 Lippmann, Heidi PDS 11.10.2000 Meckel, Markus SPD 11.10.2000 Neumann (Gotha), SPD 11.10.2000 Gerhard Nickels, Christa BÜNDNIS 90/ 11.10.2000 DIE GRÜNEN Nietan, Dietmar SPD 11.10.2000 Ostrowski, Christine PDS 11.10.2000 Philipp, Beatrix CDU/CSU 11.10.2000 Pieper, Cornelia F.D.P. 11.10.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 11.10.2000 Schily, Otto SPD 11.10.2000 Schlee, Dietmar CDU/CSU 11.10.2000 Schloten, Dieter SPD 11.10.2000* Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 11.10.2000 Hans Peter Dr. Schockenhoff, CDU/CSU 11.10.2000 Andreas Schösser, Fritz SPD 11.10.2000 Dr. Schwall-Düren, SPD 11.10.2000 Angelica Welt, Jochen SPD 11.10.2000 Wettig-Danielmeier, SPD 11.10.2000 Inge * für die Teilnahme an der 104. Jahreskonferenz der Interparlamen- tarischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Eckhart Pick auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 14/4206, Frage 5) Beabsichtigt die Bundesregierung eine Verschärfung der §§ 86, 86 a Strafgesetzbuch (Verbreiten von Propagandamitteln verfas- sungswidriger Organisationen und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung beim Rechtsextremismus? Die Strafvorschriften in den §§ 86, 86 a und 130 StGB sind 1994 geändert bzw. neu eingeführt worden. Neben den allgemeinen Strafvorschriften zum Schutz von Leben und Gesundheit (§§ 211 ff., §§ 223 ff. StGB), die in den Jahren 1994 und 1998 erheblich verbessert, auch ver- schärft worden sind, leisten sie einen wichtigen und un- verzichtbaren Beitrag zur entschiedenen Bekämpfung von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Es kommt entscheidend darauf an, die vorhandenen Strafvorschriften in der Praxis konsequent anzuwenden und dabei die vom Gesetzgeber zur Verfügung gestellten Strafrahmen auszu- schöpfen. Die in den §§ 86, 86 a und 130 StGB geregelten Propagandadelikte könnten mit Freiheitsstrafe bis zu drei oder fünf Jahren bestraft werden; bei tätlichen Angriffen drohen noch höhere Strafen. Die Tatsache, dass zurzeit kein unmittelbarer gesetzgeberischer Handlungsbedarf gegeben ist, ändert allerdings nichts daran, dass die Bun- desregierung die gewonnenen Erfahrungen in der Praxis weiterhin beobachtet und auch in Zukunft ständig prüfen wird, ob und gegebenenfalls durch welche Maßnahmen die strafrechtlichen Vorschriften gegen Rechtsextremis- mus und Fremdenfeindlichkeit verbessert werden können. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Jürgen Koppelin (F.D.P.) (Druck- sache 14/4206, Fragen 10 und 11): entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Welche Gründe haben die Bundesregierung bewogen, wederden österreichischen Bundespräsidenten noch den österreichischenBundeskanzler zur Feier des zehnten Jahrestages der deutschenEinheit einzuladen? Kann sich die Bundesregierung daran erinnern, dass Tausendevon Flüchtlingen aus der ehemaligen DDR von Ungarn aus überÖsterreich in die damalige Bundesrepublik Deutschland kommenkonnten und diese reibungslose Passage nur mit Hilfe der öster-reichischen Regierung möglich war? Zu Frage 10: Zu den Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag der Ein- heit Deutschlands am 3. Oktober 2000 in Dresden hat die Bundesregierung – auch im Namen des Bundespräsiden- ten und des Bundesratspräsidenten – Vertreter der auslän- dischen Staaten, die den Zwei-Plus-Vier-Vertrag unter- zeichnet haben, die so genannte EU-Troika und die Višegrad-Staaten auf der Ebene der Staats- und Regie- rungschefs eingeladen. Die EU-Mitgliedstaaten – ein- schließlich Österreich – sind durch die EU-Troika vertre- ten gewesen. Im Übrigen darf ich darauf hinweisen, dass darüber hinaus der österreichische Botschafter – wie auch alle anderen in Deutschland akkreditierten Botschafter – auf Vorschlag der Bundesregierung eingeladen worden ist und an den Feierlichkeiten teilgenommen hat. Zu Frage 11: Ja. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Dr. Michael Naumann auf die Fragen des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Drucksache 14/4206, Fragen 2 und 3): Wie beurteilt die Bundesregierung die Äußerung des Beauf-tragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur undder Medien, Staatsminister Dr. Michael Naumann, in der Zeit-schrift „Die Woche“ vom 29. September 2000, er habe sich überdas Anwachsen der „Förderung im Rahmen des Vertriebenenför-derungsgesetzes von knapp 8Millionen DM jährlich auf strecken-weise 58 Millionen DM“ „sehr gewundert“, angesichts der derBundesregierung entstehenden Verpflichtung aufgrund des ge-setzlichen Auftrages aus § 96 Bundesvertriebenengesetz, und hältdie Bundesregierung die in der Vergangenheit und gegenwärtigvon ihr vorgenommene Förderung in diesem Bereich für unver-hältnismäßig, zum Beispiel vor dem Hintergrund der Tatsache,dass allein für Zuweisungen zu laufenden kulturellen Aufwen-dungen der Bundesstadt Bonn im Entwurf des Bundeshaushaltesfür das Jahr 2001 60 Millionen DM veranschlagt sind? Welche Projekte fördert die Bundesregierung im laufendenJahr im Rahmen des § 96 Bundesvertriebenengesetz (mit Angabeder Höhe der Förderung), und bei welchen Anträgen zu Projektenaus diesem Bereich hat die Bundesregierung eine Förderung imlaufenden Jahr abgelehnt? Zu Frage 2: