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ID1411808000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/118 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 118. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 I n h a l t : Entsendung des Abgeordneten Gunter Weißgerber als ordentliches Mitglied in das Kuratorium der „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR“ . . . . . . . 11285 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 11285 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Druck- sache 14/4000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 B b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksache 14/4001) . . . . . . . . . . . . . 11285 B Einzelplan 11 Bundesministerium fürArbeit und So- zialordnung Walter Riester, Bundesminister BMA . . . . . . . 11285 C Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 C Horst Seehofer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11290 D Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11298 A Dr. Heidi Knake-Werner PDS . . . . . . . . . . . . . 11300 B Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Dr. Klaus Grehn PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11306 A Ulla Schmidt (Aachen) SPD . . . . . . . . . . . . . . 11306 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . . 11306 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11309 A Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11310 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11311 C Adolf Ostertag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11313 C Renate Jäger SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11314 B Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . . . 11316 B Einzelplan 09 Bundesministerium fürWirtschaft undTechnologie Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi . . . 11318 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11321 A Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 B Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11327 A Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 C Rolf Kutzmutz PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11330 B Dr. Norbert Wieczorek SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11332 A Klaus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11335 B Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 D Hubertus Heil SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11337 B Gunnar Uldall CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11338 C Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11339 A Dr. Ditmar Staffelt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 B Dagmar Wöhrl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11339 C Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 11341 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11343 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11346 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 11347 A Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11347 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 D Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 11351 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11353 A Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11355 B JürgenTrittin BÜNDNIS 90/DIEGRÜNEN . . 11357 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11357 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11358 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11360 B Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11362 B Marion Caspers-Merk SPD . . . . . . . . . . . . . . . 11363 A Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11363 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11364 D Zusatztagesordnungspunkt: Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Bemessungsgrundlage für Zuschlagsteuern (Drucksache 14/3762) . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 C Tagesordnungspunkt 3: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Präsidentin des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrech- nungshofes für das Haushaltsjahr 1999 – Einzelplan 20 – (Drucksachen 14/2868, 14/3974) . . . . 11365 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu der Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Vorschlag für einen Beschluss des Rates zur Aufhebung der Beschlüsse 75/364/EWG, 7/454/EWG, 78/688/EWG, 78/1028/EWG, 80/156/EWG und 85/434/EWG über die Einsetzung Be- ratender Ausschüsse für die Ausbil- dung der für die allgemeine Pflege ver- antwortlichen Krankenschwestern/ Krankenpfleger, der Zahnärzte, der Tierärzte, der Hebammen, der Apothe- ker und der Ärzte (Drucksachen 14/3050 Nr. 2.2, 14/3607) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11365 D Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 11366 A Eduard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 11368 D Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11371 D Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11373 D Hans-Michael Goldmann F.D.P. . . . . . . . . . . . 11374 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11376 C Annette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11380 B Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11382 D Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 A Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 11384 D Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 A Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 B Dieter Maaß (Herne) SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11386 C Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML . . . . 11388 B Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11391 B Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . 11393 A Josef Hollerith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11394 C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11395 C Kersten Naumann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11397 A Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 A Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11398 B Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11399 C Peter Bleser CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11400 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 11400 B Norbert Schindler CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11402 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11403 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11405 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 Norbert Schindler 11403 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 118. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. September 2000 11405 (C)(A) Brudlewsky, Monika CDU/CSU 14.09.2000 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 14.09.2000 Peter H. Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Elser, Marga SPD 14.09.2000 Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 Joseph DIE GRÜNEN Frick, Gisela F.D.P. 14.09.2000 Hauer, Nina SPD 14.09.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Hoffmann (Chemnitz), SPD 14.09.2000 Jelena Dr.-Ing. Jork, Rainer CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 14.09.2000 Kolbe, Manfred CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 14.09.2000 Dr. Lippelt, Helmut BÜNDNIS 90/ 14.09.2000 DIE GRÜNEN Lüth, Heidemarie PDS 14.09.2000 Marquardt, Angela PDS 14.09.2000 Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 14.09.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 14.09.2000 Hans Peter Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 14.09.2000 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ditmar Staffelt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Da-
    men und Herren! Zunächst einmal, Herr Schauerte: Sollte
    ich die Sauerländer oder das Sauerland hier beleidigt
    haben, nehme ich das sofort zurück. Ich habe überhaupt
    keinen Anlass, das zu tun. Es gibt nur einige vorwitzige
    Bewohner des Sauerlandes, die nie zuhören können. De-
    nen muss man einmal sagen, dass sie die Kirche im Dorf
    lassen sollen.

