Rede:
ID1411910700

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 14119

  • date_rangeDatum: 15. September 2000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erhöhung der Anzahl der Mitglieder in den Ausschüssen für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . 11407 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksache 14/4000) . . . . . . . . . . . . . 11407 A b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksache 14/4001) . . . . . . . . . . . . . 11407 B Einzelplan 30 Bundesministerium fürBildung und For- schung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 11407 B Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11409 B Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 11410 B Cornelia Pieper F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 11411 B Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen) CDU/CSU 11413 B Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11415 C Ulrike Flach F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11417 D Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11420 A Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11421 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11424 A Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11426 A Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11426 B Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11427 C René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11429 D Stephan Hilsberg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11430 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11432 D Stephan Hilsberg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11433 A Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 11433 A Wolfgang Zeitlmann CDU/CSU . . . . . . . . . . 11436 C Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11438 D Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11440 A Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11441 D Ulla Jelpke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11443 C Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11444 D Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11446 D Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11448 A Plenarprotokoll 14/119 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 119. Sitzung Berlin, Freitag, den 15. September 2000 I n h a l t : Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 11451 C Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11454 A Rainer Funke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11456 B Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 11457 B Alfred Hartenbach SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 11458 B Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11460 C Schlussrunde Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 11462 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 11466 C Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 11467 A Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11468 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11470 B Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11472 C Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11474 C Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11476 A Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11478 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11480 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 11481 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11481 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 2000 Hans Georg Wagner 11480 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 118. Sitzung, Seite 11361 (A) Zweiter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Herr Bundesminister Trittin jedenfalls war nicht dabei“. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 2000 11481 (C) (D) (A) (B) Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 15.09.2000 Bernhardt, Otto CDU/CSU 15.09.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 15.09.2000 Bodewig, Kurt SPD 15.09.2000 Bohl, Friedrich CDU/CSU 15.09.2000 Brudlewsky, Monika CDU/CSU 15.09.2000 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 15.09.2000 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 15.09.2000 Peter H. Catenhusen, SPD 15.09.2000 Wolf-Michael Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 15.09.2000 DIE GRÜNEN Elser, Marga SPD 15.09.2000 Fischer (Berlin), Andrea BÜNDNIS 90/ 15.09.2000 DIE GRÜNEN Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 15.09.2000 Joseph DIE GRÜNEN Frick, Gisela F.D.P. 15.09.2000 Göllner, Uwe SPD 15.09.2000 Goldmann, Hans-Michael F.D.P. 15.09.2000 Hauer, Nina SPD 15.09.