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ID1411809100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/118 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 118. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 I n h a l t : Entsendung des Abgeordneten Gunter Weißgerber als ordentliches Mitglied in das Kuratorium der „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR“ . . . . . . . 11285 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 11285 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Druck- sache 14/4000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 B b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksache 14/4001) . . . . . . . . . . . . . 11285 B Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und So- zialordnung Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . . 11285 C Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 C Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11298 A Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . . 11300 B Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11306 A Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11306 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . . 11306 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11309 A Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11310 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11311 C Adolf Ostertag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11313 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11314 B Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . . 11316 B Einzelplan 09 Bundesministerium fürWirtschaft undTechnologie Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . . 11318 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11321 A Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11327 A Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11330 B Dr. Norbert Wieczorek SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11332 A Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11335 B Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 D Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11337 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11338 C Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11339 A Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 C Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 11341 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11343 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11346 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11347 A Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11347 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 D Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 11351 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11353 A Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11355 B JürgenTrittin BÜNDNIS 90/DIEGRÜNEN . . 11357 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11357 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11358 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11360 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11362 B Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11363 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11363 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11364 D Zusatztagesordnungspunkt: Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Bemessungsgrundlage für Zuschlagsteuern (Drucksache 14/3762) . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 C Tagesordnungspunkt 3: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Präsidentin des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrech- nungshofes für das Haushaltsjahr 1999 – Einzelplan 20 – (Drucksachen 14/2868, 14/3974) . . . . 11365 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu der Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Vorschlag für einen Beschluss des Rates zur Aufhebung der Beschlüsse 75/364/EWG, 7/454/EWG, 78/688/EWG, 78/1028/EWG, 80/156/EWG und 85/434/EWG über die Einsetzung Be- ratender Ausschüsse für die Ausbil- dung der für die allgemeine Pflege ver- antwortlichen Krankenschwestern/ Krankenpfleger, der Zahnärzte, der Tierärzte, der Hebammen, der Apothe- ker und der Ärzte (Drucksachen 14/3050 Nr. 2.2, 14/3607) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 D Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 11366 A Eduard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11368 D Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11371 D Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11373 D Hans-Michael Goldmann F.D.P. . . . . . . . . . . . 11374 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11376 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11380 B Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11382 D Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 D Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 A Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 B Dieter Maaß (Herne) SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 C Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML . . . . 11388 B Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11391 B Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11393 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11394 C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11395 C Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11397 A Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 A Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 B Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11399 C Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11400 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 11400 B Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11402 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11403 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11405 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 Norbert Schindler 11403 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 11405 (C)(A) Brudlewsky, Monika CDU/CSU 14.09.2000 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 14.09.2000 Peter H. Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Elser, Marga SPD 14.09.2000 Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 Joseph DIE GRÜNEN Frick, Gisela F.D.P. 14.09.2000 Hauer, Nina SPD 14.09.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.09.2000 Jelena Dr.-Ing. Jork, Rainer CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 14.09.2000 Kolbe, Manfred CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Lüth, Heidemarie PDS 14.09.2000 Marquardt, Angela PDS 14.09.2000 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 14.09.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 14.09.2000 Hans Peter Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 14.09.2000 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Klaus W. Lippold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr
    Kollege Metzger, Sie wissen, dass ich keiner Diskussion
    aus dem Wege gehe. Ich wollte vorhin lediglich einen Ge-
    danken zu Ende führen, der Ihren Kollegen Schlauch
    motiviert hat, unruhig zu werden, und dabei lasse ich mich
    ungern stören.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)

    Lassen Sie mich mit dem letzten Punkt beginnen. Der

    ökologische Umbau, wie Sie ihn vorhaben, klappt nicht.
    Dazu habe ich gerade einiges gesagt. Ich könnte dies im
    Detail ausführen.

    Lassen Sie mich etwas zu der Entfernungspauschale
    sagen. Wir handeln anders als Sie, Herr Metzger, wir for-
    mulieren neu. Wenn Sie das Eckpunktepapier lesen, wer-
    den Sie feststellen, dass wir, wenn Handlungsbedarf ist,
    auf die aktuelle Situation Rücksicht nehmen. Das Gleiche
    hatte ich von Ihnen erwartet. Aber Ihre Fraktion ist nicht
    wie Sie. Ihre Fraktion analysiert nicht, bevor sie spricht.
    Ihre Fraktion hat vielmehr ein vorgegebenes Bild und
    versucht noch nicht einmal, dies der Realität anzupassen.
    Aufgrund Ihrer vielfachen Analysen sage ich mit Bewun-
    derung: Wie viel Mut haben Sie in dieser Fraktion!

