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ID1411811100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/118 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 118. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 I n h a l t : Entsendung des Abgeordneten Gunter Weißgerber als ordentliches Mitglied in das Kuratorium der „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR“ . . . . . . . 11285 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 11285 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Druck- sache 14/4000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 B b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksache 14/4001) . . . . . . . . . . . . . 11285 B Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und So- zialordnung Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . . 11285 C Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 C Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11298 A Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . . 11300 B Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11306 A Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11306 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . . 11306 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11309 A Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11310 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11311 C Adolf Ostertag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11313 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11314 B Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . . 11316 B Einzelplan 09 Bundesministerium fürWirtschaft undTechnologie Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . . 11318 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11321 A Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11327 A Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11330 B Dr. Norbert Wieczorek SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11332 A Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11335 B Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 D Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11337 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11338 C Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11339 A Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 C Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 11341 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11343 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11346 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11347 A Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11347 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 D Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 11351 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11353 A Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11355 B JürgenTrittin BÜNDNIS 90/DIEGRÜNEN . . 11357 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11357 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11358 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11360 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11362 B Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11363 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11363 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11364 D Zusatztagesordnungspunkt: Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Bemessungsgrundlage für Zuschlagsteuern (Drucksache 14/3762) . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 C Tagesordnungspunkt 3: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Präsidentin des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrech- nungshofes für das Haushaltsjahr 1999 – Einzelplan 20 – (Drucksachen 14/2868, 14/3974) . . . . 11365 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu der Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Vorschlag für einen Beschluss des Rates zur Aufhebung der Beschlüsse 75/364/EWG, 7/454/EWG, 78/688/EWG, 78/1028/EWG, 80/156/EWG und 85/434/EWG über die Einsetzung Be- ratender Ausschüsse für die Ausbil- dung der für die allgemeine Pflege ver- antwortlichen Krankenschwestern/ Krankenpfleger, der Zahnärzte, der Tierärzte, der Hebammen, der Apothe- ker und der Ärzte (Drucksachen 14/3050 Nr. 2.2, 14/3607) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 D Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 11366 A Eduard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11368 D Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11371 D Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11373 D Hans-Michael Goldmann F.D.P. . . . . . . . . . . . 11374 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11376 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11380 B Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11382 D Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 D Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 A Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 B Dieter Maaß (Herne) SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 C Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML . . . . 11388 B Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11391 B Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11393 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11394 C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11395 C Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11397 A Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 A Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 B Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11399 C Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11400 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 11400 B Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11402 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11403 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11405 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 Norbert Schindler 11403 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 11405 (C)(A) Brudlewsky, Monika CDU/CSU 14.09.2000 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 14.09.2000 Peter H. Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Elser, Marga SPD 14.09.2000 Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 Joseph DIE GRÜNEN Frick, Gisela F.D.P. 14.09.2000 Hauer, Nina SPD 14.09.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.09.2000 Jelena Dr.-Ing. Jork, Rainer CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 14.09.2000 Kolbe, Manfred CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Lüth, Heidemarie PDS 14.09.2000 Marquardt, Angela PDS 14.09.2000 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 14.09.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 14.09.2000 Hans Peter Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 14.09.2000 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jochen Borchert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege Trittin,
    Sie haben soeben gesagt, dass Sie das auch dem Landrat
    im Spreewald, Herrn Wille – er ist SPD-Mitglied –, er-
    läutert haben. Ich will Ihnen auf Ihre langen Ausführun-
    gen – schon die Länge der Ausführungen zeigt, dass Sie
    bei diesem Thema offensichtlich ein schlechtes Gewissen
    haben –


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen und Zurufe bei der SPD und beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – da hilft auch das Dazwischenschreien nichts – mit einem
    Zitat von Herrn Wille, SPD-Mitglied und Landrat, ant-
    worten.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aus der „Bild“-Zeitung!)


    – Natürlich aus der „Bild“-Zeitung. Herr Wille hat das bis
    heute nicht dementiert. Er hätte das sicher getan, wenn es
    nicht stimmen würde. Ich habe keine Veranlassung, nicht
    aus einer Zeitung zu zitieren, solange das, was da steht,
    nicht dementiert worden ist.