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 15.09.2000 DIE GRÜNEN Hiksch, Uwe PDS 15.09.2000 Hoffmann (Chemnitz), SPD 15.09.2000 Jelena Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 15.09.2000 Kolbe, Manfred CDU/CSU 15.09.2000 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 15.09.2000 Dr. Küster, Uwe SPD 15.09.2000 Lamp, Helmut CDU/CSU 15.09.2000 Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 90/ 15.09.2000 DIE GRÜNEN Lüth, Heidemarie PDS 15.09.2000 Marquardt, Angela PDS 15.09.2000 Mogg, Ursula SPD 15.09.2000 Parr, Detlef F.D.P. 15.09.2000 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 15.09.2000 Reichard (Dresden), CDU/CSU 15.09.2000 Christa Rönsch (Wiesbaden), CDU/CSU 15.09.2000 Hannelore Schmidt (Eisleben), SPD 15.09.2000 Silvia Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 15.09.2000 Hans Peter Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 15.09.2000 Seehofer, Horst CDU/CSU 15.09.2000 Dr. Frhr. von Stetten, CDU/CSU 15.09.2000 Wolfgang Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 15.09.2000 Wieczorek-Zeul, SPD 15.09.2000 Heidemarie Wilz, Bernd CDU/CSU 15.09.2000 Zierer, Benno CDU/CSU 15.09.2000 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 753. Sitzung am 14. Juli 2000 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen, bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 Grundgesetz nicht zu stellen: – Gesetz zur Änderung und Ergänzung vermögens- rechtlicher und anderer Vorschriften (Vermögens- rechtsergänzungsgesetz – VermRErgG) – Gesetz zu dem Rotterdamer Übereinkommen über das Verfahren der vorherigen Zustim- mung nach Inkenntnissetzung für bestimmte gefährliche Chemikalien sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel im interna- tionalen Handel vom 10. September 1998 – Gesetz zu dem Protokoll vom 14. Dezem- ber 1998 zur Änderung des am 3. Dezem- ber 1980 in Bonn unterzeichneten Abkommens entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Ver- meidung der Doppelbesteuerung auf dem Ge- biet der Nachlass-, Erbschaft- und Schenkung- steuern – Zweites Gesetz zur Änderung des Altschulden- hilfe-Gesetzes (Zweites Altschuldenhilfe-Ände- rungsgesetz – 2. AHÄndG) – Gesetz zur Änderung des Schornsteinfeger- gesetzes und anderer schornsteinfegerrechtli- cher Vorschriften – Gesetz zur Sicherung der nationalen Buch- preisbindung – Gesetz zur vergleichenden Werbung und zur Änderung wettbewerbsrechtlicher Vorschrif- ten – Zweites Gesetz zur Änderung des Melderechts- rahmengesetzes (MRRG) – Gesetz über die Hilfe für durch Anti-D-Immun- prophylaxe mit dem Hepatitis-C-Virus infizierte Personen (Anti-D-Hilfegesetz, AntiDHG) – Gesetz zur Errichtung einer Stiftung „Erinne- rung, Verantwortung und Zukunft“ – Erstes Gesetz zur Änderung des Zivildienstver- trauensmann-Gesetzes (Erstes Zivildienstver- trauensmann-Änderungsgesetz – 1. ZD- VÄndG) – Gesetz zur Senkung der Steuersätze und zur Re- form der Unternehmensbesteuerung (Steuersen- kungsgesetz – StSenkG) Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat fol- gende Entschließung gefasst: 1. Nach Zustimmung zum Steuersenkungsgesetz er- wartet der Bundesrat, dass die Bundesregierung dem Gesetzgeber folgende Vorschläge zur Fortent- wicklung des Steuersenkungsgesetzes unterbrei- tet: – Eine weitere Absenkung des Spitzensteuersatzes der Einkommensteuer um einen Prozentpunkt auf 42 Prozent ab 2005. – Wiedereinführung des halben Steuersatzes für Betriebsveräußerungen und Betriebsaufgaben für aus dem Berufsleben ausscheidende Unter- nehmer einmal im Leben. Die Ergänzungen sollen gleichzeitig mit dem Steuer- senkungsgesetz wirksam werden. 2. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, das Notwendige zu veranlassen, dass die AfA-Ta- bellen aufgrund der Rechtsprechung des Bundes- finanzhofs vom 19. November 1997 zur sachge- rechten Verlängerung der technischen Nutzungs- dauer von Anlagegütern überarbeitet werden und zur Sicherung des Finanzierungsvolumens des Steuersenkungsgesetzes zum 1. Januar 2001 in Kraft treten. Der Bundesrat hat in seiner 753. Sitzung am 14. Juli 2000 beschlossen, gemäß Artikel 76 Absatz 2 Grundgesetz gegen den Gesetzentwurf keine Einwendun- gen zu erheben: – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung verkehrs- wegerechtlicher Vorschriften (VerkVÄndG) Die Fraktion der F.D.P. hat mit Schreiben vom 13. Sep- tember 2000 den Antrag „Sanktionen gegenüber Öster- reich sofort aufheben “ – Drucksache 14/4068 – zurückgezogen. Der