Der Bundeshaushalt (Titelgruppe 07) gibt Aufschluss über den Anstieg der Fördermittel in den letzten Jahr- zehnten. Während 1982 noch rund 8 Millionen DM För- dermittel veranschlagt waren, erfolgte zwischen 1990 und 1992 praktisch eine Verdoppelung von 30 Millio- nen DM auf rund 59 Millionen DM. Dass die Empfänger dieses Geldsegens etwas überfordert waren, sei nur am Rande erwähnt. Danach blieben im Jahre 1992 rund 8 Mil- lionen DM ungenutzt. Die Erforschung, Erhaltung und Präsentation der deutschen Kultur und Geschichte im öst- lichen Europa ist eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Be- deutung, die auch künftig für die Bundesregierung ihren besonderen Stellenwert haben wird. Nach der politischen Öffnung der osteuropäischen Staaten und der Herstellung der deutschen Einheit haben sich jedoch die Anforderun- gen an die Kulturarbeit nach § 96 BVFG gewandelt. Die- se veränderte Aufgabenstellung war Anlass für den Be- auftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, ein neues Förderkonzept zu erar- beiten, das vom Bundeskabinett verabschiedet wurde und gegenwärtig dem Deutschen Bundestag zugeleitet wird. In Umsetzung der Konzeption wird die Bundesregierung Haushaltsmittel in angemessener Höhe zur Verfügung stellen. Bei den angesprochenen Zuweisungen zu laufen- den kulturellen Aufwendungen der Bundesstadt Bonn han- delt es sich um überkommene Verpflichtungen, die de- gressiv abgesenkt werden. Ein Zusammenhang zwischen diesen Leistungen und den Fördermitteln nach § 96 Bun- desvertriebenengesetz besteht nicht. Zu Frage 3: In diesem Jahr wurden bereits über 370 Einzelprojekte gefördert. Eine Auflistung wäre in diesem Zusammen- hang zu umfangreich. Sie geht dem Fragesteller gesondert zu. Über abgelehnte Projektförderungsanträge wird keine Statistik geführt. Angaben hierüber könnten nur mit einem unvertretbar hohen Verwaltungs- und Zeitaufwand erstellt werden, der in keinem Verhältnis zu dem tatsächlichen In- formationswert steht. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Walter Kolbow auf die Fragen des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (F.D.P.) (Drucksache 14/4206, Fragen 19 und 20): Trifft es zu, dass Soldaten bei Verwundung in einem Krisenre-aktionseinsatz in der nachdienstlichen Versorgung schlechter ge-stellt sind als Beamte? Plant das Bundesministerium der Verteidigung, außer der mitt-lerweile bekannt gewordenen Streichung des Tauglichkeitsgra-des 7, weitere Verschärfungen bzw. Veränderungen bei den Ein-berufungskriterien für Wehrpflichtige? Zu Frage 19: Ein Vergleich sämtlicher Versorgungsansprüche von Soldaten aller Statusgruppen, die in einem Krisenreakti- onseinsatz verwundet werden, mit den Versorgungsan- sprüchen der Beamten im Falle eines Dienstunfalls kann wegen der Regelungsvielfalt der betreffenden Systeme nicht zu einer allgemeingültigen bewertenden Aussage führen. Schon die unterschiedlichen Versorgungsrege- lungen für Berufssoldaten auf der einen und für Soldaten auf Zeit sowie Soldaten, die aufgrund der Wehrpflicht Wehrdienst leisten, auf der anderen Seite sind durch die verschiedenartige Ausgestaltung der Dienstverhältnisse bedingt. Die Versorgungsleistungen für die nur vorüber- gehend dienenden Soldaten auf Zeit und Soldaten, die auf- grund der Wehrpflicht Wehrdienst leisten, sind in erster Li- nie auf eine Wiedereingliederung in das zivile Leben Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Oktober 200011836 (C) (D) (A) (B) ausgerichtet. Ihre soziale Sicherheit nach dem Ausschei- den aus der Bundeswehr wird durch Leistungen der Be- schädigtenversorgung nach dem Soldatenversorgungsge- setz und durch Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung sichergestellt. Der zur Dienstleistung auf Lebenszeit verpflichtete Berufssoldat erhält demge- genüber bei Eintritt des Versorgungsfalles eine dem Be- amtenrecht nachgebildete Versorgung, sodass allenfalls dieser Personenkreis mit der versorgungsrechtlichen Si- tuation eines dienstunfallgeschädigten Beamten ver- gleichbar ist. Bei diesem Vergleich ist von Bedeutung, dass die Begriffe „Wehrdienstbeschädigung“ und „Dienst- unfall“ nicht deckungsgleich sind. Die Regelungen und Vorschriften über die Wehrdienstbeschädigung im Solda- tenversorgungsgesetz unterscheiden sich wesentlich von denen über die Dienstunfallversorgung der Beamten. Der Wehrdienstbeschädigungsbegriff ist dabei weitergehend als der Begriff des Dienstunfalls im Beamtenrecht. So ha- ben Soldaten bei Dienstunfällen, wehrdienstbedingten Erkrankungen und gesundheitlichen Schädigungen auf- grund wehrdiensteigentümlicher Verhältnisse Versor- gungsschutz, während dieser Schutz für Beamte lediglich auf Dienstunfälle und Berufskrankheiten begrenzt ist. Da- neben können Berufssoldaten neben der Grundrente wei- tere Leistungen aus der Beschädigtenversorgung erhalten, soweit diese höher sind als der Unterschiedsbetrag zwi- schen der Normal- und der Unfallversorgung. Die Vorschriften über die einmalige Entschädigung bzw. einmalige Unfallentschädigung, die bei bestimmten Unfällen durch Tätigkeiten mit besonderer Gefährdung oder bei einem rechtswidrigen Angriff in Betracht kom- men, finden sowohl auf Soldaten aller Statusgruppen