    Aber lassen Sie mich noch einiges zu dem einen oder
    anderen Aspekt sagen, Herr Kollege Metzger. Bezüglich
    der Senkung der Arbeitslosigkeit haben Sie zutreffend auf
    die Demographie hingewiesen; das ist ein Element. Sie
    sollten aber hinzufügen, dass der rapide Werteverfall des
    Euro gegenüber dem Dollar zu einer ganz erheblichen
    Verstärkung der Exporte beigetragen hat. Sie wie ich wis-
    sen, dass der Export ein ganz erheblicher Arbeitsplatzga-
    rant ist. Man sollte sich aber jetzt nicht darauf berufen,
    dass unser Geld an Wert verliert, und dies in einer Debatte
    darüber, wie sich langfristig der Arbeitsmarkt orientiert,
    als positiv darstellen. So kann es nicht weitergehen; da
    sind wir uns doch wohl einig, Herr Metzger. Kurzfristig
    mögen Sie von diesem Element arbeitsmarktpolitisch
    profitieren. Langfristig aber – das wissen Sie wie ich – ist
    ein Werteverfall des Geldes das Tödlichste, was einer
    Marktwirtschaft und übrigens auch im Hinblick auf die
    Zahl der Arbeitplätze passieren kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dass Sie durch die Verkäufe der UMTS-Lizenzen Ein-

    nahmen erzielt haben – über diese wollen wir gar nicht
    verfügen, allenfalls über die Zinseinsparungen –, ist un-
    bestritten. Aber ohne unsere Politik der Privatisierung hät-
    ten Sie diese Einnahmen nie erzielt.


    (Beifall der Abg. Marita Sehn [F.D.P.])

    Ich erinnere mich noch daran – da waren Sie noch nicht
    im Parlament, Herr Metzger –, wie ich mit meinem Kol-
    legen Schwarz-Schilling gegen Ihre Fraktion und gegen
    die Sozialdemokraten fighten musste, damit wir die Pri-
    vatisierung überhaupt auf den Weg bringen konnten. Die
    Arbeitsplätze, die jetzt in diesem Bereich entstehen, rech-
    nen Sie jetzt sich zu. In meiner Heimat, im Raum Frank-

    furt, sitzen die Softwareunternehmen mit den vielen Ar-
    beitsplätzen. Ohne uns wäre das nicht passiert.


    (Lachen bei der SPD)

    Und dies ist gegen den entschiedenen Widerstand Ihrer
    Fraktion – nicht von Ihnen selbst – und der Sozialdemo-
    kratie geleistet worden. Ich will es nur einmal in Erinne-
    rung rufen: Die Weichen sind von uns gestellt worden,
    nicht von Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Nun hat für die SPD-
Fraktion die Kollegin Ulrike Mehl das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Mehl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Lieber Herr Kollege Lippold, Sie
    sind doch nun stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Ich
    dachte, dass Sie daher etwas ruhiger und in Ihren Reden
    etwas sachlicher und konkreter würden.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Er ärgert sich auch in dieser Position, Frau Kollegin!)


    Schade, dass das nicht der Fall ist. Sie haben Ihr altes
    Temperament behalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Leider hat sich die Qualität Ihrer Redeinhalte nicht erhöht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Klaus W. Lippold [Offenbach] [CDU/CSU]: Sagen Sie auch etwas zu Inhalten oder nur zum Stil?)


    Sie haben eine ganze Reihe von Punkten angespro-
    chen, die Herr Trittin gewissermaßen im Vorgriff wider-
    legt hat. Deshalb will ich gar nicht im Einzelnen darauf
    eingehen.