Abgeordnete Thomas Kossendey hat seine Unter- schrift zu dem Antrag „Zukunft der Bundeswehr“ – Drucksache 14/3775 – zurückgezogen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 1999/2000 des Sachverständigenrateszur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwick-lung – Drucksache 14/2223 – Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die BeschäftigungSchwerbehinderter im öffentlichen Dienst – Drucksache 14/232 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Beschäftigungspolitischer Aktionsplan der Bundes-republik Deutschland 2000 – Drucksache 14/2950 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorla- gen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parla- ment zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 14/3146 Nr. 2.23 Drucksache 14/3146 Nr. 2.27 Drucksache 14/3341 Nr. 2.42 Drucksache 14/3341 Nr. 2.46 Drucksache 14/3341 Nr. 2.52 Drucksache 14/3428 Nr. 2.4 Drucksache 14/3576 Nr. 2.24 Ausschuss fürWirtschaft und Technologie Drucksache 14/1016 Nr. 1.6 Drucksache 14/1778 Nr. 2.13 Drucksache 14/1778 Nr. 2.15 Drucksache 14/1936 Nr. 1.2 Drucksache 14/1936 Nr. 1.3 Drucksache 14/1936 Nr. 1.6 Drucksache 14/1936 Nr. 1.10 Drucksache 14/1936 Nr. 1.14 Drucksache 14/1936 Nr. 1.16 Drucksache 14/1936 Nr. 1.18 Drucksache 14/1936 Nr. 1.20 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 200011482 (C) (D) (A) (B) Drucksache 14/1936 Nr. 1.21 Drucksache 14/1936 Nr. 1.23 Drucksache 14/1936 Nr. 1.24 Drucksache 14/2009 Nr. 2.2 Drucksache 14/2009 Nr. 2.3 Drucksache 14/2009 Nr. 2.5 Drucksache 14/2009 Nr. 2.6 Drucksache 14/2747 Nr. 2.50 Drucksache 14/2747 Nr. 2.51 Drucksache 14/2747 Nr. 2.52 Drucksache 14/2817 Nr. 2.4 Drucksache 14/2817 Nr. 2.5 Drucksache 14/2817 Nr. 2.29 Drucksache 14/2952 Nr. 2.4 Drucksache 14/2952 Nr. 2.12 Drucksache 14/2952 Nr. 2.18 Drucksache 14/2952 Nr. 2.21 Drucksache 14/3050 Nr. 2.3 Drucksache 14/3146 Nr. 2.21 Drucksache 14/3146 Nr. 2.22 Drucksache 14/3146 Nr. 2.24 Drucksache 14/3146 Nr. 2.25 Drucksache 14/3146 Nr. 2.26 Drucksache 14/3146 Nr. 2.28 Drucksache 14/3146 Nr. 2.29 Drucksache 14/3146 Nr. 2.30 Drucksache 14/3146 Nr. 2.31 Drucksache 14/3341 Nr. 1.5 Drucksache 14/3341 Nr. 1.6 Drucksache 14/3341 Nr. 1.7 Drucksache 14/3341 Nr. 2.2 Drucksache 14/3341 Nr. 2.3 Drucksache 14/3341 Nr. 2.10 Drucksache 14/3341 Nr. 2.12 Drucksache 14/3341 Nr. 2.13 Drucksache 14/3341 Nr. 2.18 Drucksache 14/3341 Nr. 2.25 Drucksache 14/3341 Nr. 2.27 Drucksache 14/3341 Nr. 2.29 Drucksache 14/3341 Nr. 2.35 Drucksache 14/3341 Nr. 2.36 Drucksache 14/3341 Nr. 2.50 Drucksache 14/3428 Nr. 2.1 Drucksache 14/3428 Nr. 2.9 Drucksache 14/3428 Nr. 2.20 Drucksache 14/3428 Nr. 2.26 Drucksache 14/3428 Nr. 2.27 Drucksache 14/3428 Nr. 2.31 Drucksache 14/3428 Nr. 2.32 Drucksache 14/3428 Nr. 2.33 Drucksache 14/3576 Nr. 1.1 Drucksache 14/3576 Nr. 2.12 Drucksache 14/3576 Nr. 2.17 Drucksache 14/3576 Nr. 2.40 Drucksache 14/3576 Nr. 2.42 Drucksache 14/3576 Nr. 2.43 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 14/2817 Nr. 2.15 Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 14/342 Nr. 2.22 Drucksache 14/342 Nr. 2.37 Drucksache 14/1188 Nr. 2.15 Drucksache 14/1276 Nr. 2.4 Drucksache 14/1276 Nr. 2.17 Drucksache 14/1778 Nr. 2.10 Drucksache 14/2211 Nr. 1.3 Drucksache 14/2952 Nr. 2.7 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 14/3576 Nr. 2.7 Drucksache 14/3576 Nr. 2.8 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 14/3341 Nr. 2.4 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher- heit Drucksache 14/3146 Nr. 2.20 Drucksache 14/3341 Nr. 2.33 Drucksache 14/3428 Nr. 2.10 Drucksache 14/3428 Nr. 2.30 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgen- abschätzung Drucksache 14/3576 Nr. 1.8 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 14/2609 Nr. 1.9 Drucksache 14/2817 Nr. 2.28 Drucksache 14/2817 Nr. 2.34 Drucksache 14/2952 Nr. 2.10 Drucksache 14/2952 Nr. 2.24 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 14/3050 Nr. 1.1 Drucksache 14/3146 Nr. 2.7 Drucksache 14/3576 Nr. 1.10 Drucksache 14/3576 Nr. 1.13 Drucksache 14/3576 Nr. 2.2 Drucksache 14/3576 Nr. 2.9 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 119. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. September 2000 11483 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Der Bundesfinanzminister
    schloss seine Rede mit der Bemerkung ab, diese Regie-
    rung und natürlich vor allem er hielten Kurs. Herr Bun-
    desfinanzminister, das kam mir so wie bei Kolumbus vor:
    Auch er hat immer Kurs gehalten; aber als er ankam,
    wusste er nicht, wo er war.


