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ID1411810300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/118 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 118. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 I n h a l t : Entsendung des Abgeordneten Gunter Weißgerber als ordentliches Mitglied in das Kuratorium der „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR“ . . . . . . . 11285 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 11285 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Druck- sache 14/4000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 B b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksache 14/4001) . . . . . . . . . . . . . 11285 B Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und So- zialordnung Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . . 11285 C Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 C Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11298 A Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . . 11300 B Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11306 A Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11306 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . . 11306 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11309 A Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11310 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11311 C Adolf Ostertag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11313 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11314 B Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . . 11316 B Einzelplan 09 Bundesministerium fürWirtschaft undTechnologie Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . . 11318 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11321 A Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11327 A Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11330 B Dr. Norbert Wieczorek SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11332 A Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11335 B Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 D Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11337 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11338 C Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11339 A Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 C Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 11341 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11343 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11346 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11347 A Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11347 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 D Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 11351 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11353 A Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11355 B JürgenTrittin BÜNDNIS 90/DIEGRÜNEN . . 11357 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11357 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11358 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11360 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11362 B Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11363 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11363 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11364 D Zusatztagesordnungspunkt: Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Bemessungsgrundlage für Zuschlagsteuern (Drucksache 14/3762) . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 C Tagesordnungspunkt 3: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Präsidentin des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrech- nungshofes für das Haushaltsjahr 1999 – Einzelplan 20 – (Drucksachen 14/2868, 14/3974) . . . . 11365 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu der Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Vorschlag für einen Beschluss des Rates zur Aufhebung der Beschlüsse 75/364/EWG, 7/454/EWG, 78/688/EWG, 78/1028/EWG, 80/156/EWG und 85/434/EWG über die Einsetzung Be- ratender Ausschüsse für die Ausbil- dung der für die allgemeine Pflege ver- antwortlichen Krankenschwestern/ Krankenpfleger, der Zahnärzte, der Tierärzte, der Hebammen, der Apothe- ker und der Ärzte (Drucksachen 14/3050 Nr. 2.2, 14/3607) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 D Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 11366 A Eduard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11368 D Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11371 D Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11373 D Hans-Michael Goldmann F.D.P. . . . . . . . . . . . 11374 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11376 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11380 B Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11382 D Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 D Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 A Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 B Dieter Maaß (Herne) SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 C Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML . . . . 11388 B Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11391 B Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11393 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11394 C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11395 C Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11397 A Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 A Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 B Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11399 C Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11400 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 11400 B Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11402 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11403 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11405 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 Norbert Schindler 11403 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 11405 (C)(A) Brudlewsky, Monika CDU/CSU 14.09.2000 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 14.09.2000 Peter H. Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Elser, Marga SPD 14.09.2000 Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 Joseph DIE GRÜNEN Frick, Gisela F.D.P. 14.09.2000 Hauer, Nina SPD 14.09.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.09.2000 Jelena Dr.-Ing. Jork, Rainer CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 14.09.2000 Kolbe, Manfred CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Lüth, Heidemarie PDS 14.09.2000 Marquardt, Angela PDS 14.09.2000 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 14.09.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 14.09.2000 Hans Peter Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 14.09.2000 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Waltraud Lehn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Liebe Kol-
    leginnen und Kollegen! Auch im Umwelthaushalt hält die
    Regierungskoalition Kurs.


    (Dr. Klaus W. Lippold [Offenbach] [CDU/CSU]: Starke Bemerkung!)


    Wir halten die haushaltspolitische Gesamtlinie, Staatsver-
    schuldung abzubauen, ein und wir setzen unseren Weg,
    Zukunft zu gestalten, fort.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Unsere Haushaltspolitik orientiert sich wie unsere Um-
    weltpolitik nicht nur an den Bedürfnissen der Bevölke-
    rung von heute, sondern auch an der zukünftigen Genera-
    tion. Beide, Haushalts- wie Umweltpolitik, dürfen nicht
    auf Kosten unserer Kinder und Enkel gehen. Danach rich-
    ten wir uns.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dass dies keine abstrakten Ziele sind, dass wir ganz
    konkret lebens- und alltagsnah handeln, dafür steht auch
    der Haushalt des BMU und dafür stehen die Ausgaben für
    eine nachhaltige Umweltpolitik, auch in anderen Res-
    sorts. Umweltschutz ist bei dieser Regierung eine wich-
    tige Querschnittsaufgabe. Im Bundeshaushalt 2001
    belaufen sich die Ausgaben für den Umweltschutz insge-
    samt auf mehr als 7,8 Milliarden DM, obwohl der Haus-
    halt des BMU selbst nur 1,18 Milliarden DM ausweist.
    Für diesen Querschnitt möchte ich zwei Beispiele an-
    führen.