    Aber eines ist bei der Ökosteuerdebatte interessant:
    Diese Debatte ist nicht neu, sondern wir führen sie seit
    über zehn Jahren, sowohl in Ihrer Fraktion als auch in al-
    len anderen Fraktionen. Es sind viele Modelle diskutiert
    worden, aber über eines waren wir uns zumindest pha-
    senweise einig, dass die Ökosteuer in sich ein sinnvolles
    Instrument ist. Sie sind auch maßgeblich in der Enquete-
    Kommission zum Klimaschutz beteiligt gewesen. Über
    das, was die CDU in dieser Kommission alles mitgetragen
    hat, muss man sich heute manchmal die Augen reiben, be-
    sonders wenn ich dann höre, was jetzt zum Thema Öko-
    steuer gesagt wird. Das kann ich nicht mehr nachvollzie-
    hen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie wissen ganz genau, dass nicht die Ökosteuer für
    den dramatischen Anstieg der Energiepreise verant-
    wortlich ist, sondern die vielen Faktoren, die vorhin schon
    alle genannt worden sind: der Markt, die Mineralölun-
    ternehmen. Alle möglichen Mechanismen spielen dabei
    eine Rolle, aber auf jeden Fall nicht die Ökosteuer. Sie
    spielt die kleinste Rolle und die Einnahmen werden an
    Arbeitnehmer und an Arbeitgeber komplett zurückgege-
    ben. Wir wissen heute aufgrund von Umfragen, dass






    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    dadurch Arbeitsplätze geschaffen werden. Auch dies ist
    schon mehrfach über die Tage gesagt worden. Es werden
    keine bestehenden Arbeitsplätze zerstört, sondern es wer-
    den in großer Zahl neue geschaffen.

    Selbst die Wirtschaft – jedenfalls ihre fortschrittlichen
    Teile – hat im Laufe dieser Diskussion über die Jahre hin-
    weg immer gesagt: Jetzt beschließt doch endlich einmal
    die Ökosteuer, damit die Energiepreise Schritt für Schritt
    kalkulierbar ansteigen. Darauf können wir uns dann ein-
    stellen. Wir halten das Konzept im Prinzip für richtig.

    Nun soll das alles nicht mehr wahr sein? Sie suchen
    händeringend nach Themen, mit denen Sie die Öffent-
    lichkeit richtig aufmischen können. Wenn Sie sich einmal
    ansehen, wie die Leute befragt werden und was im Fern-
    sehen und in der Presse übertragen wird, dann wird deut-
    lich, mit welchen Argumenten, nämlich falschen, gear-
    beitet wird. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Teile
    der Presse auf der Suche danach sind, dass in der Repu-
    blik wieder einmal so richtig etwas los ist. Es geht alles
    viel zu glatt. Deswegen wird dieses Thema benutzt. Das
    hat aber überhaupt nichts mit vernünftiger oder mit ökolo-
    giefreundlicher Politik zu tun. Deswegen lehne ich das ab.


    (Beifall bei der SPD)

    Wer aus billigem Populismus das Aussetzen oder gar

    die komplette Rücknahme der Ökosteuer verlangt, der
    setzt erstens gegenüber den OPEC-Staaten und den Mi-
    neralölfirmen ein völlig falsches Signal. Zweitens gaukelt
    er den Bürgerinnen und Bürgern vor, dass die Bundesre-
    gierung stabile Verbraucherpreise garantieren könnte. Die
    These, die dieser Ökosteuer zugrunde liegt, ist nach wie
    vor richtig, nämlich: Umweltverbrauch muss verteuert
    und Arbeit billiger werden. Das ist die Überschrift, unter
    der wir die eingenommenen Mittel aus der Ökosteuer ein-
    setzen, nämlich nicht zum Stopfen irgendwelcher Haus-
    haltslöcher, so wie Sie es über viele Jahre gemacht haben,
    sondern sie zielt darauf ab, die Rentenversicherungs-
    beiträge zu senken.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Die Einnahmen fließen also zurück. Es wird immer wie-
    der rätselhafterweise behauptet, sie flössen in irgendwel-
    che Haushaltslöcher, was nicht der Fall ist.

    Diese Ökosteuer hilft im Bereich Energiesparen. In-
    vestitionen in höhere Effizienz werden für private Haus-
    halte und Gewerbe attraktiver. Sie haben am Anfang, als
    wir diese Ökosteuer diskutiert haben, immer gesagt, das
    sei nur ein Abkassieren – das wird zum Teil jetzt noch be-
    hauptet –, das Ganze habe überhaupt nichts mit Ökologie
    zu tun und auch nichts mit Energiesparen. Wenn dem so
    wäre, dann weiß ich gar nicht, was hier diskutiert wird.
    Natürlich hat es damit zu tun, weil es jetzt für den Einzel-
    nen interessant wird, Energie einzusparen, und viele
    Leute sich darüber Gedanken machen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Neue Autos, neue Heizkessel!)