    (Heiterkeit und Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)


    So ist das auch bei Ihnen.
    Der Haushalt des Bundesfinanzministers Eichel ist wie

    eine Medaille, die bekanntlich zwei Seiten hat. Ich will
    die eine Seite beleuchten, die aus Sicht der F.D.P.-Frak-
    tion durchaus positiv ist: Der Bundesfinanzminister will
    die Schulden des Bundes senken. Wir finden, dass er da-
    bei durchaus auf dem richtigen Weg ist.


    (Zurufe von der SPD: Oi, Oi!)

    – Hören Sie doch einfach einmal zu! – Wir denken, er ist
    durchaus auf dem richtigen Weg, wenn er die 100 Milli-
    arden DM aus der Versteigerung der UMTS-Lizenzen al-
    lein für die Senkung der Schulden des Bundes benutzt.
    Mein Kollege Rexrodt hat schon am ersten Tag der De-
    batte gesagt: Das werden wir voll unterstützen. – Über
    das, was mit den Zinsersparnissen zu geschehen hat, müs-
    sen wir uns im Haushaltsausschuss noch unterhalten. Ich
    bin der Auffassung, man könnte sie genauso zur Schul-
    densenkung oder zur Förderung des Mittelstandes ver-
    wenden. Ich kann mir auch noch das eine oder andere
    vorstellen. Wir sollten sie nur nicht verkleckern. Ich per-
    sönlich bin eher für Schuldensenkung.

    Herr Bundesfinanzminister, mit der Einnahme aus der
    Versteigerung der Lizenzen sind Sie ein wahrer Hans im
    Glück. Man könnte fast sagen: Sie sind wie ein Lotto-
    spieler, der alle Zahlen falsch getippt hat, aber trotzdem
    den Hauptgewinn bekommt.


    (Heiterkeit und Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)


    Denn diese Einnahmen durch die Versteigerung der Li-
    zenzen war nur möglich, weil die frühere Koalition aus




    Matthias Berninger
    11472


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    CDU/CSU und F.D.P. die Privatisierung der Post vorge-
    nommen hat, und das gegen den erbitterten Widerstand
    von Sozialdemokraten und Grünen.


    (Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Richtig!)

    Während die Grünen zu dieser Zeit sogar das Handy für
    Teufelszeug gehalten haben, trat der heutige Bundes-
    finanzminister im Bundesrat massiv gegen die Privatisie-
    rung ein.


    (Zurufe von der CDU/CSU: Jawohl!)

    Ich sage noch einmal: Gut, dass unsere alte Koalition
    nicht dem ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten ge-
    folgt ist.

    Aber es wird noch interessanter. Ich rate – leider ist kei-
    ner vom Bundespresseamt da –, einmal die ganzen
    Reden, die Herr Eichel im Bundesrat gehalten hat, als
    Broschüre herauszugeben. Die Republik würde staunen,
    was Sie alles gesagt haben. Ich kann Ihnen heute nur eine
    kleine Kostprobe davon geben.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Herr Eichel sagte im Bundesrat als hessischer Minis-
    terpräsident:

    Aufgabe der Postreform ist nicht die Sanierung des
    Bundeshaushaltes. Es muss sichergestellt werden,
    dass Verkaufserlöse bei der Post verbleiben und zur
    Erfüllung ihres Auftrages wieder eingesetzt werden
    können. Kein Verständnis hätte ich dafür, wenn die
    Verkaufserlöse an den Bund abgeführt würden.


    (Lachen bei der F.D.P.CDU/CSU)

    So Hans Eichel als Ministerpräsident. Als Haushaltspoli-
    tiker der F.D.P. bin ich natürlich froh, dass wir Herrn
    Eichel nicht gefolgt sind.