    Im Übrigen wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie die Ver-
    gleiche mit dieser schönen Hauptstadt in Zukunft etwas
    vorsichtiger formulieren, damit es nicht zu atmosphäri-
    schen Störungen zwischen diesen beiden sehr schönen
    und bedeutenden Regionen unseres Landes kommt. So
    viel zu diesem Thema.

    Noch ein kurzes Wort zu Ihnen, Herr Uldall. Ich muss
    Ihnen sagen: Ich kann nicht verstehen, warum Sie eigent-
    lich dann, wenn es so ist, wie Sie gesagt haben, vom Op-
    tionsmodell Abstand genommen haben. Beim Options-
    modell hätte nämlich jede der Personengesellschaften den
    Weg wählen können – wenn es sich am Ende, errechnet
    durch den Steuerberater, als vorteilhaft ergeben hätte –,
    steuerlich als Kapitalgesellschaft betrachtet zu werden.
    Das wollten Sie ausdrücklich nicht. Das muss man hier
    einmal sagen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Im Übrigen weise ich noch einmal darauf hin: In all
    den Fällen, die wir Ihnen hier im Einzelnen dokumentie-
    ren können, sprechen wir überhaupt nicht über diese
    Regionen. Ich habe Ihnen schon eben gesagt: 100 000DM
    sind für viele selbstständige Personengesellschaften – ich
    spreche jetzt von Gewinnen vor Steuern – Beträge, die
    schon zu den Spitzenergebnissen zählen. Das ist so. Dem-
    entsprechend gilt das, was ich hier gesagt habe: Die Be-
    steuerung nach Einkommensteuertarif ist – verglichen mit
    den Kapitalgesellschaften – diejenige Variante, die für
    den Mittelstand günstiger ausfällt. Ich bitte, das noch ein-
    mal im Einzelnen zu prüfen.

    Außerdem möchte ich auf Folgendes hinweisen: Wir
    haben natürlich immer das Problem, dass es Einzelfälle
    gibt, die nicht ins Muster passen. Dies können wir bei Ge-
    legenheit – das will ich gerne tun – einmal gemeinsam be-
    sprechen. Wir wollen uns dieser Frage dann gerne anneh-
    men.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Das sind Hunderttausende dieser Unternehmen! – Gunnar Uldall [CDU/CSU]: Das sind keine Einzelfälle!)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich gebe der Kollegin
Dagmar Wöhrl für die CDU/CSU-Fraktion das Wort –
aber nicht zum Firmenprogramm.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dagmar G. Wöhrl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Ich will nichts zur Firmenpo-
    litik sagen. Ich werde mich nachher mit dem Kollegen
    Staffelt zusammensetzen und ihm etwas über die Wöhrl-
    Card erzählen. Ich glaube, dass er weiß, was richtig ist.

    Herr Staffelt, Sie haben am Anfang Ihrer Rede Haus-
    haltszahlen auf den Tisch gelegt. Aber Sie haben etwas
    nicht gemacht: Sie haben keine Vergleichszahlen aus dem
    Jahre 1998, als Sie an die Regierung gekommen sind, ge-
    nannt. Damals waren die Zahlen nämlich bei weitem
    höher – gerade im mittelständischen Bereich –, als sie es
    jetzt sind. Allein derjenige Titel, der dem Handwerk zu-
    gute kommt, wird von 271 Millionen DM auf 238 Milli-
    onen DM gekürzt. Das sind mehr als 12 Prozent. Dennoch
    stellen Sie sich hier als großer Freund des Handwerks dar.

    Diese Zahlen passen genau in das Bild: Mittelständler
    und Handwerker sind für Ihren „Genossen der Bosse“
    nämlich ein ganz großer Störfaktor, weil sie diejenigen
    sind, die sich der Umarmungsstrategie entziehen. Wer bei
    Ihnen nicht gleich genügend Beifall spendet, der wird ein-
    fach abgestraft. So ist auch Ihre Politik.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Das beweist auch die Diskussion über den großen Be-
    fähigungsnachweis, die Sie auf den Weg gebracht haben.
    Allein diese Diskussion hat nämlich dazu geführt, dass
    viele junge Gesellen jetzt nicht mehr bereit sind, den
    Meisterbrief zu machen, weil sie auf eine Änderung war-
    ten.