    Nun hören Sie zu, was Herr Wille sagt. Er sagt zu den
    Auflagen, die Herr Trittin fordert:

    Das ist Quatsch! ... Da hat ... jemand am Schreibtisch
    gesessen, der von der Sache keine Ahnung hat.

    Recht hat Herr Wille.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der F.D.P.)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Jetzt hat das Wort der
Kollege Dr. Reinhard Loske, Bündnis 90/Die Grünen.




Jochen Borchert

11357


(C)



(D)



(A)



(B)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Reinhard Loske


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In
    diesen Tagen findet die Vorbereitungskonferenz der
    nächsten Vertragsstaatenkonferenz zur Klimarahmenkon-
    vention in Lyon statt. Dort wird darüber entschieden, ob
    es den Industriestaaten gelingt, ihre Verpflichtungen zum
    Klimaschutz einzuhalten.

    Wir wissen alle, dass es einen elementaren Zusam-
    menhang zwischen Fortschritten in der internationalen
    Klimapolitik auf der einen Seite und der Glaubwürdigkeit
    der nationalen Klimapolitik der Unterzeichnerstaaten auf
    der anderen Seite gibt.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das stimmt!)

    Deswegen ist es auch ein großer Fortschritt – das muss ich
    Ihnen, Frau Homburger, leider sagen –, dass das Kabinett
    am 27. Juli dieses Jahres einen Zwischenbericht zum Kli-
    maschutzprogramm verabschiedet hat.


    (Birgit Homburger [F.D.P.]: Nichts als Ankündigungen! – Dr. Klaus W. Lippold [Offenbach] [CDU/CSU]: Das habt Ihr schon vor einem Jahr gesagt! Wann kommt es denn? In einem Jahr sagt Ihr das wieder!)


    Dieses Klimaschutzprogramm wird in den nächsten Wo-
    chen verabschiedet werden.

    In dem Klimaschutzprogramm ist erstmals ein ressort-
    übergreifender Ansatz gewählt worden. Es ist also nicht
    mehr so wie früher zu Ihrer Regierungszeit, als Herr
    Töpfer oder Frau Merkel auf der einen Seite im Regen ge-
    standen haben und Wissmann, Rexrodt und Waigel auf der
    anderen Seite ihnen nicht geholfen haben, sodass Sie
    nichts machen konnten und damit Deutschlands Glaub-
    würdigkeit auf dem internationalen Parkett ruiniert war.

    Das ist heute nicht mehr so. Jetzt ist jedem Sektor und
    jedem Ressort ein Orientierungsziel an die Hand gegeben
    worden und von den Ressorts sind Vorschläge gemacht
    worden, wie diese Ziele zu erreichen sind. Ich werde Ih-
    nen jetzt einige präsentieren und möchte Sie bitten, genau
    zuzuhören.

    Erstens. Gerade wurde gesagt, das Altbausanierungs-
    programm gebe es gar nicht. Frau Kollegin, das ist
    schlicht und einfach unzutreffend. Die Koalitionsfraktio-
    nen haben sich darauf geeinigt, dass wir ein Altbausanie-
    rungsprogramm auflegen werden und dass damit etwa die
    Hälfte der Einsparungen im Bereich Altbausanierungen
    erreicht wird. Das ist ein ganz wichtiger Beschluss.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Da hat sie Recht gehabt, das gibt es noch nicht! – Dr. Klaus W. Lippold [Offenbach] [CDU/CSU]: Also, es gibt es noch nicht! Ankündigung Nummer zwei!)


    Über das Altbausanierungsprogramm selbst werde ich
    gleich reden.

    Zweitens haben wir bereits beschlossen, dass wir die
    Kraft-Wärme-Kopplung in besonderer Weise fördern.


    (Zuruf der Abg. Birgit Homburger [F.D.P.])