    Herr Bundesfinanzminister, da Sie uns hier einige Vor-
    haltungen gemacht haben – Sie werfen uns vor, früher
    nicht gespart zu haben –, erlauben Sie – es ist noch nicht
    lange her, genau drei Jahre – noch eine Kostprobe. Da ha-
    ben Sie der damaligen Bundesregierung im Bundesrat
    vorgeworfen – ich habe das Protokoll bei mir –, sie spare
    zu viel. Sie sagten, Sie seien es leid, über das Sparen zu
    reden. Sie haben den Wohnungsbau, das BAföG und eine
    ganze Liste weiterer Punkte aufgeführt –


    (Hans Eichel, Bundesminister: Ja, richtig!)

    – und behauptet, wir brächten die Zukunftsfähigkeit un-
    seres Landes in Gefahr, wenn wir weiterhin so sparten.
    Das haben Sie uns noch vor drei Jahren vorgeworfen.
    Stellen Sie sich nicht hier hin und halten Sie nicht solche
    Reden, wie Sie es heute getan haben!


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Herr Bundesfinanzminister, Sie sind in einem Punkt

    unehrlich:

    (Hans-Peter Repnik [CDU/CSU]: Nicht nur in einem!)

    Sie vergleichen sich immer mit Theo Waigel. Zu dessen
    Politik könnte man zwar das eine oder andere sagen,
    aber Sie müssen sich mit Ihrem Vorgänger vergleichen.

    Der hieß Oskar Lafontaine und schmiss das Geld zum
    Fenster raus.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: In der kurzen Zeit hatte der gar keine Gelegenheit!)


    Der Bundesfinanzminister – das ist jetzt die andere
    Seite der Medaille des Haushaltes – behauptet – das hat er
    auch heute gemacht; wir unterstützen das –: Es muss ge-
    spart werden. Wenn man sich den Haushalt anschaut,
    dann erkennt man: Er spart gar nicht. Bei Eichel bekommt
    das Wort „sparen“ eine völlig neue Bedeutung: Abkassie-
    ren und das Geld in den eigenen Haushalt stecken, das ist
    für ihn sparen. Er hat auch davon gesprochen – dabei kön-
    nen wir ihm teilweise sogar folgen –, man dürfe nicht zu
    viele Wohltaten verteilen und man müsse wissen, wie die
    Gegenfinanzierung aussieht. „Gegenfinanzierung“ ist
    übrigens sein Lieblingswort.


    (Joachim Poß [SPD]: Das ist bei Ihnen ein Fremdwort!)


    – Nein, hören Sie doch einfach einmal zu! Ich war bei
    Ihrer Rede, glaube ich, der Ruhigste und das war ver-
    dammt schwer. Ich wäre dankbar, wenn Sie auch bei mir
    zuhören würden.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Sagen Sie doch etwas zur Gegenfinanzierung!)


    Bei Eichel sieht es folgendermaßen aus: Wenn aus sei-
    ner eigenen Fraktion oder aus der Koalition der Wunsch
    geäußert wird, Wohltaten – ich benutze den Ausdruck, den
    Sie gebraucht haben – zu verteilen, dann sagt er: „Okay,
    das machen wir; aber wir brauchen die Gegenfinanzie-
    rung.“ Die Bürgerinnen und Bürger bekommen dann
    1 000 DM in die eine Tasche und aus der anderen nimmt
    er ihnen 1 300 DM heraus. Das ist dann die „Methode
    Eichel“ der Gegenfinanzierung.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Real sieht es nämlich so aus – darauf wurde schon un-

    ter anderem vom Kollegen Rexrodt in seiner Rede hinge-
    wiesen –: Bürger und Unternehmen zahlten im Jahre 1999
    etwa 376MilliardenDM an den Bund; im Jahre 2004 wer-
    den es bereits fast 450 Milliarden DM sein. Das sind Gel-
    der, die die Steuerzahler zahlen, Herr Minister. Sie müs-
    sen doch immer wieder überlegen, was Sie von dieser
    großen Summe an den Bürger zurückgeben können.


    (Hans-Peter Repnik [CDU/CSU]: Von vornherein beim Bürger belassen!)


    Wir als Freie Demokraten sind überhaupt der Auffassung,
    dass der Bürger besser mit dem Geld umgehen kann, als
    Sie es können.