als auch auf Beamte Anwendung. Eine Schlechterstellung der Soldaten liegt somit nicht vor. Hinsichtlich der Unter- schiede in der Heilbehandlung zwischen wehrdienstbe- schädigten Soldaten und dienstunfallbeschädigten Beam- ten nach dem Eintritt in den Ruhestand wird auf die ausführliche Antwort des Bundesministeriums der Vertei- digung vom 19. Mai 2000 – Drucksache 14/3421 –, die na- mens der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der F. D. P. vom 12. April 2000 – Drucksache 14/3212 – über- mittelt wurde, hingewiesen. Zu Frage 20: Die Streitkräfte stehen vor einem Prozess grundlegen- der Verkleinerung und Umstrukturierung, der von zuneh- mender Professionalisierung begleitet sein wird, um glei- che Aufgaben mit weniger Personal bewältigen zu können. Dadurch erhöhen sich die an die Wehrpflichtigen zu stel- lenden Mindestanforderungen. Die Abschaffung des Ver- wendungsgrades „T 7“ ist die Konsequenz hieraus. Ob es weitergehender Anpassungsmaßnahmen bedarf, wird der Truppenalltag nach Einnahme der neuen Strukturen zeigen müssen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Walter Kolbow auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb (F.D.P.) (Drucksache 14/4206, Fragen 21 und 22): Beabsichtigt die Bundesregierung eine Änderung des § 25Abs. 3 Soldatengesetz dahin gehend, dass die Wahrnehmung vonAufgaben, die einem Soldaten durch ein kommunales Wahlamtentstehen, untersagt werden kann, sofern dienstlichen Interessengegenüber den Interessen der kommunalen Selbstverwaltung Vor-rang einzuräumen ist, und welche Art von dienstlichen Interessenkönnten dies sein? Wie beurteilt die Bundesregierung diese Regelung vor demHintergrund des Leitbildes des Staatsbürgers in Uniform, und siehtdie Bundesregierung in dieser geplanten Änderung die Gefahr ei-ner politischen Einflussnahme von Vorgesetzten der Bundeswehrauf kommunale Selbstverwaltungsorgane mit soldatischen Mit-gliedern? Zu Frage 21: In dem Entwurf eines „Gesetzes zur Änderung des Sol- datengesetzes und anderer Vorschriften“ ist die Änderung mit dem in der Frage formulierten Inhalt vorgesehen. Das allgemeine gesetzgeberische Anliegen einer stundenwei- sen Befreiung vom Dienst kann auf der Basis der bisheri- gen gesetzlichen Regelung („ist ... Urlaub ... zu ge- währen“) zwar im inländischen Routinedienstbetrieb verwirklicht werden, weil zeitweilige Abwesenheiten von Soldaten aufzufangen sind. Dies gilt jedoch nicht mehr speziell bei Auslandseinsätzen, an die bei Schaffung der derzeitigen Bestimmungen im Jahre 1979 noch nicht zu denken war. Es ist daher notwendig, die vorgesehene Ge- setzesänderung einzufügen. Ich erinnere daran, dass nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts auch die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte Verfassungsrang besitzt (BVerfGE 48, S. 127, 160). Es ist deshalb sachgerecht, im Einzelfall ei- ne Abwägung zwischen dem verfassungsrechtlich garan- tierten Selbstverwaltungsrecht der Gemeinden und der ebenfalls verfassungsrechtlich geforderten Verteidigungs- fähigkeit der Bundeswehr vorzunehmen. Zwischen diesen konkurrierenden Verfassungsgütern muss dann ein scho- nender Ausgleich gefunden werden. Bei der Abwägung werden die Fälle äußerst selten auftreten, in denen auf ei- nen kommunalen Mandatsträger nicht verzichtet werden kann, weil er als dringend benötigter, nicht ersetzbarer Spezialist in den Streitkräften dient. Insoweit schafft der umfangreiche Personalbestand der Bundeswehr bereits weitgehende Personalersatzmöglichkeiten. Aber selbst im Hinblick auf den unentbehrlichen Experten müsste ge- prüft werden, ob seine ständige Präsenz im Auslandsein- satz unumgänglich ist oder ob es etwa ausreicht, dass er sich im Inland für einen kurzfristigen Einsatz verfügbar hält. Zu Frage 22: Die Bundesregierung hat keinen Anlass, an der Fähig- keit und am Willen der Disziplinarvorgesetzten zu zwei- feln, die notwendigen Entscheidungen sachgerecht und unvoreingenommen zu treffen. Befürchtungen sind um so weniger begründet, als im Falle eines Verdachts des Miss- brauchs von Kompetenzen oder der Überbetonung der In- teressen des Dienstherrn alle Möglichkeiten des Be- schwerderechts, einschließlich des Eilverfahrens, offen stehen. Damit ist auch die Kontrolle durch unabhängige Gerichte gewährleistet. Um jedoch zu einer einheitlichen, allen übergeordneten Belangen gerecht werdenden Ent- scheidungspraxis zu kommen, wird daran gedacht, die Feststellung des Vorrangs dienstlicher Interessen in jedem Einzelfall auf der ministeriellen Ebene zu treffen. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Oktober 2000 11837 (C) (D) (A) (B) Die Bundeswehr hat in ihrer Tradition des Konzepts der Inneren Führung auch weiterhin größtes Interesse daran, dass Soldaten als Staatsbürger in Uniform durch Aus- übung eines kommunalen Mandats unmittelbar am politi- schen Geschehen teilhaben können und die Integration der Bundeswehr in das gesellschaftliche Gefüge fördern. An der wo immer möglichen Förderung der Ausübung die- ser Ehrenämter wird sich nichts ändern. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. Oktober 200011838 (C)(A) Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Dr. h.c. Gerd Andres