    (Wolfgang Weiermann [SPD]: Das ist doch ein Schmarren! Gucken Sie sich einmal die Statistiken an!)







    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Sie wissen genau, was das bedeutet: weniger Existenz-
    gründungen. Ihre Taten strafen Sie doch Lügen, wenn Sie
    hier von Förderungen des Handwerks sprechen. Sie ge-
    fährden unter anderem die 40 Prozent der Ausbildungs-
    plätze, die das Handwerk stellt. Ich möchte jetzt einen an-
    deren Bereich nennen. Im Güterkraftverkehrsgewerbe
    sind jetzt allein 40 000 Unternehmen und 380 000 Ar-
    beitsplätze durch die hohen Dieselpreise akut bedroht.
    Das Problem sind nicht die Nettopreise.


    (Wolfgang Weiermann [SPD]: Das sind Sie!)

    Das will ich ganz ausdrücklich sagen. Diese müssen die
    Konkurrenten im Ausland auch bezahlen. Das Problem ist
    der massive Wettbewerbsnachteil aufgrund der hohen
    Steuerbelastung. Was geschieht im Ausland? Das Ausland
    kommt seinen Lkw-Unternehmen entgegen.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Ja, Frankreich, Belgien!)


    Diese Länder senken nämlich die Dieselsteuer oder erlas-
    sen sie ihnen vollständig.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Weil es Sozialisten sind!)


    Was ist bei uns? Sie drehen immer mehr an der Öko-
    steuer-Schraube. Das ist wie eine steuerliche Rolltreppe:
    immer feste nach oben, anstatt diesen Unternehmen ent-
    gegenzukommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


    Transportkosten sind zur Standortfrage geworden. Der
    zuständige Verband rechnet mit 10 000 Betriebsaufgaben
    und Pleiten; über 100 000 Arbeitsplätze sollen allein hier
    gefährdet sein. Daraus folgt aber nicht, dass der Verkehr
    jetzt einfach auf die Bahn verlagert wird, wie es sich ja
    vielleicht viele erhoffen. Ganz etwas anderes wird passie-
    ren: Die in den Ländern ringsherum subventionierten
    Transportunternehmen, in Frankreich, den Niederlanden,
    Italien und demnächst auch noch in Belgien, werden das
    Geschäft hier übernehmen. Auf diesem Wege exportieren
    Sie die Arbeitsplätze ins Ausland.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Michael Glos [CDU/CSU]: Und auch die Steuern!)


    Sie schaden nicht nur dem traditionellen Mittelstand,
    auch Existenzgründern aus dem Hightechbereich und
    Unternehmen der New Economy schaden Sie. Was haben
    Sie denn mit denen im Rahmen der Steuerreform ge-
    macht? Es ist schon paradox, auf der einen Seite mehr
    Existenzgründungen zu fordern und sie gleichzeitig steu-
    erlich wesentlich höher als anonyme Unternehmen zu be-
    lasten. Außerdem muss nach Ihrer Steuerreform zukünf-
    tig jeder, der mehr als 1 Prozent Beteiligung an einer
    Firma hat, bei einer Veräußerung den Gewinn vollständig
    versteuern; vorher lag diese Grenze bei 10 Prozent. Das
    heißt, Sie erschweren jungen Unternehmen so die Eigen-
    kapitalbeschaffung. Es muss schon ein sehr idealistischer
    Business-Angel sein, der das erhebliche Risiko einer Un-
    ternehmensbeteiligung eingeht, wenn er zugleich einen
    späteren Veräußerungsgewinn kräftig versteuern muss.

    Kollege Mosdorf hat uns ja im Ausschuss erklärt, man
    bemühe sich, bei diesem Problem zu einer Lösung mit
    dem Finanzministerium zu kommen. Die Lösung sieht
    jetzt so aus: Das Finanzministerium hat sich voll und ganz
    durchgesetzt und die Existenzgründer schauen in die
    Röhre. Was ist denn mit der Besteuerung von Aktienop-
    tionen? Wir wissen ganz genau, dass diese Stock-Options
    unwahrscheinlich wichtige Anreize sind, um Spitzen-
    kräfte zu bekommen, auch nach Deutschland. Tatsache
    ist, dass der Fiskus bei uns viel stärker zugreift als in den
    meisten anderen Wirtschaftsnationen, denn er greift schon
    mit dem hohen persönlichen Einkommensteuersatz zum
    Zeitpunkt der Optionsausübung und nicht erst bei der Ver-
    äußerung zu. Ich fordere Sie auf, endlich Freibeträge und
    ein Wahlrecht hinsichtlich des Besteuerungszeitpunktes
    einzuführen, damit wir wenigstens diesen Standortnach-
    teil abbauen.