    Zum einen sind im Haushalt des Bundeswirtschaftsmi-
    nisteriums rund 1,4 Milliarden DM für umweltrelevante
    Aufgaben vorgesehen. Davon entfallen rund 450 Milli-
    onen DM, also rund ein Drittel, auf die Förderung der er-
    neuerbaren Energieträger. Das Bundesministerium für
    Bildung und Forschung weist in seinem Haushalt
    962 Millionen DM für die Grundlagenforschung zum

    Umweltschutz aus. Auch hier entfallen 365MillionenDM
    auf Projekte zur umweltgerechten, nachhaltigen Entwick-
    lung. Es gibt erstmals den Zustand, dass so viel Geld, so
    viele Milliarden DM konsequent für die Umweltpolitik
    eingesetzt werden. Das, Herr Lippold – ich weiß nicht, wo
    er gerade steckt –, ist nicht nur kein Stillstand, sondern es
    sind förmlich Sprünge nach vorne, gemessen an dem, was
    Sie früher gemacht haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Walter Hirche [F.D.P.]: Da war das alles noch nicht im Umweltministerium! Jetzt brauchen Sie das gar nicht mehr!)


    – Die Begrenztheit Ihres Denkens wird in dieser Zwi-
    schenbemerkung wirklich sehr deutlich.


    (Lachen bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wenn wir nämlich Umweltpolitik nur ressortbezogen und
    nicht als Querschnittsaufgabe begreifen, als etwas, was in
    alle anderen Bereiche hineinwirkt, dann können wir uns
    in der Tat von Umweltpolitik verabschieden. Darin liegt
    ja auch wohl der Grund, warum Sie keine gemacht haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch bei der Verwendung der Zinsersparnisse aus
    dem Versteigerungserlös der UMTS-Lizenzen wird der
    Umweltschutz angemessen berücksichtigt. Mit einem
    Sonderprogramm zur Wärmedämmung in Altbauten
    unternehmen wir einen wichtigen Schritt, um das Klima-
    schutzziel, die CO2-Emissionen bis 2005 gegenüber 1990um 25 Prozent zu reduzieren, zu erreichen. Hier liegt übri-
    gens auch eine Antwort auf die Ölpreiserhöhung. Kolle-
    ginnen und Kollegen, viele Familien, aber auch Rentner,
    deren Einkommen gerade so ausreicht, wohnen aus Kos-
    tengründen sehr häufig in Altbauten. Ihnen haben wir
    durch eine Erhöhung des Wohngeldes, wenn sie ein ent-
    sprechend niedriges Einkommen haben, und durch die
    Steuerreform geholfen.


    (Birgit Homburger [F.D.P.]: Na!)

    Übrigens – das sei am Rande noch einmal gesagt – haben
    wir diese Maßnahmen nicht durchgeführt, um damit die
    Konten der Ölmultis zu füllen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Darauf wären wir auch gar nicht gekommen!)


    Zugleich ist aber das Sonderprogramm zur Wärmedäm-
    mung in Altbauten in diesem Zusammenhang auch ein
    wichtiger Beitrag zur Senkung der Heizkosten.