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine
    sehr verehrten Damen und Herren! Ich will zunächst fest-
    halten: Diese Aktuelle Stunde ist das Eingeständnis von
    CDU und CSU, dass sie die Erfolge der Bundesregierung
    in der Arbeitsmarktpolitik wahrnehmen und anerkennen.
    Darüber freuen wir uns. Vielen Dank dafür.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [F.D.P.]: Das ist Quatsch!)


    Ich bezweifle aber, dass die Union in der Frage der Bei-
    tragssenkung und des Schuldenabbaus ein guter Ratgeber
    ist.


    (Peter Dreßen [SPD]: Das ist wahr!)

    Wenn ich auf die Entwicklung der Beitragssätze und des
    Bundeszuschusses zu Zeiten der Regierung Kohl schaue,
    muss ich feststellen, dass weder die Interessen der Bei-
    tragszahler noch die der Arbeitsämter bei Ihnen in guten
    Händen waren. Die Entwicklung der Beiträge zur Ar-
    beitslosenversicherung war zu Ihrer Zeit ein fröhliches
    Rauf und Runter. Meistens ging es rauf und nur selten run-
    ter.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Zu der Zeit wollte der Gerd Andres noch eine steuerfinanzierte Arbeitsmarktpolitik!)


    So haben Sie 1991 den Beitragssatz um satte 2,5 Pro-
    zent auf 6,8 Prozent erhöht. 1993 wollten Sie trotz safti-
    ger Beitragserhöhungen den Haushalt der Arbeitsämter
    ohne Bundeszuschuss ausgleichen. Der Bundeszuschuss
    belief sich zum Jahresende 1993 auf über 24 Milliar-
    den DM.

    Meine Damen und Herren von der Opposition, Sie ha-
    ben in Ihrer Regierungszeit den Defizit-, Beitrags- und
    Arbeitslosenrekord aufgestellt.


    (Dirk Niebel [F.D.P.]: Das ist Geschichte! Schauen Sie in die Zukunft!)


    Damit sind Sie dreifacher Rekordhalter. Das muss hier
    festgehalten werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Union sollte auch ihre Strategie in der Arbeits-
    marktdebatte überdenken.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Sie sind wirklich sehr qualifiziert!)


    Letztes Jahr hat die CDU/CSU-Fraktion – hören Sie gut
    zu, Herr Laumann, zu Ihnen komme ich auch noch –


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Zu mir? Ich bin eine nicht wegzudenkende Größe in der Sozialpolitik!)


    beantragt, den Zuschuss für die Bundesanstalt für Arbeit
    auf Null zu senken. Ein Jahr später kommt der Kollege
    Andreas Storm – nach Presseberichten – zu der Erkennt-
    nis, dass es nicht sinnvoll zu begründen sei, warum der
    Zuschuss gegen Null laufen solle. – Sie reden nachher
    noch und können etwas dazu sagen.