    – Stellen Sie eine Zwischenfrage, wenn Sie etwas wissen
    wollen. – Wir haben das bereits durch ein Fördergesetz
    getan und wollen dies perspektivisch durch ein Quoten-
    gesetz ausbauen, sodass jedes Unternehmen einen be-
    stimmten Anteil an Kraft-Wärme-Kopplung nachweisen
    muss. Auch dies ist ein großer klimapolitischer Fort-
    schritt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Drittens. Im Verkehrsbereich – das ist zugegebener-

    maßen der Bereich mit der größten Dynamik – haben wir
    bereits einige Beschlüsse, so zum Beispiel den über die
    Schwerverkehrsabgabe, gefasst. Diese ist wettbewerbs-
    neutral, denn sie wird auch von den Ausländern gezahlt.
    Hier wird sicherlich noch einiges nachzuliefern sein, aber
    summa summarum kann man sagen: Der qualitative
    Sprung liegt darin, dass es eben nicht mehr wie früher ein
    Hobby des Umweltministers, sondern eine Aufgabe der
    Gesamtregierung ist, für die sich auch die gesamte Regie-
    rung verantwortlich fühlt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Jetzt komme ich zu der Frage, was das volkswirt-
    schaftlich bedeutet. Für diese Frage sollten Sie eigentlich
    ein gewisses Verständnis haben. Erster Punkt: Was pas-
    siert denn, wenn wir Klimaschutz, wenn wir Energieein-
    sparung betreiben? Dies ist nichts anderes, als Ölimporte
    durch inländischen Ingenieurverstand und durch inländi-
    sche Handwerksleistungen zu ersetzen. Dies ist doch
    mehr als vernünftig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zweiter Punkt: Wir stimulieren Innovationen auf brei-
    ter Front. Dies können Sie beispielsweise an den Werbe-
    kampagnen eben nicht nur der Automobilkonzerne, son-
    dern auch der Heizungsanlagenbauer, der Installateure
    und der Kraftwerkstechniker sehen. Hier wird mit Effizi-
    enztechnologien Reklame gemacht. Die Leute wissen,
    warum sie das machen, nämlich weil sie auf den Welt-
    märkten der Zukunft die erste Geige spielen wollen. Und
    wir helfen ihnen dabei.

    Der dritte Punkt – das wird bei Ihnen immer wieder
    ausgeblendet – ist: Wenn wir Klimaschutz aktiv betreiben,
    bedeutet das auch eine Vermeidung von Zukunftskosten.
    Denn wenn wir nichts tun – so wie Sie das empfehlen –,
    passiert nichts anderes, als Kosten auf zukünftige Gene-
    rationen abzuwälzen. Diese Kosten wären erheblich. Das
    wäre schlicht und einfach unverantwortlich. Deswegen
    werfe ich Ihnen in diesem Punkt auch Unverantwortlich-
    keit vor.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich komme zur europäischen Integration. Die Behaup-
    tung „Wenn es nur europäisch harmonisiert wäre, würden
    wir mitgehen.“ halte ich für eine faule Ausrede. Die Wahr-
    heit ist, dass wir bei den Benzinpreisen in Europa im Mit-
    telfeld liegen. Muss man dies denn immer wiederholen?
    Sie müssen doch zumindest die Fakten zur Kenntnis neh-






    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    men. Ich möchte hier einmal einfach die Benzinpreise
    von gestern bekannt geben.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Die gelten aber heute nicht mehr!)


    Wir liegen innerhalb der Europäischen Union auf Platz 9
    von 15: Großbritannien 2,54 DM, Niederlande 2,37 DM,
    Finnland 2,30 DM, Schweden 2,29 DM.

    Selbst dann, wenn die Dieselsteuer in Frankreich ge-
    senkt, das von der Kommission notifiziert und nicht als
    Beihilfetatbestand gewertet würde – was noch keines-
    wegs sicher ist –, läge Frankreich mit seinen Dieselprei-
    sen noch über dem Niveau in Deutschland. Dies ist die
    Realität. Nehmen Sie dies bitte zur Kenntnis.