    (Zuruf von der SPD: Wie war das denn vor ein paar Jahren?)


    Meine liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie schaden
    dem Mittelstand nicht nur durch die Steuergesetzgebung
    – da können Sie, Herr Staffelt, sagen, was Sie wollen –,
    Sie schaden ihm auch woanders.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Ditmar Staffelt [SPD]: Das Komische ist nur, dass alle Leute, die wir treffen, das begrüßen, was wir machen!)


    So werden am 1. Januar 2001 nicht nur die Abschrei-
    bungsbedingungen hinsichtlich der Nutzungsdauer total
    verschlechtert werden, –


    (Dr. Ditmar Staffelt [SPD]: Das sagt kein verantwortungsbewusster Vertreter der Wirtschaft, was Sie hier erzählen!)


    – hören Sie zu, Herr Staffelt, ich habe Ihnen auch anstän-
    dig und brav zugehört, so, wie ich erzogen worden bin –,


    (Dr. Ditmar Staffelt [SPD]: Entschuldigung!)

    sondern auch die Hindernisse im Arbeitsrecht erhöht.


    (Dr. Ditmar Staffelt [SPD]: Auch ich schätze Sie, Frau Wöhrl, wegen der „Details mit Raffinesse“!)


    Ich denke zum Beispiel an die Novellierung des Betriebs-
    verfassungsgesetzes. Herr Riester wird hier offensichtlich
    von Albträumen geplagt und sieht gewisse weiße Flecken
    auf der Landkarte der betrieblichen Mitbestimmung vor
    sich, wie er sagt. Ich weiß nicht, warum sich der Minister
    Riester eigentlich vor diesen weißen Flecken fürchtet. Die
    Menschen, die in den kleineren und mittleren Betrieben
    im Bereich dieser weißen Flecken arbeiten, sind glück-
    lich. Sie wollen ihre Interessen nicht kollektiv, sondern in-
    dividuell vertreten.


    (Wolfgang Weiermann [SPD]: Nach dem Motto: Der Unternehmer ist gut!)


    Leider steht zu befürchten, dass sich der DGB seine Zu-
    stimmung zur Rentenreform nicht nur mit einem Still-
    stand beim Ladenschluss, sondern auch mit einem Be-
    triebsverfassungsgesetz à la DGB abkaufen lässt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Wolfgang Weiermann [SPD]: So ein Schmarren!)





    DagmarWöhrl
    11340


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Das bedeutet: zukünftig auch Betriebsräte bereits in Be-
    trieben mit drei Mitarbeitern. Das bedeutet ferner eine Er-
    weiterung der Mitbestimmung durch den DGB. Alle
    wirtschaftlichen Angelegenheiten, heißt es in diesem Pa-
    pier, sollen zukünftig der Mitbestimmung unterliegen,
    also nicht nur Umstrukturierungen bei Unternehmen, son-
    dern auch der Verkauf von Unternehmensteilen, die
    Eingliederung von Unternehmen und vieles andere mehr.
    Wissen Sie, was dem Unternehmer noch bleibt? Eines
    lasst ihr ihm: das Risiko und sonst nichts.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das wäre eine Enteignung, wenn so etwas wirklich kom-
    men sollte.


    (Lachen bei der SPD)

    Ein Betriebsinhaber, meine Damen und Herren von der

    Koalition, der das unternehmerische Risiko trägt, der
    meist auch noch persönlich haftet und bei einer unterneh-
    merischen Entscheidung nicht mehr das letzte Wort haben
    darf – was ist denn das?


    (Wolfgang Weiermann [SPD]: Sie haben keine Spur von Ahnung von Mitbestimmungsfragen und auch nicht vom Betriebsverfassungsrecht! Entschuldigen Sie!)


    Hier wird Art. 14 des Grundgesetzes angegriffen. Versu-
    chen Sie einmal, eine Änderung des Art. 14 zu erreichen.
    Viel Spaß dabei!