    Im Übrigen finde ich, dass auch die Fraktion der F.D.P.
    keinen Anlass zur Schadenfreude hat. Sie hat im letzten
    Jahr den gleichen Antrag gestellt.


    (Dirk Niebel [F.D.P.]: Und im vorletzten auch! Das hätten wir schon viel früher haben können!)


    Meine Damen und Herren, der Präsident der Bundes-
    anstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, hat letzte Woche die
    niedrigste Arbeitslosenquote in einem September seit
    1993 verkündet. Eine Arbeitslosenquote von 9 Prozent ist
    sicher noch viel zu hoch. Vor allem im Osten sind wir
    noch lange nicht am Ziel.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Und in Nordrhein-Westfalen! – Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Und erst in Hannover! – Dr. Heinrich L. Kolb [F.D.P.]: Was ist denn jetzt mit den Beiträgen? Rauf oder runter? Was jetzt?)


    Aber die Zahlen beweisen, dass unsere Reformpolitik an-
    geschlagen hat. Dies ermutigt uns, den eingeschlagenen
    Weg konsequent fortzusetzen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Nur so kommen wir endlich von den Rekordständen bei
    den Arbeitslosenzahlen herunter, die uns die Kohl-Regie-
    rung hinterlassen hat.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Sagen Sie doch mal etwas über die Zukunft! – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Etwas mehr Niveau, Herr Kollege!)


    Natürlich freuen wir uns, dass die gute Wirtschafts-
    und Arbeitsmarktentwicklung Anlass gibt, über eine
    Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu
    diskutieren. All diejenigen, die Beiträge zur Arbeitslosen-
    versicherung zahlen, sollen von den Erfolgen der Bun-
    desregierung in der Arbeitsmarktpolitik nicht nur monat-
    lich in den Medien hören oder lesen; sie sollen sie auch im
    Portemonnaie spüren können.


    (Dirk Niebel [F.D.P.]: Also senken!)

    Deshalb ist die Bundesregierung dafür, den Beitrag zur
    Arbeitslosenversicherung so schnell wie möglich zu sen-
    ken.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Auf geht’s! – KarlJosef Laumann [CDU/CSU]: 2002 macht ihr es! – Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Genau das ist unsere Forderung!)







    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Aber wir dürfen die richtigen Debatten nicht zum
    falschen Zeitpunkt führen. Eine Beitragssatzsenkung im
    nächsten Jahr können wir uns einfach noch nicht leisten.


    (Dirk Niebel [F.D.P.]: Weil dann noch keine Bundestagswahl ist!)


    Herr Fuchtel, Sie sind ja Haushälter und bilden sich ein,
    rechnen zu können.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Der Mann kann rechnen!)


    Ihnen sage ich ganz offen: Bei einem Gesamtetat der Bun-
    desanstalt für Arbeit von rund 100 Milliarden DM über
    Polster in Höhe von 16,5 Milliarden DM bis gar 20 Milli-
    arden DM zu philosophieren – das wären 20 Prozent der
    Gesamtausgaben – ist völlig absurd; lassen Sie sich das
    einmal sagen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wenn wir jetzt vorschnell handeln, gefährden wir nur un-
    sere erfolgreiche Reformpolitik, die letztlich auch für den
    Arbeitsmarkt ganz wichtig ist.

    Wir können die Beiträge auch schon deshalb nicht
    schnell senken, weil die Regierung Kohl unbezahlte
    Rechnungen hinterlassen hat. Wie Sie wissen, hat das
    Bundesverfassungsgericht im Juni dieses Jahres entschie-
    den, dass Einmalzahlungen wie Urlaubs- oder Weih-
    nachtsgeld in die Bemessungsgrundlage von Arbeitslo-
    sengeld einzubeziehen sind. Die alte Bundesregierung
    hatte sich in der Vergangenheit stets geweigert, Beiträge
    aus Einmalzahlungen auch auf der Leistungsseite zu
    berücksichtigen. Das ist ein Kapitel, das ich mit Ihnen,
    Herr Laumann, und ein paar anderen Kollegen zu bespre-
    chen habe.

    Wir haben Ihnen in Hearings und Debatten vorherge-
    sagt, was kommt. Sie aber haben die Ohren auf Durchzug
    gestellt und eine gesetzliche Regelung geschaffen, deren
    Folgen wir jetzt leider ausbaden müssen.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Warum habt ihr sie nicht sofort geändert?)


    – Weil wir auf das Urteil gewartet haben.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Aha!)


    – Langsam. Wir haben das Urteil begrüßt und setzen es
    zügig um – im Gegensatz zu Ihnen. Sie haben doch nur
    weiße Salbe darauf geschmiert. Auch Sie hatten ein Urteil
    des Bundesverfassungsgerichts.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Warum kriegen die, die keine Einsprüche eingelegt haben, denn dann kein Geld?)