    Hinsichtlich der Harmonisierung gilt Folgendes: Sie
    wissen doch alle aus Ihrer eigenen Erfahrung, dass man es
    dann, wenn man wartet, bis auch der Langsamste das
    Tempo des Geleitzuges erreicht, niemals schaffen wird,
    hier Fortschritte zu erzielen. Deshalb ist auch das harmo-
    nisierte, das gleichgerichtete Handeln von vielen Staaten
    der Europäischen Union genau der richtige Weg.

    Ich komme jetzt zum zweiten Thema, –

    (Zuruf von der F.D.P.: Mit dem richtigen Bewusstsein ist jede diktatorische Einwirkung möglich!)


    – obwohl ich viel lieber über das Naturschutzgesetz reden
    würde, über die BVVG-Flächen, die jetzt gesichert sind,
    über die Tatsache, dass die Deutsche Bundesstiftung Um-
    welt in Zukunft mehr Geld für Naturschutz ausgibt. Aber
    ich muss einfach noch auf die Debatte zur ökologischen
    Steuerreform eingehen, denn die Flachheit, mit der sie
    von Ihrer Seite geführt wird, ist eine intellektuelle Zumu-
    tung, auch für die Bürgerinnen und Bürger.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Das sehen wir aber anders!)


    Nehmen Sie einfach einmal die Realitäten zur Kennt-
    nis. Vor eineinhalb Jahren, Anfang 1999, kostete das Fass
    Öl 10 Dollar, heute sind es knapp 35 Dollar. Vor einein-
    halb Jahren, als der Euro eingeführt wurde, lag die Rela-
    tion zwischen Euro und Dollar bei 1:1,12, das heißt,
    1 Euro kostete 1,12 Dollar. Heute ist das Verhältnis um-
    gekehrt. Heute bekommen Sie für 1 Euro 0,85 Dollar. Das
    sind die beiden Hauptfaktoren, für die hohen Benzin-
    preise. Das wissen Sie natürlich auch.

    Jetzt zur ökologischen Steuerreform. Das Hauptkrite-
    rium der ökologischen Steuerreform war immer die Ste-
    tigkeit. Es war nie so, wie Sie es gemacht haben: einmal
    kräftig zulangen und dann das Geld in Theo Waigels
    schwarzen Löchern untergehen lassen.


    (Birgit Homburger [F.D.P.]: Das ist ja nicht wahr!)


    Vielmehr haben wir immer gesagt, die Leute sollen sich
    darauf verlassen können. Deshalb machen wir es in klei-
    nen, aufkommensneutralen Schritten und geben ihnen das
    Geld bei der Rente zurück.


    (Birgit Homburger [F.D.P.]: Wo ist das aufkommensneutral? Das ist doch gar nicht wahr! Das ist gelogen!)


    Das war unsere Strategie. Diese Strategie hat sich auch
    ausgezahlt; denn wenn Sie an der Regierung geblieben
    wären, lägen die Rentenversicherungsbeiträge heute bei
    21 Prozent und nicht bei 19,3 Prozent.


    (Zuruf von der F.D.P.: Die Leute fühlen sich verlassen! – Birgit Homburger [F.D.P.]: Das ist nicht wahr!)


    – Das ist die Wahrheit.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Birgit Schnieber-Jastram [CDU/CSU]: Nein, das ist nicht die Wahrheit!)


    – Sie müssen den Leuten sagen, dass Sie, wenn Sie die
    Ökosteuer abschaffen wollen, die Rentenversicherungs-
    beiträge um zwei Prozentpunkte erhöhen müssen. Das ist
    die Wahrheit.


    (Zuruf von der F.D.P.: Sie stecken das Geld in andere Bereiche statt in die sinnvolle Senkung der Lohnnebenkosten!)


    Der Lenkungseffekt sieht so aus, dass alle Leute, die
    Geld mit Effizienztechnologien verdienen – seien es Au-
    tomobilkonzerne, seien es Handwerksbauer, seien es
    Kraftwerksbauer –, heute damit Reklame machen, dass
    sie die Technologie der Zukunft haben, dass wir gut ge-
    wappnet sind und dass wir vom Öl unabhängiger gewor-
    den sind. Heute nämlich ist es so: Wir hängen am Öl wie
    ein Junkie an der Nadel. Das kann so nicht bleiben. Ich
    glaube, das ist eine ganz wichtige Strategie.