    Nun – das möchte ich noch einmal unterstreichen –
    machen wir uns schon um die hohen Mineralöl- und
    Heizölpreise Sorgen. Herr Minister, Sie können nicht ein-
    fach sagen, die Bürger müssten das so tragen oder, wie
    es der Landesvorsitzende der Grünen in Schleswig-Hol-
    stein sagte, auf die Urlaubsreise verzichten. So geht es
    nicht.


    (Heiterkeit bei der F.D.P. und der CDU/CSU)





    Jürgen Koppelin

    11473


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Angesichts des Vorschlags von den Grünen aus Schles-
    wig-Holstein, auf die Urlaubsreise zu verzichten, –


    (Matthias Berninger [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein Kollege!)


    – fällt mir noch etwas ein – Herr Kollege Metzger, ich
    sehe Sie gerade –: Nach einer Forsa-Umfrage, die ich
    kürzlich gelesen habe, könnte sich jeder vierte Deutsche
    vorstellen, mit Joschka Fischer Urlaub zu machen. Daraus
    wird dann nichts, kann ich Ihnen da nur sagen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der F.D.P., dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU/ CSU)


    Wenn wir uns über Ökosteuern sowie Benzin- und
    Heizölpreise unterhalten, dann darf ich Ihnen doch noch
    einmal wieder zu Gehör bringen – das habe ich diese Wo-
    che ja schon einmal gemacht –, was der jetzige Bundes-
    kanzler als niedersächsischer Ministerpräsident in einem
    dpa-Interview 1997 gesagt hat. Er hat gesagt: Für die Bür-
    ger in den Flächenstaaten ist ein höherer Benzinpreis eine
    erhebliche Mehrausgabe. Die SPD muss in Kauf nehmen,
    dass die Leute dann die Schnauze von uns voll haben. –
    Das hat Schröder gesagt.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Wir Freien Demokraten sind davon überzeugt, dass Sie

    ein Konzept anbieten werden, in dem es Entlastungen für
    die Bürger geben wird. Sie halten diesen Druck ja gar
    nicht aus; das wissen wir. Ich kann mir einfach nicht vor-
    stellen, dass dieser Bundeskanzler, der ja den Ruf hat,
    auch ein Freund der großen Autobosse zu sein, gerne in
    die Geschichte als Heizöl- oder Benzinkanzler eingehen
    will. Das kann ich mir bei ihm nicht vorstellen. Wir wer-
    den einmal die nächsten Tage abwarten, was da kommen
    wird. Die Grünen werden dann wieder alles schlucken;
    davon sind wir fest überzeugt.

    Nun noch ein paar Punkte zum Haushalt, Herr Minis-
    ter.


    (Matthias Berninger [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Endlich zum Thema!)


    Schauen Sie sich einmal Ihren Verteidigungshaushalt
    an. Ich weiß, wie schwer das ist. Aber mit diesem Vertei-
    digungshaushalt ist eine Reform der Bundeswehr nicht
    möglich. Das steht eindeutig fest. Wie Sie uns das noch
    verkaufen wollen, zumal die entsprechenden Ergänzun-
    gen aus dem Ministerium, Frau Staatssekretärin, fehlen,
    werden wir ruhig abwarten.

    Wo setzt der Haushalt für Forschung und Bildung
    Akzente? Ich kann Ihnen aufgrund der Zeit nur wenige
    Punkte nennen. Wo setzt er Akzente? Ich habe dazu nichts
    gehört.


    (Jörg Tauss [SPD]: Was wollen Sie denn alles? – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Haben Sie denn nicht zugehört?)


    Straßenbau und vieles andere findet nicht statt.
    Deswegen sage ich zum Schluss, liebe Kolleginnen

    und Kollegen: Wir werden interessante Haushaltsbera-
    tungen im Haushaltsausschuss haben. Die Freien Demo-

    kraten werden sich daran beteiligen; das ist selbstver-
    ständlich. Wir werden aus der Oppositionsrolle heraus
    versuchen, unsere Vorstellungen darzulegen. Unsere Vor-
    stellungen sind ganz klar: wo es möglich ist, Arbeitsplätze
    schaffen, Arbeitsplätze schaffen und nochmals Arbeits-
    plätze schaffen. Diese Linie werden wir verfolgen.