    Wenn die Automobilindustrie heute offensiv für Au-
    tos wirbt, die weniger Sprit verbrauchen, und zwar in ei-
    ner Zeit, in der das Thema in der Öffentlichkeit uninte-
    ressanter wurde, weil die großen Autos verkauft wurden,

    solche, die mehr Sprit verbrauchen, dann hat es doch in
    den Köpfen geschaltet. Diesen Lenkungseffekt sollte die
    Ökosteuer auch haben.

    Wir haben hier ein sehr differenziertes Konzept. Der
    Steueranteil für die Landwirtschaft liegt durch die teil-
    weise Rückvergütung bei 57 Pfennig, der ÖPNV wird in
    der zweiten Stufe der Ökosteuer nur mit dem halben Steu-
    ersatz belastet und –, das wird für viele private Haushalte
    für den bevorstehenden Winter interessant – Heizöl
    kommt in den nächsten Stufen der Ökosteuer überhaupt
    nicht vor. Leichtes Heizöl wurde nur in der ersten Stufe ab
    April 1999 einmalig mit 4 Pfennig belastet. Außerdem
    werden hier wiederum produzierendes Gewerbe sowie
    Land- und Forstwirtschaft mit einem gemäßigten Steuer-
    satz versehen. Bei den Gaspreisen für private Endver-
    braucher liegt der Steueranteil unter 10 Prozent. Da wird
    auch keine Verschiebung zulasten der Verbraucher vorge-
    nommen.

    Also: Wer im Zusammenhang mit der Ökosteuer von
    Abzockerei spricht, der ist nicht nur des billigen Populis-
    mus entlarvt, sondern betreibt gezielte Volksverdum-
    mung.


    (Walter Hirche [F.D.P.]: Es ist schon deshalb Abzockerei, weil es im Widerspruch zu den Koalitionsvereinbarungen steht!)


    Ich kann nur sagen: Das machen wir nicht mit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Wir haben von vornherein erklärt, dass wir mit der

    Ökosteuer die maßvolle und berechenbare Verteuerung
    der Energie gewollt haben, um einen Lenkungseffekt, von
    dem ich gesprochen habe, zu erreichen. Besonders wirk-
    sam muss sie – da bin ich einmal auf Ihre Konzepte ge-
    spannt – im Verkehrsbereich sein. Gerade der Kfz- und
    Lkw-Verkehr ist es doch, der nach wie vor steigende CO2-Emissionen zu verbuchen hat.

    Wenn ich mich recht erinnere, war es die Regierung
    Kohl, die eine 25-prozentige CO2-Reduzierung bis zumJahre 2005 beschlossen und jahrelang auch offensiv ver-
    treten hat. Ich möchte einmal wissen, wie Sie das eigent-
    lich erreichen wollen. Ich kann Ihnen nur sagen: Wer im
    Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Sie hatten
    16 Jahre Zeit, an diesem Thema zu arbeiten. Sie haben das
    nur begrenzt getan. Deswegen müssen wir jetzt in aller
    Kürze der Zeit das rausholen, was bei Ihnen versäumt
    worden ist. Also: Legen Sie Ihre Konzepte vor, wie Sie
    sich vorstellen, wie Sie es in den letzten Jahren bis zur Er-
    füllung 2005 geschafft hätten. Konzepte hatten Sie auch,
    aber sie wurden leider von der Regierung nicht beschlos-
    sen.

    Wir können jetzt jedenfalls angesichts der hysterischen
    Reaktionen auf die von uns nicht beeinflussbaren Fakto-
    ren wie Dollarkurs und Ölpreisentwicklung nicht alle klu-
    gen Erkenntnisse und sinnvollen Steuerungselemente
    über Bord werfen und uns zum Spielball der Ölkonzerne
    und OPEC-Staaten machen lassen. Das ist jedenfalls nicht
    mein Politikverständnis.




    Ulrike Mehl
    11348


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wenn ich dann auch noch an die Liebäugeleien einiger
    Politiker mit der Nötigung durch Lkw-Blockaden denke,
    dann hört, muss ich Ihnen sagen, mein Verständnis für
    Populismus vollends auf.

    Wir wollen eine Politik der Nachhaltigkeit, die sich an
    zukünftigen ökonomischen und ökologischen Anforde-
    rungen orientiert und nicht wie Fähnlein im Winde jeder
    unkalkulierbaren Preisentwicklung folgt. Wir brauchen
    langfristig eine drastische Verminderung des Energie- und
    Ressourcenverbrauchs. Das müsste an dieser Stelle ei-
    gentlich der zentrale Punkt sein; denn wir wissen, dass wir
    zu 74 Prozent von Energieimporten abhängig sind.