    (Wolfgang Weiermann [SPD]: Sie beleidigen einen Großteil der Menschen, die an Fragen der Mitbestimmung gearbeitet haben! Dann seien Sie ruhig, wenn Sie keine Ahnung haben!)


    Sie wissen, dass wir in Deutschland eines der schärfs-
    ten Mitbestimmungsgesetze weltweit haben. Wenn wir es
    noch mehr verschärfen, schaden wir uns im internationa-
    len Wettbewerb. Das lenkt Investitionskapital nicht hier-
    her, wo wir es haben wollen; das wissen Sie.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir sind in einem Zeitalter der New Economy. Da

    brauchen wir nicht mehr Restriktionen und mehr Regle-
    mentierungen, sondern da brauchen wir Flexibilisierung.

    Und was machen Sie mit dem Anspruch auf Teilzeitar-
    beit? Das ist doch das Allerletzte!


    (Wolfgang Weiermann [SPD]: Das Allerletzte ist das, was ich hier hören muss!)


    Sie greifen in die Vertragsfreiheit ein. Wie soll denn ein
    Unternehmer zukünftig überhaupt noch Personalplanung
    gestalten? Man merkt, dass Sie in vielen Dingen so pra-
    xisfremd, so weit weg von der Wirtschaft sind, dass man
    es sich überhaupt nicht vorstellen kann.

    Das Weltwirtschaftsforum in Genf hat kürzlich zusam-
    men mit der amerikanischen Harvard-Universität eine
    Vergleichsstudie über 59 Wirtschaftsstandorte durchge-
    führt. In der Rubrik „Leistungskraft der Unternehmen“
    haben wir sehr gut abgeschnitten.


    (Uwe Hiksch [PDS]: Bei solchen Chefinnen wie Ihnen ist das auch kein Wunder!)


    Aber bei der Kategorie „Lohnfindung“ – hören Sie zu –
    steht Deutschland auf Platz 57, bei der Kategorie „Kündi-
    gungsschutz“ auf Platz 58 und bei der Kategorie „Ar-
    beitslosenversicherung“ auf dem letzten Platz. Das zeigt
    erschreckend deutlich, wo Nachholbedarf besteht, wo
    sich zukünftig auch die wirtschaftliche Kompetenz zeigen
    wird; es besteht Handlungsbedarf bei der Arbeitsmarkt-
    ordnung.


    (Dr. Norbert Wieczorek [SPD]: Sie sollten die Unternehmen nach Manchester verlegen! Da gab es den Manchester-Kapitalismus! Das ist der Standort für Sie!)


    Und was machen Sie, außer dass Sie hier immer
    dazwischenrufen?


    (Dr. Ditmar Staffelt [SPD]: Ich glaube, diese Rede wird noch oft zitiert werden bei anderer Gelegenheit! Das würde Herr Ost im Ruhrgebiet nie sagen!)


    Sie stecken einfach den Kopf in den Sand. Packen Sie
    doch endlich einmal die Reformen an, die hier notwendig
    sind, damit wir zukunftsfähig werden, damit Deregulie-
    rung geschaffen wird, damit wir zu einer Flexibilisierung
    des Arbeitsmarktes kommen. Trauen Sie sich bitte auch
    einmal an das Günstigkeitsprinzip heran.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich glaube, betriebliche Vereinbarungen, mit denen beste-
    hende Arbeitsplätze gesichert und neu geschaffen werden
    können, dürfen zukünftig nicht mehr von einem Tarifkar-
    tell verhindert werden.

    Herr Minister Müller, Sie haben kürzlich das Aktions-
    programm für den Mittelstand vorgestellt. Sie dürfen mir
    nicht böse sein, wenn ich sage: Für uns war es sehr ent-
    täuschend. Es stand nichts Neues, nichts Zukunftsweisen-
    des drin. Aber es bleibt Ihnen überlassen, ob Sie zukünf-
    tig wieder solche Papiere verfassen wollen, die eigentlich
    nichts bringen. Es wäre viel besser, wenn Sie sich mit dem
    Mittelstand an einen Tisch setzten und mit ihm sprächen
    und dem dann Taten folgen ließen. Denn schon in der Bi-
    bel steht geschrieben: „An ihren Taten sollt ihr sie erken-
    nen.“

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)