    Vielen Dank für Ihre Geduld.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das fällt Ihnen aber spät ein! Nach so viel Polemik nur ein Satz zu den Arbeitsplätzen!)




Rede von: Unbekanntinfo_outline
Für die PDS-Fraktion
spricht jetzt die Kollegin Dr. Christa Luft.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christa Luft


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Frau Präsidentin! Verehrte
    Kolleginnen und Kollegen! Von der ersten Minute dieser
    einwöchigen Redeschlacht bis zu den letzten Minuten fin-
    det hier offenbar vor allen Dingen eines statt: nämlich
    gegenseitige Schuldzuweisungen der früheren Koalition
    an die jetzige und der jetzigen an die frühere. Dabei wird
    mitunter auch noch Lautstärke mit Argumentationsstärke
    verwechselt.

    Ich kann Ihnen nur sagen: Wer arbeitslos ist, als Bau-
    arbeiter oder in einem anderen Beruf seinen Lebensun-
    terhalt bestreiten muss, wer als Elternpaar für seinen
    zwölfjährigen Sohn bzw. seine zwölfjährige Tochter sich
    darum Sorgen machen muss, ob in vier Jahren eine
    Lehrstelle zu finden ist, wer als Rentner bzw. Rentnerin
    mit um 0,6 Prozent angehobenen Rentenbezügen in die-
    sem Jahr eine 1,8-prozentige Inflationsrate verkraften
    muss oder wer als Pendler – in Ostdeutschland sind das
    immerhin 500 000 Menschen – mit den explodierenden
    Spritkosten konfrontiert ist, dem nützen gegenseitige
    Schuldzuweisungen überhaupt nichts.


    (Beifall bei der PDS)

    Der möchte Lösungsangebote haben, damit er sich

    zwischen den jeweiligen politischen Kräften entscheiden
    kann.

    Was konkrete Lösungsangebote anbetrifft, sah das
    hier eher mager aus. Ich habe gehört, dass den Rentnern
    empfohlen wird, sich Energie sparende Heizgeräte anzu-
    schaffen, und den Pendlern empfohlen wird, endlich ein-
    mal einen ADAC-Lehrgang für Sprit sparendes Fahren zu
    besuchen. Das kann man alles empfehlen, aber insgesamt
    sind das, wie ich finde, ärmliche Vorschläge.


    (Beifall bei der PDS)

    Herr Minister, in dieser Schlussrunde wäre Gelegen-

    heit gewesen zu sagen: Denken Sie nicht vielleicht doch an
    eine verkehrsmittelunabhängige Entfernungspauschale?


    (Beifall bei der PDS)

    Wie wollen Sie den öffentlichen Personennahverkehr so
    entlasten, dass er auch noch von den Leuten genutzt wer-
    den kann, die nicht besonders viel Geld in der Tasche ha-
    ben? Und haben Sie nicht vielleicht doch vor – hoffent-
    lich; man konnte im Sommer so etwas hören –, die




    Jürgen Koppelin
    11474


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Nettolohnformel für die Anpassung der Renten wieder
    einzuführen? Heute wäre Gelegenheit gewesen, solche
    Signale zu senden; –


    (Beifall bei der PDS – Hans-Peter Repnik [CDU/CSU]: Das ist wohl wahr!)


    – denn die Bürgerinnen und Bürger, die uns zugehört und
    zugeschaut haben, warten auf Signale.

    Herr Minister, Sie sagen: Sollen doch die Brummifah-
    rer, sollen doch die von den Spritpreisen betroffenen
    Menschen ihren Frust bei der OPEC und bei den Ölkon-
    zernen ablassen. – Diese haben aber leider keine gewähl-
    ten Vertreter. Die gewählten Vertreterinnen und Vertreter
    des Volkes sitzen hier. Daher muss hier die Debatte dazu
    stattfinden und daher muss hier eine Antwort gegeben
    werden.


    (Beifall bei der PDS)

    Ich finde es reichlich absurd, wenn der Außenminister

    dieser Koalition vor der UNO sagt: Wir müssen alles tun,
    um die schädlichen Marktkräfte in der Welt einzudäm-
    men – was ich natürlich unterstreiche. Aber wenn die ei-
    gene Regierung zu Hause sagt: „Gegen diese schädlichen
    Marktkräfte können wir leider nichts tun, die müssen wir
    hinnehmen“, ist das ein bisschen absurd.