    Jetzt zur CDU-Kampagne. Das ist ja wirklich eine in-
    tellektuelle Zumutung hoch drei. Das fängt mit diesem
    Balken an. Die CDU behauptet, 70:30 sei das Problem:
    70 Prozent Steuern, 30 Prozent reine Marktkosten. Ein-
    fach zu Ihrer Information: Als wir an die Regierung ka-
    men, war die Relation 80:20, nämlich 80 Prozent Steuern,
    20 Prozent Marktkosten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich habe hier eine Auflistung über Zitate en masse aus
    der Union. Das ist alles Schnee von gestern. Ich will Ih-
    nen nur eines, weil es so wunderbar ist, von der CSU aus
    dem Jahre 1996 vorlesen. Ich zitiere wörtlich:

    Das jetzige Steuer- und Abgabensystem belastet ein-
    seitig den Faktor Arbeit. Sein Anteil am Gesamtauf-
    kommen aller Steuern und Abgaben ist von 45 % im
    Jahr 1970 auf 67 % im Jahr 1996 gestiegen! Im Ver-
    hältnis dazu ging der Steueranteil aus ... Ressourcen-
    verbrauch zurück. Das Gleichgewicht von direkten
    und indirekten Steuern ist nicht mehr stimmig. Die
    überhöhte Belastung des Faktors Arbeit begünstigt
    den Anstieg der Arbeitslosigkeit. ...
    Der Umweltarbeitskreis der CSU fordert deshalb, ...
    den Verbrauch von Ressourcen aufkommensneutral
    stärker steuerlich zu belasten. Insbesondere fossile
    Brenn- und Treibstoffe sollen sich ... über einen Zeit-
    raum von mindestens 5 Jahren hinweg um jährlich
    5 % verteuern.

    5 Prozent von 2 DM! Nach dem CSU-Konzept müsste
    das Benzin also jährlich um 10 Pfennig teurer werden. Wo




    Dr. Reinhard Loske

    11359


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    liegt da der Unterschied zu dem, was die Regierung
    macht?


    (Zuruf von der CDU/CSU: Bei Ihnen waren es 5 DM! Das ist der Unterschied!)


    – Es ist ein bisschen mehr, okay. Aber es ist grundsätzlich
    nichts anderes.

    Ihre erbärmliche Kampagne – das muss man einmal in
    der Deutlichkeit sagen – wäre ja dann glaubwürdig, wenn
    Sie Gegenvorschläge machten. Was haben Sie denn hier
    im Bundestag gemacht? – Sie haben gegen die Förderung
    erneuerbarer Energien gestimmt!


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das stimmt nicht!)

    Sie haben gegen das 100 000-Dächer-Programm/Photo-
    voltaik gestimmt. Sie haben gegen das Förderprogramm
    „Erneuerbare Energien“ gestimmt. Sie haben gegen
    Kraft-Wärme-Kopplung gestimmt. Sie haben gegen eine
    steuerliche Besserstellung von hoch effizienten Kraftwer-
    ken gestimmt. Das ist die ganze Verlogenheit der Union,
    die immer unerträglicher wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zum Schluss Folgendes. Sie sind ja eine konservative
    Partei. Sie haben sicherlich konservative Staatsphiloso-
    phen wie Burke oder andere gelesen. Was macht denn den
    Konservativen aus? Ein Kriterium, das den Konservati-
    ven ausmacht, ist, dass er sich nicht bei jedem Windchen
    flach auf den Boden legt, sondern auch in schwieriger Zeit
    Kurs hält.

    Was Sie machen, ist nichts anderes, als dem vermeint-
    lichen Druck der Straße zu weichen, den Sie selber ver-
    stärken. Aber Ihr gebrochenes Verhältnis zum Recht ha-
    ben Sie ja an anderer Stelle schon hinreichend bewiesen.

    Danke Schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)