    Es stellt ein Stück sozialer Gerechtigkeit wieder her. Al-
    lerdings sind die finanziellen Konsequenzen aus dem Ein-
    malzahlungs-Urteil gravierend und belasten den Haushalt
    der Bundesanstalt für Arbeit in diesem Jahr mit etwa
    2,4 Milliarden DM und im kommenden Jahr mit rund
    3,7 Milliarden DM.

    Diese Entscheidung ist ein Beispiel dafür, wie die Re-
    gierung Kohl durch eine unverantwortliche Sozial- und

    Finanzpolitik den Arbeitsämtern erhebliche Hypotheken
    aufgeladen hat. Sie trägt damit ein gerüttelt Maß Mitver-
    antwortung daran, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt
    einfach noch nicht möglich ist, die Beiträge zur Arbeits-
    losenversicherung zu senken.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [F.D.P.]: Möglich ist es!)


    Die Entscheidung zu den Einmalzahlungen war im
    Übrigen nicht die erste Entscheidung aus Karlsruhe, auf-
    grund derer diese Bundesregierung für verfassungswidri-
    ges Handeln der früheren Bundesregierung geradestehen
    muss.

    Die gute wirtschaftliche Entwicklung und der Rück-
    gang der Arbeitslosigkeit machen es möglich, dass die
    Bundesanstalt für Arbeit im kommenden Jahr voraus-
    sichtlich ohne Bundeszuschuss auskommt.


    (Dirk Niebel [F.D.P.]: Das hätten wir schon vor zwei Jahren haben können!)


    Das ist ein Erfolg, auf den wir stolz sind, den wir aber
    auch nicht gefährden dürfen. Der Vorwurf, wir würden
    den Zuschuss zusammenstreichen, ist völliger Unsinn.
    Der Bund muss nur dann einen Zuschuss leisten – das wis-
    sen Herr Fuchtel, die Union und auch die F.D.P. nur zu ge-
    nau –, wenn bei den Arbeitsämtern ein Defizit anfällt. We-
    gen der sinkenden Arbeitslosenzahlen werden nach den
    jetzigen Schätzungen beim Arbeitslosengeld deutlich ge-
    ringere Ausgaben anfallen.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Na also!)

    Ein Bundeszuschuss wird nicht nötig sein. Damit hat die
    Selbstverwaltung der Bundesanstalt seit langer Zeit wie-
    der die Möglichkeit, aus eigener Kraft einen ausgegliche-
    nen Haushalt vorzulegen. Herr Fuchtel, damit Sie sich
    auch dies merken: Das ist seit 1987 das erste Mal wieder
    der Fall. Von 1987 bis 1998 hatten Sie die Verantwortung,
    auch für die Bundesanstalt für Arbeit. Sie waren die ganze
    Zeit nicht in der Lage, für diese Bundesanstalt einen aus-
    geglichenen Haushalt auf die Beine zu stellen. Auch das,
    finde ich, ist ein wichtiger Tatbestand.

    Auch ohne Bundeszuschuss werden die Mittel der Ar-
    beitsämter ausreichen, um die Arbeitsmarktpolitik weiter-
    hin auf hohem Niveau zu verstetigen. Die Regierung Kohl
    hat bei jedem noch so leichten Rückgang der Arbeits-
    marktzahlen die Arbeitsmarktpolitik zusammengehauen.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Herr Andres, wie ist das denn mit der steuerfinanzierten Arbeitsmarktpolitik?)


    Diesen Fehler werden wir nicht machen. Wir werden Ihre
    Politik nicht wiederholen.

    Diese Bundesregierung setzt unverändert deutlich an-
    dere Akzente in der Arbeitsmarktpolitik. Ich will nur ei-
    nige Beispiele nennen. Wir schichten von den passiven zu
    den aktiven Leistungen um.


    (Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Am Ende seiner Amtszeit ist er in der Realität angelangt!)


    Es ist besser, Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren.
    Mit unserem Jugendsofortprogramm haben wir ein deut-




    Parl. Staatssekretär Gerd Andres
    11810


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    liches Signal gegen den Skandal gesetzt, dass vielen jun-
    gen Menschen schon der Start in das Berufsleben kaputt-
    gemacht wird.


    (Beifall der Abg. Andrea Nahles [SPD])

    Mit der Neuregelung des Schlechtwettergeldes haben wir
    die witterungsbedingte Arbeitslosigkeit am Bau reduziert.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Die Fortentwicklung der Altersteilzeit trägt dazu bei, wei-
    tere Arbeitsplätze auch mit jüngeren Menschen besetzen
    zu können. Unser Gesetz zum Abbau der Arbeitslosigkeit
    Schwerbehinderter wird eine besonders benachteiligte
    Gruppe auf dem Arbeitsmarkt stärken.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich könnte das noch entsprechend fortsetzen. Allen
    hier im Hause unterstelle ich einfach, dass sie bei etwas
    gutem Willen erkennen können, dass wir mit einer Sen-
    kung der Beitragssätze zur Arbeitslosenversicherung un-
    sere erfolgreiche Politik gefährden würden.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Sie ist ohnehin gefährdet!)