    (Beifall bei der PDS)

    Nie ist in diesem Hause – ich kann mich jedenfalls

    nicht erinnern – innerhalb einer Woche so häufig von den
    Interessen künftiger Generationen die Rede gewesen wie
    dieses Mal. Das ist zu begrüßen. Es ist natürlich richtig,
    dass die Interessen künftiger Generationen bei der Vertei-
    lung öffentlicher Steuergelder schon heute vertreten wer-
    den. Das ist unbestritten und das unterstützen wir.

    Wir unterstützen als PDS – das mögen Sie vielleicht
    nicht erwartet haben – den eingeschlagenen Kurs der
    Haushaltskonsolidierung, wenngleich wir sagen: Das
    Ganze darf nicht zum Selbstzweck werden. Schon heute
    wirft Ihnen das Deutsche Institut für Wirtschaftsfor-
    schung vor, dass ein übergroßer Spareifer auch Probleme
    für die Zukunft aufwerfen kann.


    (Beifall bei der PDS)

    Diesen Aspekt werden wir in den weiteren Haushalts-
    beratungen stark beachten.

    Also: Haushaltskonsolidierung in jedem Falle, aber sie
    darf nicht zum Selbstzweck werden.

    Es sind ja nicht nur die Finanzschulden, die die junge
    Generation belasten. Unsere Kinder und Kindeskinder
    sind auch belastet, wenn ihre, in vielen Fällen hoch quali-
    fizierten, Eltern arbeitslos sind, wenn ihre berufserfah-
    renen Großeltern frühverrentet werden.


    (Dr. Ilja Seifert [PDS]: Richtig!)

    Das ist für die junge Generation eine Bürde. Daher muss
    es dabei bleiben, dass Zukunftssicherung nicht erst mit
    der Haushaltskonsolidierung beginnt, sondern schon mit
    der Bekämpfung der aktuellen Arbeitslosigkeit.


    (Beifall bei der PDS)


    Dabei stößt mir zweierlei bitter auf; ich will es in aller
    Kürze noch hier andeuten. Sie setzen, wie die frühere Ko-
    alition, darauf, dass die Arbeitslosigkeit durch Steuer-
    senkungen für die Unternehmen bekämpft werden kann
    und muss, was Sie auch tun.


    (Joachim Poß [SPD]: Steuersenkungen für alle!)


    Außerdem setzen Sie auf die Einführung neuer Technolo-
    gien und anhaltenden Exportboom. Es bleibt jedoch da-
    bei, dass sehr viele Unternehmen trotz sinkender Steuern
    noch in diesem Jahr in Konkurs gehen werden.


    (Joachim Poß [SPD]: Aber eine Pleitewelle wie bei Kohl haben wir nicht mehr!)


    Es bleibt auch dabei, dass es in vielen Bereichen des ge-
    sellschaftlichen Lebens Arbeit gibt, die leider nicht ratio-
    nalisierbar ist: Auch wenn Sie die Unternehmensteuern
    auf null zurückfahren würden, würden Private in bestim-
    mten Bereichen keine Arbeit anfassen.

    Ich nenne nur den sensiblen Bereich Kinder- und
    Jugendarbeit, in dem es in diesem Lande geradezu
    brennt. Jeder von uns bekommt Briefe von betroffenen
    Verbänden und Vereinen. Eine Vereinsvorsitzende aus
    dem Be-reich der Evangelischen Kirche in Berlin-Bran-
    denburg hat mir geschrieben, dass sie morgen vor die
    dann ge-schlossenen Räume treten und den Kindern – es
    sind meis-tens verhaltensgestörte Kinder – sagen muss:
    Kinder, es liegt nicht an euch, aber es gibt kein Geld.


    (Hans Georg Wagner [SPD]: Es liegt aber auch nicht an der Bundesregierung!)


    Sie sagt zu mir: Wenn Sie mich kennen, ahnen Sie, wie
    mir zumute sein wird. – Ich kann es ihr nachfühlen.

    Wir als PDS werden daher ein Modellvorhaben in die
    Haushaltsberatungen einbringen, um zu zeigen, wie man
    im Bereich Kinder- und Jugendarbeit feste Stellen schaf-
    fen kann. Das kann man nicht den Kommunen überlassen,
    weil es ein gesamtgesellschaftliches Problem ist.