    Steigende Ausgaben für Benzin und Diesel belasten
    nicht nur Sport- und Spaßfahrer – das müsste uns ja auch
    nicht weiter tangieren –, sondern eben auch Menschen,
    die lange Anfahrtswege zu ihrer Arbeitsstätte haben. Je
    geringer deren Einkommen ist, umso höher liegt natürlich
    in diesem Zusammenhang die Belastung. Obwohl wir
    diese Problematik sehen, wäre es völlig falsch, hier panik-
    artig zu reagieren. Eine Reduzierung oder gar Streichung
    der Ökosteuerwürde den Öl produzierenden Staaten und
    der Ölindustrie doch nur weiteren Spielraum für eine




    Eva Bulling-Schröter

    11353


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Anhebung der Preise – geradezu auf dem Silbertablett ser-
    viert – eröffnen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Richtig ist es stattdessen, auch hier auf langfristige, nach-
    haltig wirksame Maßnahmen zu setzen, wie etwa auf das
    Dreiliterauto.

    Energieeffizienz heißt also das Stichwort. Andere, vor
    allem erneuerbare Energieträger müssen verstärkt in
    den Mittelpunkt rücken. Der Klimaschutz ist nach wir vor
    eines unserer wichtigsten umweltpolitischen Ziele. Nicht
    zuletzt hat die aktuelle Entwicklung der Ölpreise deutlich
    gemacht, dass eine nachhaltige Energieeinsparpolitik zu
    unseren wichtigsten Aufgaben gehören muss, sehr wohl
    aus ökologischen, aber eben auch aus ökonomischen
    Gründen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Noch eine weitere Antwort auf die Ölpreiserhöhung
    hat die Regierungskoalition: 2 Milliarden DM aus einge-
    sparten Zinszahlungen im Zusammenhang mit dem Erlös
    aus der Versteigerung der UMTS-Lizenzen werden für
    zusätzliche Investitionen in den Schienenverkehr bereit-
    gestellt. Auch hier gibt es einen doppelten Effekt: Zum ei-
    nen haben diese hohe beschäftigungspolitische Effekte,
    zum anderen sind sie umweltpolitisch unverzichtbar.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Trotz der anhaltenden Notwendigkeit zum Sparen ist es
    gelungen, im Wege der Umschichtung für umweltpoli-
    tisch wichtige Bereiche zusätzliche Mittel bereitzustellen.
    So werden die Projektfördermittel für die Umwelt- und
    Naturschutzverbändeweiter erhöht. Für die Ansiedlung
    einer Abteilung des Europäischen Zentrums für Um-
    welt und Gesundheit des europäischen Regionalbüros
    der WHO in Bonn werden 2001 zusätzlich 3 Milli-
    onen DM bereitgestellt. Insgesamt sollen dort bis zu 20
    Mitarbeiter arbeiten.


    (Birgit Homburger [F.D.P.]: Das ist eine bedeutende umweltpolitische Maßnahme!)


    Das stärkt nicht nur die Region Bonn, sondern es hilft
    auch, dass das wichtige Thema Umwelt und Gesundheit
    gerade auch in der Bundesrepublik Deutschland – denn
    dort, wo die Kapelle sitzt, wird die Musik gespielt –
    prophylaktisch, also vorbeugend, aufgegriffen und ver-
    tieft wird.

    Eine besondere Priorität – darauf hat Minister Trittin
    bereits hingewiesen – genießt der Naturschutz. Die Per-
    sonalverstärkung um fast 10 Prozent, bei insgesamt
    zurückgehenden Zahlen, ist der richtige Schritt, um end-
    lich Brachland zu bestellen,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    das Sie hinterlassen haben und das sich, gut bearbeitet und
    gut behandelt, gut entwickeln kann.

    Wir bleiben mit dem Haushalt 2001 unserem Weg treu,
    das Prinzip der Nachhaltigkeit auch in der Haushaltspoli-
    tik anzuwenden. Die Sicherung der natürlichen Lebens-
    grundlagen als Voraussetzung für wirtschaftliche Leis-
    tungsfähigkeit und soziale Stabilität auch im Interesse
    kommender Generationen, das ist das Ziel und das ist der
    Auftrag der Konferenz von Rio 1992. Umweltminister
    Trittin unternimmt mit dem Haushalt 2001 einen weiteren
    wichtigen Schritt zur Umsetzung dieses Ziels. Es wurde
    höchste Zeit, auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Wir haben, als
    Sie an der Regierung waren, wichtige Zeit verloren, weil
    von der damaligen Bundesregierung nach der Konferenz
    von Rio über Jahre hinweg nur Lippenbekenntnisse und
    Sonntagsreden zu hören waren.