    Das wollen wir nicht. Die Bürgerinnen und Bürger bitte
    ich noch um etwas Geduld, wenn es mit der Senkung der
    Beitragssätze noch nicht so schnell geht, wie wir uns dies
    alle sicherlich wünschen. Das ist wie bei der Rentenversi-
    cherung.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Vor den Wahlen werden Sie sich bewegen!)


    An die Adresse der Union sage ich: Ein Polster von
    20 Milliarden DM, ein Fünftel der Gesamtausgaben der
    Bundesanstalt für Arbeit, zu konstatieren halte ich für un-
    verantwortlich. Sie werden uns nicht dazu bringen, Herr
    Fuchtel, Ihnen auf den Leim zu gehen.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Das war eine Rede von gestern!)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich gebe nunmehr
dem Kollegen Dirk Niebel für die F.D.P.-Fraktion das
Wort.


(Karl-Josef Laumann [CDU/CSU]: Jetzt kommt der geballte Sachverstand der F.D.P.!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Dirk Niebel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr ver-
    ehrten Damen und Herren! Wir freuen uns über jeden ein-
    zelnen Menschen, den wir weniger in der Arbeitslosen-
    statistik haben. Das ist völlig klar. Aber tun Sie doch bitte
    nicht so, Herr Staatssekretär, als wenn dies das Ergebnis
    glorreicher Regierungspolitik wäre.


    (Zurufe von der SPD: Doch!)

    Wir haben allein aufgrund der demographischen Ent-
    wicklung jedes Jahr 200 000Arbeitslose weniger. Sie hät-

    ten unter Ihrem Stein sitzen bleiben können und sich gar
    nicht zu bewegen brauchen, diesen Rückgang hätten wir
    genauso gehabt.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Darüber hinaus haben wir in einem exportorientierten

    Land aufgrund des schwachen Euros und seiner Außen-
    wirkung im Moment glücklicherweise auch mehr Arbeits-
    plätze. Das ist selbstverständlich. Die positiven Effekte
    spüren wir jetzt. Aber nichtsdestoweniger verwechseln
    Sie immer noch das Geld der Bundesregierung mit dem
    Geld der Beitragszahler.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie sind zögerlich und zaghaft. Sie haben jetzt genü-
    gend Spielräume, um die Beiträge zu senken.


    (Konrad Gilges [SPD]: Sie haben doch nie Beiträge gezahlt!)


    – Ich habe selbstverständlich schon Beiträge gezahlt, Kol-
    lege Gilges. –


    (Konrad Gilges [SPD]: Wo?)

    Sie haben jetzt die Möglichkeiten, die Beiträge um
    0,5 Prozentpunkte zu senken, und zwar sofort und nicht
    erst im kommenden Jahr. Anfang des kommenden Jahres
    können Sie den Satz um weitere 0,5 Prozentpunkte sen-
    ken. Ich werde Ihnen vorrechnen, wie das möglich ist.

    Sie haben das Sofortprogramm gegen die Jugendar-
    beitslosigkeit aufgelegt, das sich mit Menschen beschäf-
    tigt, die noch niemals Beiträge eingezahlt haben, und es
    aus der Finanzierung durch den Gesetzgeber in die
    Finanzierung durch die Bundesanstalt mit 2 Milliar-
    den DM überführt. Das heißt, es wird durch die Beitrags-
    zahler finanziert.


    (Andrea Nahles [SPD]: Sachlich falsch!)

    Darüber hinaus haben Sie die Kosten für die Strukturan-
    passungsmaßnahmen und weitere arbeitsmarktpolitische
    Leistungen in Höhe von 2,35 Milliarden DM aus dem
    Haushalt von Herrn Riester herausgelöst und in den Haus-
    halt der Bundesanstalt überführt. Das nennt Herr Riester
    – mit Verlaub gesagt – im Rahmen der Haushaltskonsoli-
    dierung auch noch „sparen“. Ich verstehe unter Sparen et-
    was anderes.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Allein die nicht realisierten Forderungen der Bundes-
    anstalt für Arbeit in der Größenordnung von 4 Milliarden
    DM würden einen großen Spielraum schaffen. Wenn Sie
    noch dazu berücksichtigen, dass die Arbeitslosenzahlen in
    diesem Jahr um 250 000 gesunken sind und wenn ich auch
    nur 1 Milliarde DM an Einsparungen für jeweils 100 000
    weniger Arbeitslose ansetzen würde, dann kommen wir
    hier noch mal auf 2,5 Milliarden DM. Zusammen mit
    dem, was ich gerade genannt habe, macht das mehr als
    14 Milliarden DM für die Bundesanstalt. Das ist mehr als
    ein Beitragspunkt.