    (Walter Hirche [F.D.P.]: Sie verschärfen das doch!)


    Diese Diskussion ist ja vor 20 Jahren geführt worden.
    Heute wird sie auf einmal nicht mehr geführt. Heute wird
    mit Scheinargumenten debattiert, statt zu sagen: Es muss
    doch unser Ziel sein, dies alles mithilfe neuer Technolo-
    gien und Energieeinsparungen – all das ist ja schon in
    Gutachten und Enquete-Kommissionen usw. erarbeitet
    worden – zu erreichen, und zwar möglichst schnell. Es
    kann nicht hilfreich sein, mit einer solchen Kampagne
    hausieren zu gehen. Vielmehr muss man sagen: Wir müs-
    sen weitgehend unabhängig vom Energieimport werden.
    Daran müssen wir arbeiten und genau das tut diese Re-
    gierung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Energie- und Ressourceneinsparungen sollen das ei-
    gentliche Stichwort in dieser Debatte sein. Das ist auch
    nahe liegend, es zog sich ja wie ein roter Faden durch die
    Debatten der letzten Tage. Der Haushalt 2001 ist ein gu-
    tes Beispiel dafür, dass mit konsequenter Einsparung auf
    Dauer ein solides Fundament für eine zielgerichtete Poli-
    tik zur ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit
    gelegt werden kann.


    (V o r s i t z : Vizepräsidentin Anke Fuchs)

    Ich bitte, immer noch einmal einen Blick darauf zu

    richten, dass wir jetzt seit zwei Jahren an der Regierung
    sind, wir einen einigermaßen großen Trümmerhaufen hin-
    terlassen bekommen haben und deswegen zunächst erst
    einmal sehen müssen, wie man wieder richtig auf Kurs
    kommen kann. Wir tun das. Der BMU hat im Zusammen-
    hang mit diesem Haushalt erstaunlich deutlich gemacht,
    was es an Möglichkeiten gibt – nicht nur im BMU-Be-
    reich an sich, sondern insgesamt in der Bundesregierung;
    denn Nachhaltigkeit kann sicherlich nicht nur in dem
    Haushalt des Umweltministeriums erreicht werden.

    Wir haben den Ausstieg aus Ihrem Atomkonzept er-
    reicht. Wir werden das Atomgesetz novellieren und
    die ersten Kraftwerke werden 2002, 2003 abgeschaltet.
    Mülheim-Kärlich wird nicht mehr ans Netz gehen.


    (Zuruf von der SPD: Sehr gut!)

    Das Konzept, das jetzt vorliegt, ist natürlich diskussi-
    onsbedürftig und wird auch ins Parlament kommen.
    Aber es wird mit Sicherheit dazu geeignet sein, dass der
    Ausstieg aus der Atomenergie kommen wird.

    Wir haben eine ganze Menge im Bereich erneuerba-
    rer Energien, beim 100 000-Dächer-Programm und bei
    der Förderung regenerativer Energien gemacht. Das ist
    auch in den Haushaltsplänen wiederzufinden. Ich ver-
    zichte darauf, das alles zu wiederholen.

    Wir haben zehn Jahre lang über die Weiterentwicklung
    des Naturschutzes gestritten. Ein Gesetz ist in diesen
    zehn Jahren nicht zustande gekommen. Wir werden jetzt
    einen Gesetzentwurf vorlegen und uns dann, wie ich an-
    nehme, weiter streiten. Dabei werden wir uns aber in ei-
    ner anderen Rolle als früher befinden und das ist gut so.

    In Zusammenarbeit von Parlament und Regierung ha-
    ben wir im Hinblick auf die anstehende Veräußerung bun-
    deseigener Liegenschaften in den neuen Ländern einen
    wirklich großen Erfolg erzielt. Wir haben 50 000 Hektar
    der wichtigsten naturschutzrelevanten Flächen heraus-
    nehmen können und erreicht, dass diese Flächen kosten-
    los übertragen werden. So etwas wäre bei Ihnen überhaupt
    nicht möglich und denkbar gewesen. Deswegen bin ich
    sehr froh, dass 1998 der Regierungswechsel kam. Wäre er
    früher gekommen, hätten wir dieses Problem wahrschein-
    lich gar nicht gehabt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)