    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: So ein Schmarren!)


    Es gab zwar gute Ansätze von einzelnen Personen, aber
    anschließend kein Handeln.

    Heute, da wir den Stillstand beenden, bewegen Sie sich –
    nur leider in die falsche Richtung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Ja, dann machen Sie mal!)


    Statt mitzumachen, bauen Sie an Blockaden mit und tür-
    men Hindernisse auf.

    Ich will Ihnen einmal etwas sagen:

    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Muss nicht sein!)

    Es gibt im Fernsehen einen tollen Werbespot. In diesem
    Werbespot fährt ein Mann, übrigens in einem schicken ro-
    ten Auto, zur Arbeit, zur Bank, Brötchen holen, mit der
    Familie übers Land. Nach einer Woche fährt er zur Tank-
    stelle. Da zeigt der Kilometerzähler genau 100 Kilometer
    an und die Benzinanzeige zeigt 4,4 Liter an. – Damit wird
    heute geworben und nicht mehr, wie zu Ihrer Zeit, mit
    mehr als 120 PS. Es hat ein Umdenken stattgefunden, das
    müssen Sie doch endlich einmal kapieren!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    So weit sind wir heute schon, dass mit dem sparsamen
    Auto geworben wird, und wir wollen, dass in diesem Be-
    reich noch mehr passiert.

    Und wie verhalten Sie sich? Wie verhält sich die
    Opposition, stellvertretend Herr Lippold und Frau
    Homburger? Wie der Tankwart in dem Fernsehspot:
    höchst unzufrieden. Nachdem Sie jahrelang erst bewe-
    gungsarm –


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Nicht bewegungsarm!)


    – und dann sogar bewegungslos waren, kommt Ihnen ge-
    rade zur rechten Zeit eine gute – nein, falsch: eine böse –
    Fee zu Hilfe, verwandelt Sie beide in zwei kleine Wichte,
    die neben den Bremspedalen hocken und jedes Mal, wenn
    der Fahrer Gas gibt, versuchen, durch kräftige Brems-
    bewegungen deutlich zu machen, dass das Auto doch




    Waltraud Lehn
    11354


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    mehr Benzin braucht, wie Sie es schon immer gesagt ha-
    ben. So konstruktiv ist Ihre Oppositionspolitik!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Das habe ich jetzt nicht verstanden! Können Sie das bitte wiederholen?)


    Wir haben begonnen, zu handeln und Weichen für die
    Zukunft zu stellen – in der Energiepolitik, mit der Konso-
    lidierung des Haushaltes und mit dem Bemühen um mehr
    Generationengerechtigkeit in der Sozialversicherung, um
    nur einige Stichworte zu nennen. Nachhaltige Entwick-
    lung ist bei uns Chefsache. Deshalb hat das Kabinett Ende
    Juli beschlossen, hierfür eine nationale Gesamtstrategie
    zu erarbeiten.


    (Dr. Klaus W. Lippold [Offenbach] [CDU/ CSU]: Das haben Sie schon vor einem Jahr so gesagt! – Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Das wird in den nächsten zehn Jahren kommen!)


    Wir begrüßen es, dass die Bundesregierung einen stän-
    digen Staatssekretärsausschuss aus diesen Ressorts einge-
    richtet hat, der die nationale Gesamtstrategie entwickeln
    wird –



Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Frau Kollegin, den-
ken Sie an Ihre Redezeit.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Waltraud Lehn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    – ja –, und zwar in einer ge-
    meinschaftlichen Anstrengung über die Ressortgrenzen
    hinweg.

    Wir möchten, dass möglichst viele Menschen – und
    irgendwann vielleicht sogar auch die Opposition, wenn
    sie denn ein Thema gefunden hat, das ihr hilft, ihr eige-
    nes Profil wieder zu finden; dann wird sie auch die
    Nebenkriegsschauplätze nicht mehr benötigen – diesen
    Weg gehen. Wenn die Opposition das nicht tut, ist es auch
    nicht schlimm; dann haben wir es nur um so leichter.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)