    Parl. Staatssekretär Gerd Andres

    11811


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Noch nicht erwähnt habe ich hierbei, dass Frau
    Engelen-Kefer im Namen des DGB oder der Bundesan-
    stalt – ich weiß nicht, für wen sie in dem Interview ge-
    sprochen hat – am 9. Oktober im „Handelsblatt“ fest-
    gestellt hat, dass sich weitere 6 Milliarden DM versiche-
    rungsfremde Leistungen für Jugendliche, die noch nie
    eingezahlt haben, im Haushalt der Bundesanstalt finden.

    Die überdimensionierte Arbeitsmarktpolitik mit
    23 Milliarden DM habe ich nicht angesprochen. Ich habe
    nicht angesprochen, dass auf der einen Seite durch sin-
    kende Beitragszahlungen, auf der anderen Seite durch die
    Kaufkraft von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die
    Investitionsbereitschaft und die Schaffung von Arbeits-
    plätzen natürlich erhöht werden. Dadurch zahlen wieder
    mehr Beitragszahler ein, sodass noch mehr Spielräume
    für Entlastungen geschaffen werden.


    (Beifall bei der F.D.P. – Konrad Gilges [SPD]: Wenn Sie noch weiterrechnen, kommen Sie auf null, Sie Künstler! – Renate Rennebach [SPD]: In welcher Gesellschaft wollen Sie eigentlich leben?)


    Ich habe nicht angesprochen, dass sich das Arbeitslo-
    sengeld von der Versicherungsleistung mehr und mehr zu
    einer Daueralimentierung entwickelt hat und man selbst-
    verständlich auch Spielräume schaffen kann, indem man
    hier den Leistungsbezug durch Begrenzung auf 12 bis 18
    Monate neu regelt.

    Ich habe nicht angesprochen, dass Herr Jagoda im
    nächsten Jahr mit mindestens 300 000Arbeitslosen weni-
    ger rechnet. Und ich habe nicht die Leistungsausweitung
    bei den Sonderzahlungen, wie Weihnachts- und Urlaubs-
    geld, angesprochen. Es macht überhaupt keinen Sinn,
    dass Sie Leistungen ausweiten, anstatt die Sonderzahlun-
    gen von den Beiträgen freizustellen;


    (Beifall bei der F.D.P.)

    kein einziger Leistungsempfänger hätte auch nur einen
    einzigen Pfennig weniger bekommen, als das heute der
    Fall ist. Vielmehr hätten Sie Spielräume geschaffen und
    den Menschen das Geld zurückgegeben. Das wäre sinn-
    voll gewesen.

    Ich habe auch noch nicht angesprochen, dass Sie bei
    der Bundesanstalt für Arbeit neue Wege beschreiten müs-
    sen. Sie müssen zumindest in Modellprojekten versuchen,
    den Arbeitsämtern vor Ort Globalhaushalte zuzuweisen,
    mit denen sie inklusive des Personalhaushaltes den Ar-
    beitsmarktausgleich vor Ort regeln können, weil die Allo-
    kation tatsächlich nur regional richtig funktionieren wird.

    Liebe Kollegin Dückert, wenn ich mir die Diskussion
    bei den Grünen anschaue, kann ich feststellen, dass Sie
    vielleicht im Jahre 2002 die Beiträge um eventuell
    0,8 Prozentpunkte senken wollen. Aber es ist offenkun-
    dig, was Sie damit vorhaben: 2002 sind Bundestagswah-
    len; die Grünen wollen Geschenke verteilen, anstatt jetzt
    die Menschen in diesem Land, Arbeitnehmer und Arbeit-
    geber, zu entlasten und Spielräume für neue Beschäfti-
    gung zu schaffen.

    Akzeptieren Sie endlich, Kollege Andres, dass die
    Menschen in diesem Land besser mit ihrem eigenen Geld
    umgehen können, als es der Staat kann.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei der SPD)


    Das schafft den Menschen Luft und den Investoren die
    Möglichkeit, Arbeit zu schaffen. Es sichert zukünftige
    Beitragszahler in den sozialen Sicherungssystemen


    (Konrad Gilges [SPD]: Sie haben das Geld der Bürger verplempert!)


    und es schafft neue Arbeitsplätze.
    Das ist die Politik, die Sie in der Zukunft beschreiten

    müssen. Dann können Sie den Arbeitsmarktausgleich
    vielleicht schaffen. Wir sind dann gerne bereit, Sie an Ih-
    rer Leistung zu messen und nicht an dem Umstand, dass
    die Menschen in diesem Land früher aus dem Arbeits-
    markt ausscheiden und etwas älter geworden sind.

    Tun Sie was! Machen Sie Arbeitsmarktpolitik! Ruhen
    Sie sich nicht auf demographischen Zahlen aus!

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Renate Rennebach [SPD]: Was macht die F.D.P.: Sie lässt das Tafelsilber mitgehen! Erst verkaufen Sie das letzte Tafelsilber und dann wollen Sie es wieder mitnehmen! – Weiterer Zuruf von der SPD: Auf Ihren Lorbeeren können wir uns nicht ausruhen!)